DE3640292A1

DE3640292A1 - Adapter fuer pressverbindungen und verfahren zur herstellung einer pressverbindung bei sektorfoermigen, verdichteten kabelleitern

Info

Publication number: DE3640292A1
Application number: DE19863640292
Authority: DE
Inventors: Udo Weber
Original assignee: Gustav Klauke GmbH
Current assignee: Gustav Klauke GmbH
Priority date: 1986-11-25
Filing date: 1986-11-25
Publication date: 1988-06-01
Also published as: DK86787D0; ATE68634T1; DK86787A; EP0275344B1; DE3773880D1; EP0275344A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Adapter zur Anpassung eines Norm-Preßverbinderstückes, z. B. eines Kabelschuhs oder Stoßverbinders, an ein Kabel mit aus Einzeldrähten be stehenden, verdichteten, einzupressenden Leitern sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Preßverbindung bei sektor förmigen Leitern.

In der Praxis werden neben Kabeln mit Leitern aus jeweils einem Bündel runder Einzeldrähte auch Kabel mit sogenannten verdichteten Leitern eingesetzt, bei denen die Einzeldrähte einen etwa quadratischen oder sechseckigen Querschnitt aufweisen und in räumlich engster Anordnung, z. B. in wabenförmiger Anordnung, zusammengepackt sind. Entsprechend weisen Leiter mit runden Einzeldrähten und verdichtete Leiter bei gleichem elektrischem Leitungsquerschnitt einen unterschiedlichen Außendurchmesser auf. Die zur Herstellung von Kabelanschlüssen in der Preßverbindertechnik verwendeten Preßverbinderstücke sind jeweils auf die größeren Außendurchmesser der Leiter mit runden Einzel drähten abgestimmt und genormt, was aber beim Einsatz von verdichteten Leitern zur Folge hat, daß die Preßverbinder stücke überstark verformt werden müssen, wobei oft nur ein mangelhafter elektrischer Kontakt zwischen Leiter und Preß verbinderstück zustande kommt. Darüber hinaus ist im allge meinen die mechanische Auszugsfestigkeit nicht ausreichend. Gesonderte, auf die Außenabmessungen von verdichteten Leitern abgestimmte Preßverbinderstücke werden aber von der Praxis abgelehnt, da die damit verbundene Typenvermehrung zu zusätzlichen Lagerhaltungskosten führen würde.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Einsatz von Norm-Preßverbinderstücken für Kabel mit verdichteten Leitern einen einwandfreien elektrischen Kontakt und eine hohe mechanische Auszugsfestigkeit sicherzustellen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine auf das einzupressende Ende des Leiters aufschiebbare Metallhülse vorgesehen, die den Spielraum zwischen dem verdichteten Leiter und der Innenwandung des Preßverbinderstückes weitestgehend ausfüllt. Beim Preßvorgang wird nunmehr einerseits das Preßverbinderstück großflächig an die Metallhülse angepreßt und andrerseits die Metallhülse stramm auf den verdichteten Leiter aufgepreßt, wobei Material der Metallhülse in die randseitigen Eckräume zwischen den Einzeldrähten des verdichteten Leiters gedrückt wird, so daß insgesamt eine sehr innige metallische Verbindung zwischen dem verdichteten Leiter und dem Preßverbinderstück hergestellt wird. Hierdurch werden sehr niedrige und vor allen Dingen immer reproduzierbar gleiche elektrische Übergangswiderstände sowie eine hohe mechanische Auszugsfestigkeit erreicht, so daß nunmehr auch bei dieser Art von Preßverbindungen definitive Verhältnisse vorliegen.

Der Erfindung zufolge kann die Metallhülse, die vorzugs weise aus Kupfer besteht quer- und längsgerillt oder ge locht sein und eine Länge etwa gleich der Länge des Auf nahmeteiles des Preßverbinderstückes aufweisen.

