DE3641209A1 - Dichtring und verfahren zur herstellung eines solchen dichtringes - Google Patents
Dichtring und verfahren zur herstellung eines solchen dichtringesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dichtring nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruches 13 bzw. 14 bzw. 15.
Bei bekannten Wellendichtringen dieser Art besteht die
Dichtlippe aus demselben Material, einer sogenannten
Kneter- oder Walzenmischung. Das Material wird im Kneter
oder mit Walzen gemischt, wobei eine mehr oder weniger
homogene Mischung erzielt wird. Es hat sich gezeigt, daß
diese Mischungen nicht gleichmäßig homogen gemischt sind,
sondern Einschlüsse, Anhäufungen von Füllstoffen und
dgl. aufweisen. Befinden sie sich in der Dichtkante, dann
kann diese schon nach kurzer Zeit in ihrer Dichtwirkung
nachlassen, weil die Einschlüsse in der Dichtkante
ausbrechen, wodurch die einwandfreie Anlage und damit die
Abdichtung des Wellendichtringes gegenüber der Welle
beeinträchtigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dichtring
und ein Verfahren der gattungsbildenden Art so auszubilden,
daß auf einfache Weise Einschlüsse im Bereich der
Dichtkante vermieden werden.
Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Dichtring
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 und beim gattungsgemäßen Verfahren
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen der
Ansprüche 13 bzw. 14 bzw. 15 gelöst.
Infolge der erfindungsgemäßen Ausbildung hat der
Dichtring im Bereich seiner Dichtkante eine äußerst hohe
Homogenität. Dadurch sind in der Dichtkante praktisch
keine Einschlüsse vorhanden. Dadurch treten die
unerwünschten Einschlüsse im Bereich der Dichtkante nicht
mehr auf, so daß auch nach langer Einsatzdauer des
Dichtringes eine einwandfreie und dichte Anlage der
Dichtlippe an der Welle gewährleistet sind. Mit den
erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich der erfindungsgemäße
Dichtring einfach und wirtschaftlich herstellen, da
lediglich die verschieden homogenen Dichtlippenteile in
die Form eingelegt oder eingespritzt werden müssen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in vergrößerter Darstellung einen
Teil einer Dichtlippe eines
erfindungsgemäßen Wellendichtringes
im Axialschnitt,
Fig. 2 einen Teil einer Vulkanisierform zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen
Wellendichtringes, wobei der Rohling
in der offenen Form in einer
Ausgangslage angeordnet ist,
Fig. 3 den Wellendichtring nach Fig. 2
nach der Vulkanisation bei
geschlossener Form.
Wie Fig. 3 zeigt, besteht der fertig vulkanisierte
Wellendichtring 1 aus einem napfförmigen Gehäuse 2 und
einem Dichtteil 3, das an den ringscheibenförmigen Boden 4
des Gehäuses anvulkanisiert ist.
Das Dichtteil 3 ist ringförmig ausgebildet und hat einen
etwa radial nach außen ragenden Endabschnitt 5, mit dem
es einen Rand 6 des Bodens 4 umgibt. Der andere, ringförmige
Endabschnitt des Dichtteiles 3 ist verdickt ausgebildet
und bildet eine Dichtlippe 7 mit einer Dichtkante 8, mit
der der Wellendichtring während des Betriebs dichtend an
der Mantelfläche einer (nicht dargestellten) Welle anliegt.
Die Dichtlippe 7 weist an ihrer von der Dichtkante 8
abgewandten Außenseite 9 eine im Querschnitt etwa
halbkreisförmige Ringnut 10 auf, in die nach Entnahme des
Wellendichtringes 1 aus der Vulkanisierform 11
eine Feder 12 eingesetzt wird, die in Fig. 1 anhand der
vergrößert wiedergegebenen Dichtlippe 7 dargestellt ist.
Der die Dichtkante 8 enthaltende Dichtkantenbereich 13
besteht aus einem homogeneren Material als der übrige
Dichtlippenteil 7′. Vorzugsweise besteht die Dichtlippe 7
einschließlich des Dichtkantenbereiches 13 aus dem
gleichen Werkstoff, wobei das Material im Dichtkantenbereich
13 wesentlich homogener gemischt ist als im übrigen Bereich.
