DE3642302A1 - Verfahren und einrichtung zum vermessen einer stranggusskokille - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum vermessen einer stranggusskokilleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung
zum Vermessen einer Stranggußkokille, insbesondere zum Ver
messen der Breitseitenabstände des strangformenden
Querschnitts der Kokillenwände, wobei jeweils gegenüberlie
gende Wandbereiche in Richtung der Kokillenachse
sequentiell abgetastet und die ermittelten Werte zur Beur
teilung des Zustandes der Kokille ausgewertet werden.
Das Vermessen der Breitseitenabstände einer Stranggußko
kille, auch als Brammenkokille bezeichnet, wurde bisher
vielfach manuell durchgeführt. Nachteilig ist hierbei die
Schwierigkeit der Arbeitsausführung, insbesondere bei
größeren Achslängen der Kokille. Die manuell ermittelten
Werte sind aber auch oft ungenau, weil beim Messen von Hand
mit einer Lehre nicht mit Sicherheit gewährleistet ist, daß
jeweils der kürzeste Wandabstand in einer zur Wand
senkrechten Linie gemessen wird.
Hinzu kommt, daß bei der vergleichsweisen langen Abkühlungs
zeit einer Kokille diese nach Abbau noch hohe Wandtemperatu
ren aufweist, welche die ohnehin schwierigen Bedingungen
beim Messen noch erheblich verschärfen und infolgedessen
einer genauen Vermessung entgegenstehen.
Es ist zwar bereits eine mechanische Meß- und Prüfvorrich
tung für Stranggießkokillen und Führungsrollenbahnen bekannt
(DE-PS 26 39 240). Diese ist für die Kontrollmessung an der
fertig aufgebauten Stranggießanlage konzipiert und mittels
einer Kette und einer Transportvorrichtung an die jeweilige
Meßstelle führbar ausgebildet. Entsprechend diesem
Verwendungszweck ist die bekannte, hierfür in besonderer
Weise ausgebildete Meß- und Prüfvorrichtung sehr
umfangreich und schwer in ihrer Ausführung. Sie weist auch
eine vergleichsweise große Achslänge in Fahrtrichtung auf.
Ein genaues Abfahren einer Kokille in mehreren definierten
Meßebenen und parallelen Meßreihen ist, wenn überhaupt, nur
mit großem Aufwand an Arbeitszeit durchführbar. Das
Vermessen einer abgebauten und zur Kontrolle in die
Werkstatt verbrachten Kokille ist darüber hinaus mit der
bekannten Vorrichtung weder möglich noch beabsichtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, speziell zum Ver
messen einer Kokille im abgebauten Zustand, sei es im Neuzu
stand oder zur Feststellung des fortgeschrittenen Verschlei
ßes, aber auch zum raschen Einsatz auf der stillgesetzten
Stranggußanlage, ein praktikables Meßverfahren und eine
entsprechende Einrichtung anzugeben. Diese soll Meßergeb
nisse von höchster Präzision ergeben, an jedem beliebigen
Ort schnell und ohne größere Vorbereitungen einsetzbar,
äußerst einfach im Gebrauch, rasche Ergebnisse liefernd und
geeignet sein, die Vermessungsarbeit in jeder Weise ohne
unmittelbare manuelle Betätigung beschleunigt durchzufüh
ren. Vorteilhaft soll der Meßvorgang auch bei noch warmer
Kokille durchführbar sein. Auch soll die gesamte
Meßeinrichtung von vergleichsweise leichtem Gewicht und
problemlos von einem Mann tragbar sein.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem Verfahren zum
Vermessen einer Stranggußkokille, insbesondere der Breit
seitenabstände des strangformenden Querschnitts der
Kokillenwände mit der Erfindung vorgeschlagen, daß zur Ab
standsmessung zweier gegenüberliegender Flächenbereiche die
Meßeinrichtung durch Anlegen dreier Kontaktpunkte an einen
der beiden Flächenbereiche ausgerichtet wird.
