DE3631729A1 - Verfahren zur katalytischen umwandlung von stickstoffoxiden in den bei der glasherstellung anfallenden rauchgasen - Google Patents
Verfahren zur katalytischen umwandlung von stickstoffoxiden in den bei der glasherstellung anfallenden rauchgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Umwandlung
von Stickstoffoxiden in den bei der Glasherstellung anfallenden
Rauchgasen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die bei der Herstellung von Glas in Glasschmelzanlagen durch Ver
brennung fossiler Brennstoffe und durch Entweichen flüchtiger
Bestandteile aus der Glasschmelze entstehenden Rauchgase enthal
ten auf Grund der hohen Schmelztemperatur erhebliche Mengen an
Stickstoffoxiden, insbesondere Stickstoffmonoxid und Stickstoff
dioxid. Bei Entweichen des Rauchgases als Abgas ins Freie stellt
insbesondere das chemisch verhältnismäßig stabile Stickstoffdio
xid eine erhebliche Umweltbelastung dar; zum einen ist es für den
menschlichen Organismus stark toxisch, zum anderen reagiert es
mit Wasser unter Bildung einer Säure (saurer Regen). Aus diesem
Grund und wegen der sich ständig verschärfenden gesetzlichen Ab
gasbestimmungen (die neue technische Anleitung zur Reinhaltung
der Luft begrenzt den Gehalt an Stickstoffoxiden bei Abgasströmen
von 5 kg/h und mehr auf 500 mg/m<) ist man bemüht, diese Schad
stoffe aus dem Rauchgas abzuscheiden beziehungsweise in andere,
umweltverträgliche Stoffe umzuwandeln.
Zur Abscheidung beziehungsweise Umwandlung von Stickstoffoxiden
sind zur Zeit Verfahren bekannt, bei denen die Stickstoff
oxide unter Zumischung von Ammoniak und gegebenenfalls Sauerstoff
in einem Katalysator zu Wasserdampf und Stickstoff umgesetzt wer
den.
Nachteilig bei den bekannten Verfahren ist, daß die Katalysatoren
zum einen sehr teuer, zum anderen empfindlich und leicht zerstör
bar sind. Da in dem bei der Glasherstellung anfallenden Rauchgas
neben den Stickstoffoxiden auch andere Schadstoffe enthalten
sind, kann es nicht ausgeschlossen werden, daß der Katalysator
mit einigen dieser Begleitstoffe reagiert un dadurch "vergiftet"
und somit unbrauchbar wird. Dies hat zur Folge, daß der ohnehin
schon teure Katalysator in gewissen Zeitabständen ausgetauscht
werden muß, um die Wirksamkeit hinsichtlich der Entstickung sicher
zustellen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
gattungsgemäßes Verfahren zu schaffen, das bei geringen Kosten
eine zuverlässige katalytische Umwandlung der im Rauchgas enthal
tenen Stickstoffoxide gewährleistet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Einsatz von Glasrohrstoffen als Katalysator
ist besonders kostengünstig, da die sonst üblichen teuren
Katalysatoren entfallen können und die statt dessen erforder
lichen Glasrohrstoffe ohnehin bei der Glasherstellung zur Verfü
gung stehen. Zwar kann auch hier theoretisch eine Vergiftung des
Katalysators durch Begleitstoffe im Rauchgas entstehen, doch ist
auf Grund des hohen Materialdurchsatzes von Glasrohstoffen durch
eine Glasschmelzanlage ein Austausch des Katalysators (Erneuerung
der Glasrohrstoffe) unproblematisch, es werden hierdurch also kei
ne zusätzlichen Kosten erzeugt. Des weiteren hat es sich heraus
gestellt, daß die im Rauchgas enthaltenen mit den Glasrohrstoffen
reagierenden Begleitstoffe keinen negativen Einfluß auf die spä
tere Glasschmelze beziehungsweise das Glas ausüben, so daß durch
Einschmelzen der als Katalysator eingesetzten Glasrohrstoffe eine
billige und umweltschonende Beseitigung der angereicherten Schad
stoffe erfolgen kann.
