DE3629965C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Messung des
Füllstandes von verglastem HAW in aufrechtstehenden Behäl
tern nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Für die zerstörungsfreie Messung des Füllstandes von z. B.
verglastem HAW (= hochaktiver Abfall) in Kokillen bieten sich Messungen von/mit
Neutronen und/oder Gammastrahlung an. Bei der Neutronenmes
sung kommt sowohl eine aktive (Verwendung einer externen n-
Quelle) als auch eine passive Messung in Betracht. Da die
aktive Messung den Einsatz einer n-Quelle erfordert, diese
aber nicht immer zur Verfügung steht und der Meßaufwand
relativ aufwendig ist, wird diese Methode nicht bevorzugt.
Analysenresultate an HAW haben ergeben, daß allein aus der
Spontanspaltung des Cm-244 eine Neutronenemission pro cm3
LEWC und Sekunde von ca. 14-22 n/cm3 sec. entstehen. Wegen
des Einsatzes von Flußsäure zur Brennstoff- und Hüllrohrauf
lösung enthält der LEWC (= nieder angereichertes Abfallkonzentrat) jedoch bis zu 10 g Fluor/l. Fluor
geht quantitativ ins Glas. Das Glas enthält außerdem 13
Gew.-% Bor (Borsilikatglas). Damit wird die Neutronenemis
sion im Glas überwiegend von Neutronen aus (α, n)-Reaktionen
an den Elementen Fluor und Bor verursacht. Die Glasbeladung
mit LEWC beträgt ca. 1 l pro 1 kg Glas, entsprechend ca.
170 g Oxid.
Aus alledem ergibt sich schließlich eine Gesamtneutronen
emission größer 200 n/cm3 sec im Glas. Damit würde man
aufgrund der Erfahrung bei einem n-Detektor der Empfindlich
keit ε=1 cps/nv an der Kokillenoberfläche eine Zählrate in
Höhe von 500 cps erhalten.
Da eine hohe Ortsauflösung zur Füllstandsbestimmung gefor
dert wird (∼2 cm), wäre ein voluminöser Meßaufbau erfor
derlich. Laboruntersuchungen zeigten, daß eine Polyethylen-Abschir
mung von 40 cm Wandstärke notwendig ist, um ein hohes Si
gnal-Untergrund-Verhältnis und so einen drastischen Zählra
tenanstieg zu erzielen. Die passive n-Messung kann demnach
auch ausgeschlossen werden.
Aus der DD-PS 75 644 ist eine Vorrichtung zur Messung des
Füllstandes radioaktiver Füllgüter bekannt, welche ein
Detektorsystem mit bis zu drei Detektoren aufweist. Die
zugehörigen Kollimatoren besitzt gleich große, zum Füllgut
gerichtete Öffnungen. Damit ist nur eine grobe Füllstandsüberwachung
möglich.
Die DE-AS 12 26 320 beschreibt eine Nachlaufeinrichtung zur
kontinuierlichen Füllstandsüberwachung für nicht radioaktive
Füllgüter mit radioaktiver Schranke mit zwei Strahlungsempfängern.
Der Füllstand ist dann angezeigt, wenn ein Empfänger
Strahlung erhält und die andere Empfänger nicht.
Aus der DE 26 24 575 A1 ist eine Einrichtung zum Überwachen
einer radioaktiven Füllstandsmeßeinrichtung ebenfalls in
Form einer radioaktiven Schranke bekannt.
Des weiteren ist aus der DE 31 35 838 A1 ein Verfahren bekannt,
bei dem mit mehreren unabhängigen radioaktiven
Schranken der Füllstand meßbar ist.
Die drei letztgenannten Vorrichtungen sind für die Füllstandsüberwachung
radioaktiver Schüttgüter nicht geeignet, da diese
die Schranken nicht eindeutig unterbrechen, sondern dies mit
ihrer eigenen Strahlung überlagern.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
die eingangs genannte Einrichtung derart zu gestalten, daß mit ihr eine
zuverlässige Füllstandshöhenbestimmung von HAW
auch im automatisierten bzw.
ferngesteuerten Betrieb - ermöglicht ist.
