DE3621694C2 - - Google Patents
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- DE3621694C2 DE3621694C2 DE3621694A DE3621694A DE3621694C2 DE 3621694 C2 DE3621694 C2 DE 3621694C2 DE 3621694 A DE3621694 A DE 3621694A DE 3621694 A DE3621694 A DE 3621694A DE 3621694 C2 DE3621694 C2 DE 3621694C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine Spannrollenkette für die
Verwendung mit dem vorgenannten Werkzeug.
Flanschverbindungen in kerntechnischen Geräten und
Anlagen unterliegen hohen Anforderungen und müssen wegen
der dort herrschenden Radioaktivität fernbedienbar sein,
d. h. die Flanschverbindung muß sich ohne direkten Zugang
montieren, demontieren und warten lassen. Bei den
preisgünstigeren Ausführungen geschieht dies mittels
Manipulatoren, die jedoch einen sehr hohen Raumbedarf
haben. Bei eingeengten Raumverhältnissen können deshalb
nur Flanschverbindungen verwendet werden, an denen
aufwendige Einrichtungen mechanischer, hydraulischer,
pneumatischer oder elektrischer Art direkt angebracht
sind. Diese Flanschverbindungen sind sehr
kostenaufwendig, da die zustätzlichen Einrichtungen
denselben Betriebsbedingungen wie die Flanschverbindung
selbst unterliegen, also denselben Korrosionsangriff
erfahren und die gleiche Strahlendosis erhalten. Außerdem
muß die Funktionstüchtigkeit der zusätzlichen
Einrichtungen derjenigen der Flanschverbindung selbst
entsprechen. Die Auslegung der zusätzlichen Einrichtungen
muß deshalb auf die Lebensdauer der Flanschverbindung
ausgerichtet sein, wobei zu berücksichtigen ist, daß
deren Auslegung nicht selten auf dreißig Jahre und mehr
berechnet ist.
Für kerntechnische Anlagen sind die verschiedensten
Flanschverbindungen entwickelt worden. Eine Reihe von
Flanschverbindungen gleichen sich dadurch, daß die beiden
zu verbindenden Flanschteile jeweils einen radial nach
außen vorstehenden Ringsteg aufweisen, die sich auf den
einander abgewandten Seiten in Radialrichtung konusförmig
verjüngen. Zum Verbinden der beiden Flanschteile werden
um die beiden Ringstege ringförmige Spannelemente
herumgelegt, die mit ihren ebenfalls konischen
Anlageflächen an den konischen Außenseiten der Ringstege
zur Anlage kommen. Die Spannelemente werden dann mittels
einer Spanneinrichtung in Umfangsrichtung
zusammengezogen, wodurch die Ringstege und damit die
Flanschteile - bedingt durch die konusförmigen
Anlageflächen - zusammengepreßt werden. Die
Spanneinrichtungen bestehen dabei im wesentlichen aus
einem Spannbolzen und einem Spanngewinde an den Enden des
Spannelements, wobei diese Enden durch Drehen des
Spannbolzens zusammengezogen werden können. Dabei gibt es
im Grundsatz zwei Ausführungsformen für die
Spanneinrichtung. Bei der einen Ausführungsform ist der
Spannbolzen an einem Ende des Spannelements gelenkig
aufgehängt und faßt in ein Gewinde am anderen Ende des
Spannelements ein. Bei der anderen Ausführungsform ist
der Spannbolzen an einem Ende des Spannelements in einem
Gewinde drehbar gelagert und weist einen Spannhaken auf,
mit dem er in das andere Ende des Spannelements einfassen
kann.
Als Spannelemente kommen beispielsweise Spannringe in
Frage, die entweder hälftig geteilt sind und deshalb
mittels zwei Spanneinrichtungen miteinander verbunden
werden müssen oder die aus mehreren, über Gelenke
miteinander verbundenen Ringteilen bestehen und deshalb
nur eine Spanneinrichtung benötigen. Solche
V-Band-Klammern können auch als flexible Bänder
ausgebildet sein.
