DE3637137A1 - Verfahren zur gefalzten oder geboerdelten verbindung eines rohrteiles mit einem verbindungsteil - Google Patents
Verfahren zur gefalzten oder geboerdelten verbindung eines rohrteiles mit einem verbindungsteilInfo
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Description
Die hier beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren
zur gefalzten oder gebördelten Verbindung eines Rohr
teiles mit einem Verbindungsteil oder dergleichen, das
einen mit dem Rohrteil zusammenwirkenden Fußbereich
aufweist, wobei in dem Rohrteil durch axiale Beauf
schlagung und radiale Führung mit dem Fußbereich zusam
menwirkende Falze ausgebildet werden.
Zur gefalzten bzw. gebördelten Verbindung eines Rohr
teils mit einem Verbindungsteil sind bereits verschie
dene Verfahren bekanntgeworden, insbesondere im Zusam
menhang mit der Herstellung von Auspuffelementen (vgl.
beispielsweise DE-OS 23 23 951, DE-GM 73 36 778, P 36
04 921.2 und P 36 17 760). Besondere Vorschläge sind
hierbei bezüglich Ausbildung gefalzter Verbindungen bei
gekrümmten Rohrteilen (P 36 04 994.8) und zur größen-
und zeitpunktmäßig gesteuerten Ausbildung des einen und
des anderen Falzes (P 36 17 760.1) gemacht worden.
Wenn auch insbesondere das letztgenannte Verfahren sich
in der Praxis gut bewährt hat, so ist es doch noch mit
gewissen Unzulänglichkeiten verbunden. Insbesondere ist
eine aufwendige Vorrichtung erforderlich, um die zeit
lich und größenmäßig gewünschte Ausbildung der einzel
nen Falze zu erreichen.
Im Hinblick auf den vorerwähnten Stand der Technik
stellt sich der hier beschriebenen Erfindung die Auf
gabe, die bekannten Verfahren, insbesondere das aus der
deutschen Patentanmeldung P 36 17 760.1 bekannte Ver
fahren so auszugestalten und weiterzubilden, daß eine
derartige gefalzte oder gebördelte Verbindung vorrich
tungsmäßig möglichst einfach durchzuführen ist, ohne
daß eine gewünschte Bestimmbarkeit etwa hinsichtlich
des sich zunächst ausbildenden Falzes und hinsichtlich
der Größe des jeweiligen Falzes verloren geht.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung zunächst und im
wesentlichen dadurch gelöst, daß in dem Rohrteil in
einem größeren, den Falzbereich übergreifenden Bereich,
Eigenspannungen erzeugt werden und daß in den jeweili
gen Bereichen, in denen die Falze sich ausbilden sol
len, die Eigenspannungen zumindest vermindert werden.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß allein durch
eine Erzeugung von Eigenspannungen und eine gezielte
Veränderung dieser Eigenschaften in bestimmten Berei
chen dem Rohrteil Eigenschaften aufgegeben werden kön
nen, die eine Ausbildung der Falze in bestimmten Berei
chen ohne weiteres, d. h. ohne besondere zusätzliche
Maßnahmen, möglich macht.
Wesentlich ist, daß, wie sich aus der zuvor gegebenen
Lehre insbesondere im Zusammenhang gesehen mit den
weiter obenerwähnten, bereits bekannten Verfahren ergibt,
zwischen den beiden Falzbereichen ein Bereich, ein
"Steg", verbleibt, dessen Eigenschaften sich von denje
nigen der Bereiche, in denen die Falze sich ausbilden
sollen, unterscheidet, der also im wesentlichen in seinen
Eigenschaften dem größeren, den Falzbereich übergrei
fenden Bereich entspricht, wobei die Eigenschaften in diesem
Bereich durch die erzeugten Eigenspannungen bestimmt sind.
In Ausgestaltung des Verfahrens kann die notwendige
Erzeugung der Eigenspannung auf sehr verschiedene Wei
sen vorgenommen werden. Beispielsweise ist zunächst
eine entsprechende Aufwärmung des Rohrteiles in dem den
Falzbereich übergreifenden Bereich mit einer nachfol
genden Abschreckung möglich. Hierbei sind dann die für
die jeweiligen Werkstoffe bekannten Temperaturen einzu
stellen, die zur entsprechenden Gefügeumbildung, die
beim Abschrecken nicht vollständig rückgängig gemacht
werden kann, führen, wodurch sich dann in der Rohrwand
Druck- bzw. Zugspannungen (in dem nicht wärmebehandel
ten Bereich) einstellen.
Darüber hinaus, und im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung bevorzugt, ist es aber auch möglich, daß die Erzeu
gung der Eigenspannungen dadurch erreicht wird, daß das
Rohrteil in dem den Falzbereich übergreifenden Bereich
aufgeweitet wird und daß in den jeweiligen Bereichen,
in denen die Falze sich ausbilden sollen, eine Span
nungsfreiglühung vorgenommen wird. Bezüglich des Auf
weitens, wozu sich ein hydraulisches Aufweiten wie auch
ein mechanisches Aufweiten anbietet, wird insbesondere
auch auf die Beschreibung in der Patentanmeldung P 36
04 994.8 Bezug genommen.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist bevorzugt
vorgesehen, daß die Spannungsfreiglühung in den jewei
ligen Bereichen, in denen die Falze sich ausbilden
sollen, unterschiedlich so durchgeführt wird, daß zu
mindest in einem Bereich (in dem sich ein Falz ausbil
den soll) Restspannungen verbleiben. Hierdurch kann
bestimmt werden, welcher Bereich sich bei dem Verbin
dungsvorgang zunächst zu einem Falz aufwirft, wobei
bezüglich der hiermit verbundenen Vorteile etc. insbe
sondere auf die Offenbarung der Patentanmeldung P 36 17
760.1 verwiesen wird.
Die Spannungsfreiglühung kann im Rahmen der Erfindung
beispielsweise dadurch vorgenommen werden, daß das
Rohrteil vor einer feststehenden Wärmequelle rotiert.
Es empfiehlt sich, die Wärmequelle und insbesondere die
dadurch erzeugte Wärmeeinwirkung auf der Rohraußenwand
so zu wählen, daß eine geometrisch genau abgegrenzte
Wärmeeinwirkung erreicht wird, wodurch sich zuverlässig
genau in den Bereichen eine (teilweise) Spannungsfrei
glühung einstellen läßt, in denen die Falze sich aus
bilden sollen. Entsprechend ist es auch wesentlich, daß
definierte Temperaturen in diesen Bereichen auf dem
Rohrteil erzeugt werden, um in den einzelnen Bereichen
unterschiedliche Spannungsfreiglühungen erreichen zu
können. Beispielsweise kann die Spannungsfreiglühung
mittels eines gewöhnlichen, von einer Schweißvorrich
tung her bekannten, Gasbrenners vorgenommen werden.
Natürlich kann die Spannungsfreiglühung auch durch induktive
Erhitzung bewirkt werden.
Bei einer praktischen Durchführung des Verfahrens, bislang
ohne eigens hierfür konstruierte Vorrichtungen, sondern ledig
lich mit werkstattmäßig vorhandenen Mitteln, ist so vor
gegangen worden, daß zunächst in einem ersten Bericht, in dem
ein Falz sich ausbilden soll, die Eigenspannungen vermindert
worden sind, sodann zunächst zugewartet wurde, bis dieser Bereich
praktisch vollkommen wieder abgekühlt war, und dann erst in dem
zweiten Bereich, in dem ein Falz sich ausbilden sollte, die
Eigenspannungen vermindert worden sind. Dieses Vorgehen stellt
sicherr, daß in dem verbleibenden "Steg" mit Sicherheit praktisch
die Eigenspannungen verbleiben, die ursprünglich aufgebracht
worden sind. Eine Gleichzeitigkeit des Vorgehens kann demgegen
über dadurch erzeugt werden, daß bezüglich des verbleibenden
"Stegs" eine Abschirmung vorgenommen wird, oder sogar ent
sprechende Kühlelemente diesem Bereich zugeordnet werden. Die
Abschirmung kann beispielsweise mittels eines Kupferrings er
folgen.
Insgesamt lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren, auch schon gemäß seiner weiter oben beschriebenen
grundsätzlichen Ausgestaltung, elastischere Falz- bzw.
Bördelverbindungen erreichen. Darüber hinaus ist auch
zur Falzausbildung weniger Kraft, d. h. weniger Leistung,
erforderlich.
Nachstehend wird die Erfindung noch anhand der,
jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel dar
stellenden, Zeichnung näher erläutert.
Die einzige
Figur der Zeichnung zeigt ein mittels eines Dornes
aufgeweitetes Rohrteil, welches in bestimmten Bereichen
spannungsfrei geglüht ist.
Im einzelnen zeigt die Zeichnung ein Rohrstück 1, wel
ches beispielsweise auch ein gekrümmtes Rohrstück sein
könnte (vgl. P 36 04 944.1), in Querschnittsdarstel
lung, in welches ein Dorn 2 eingeführt ist. Der Dorn 2
besitzt einen Bereich größeren Durchmessers 3 und einen
Bereich kleineren Durchmessers 4. Der Übergangsbereich
5 des Dornes 2, zwischen dem Bereich 3 und dem Bereich
4, ist schulterartig ausgebildet und liegt an einem
entsprechenden Schulterbereich 6 des Rohrstückes 1 an.
Dieser Schulterbereich 6 ergibt eine Gegenhalterung für
das Druckwerkzeug 7. Das Druckwerkzeug 7 kann bei
spielsweise, was auf der Zeichnung nicht zu erkennen
ist, geteilt ausgeführt sein. Auch kann beispielsweise
eine Teleskophülse vorgesehen sein, wie sie im einzel
nen in der Patentanmeldung P 36 17 760.1 beschrieben
ist.