Die Lösung ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspru
ches 1 beschrieben.
Die weiteren Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung wieder.
Für die Messung des Füllstandes des verglasten HAW in Kokil
len wird erfindungsgemäß die passive Gammamessung ausge
wählt. Sie zeichnet sich durch den einfachen Aufbau und eine
hohe Ortsauflösung aus.
Das Detektorsystem, bestehend aus z. B. 2 GM-Zählrohren (Geiger-Müller-Zählrohren) mit
kugelförmiger Bleiabschirmung (Radius 12 cm) als Kollimator,
ist auf einer Tragplatte montiert und kann an die Kokille
in Meßposition gebracht werden. In der horizontalen Ebene
beträgt der Abstand der 2 GM-Zählrohre, z. B. 15 cm (sie
liegen symmetrisch zur Mittelachse), so daß der einströmende
Glasfaden keine signifikante Signalerhöhung erzeugt und
Positionierungsänderungen keinen Einfluß haben. Der Höhenab
stand der Detektoren beträgt ebenfalls beispielhaft 15 cm,
so daß die gesamte obere Hälfte der Kokille überwacht werden
kann. Mit Bleifiltern vor den Kollimatoröffnungen kann die
Gammadosis am Detektorort optimiert werden. Für eine genü
gend hohe spezifische Aktivität des Glases (< Ci/l) kann
durch einen zusätzlichen Kollimator mit kleiner Schlitzhöhe
vor der Kollimatoröffnung die Ortsauflösung erhöht werden.
Die Zählrate, die ohne Kokille in Abfüllposition gemessen
wird, steigt mit dem Füllen der Kokille auf das 1000-fache
an, so daß ein gutes Signal/Untergrundverhältnis vorliegt.
Durch das vertikale Verfahren der Kokille kann die Ortsauflö
sung bestätigt und die Positionierung optimiert werden.
Das erfindungsgemäße Gamma-Meßsystem erlaubt eine gute Be
obachtung des Füllvorganges. Mit dem unteren Meßkanal werden
die obere Hälfte der Kokille überwacht und Störungen des
Füllvorganges frühzeitig erkannt. Mit dem oberen Meßkanal
werden im Normalbetrieb die Beendigung des Füllvorganges
festgelegt und das Versiegen des Glaszuflusses beobachtet.
Aus dem Vergleich der Meßdaten von Waage und Gamma-Meßsystem
wurden Eichkurven gewonnen. Durch den Zusatzkollimator ist
die Höhe zum Abschalten des Glasflusses (= 175 kg) selbst
bei einer Aktivitätsänderung um einen Faktor 2 auf 1,5 cm
genau festgelegt.
Im Normalbetrieb müssen die 3 Werte (Waage, Meßkanal unten,
Meßkanal oben) innerhalb der Fehler übereinstimmen. Stimmen
die beiden Werte aus der Gamma-Messung überein und zeigt der
Wert der Waage hierzu Abweichungen, so liegt eine Störung
bei der Waage vor. Der Füllvorgang kann mit Hilfe der Gamma-
Messung sicher beendet werden. Da das Gamma-Meßsystem zwei
unabhängige Meßkanäle besitzt, ist eine zusätzliche Kontrol
le gegeben.
Die Testmessungen und die Erprobung während eines größeren
Zeitraumes zeigten, daß das konzipierte Gamma-Meßsystem
zuverlässig die Füllhöhe zum Abschalten des Glaszuflusses
anzeigt und ein Überfüllen der Kokille ausgeschlossen werden
kann.