In der Zeitschrift "Vacuum" Band 25, Nr. 3, Seiten 97 bis
111 ist eine fernbedienbare Flanschverbindung
vorgeschlagen, bei der das Zusammenpressen der
konusförmigen Ringstege des Flansches mittels einer
Spannrollenkette erfolgt. Diese Spannrollenkette weist an
jedem Scharnier garnrollenförmige, auf Rollenbolzen
gelagerte Rollen auf, wobei die konusförmigen Ringstege
der Rollen an den Außenseiten der Ringstege der
Flanschteile zur Anlage kommen. Durch Zusammenziehen der
Spannrollenkette werden auf diese Weise die Flanschteile
zusammengepreßt.
In einer einfachen Ausführungsform weist die
Spannrollenkette lediglich eine Spanneinrichtung auf, so
daß sie um den Umfang des Flansches herumgelegt und dann
verspannt werden kann. Eine in der vorzitierten
Zeitschrift gezeigte, fernbedienbare Ausführungsform
weist zwei Hälften von Spannrollenketten auf, die mittels
zweier Spanneinrichtungen gekoppelt werden. Dabei sind
die Hälften der Spannrollenkette jeweils in nach innen
offenen Kettenkästen formstabil geführt, so daß sie nicht
zusammenfallen können. Eine ähnliche formstabile Führung
einer Spannrollenkette - jedoch mit zusätzlicher
Unterstützung durch eine Federanordnung - ist in der
DE-OS 30 26 060 gezeigt. Diese Anordnung ermöglicht eine
einteilige Spannrollenkette, so daß sie mittels nur einer
Spanneinrichtung zusammengezogen werden kann.
Werden die vorbeschriebenen Flanschverbindungen nicht mit
aufwendigen, zusätzlichen Einrichtungen versehen, ist
ihre Fernbedienung nur mit Manipulatoren möglich, die
einen erheblichen Raumbedarf haben. Soweit als
Spannelemente Spannrollenkästen zum Einsatz kommen, muß
zudem Vorsorge getragen werden, daß die Spannrollenkette
bei der Montage nicht einknickt, also formstabil ist,
wodurch zusätzliche Kosten entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wenig
aufwendige Lösung zu finden, mit der sich
Flanschverbindungen der eingangs genannten Art auch bei
beengten Raumverhältnissen unter Anwendung einer
Fernbedienung montieren und demontieren lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst.
Dieser Lösung liegt der schon zur Erfindung gehörende
Gedanke zugrunde, zur Verbindung von Manipulator und
Flanschverbindung ein drittes Teil in Form eines
Werkzeuges vorzusehen, mit dem sich eine
Flanschverbindung mittels eines Spannelementes,
insbesondere in Form einer Spannrollenkette, auch bei
beengten Raumverhältnissen einfach herstellen läßt. Dabei
werden an das Werkzeug keine hohen Anforderungen
gestellt, da es nach der Montage bzw. Demontage durch den
Manipulator oder andere Einrichtungen aus dem direkten
Einflußbereich der Flanschverbindung weggefahren werden
kann, also nur für die Montage bzw. Demontage benötigt
wird.
Das Werkzeug zeichnet sich dabei erfindungsgemäß durch
zumindest einen Greiferarm aus, der sich in einer Ebene
in der Weise verschwenken läßt, daß die Spannrollenkette
nach Aufnahme der Enden mittels der Greiferorgane und nach
Anlage an dem Flansch durch eine Schwenkbewegung des bzw.
der Greiferarme bei gleichzeitiger radialer Verschiebung
um den Flansch herumgelegt wird und die Enden dann durch
Verdrehen des Spannbolzens mittels des Spannmotors
zusammengezogen werden. Eine Demontage kann sinngemäß
umgekehrt erfolgen. Der Raumbedarf des gesamten
Flanschsystems ist vergleichsweise gering, weil die
Flanschverbindung selbst keine Zusatzeinrichtung benötigt
und das erfindungsgemäße Werkzeug nur wenig Raum
beansprucht. Gleiches gilt auch für den zur
Positionierung dieses Werkzeuges notwendigen Manipulator.