Bekanntlich ist jede Ebene durch drei Punkte im Raum
fixiert. Infolgedessen gelingt in überraschend
unkomplizierter und sicherer Weise durch die erfindungsge
mäße Maßnahme des Anlegens dreier Fixpunkte der Meßeinrich
tung an eine der Wandungen der Kokille an der Meßstelle eine
absolut sichere Ausrichtung als Grundvoraussetzung für ein
korrektes Meßergebnis.
Mit Vorteil sieht eine Ausgestaltung vor, daß infolge
dieser Ausrichtung bei jeder Messung die kürzeste Entfer
nung zwischen den Wandbereichen an der Meßstelle senkrecht
zu den Wandebenen gemessen wird. Eine Fehlmessung ist somit
beim erfindungsgemäßen Verfahren unter normalen Umständen
ausgeschlossen.
Um entsprechend dem wichtigen Postulat, die manuelle
Meßarbeit zu vermeiden und den Meßvorgang sicherer und
leichter zu gestalten, bessere Durchführungsbedingungen für
die Vermessung zu schaffen, schlägt eine weitere Ausgestal
tung vor, daß das Vermessen der Kokillenquerschnitte unter
Verwendung einer vollautomatisch gesteuerten Meßeinrichtung
in einer programmgesteuerten Abfolge von einzelnen Meß
schritten durchgeführt wird.
Hierdurch wird mit großem Vorteil auch die für die Durch
führung der Vermessung erforderliche Arbeitszeit
signifikant verkürzt.
Eine weitere Ausgestaltung sieht mit Vorteil vor, daß die
Abstandsmessung unter Verwendung zweier zur ausgerichteten
Ebene der Meßeinrichtung lotrecht stehender, unabhängig von
einander nach außen federnd spreizbarer Tastsonden durchge
führt wird. Hierdurch wird nicht nur die Messung als solche
vereinfacht, sondern es ist auch gewährleistet, daß die er
mittelten Meßwerte den wahren Wandabstand wiedergeben.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht weiterhin vor, daß
zum Anlegen der Fix- bzw. Kontaktpunkte der Meßeinrichtung
an den Wandbereichen der Kokille sowie zum Abtasten der
Wandabstände Rollen verwendet werden.
Hierdurch wird die Verfahrbarkeit der Meßeinrichtung er
leichtert, das Einfließen von Wärme durch Kontakt zwischen
Kokille und Meßeinrichtung verringert, der Verschleiß mini
miert und somit die Verfügbarkeit der Meßeinrichtung und
ihre jederzeit exakte Funktion bei einfachster Bedienung ge
sichert.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht weiter
vor, daß die Anordnung der Kontakt- bzw. Fixpunkte der
Meßeinrichtung der geometrischen Form eines vorzugsweise
gleichschenkligen Dreiecks entspricht und die Achse der zu
geordneten Meßsonden durch geometrischen Mittelpunkt des
Dreiecks verlaufen. Hierdurch ist sichergestellt, daß die
Abstandsmessung der Sonden immer genau in Richtung des
Radiusstrahls einer z. B. gekrümmten Kokille liegt.
Bei einer gekrümmten Kokille werden zweckmäßig die drei Kon
taktpunkte an der dem Radiusmittelpunkt abgewandten Wandung
angelegt.
Eine Ausgestaltung sieht weiter vor, daß die Meßeinrichtung
in Richtung der Kokillenachse mechanisch-automatisch ge
führt und dabei schrittweise von Meßebene zu Meßebene in
automatisch einstellbaren Abständen bewegt wird.
Hierdurch ist sichergestellt, daß die bei verschiedenen
Kokillen gemessenen Werte zu miteinander vergleichbaren Er
gebnissen führen.
Mit Vorteil sieht eine andere Ausgestaltung vor, daß
nacheinander in Abständen entlang der Breitseite der
Kokille eine Anzahl paralleler Meßreihen abgefahren wird.
Weil im Gegensatz zur manuellen Abtastung die nach dem er
findungsgemäßen Verfahren durchgeführte mechanische Ver
messung der Kokille nicht nur erheblich genauer, sondern
vor allem auch erheblich schneller durchführbar ist, kann
über die Flächen der Breitseiten der Kokille ein dichtes
quadratisches Netz von Vermessungspunkten gelegt werden.