An Stelle der Glasrohstoffe im eigentlichen Sinne, wie zum Bei
spiel Soda, Kalk, Sand usw. können auch Glasrohstoffe im weiteren
Sinne wie beispielsweise Glasscherben, die heuzutage regelmäßig
zur Glasherstellung genutzt werden, als Katalysator eingesetzt
werden.
Vorteilhaft kann als Katalysator auch ein Gemenge aus Glasroh
stoffen und Glasscherben eingesetzt werden, wie es üblicherweise
bei der Beschickung der Glasschmelzwanne zur Verfügung steht.
Ein hoher Abscheidungsgrad beziehungsweise Umwandlungsgrad von
Stickstoffoxiden im Rauchgas wird gemäß Anspruch 4 dann erreicht,
wenn das Rauchgas mit einer Temperatur von etwa 450°C bis 500°C
in den Katalysator geleitet wird. Der Katalysator (Altglas und/
oder Glasrohstoffe) wird dabei vom heißen Rauchgas von Umgebungs
temperatur auf etwa 300°C aufgeheizt, wodurch die chemische
Reaktion im Katalysator unterstützt wird. Das in den Katalysator
eingeleitete Rauchgas wird beim Durchströmen des Katalysators auf
etwa 150°C bis 200°C abgekühlt.
Durch ein kontinuierliches Austauschen der Glasrohstoffe und/oder
der Glasscherben gemäß Anspruch 5 wird eine ständige Erneuerung
des Katalysators erreicht, wodurch ein stets gleich hoher Umwand
lungsgrad im Katalysator gewährleistet wird. Als besonders zweck
mäßig hat es sich erwiesen, die Glasrohstoffe/Glasscherben direkt
nach dem Durchströmen der Rauchgase der Glasschmelzwanne zuzufüh
ren, da hierbei zusätzlich die von den Rauchgasen an die Glasroh
stoffe abgegebene Wärme zum Glasschmelzen ausgenutzt wird. Wei
terhin wird dafür gesorgt, daß die durch das Rauchgas mit Schad
stoffen angereicherte Glasrohstoffe/Glasscherben unverzüglich
eingeschmolzen werden, wodurch eine mögliche Umweltbelastung, wie
sie beispielsweise bei einer Zwischenlagerung entstehen könnte,
wirksam verhindert wird.
Um den Durchflußwiderstand durch den Katalysator zu vermindern
und ein gleichmäßiges Durchströmen der Glasrohstoffe und/oder
Glasscherben zu gewährleisten, kann es vorteilhaft sein, die
Glasrohstoffe in pelletisierter Form als Katalysator einzusetzen.
Vor der Pelletisierung werden die Glasrohstoffe intensiv vermischt,
so daß in jedem Kugelteilchen etwa ein gleicher Anteil der ent
sprechenden Glasrohstoffe vorhanden ist. Hierdurch wird einer
Entmischung der Glasrohstoffe vorgebeugt, wie sie insbesondere
bei großen Beschickungsbunkern bei kontinuierlichem Materialfluß
nicht immer zu vermeiden ist. Durch diese Maßnahme wird zum einen
erreicht, daß die chemischen Bestandteile des Katalysators stets
gleich bleiben, und zum anderen, daß die Glasrohstoffe in dem
erforderlichen Mischungsverhältnis der Glasschmelzwanne zugeführt
werden.
Eine besonders zweckmäßige und kostengünstige Ausführung des er
findungsgemäßen Verfahrens wird dadurch erreicht, daß die Rauch
gase direkt durch einen der Glasschmelzwanne vorgeschalteten Be
schickungsbunker geleitet werden, und zwar im Gegenstrom, so daß
die aus dem Beschickungsbunker in die Glasschmelzwanne austreten
den Stoffe die höchste Schadstoffanreicherung und Temperatur auf
weisen.