Für Rundkabel bzw. Rundleiter werden der Erfindung zufolge Metallhülsen mit rundem Querschnitt vorgesehen, die vor dem Preßvorgang entweder auf das einzupressende Leiterende auf gesteckt oder zunächst in den Aufnahmekanal des Preßver binders eingeschoben werden können, wonach dann erst der Leiter eingeschoben wird.

Verdichtete Leiter werden in der Praxis vielfach bei Dreileiter- oder Vierleiter-Sektorkabeln eingesetzt, bei denen die Leiter einen kreissektorförmigen Querschnitt von 120° bzw. 90° aufweisen. Solche sektorförmigen Leiter sind aber wegen ihrer sperrigen Querschnittsform nicht in die, ihren elektrischen Leitungsquerschnitt entsprechenden runden Norm-Preßverbinderstücke einschiebbar. Bei sektor förmigen Leitern mit runden Einzeldrähten ist es bekannt, die sektorförmigen Leiter mittels eines Runddrückwerkzeuges rund zu drücken, wonach sie dann in das zugeordnete Preß verbinderstück eingeschoben werden können. Verdichtete, sektorförmige Leiter lassen sich aber nicht in einem ausreichenden Maße runddrücken, da sich die Einzeldrähte beim Runddrücken auseinanderspreizen, was aus einer Störung des dichten Packungsgefüges der Einzeldrähte resultieren dürfte.

In Weiterbildung liegt der Erfindung ebenfalls die Aufgabe zugrunde, den Einsatz von Norm-Preßverbinderstücken auch für sektorförmige, verdichtete Leiter zu ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Arbeits verfahren vor, das dadurch gekennzeichnet ist, daß vor dem Runddrücken der verdichtete, sektorförmige Leiter zunächst mit einer metallischen Bandage versehen wird. Als metallische Bandage kann der Erfindung zufolge eine auf den sektorförmigen Leiter aufschiebbare, im Querschnitt eben falls sektorförmige Metallhülse von 90° oder 120° Sektorwinkel verwendet werden, die zusammen mit dem sektorförmigen Leiter rundgedrückt wird.

Durch diese metallische Bandage werden die Einzeldrähte des verdichteten Leiters beim Runddrücken in einem solchen Maße zusammengehalten, daß die Einheit aus rundgedrücktem Leiter und rundgedrückter metallischen Bandage auf nunmehr einen solchen Außendurchmesser verformt werden kann, daß diese Einheit in ein zugeordnetes Norm-Preßverbinderstück einge steckt werden kann. Die metallische Bandage füllt beim nachfolgenden Preßvorgang randseitige Eckräume zwischen den Einzeldrähten wieder aus und sorgt für einen innigen elektrischen Kontakt zwischen Preßverbinderstück und Leiter sowie für eine hohe mechanische Auszugsfestigkeit.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, in der zeigen:

Fig. 1 einen Adapter in Form einer runden Metallhülse,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Adapter nach Fig. 1, wobei zugleich strichpunktiert ein die Metallhülse nach Fig. 1 aufnehmender Preßverbinderkabelschuh und ein einzupressender Leiter angedeutet sind,

Fig. 3 einen Schnitt durch die Metallhülse gemäß der Linie III-III in Fig. 2,

Fig. 4 einen Adapter in Form einer im Querschnitt kreissektorförmigen Metallhülse mit 90° Sektorwinkel,

Fig. 5 einen Adapter in Form einer im Querschnitt sektorförmigen Metallhülse mit einem Sektor winkel von 120°,

Fig. 6 einen Querschnitt durch die Metallhülse nach Fig. 5, wobei zugleich strichpunktiert ein von der Metallhülse umschlossener sektorförmiger, verdichteter Leiter dargestellt ist

Fig. 7 die Hülse und den verdichteten Leiter nach dem Runddrücken, und

Fig. 8 und 9 zwei weitere Ausführungsbeispiele.

Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen Adapter in Form einer runden Metallhülse 1 aus vorzugsweise Kupfer, die eine Wandstärke von 0,5 Millimetern und eine Länge etwa gleich der Länge des rohrförmigen Aufnahmeteiles 2 eines genormten Preß verbinder-Kabelschuhs 3 aufweisen. Die Metallhülse 1 wird vor dem Preßvorgang auf das abisolierte Ende eines runden, verdichteten Leiters 4 aufgeschoben und anschließend in den Aufnahmeteil 2 des Kabelschuhs 3 eingeschoben. Beim nachfolgenden Pressen wird die Metallhülse 1 in die randseitigen Eckräume 5 zwischen den als Beispiel gezeigten sechseckigen Einzeldrähten 6 eingepreßt, wodurch eine gute elektrische Kontaktgabe und eine hohe mechanische Auszugsfestigkeit erreicht werden.

Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei im Querschnitt sektorförmige Metallhülsen 7, 8. Die Metallhülse 7 nach Fig. 4 weist einen Sektorwinkel von 90° auf und ist für einen Einsatz bei Leitern eines Vierleiter-Sektorkabels bestimmt.

Die Metallhülse 8 gemäß den Fig. 5 und 6 weist einen Sektorwinkel von 120° und ist für einen Einsatz bei Dreileitersektorkabeln bestimmt. Die Hülse 8 wird, wie in Fig. 6 gezeigt, auf einen 120°-Sektorleiter 9 aufgeschoben, wonach die Metallhülse 8 eine metallische Bandage für die Einzeldrähte 10 des Sektorleiters 9 beim nachfolgenden Runddrücken darstellt. Beim Runddrücken gelangt die Metallhülse 8 in den verformten Zustand gemäß Position 8′ in Fig. 7, in der sie bereits in innige Berührung mit den Einzeldrähten 10 gepreßt ist, insgesamt aber eine zylin drische Außenform erlangt hat, so daß die Einheit aus rundgedrückter Metallhülse 8′ und rundgedrücktem Leiter 9′ nunmehr in den runden Aufnahmekanal eines zugeordneten Preßverbinderstückes einschiebbar ist.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist die Metallhülse 11 mit Löchern 12 versehen, um die Kontaktgabe und die mechanische Auszugsfestigkeit zu erhöhen. Alternativ kann, wie in Fig. 9 gezeigt, die Metallhülse 13 auch mit Längs rillen 14 und Querrillen 15 versehen sein.

Claims

1. Adapter zur Anpassung eines Norm-Preßverbinderstückes, z. B. eines Kabelschuhs oder Stoßverbinders, an ein Kabel mit verdichteten, aus Einzeldrähten bestehenden Leitern, gekennzeichnet durch eine auf das einzu pressende Ende des Leiters (4, 9) aufschiebbare Metallhülse (1, 7, 8).

2. Adapter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallhülse (1, 7, 8) quer- und längsgerillt oder gelocht ist.

3. Adapter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Länge der Metallhülse (1, 7, 8) etwa gleich der Länge des Leiteraufnahmeteiles des Preßverbinderstückes ist.

4. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallhülse (1) einen runden Querschnitt aufweist.

5. Adapter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Metallhülse (7, 8) einen kreis sektorförmigen Querschnitt von 90° oder 120° Sektorwinkel aufweist.

6. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallhülse (1, 7, 8) aus Kupfer besteht.

7. Verfahren zur Herstellung einer Preßverbindung zwischen einem Preßverbinderstück mit rohrförmigem, rundem Leiteraufnahmeteil und einem sektorförmigen ver dichteten Leiter, welcher vor Einstecken in den Leiteraufnahmekanal des Preßverbinderstückes rund zudrücken ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Leiters (9) vor dem Runddrücken zunächst mit einer metallischen Bandage versehen wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als metallische Bandage eine auf den sektorförmigen Leiter (9) aufschiebbare, im Querschnitt etwa sektorförmige Metallhülse (7, 8) verwendet wird, die zusammen mit dem Leiter (9) rundgedrückt wird.