Wie zu erkennen ist, ist bei dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel das muffenartige Werkzeug und das Druck
werkzeug für die Gegenhalterung an dem Schulterbereich
6 kombiniert ausgebildet, während an dem vorderen End
bereich des Rohrstückes 1 in an sich bekannter Weise je
ein muffenartiges Werkzeug 8 und ein Werkzeug 9 vorge
sehen sind. Gleiche Ausbildung könnte natürlich auch im
Bereich der Gegenhalterung gewählt sein.
Das dargestellte Rohrstück 1 weist durch die Aufweitung
mittels des Dornes 2 in dem Bereich 10 nicht unbe
trächtliche Eigenspannungen auf. Diese Eigenspannungen
sind in den kreisringförmigen Bereichen a und c vermin
dert, wobei die Verminderung der Eigenspannungen in dem
Bereich c in erhöhtem Maße durchgeführt worden ist,
wobei der Bereich c auch größer gewählt ist als der
Bereich a, damit sich der Falz in dem Bereich c zuerst
mit einem etwas größeren Ausmaß ausbildet, was hin
sichtlich seiner Zweckmäßigkeit usw. im einzelnen in
der Patentanmeldung P 36 17 760.1 beschrieben ist.
Der Bereich b verbleibt als "Steg" zwischen den Berei
chen a und c und weist weiterhin die gleichen oder im
wesentlichen die gleichen Eigenspannungen auf wie die
verbleibenden Bereiche des aufgeweiteten Rohrteiles 10.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird nicht nur wie
im einzelnen beschrieben die in der Pa
tentanmeldung P 36 17 760.1 beschriebene Vorrichtung
unnötig, sondern, wie auch bereits erwähnt, stellt sich
auch eine wesentlich elastischere Verbindung zwischen
dem Rohrteil und dem Verbindungsteil ein und ist zur
Auffalzung weniger Kraft, d. h. weniger Leistung erfor
derlich.
Bei einer praktischen Durchführung des Verfahrens wurde so
vorgegangen, daß zunächst der Bereich a spannungsfrei ge
glüht wurde, dann dieser Bereich so lange abkühlen gelassen
wurde, bis er praktisch wieder erkaltet war. Sodann wurde
der Bereich c spannungsfrei geglüht, jeweils in dem Ausmaß,
wie zuvor schon beschrieben. Es wurde darauf geachtet, daß
in dem Bereich b nur eine geringe Erwärmung auftrat, allen
falls soweit, daß lediglich eine Blauverfärbung eintrat.
Wenn der gesamte Bereich, a, b und c zusammen, etwa ein Aus
maß von 60 mm hat, so kann der erste Bereich a etwa eine Ab
messung von 20 mm aufweisen, der Bereich b von 12 mm und der
Bereich c das verbleibende Maß. Diese vorgenannten Maße sind
jedoch lediglich beispielhaft und entsprechen einem werkstatt
mäßig durchgeführten Versuch.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der
Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Bezugszeichenliste
1 Rohrstück
2 Dorn
3 Bereich von 2, mit größerem Durchmesser
4 Bereich von 2, mit kleinerem Durchmesser
5 Übergangsbereich
6 Schulterbereich
7 Druckwerkzeug
8 muffenartiges Werkzeug
9 Druckwerkzeug
10 Rohrstück, aufgeweiteter Bereich
a Bereich, in dem sich ein Falz ausbilden soll
b verbleibender Bereich, "Steg"
c Bereich, in dem sich ein Falz ausbilden soll
Claims (4)
1. Verfahren zur gefalzten oder gebördelten Verbin
dung eines Rohrteils mit einem Verbindungsteil oder
dergleichen, das einen mit dem Rohrteil zusammenwirken
den Fußbereich aufweist, wobei in dem Rohrteil durch
axiale Beaufschlagung und radiale Führung mit dem Fuß
bereich zusammenwirkende Falze ausgebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rohrteil in einem
größeren, den Falzbereich übergreifenden Bereich, Ei
genspannungen erzeugt werden und daß in den jeweiligen
Bereichen, in denen die Falze sich ausbilden sollen,
die Eigenspannungen zumindest vermindert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohrteil in dem den Falzbereich übergreifenden
Bereich aufgeweitet wird und daß in den jeweiligen
Bereichen, in denen die Falze sich ausbilden sollen,
eine Spannungsfreiglühung vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spannungsfreiglühung in den jeweili
gen Bereichen, in denen die Falze sich ausbilden sol
len, unterschiedlich so durchgeführt wird, daß zumin
dest in einem Bereich Restspannungen verbleiben.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Spannungsfreiglühung
durch ein Rotieren des Rohrteils vor einer feststehenden
Wärmequelle durchgeführt wird.
Priority Applications (3)
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