DE3640365C2

DE3640365C2 -

Info

Publication number: DE3640365C2
Application number: DE3640365A
Authority: DE
Inventors: Rolf 5630 Remscheid De Hessenbruch
Original assignee: Barmag AG
Current assignee: HESSENBRUCH, ROLF, DIPL.-ING., 42855 REMSCHEID, DE
Priority date: 1985-12-04
Filing date: 1986-11-26
Publication date: 1988-01-28
Also published as: DE3640365A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Folienblasanlage zur Herstellung von Kunststoff-Schlauchfolien mit im Anfangsbereich der Schlauchbildungszone angeordneter Anblaskühlung und oberhalb der die Schlauchbildungszone im wesentlichen begrenzenden Frostlinie angeordneten rotierenden Stütz- oder/und Führungs walzen oder -rollen.

Für die Herstellung von Schlauchfolien aus geeigneten Kunst stoffen wie beispielsweise Polyäthylen oder PVC oder anderen Ausgangsstoffen gelten relativ enge Herstellungstoleranzen. Obwohl der entstehende Folienschlauch nach dem Erreichen seiner sogenannten "Frostlinie", der Erstarrungslinie des heißen Folienschlauches, bezüglich seiner Abmessungen im wesentlichen festgelegt ist, wird es doch erforderlich, bei gleichzeitiger Abkühlung in dem Bereich unmittelbar oberhalb der Frostlinie den Folienschlauch gegen Ausbeulungen, Aus sackungen und andere Deformationen abzustützen. Es ist be kannt, hierzu glatte Stützwalzen, beispielsweise unbeschich tete oder mit einem Antihaftbelag, etwa PTFE, versehene Metallwalzen, zu benutzen. Hierbei kommt es jedoch immer wieder zu unerwünschten Markierungen in der Folienschlauch oberfläche. Sie haben ihre Ursache darin, daß die Luft kühlung dort, wo die Walzen glatt anliegen, unterbrochen oder doch stark behindert wird. So kann es vorkommen, daß der Schlauch kurzzeitig festklebt.

Eine bekannte Stützeinrichtung ist beispielsweise in der DE- AS 18 02 288 beschrieben. Sie zeigt mehrere in einem Abstand voneinander koaxial angeordnete Stützringe mit kreisförmigem Querschnitt, die entlang des Folienschlauchs oberhalb der Frostlinie vorgesehen sind. Diese Stützringe bestehen aus mindestens einer kreisförmig gebogenen Achse mit einem um die Achse drehbaren Belag. Der Belag kann aus einem dünn wandigen flexiblen Schlauch bestehen; einzelne Abstützungen sollen ihn auf der Achse in einer stabilen Lage halten. Gleicherweise können auch einzelne dicht nebeneinander ange ordnete Rollen vorgesehen sein. Die einzelnen Stützringe können ein- oder auch mehrmals geteilt sein. Diese Einrichtung zeigt die vorhergehend beschriebenen Nachteile in besonderem Maße, da der Kühlluftstrom hier durch die rundum laufenden Berührungslinien gänzlich unterbrochen oder doch stark ge stört wird. Die beschriebenen Deformationen sind bei dieser Einrichtung im allgemeinen praktisch unvermeidlich.

Der Erfindung liegt danach die Aufgabe zugrunde, zur Ver meidung der im Stand der Technik beobachteten und vorher gehend beschriebenen Nachteile eine Möglichkeit zur Führung des Folienschlauchs oberhalb der Frostlinie zur Verfügung zu stellen, bei der unter Wahrung eines ständigen Kontakts der Führungswalzen mit der Schlauchoberfläche der Kühlluftstrom nicht oder mindestens nicht wesentlich behindert wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Folienblasanlage der eingangs beschriebenen Art gelöst, welche sich dadurch aus zeichnet, daß in der Oberfläche der Walzen umlaufende Ver tiefungen zum Durchtritt der Kühlluft zwischen dem Walzen kern und der Oberfläche der Schlauchfolie vorgesehen sind. Sie können ringförmig sein oder die Form einer Schraubenlinie haben.