Die Aussagefähigkeit über den Zustand der Kokille wird da
mit wesentlich sicherer und genauer, insgesamt also
erheblich besser.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht dabei weiter vor,
daß beim Anfahren einer Meßreihe an der Schmalseite einer
Kokille auch der Wandverlauf dieser Schmalseite unter
Verwendung einer zur Meßachse querstehenden zusätzlichen
Tast- und Meßsonde aufgenommen wird. Auch diese Möglich
keit, welche bisher mit der manuellen ebensowenig wie mit
der bekannten Meßvorrichtung gegeben war, ist für die Be
urteilung des Zustandes einer Kokille von zusätzlich vor
teilhaftem Nutzen.
Eine Ausgestaltung sieht mit Vorteil weiter vor, daß die
Vermessung der Kokille in noch nicht vollständig abgekühl
tem Zustand durchgeführt wird.
Hierfür ist weiter vorgesehen, daß zugleich mit der Vermes
sung die Temperatur im Bereich der Messungen ermittelt und
der Temperaturwert zur Kompensation eines temperaturbeding
te Meßfehlers einer entsprechenden Kompensationsschaltung
der automatischen Meßwertaufnahme aufgeschaltet wird.
Weiter wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Ermög
lichung von Messungen in der noch nicht vollständig abge
kühlten Kokille vorgeschlagen, daß die in der Kokille
verfahrende Meßeinrichtung durch ein im freien Strahl oder
in einer Leitung zugeführtes Kühlmittel, vorzugsweise durch
einen gerichteten Kühlluftstrahl, während der Meßarbeit
gekühlt wird.
Durch diese Maßnahmen wird vorteilhaft die Vermessung der
Kokille in einem erhöhten Temperaturzustand ermöglicht, bei
welchem bisher eine manuelle Messung nicht durchführbar
war.
Und schließlich sieht das Verfahren mit Vorteil vor, daß
die dem gemessenen Abstandsmaß entsprechende Stellung der
beiden Abtast- bzw. Meßsonden in axialer Richtung von elek
tronischen Stellungsgebern auf induktivem Wege oder über
Potentiometer in ein stellungskonformes Signal umgewandelt
und dieses über eine Signalleitung auf eine elektronische
Auswert-Speicher- sowie Anzeigeeinheit übertragen und fall
weise mittels eines Meßschreibers tabellarisch ausgedruckt
und/oder in einem Monitor bzw. Plotter in Form von
graphischen Linienzügen aufgezeichnet wird.
Hierdurch wird dem Bedienungspersonal der Stranggußanlage
die Übersicht über den Zustand der Kokille erleichtert, die
Betriebsführung damit verbessert und die Möglichkeit er
öffnet, die Ergebnisse unterschiedlicher Vermessungen zu
speichern und damit Zustandänderungen in zeitlichen Ab
ständen zu verfolgen.
Eine Einrichtung zum Vermessen einer Stranggußkokille, ins
besondere zum Vermessen der Breitseitenabstände des strang
formenden Querschnitts der Kokillenwände, zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung, mit Sonden zum Abtasten
der Meßstrecke, ist dadurch gekennzeichnet, daß diese einen
in die Öffnung bzw. in den Innenraum der Kokille einfahrbar
ausgebildeten, die Meßsonden aufnehmenden Meßschlitten auf
weist.
Mit dem Herzstück der Einrichtung, dem Meßschlitten, steht
ein handliches, tragbares, hochpräzises Meßgerät zur Ver
fügung, welches unter Vermeidung manueller Schwerarbeit
fehlerfreie Meßergebnisse liefert. Es ist sehr einfach im
Gebrauch und übertrifft alle bisher gebräuchlichen Meßein
richtungen an Schnelligkeit im Einsatz sowie bei der
Meßdurchführung. Infolge der Unkompliziertheit ist die
Bedienung äußerst einfach.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die
Einrichtung einen auf die Öffnung der Kokille aufsetzbaren
Führungsbock mit Führungs- und Antriebsmitteln für den Meß
schlitten sowie eine mit diesem durch Signal- und Steuer
leitungen verbundene Steuer- und Auswerteinheit aufweist.