Für den Einsatz im Routinebetrieb ist eine Vereinfachung der
Meßelektronik vorgenommen worden. Die Angaben der Zählraten
(absolut) und die Einstellung der Parameter für den Mikro
prozessor erfolgen durch Einrichtungen (z. B. Anzeige, Wahl
schalter etc.) auf der Frontplatte und/oder ein Drucker mit
Miniaturtastatur ist an die V24-Schnittstelle angeschlossen,
um eine umfangreichere Dokumentation vorzunehmen.
Eine automatische Kalibrierung, die insbesondere für den
unteren Meßkanal nützlich ist, kann durch Programmänderung
unter Mitberücksichtigung des Startsignales erfolgen, so daß
Aktivitätsschwankungen keine Rolle mehr spielen. Bei diesem
Verfahren wird ausgenutzt, daß das Zählratenverhältnis
V=ZR1/ZR2 der beiden Meßkanäle unabhängig von Aktivitätsän
derungen ist. Im Bereich zwischen Füllhöhen von 70 und 80 cm
liegt eine signifikante Abhängigkeit V=f(h) vor.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels mittels der Fig. 1-4 näher erläutert.
Die Anordnung der Meßeinrichtung zeigt die Fig. 1. Neben der
Kokille 1 zur Ofenzelle 2 hin ist das Detektorsystem 3
montiert. Die Meßelektronik (s. auch Fig. 3) befindet sich
außerhalb der Zelle 5 neben der Anzeige der Waage 4.
Den Aufbau der Einrichtung zeigt Fig. 1 als vertikale An
sicht und Fig. 2 als horizontale Ansicht. Das Detektorsystem
3 steht auf einer Tragplatte 6 und kann an die Kokille 1 in
Meßposition (dargestellt) gebracht und aus dem Fahrbereich
des Kokillenwagens geschwenkt werden. Durch zwei Tragarm
paare 7, 7′ mit Zwischengelenk 8 können die Detektoren 9, 10
in Richtung zum Kokillenzentrum bewegt und so der Abstand:
Detektor-Kokille problemlos variiert werden. Die Höhenände
rung erfolgt über eine Spindel 11.
Die beiden Detektoren 9 und 10 - GM-Zählrohre - sind in
Bleikugeln 12, 13 (Abschirmungen) von 12 cm Radius mit einem
4 cm langen zylindrischen Zwischenteil, eingebettet. Diese
Form wurde gewählt, weil sie das Gewicht der Abschirmung
optimiert. Die eingelassenen Kollimatorschlitze 14, 15 sind
asymmetrisch gefertigt, so daß das Gesichtsfeld 19, 20 der
Detektoren 9, 10 nach unten (Vertikale 16) scharf begrenzt
wird und die Abschrägung nach oben einen großen Blickwinkel
zuläßt. Die Detektoren 9, 10 mit einem gegenseitigen Abstand
von 15 cm in der horizontalen Ebene sehen in 40 cm Abstand
einen Bereich von Δ h=11,5 cm und Δ b=3,9 cm (mittlere geome
trische Breiten) und diese Gesichtsfelder 19, 20 weisen am
Zentrum bzw. der Symmetrieachse (Vertikalen 16) der Kokille
1 vorbei (s. Fig. 2). Damit erzeugt der einströmende Glasfa
den keine zusätzlichen Signale, und Positionierungsänderungen
der Kokille 1 bewirken keine signifikanten Signaländerungen.
Der Höhenabstand beider Detektoren 9, 10 voneinander beträgt
15 cm. Diese Einstellung wurde so gewählt, daß der obere
Detektor 9 die Füllhöhe zum Abschalten des Glaszuflusses im
Normalbetrieb sieht. Mit dem unteren Detektor 10 wird der
Füllvorgang (Glasauslauf 22, Auslaufstutzen 23) in der obe
ren Hälfte der Kokille beobachtet. Im Störfall, d. h. bei zu
hohen Füllgeschwindigkeiten bis zu 300 kg/h (= 3,2 cm/min)
kann der Füllvorgang frühzeitig beendet werden.
