DE3631650A1 - Vorrichtung zur notversorgung einer offenen thoraxverletzung - Google Patents

Vorrichtung zur notversorgung einer offenen thoraxverletzung

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DE3631650A1
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Walter Bernd Maass
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M1/00Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
    • A61M1/04Artificial pneumothorax apparatus

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur ersten Notversorgung einer offenen Thoraxverletzung.
Derartige durchgehende Verletzungen des Brustkorbes sind - abgesehen von einer stets gegebenen Infektions­ gefahr - deshalb besonders kritisch, weil sie unver­ züglich zu einer starken Herabsetzung der Atmung führen. Ein Grund hierfür besteht zunächst einmal darin, daß der im Thorax normalerweise vorhandene Unterdruck (ca. 4 bis 8 mm/Hg) zusammenbricht, da sich aufgrund der Verletzung ein Druckausgleich mit der Umgebung einstellt, so daß der Lungenflügel der verletzten Seite kollabiert.
Eine weitere Beeinträchtigung der Atmung mit dem Lungenflügel der nicht verletzten Seite erfolgt sodann dadurch, daß das zwischen den beiden Lungenflügeln be­ findliche Mediastinum aufgrund der sich einstellenden Druckverhältnisse zur nicht verletzten Seite hin seit­ lich verdrängt wird, so daß über den Ausfall des einen Lungenflügels hinaus die Atmung auch noch durch ein reduziertes Atemvolumen des Lungenflügels auf der nicht verletzten Seite reduziert wird.
Weiterhin kommt hinzu, daß der sog. kleine Blutkreis­ lauf in einem solchen Falle so stark belastet wird, daß es zu einer Überbelastung und damit zu einer weiteren ernsthaften Bedrohung für das Leben des Verletzten kommen kann.
Berücksichtigt man dabei, daß Thoraxverletzungen gemessen an der Gesamtzahl von Unfällen etwa 9% ausmachen, und daß die Frühmortalität innerhalb der ersten ca. 6 Stunden nach dem betreffenden Unfall sehr hoch ist, so zeigt sich hieraus ohne weiteres, wie schwerwiegend diese Problematik sowohl in qualitativer als auch in quanti­ tativer Hinsicht ist.
Für Erste-Hilfe-Maßnahmen bei derartig offenen Thorax­ verletzungen sind verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen worden, die jedoch insgesamt unbefriedigend sind. Diese Vorschläge umfassen beispielsweise den sog. Dachziegel­ verband, d. h. einen Kompressionsverband, bei dem Heft­ pflasterstreifen dachziegelartig übereinandergelegt und etwa zu 3/4 um den Thorax gelegt werden, um die Ver­ letzungsstelle notdürftig zu schließen, sowie andere Druckverbände. Für Fälle, in denen kein Verbandszeug zur Hand ist, wird das Auflegen einer flachen Hand auf die Verletzungsstelle und sogar für extreme Situationen vor­ geschlagen, Lungengewebe der verletzten Seite in den Wundspalt zu ziehen, um die Wunde notdürftig zu schließen. Abgesehen davon, daß eine solche Behandlung ohnehin sehr fraglich ist, kann sie ersichtlich allenfalls von einem Arzt durchgeführt werden.
Sämtliche bekannten Maßnahmen verhindern allenfalls weitgehend einen weiteren Luftdurchgang durch die Wunde, ergeben aber keine Verbesserung der Atmungsmöglichkeiten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere für eine Erste-Hilfe-Maßnahme im Rahmen einer Notversorgung bis zur klinischen Versorgung bestimmte und geeignete Vorrichtung zu schaffen, mittels welcher der Wundspalt nicht nur nach außen abzuschließen ist, sondern mittels derer darüber hinaus vor allem die Atmungsmöglichkeit des Verletzten schnell und andauernd erheblich zu verbessern ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß gekenn­ zeichnet duch einen im wesentlichen topfförmigen Hohl­ körper aus gasdichtem Material, dessen an die Thorax­ außenseite anzulegender, die Thoraxverletzung im Anlage­ zustand mit Abstand umgebender freier Rand als elastischer, weicher Dichtungsring ausgebildet ist und mit einer Be- (und Ent-)lüftungseinrichtung versehen ist, mittels welcher sein Innenraum unter Schaffung eines Unterdruckes im Innenraum des Hohlkörpers zu belüften ist.