Somit wird mit vergleichsweise unkomplizierten, leichtge
wichtigen und sehr wirtschaftlichen Mitteln eine
automatische Meßeinrichtung geschaffen, die selbsttätig Meß
reihen in unterschiedlichen Meßebenen abfährt und exakte
Meßwerte liefert.
Dabei umfaßt die Meßmechanik im wesentlichen den Meß
schlitten und dessen Führungs- und Antriebsmittel mit dem
Führungsbock sowie die Auswerteinheit.
Insgesamt steht damit zur Vermessung einer Kokille ein sehr
handliches, leicht transportierbares bzw. tragbares
Präzsionsmeßgerät zur Verfügung. Die erfaßbare Meßspanne
kann dabei z. B. 100 mm betragen, wobei jeweils durch
zwischensetzen von Distanzstücken eine Anpassung vorge
nommen werden können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Meßeinrichtung
sind entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 16 bis 23 vor
gesehen.
Mit großem Vorteil ist der Meßschlitten ein speziell auf
die besondere Meßaufgabenstellung zum Vermessen einer
Stranggußkokille in der Gesamtkonzeption zugeschnittenes,
sehr handliches, geringe Abmessungen aufweisendes
Präzisionsgerät, welches für die rauhen Betriebsver
hältnisse einer Stranggußanlage hervorragende Eignung
besitzt.
Die Erfindung wird in Zeichnungen in einer bevorzugten
Ausführungsform gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere
vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung entnehmbar sind.
Die Zeichnungen zeigen im einzelnen
Fig. 1 eine Kokille mit einem darin eingefahrenen Meß
schlitten, in Seitenansicht,
Fig. 2 eine rein schematische Darstellung der Unterseite
des Meßschlittens mit Anordnung der Führungs
rollen sowie einer Meßrolle, und
Fig. 3 eine ebenfalls rein schematische Darstellung der
kompletten Meßeinrichtung mit Meßschlitten,
Führungsbock und elektronischen Auswert- und
Führungseinheiten.
Die Einrichtung zum Vermessen einer Stranggußkokille 1, ins
besondere zum Vermessen der Breitseitenabstände "M" des
strangformenden Querschnitts der Kokillenwände 11 bzw. 12
weist gemäß Darstellung in den Fig. 1 und 3 einen in die
Kokille 1 bzw. in deren Öffnung 10 und damit in deren Innen
raum einfahrbar ausgebildeten, die Meßsonden 13, 14 aufneh
menden Meßschlitten 2 auf. Ferner weist die Einrichtung,
wie in der Fig. 3 rein schematisch wiedergegeben, einen
auf die Öffnung 10 der Kokille 1 aufgesetzten Führungsbock
3 mit Führungsmitteln 4 und Antriebsmitteln 5 für den Meß
schlitten 2, sowie eine mit diesen Elementen durch
wenigstens eine Signalleitung 6 und eine Steuerleitung 7
verbundene Steuer- und Auswerteinheit 8 auf.
Der Meßschlitten 2 weist zur formschlüssigen Anlage an der
einen Kokillenwand 11 drei in Dreiecksform angeordnete
Führungsrollen 9 und zur Anlage bzw. Abstützung an der Ge
genwand 12 eine Druck- und Tastrolle 13 auf. Diese ist im
Meßschlitten 2 in einer Teleskopführung 15 gegen ein
federndes Rückstellelement 16 abgestützt geführt. Die
Führungsrollen 9 des Schlittens 2 werden durch dieses Rück
stellelement 16 in Verbindung mit der Druckrolle 13 mit
definierter Anpreßkraft an der Kokillenwand 11 zur Anlage
gebracht.
Dabei weisen mit Vorteil die Führungsrollen 9 eine Bremse
19 in Form einer Rutschkupplung auf. Hierdurch ist gewähr
leistet, daß die Meßvorrichtung in jeder Position einer Meß
ebene 24 stehen bleiben kann und durch geringe Kraftanwen
dung verfahrbar ist. In Gießrichtung 23 können
beispielsweise drei bis zehn Meßebenen 24 vorgesehen und
beim Vermessen der Kokille 1 abgefahren werden. Diese Meß
ebenen sind in der Fig. 1 mit strichpunktierten dünnen
Linien 24 angedeutet.