Da neben den Stickstoffoxiden auch zahlreiche andere Schadstoffe
wie beispielsweise Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, Chlorwasser
stoffe, Fluorwasserstoffe, Staub und andere Schadstoffe im Rauch
gas enthalten sind, die zumindest teilweise vor Austritt der Ab
gase ins Freie abgeschieden werden müssen, sind in der Regel meh
rere Filter oder Filtereinheiten vorgesehen, durch die die Rauch
gase geleitet werden. Bei bekannten Anlagen dieser Art werden
beispielsweise die Staubfilter dem Katalysator vorgeschaltet, um
Verunreinigen oder ein Sichzusetzen des Katalysators zu verhin
dern. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Verfahrens werden
die Filter vorteilhaft dem Katalysator nachgeschaltet. Dies hat
den Vorteil, daß die Rauchgase nach dem Durchströmen der üb
licherweise vorgeschalteten Vorwärmer, direkt den Glasrohstoffen/
Glasscherben zugeführt werden können, wodurch Wärmeverluste in
nerhalb des Systems verringert werden. Zudem wirkt der Katalysa
tor, insbesondere bei einer Ausbildung gemäß Anspruch 7, bei der
der Inhalt des Beschickungsbunkers als Katalysator wirkt, als
Filter. Beim Durchströmen der Rauchgase durch die Glasrohstoffe/
Glasscherben werden diese abgekühlt, wodurch sich einige Schad
stoffe an den deutlich kälteren Glasrohstoffen/Glasscherben nie
derschlagen und aus dem Rauchgasstrom ausgeschieden werden. Auch
die rein mechanische Filterwirkung dieser Glasrohstoffe hält ei
nen Teil der im Rauchgas enthaltenen Schadstoffe auf.
Die Erfindug ist nachfolgend anhand von einem in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Anlage zur
Glasherstellung, bei der die im Rauchgas ent
haltenen Stickstoffoxide katalytisch gemäß
der Erfindung umgewandelt werden und
Fig. 2 in vergrößerter schematischer Darstellung einen
Beschickungsbunker.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage zur Glasherstellung weist ei
nen Zwischenbunker 1 auf, in dem das Gemenge von Glasrohstoffen
wie Kalk, Sand, Soda usw. und Altglas, in Form von Glasscherben
vorgelagert ist. Über eine Fördereinrichtung 2 gelangen die Glas
rohstoffe und Scherben in einen Beschickungsbunker 3, der als
Vorwärmer ausgebildet ist. Innerhalb des Beschickungsbunkers 3
werden die Glasrohstoffe und Scherben vorgewärmt und gelangen
dann über eine Fördereinrichtung 4 in den Glasschmelzofen 5, ins
besondere in die Glasschmelzwanne 6. Am Ende der Glasschmelzwanne
6 befindet sich ein hier nur zum Teil angedeuteter Arbeitskanal 7,
über den die Glasschmelze zur Weiterverarbeitung geleitet wird.
Der Glasschmelzofen 5 wird von oben mittels Erdgas oder Erdöl
beheizt, wodurch die darunter in der Glasschmelzwanne befind
lichen Glasrohstoffe geschmolzen werden. Die oberhalb der Glas
schmelze im Glasschmelzofen 5 entstehenden Rauchgase werden über
eine Rauchgasleitung 8 a abgesogen und abwechselnd durch einen von
zwei Regenerativvorwärmern 9 geleitet. Beim Durchströmen des je
weils angeschlossenen Vorwärmers 9 werden die Rauchgase abge
kühlt, der Vorwärmer 9 wird dabei durch die Rauchgase aufgeheizt.
Der andere zuvor aufgeheizte Vorwärmer 9 wird von Frischluft
durchströmt, die hier vorgewärmt wird und zum Verbrennen der
Brennstoffe im Glasschmelzofen 5 dient. In gewissen Zeitabständen
werden die Anschlußleitungen der Regenerativvorwärmer 9 durch
Umschalten eines Ventils 15 vertauscht, so daß immer ein Vorwär
mer 9 aufgeheizt und der andere abgekühlt wird.
Die aus dem Regenerativvorwärmer 9 über die Leitung 8 b austreten
den Rauchgase haben eine Temerpatur von etwa 450°C bis 500°C
und werden über die Leitung 8 b im unteren Bereich des Beschi
ckungsbunkers 3 eingeleitet. Innerhalb der Rauchgasleitung 8 b zwi
schen Regenerativvorwärmer 9 und Beschickungsbunker 3 ist eine
Zumischeinrichtung 10 vorgesehen, in der dem Rauchgas Ammoniak
und sofern erforderlich (wenn der Sauerstoffgehalt des Rauchgases
für die im Katalysator vorgesehene Reaktion zur Umwandlung der
Stickstoffoxide nicht ausreicht) Frischluft zugemischt wird.