Das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Vorrichtung be­ steht mithin darin, daß der topfförmige Hohlkörper mit seinem Dichtungsring so auf den Bereich der Thorax­ verletzung aufgesetzt wird, daß diese sich etwa im Mittelpunkt des Dichtungsringes befindet, wobei es aufgrund der topfförmigen Ausgestaltung mithin nicht zu einer Wundberührung kommt, und daß der Innenraum des Hohlkörpers (und damit der betreffende Innenraum des Brustkorbes) sodann entlüftet wird, bis sich im Innenraum wieder etwa der normale Unterdruck eingestellt hat, wie er auch auf der nicht verletzten Seite des Brustkorbes herrscht, so daß sich das Mediastinum wiederum in seine normale Position begibt und zunächst der Lungenflügel auf der unver­ letzten Seite die Arbeit wieder ungehindert aufnehmen kann.
Aufgrund des elastisch und weich ausgebildeten Dichtungs­ ringes kann sich dieser der Thoraxaußenseite innig an­ schmiegen, wobei nach Schaffung eines Unterdruckes im Innenraum außer der zunächst vorgesehenen Anpressung von Hand eine Andrückkraft zwischen Vorrichtung und Thorax­ außenseite ausgeübt wird, da auf der Außenseite der Vorrichtung Atmosphärendruck herrscht.
Wenngleich es ersichtlich grundsätzlich möglich ist, die Entlüftungseinrichtung als gesonderte Pumpe auszu­ bilden, erscheint dieses aus verschiedenen Gründen (Auf­ wand, Bauvolumen im Bevorratungzustand, erforderlicher Pumpenantrieb etc.) nicht optimal, so daß die Vorrich­ tung bevorzugt so ausgestaltet ist, daß der topfförmige Hohlkörper selbst als "Pumpe" wirken kann.
Um dieses verwirklichen zu können, sieht eine Ausge­ staltung der vorliegenden Erfindung vor, daß die Stirn­ seite des Hohlkörpers zum freien Rand seines Mantels hin gegen eine Rückstellkraft beweglich ist. Obwohl zur Erzeugung einer solchen Rückstellkraft ersichtlich Federn vorgesehen sein könnten, sieht die vorliegende Erfindung bevorzugt vor, daß der Mantel des Hohlkörpers, bei dem es sich im wesentlichen um den Dichtungsring handeln kann, aus einem gummielastischen Material be­ steht, welches mithin nach einer Verformung (durch Annähern der Stirnseite des Hohlkörpers an dessen freien Rand) selbsttätig in seine Ausgangsform zurückkehrt. Dabei kann der Mantel des Hohlkörpers bevorzugt doppelwandig bzw. schlauchförmig ausgebildet und mit einem von außen zu­ gänglichen schlauchförmigen Anschlußstutzen versehen sein, mittels dessen er im Einsatzfalle aufblasbar ist, womit die Rückstellkraft ersichtlich zu vergrößern ist. Dabei kann der Anschlußstutzen an seinem inneren Endab­ schnitt mit einem nach innen öffnenden Rückschlagventil versehen sein, um bei einem Aufblasen des derart ausge­ stalteten Mantels ein Rückströmen nach außen zu verhindern, wobei der aufblasbare Dichtungsring bevorzugt zu entlüften ist, um entweder bei einem starken Aufblasen oder aber auch für eine Bevorratung im Falle einer Wiederverwendung Luft aus dem Mantel abzulassen.
Die Stirnseite des Hohlkörpers besteht dagegen bevor­ zugt aus einem festen Material, und zwar zweckmäßiger­ weise aus einer festen Platte od. dgl., die wenigstens teilweise, vorzugsweise weitgehend vollständig durch­ sichtig ist, um bei Anwendung der Vorrichtung die Wunde beobachten zu können.
Der am freien Rand des Hohlkörpers angeordnete Dicht­ ring ist in Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung schlauchförmig ausgebildet und kann mit einem von außen zugänglichen schlauchförmigen Anschlußstutzen od. dgl. versehen sein, mittels dessen er aufblasbar ist. Es hat sich gezeigt, daß ein derartiger schlauchförmiger Dichtring aus einem dünnen gummielastischen Folien­ material sich besonders gut an die Thoraxseite dichtend anlegen läßt, da sich hierbei eine verhält­ nismäßig große Anlagefläche ergibt, so daß es rundum zu der erwünschten Dichtwirkung kommt. Der An­ schlußstutzen eines derartig ausgebildeten schlauch­ förmigen Dichtungsringes besitzt vorteilhafterweise an seinem inneren Endabschnitt ein nach innen öffnendes Rückschlagventil und kann zwecks Teilentlüftung oder vollständiger Entlüftung außerdem mit einem von außen zugänglichen, verschließbaren weiteren schlauchförmigen Anschlußstutzen versehen sein, mittels dessen eine Entlüftung durchzuführen ist.