Für höhere spezifische Aktivitäten des Glases (< Ci/l) wird
durch Pb-Filter 17, 18 die Dosis am Detektorort reduziert.
Da der obere Meßkanal 14 die Höhe zum Abschalten des Glaszu
flusses bestimmt, kann dort ein zusätzlicher Kollimator mit
einer kleinen Schlitzhöhe (6 mm) montiert und so die Orts
auflösung wesentlich verbessert werden.
Die Gamma-Aktivität im Glas 21 beträgt ca. 1,9 TBq/l. Der
Hauptemitter ist 137Cs mit ca. 1,4 TBq/l, dessen Gamma-
Energie beträgt 662 keV. Bei Vernachlässigung der Gamma-
Absorption im Glas 21 selbst ergibt sich für einen Raumwin
kel von 10-3 ster eine Dosis am Detektorort 9/10 von ca. 2,5
Siv. Damit sind bei Verwendung eines Miniatur-GM-Zählrohres
Zählraten von ca. 500 cps erreichbar.
Durch einen allseits 10 cm dicken Bleikollimator erzielt man
fast eine Stufenkurve als Funktion des Füllstandes und damit
eine hohe Ortsauflösung. Die Detektoren 9, 10 sehen durch
die Kollimatorschlitze 14, 15 auf den Randbereich der Kokil
le 1 (s. Fig. 2).
Einen Überblick der Meßelektronik zeigt Fig. 3. Als Detekto
ren 9, 10 wurden zwei GM-Zählrohre mit folgenden Empfind
lichkeiten eingebaut:
- 1. Nr. 132 ε = 103 400 cps/Siv (Cobalt 60),
- 2. Nr. 133 ε = 95 100 cps/Siv (Cobalt 60).
Als Widerstand unmittelbar am Detektor 9 bzw. 10 wurden 2,2
M gewählt.
Der erste Baustein 24, der als separate Einheit gefertigt
wurde, umfaßt die Hochspannungsversorgung (550 V), den Vor
verstärker und den Diskriminator (1,5 V).
An diesem Baustein 24 ist intern ein Steuergerät für Ver
stärker- und Diskriminatoreinstellung mit Mikroprozessor 25
zur Grenzwerteinstellung (Strompegel 26 für den Zentralrech
ner 27; Spannungspegel 28 für einen Schreiber 29) sowie zwei
Zählereingänge für Zählraten bis 5 kHz statistisch ange
schlossen. Über eine V24-Schnittstelle 30 erfolgen die Ein
stellungen und die Datenabfrage.
Für den Eichbetrieb des Meßsystems werden die Diskriminator
signale 24 über einen Pulsformer auf einen CAMAC-Scaler 31
gegeben, der von einem Tischrechner 32 gesteuert und ausge
lesen (Drucker 33) wird. Für den Routinebetrieb genügt das
Stromsignal zwischen 4 und 20 mA, das durch eine entspre
chende EPROM-Software gesteuert und zum Zentralrechner 27
geführt wird.
Der Mikroprozessor 25 summiert die Impulse in einer vorgege
benen Zeitspanne Δt. Diese Zählraten ZR können über die
V24-Schnittstelle 30 abgefragt und dokumentiert werden.
Das Spannungssignal 28 zwischen 0 und 10 V und das Stromsi
gnal 26 zwischen 4 und 20 mA sind proportional zur Zählrate.
Die Größe des Signals kann durch Eingabe eines Skalierungs
faktors F über die V24-Schnittstelle 30 geändert werden.
Das Stromsignal 26 wird zum Zentralrechner 27 geführt. Aus
dem Vergleich der Gewichtsangaben von Waage 4 (Fig. 1) mit
den Stromwerten (der Detektoren 9, 10) erhält man die Eich
kurven 34 und 35 gemäß Fig. 4, die in Form von Stützstellen
eingegeben werden. Auf dem Bildschirm in der Warte können
die 3 Gewichtsangaben (Waage, Meßkanal unten 10, Meßkanal
oben 9) verglichen werden. Wird vom unteren Kanal das Ge
wicht 160 kg angezeigt, erfolgt ein Hupsignal als Vorwarnung
und wird vom oberen Kanal das Gewicht 170 kg angezeigt,
erfolgt das Warnsignal zum Abschalten des Glaszuflusses 22.
