DE3631712A1 - Selbsttaetige regelung des luftdrucks in fahrzeugreifen - Google Patents
Selbsttaetige regelung des luftdrucks in fahrzeugreifenInfo
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Description
Die sorgfältige und regelmäßige Überwachung des Luft
drucks im Fahrzeugreifen ist für die Haltbarkeit und
Betriebssicherheit des Reifens und für die Sicherheit
des Fahrzeuges und deren Insassen unumgänglich. Die
Hersteller der Reifen garantieren für die einwandfreie
Funktion ihrer Produkte nur unter der Maßgabe, daß ihre
Betriebsvorschriften für die Reifen eingehalten werden.
Dazu gehört insbesondere die Einhaltung des vorgeschrie
benen Luftdrucks.
Bisher war eine solche Kontrolle nur durch Verwendung
von Luftdruckmessern möglich, die bei Stillstand des
Fahrzeuges an das Ventil angeschlossen werden mußten.
Diese Prüfgeräte bestanden entweder aus Manometern oder
aus auf dem Ventil aufgeschraubten Luftdruckmeldern,
wobei letztere nur einen groben Anhalt über die Druck
verhältnisse im Reifen geben konnten. Aber auch diese
konnten nur bei Stillstand des Reifens abgelesen wer
den.
Neuerdings sind auch elektronische Luftdrucksensoren
entwickelt worden, die über eine Ringantenne in der Fel
ge oder sonstigen Hochfrequenzübertragern den Druck an
ein Auswertegerät übermitteln, das am Kontrollpult des
Fahrzeugs durch Lichtzeichen oder Maßangaben die Ver
änderung des Luftdrucks im Reifen anzeigt.
Damit ist jedoch dem Fahrzeuglenker wenig geholfen. Er
wird zwar gewarnt, daß der Luftdruck sich verändert,
kann jedoch während der Fahrt diesen nicht beeinflussen.
Wenn auch die dauernde Überwachung des Luftdrucks wäh
rend der Fahrt sehr wünschenswert ist, ist es wesentlich
wichtiger, daß der Luftdruck im Reifen selbsttätig in
gewünschten Toleranzen gehalten wird, wenn aus irgend
welchen Gründen, z. B. durch Diffusion der Luft durch die
Reifenwandung der Luftdruck abzusinken droht oder durch
Erhöhung der Reifentemperatur sich die Luft im Reifen
zu stark erwärmt und dabei den Reifendruck zu stark
erhöht.
Der Anmeldungsgegenstand verzichtet auf elektronische
Bauteile und auf die Fernübertragung des augenblick
lichen Luftdrucks an das Fahrzeugpult. Damit ist jedoch
nicht ausgeschlossen, daß der Anmeldegegenstand um ein
solches Meldesystem erweitert werden kann.
Die Zentraleinheit der selbsttätigen Luftdruckregelung
ist eine an der Felge innerhalb des Reifenraumes (4) an
gebrachte Barometerdose (1). Die Kuppel der Barometer
dose ist mit einem vertikalen Stempel (2) verbunden, in
dessen Verlängerung ein Doppelkolben (3) angebracht ist
(Bild 3 und 4).
Die Barometerdose sitzt auf einer Bodenplatte (5), die
auch Bestandteil der Felgenkonstruktion sein kann und in
der verschiedene Luftkanäle untergebracht sind.
Zusätzlich wird im Reifenraum oder als Bestandteil der
Felge entlang des Felgenumfangs ein Druckbehälter (6)
angebracht, in welchem Luft unter stark erhöhtem Druck
in Reserve gehalten wird. Denkbar ist auch die Verwen
dung von mechanisch oder elektrisch angetriebener Kom
pressoren.
In Bild 1 ist als Beispiel der Querschnitt durch die
Felge des Typ 959 der Fa. Porsche dargestellt. Sie ver
fügt über eine Luftkammer, die mit dem Reifenraum in
Verbindung steht. Verschließt man diese Luftkammer, wie
es als Beispiel in Bild 2 gezeichnet ist, so entsteht
hierdurch eine Luftkammer (6). Es können aber auch an
dere Formen und Positionen der Luftkammer gewählt wer
den.
In Bild 3 ist ein Schnitt durch das Regelungssystem
angegeben worden.
Die Barometerdose (1) besteht bekanntermaßen aus einer
biegesteifen Kuppel und einem elastischen und gewellten
Balg. Sie ist gegenüber dem Reifenraum luftdicht abge
schlossen, solange das Eichventil (11) geschlossen ist.