Das Rückschlagventil ist erfindungsgemäß bevorzugt so ausgestaltet, wie dieses in der anschließenden Figurenbeschreibung beschrieben ist.
Zur Fixierung kann der Dichtring mit einem lösbaren Klebemittel versehen sein, mittels dessen er im Anlage­ zustand auf der Thoraxaußenseite zu befestigen ist, wobei ein solches Klebemittel aus einem Heftpflaster­ material od. dgl. bestehen kann, so daß es die Vorrich­ tung zwar in der vorgesehenen Position hält, bei Auf­ nahme der klinischen Behandlung aber auf einfachste Art und Weise gelöst werden kann.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungs­ beispiel unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Mittelschnitt durch eine er­ findungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 2 einen Mittelschnitt auf die Vor­ richtung zur Drucküberwachung im Dichtungsring;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Rückschlag­ ventil (mit Belüftungsmöglichkeit);
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Rückschlagventil gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine systematisierte Darstellung eines Thorax mit offener Verletzung beim Ausatmen;
Fig. 6 eine Darstellung gemäß Fig. 5 beim Einatmen; und
Fig. 7 eine den Fig. 5 und 6 entsprechende Dar­ stellung bei Anwendung der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2.
Fig. 1 zeigt in einer etwas schematisierten Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Notversorgung einer offenen Thoraxwandverletzung. Die Vorrichtung weist einen im ganzen mit 1 bezeichneten, im wesentlichen zylindrischen topfförmigen Hohlkörper aus gasdichtem Material auf. Die Stirnseite 2 des Hohl­ körpers 1 besteht aus einer festen Platte aus einem transparenten Kunststoff. Der im ganzen mit 3 bezeichnete Mantel des Hohlkörpers 1 besteht aus einem gummielastischen aber formstabilen Material und ist doppelwandig ausge­ bildet. Die der Stirnseite 2 zugekehrten Ränder 4 des Mantels 3 sind mittels eines Klebers an der Außen- bzw. Innenseite mit der Stirnseite 2 gasdicht verklebt. An seinem unteren Rand 6 ist der doppelwandige Mantel 3 zurückgefaltet und demgemäß geschlossen.
Der Mantel 3 bildet einen aus einem weichen, elastischen Material bestehenden Dichtungsring 7. Der Dichtungsring 7 ist schlauchförmig ausgebildet. Der Dichtungsring 7 weist einen von außen zugänglichen, aus einem Schlauchabschnitt bestehenden Anschlußstutzen 8 auf, mittels dessen er auf­ blasbar ist. Der Anschlußstutzen 8 ist an seinen in Fig. 1 links unten liegenden Endabschnitt mit einem nach innen öffnenden Rückschlagventil versehen.
Der Hohlkörper 1 ist mit einer Entlüftungseinrichtung versehen, mittels welcher der Innenraum 12 unter Schaffung eines Unterdruckes im Innenraum 12 zu entlüften ist.
Die Entlüftungseinrichtung für den Innenraum 12, die an der Stirnseite 2 angeordnet ist, ist mit einem nach außen öffnenden Rückschlagventil 13 versehen, welches an einem von außen in den Innenraum 12 führenden Schlauch­ abschnitt 14 angeordnet ist. Das Rückschlagventil 13 ist in der DE-PS 35 10 667 im einzelnen dargestellt und be­ schrieben.
Der doppelwandige Mantel 3 ist mit einem von außen zu­ gänglichen schlauchförmigen Anschlußstutzen 8 versehen, mittels dessen er aufblasbar ist. Der Anschlußstutzen 8 besitzt an seinem zwischen den beiden Wänden des Mantels 3 liegenden inneren Endabschnitt ein sich nach innen öffnendes Rückschlagventil 13′, welches ebenso ausgebildet ist wie das bereits beschriebene Rückschlag­ ventil der Be- und Entlüftungseinrichtung.
An der Anschlußstelle des Dichtringes 7 an den unteren Rand 6 des Mantels 3 ist ein umlaufender ringförmiger Heftpflasterstreifen 27 befestigt, mittels dessen nach Abziehen der üblichen Schutzschicht die Vorrichtung zu fixieren ist. Der Heftpflasterstreifen 27 kann im Bevorratungszustand an die Außenseite des Mantels 3 herangeklappt sein, wie dieses im rechten Teil von Fig. 1 erkennbar ist.