Hinzu kommt, daß das Werkzeug aus einfachen Materialien
hergestellt sein kann, da es nur kurzzeitig den
Beanspruchungen im Bereich der Flanschverbindung
ausgesetzt ist.
Das erfindungsgemäße Werkzeug kann durchaus mit einem
festen und einem beweglichen Greiferarm auskommen, wenn
der bewegliche Greiferarm so ausgebildet und angetrieben
ist, daß er ein Herumlegen der Spannrollenkette um den
Flansch ermöglicht. Es bedarf dann nur noch zusätzlich
einer entsprechenden Bewegung des Werkzeuges
beispielsweise mit Hilfe eines Manipulators. Bevorzugt
ist jedoch eine symmetrische Ausbildung des Werkzeuges
mit zwei in einer Ebene mittels Verstelleinrichtungen
verschwenkbaren Greiferarmen. Diese Ausbildung
erleichert die Handhabung des Werkzeuges, da dann das
Herumlegen der Spannrollenkette von beiden Seiten
erfolgen kann.
Selbstverständlich muß die Größe des erfindungsgemäßen
Werkzeuges der jeweiligen Größe der Flanschverbindung
bzw. der Länge der Spannrollenkette angepaßt sein. Als
günstig hat sich herausgestellt, wenn der Abstand der
Schwenkachsen der Greiferarme größer ist als der
Durchmesser des Flansches, insbesondere wenn dieser
Abstand etwa der Länge der Spannrollenkette entspricht.
Dabei muß die Geometrie der Greiferarme
selbstverständlich so beschaffen sein, daß die
Spannrollenkette vollständig um den Flansch herumgelegt
und dann die Spanneinrichtung betätigt werden kann.
Die Verschiebung des Schieberahmens geschieht
zweckmäßigerweise über zumindest zwei Führungsstangen am
Grundrahmen. Mittels eines gesonderten, sich am
Grundrahmen abstützenden Schiebezylinders läßt sich dann
die Position der Schwenkachse des bzw. der Greiferarme
steuern.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Grundrahmen vorderseitig eine Anschlagleiste mit
Vorsprüngen zum Einfahren in die Spannrollenkette
aufweist. Auf diese Weise wird eine gestreckt hängende
Spannrollenkette für das Fassen mittels der Greiforgane
zusätzlich stabilisiert, wobei zumindest drei Vorsprünge
hierfür vorgesehen sein sollten.
Die Erfindung schlägt ferner vor, daß die
Verstelleinrichtung(en) zur Betätigung des bzw. der
Greiferarme als Druckzylinder ausgebildet ist bzw. sind,
der bzw. die pneumatisch oder hydraulisch ferngesteuert
werden kann bzw. können.
Die Greiforgane weisen zweckmäßigerweise jeweils zwei
Aufnahmen für die beidseitig vorstehenden Enden eines
Rollenbolzens der Spannrollenkette auf, wobei die
Aufnahmen in Richtung der Achsen der Rollenbolzen
beweglich sind. Zur Betätigung jeder Aufnahme sollten
Druckzylinder vorgesehen sein.
Der Spannmotor zur Verdrehung des Spannbolzens ist
vorzugsweise als druckluftbetriebene Schraubspindel
ausgebildet. Dabei sollten Kupplung und Spannbolzen eine
formschlüssige Verbindung bilden. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, daß der Spannbolzen
einen Sechskantschraubenkopf erhält und die Kupplung als
passende Nuß ausgebildet ist.