Mit besonderem Vorteil sind die Walzen als Bürsten mit über ihre Länge im wesentlichen gleichbleibendem Durchmesser aus gebildet; sie werden dabei zweckmäßig in bezug auf den Folien schlauch so angeordnet, daß ihre Borsten diesen im wesent lichen nur mit ihren Spitzen berühren. Die Borsten sind bei einer Weiterbildungsform auf dem Walzenkern in einer ein fachen oder einer zwei- oder mehrgängigen Schraubenlinie angeordnet. Abstände zwischen den Schraubengängen sollen einen ausreichenden Luftdurchtritt gewährleisten. Der Walzenkern kann biegsam sein, wodurch seine Anpassung an die Krümmung der Schlauchoberfläche möglich wird. Eine örtliche Anpassung der Bürstenoberfläche an die Krümmung des Folienschlauchs kann auch dadurch erfolgen, daß die Länge der Borsten im Berührungsbereich an die Krümmung der Schlauchoberfläche angepaßt ist.

Bei einer anderen Weiterbildungsform können die Walzen aus einem Kunststoff oder aus Metall gefertigt sein und eine glatte Oberfläche haben, in die tiefe, den Durchtritt der Kühlluft ermöglichende Nuten eingearbeitet sind. Diese Nuten sind beispielsweise in sich ringförmig oder haben eine ein-, zwei- oder mehrgängige Schraubenform. Die Walzenoberfläche kann auch mit einem ein-, zwei- oder mehrgängigem Gewinde, vorteilhaft mit großer Gangtiefe, versehen sein.

Die beschriebenen, in ihrem Oberflächenbereich Durchtritte für die Kühlluft aufweisenden Walzen können sowohl unmittel bar oberhalb der Frostlinie als auch im Flachlegebereich des Folienschlauchs Verwendung finden. Bei der Verwendung im Bereich unmittelbar oberhalb der Frostlinie kann es von Vor teil sein, den Walzenkern aus einem biegsamen, vorzugsweise zylindrischen Hohlkörper zu bilden, der auf einer gebogenen, in ihrer Krümmung an die örtliche Oberfläche angepaßten Tragachse drehbar gelagert ist. Ebenso können kurze Einzel walzen Verwendung finden, die auf der Tragachse dicht neben einander angeordnet zu Walzeneinheiten zusammengefaßt werden.

Anhand der beigegebenen Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 Schema einer Folienblasanlage;

Fig. 2 Folienschlauchabschnitt mit Bürstenwalze in Draufsicht;

Fig. 3 Abschnitt einer erfindungsgemäßen Kunststoff- oder Metallwalze, eines Ausführungsbeispiels.

Der aus dem Blaskopf 2 der Folienblasanlage 1 austretende Folienschlauch 9 vergrößert seinen Durchmesser etwa bis zur strichpunktiert eingezeichneten Frostlinie 3, von wo ab er als nun praktisch verfestigter Folienschlauch 9 mit Hilfe der Stütz- und Führungswalzen 4 in der gewünschten Form ge halten und zum Flachlegebereich 13 weitergeführt wird, wo er von den Flachlegewalzen 5 gegen den Luftdruck in seinem lnnern flachgelegt wird. Vorteilhaft sind diese ebenfalls, mindestens im Anfangsbereich der Flachlegestrecke, als erfindungsge mäße Walzen 5 mit unterbrochener Berührungsoberfläche ausge bildet. Die Abzugswalzen 15 fördern den Folienschlauch 9 durch die Schlauchbildungs- und Flachlegezone; hinter den Abzugswalzen 15 wird er zur Aufwicklung weitergeführt.

Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt des horizontal geschnittenen Folienschlauchs 9 zusammen mit einer erfindungsgemäßen Bürste 7. Letztere zeigt - mit der Mittellinie 16 als Trennungslinie - zwei verschiedene Formen der erfindungs gemäßen Bürste 7. Im unteren Bereich B ist die Walze über ihre Länge im wesentlichen zylindrisch, weshalb die Berührungslänge zwischen Bürste 7 und Oberfläche des Folien schlauchs 9 verhältnismäßig klein bleibt, wenn sich auch die Borsten 8 selbst bei nur leichter Andrückkraft wegen ihrer relativ leichten Verformbarkeit auf einer gewissen Breite den durch die Oberflächenkrümmung gegebenen Abstands unterschieden anpassen können. Im oberen Bereich A sind dem gegenüber die Borsten 14 in ihrer Länge derart an die Ober flächenkrümmung des Folienschlauchs 9 angepaßt, daß die Be rührungslänge erheblich vergrößert wird. Der sich dadurch bei der örtlichen Umfangsgeschwindigkeit der einzelnen Borstenenden ergebende Unterschied wird auf einfache Weise kompensiert, weil die örtliche Auslenkung der mit der Schlauchoberfläche in Berührung kommenden Borsten 14 von der Mittellage mit dem kürzesten Abstand (Mittellinie 16) nach den Enden des Berührungsbereichs hin kontinuierlich ab nimmt.

Ist der Walzenkern 10 ein biegsamer Hohlkörper, der auf einer in ihrer Krümmung an die Oberfläche des Folienschlauchs 9 angepaßten festen Führungsstange sitzt, so kann auch erreicht werden, daß die auf der letzteren angeordneten Bürsten 7 bei im wesentlichen gleichbleibendem Durchmesser auf ihrer ge samten Länge bzw. einem Großteil ihrer Länge mit der Schlauch oberfläche in Berührung stehn.

Erfindungsgemäß kann die Walze 4 bzw. 5 auch eine glatte Kunststoff- oder Metallwalze sein, in deren Oberfläche tiefe Nuten 11 eingearbeitet sind. Diese Nuten 11 können in einem gleichbleibenden Abstand voneinander vorgesehen sein oder ein ein-, zwei- oder mehrgängiges Schraubengewinde ent sprechend Fig. 3 bilden. Die Walze 4 bzw. 5 der Fig. 3 weist in ihrer Oberfläche 12 zwei gleiche, um 180° gegeneinander versetzte schraubenlinienförmige Nuten 11 auf, die zwischen den stehengebliebenen Teilen der Oberfläche 12 Luftdurchlässe 6 freilassen. Vorteilhaft ist dabei die Gangtiefe 17 möglichst groß. Bei Fertigung der Walzen 4, 5 der Fig. 3 aus einem elastischen, beispielsweise gummielastischen, Werkstoff können sie, mit einem axialen Hohlraum versehen, ebenfalls auf eine entsprechend der Krümmung der Folienschlauchober fläche gebogene Achse gesetzt werden, so daß sie den Folien schlauch 9 auf ihrer gesamten Länge oder doch einem wesent lichen Teil derselben abstützen können.

Die aus Kunststoff oder Metall hergestellte Walze 4, 5 kann auch mit einem einfachen bzw. einem zwei- oder mehr gängigen normalen Gewinde versehen sein. In diesem Fall ist dafür Sorge zu tragen, daß die Walzenoberfläche keine Schärfen aufweist, die den Folienschlauch 9 verletzen könnten. Die Gangtiefe des Gewindes soll möglichst groß sein.

