DE3626281A1 - Verfahren zum bestimmen der nennleistung fuer einen auf den waermebedarf eines beheizten objekts abgestimmten waermeerzeuger - Google Patents
Verfahren zum bestimmen der nennleistung fuer einen auf den waermebedarf eines beheizten objekts abgestimmten waermeerzeugerInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des
Hauptanspruchs. Bei einem bekannten Verfahren dieser Gattung wird
das gewünschte Ergebnis rein rechnerisch ermittelt (Zeitschrift Wärmetechnik
9/1985, Seite 350), wobei für einzelne Rechengrößen Jahreswerte
eingesetzt werden. Dies trifft zum Beispiel für den Brennstoffverbrauch
bzw. die Feuerungsstunden, für die Betriebszeit in
Tagen und für die Vorgabe der Soll-Betriebsstundenzahl zu, die als
sogenannte Vollbenutzungsstunden (VDI 2067, Blatt 2, März 1985) für
bestimmte Gattungen von beheizten Objekten festgelegt ist. Dieses
Verfahren ist auf einen verhältnismäßig langen Beobachtungszeitraum
(1 Jahr) abgestellt, und außerdem wird trotz einer Reihe von
theoretischen Überlegungen und Annahmen den individuellen Verbrauchergewohnheiten
nicht voll Rechnung getragen.
Durch gesetzgeberische Maßnahmen und den Verbraucherwunsch, die
Heizkosten auf ein Minimum zu reduzieren, wird in verstärktem Maß
der Austausch veralteter und zu groß bemessener Wärmeerzeuger aktuell.
Daher zeigen Verbraucher und Fachleute der Heizungsbranche
ein großes Interesse an einem Verfahren, mit welchem ohne nennenswerten
Installations- und Zeitaufwand in einem relativ kurzen Zeitraum
der erforderliche Nennleistungsbereich des Wärmeerzeugers ermittelt
werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat gegenüber dem bekannten Verfahren der Wärmebedarfsrechnung
den Vorteil, daß bereits Messungen aus einem Beobachtungszeitraum,
welcher wesentlich kürzer als 1 Jahr sein kann, zu
guten Ergebnissen führen, wobei auch Verbrauchergewohnheiten mit erfaßt
werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen des Verfahrens gemäß Hauptanspruch möglich.
Eine einfache und gerätemäßig günstige Auswertung der Meßergebnisse
ist möglich, wenn die Wärmemenge, die der im Einsatz befindliche
Wärmeerzeuger im Beobachtungszeitraum an das beheizte Objekt abgibt,
errechnet wird aus dessen Nennleistung unter Berücksichtigung des
Kesselwirkungsgrades und der Bereitschaftsverluste sowie aus der
Ist-Betriebsstundenzahl und wenn ferner die Nennleistung für einen
optimal abgestimmten Wärmeerzeuger mit Hilfe des Quotienten aus
Ist-Betriebsstundenzahl und Sollbetriebsstundenzahl bestimmt wird
(Laufzeitverhältnis).
Das Laufzeitverhältnis aus Ist-Betriebsstundenzahl und Soll-Betriebsstundenzahl
wird vorzugsweise für jeden einzelnen Meßzeitraum
ermittelt, der beispielsweise 24 Stunden betragen kann. Aus den einzelnen
Tageswerten werden vorzugsweise Wochenmittelwerte und aus
diesen ein auf den gesamten Beobachtungszeitraum bezogener Mittelwert
gebildet. Jeder Mittelwert eines Laufzeitverhältnisses wird auf
einen Außentemperaturwert bezogen oder unter einem Außentemperaturwert
abgespeichert, der seinerseits ein Mittelwert der Außentemperaturen
im Meß- bzw. Beobachtungszeitraum ist. Dieser Mittelwert kann
durch entsprechende Maßnahmen am beheizten Objekt festgestellt oder
beispielsweise vom Wetteramt bereitgestellt werden.