Das Ammoniak kann in bekannter Weise aus einem Vorratstank ent
nommen und in einem Verdampfer in den gasförmigen Zustand über
führt werden, wonach es innerhalb der Zumischeinrichtung 10 zu
sammen mit Frischluft dem Rauchgas zugeführt wird.
Innerhalb des Beschickungsbunkers 3 werden die Glasrohstoffe/
Glasscherben durch das hindurchgeleitete Rauchgas auf etwa
300°C aufgeheizt.
Die innerhalb des Beschickungsbunkers 3 befindlichen Glasroh
stoffe und Glasscherben dienen dabei als Katalysator. Bei Tem
peraturen von etwa 300 bis 400°C werden innerhalb dieses Kataly
sators 3 die im Rauchgas enthaltenen Stickstoffoxide, insbeson
dere Stickstoffdioxid und Stickstoffmonoxid mit dem zugemischten
Ammoniak und dem im Rauchgas befindlichen Sauerstoff zu
Wasserdampf und Stickstoff umgesetzt. Beim Durchlaufen
des Vorwärmers 3 werden auch andere im
Rauchgas enthaltene Schadstoffe abgeschieden. Das von
Stickstoffoxiden befreite Rauchgas verläuft den Beschickungsbun
ker 3 in seinem oberen Bereich über die Rauchgasleitung 8 c mit
einer Temperatur von etwa 150 bis 200°C.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beschickungsbunker 3 wird das
Rauchgas von unten in den Bunker eintretend etwa schlangenlinien
förmig nach oben geleitet, wodurch ein besonders guter Wärmeüber
gang zwischen Rauchgas und Glasrohstoffen erfolgt. In Fig. 2 ist
ein Beschickungsbunker 3 b dargestellt, an dessen unterem Ende das
Rauchgas aus der Leitung 8 b kommend zugeführt wird. Das im unte
ren Bereich des Bunkers 3 b eingeleitete Rauchgas durchströmt das
Schmelzgut im Gegenstrom nach oben, wo es am oberen Ende durch die
Leitung 8 c wieder abgeführt wird. Unten schließt sich ein etwa trich
förmiger Teil an, über den das durch den Rauchgasstrom auf
etwa 300°C erwärmte Schmelzgut mittels der Fördereinrichtung 4
in den Glasschmelzofen 5 gelangt. Im Oberteil
verjüngt sich der Beschickungsbunker 3 b konisch zu einer
Einfüllöffnung, in die die Glasrohstoffe und Glasscherben aus dem
Zwischenbunker 1 über die Fördereinrichtung 2 eingebracht werden.
Wie die in den Fig. 1 und 2 skizzenhaft dargestellten Ausfüh
rungen von Beschickungsbunker 3, 3 b zeigen, ist ein Beschickungs
bunker so auszulegen, daß sowohl eine gute Wärmeübertragung vom
Rauchgas auf die Glasrohrstoffe (Funktion als Vorwärmer) als auch
eine gute katalytische Wirkung (Funktion als Katalysator) erzielt
wird. Da der Ablauf der katalytischen Reaktion von der Reaktions
temperatur abhängig ist, stehen diese beiden Funktionen in engem
Zusammenhang.
Die innerhalb des Vorwärmers 3 abgekühlten und von Stickstoff
oxiden befreiten Rauchgase gelangen über die Leitung 8 c in einen
Elektrofilter 11, in dem der im Rauchgas befindliche Staub abge
schieden wird. Der abgeschiedene Staub wird zum größten Teil
über eine Leitung 14 dem Zwischenbunker 1 zugeführt und gelangt
somit wieder in den Schmelzprozeß.
Vom Elektrofilter 11 werden die nunmehr gereinigten Rauchgase als
Abgas mittels eines Gebläses 12 über eine Leitung 8 d durch einen
Abgaskamin 13 ins Freie geleitet.