Zur Schonung der Detektoren 9, 10 und problemlosen Datener
fassung selbst für einen möglichen Aktivitätsanstieg des
Glases 21 um einen Faktor 2 wurden Bleifilter 17, 18 vor die
Kollimatoröffnungen gesetzt. Die maximale Zählrate für den
unteren Meßkanal (10, 15, 20) beträgt 2000 cps und für den
oberen (19, 14, 19) 1500 cps.
Das Gewicht von 5 kg zu Beginn des Abfüllens entspricht dem
Anpreßdruck der Kokille 1 an den Auslaufstutzen 23. Der
Unterschied zwischen dem Füllgewicht und der Anzeige der
Waage 4 am Ende des Füllvorganges gibt den erhöhten Anpreß
druck an, der infolge der Temperaturerhöhung durch das Auf
heizen der Gefäße entsteht.
Zu Beginn des Füllvorganges ist die Zählrate sehr niedrig.
Mit steigender Füllhöhe, d. h. mit zunehmendem Gewicht,
gelangt immermehr Streustrahlung zum Detektor 10. Der cha
rakteristische Anstieg ab 135 kg im unteren Meßkanal besagt,
daß der Flüssigkeitsspiegel vom Detektor 10 gesehen wird.
Nach 160 kg ist die Oberkante des Fensters überschritten.
Der gleiche Verlauf ist auch für den oberen Meßkanal 9 zu
beobachten. Beim Erreichen des Endgewichtes wird in diesem
Fall der Flüssigkeitsspiegel noch vom oberen Detektor 9
gesehen. Der Vergleich der Daten zeigt eine gute Reprodu
zierbarkeit der Messungen.
Legt man die Bandbreite der Streuung zugrunde und setzt
voraus, daß sich die Aktivität des Glases 21 nicht ändert,
so kann aus den Zählraten die Gewichtsbestimmung im Bereich
135-155 kg für den unteren Meßkanal 10 und im Bereich 153-
180 kg für den oberen Meßkanal 9 auf 2 kg genau ermittelt
werden. Außerhalb der Fenster zeigt die Zählrate nur noch
eine geringe Abhängigkeit mit dem Gewicht, so daß sich die
Genauigkeit verschlechtert.
Mit dem unteren Meßkanal 10 wird so der obere Bereich der
Kokille 1 beobachtet und der obere Meßkanal 9 kann zum
Abschalten des Füllvorganges verwendet werden.
Ändert sich die Aktivität des Glases 21, so muß eine neue
Eichkurve (Fig. 4) gemessen werden, um die richtige Zuord
nung: Zählrate- Gewicht zu erhalten.
Die Einstellung der Meßzeit und des Skalierungsfaktors er
folgt über die V24-Schnittstelle 30 (Fig. 3). Um eine hohe
Auflösung des Stromsignals zu erzielen, wird der Skalie
rungsfaktor so gewählt, daß die maximale Zählrate einem
Strom von 16 mA entspricht. Der Sicherheitsabstand zu 20 mA
soll verhindern, daß bei kleineren Aktivitätsänderungen
nicht eine neue Einstellung des Mikroprozessors 25 notwendig
ist. Zur Schonung der Detektoren 9, 10 ist nach der Füllung
der Kokille 1 die Hochspannung abzuschalten.
Wenn eine Positionierungsänderung des Detektors 9 oder 10
oder zusätzliche Änderungen z. B. Pb-Filterwechsel vorgenom
men und/oder die Meßelektronik neu eingestellt wird, muß
eine neue Eichkurve 34 bzw. 35 (gem. Fig. 4) aufgenommen
werden. Die Wahl der Stützstellen ist entsprechend der Krüm
mung der Kurve auszuwählen, da eine lineare Interpolation
zwischen den Stützstellen vorgenommen wird.