Wie insbesondere aus der Zusammenschau der Fig. 1 und 2
ersichtlich, ist etwa im geometrischen Mittelpunkt der drei
Führungsrollen 9 eine vorzugsweise ebenfalls mit einer
Tast- bzw. Meßrolle 14 ausgebildete, federnd ausspreizbare
Sonde in koaxialer Ausrichtung x-x, mit der Druckrollen
führung 15 bzw. der Druckrolle 13 angeordnet. Hierfür sind
elektronische Mittel bzw. Meßmittel, sogenannte Weggeber
17, zur exakten Abstandsbestimmung dieser beiden die Meß
strecke des Abstandsmaßes "M" abgreifenden Rollen 13, 14
vorgesehen. Solche Weggeber sind bekannt und arbeiten z. B.
auf induktivem Wege oder mittels Potentiometer berührungs
los und absolut genau mit einer Toleranz von erforderlichen
falls 1/100 mm.
Weiterhin ist zur exakten Ausrichtung der Meßsonden 13, 14
in einer Meßebene 24 vorgesehen, daß die gemeinsame Längs
achse x-x der beiden Sonden bzw. deren Teleskopführungen
15, 18 auf einer über die drei Führungsrollen 9 aufgespann
ten Ebene y-y senkrecht steht.
Wie die Darstellung weiterhin erkennen läßt, weisen die
Achsen aller Rollen 9, 13, 14 zur Wand 11 bzw. 12 parallele
und zur Kokillenachse z-z querstehende Rotationsachsen auf.
Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich, ist der
Meßschlitten 2 an einer Führungsstange 25 befestigt. Ein Ge
lenk 26 zwischen der Führungsstange 25 und dem Meßschlitten
2 ermöglicht dem Meßschlitten 2 die freie Ausrichtung nach
Maßgabe der Anlage mit seinen Führungsrollen an der
Kokillenwand 11 oder 12.
Die Führungsstange 25 kann zum Antrieb durch den Getriebe
motor 5 eine Ausbildung nach Art einer Zahnstange oder eine
Gallsche Laschenkette 28 aufweisen. In diese greift dann
ein Ritzel 27 des Getriebemotors 5 ein. Auf diese Weise ist
mit einem sehr einfachen Antrieb ein automatisches Abfahren
unterschiedlicher Meßebenen 24 nach vorgegebenen Programmen
möglich.
Bei dem steuerbaren Antrieb 5 kann es sich beispielsweise um
einen Schrittmotor 21 handeln, der über ein Planetenge
triebe sehr langsam und äußerst exakt nach vorgegebenem Weg
intervall steuerbar die Führungsstange 25 mit dem
vertikalen Arm 4 in Richtung der Kokillenachse z-z aufwärts
oder abwärts verfährt und dabei mit Hilfe des Meßschlittens
2 die Abstände "M" und somit den Kokillenquerschnitt ver
mißt.
Zur Rückmeldung der Position des Meßschlittens 2 in der
Kokille und zur Wegbestimmung eines Schrittes zur nächsten
Meßebene 24 kann ein Drehimpulsgeber 22 an einer der Rollen
9, 13, 14 oder am Antrieb 21 des Armes 4 vorgesehen sein.
Wie Fig. 3 weiter zeigt, weist die Steuer- und Auswertein
heit 8 im einfachsten Fall eine integrierte Programmsteue
rungseinheit 29 mit einer digitalen Programmeingabe 30 und
ferner mit einer Speichereinheit 31 auf.
Diesen Einheiten kann ein Monitor 32 nachgeordnet sein, an
dem in tabellarischer Form oder in Form einer graphischen
Linie die Meßergebnisse sichtbar gemacht werden.
Weiterhin nachgeordnet kann ein Schnelldruckwerk 33 vorge
sehen sein, das ein Ergebnisformular 34 mit den ermittelten
Meßwerten ausdruckt.
Die gesamte Meßeinrichtung gemäß Übersicht in Fig. 3 ist
unkompliziert, einfach in der Bedienung, von geringem Ge
wicht und mithin transportabel bzw. tragbar und äußerst
wirtschaftlich sowohl in der Herstellung und Beschaffung
als auch im Betrieb.
Insofern löst die erfindungsgemäße Lösung in idealer Weise
die eingangs gestellte Erfindungsaufgabe.
Claims (23)
1. Verfahren zum Vermessen einer Stranggußkokille, insbe
sondere zum Vermessen der Breitseitenabstände des
strangformenden Querschnitts der Kokillenwände, wobei
jeweils gegenüberliegende Wandbereiche in Richtung der
Kokillenachse sequentiell abgetastet und die ermittel
ten Werte zur Beurteilung des Zustands der Kokille aus
gewertet werden, dadurch gekennzeich
net, daß zur Abstandsmessung zweier gegenüberliegen
der Flächenbereiche die Meßeinrichtung durch Anlegen
dreier Kontaktpunkte an einen der beiden Flächenbe
reiche ausgerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß infolge der Ausrichtung der Meßein
richtung die kürzeste Entfernung zwischen den Wandbe
reichen senkrecht zu deren Ebenen gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Vermessen der Kokillen
querschnitte unter Verwendung einer vollautomatisch ge
steuerten Meßeinrichtung in einer programmgesteuerten
Abfolge von einzelnen Meßschritten durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstandsmessung
unter Verwendung zweier, zur ausgerichteten Ebene der
Meßeinrichtung senkrecht stehender, unabhängig vonein
ander nach außen federnd spreizbarer Tastsonden durch
geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Anlegen der
Kontaktpunkte der Meßeinrichtung an den Wandbereich
sowie zum Abtasten der Wandabstände Rollen verwendet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß die
Anordnung der Kontaktpunkte der Meßeinrichtung der geo
metrischen Form eines vorzugsweise gleichschenkligen
Dreiecks entspricht und die Achse der Meßsonden durch
den geometrischen Mittelpunkt dieses Dreiecks verläuft.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßein
richtung in Richtung der Kokillenachse mechanisch-auto
matisch geführt und dabei schrittweise von Meßebene zu
Meßebene in automatisch einstellbaren Abständen bewegt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß nachein
ander in Abständen entlang der Breitseite der Kokille
eine Anzahl paralleler Meßreihen abgefahren wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß beim
Abfahren einer Meßreihe an der Schmalseite einer
Kokille auch der Wandverlauf dieser Schmalseite unter
Verwendung einer zur Meßachse querstehenden Tastsonde
aufgenommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß dieses
bei einer noch nicht vollständig abgekühlten Kokille
durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder
10, dadurch gekennzeichnet, daß zu
gleich mit der Messung eines Breitenabstandes die
Temperatur im Bereich der Messung ermittelt und der
Temperaturwert zur Kompensation eines temperaturbeding
ten Meßfehlers einer entsprechenden Kompensationsschal
tung der automatischen Meßwertaufnahme aufgeschaltet
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Kokille verfahrende Meßeinrichtung durch
ein im freien Strahl oder in einer geschlossenen
Leitung zugeführtes Kühlmittel, vorzugsweise einen
gerichteten Kühlluftstrahl, während des Meßeinsatzes im
Hohlraum der Kokille gekühlt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,
11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem gemessenen Abstandsmaß entsprechende
Stellung der Abtastsonden in axialer Richtung von elek
tronischen Stellungsgebern auf induktivem Wege oder
über Potentiometer in ein stellungskonformes Signal um
gewandelt und dieses über eine Signalleitung auf eine
elektronische Auswert-Speicher- sowie -anzeigeeinheit
übertragen und/oder in einem Monitor bzw. Plotter in
Form von graphischen Linienzügen aufgezeichnet wird.
14. Einrichtung zum Vermessen einer Stranggußkokille, insbe
sondere zum Vermessen der Breitseitenabstände des
strangformenden Querschnitts der Kokillenwände, zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2, 3, 4,
5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder 13, mit Sonden zum
Abtasten der Meßstrecke, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese einen in die Öffnung (10)
bzw. in den Innenraum der Kokille (1) einfahrbar
ausgebildeten, die Meßsonden (13, 14) aufnehmenden
Meßschlitten (2) aufweist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß diese einen auf die
Öffnung (10) der Kokille (1) aufsetzbaren Führungsbock
(3) mit Führungs- (4) und Antriebsmitteln (5) für den
Meßschlitten (2) sowie eine mit diesem durch Signal
(6)- und Steuerleitungen (7) verbundene Steuer- und
Auswerteinheit (8) aufweist.
16. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Meßschlitten (2) zur
formschlüssigen Anlage an der einen Wand (11) der
Kokillenbreitseite drei im Dreieck angeordnete Führungs
rollen (9) und zur Anlage bzw. Abstützung an der Gegen
wand (12) eine Druck- und Tastrolle (13) aufweist, die
im Schlitten (2) in einer Teleskopführung (15) gegen
ein federndes Rückstellelement (16) abgestützt geführt
ist und die Führungsrollen (9) des Schlittens (2) mit
definierter Anpreßkraft an der Kokillenwand zur Anlage
bringend ausgebildet ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 14, 15 oder 16, da
durch gekennzeichnet, daß im geo
metrischen Mittelpunkt der drei Führungsrollen (9) eine
vorzugsweise ebenfalls mit einer Tastrolle (14) ausge
bildete, federnd ausspreizbare Tastsonde in koaxialer
Ausrichtung mit der Druckrollenführung (15) angeordnet
ist und elektronische Mittel bzw. Meßmittel (17) zur Ab
standsbestimmung dieser beiden die Meßstrecke (M)
abgreifenden Rollen (13, 14) vorgesehen sind.
18. Einrichtung nach Anspruch 14, 15, 16 oder 17, da
durch gekennzeichnet, daß die gemein
same Längsachse (x-x) der beiden die Meßstrecke (M)
abgreifenden Rollen (13, 14) bzw. deren Teleskopführun
gen (15, 18) auf einer über die frei Führungsrollen (9)
aufgespannten Ebene (y-y) senkrecht steht.
19. Einrichtung nach Anspruch 14, 15, 16, 17 oder 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Achsen
aller Rollen (9, 13, 14) zur Wand (11 bzw. 12)
parallele und zur Kokillenachse (z-z) querstehende,
Rotationsachsen aufweisen.
20. Einrichtung nach Anspruch 14, 15, 16, 17, 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsrollen (9) eine Bremse (19) in Form einer
Rutschkupplung aufweisen.
21. Einrichtung nach Anspruch 14, 15, 16, 17, 18, 19 oder
20, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Meßschlitten (2) und dem Führungsmittel
(4, 25) des Führungsbockes (3) ein Gelenk (26) vorge
sehen ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20
oder 21, dadurch gekennzeichnet,
daß als Führungsmittel ein im wesentlichen vertikaler
Arm (4, 25) vorgesehen und dieser im Führungsbock (3)
mit einem steuerbaren Antrieb (21) in Richtung der
Kokillenachse (z-z) verfahrbar ausgebildet ist.
23. Einrichtung nach Anspruch 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20,
21 oder 22, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Rückmeldung der Position des Meßschlittens (2)
in der Kokille und zur Wegbestimmung eines
Bewegungsschrittes ein Drehimpulsgeber (22) an einer
der Rollen (9, 13, 14) oder am Antrieb (21) des Armes
(4) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863642302 DE3642302A1 (de) | 1986-12-11 | 1986-12-11 | Verfahren und einrichtung zum vermessen einer stranggusskokille |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863642302 DE3642302A1 (de) | 1986-12-11 | 1986-12-11 | Verfahren und einrichtung zum vermessen einer stranggusskokille |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3642302A1 true DE3642302A1 (de) | 1988-06-23 |
Family
ID=6315944
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863642302 Ceased DE3642302A1 (de) | 1986-12-11 | 1986-12-11 | Verfahren und einrichtung zum vermessen einer stranggusskokille |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3642302A1 (de) |
Cited By (6)
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1986
- 1986-12-11 DE DE19863642302 patent/DE3642302A1/de not_active Ceased
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Firmendruckschrift "Innenkontur-Meßsystem für Rohre und Zylinder" der Fa. IBP Pietzsch GmbH, April 1977 * |
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