Zum Ausgleich der Fliehkräfte ist in der Barometerdose
ein Wagbalken (7) am Stempel (2) gelenkig befestigt, an
dessen anderem Ende ein Fliehgewicht (8) angebracht ist
und dessen Masse so groß ist, daß die Fliehkräfte des
Barometersystems ausgeglichen werden. Der Wagbalken (7)
ist an einem Auflager (9) drehbar gelagert. Um Schwin
gungen und Stöße aus dem Betrieb des Reifens während der
Fahrt zu vermeiden, ist unter dem Fliehgewicht ein Stoß-
und Schwingungsdämpfer (10) in Form beispielsweise eines
viskosen Systems vorgesehen.
Um das Barometersystem zu eichen, wenn der Reifen auf
den vorgeschriebenen oder gewünschten Luftdruck gebracht
wird, muß der Druck im Barometergehäuse und im Reifen
raum gleich groß sein. Hierzu ist ein Schraubventil (11)
angebracht, welches gelöst wird, so daß der Luftdruck
zwischen Reifenraum und Barometergehäuse ausgeglichen
wird. Das Ventil (11) wird danach wieder geschlossen und
mit der Rändelschraube (12) luftdicht verschraubt.
Sinkt der Luftdruck im Reifenraum ab, hebt sich die Ka
lotte des Barometergehäuses an. Mit dieser Bewegung wird
auch der Doppelkolben (3) angehoben und Luft aus dem
Vorratsbehälter über den Kanal (13) in den Ringraum (14)
geleitet. Diese strömt weiter über den Kanal (15) in den
Reifenraum. Bild 3 zeigt diesen Zustand mit angehobenem
Doppelkolben und geöffnetem Kanal (13).
Sobald der Luftdruck im Reifenraum das Sollmaß erreicht
hat, senkt sich der Doppelkolben (3) wieder ab und der
Kanal (13) wird geschlossen.
Erhöht sich der Luftdruck im Reifen beispielsweise durch
starke Erwärmung des Reifens, wird das Barometergehäuse
zusammengedrückt und der Doppelkolben (3) abgesenkt. Da
durch wird der Kanal (16) freigegeben und die Luft kann
aus dem Reifenraum über Kanal (15), den Ringraum (14)
und Kanal (16) ins Freie entweichen. Letzterer ist mit
der Außenluft verbunden.
Unter dem Doppelkolben (3) kann eine Feder (17) einge
legt werden, die mit ihrer Federkraft einen geringen
Überdruck der Luft im Reifenraum möglich macht. Dies ist
dann von Vorteil, weil bei Abkühlung des Reifens sich
die Luft im Reifenraum zusammenzieht und so ein Unter
druck gegenüber dem Druck im Barometergehäuse entsteht.
Dieser Unterdruck wird ohne die Feder (17) allerdings
durch Entnahme von Luft aus dem Behälter (6) wieder
ausgeglichen.
Der Anmeldegegenstand kann durch Erweiterung mit einem
magnetisch betätigten Doppelventilsystem auch dazu ver
wendet werden, den Reifen auf einen erheblichen Über
druck gegenüber dem im Barometergehäuse gespeicherten
Vergleichsdruck zu bringen, um beispielsweise die in
Winterreifen mit Teleskop-Spikes vorhandenen Spikes
auszufahren oder den Reifen für die Lagerung stärker
aufzupumpen (Bild 4).
Um das zusätzliche Ventilsystem (20)/(21) in den Rege
lungsvorgang einzubeziehen, wird der Kanal (13) zusätz
lich um den Kolbenraum des Doppelkolbens (3) herumge
führt. Er mündet bei Ventil ( 20) in den Kolbenraum des
Doppelventils (20)/(21). In den Kanal (15) (Bild 3)
wird das Ventil (21) eingebaut, so daß ein Kanal (25)
entsteht, der den Ringraum zwischen Ventil (20 ) und
Ventil (21) mit dem Reifenraum verbindet.
Der Kanal (15) wird über das Ventil (21) zu dem Ring
raum des Ventilsystems (20)/(21) geführt. Da das Ventil
(21) im Normalfall geöffnet ist, kann die Luft je nach
Stellung des Doppelkolbens (3) entweder in den Reifen
raum oder über Kanal (16) ins Freie gelangen.
Der Kolben des Ventils (21) ist auf der Achse verschieb
lich angeordnet. Allerdings muß für eine Verschiebung in
Richtung auf den Kolben (20) zu die Kraft der Feder (22)
überwunden werden. Diese Anordnung soll einen festen
Sitz des Ventils (21) bei geöffnetem Ventil (20 ) gewähr
leisten.
Wird durch Betätigen eines Schalters am Armaturenbrett
des Fahrzeugs über ein Zeitrelais in einem am Fahrzeug
befestigten starken Elektromagneten (18) ein Magnetfeld
erzeugt, wird der Weicheisenkern (19) angezogen, öffnet
sich das Ventil (20). Gleichzeitig wird das Ventil (21)
über eine Feder (22) geschlossen. Die Klinke als Ver
längerung des Weicheisenkernes (23) wird durch Feder
kraft in eine ringförmige Kerbe am Weicheisenkern (19)
eingerastet und hält das Ventilsystem (20)/(21) in der
beschriebenen Position fest.