Zum Feststellen des auf den Beobachtungszeitraum und einen gemittelten
Außentemperaturwert bezogenen Laufzeitverhältnisses wird vorgeschlagen,
daß für jede von mehreren Gattungen von beheizten Objekten
ein außentemperaturabhängiger Funktionsverlauf der Soll-Betriebsstundenzahl
im Meßzeitraum durch Einsatz von modernen Wärmeerzeugern
mit hohem Wirkungsgrad ermittelt wird, deren auf den maximalen Wärmebedarf
der Objekte abgestimmte Nennleistung vorzugsweise unter Zuhilfenahme
von Jahreskennwerten festgelegt ist. Dieses Verfahren
setzt zwar zunächst die Ermittlung des außentemperaturabhängigen
Funktionsverlaufes der Soll-Betriebsstundenzahl im Meßzeitraum voraus,
wobei den unterschiedlichen Einsatzgebieten (Klimazonen) und
sonstigen, den Wärmebedarf beeinflussenden Parametern Rechnung zu
tragen ist.
Bei diesen Ermittlungen ist dem Bereich höherer Außentemperaturen,
etwa um 15°C, besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Hat man für diesen
Bereich einen verbindlichen Wert für die Soll-Betriebsstundenzahl
festgelegt, dann läßt sich der Funktionsverlauf der Soll-Betriebsstundenzahl
als Gerade darstellen (Soll-Brennerlaufzeitgerade),
die durch diesen Wert und einen zweiten Punkt bestimmt ist,
welcher der Gesamtdauer des Meßzeitraumes, z. B. 24 Stunden, bei der
der unteren Auslegungsgrenze der Heizungsanlage entsprechenden Außentemperatur,
z. B. -12°C, entspricht. Nach Darstellung dieser Funktionslinie
kann das Laufzeitverhältnis von Ist-Betriebsstundenzahl
zu Soll-Betriebsstundenzahl mit nur einem zuverlässigen Meßwert,
z. B. Tages- oder Wochenmittelwert, festgestellt werden. Dieses Verfahren
liefert nach erstmaliger Erarbeitung der Soll-Brennerlaufzeitgeraden
für die entsprechende Gattung des beheizten Objektes auf
einfache Art und in relativ kurzer Zeit eine zuverlässige Ausage
über die optimale Nennleistung eines Wärmeerzeugers für dieses Objekt.
Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung wird so verfahren, daß
die Soll-Betriebsstundenzahl im Meßzeitraum nur für eine bestimmte
Außentemperatur vorgegeben wird und daß die Ist-Betriebsstundenzahl
des im Einsatz befindlichen Wärmeerzeugers bei verschiedenen Außentemperaturen
ermittelt und aus den ermittelten Werten graphisch bzw.
mit Hilfe eines Rechenprogramms ein Verlauf der Ist-Betriebsstundenzahl
als Funktion der Außentemperatur festgelegt wird. Dabei wird
vorteilhaft die Soll-Betriebsstundenzahl für die der unteren Auslegungsgrenze
der Heizungsanlage entsprechende Außentempratur, z. B.
-12°C, vorgegeben.
Bei diesem zweiten Verfahren wird das Laufzeitverhältnis von Ist-Betriebsstundenzahl
zu Soll-Betriebsstundenzahl mit Hilfe einer sogenannten
Regressionsgeraden ermittelt, welche der in Betrieb befindliche
Wärmeerzeuger selbst liefert. Dabei können auch die Verbrauchergewohnheiten
voll erfaßt werden, wenn der Beobachtungszeitraum
nicht zu kurz gewählt wird. Wenn die Regressionsgerade durch
eine ausreichende Anzahl von Meßpunkten bei verschiedenen, vorzugsweise
möglichst weit auseinanderliegenden Außentemperaturen hinreichend
genau festgelegt ist, ergibt sich das gesuchte Laufzeitverhältnis
am Schnittpunkt der Regressionsgeraden mit der Temperatur-
Ordinate der einzig vorgegebenen Soll-Betriebsstundenzahl. Dieses
Verfahren ist universell für alle Gattungen von beheizten Objekten
einsetzbar.
In der Zeichnung sind zwei Schaubilder zur Erläuterung der beiden
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine durch Versuche mit
einem optimal ausgelegten Wärmeerzeuger ermittelte Soll-Brennerlaufzeitgeraden
über der Außentemperatur und
Fig. 2 eine sogenannte Regressionsgerade,
welche mit Hilfe des im Einsatz befindlichen Wärmeerzeugers
ermittelt wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von der grundsätzlichen Überlegung
aus, daß eine optimale Anpassung des Wärmeerzeugers an das beheizte
Objekt (Wärmeverbraucher) dann gegeben ist, wenn die maximal
vom Wärmeverbraucher geforderte Leistung der Nennleistung des Wärmeerzeugers
unter Berücksichtigung des Kesselwirkungsgrades und der
Bereitschaftsverluste der Heizungsanlage entspricht. Weil der Wärmebedarf
und die Brennerlaufzeit in einem direkten Zusammenhang stehen,
kann bei der Wärmebedarfslinie eines Hauses der Wärmebedarf
durch die Brennerlaufzeit ersetzt werden. In der DIN 4701 ist die
untere Heizgrenze je nach Klimazone zwischen -20°C und -10°C und die
obere Grenze bei +15°C festgelegt. Daraus folgt, daß bei der unteren
Heizgrenze die Anlage über 24 Stunden in Betrieb ist und somit ihre
maximale Wärmeabgabe bringt. Bei der oberen Heizgrenze von +15°C
würde eine Anlage ohne Brauchwarmwasserbereitung keine Wärme erzeugen
und somit keine Laufzeit aufweisen. Wird jedoch eine Brauchwasserbereitung
durch die Anlage vorgenommen, so muß diese Laufzeit berücksichtigt
werden.
Um die richtige Leistungsgröße des Wärmeerzeugers zu ermitteln, ist
über den gewählten Meßzeitraum von 24 Stunden die tatsächliche Brennerlaufzeit
t Ist des alten Wärmeerzeugers und die dazugehörige
mittlere Außentemperatur T A in der Heizperiode und hier vorzugsweise
bei länger anhaltenden konstanten Außentemperaturen im Bereich
von -10°C und +10°C zu erfassen. Da neben den Außentemperaturen auch
die Benutzergewohnheiten nur über längere Zeiträume eine ausreichende
Konstanz aufweisen, z. B. 7 Tage, sollten nur solche Werte
herangezogen werden.
Das erforderliche Brennerlaufzeitverhältnis, also das Verhältnis der
Ist-Brennerlaufzeit zur Soll-Brennerlaufzeit, wird entweder mit Hilfe
der vorgegebenen Soll-Brennerlaufzeitgeraden oder mit Hilfe der
gebildeten Regressionsgeraden aus den Ist-Brennerlaufzeiten berechnet.
Beide Verfahren werden noch näher erläutert. Zusätzlich zu diesen
Daten ist der Kesselwirkungsgrad η K des z. Z. installierten
und der neuen Kesselanlage zu berücksichtigen. Sollten hierfür keine
exakten Werte vorliegen, so sind Erfahrungswerte einzusetzen. Mit
Hilfe dieser Größen und der zur Zeit installierten Kessel-Nennleistung
wird nach der folgenden Formel die Soll-Kessel-Nennleistung
und somit der Leistungsbereich ermittelt:
u, also das Verhältnis der Ist-Brennerlaufzeit zur Soll-Brennerlaufzeit
wird entweder mit Hilfe der vorgegebenen Soll-Brennerlaufzeitgeraden
oder mit Hilfe der gebildeten Regressionsgeraden aus den
Ist-Brennerlaufzeiten berechnet. Beide Verfahren werden noch näher
erläutert. Zusätzlich zu diesen Daten ist der Kesselwirkungsgrad
η K des z. Z. installierten und des neuen Kessels zu berücksichtigen.
Sollten hierfür keine exakten Werte vorliegen, so sind Erfahrungswerte
einzusetzen. Mit Hilfe dieser Größen und der zur Zeit installierten
Kessel-Nennleistung wird nach der folgenden Formel die
Soll-Kessel-Nennleistung und somit der Leistungsbereich ermittelt:
außerdem berechnet sich:
Es bedeuten:
Q NennSoll
= Soll-Kessel-Nennleistung, kW
Q
NennIst
= z. Z. installierte Kessel-Nennleistung, kW
t
Ist
= Gemessene Brennerlaufzeit, bezogen auf 24 h, h
t
Soll
= Soll-Brennerlaufzeit, h
T
A
= Außentemperatur, °C
η
K
Soll
= Kesselwirkungsgrad der neuen Anlage laut Hersteller
η
K
Ist
= Kesselwirkungsgrad der z. Z. installierten Anlage
q
A Ist
= Abgasverluste der z. Z. installierten Anlage laut Meßprotokoll des Schornsteinfegers in %
Wie aus der vorstehenden Formel zu ersehen ist, wird das Verhältnis
von t Ist /t Soll zur Berechnung der Soll-Kessel-Nennleistung benötigt.
Dieser Quotient kann anhand der beiden nachstehend beschriebenen
Verfahren ermittelt werden.
Nach dem in Fig. 1 veranschaulichten ersten Ausführungsbeispiel
wird eine Soll-Brennerlaufzeitgerade t Soll über der Außentemperatur
I A (Abszisse) ermittelt. Der Meßzeitraum beträgt 24 Stunden
(Ordinate) und der in Abstimmung mit den Wärmebedarfsparametern des
zu beheizenden Objektes in Betracht gezogene Außentemperaturbereich
reicht von -12°C bis +15°C. Die angeführten Außentemperaturwerte
T A sind Tagesmittelwerte, die durch laufende Messungen am beheizten
Objekt ermittelt oder vom Wetteramt beigestellt werden können.
Die Soll-Brennerlaufzeitgerade t Soll ist durch zwei Punkte bestimmt,
von denen der eine ohne weitere Überlegungen bei 24 Stunden
auf der der unteren Auslegungsgrenze der Heizungsanlage entsprechenden
Tages-Durchschnittstemperatur von -12°C liegt. Der an der oberen
Auslegungsgrenze der Heizungsanlage liegende zweite Punkt, hier bei
+15°C, wird an einer Pilotanlage für das beheizte Objekt der vorliegenden
Gattung durch Einsatz eines auf den maximalen Wärmebedarf
des Objekts abgestimmten modernen Wärmeerzeugers mit hohem
Kesselwirkungsgrad ermittelt. Diesbezügliche Versuche haben beispielsweise
ergeben, daß bei Ein- und Mehrfamilienhäusern mit
Brauchwasserbereitung bei einer durchschnittlichen Außentemperatur
von +15°C die Soll-Brennerlaufzeit ca. 6 Stunden beträgt. Damit
liegt für die der Pilotanlage entsprechende Gattung von Wärmeverbrauchern
die Soll-Brennerlaufzeitgerade fest.
Die Ergebnisse dieses ersten Verfahrensschrittes werden in passender
Form festgehalten bzw. gespeichert. Soll nun eine optimale Kesselleistung
für eine schon existierende Heizungsanlage ermittelt werden,
so wird die Ist-Betriebsstundenzahl des im Einsatz befindlichen
Wärmeerzeugers bzw. Kessels dieser Heizungsanlage außentemperaturbezogen
ermittelt und in das Verhältnis zur Soll-Betriebsstundenzahl
gesetzt, welche an der schon vorliegenden Soll-Brennerlaufzeitgeraden
in deren Schnittpunkt mit der entsprechenden Temperatur-Ordinate
ablesbar ist.
Bei einem praktischen Versuch, dessen gesamter Beobachtungszeitraum
insgesamt zwei Wochen betrug, wurden die in der ersten Woche gemessenen
Tageswerte der Ist-Betriebsstundenzahl als Kreise in das Schaubild
eingetragen, und zwar jeweils auf der Ordinate des Außentemperaturmittelwertes
T A des entsprechenden Tages. Die in der zweiten
Woche ermittelten Meßwerte wurden außentemperaturbezogen als Quadrate
in das Schaubild eingetragen. Sodann wurde je ein Wochenmittelwert
a, b (in bezug auf Laufzeit und Außentemperatur) ermittelt
und für jeden dieser beiden Mittelwerte das Laufzeitverhältnis festgestellt.
Auf diese Weise konnte für die untersuchte Heizungsanlage
innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von nur 2 Wochen ein mittleres
Laufzeitverhältnis von 0,518 festgestellt werden.
Die Streuung der Meßpunkte an der oberen Temperaturgrenze zeigt, daß
dieser Bereich unter Umständen etwas kritisch sein kann und daß die
Messungen wenn möglich in einem Tempraturbereich von -10°C bis
+10°C erfolgen sollten. Der erste Verfahrensschritt des vorbeschriebenen
Verfahrens erfordert zwar eine sorgfältige Beachtung einer
Vielzahl von den Wärmebedarf des Verbrauchers bestimmenden Einflußgrößen
und muß praktisch für jede Gattung von Wärmeverbrauchern
getrennt durchgeführt werden. Vorteilhaft ist jedoch, daß der erste
Verfahrensschritt für jede Verbrauchergattung nur einmal durchgeführt
werden muß und daß danach die optimale Kesselleistung für einen
bestimmten Verbraucher einfach und in relativ kurzer Zeit ermittelt
werden kann.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 2) werden bei verschiedenen
Tagesmittelwerten der Außentemperatur T A die Ist-Betriebsstundenzahlen
des im Einsatz befindlichen Wärmeerzeugers ermittelt und aus
den so gewonnenen Meßpunkten graphisch oder mit Hilfe eines Rechenprogramms
eine Gerade R, die sogenannte Regressionsgerade, gebildet.
Ein praktischer Versuch hat sich wie beim ersten Ausführungsbeispiel
über zwei Wochen erstreckt, wobei die Ergebnisse der ersten Woche
als Kreise und jene der zweiten Woche als Quadrate in das Schaubild
eingetragen wurden. Nach der bereits beschriebenen Mittelwertbildung
wurden die Punkte c und d bestimmt, durch welche die Regressionsgerade
R annähernd festgelegt ist. Der Schnittpunkt der so ermittelten
Regressionsgeraden R mit der Senkrechten über der minimalen Außentemperatur,
hier -12°C, ergibt die maximal auftretende Ist-Brennerlaufzeit
des im Einsatz befindlichen Wärmeerzeugers von 12 Stunden.
Anhand der Soll-Brennerlaufzeit, die bei dieser Temperatur 24 Stunden
beträgt, ergibt sich das Laufzeitverhältnis t Ist /t Soll von
0,5, und Q NennSoll kann mit Hilfe der angeführten Formel berechnet
werden.
Sind bei unterschiedlichen Temperaturen ausreichend Meßwerte vorhanden,
so ist dieses Verfahren universell einsetzbar und hinreichend
genau zur Bestimmung des Nennleistungsbereiches des Wärmeerzeugers.
Gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel müssen jedoch genügend Meßwerte
bei mindestens zwei unterschiedlichen Außentemperaturen vorliegen
und zur Bildung der Regressionsgeraden R ist auch ein gewisser
Aufwand erforderlich.
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können Geräte mit
oder ohne interne Energiequelle vorgesehen werden. Im ersten Fall
können durch den Einsatz von elektronischen Bausteinen mit geringem
Kostenaufwand außerden Daten für die Ermittlung der optimalen Nennleistung,
wie Ist-Brennerlaufzeiten, zugehörige mittlere Außentemperaturen
und Meßzeiträume auch allgemeine Daten der Heizungsanlage
aufgenommen, gespeichert und weiterverarbeitet werden. Solche allgemeine
Daten sind z. B. die Brennerlaufzeit über eine gesamte Heizperiode,
die Zahl der Einschaltungen des Brenners in der Heizperiode,
der Brennstoffverbrauch, die Abgastemperaturen usw. Dadurch, daß
sich ein solches Gerät bis auf die einzugebenden Kesselwirkungsgrade
und Bereitschaftsverluste die interessierenden Daten selbsttätig ermittelt,
werden Übertragungsfehler z. B. bei der Außentemperaturregistrierung
und bei der Auswertung durch den Benutzer vermieden.
Die Ist-Brennerlaufzeit des im Einsatz befindlichen Wärmeerzeugers
im Beobachtungszeitraum kann auch mittels eines mechanischen Speichers
ermittelt und festgehalten werden. Gegenüber der vorstehend
beschriebenen Ausführung wird die Laufzeit pro vorgegebenem Meßzyklus,
z. B. 1 Tag, 7 Tage, mit Hilfe eines Schleppzeigers gespeichert.
Das Gerät besteht aus zwei Zeitgliedern, die durch mechanischen
Aufzug oder durch eine Batterie in Funktion gesetzt werden. Das erste
Zeitglied ist ein Summierwerk, das durch einen externen oder einen
integrierten Aufnehmer (Thermostat, induktiver Aufnehmer, Fotodiode,
Beschleunigungs-, Schall-, Strömungs- oder Druckaufnehmer
usw.) die Brennerlaufzeit in einem durch die zweite Uhr vorgegebenen
Zeitraum aufsummiert. Diese aufsummierte Zeit wird durch einen mechanischen
Schleppzeiger, der nur extern von Hand wieder in die
0-Stellung gebracht werden kann, gespeichert. Das zweite Zeitglied
hat die Aufgabe, nach einem vorgegebenen Meßzyklus das Summierwerk,
nicht den Schleppzeiger, zurückzustellen. Somit kann über die gesamte
Heizperiode die maximale Brennerlaufzeit innerhalb des vorgegebenen
Zeitraums ermittelt werden. Zusammen mit der aufgetretenen
mittleren Außentemperatur (Wetteramt, Maximum-Minimum-Thermometer)
kann anhand des 24stündigen Mittelwertes der Brennerlaufzeit die
effektive Kessel-Leistung mit den schon angeführten Mitteln bestimmt
werden.
Eine einfache Geräteausführung besteht aus einem handelsüblichen
Maximum-Minimum-Außenthermometer und einem mechanischen oder elektrischen
Zeitsummierwerk mit Batteriebetrieb, das über einen mechanischen
oder elektrischen Aufnehmer ohne Eingriff in die vorhandene
Heizungssteuerung die Brennerlaufzeiten aufsummiert. Das mechanische
Zeitsummierwerk kann beispielsweise als Rüttel-Betriebsstundenzähler
ausgeführt sein, der die mechanischen Schwingungen, die während des
Betriebes eines Ölbrenners auftreten, erfaßt und auswertet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Bestimmen der Nennleistung für einen auf den Wärmebedarf
eines beheizten Objekts abgestimmten Wärmeerzeuger durch Ermitteln
der Wärmemenge, die ein im Einsatz befindlicher Wärmeerzeuger
innerhalb eines bestimmten Beobachtungszeitraums an das Objekt
abgibt, und Dividieren des ermittelten Wertes durch eine Soll-Betriebsstundenzahl,
die einem modernen Wärmeerzeuger mit hohem Wirkungsgrad
für den Beobachtungszeitraum und für das beheizte Objekt
vorgegeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Beobachtungszeitraum
in einzelne Meßzeiträume unterteilt und die Soll-Betriebsstundenzahl
auf den Meßzeitraum bezogen als Funktion der Außentemperatur vorgegeben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmemenge,
die der im Einsatz befindliche Wärmeerzeuger im Beobachtungszeitraum
an das beheizte Objekt abgibt, errechnet wird aus dessen
Nennleistung unter Berücksichtigung des Kesselwirkungsgrades und der
Bereitschaftsverluste sowie aus der Ist-Betriebsstundenzahl und
daß ferner die Nennleistung für einen auf den Wärmebedarf abgestimmten
Wärmeerzeuger mit Hilfe des Quotienten aus Ist-Betriebsstundenzahl
und Soll-Betriebsstundenzahl bestimmt wird (Laufzeitverhältnis).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für
jede von mehreren Gattungen von beheizten Objekten ein außentemperaturabhängiger
Funktionsverlauf der Soll-Betriebsstundenzahl im Meßzeitraum
durch Einsatz von modernen Wärmeerzeugern mit hohem Wirkungsgrad
ermittelt wird, deren auf den maximalen Wärmebedarf des
Objekts abgestimmte Nennleistung vorzugsweise unter Zuhilfenahme von
Jahreskennwerten festgelegt ist (Soll-Brennerlaufzeitgerade t Soll ,
Fig. 1).
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Soll-Betriebsstundenzahl im Meßzeitraum nur für eine bestimmte Außentemperatur
vorgegeben wird und daß die Ist-Betriebsstundenzahl
des im Ensatz befindlichen Wärmeerzeugers bei verschiedenen Außentemperaturen
ermittelt und aus den ermittelten Werten graphisch bzw.
mit Hilfe eines Rechenprogramms ein Verlauf der Ist-Betriebsstundenzahl
als Funktion der Außentemperatur festgelegt wird (Regressionsgerade
R, Fig. 2).
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Soll-Betriebsstundenzahl für die der unteren Auslegungsgrenze der
Heizungsanlage entsprechende Außentemperatur, z. B. -12°C, vorgegeben
wird.
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DE (1) | DE3626281C2 (de) |
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1986
- 1986-08-02 DE DE3626281A patent/DE3626281C2/de not_active Expired - Fee Related
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