Es sei noch darauf verwiesen, daß der Mantel 3 in Aus­ gestaltung der Erfindung im Querschnitt auch wellen- oder zickzackförmig ausgebildet sein könnte, um die nachstehend noch erläuterten gewünschten Wirkungen zu erzielen.
Fig. 5 zeigt in einer schematisierten Darstellung einen eine Thoraxverletzung 28 aufweisenden Thoraxabschnitt im Schnitt. Es ist erkennbar, daß der auf der ver­ letzten Seite liegende Lungenflügel 29 bereits weit­ gehend kollabiert ist, da der im zugehörigen Thorax­ innenraum 31 herrschende Druck einen Druckausgleich mit der Umgebung erfahren hat, während der andere Lungen­ flügel 29′ bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausatmungs­ vorgang (siehe Pfeil 33) weitgehend normal angeordnet ist, da sich auch das Mediastinum 33 etwa mittig und damit in Normalstellung befindet.
Beim Einatmungsvorgang gemäß Fig. 6 kommt es dagegen zu einer Verdrängung des Mediastinums in Richtung auf den Lungenflügel 29′, wobei der Lungenflügel 29 noch weiter kollabiert.
Wird nun gemäß Fig. 7 eine erfindungsgemäße Vorrichtung so an die Außenseite des Thorax angelegt, daß die Thoraxverletzung 28 sich etwa mittig innerhalb des Dichtungsringes 7 befindet, nachdem der Dichtungsring 7 sowie der Mantel 3 aus dem schlaffen Zustand durch Aufblasen in den in Fig. 1 darge­ stellten Zustand gebracht worden sind, so schmiegt sich der Dichtungsring 7 mit breiter Anlagefläche innig an die Thoraxaußenseite an und schafft auf diese Weise eine dichtende Anlage.
Strömt nunmehr beim Ausatmen (siehe Fig. 5) Luft durch die Thoraxverletzung 28 nach außen, so gelangt sie mithin in den Innenraum 12 des Hohlkörpers 1, dessen Stirnseite 2 beim Ausatmungsvorgang gegen die Rückstellkraft des ela­ stischen Mantels 3 und des Dichtringes 7 nach unten ge­ drückt wird, so daß die im Innenraum 12 befindliche Luft durch die Entlüftungseinrichtung 19 nach außen ge­ langt. Beim Einatmen wird kein Druck auf die Stirnseite 2 ausgeübt, so daß sich die Stirnseite 2 durch die insbesondere vom Mantel 3 ausgeübte Rückstellkraft wieder in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung zurückbe­ gibt und mithin Luft aus dem Thorax absaugt.
Da die Vorrichtung gleichsam in der Art einer Membranpumpe wirkt, kann auf diese Weise innerhalb kürzester Zeit in der verletzten Thoraxhälfte wiederum der an sich normale Unterdruck geschaffen werden, so daß der Lungenflügel 29′ im nicht verletzten Thoraxteil weitgehend normal arbeiten kann, da das Mediastinum seine Normalstellung wieder ein­ nimmt, und auch der Lungenflügel auf der verletzten Thoraxhälfte kann wieder zur Atmung herangezogen werden.
Ist dieser Zustand geschaffen, so wird die Vorrichtung zweckmäßigerweise mit dem Heftpflasterstreifen 27 oder einer Bandage fixiert.
Falls der beim Pumpen geschaffene Unterdruck zu groß ist, kann der Innenraum 12 des Hohlkörpers 1 mittels der Belüftungseinrichtung 18 bzw. 18′ so belüftet werden, daß der gewünschte Unterdruck vorhanden ist. Sollte sich dieser im Verlaufe der Zeit bis zur klinischen Behandlung durch Undichtigkeit reduzieren, so kann der beschriebene Vorgang auf einfachste Art und Weise ggf. wiederholt werden.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurde mithin ein Mittel geschaffen, mittels dessen eine offene Thorax­ verletzung nicht nur lediglich provisorisch gegen die Umgebung abzuschließen ist, sondern mittels welcher darüber hinaus vor allem auch die Möglichkeit geschaffen worden ist, den bei der Verletzung zusammengebrochenen Unterdruck im Thoraxinnenraum auf einfachste Art und Weise wieder herzustellen, so daß zumindest der Lungenflügel der nicht verletzten Thoraxhälfte weitgehend normal arbeiten kann und damit die mit einer solchen Verletzung verbundenen Gefahren ganz erheblich reduziert sind.