Bei Änderung der spezifischen Aktivität wird ebenfalls eine
neue Eichkurve aufgenommen.
Im Normalbetrieb müssen die 3 Werte (Waage, Meßkanal unten,
Meßkanal oben) innerhalb der Fehler übereinstimmen. Liegt
diese Übereinstimmung nicht vor, so sind folgende Fälle zu
unterscheiden:
- 1. Die Werte aus der Gamma-Messung stimmen untereinander überein; sie zeigen gemeinsam Abweichungen mit der Waage 4. Wenn im Bereich 120-170 kg, der von allen 3 Meßkanälen eine gute Gewichtsbestimmung erlaubt, die Werte aus den Gamma-Messungen übereinstimmen, so kann nur ein Fehler an der Waage 4 vorliegen.
- 2. Der Wert der Waage 4 stimmt nur mit einem Wert der Gamma-Messung überein. In diesem Fall liegt eine Störung im anderen Meßkanal vor (Detektor 9, 10, Meßelektronik, Dejustierung, Änderung der Kalibrierung etc.).
- 3. Die drei Werte stimmen nicht überein. Für beide Gamma- Meßkanäle kann Fall 2 eingetreten sein. Eine Aktivitäts änderung bewirkt den gleichen Effekt. Bei Aktivitätser höhung liegen beide Gamma-Werte über den Werten der Waage 4 bzw. umgekehrt.
Bei großen Änderungen, die ein zu großes Stromsignal I <19 mA
bzw. ein zu kleines Stromsignal Imax< 6 mA liefern, muß
der Mikroprozessor 25 neu eingestellt und/oder die Pb-Filter
17, 18 ausgetauscht werden.
Claims (8)
1. Einrichtung zur Messung des Füllstandes von verglastem HAW
in aufrechtstehenden Behältern mit einem Detektorsystem mit
mindestens zwei Gammadetektoren, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gammadetektoren (9, 10)
- a) innerhalb von Abschirmungen (12, 13) mit zum Behälter (1) ausrichtbaren, durch Kollimatorschlitze (14, 15) gebildeten Kollimatoröffnungen (14, 15) untergebracht sind, wobei die Kollimatorschlitze (14, 15) asymmetrisch gefertigt sind, so daß die Gesichtsfelder (19, 20) der Detektoren (9, 10) nach unten scharf begrenzt sind und eine Abschrägung nach oben jeweils einen großen Blickwinkel zuläßt.
- b) im Abstand zueinander in definierte Lagen bezüglich der Mittelachse (16) des Behälters (1) einstellbar sind und ihre Gesichtsfelder (19, 20) an der Mittelachse des Behälters (1) vorbei weisen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gammadetektoren (9, 10) mit ihren Abschirmungen (12,
13) auf einem Tragarm (7, 8, 7′) angeordnet sind, der beweglich
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Gammadetektoren (9, 10) in der Vertikalen
im Abstand zueinander angeordnet sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Gammadetektoren (9,
10) in der Horizontalen im Abstand zueinander
angeordnet sind und daß sie
symmetrisch zur Mittelachse (16) liegen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kollimatoröffnungen (14, 15)
derart ausgerichtet sind, daß mit dem unteren Detektor
(10) die obere Hälfte des Behälters (1) betreffend des
Füllstandes überwachbar und mit dem oberen Detektor (9) die
Beendigung des Füllvorganges festlegbar ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß vor den Kollimatoröffnungen (14,
15) Filter (17, 18) anbringbar sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gammadetektoren (9, 10) mittels
eines Kniehebelgelenkes (7, 8, 7′) zumindest in horizontaler
Ebene bewegbar sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
durch eine elektronische Schaltung mit Prozeßsteuerung.
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