Aus dem Behälter (6) strömt nun solange Luft durch den
Kanal (13), durch das Ventil (20), den Ringraum und den
Kanal (25) in den Reifenraum, bis sich die unterschied
lichen Drücke im Reifenraum und Behälter (6) ausge
glichen haben.
Um die zuvor eingestellten Luftdruckverhältnisse wieder
herzustellen, wird durch einen zweiten am Fahrzeug be
festigten Magneten (24), der ebenfalls vom Armaturen
brett durch einen Schalter über ein Zeitrelais mit Strom
versorgt wird, der Weicheisenkern (23) angezogen und die
Klinke aus der ringförmigen Kerbe des Weicheisenkernes
(19) herausgezogen. Dieser springt durch Federkraft wie
der in die Ausgangstellung zurück. Ventil (20) wird ge
schlossen und Ventil (21) geöffnet. Damit wird das be
schriebene selbsttätige Regelungssystem wieder in Funk
tion gesetzt.
Das Zeitrelais soll den Strom zu den Elektromagneten nur
für eine kurze Zeit aufrechterhalten, damit in jedem
Falle die Weicheisenkerne angezogen werden, da sich
Weicheisenkern und Elektromagnet nur in einer bestimmten
Stellung des Rades gegenüber stehen. Außerdem muß vor
Betätigung des Elektromagneten ( 24) der Elektromagnet
(18) stromlos sein, da sonst der Weicheisenkern (19)
nach Einschalten des Magneten (24) nicht in Ruhestellung
gelangen kann.
Da im Reifenraum ein erheblicher Überdruck herrscht,
wird wie schon beschrieben der Luftdruck durch Ablassen
von Luft infolge der tiefen Stellung des Doppelkolbens
(3) abgesenkt, bis der zuvor durch Eichen der Barometer
dose eingestellte Luftdruck wieder erreicht worden ist.
Im Behälter (6) befindet sich immer noch ein gegenüber
dem normalen Reifendruck erhöhter Luftdruck, so daß der
Regelungsmechanismus auch weiterhin in Gang bleiben
wird. Er endet dann, wenn im Behälter (6) der Luftdruck
den des Reifenraumes erreicht hat.
Die Kanäle (25) und (16) sind gestrichelt gezeichnet
worden, weil sie im dargestellten Beispiel einer kon
struktiven Möglichkeit nicht in der Zeichenebene liegen.
In den Zeichnungen und der Beschreibung wurde auf die
Darstellung von Dichtungen an Kolben und Ventilen ver
zichtet, da hierfür zuverlässige Bauvarianten bekannt
sind.
Claims (2)
1. Selbsttätige Regelung des Luftdruckes in Fahrzeug
reifen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Barometer
dose, in der mittels eines Eichventils in einem Ver
bindungskanal zwischen Reifenraum und Barometerraum
der gewünschte Luftdruck aufgebaut worden ist und
die durch einen Wagbalken mit einem an einem Stoß-
und Schwingungsdämpferelement verbundenen Gegenge
wicht von Fliehkräften aus dem Betrieb des Reifens
freigehalten wird, je nach der Größe des im Reifen
raum vorhandenen Luftdruckes einen Doppelkolben so
steuert, daß er entweder den Weg der im Vorrats
behälter, der Teil der Felge sein kann oder an der
Felge angebracht ist, unter erheblichem Druck ste
henden Luft zum Reifenraum freigibt oder bei zu hohem
Luftdruck im Reifen durch Öffnen eines Verbindungs
kanals zwischen Reifenraum und Außenluft die über
schüssige Luft aus dem Reifen abblasen läßt.
2. Selbsttätige Regelung des Luftdruckes in Fahrzeug
reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
von einem am Fahrzeug befestigten starken Elektroma
gneten ein Doppelventilsystem betätigt werden kann,
das einmal den Regelmechanismus in seiner Funktion
ausschaltet, zum anderen die im Vorratsbehälter ge
speicherte Druckluft direkt in den Reifenraum ge
langen läßt und daß ein zweiter Elektromagnet die
Stellung des Doppelventiles durch Herausziehen einer
Sperrklinke wieder rückgängig macht und somit den
Regelmechanismus wieder in Funktion setzt, wobei der
einmal im Barometergehäuse vorhandene Luftdruck
erhalten bleibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631712 DE3631712A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Selbsttaetige regelung des luftdrucks in fahrzeugreifen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863631712 DE3631712A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Selbsttaetige regelung des luftdrucks in fahrzeugreifen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3631712A1 true DE3631712A1 (de) | 1988-03-31 |
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ID=6309817
Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
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