Bezugszeichenaufstellung: 1 Folienblasanlage
2 Blaskopf
3 Frostlinie
4 Walze, Stütz- oder/und Führungswalze oder -rolle
5 Walze, Flachlegewalze oder -rolle
6 Vertiefung, Durchlaß
7 Bürste
8 Borste
9 Folienschlauch, Schlauch
10 Walzenkern
11 Nut
12 Oberfläche, Walzenoberfläche
13 Flachlegebereich
14 der Schlauchoberflächenkrümmung angepaßte Borsten
15 Abzugswalze
16 Mittellinie
17 Gangtiefe

Claims

1. Folienblasanlage zur Herstellung von Kunststoff-Schlauch folien mit im Anfangsbereich der Schlauchbildungszone an geordneter Anblaskühlung und oberhalb der die Schlauch bildungszone im wesentlichen begrenzenden Frostlinie (3) an geordneten rotierenden Stütz- oder/und Führungswalzen (4) und Flachlegewalzen (5), dadurch gekennzeichnet, daß in der Oberfläche (12) der Walzen (4, 5) umlaufende Ver tiefungen (6) zum Durchtritt der Kühlluft zwischen dem Walzenkern (10) und der Oberfläche der Schlauchfolie (9) vorgesehen sind.

2. Folienblasanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden Vertiefungen (6) Schraubenlinienform haben.

3. Folienextrusionsanlage mit Führungswalzen, insbesondere Folienblasanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (4, 5) als Bürsten (7) mit über ihre Länge im wesentlichen gleichbleibendem Durchmesser ausgebildet sind, wobei die Borsten (8) der Bürsten (7) den Folienschlauch (9) im wesentlichen nur mit ihren Spitzen berühren.

4. Folienblasanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (8) der als Walze (4, 5) dienenden Bürsten (7) auf dem Walzenkern (10) schraubenlinienförmig angeordnet sind.

5. Folienblasanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (8) der Bürsten (7) in Form einer zwei- oder mehrgängigen Schraubenlinie auf dem Walzenkern (10) ange ordnet sind und zwischen den Gängen vorzugsweise Ab stände (6) zum verbesserten Luftdurchtritt vorgesehen sind.

6. Folienblasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkern (10) biegsam ist.

7. Folienblasanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Borsten (8) im Bereich der Berührung mit dem Folienschlauch (9) an die Krümmung der Schlauch oberfläche angepaßt ist.

8. Folienblasanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (4, 5) glatte Kunststoff- oder Metallwalzen sind, in deren Oberfläche (12) tiefe Nuten (11) einge arbeitet sind.

9. Folienblasanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (11) ringförmig sind.

10. Folienblasanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Walzenoberfläche (12) eingearbeiteten Nuten (11) eine ein-, zwei- oder mehrgängige Schraubenform aufweisen.

11. Folienblasanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Walzenoberfläche (12) ein ein-, zwei- oder mehr gängiges Gewinde mit großer Gangtiefe eingeschnitten ist.

12. Folienblasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem geringen Abstand von der Frostlinie (3) ober halb derselben in einer oder mehr Etagen Stützwalzen (4), auf den Umfang des Folienschlauchs (9) gleichmäßig ver teilt, vorgesehen sind.

13. Folienblasanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (5) im Flachlegebereich (13) des Folien schlauchs, mindestens im Anfangsabschnitt des Flachlege bereichs (13), als Führungswalzen (5) Verwendung finden.

14. Folienblasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkern (10) ein biegsamer, im wesentlichen zylindrischer Hohlkörper und auf einer gebogenen, an die örtliche Oberfläche des Folienschlauchs (9) in ihrer Krümmung angepaßten Tragachse drehbar gelagert ist.

15. Folienblasanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich unmittelbar oberhalb der Frostlinie (3) vorgesehenen Führungswalzen (4) aus kurzen Einzelwalzen zusammengesetzt sind, die jeweils auf einer gebogenen, in ihrer Krümmung der örtlichen Oberfläche des Folien schlauchs (9) angepaßten Tragachse zur Walze (4) zu sammengefaßt sind.

16. Folienblasanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Führungswalzen an einer Vorrichtung montiert sind, die um die vertikale Achse der Schlauchblase drehbar angeordnet ist und zusammen mit dem Blaskopf rotiert.