Die vor- und nachstehend auch als Druckwächter 49 bezeichnete Vorrichtung zum Überwachen des Druckes im Dichtungsring 7 (siehe auch Ansprüche 18 bis 22) ist mit einem Anschlußstutzen 50 an die Schlauchleitung bzw. den Schlauchabschnitt 14 ange­ schlossen, an den auch das einer Entlüftung dienende Rück­ schlagventil 13 gleichsam T-förmig angeschlossen ist. Der Druckwächter 49 besitzt einen Korpus bzw. ein Gehäuse 49′, in dem sich eine erste Membran 51 sowie eine zweite Membran 53 befinden. Zwischen den beiden Membranen 51, 53 befindet sich eine Verbindungsleitung 52, die mit Flüssigkeit 54 gefüllt ist, in welcher ein Schwimmkörper 55 beweglich angeordnet ist. Bei der Flüssigkeit handelt es sich um eine Mischung aus Polyäthylenglykolsorbitanmonolaurat und Alkohol (Äthanol absolut) im Verhältnis 3 : 5. Diese Mischung besitzt eine Dichte von 0,899. Die Dichte der Kugel bzw. des Kugelmaterials beträgt 0,29 und ist mithin etwas größer als diejenige der Flüssigkeit 54, damit die als Schwimmkörper 55 dienende Kugel in der Flüssigkeit 54 bzw. der Verbindungsleitung 54 nach unten fallen kann, wenn sich die Verbindungsleitung 52 in vertikaler Stellung befindet bzw. zur Seite bewegt wird, wenn die Verbindungsleitung 52 horizontal ist.
Der Druckwärter 49 hat die Aufgabe, eine Druckdifferenz (Vakuum zum Normaldruck) anzuzeigen, wobei das freie Ende des Druckwächters 49 von dem Umgebungsdruck (Atmosphäre) beaufschlagt wird und das am Anschlußstutzen 50 befindliche Ende von dem im Innenraum 12 des Hohlkörpers 1, und damit im Bereich der Verletzung, vorhandenen Druck.
Tritt auf der Anschlußseite eine Druckminderung auf, so entsteht auf der anderen Seite der Verbindungsleitung 52 eine Kraft, die auf die ganze Oberfläche der betreffenden Membran austritt und auf die Flüssigkeit 54 übertragen wird. Die Flüssigkeit 54 hat demgemäß dann die Möglichkeit, durch die einer Anzeige dienende transparente Verbindungsleitung 52 zur Anschlußseite hin auszuweichen, da auf dieser Seite der Druck geringer ist als normal. Durch die Strömung der Flüssigkeit wird der als Kugel ausgebildete Schwimmkörper 55 mitgerissen und kommt erst an einem Engpaß 56 zur Ruhe.
Tritt dagegen Druckausgleich ein, so wandert die als Schwimm­ körper 55 dienende Kugel zurück, denn in diesem Falle wird die Flüssigkeit 54 zurückgedrückt, wobei die leichte Wölbung der Membran in 51 und 53 ersichtlich eine gewisse Rolle mitspielen.
Obwohl der erfindungsgemäße Druckwächter 49 ersichtlich auch zur Drucküberwachung bei allen möglichen anderen Anwendungs­ fällen einsetzbar ist, ist er insbesondere hier sehr zweck­ mäßig, da man mit ihm den richtigen (Unter-)Druck im verletzten Thoraxbereich überwachen und ggf. eine Korrektur vornehmen kann, falls sich der aufgebrachte Unterdruck im Verlaufe der Zeit (z. B. durch Undichtigkeit) abbaut.