Zur Herstellung des äußerst homogenen Dichtkantenbereiches
13 wird eine Art Labormischung verwendet, die sich dadurch
auszeichnet, daß sie sehr homogen gemischt wird. Für den
Dichtkantenbereich 13 wird nur wenig Material benötigt.
Diese kleineren Volumina lassen sich innerhalb kurzer
Zeit sehr homogen mischen, so daß eine optimale Verteilung
der Komponenten in der Mischung erreicht wird. Die
kleineren Materialvolumina werden üblicherweise als
Labormischungen bezeichnet. Für den übrigen Teil 7′ der
Dichtlippe 7 wird die übliche Produktionsmischung
verwendet, die zwar auch homogen gemischt ist, aber noch
Einschlüsse aufweisen kann. Solche Einschlüsse treten in
der Labormischung, die extrem sorgfältig gemischt wird,
nicht auf, darum wird bei dem Wellendichtring verhindert,
daß in dem kritischen Dichtkantenbereich 13 unerwünschte
Einschlüsse auftreten, die die Dichtigkeit nachteilig
beeinflussen würden. Somit ist selbst nach längerer
Einsatzdauer noch eine gleichmäßige dichte Anlage der
Dichtkante an der Welle gewährleistet.
Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt ist, kann der
Wellendichtring 1 nach Fig. 3 durch Vulkanisation von
zwei Rohlingen 14, 15 in der Vulkanisierform
11 hergestellt werden. Die Rohlinge 14, 15 bestehen aus
dem gleichen Werkstoff bzw. aus der gleichen
Werkstoffmischung, jedoch besteht der Rohling 15 aus der
sehr homogenen, keine Einschlüsse mehr aufweisenden
Labormischung und der Rohling 14 aus der Produktionsmischung.
Der Rohling 15 ist zur Bildung des Dichtkantenbereiches
13 vorgesehen und wesentlich kleiner als der Rohling 14.
Dieser hat vorzugsweise rechteckige Querschnittsform,
während der Rohling 15 beliebige, beispielsweise runde
oder dreieckige Querschnittsform haben kann. Der Rohling
15 hat mindestens doppelt so große Querschnittsdicke wie
der Rohling 14 und auch größere axiale Dicke. Zur
Vulkanisation des Wellendichtringes wird zunächst der
Rohling 15 auf dem Boden 16 der einen Formhälfte 17
angeordnet und dann der Rohling 14 auf den Boden 4 des
vormontierten Gehäuses 2 gesetzt. Beim Schließen der
Form 11 werden die Rohlinge 14, 15 zur Dichtlippe 7
geformt und anschließend durch Vulkanisation mit dem
Gehäuse 2 verbunden. Der plastisch verformte Rohling 15
bildet den Dichtkantenbereich 13, dessen durch Bearbeitung
entstehende Dichtkante 8 keine Einschlüsse aufweist. Der
plastisch verformte Rohling 14 bildet den übrigen
Dichtlippenteil. Die Rohlinge 14, 15 können zur besseren
Unterscheidung und/oder zur Erleichterung ihrer Anordnung
in der Form 11 unterschiedliche Farbe aufweisen.
Im dargestellten Beispiel ist die Dichtkante 8 durch
Bearbeitung entstanden. Die Erfindung bezieht sich aber
auch auf ein Verfahren, bei dem die Dichtkante angepreßt
bzw. angespritzt wird, d.h. bei dem auf eine zusätzliche
Bearbeitung zur Herstellung der Dichtkante verzichtet
werden kann.
Die Rohlinge 14, 15 brauchen nicht vorgefertigt zu werden.
Vielmehr kann der Wellendichtring auch im Spritzgießverfahren
hergestellt werden. Hierbei wird zunächst das sehr
homogene Material für den Dichtkantenbereich 13 direkt auf
dem Boden 16 des Formteiles 17 und anschließend das
Material für den übrigen Dichtlippenteil 7′ in die Form
11 gespritzt oder auch gleichzeitig über zwei
Einspritzdüsen eingebracht. Auch ist es möglich,
beim Spritzgießverfahren den Rohling 15 in die Form 11
zu legen und anschließend das Material für den übrigen
Dichtlippenteil 7′ in die Form zu spritzen. Der Rohling 15
kann schließlich auch mit einem Rohling 14
zusammenvulkanisiert werden, der aus einem anderen Material
als der Rohling 15 besteht. Auch in diesem Fall ist
gewährleistet, daß der Dichtkantenbereich 13 aus dem
äußerst homogenen, einschlußfreien Material besteht. Auch
bei den beschriebenen Spritzgießverfahren können für den
Dichtkantenbereich 13 und den Dichtlippenteil 7′
unterschiedliche Materialien verwendet werden.