Wie das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt, ist
das beschriebene Verfahren zur Entstickung der Rauchgase ohne
großen technischen Aufwand durchzuführen, wobei es auch aus ener
gietechnischer Sicht besonders günstig ist. Aus umwelttechnischer
Sicht bietet es den großen Vorteil, daß die abgeschiedenen Schad
stoffe des Rauchgases weitgehend innerhalb des Herstellungskreislaufs
bleiben, bzw. diesen in gebundener Form im Glas verlassen. Die im
Rauchgas enthaltenen Stickstoffoxide werden in völlig unschäd
liche Stoffe, nämlich Wasser und Stickstoff umgewandelt.
Claims (8)
1. Verfahren zur katalytischen Umwandlung von Stickstoffoxiden in
den bei der Glasherstellung anfallenden Rauchgasen, bei dem die
Rauchgase mit Ammoniak angereichert und anschließend durch einen
Reaktor geleitet werden, in dem die Stickstoffoxide und das
Ammoniak zu Stickstoff und Wasser umgewandelt wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
Ammoniak angereicherten Rauchgase zur katalytischen Umwandlung
durch Glasrohstoffe als Katalysator geleitet werden.
2. Verfahren zur katalytischen Umwandlung von Stickstoffoxiden in
den bei der Glasherstellung anfallenden Rauchgasen, bei dem die
Rauchgase mit Ammoniak angereichtert und anschließend durch einen
Reaktor geleitet werden, in dem die Stickstoffoxide und das
Ammoniak zu Stickstoff und Wasser umgewandelt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit
Ammoniak angereicherten Rauchgase zur katalytischen Umwandlung
durch Glasscherben als Katalysator geleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Glasrohrstoffe mit Glasscherben vermengt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit Ammoniak angereicherten
Rauchgase mit einer Temperatur von etwa 300°C bis 500°C in die
Glasrohstoffe und/oder Glasscherben eingeleitet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasrohstoffe und/oder die
Glasscherben kontinuierlich ausgetauscht, vorzugsweise nach dem
Durchströmen der Rauchgase einer Glasschmelzwanne oder dgl. zu
geführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasrohstoffe vor ihrem Ein
satz als Katalysator pelletisiert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Glas
rohstoffe und/oder Glasscherben vor der Beschickung zur Glas
schmelzwanne in einem Beschickungsbunker zwischengelagert sind,
daduch gekennzeichnet, daß die Rauchgase
entgegen dem Materialfluß im Gegenstrom durch den Beschickungs
bunker geleitet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Rauch
gase vor Austritt in die Außenatmosphäre durch mindestens einen
Filter, z. B. einen Elektrofilter zur Staubabscheidung geleitet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rauchgase zunächst mit Ammoniak angereichtert, dann durch die
Glasrohstoffe und/oder Glasscherben geleitet und danach durch den
Filter geleitet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631729 DE3631729A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Verfahren zur katalytischen umwandlung von stickstoffoxiden in den bei der glasherstellung anfallenden rauchgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631729 DE3631729A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Verfahren zur katalytischen umwandlung von stickstoffoxiden in den bei der glasherstellung anfallenden rauchgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3631729A1 true DE3631729A1 (de) | 1988-03-24 |
Family
ID=6309829
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863631729 Withdrawn DE3631729A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Verfahren zur katalytischen umwandlung von stickstoffoxiden in den bei der glasherstellung anfallenden rauchgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3631729A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO1997048481A1 (de) * | 1996-06-20 | 1997-12-24 | Metallgesellschaft Aktiengesellschaft | VERFAHREN ZUR REGELUNG ODER STEUERUNG DES GEHALTES AN NOx IN ABGASEN, DIE BEIM BETRIEB VON GLASSCHMELZÖFEN MIT MEHREREN BRENNERN, DIE IM WECHSEL BETRIEBEN WERDEN, ANFALLEN |
-
1986
- 1986-09-18 DE DE19863631729 patent/DE3631729A1/de not_active Withdrawn
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US6237368B1 (en) | 1996-06-20 | 2001-05-29 | Metallgesellschaft Aktiengesellschaft | Process for the regulating or controlling the NOx content of exhaust gases given off during the operating of glass melting furnaces with several burners run alternately |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |