DE3622028A1 - Mechanisch verfestigte glasseidenmatte - Google Patents
Mechanisch verfestigte glasseidenmatteInfo
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- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
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- D04B21/00—Warp knitting processes for the production of fabrics or articles not dependent on the use of particular machines; Fabrics or articles defined by such processes
- D04B21/14—Fabrics characterised by the incorporation by knitting, in one or more thread, fleece, or fabric layers, of reinforcing, binding, or decorative threads; Fabrics incorporating small auxiliary elements, e.g. for decorative purposes
- D04B21/18—Fabrics characterised by the incorporation by knitting, in one or more thread, fleece, or fabric layers, of reinforcing, binding, or decorative threads; Fabrics incorporating small auxiliary elements, e.g. for decorative purposes incorporating elastic threads
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Description
Die Erfindung betrifft eine mechanisch verfestigte Glasseidenmatte,
die als flächenförmiges textiles Verstärkungsmaterial
mit quassiisotropen Eigenschaften zur Herstellung von
Plast-Verbundwerkstoffen, insbesondere für Preß-, Vakuum- und
Injektionsverfahren sowie für das Handauflege- und Wickelverfahren
und die Prepregherstellung geeignet ist. Wesentliche
Einsatzgebiete für Plast-Verbundwerkstoffe sind beispielsweise
das Bauwesen, die Herstellung von Behältern, Rohren und
industriellen Formteilen, das Transportwesen, der Schiffbau
und die Herstellung von Konsumgütern.
Matten aus Glasfaserstoff, die zur Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen
eingesetzt werden, sollen über eine hohe Gleichmäßigkeit
der Flächenmasse verfügen, keine bevorzugte Verstärkungsrichtung
aufweisen sowie keine vorzeitige Aufhebung der
Flächengebildestabilität, die zu Glasmangel- bzw. Glasanreicherungszonen
im Plast-Verbundwerkstoff führen kann, gestatten.
Das Flächengebilde muß für die verschiedenen Verarbeitungsverfahren
unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich
Voluminösität, Konturenanpaßfähigkeit und Reißfestigkeit genügen.
Es sind Matten aus Glasfaserstoff bekannt, die entweder aus
Abschnitten von Glasseiden, sogenannten Stapeln etwa konstanter
Länge, bestehen, die gleichmäßig, jedoch ungerichtet zweidimensional
verteilt sind, oder aus zufallsbedingt abgelegten
Glasseidenfäden gebildet werden, DE-OS 24 61 442. Die Verfestigung
der genannten Matten aus Glasfaserstoff erfolgt durch
ein chemisches Bindemittel. Nach Art und Anteil des chemischen
Bindemittels in den Matten werden solche mit leicht
bzw. schwer in Styrol löslichem Bindemittel und geringem bzw.
hohem Bindemittelgehalt unterschieden.
Für die Verarbeitungsverfahren Handauflegeverfahren, kontinuierliches
Laminieren und die Prepregherstellung werden vorzugsweise
Matten aus Glasfaserstoff mit leicht in Styrol löslichem
Bindemittel eingesetzt. Bei der Anwendung des Preß-,
Injektions- und Vakuumverfahrens muß die vorzeitige Aufhebung
der Bindung von Stapeln bzw. Glasseide im Flächengebilde beim
Kontakt mit dem Matrixmaterial vermieden werden, ansonsten
sind Glasmangel- und Glasanreicherungszonen im Erzeugnis durch
das sogenannte "Ausschwimmen" der Stapel unvermeidbar, wodurch
örtliche Festigkeitsdifferenzen entstehen. Deshalb wurden für
diese Verarbeitungsverfahren schwer in Styrol lösliche Bindemittel
entwickelt, DE-OS 24 61 442, wobei eine Lösezeit in Styrol
von mehr als 10 Minuten erreicht wurde. Die Menge des
aufgebrachten Bindemittels, im allgemeinen zwischen 2,5 und
10 Massenprozent, bestimmt die Reißfestigkeit und Konturenanpaßfähigkeit
der Matte aus Glasfaserstoff, wobei eine hohe
Reißfestigkeit eine geringe Konturenanpaßfähigkeit bedingt
und eine gute Konturenanpaßfähigkeit eine geringere Reißfestigkeit
zur Folge hat.
Ein Nachteil der bekannten, chemisch gebundenen Matten aus
Glasfaserstoff besteht darin, daß die Verarbeitungszeit bei
der Herstellung des Plast-Verbundwerkstoffes durch die begrenzte
Flächengebildestabilität infolge der Löslichkeit des
Mattenbinders in Styrol eingeschränkt ist.
Aus den Matten aus Glasfaserstoff können sich bereits vor der
Auflösung der Flächengebildestabilität Stapel oder Glasseiden
lösen. Daraus resultieren Glasmangel- bzw. Glasanreicherungsbereiche,
die zu örtlichen Festigkeitsdifferenzen führen und
keine saubere Verarbeitung gestatten.
Nachteilig bei der Verarbeitung von chemisch gebundenen Matten
aus Glasfaserstoff wirkt sich auch das Bindemittel auf
die Laminateigenschaften selbst aus und daß dieses Bindemittel
vor der Benetzung des Glasfaserstoffes mit Harz gelöst
werden muß und die Verarbeitungszeit dadurch begrenzt ist.
Nachteilig ist weiterhin, daß bei hohen Anforderungen an die
Reißfestigkeit der Matte die Konturenanpaßfähigkeit eingeschränkt
ist. Der Energiebedarf für die Herstellung der chemisch
gebundenen Matte aus Glasfaserstoff übersteigt den für
die mechanisch verfestigte Glasseidenmatte erforderlichen
Aufwand wesentlich.
Es sind außerdem Matten aus Glasfaserstoff bekannt, welche
mechanisch durch Nadeln mittels Widerhaken verfestigt werden.
wobei die Struktur des Flächengebildes wesentlich beeinflußt
wird und ein für die Herstellung vorzugsweise von Plast-Verbundwerkstoffen
wenig geeignetes Erzeugnis entsteht.
Dieses Erzeugnis hat den Nachteil, daß es sehr voluminös ist
und deshalb keine vollständige Entlüftung des Laminates während
des Verarbeitungsprozesses ermöglicht. Es ist auch die
Anwendung von Glasseidenfäden mit haftmittelhaltigen Schlichten
nicht möglich.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Matte aus Glasfaserstoff
als Verstärkungsmaterial für Plast-Verbundwerkstoffe
zu schaffen, deren Verfestigung ohne wesentliche Beeinflussung
der Struktur des Flächengebildes erfolgt und die keine Einschränkung
der Flächengebildestabilität im Plastverarbeitungsprozeß
erfährt, eine geringe Biegefestigkeit und damit hohe
Konturenanapaßfähigkeit besitzt, über eine variable Reißfestigkeit
und Voluminösität verfügt sowie eine saubere Arbeitsweise
bei der Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen gestattet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
flächenförmiges textiles Verstärkungsmaterial mit quasiisotropen
Eigenschaften aus Glasfaserstoff zur Herstellung von
Plast-Verbundwerkstoffen zu entwickeln, welches mechanisch
verfestigt wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Fadengelege,
welches aus zufallsbedingt abgelegten Schleifen
einer größeren Anzahl von Glasseidenfäden besteht, mit Wirknadeln
durchstochen und durch ein maschenbildendes Fadensystem
verfestigt wird. Außerdem kann das Fadengelege mit einem
oder mehreren bereits fertigen textilen Flächengebilden bzw.
einer Fadenschar in Kett- und/oder Schußrichtung verfestigt
und verbunden werden. Das erfindungsgemäße Erzeugnis kann
durch die Parameter Maschinenfeinheit, Stichlänge, Bindungsart
und die Fadenparameter von Glasseide und verfestigenden
Fäden sowie Flächenmasse, Breite und Randgestaltung variiert
werden.
Der wesentlichste Vorteil des erfindungsgemäßen Erzeugnisses
besteht darin, daß durch seinen Einsatz bei der Herstellung
von Plast-Verbundwerkstoffen während der Einwirkung des Harzes
die Flächengebildestabilität uneingeschränkt aufrechterhalten
werden kann und damit die Verarbeitungszeit nicht begrenzt
ist. Dadurch werden örtliche Differenzierungen des
Glasvolumenanteils vermieden, und eine saubere Verarbeitung
ist möglich.
Ein weiterer Vorteil der mechanisch verfestigten Glasseidenmatte
besteht darin, daß durch die mögliche variable Gestaltung
der mechanischen Verfestigung (Maschinenfeinheit, Stichlänge,
Bindungsart, Fadenparameter der verfestigenden Fäden)
eine variable Reißfestigkeit und Voluminösität bei Beibehaltung
einer hohen Konturenanpaßfähigkeit gewährleistet werden
kann. Das Erzeugnis, entsprechend dem Ausführungsbeispiel 1,
weist nach TGL 50 551/02, von 0,72 Nmm bis 1,22 Nmm in
Produktionslaufrichtung und von 1,20 Nmm bis 1,30 Nmm in Querrichtung
auf. Die Reißkraft des Erzeugnisses beträgt 293 N
bei einem Variationskoeffizienten von 27%.
Vergleichsweise verfügt eine Stapelbindermatte
C5-P45-LO-450 über eine Reißkraft von 92 N bei einem
Variationskoeffizienten von 39% und über eine Biegesteifigkeit
von 2,42 Nmm bis 12,58 Nmm in Produktionslaufrichtung
und von 6,39 Nmm bis 7,37 Nmm in Querrichtung.
Speziell bei der mechanischen Verbindung des Fadengeleges mit
anderen Flächengebilden entsteht der Vorteil, daß höhere Glasvolumenanteile
im Plast-Verbundwerkstoff erreicht werden können,
die zu höheren Festigkeiten führen. Bei besserem Schichtenaufbau
entstehen Erzeugnisse, die hohen Biege-, Zug- und
Druckbeanspruchungen standhalten. Die Verbindung von Fadengelegen
mit anderen Flächengebilden gestattet die rationelle
und zeitsparende Gestaltung des Plastverarbeitungsprozesses.
Das Durchstechen des Fadengeleges bei seiner mechanischen Verbindung
mit anderen Flächengebilden schafft günstige Durchtränkungsbedingungen
für das Verstärkungsmaterial.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß die Wirtschaftlichkeit der Herstellung
der erfindungsgemäßen Matte durch wesentlich geringeren
Energiebedarf gegenüber der chemisch gebundenen Matte verbessert
werden kann.
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Beispielen erläutert
werden:
Nach der Erfindung besteht eine mechanisch verfestigte Glasseidenmatte
mit einer Flächenmasse von 450 g/m2 aus Schleifen
von E-Glasseidenfäden der Feinheit 40 tex, mit einem
Elementarfadendurchmesser von 10 µm und das Material des maschenbildenden
Fadensystems aus Polyestergarn mit einer Feinheit
von 33 tex. Die Legung der machenbildenden Fäden erfolgt als
Fransenlegung bei einer Maschinenfeinheit der Nähwirkmaschine
von 2,33 F. Die Stichlänge des maschenbildenden Fadensystems
beträgt 2,7 mm.
Bei der Verbindung eines Fadengeleges mit einem weiteren Flächengebilde
entsteht ein Verstärkungsmaterial der Flächemasse
930 g/m2. Die Komponente des Fadengeleges der Flächenmasse
450 g/m2 wird aus Schleifen von E-Glasseidenfäden der Feinheit
30 tex mit einem Elementarfadendurchmesser von 12 µm gebildet.
Das tragende Flächengebilde ist ein Glasseidengewebe der Flächenmasse
580 g/m2, wobei die Feinheit der Kettfäden 1200 tex
und Feinheit der Schußfäden ebenfalls 1200 tex beträgt. Die
Gewebebindung ist eine Leinwandbindung. Das Material des maschenbildenden
Fadensystems besteht aus PA-Seide mit einer
Feinheit von 20 tex. Die Legung der maschenbildenden Fäden
erfolgt als Trikotlegung bei einer Maschinenfeinheit von 3,5 F.
Die Stichlänge des maschenbildenden Fadensystems beträgt 4 mm.
Claims (2)
- Anspruch 1
Mechanisch verfestigte Glasseidenmatte, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fadengelege, das aus zufallsbedingt abgelegten Schleifen einer größeren Anzahl von Glasseidenfäden gebildet wird, auf einer Nähwirkmaschine mittels Wirknadeln querreihig durchstochen und durch ein maschenbildendes Fadensystem verfestigt wird. - Anspruch 2
Mechanisch verfestigte Glasseidenmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadengelege mit einem bzw. mehreren bereits fertigen textilen Flächengebilden bzw. einer Fadenschar in Kett- und/oder Schußrichtung verfestigt und verbunden wird.
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