Claims (16)
1. Dichtungsring, insbesondere Wellendichtring, mit
einem Gehäuse und einem Dichtteil, der eine
Dichtlippe mit einer Dichtkante aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (7) im
Bereich (13) ihrer Dichtkante (8) aus einem
homogeneren Material besteht als im übrigen
Dichtlippenteil (7′).
2. Dichtring nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkantenbereich (13)
aus einem gleichmäßig homogen gemischten Material
(Labormischung) und der übrige Dichtlippenteil (7′)
aus einer in einer Produktionsknetmaschine gemischten
Werkstoffmischung (Produktionsknetermischung) besteht.
3. Dichtring nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Dichtkantenbereich
(13) und den übrigen Dichtlippenteil (7′) Rohlinge
(14, 15) verwendet sind.
4. Dichtring nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (14) für den
Dichtkantenbereich (13) kleineren Querschnitt hat als
der Rohling (14) für den übrigen Dichtlippenteil (7′).
5. Dichtring nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohlinge (14, 15) als
Ringe ausgebildet sind.
6. Dichtring nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (15) für den
Dichtkantenbereich (13) kleineren Ringdurchmesser hat
als der Rohling (14) für den übrigen Dichtlippenteil
(7′).
7. Dichtring nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohlinge (14, 15)
verschiedene Querschnittsform haben.
8. Dichtring nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (15) für den
Dichtkantenbereich (13) runden Querschnitt hat.
9. Dichtring nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (15) für den
Dichtkantenbereich (13) dreieckigen Querschnitt hat.
10. Dichtring nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (14) für den
übrigen Dichtlippenteil (7′) eckigen, vorzugsweise
rechteckigen Querschnitt hat.
11. Dichtring nach einem der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohlinge (14, 15)
unterschiedliche Farbe aufweisen.
12. Dichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkantenbereich (13)
und der übrige Dichtlippenteil (7′) aus verschiedenem
Werkstoff bestehen.
13. Verfahren zur Herstellung eines Dichtringes nach
einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem der Dichtring in
einer Form hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des
Dichtkantenbereiches (13) und des übrigen
Dichtlippenteiles (7′) in die Form (11) zwei Rohlinge
(14, 15) aus verschiedenen homogenen Werkstoffen
eingelegt und anschließend plastisch verformt werden.
14. Verfahren zur Herstellung eines Dichtringes nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, bei dem der Dichtring in einer
Form hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Form (11) zunächst
der den Dichtkantenbereich (13) bildende, sehr homogen
gemischte Werkstoff und anschließend der den übrigen
Dichtlippenteil (7′) bildende, weniger homogen
gemischte Werkstoff gespritzt wird.
15. Verfahren zur Herstellung eines Dichtringes nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, bei dem der Dichtring in einer
Form hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Form (11) zunächst
ein Rohling (15) für den Dichtkantenbereich (13)
eingelegt und anschließend der den übrigen
Dichtlippenteil (7′) bildende Werkstoff in die Form
(11) gespritzt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der aus unterschiedlich
homogen gemischten Materialien bestehende Dichtteil (3)
an das Gehäuse (2) anvulkanisiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863641209 DE3641209A1 (de) | 1986-12-03 | 1986-12-03 | Dichtring und verfahren zur herstellung eines solchen dichtringes |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3641209A1 true DE3641209A1 (de) | 1988-06-16 |
DE3641209C2 DE3641209C2 (de) | 1990-06-28 |
Family
ID=6315312
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863641209 Granted DE3641209A1 (de) | 1986-12-03 | 1986-12-03 | Dichtring und verfahren zur herstellung eines solchen dichtringes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3641209A1 (de) |
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- 1986-12-03 DE DE19863641209 patent/DE3641209A1/de active Granted
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