  • Bezugszeichenliste
    (List of reference numerals)  1 Hohlkörper
     2 Stirnseite
     3 Mantel (von 1 bzw. 7)
     4 Ränder (von 3)
     5 -
     6 unterer Rand (von 3)
     7 Dichtungsring 7′ Innenraum (von 7)
     8, 8′ Anschlußstutzen (von 7)
     9 Stopfen
    10 -
    11 -
    12 Innenraum (von 1)
    13, 13′ Rückschlagventil
    14 Schlauchabschnitt
    15 -
    16 -
    17 -
    18 -
    19 Be- und Entlüftungseinrichtung
    20 -
    21 -
    22 -
    23 -
    24 -
    25 -
    26 -
    27 Heftpflasterstreifen
    28 Thoraxverletzung
    29, 29′ Lungenflügel
    30 -
    31 Thorax-Innenraum
    32 Pfeil
    33 Mediastinum
    34 -
    35 -
    36 -
    37 -
    38 -
    39 -
    40 Ventilscheibe (von 13)
    41 Ventilsitz (von 13)
    42 -
    43 -
    44 -
    45 -
    46 -
    47 -
    48 -
    49 Druckwächter 49′ Gehäuse (von 49)
    50 Anschlußstutzen
    51 Membran (erste-)
    52 Verbindungsleitung
    53 Membran (zweite-)
    54 Flüssigkeit
    55 Schwimmkörper
    56 Engpaß

Claims (22)

1. Vorrichtung zur Notversorgung einer offenen Thorax- Verletzung, gekennzeichnet durch einen im wesentlichen topfförmigen Hohlkörper (1) aus gasdichtem Material, dessen an die Thorax-Außenseite anzulegender, die Thorax-Verletzung (28) im Anlagezustand mit Abstand umgebender freier Rand (6) als elastischer, weicher Dichtungsring (7) ausgebildet ist und mit einer Be- und (Ent-)lüftungseinrichtung (19) versehen ist, mittels welcher sein Innenraum (7′) unter Schaffung eines Unter­ druckes im Innenraum (12) des Hohlkörpers (1) zu belüften ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossene Stirnseite (2) des Hohlkörpers (1) zum freien Rand seines Mantels (3) hin gegen eine Rück­ stellkraft beweglich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stirnseite (2) des Hohlkörpers (1) aus einer festen Platte od. dgl. besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite (2) des Hohlkörpers (1) wenigstens teilweise durchsichtig ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (7) schlauchförmig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (7) mit einem von außen zugäng­ lichen schlauchartigen Anschlußstutzen (8) versehen ist, mittels dessen er aufblasbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Anschlußstutzen (8) an seinem freien Endabschnitt mit einem nach innen öffnenden Rückschlag­ ventil (13) versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (7) mit einem von außen zugänglichen, verschließbaren Anschlußstutzen (8′) versehen ist, mittels dessen er zu entlüften ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der der Entlüftung dienende Anschlußstutzen (8′) integraler Bestandteil des Rückschlagventils (13) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (3) des Hohlkörpers (1) vollständig aus einem formstabilen gummielastischen Material besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Mantel des Hohlkörpers (1) doppel­ wandig bzw. schlauchförmig ausgebildet ist und den Dichtungsring (7) bildet.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper des Rückschlagventils (13) aus einer flexiblen Ventilscheibe (40) besteht, die so befestigt ist, daß sie bei einem inneren Überdruck an einem Ventilsitz (41) anliegt und bei einem äußeren Überdruck (= Aufblasen bzw. Belüften des Dichtungsringes 7) an wenigstens einem Abschnitt des Ventilsitzes (41) außer Anlage mit dem Ventilsitz (41) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilscheibe (40) aus einem (gummi)elastischen Material besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (41) (gummi)elastisch ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (41) ringförmig ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (7) mit einem lösbaren Klebemittel (27) versehen ist, mittels dessen er im Anlagezustand auf der Thorax- Außenseite zu fixieren ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel (27) aus einem Heftpflaster besteht.
18. Vorrichtung zur Überwachung eines (Innen-)Druckes, insbesondere des Druckes im Dichtungsring einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen mit dem zu überwachenden Druckraum (7) zu verbindenden Anschlußstutzen (50), der über eine (erste) Membran (51) und eine Verbindungsleitung (52) an einer zweiten Membran (53) endet, wobei in der mit einer Flüssigkeit (54) gefüllten Verbindungsleitung (52) ein Schwimmkörper (55) beweglich angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit (54) (leicht) eingefärbt ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Flüssigkeit aus einer Mischung von Polyäthylenglykolsorbitanmonolaurat und Alkohol (Äthanol­ absolut) im Verhältnis 3 : 5 besteht.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Schwimmkörpers (55) etwas größer ist als die Dichte der Flüssigkeit (54).
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (55) kugelförmig ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4018591A1 (de) * 1990-06-09 1991-12-12 Lohmann Gmbh & Co Kg Ventilpflaster zur notfallbehandlung offener thoraxverletzungen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1693221U (de) * 1954-06-23 1955-02-17 Fischer Fa F L Vorrichtung zur erzeugung und/oder aufrechterhaltung eines unterdrucks im nach aussen perforierten pleuraraum der menschlichen brust.

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