Die Spannrollenkette für die Anwendung des
erfindungsgemäßen Werkzeuges ist vorteilhafterweise
insoweit modifiziert, daß die Spanneinrichtung einen
Spannhaken aufweist, der mit dem Spannbolzen über ein
Gewinde verbunden ist, wobei der Spannbolzen in einem am
letzten Kettenglied der Spannrollenkette schwenkbar
aufgehängten Spannschloß gelagert ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines
Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Werkzeuges mit
aufgenommener Spannrollenkette;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Werkzeuges gemäß
Fig. 1 mit um einen Flansch gelegter
Spannrollenkette;
Fig. 3 eine Ansicht eines Greiferarms des
Werkzeuges in Richtung des Pfeiles
"X" in Fig. 1;
Fig. 4 die Seitenansicht einer Spannrollenkette
mit Teilschnitt durch die Spanneinrichtung
und
Fig. 5 die Vorderansicht einer Einzelrolle der
Spannrollenkette gemäß Fig. 4.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Werkzeug (1)
weist einen Grundrahmen (2) auf, der aus einer
hinterseitigen Grundplatte (3), zwei von dieser
ausgehenden, parallel im Abstand zueinander verlaufenden
Führungsstangen (4, 5) und einer deren vorderen Enden
verbindenden Anschlagleiste (6) besteht. Auf den
Führungsstangen (4, 5) ist ein Schieberahmen (7) über
jeweils zwei im Abstand zueinander angeordnete
Kugelbüchsen (8, 9, 10, 11) in den Richtungen des
Doppelpfeiles A verschieblich geführt. Durch eine
Quertraverse (12) sind die beiden Hälften des
Schieberahmens (7) miteinander verbunden. Ein mittig
zwischen den beiden Führungsstangen (4, 5) angeordneter,
sich einerends an der Grundplatte (3) und anderenends an
der Quertraverse (12) abstützender Teleskopzylinder (13)
sorgt für die Steuerung der Bewegung des Schieberahmens
(7).
Am vorderen Ende des Schieberahmens (7) sind über
Schwenkachsen (14, 15) jeweils ein Greiferarm (16, 17)
gelagert. Die Schwenkachsen (14, 15) sind so
ausgerichtet, daß die Greiferarme (16, 17) in einer Ebene
beweglich sind.
Die Greiferarme (16, 17) sind jeweils als zweiarmige
Hebel ausgebildet, wobei die nach hinten vorstehenden
Arme gelenkig mit jeweils einem Teleskopzylinder (18, 19)
verbunden sind, die sich am hinteren Ende des
Schieberahmens (7) abstützen. Durch Aus- und Einfahren
der Kolbenstangen dieser Teleskopzylinder (18, 19) können
die Greiferarme (16, 17) um die Schwenkachsen (14, 15)
verschwenkt werden.
Wie sich aus der Draufsicht auf den oberen Greiferarm
(16) in Richtung des Pfeils "X" in Fig. 1 ersehen läßt
(Fig. 3), weist dieser Greiferarm (16, 17) beidseitig
Greiforgane (20, 21) auf, die jeweils aus einem
Kurzhubzylinder mit innenseitig angeordneten Aufnahmen
bestehen. Der untere Greiferarm (17) weist ebenfalls an
seinem vorderseitigen Ende solche Greiforgane (22) auf.
Mittels dieser Greiforgane (20, 21, 22) sind die Enden
einer Spannrollenkette (23) gefaßt. Hierzu weist die
Spannrollenkette (23) außen vorstehende Rollenbolzen
- beispielhaft mit (24) bezeichnet - auf, über die die
Aufnahmen der Greiforgane (20, 21, 22) durch
Beaufschlagung der Kurzhubzylinder gestülpt sind.
Wie aus den Fig. 3 und 4 zu ersehen ist, besteht
die Spannrollenkette (23) aus einer Vielzahl von auf
Rollenbolzen (24) gelagerten Einzelrollen - beispielhaft
mit (25) bezeichnet -. Jede Einzelrolle (25) hat
Garnrollenform, weist also konisch sich öffnende
Seitenstege (26, 27) auf. Deren Abstand korrespondiert
mit den Konusflächen des Flansches, für die die
Spannrollenkette (23) bestimmt ist. Die Rollenbolzen (24)
jeder Einzelrolle (25) sind durch Laschen - beispielhaft
mit (28) bezeichnet - verbunden.
Am obenseitigen Ende der Spannrollenkette (23) ist eine
Spanneinrichtung (29) vorgesehen. Sie weist ein
Spannschloß (30) auf, das die oberste Einzelrolle (25)
umfaßt. In dem Spannschloß (30) ist ein Spannbolzen (31)
drehbar gelagert. Er ist mit einem Gewinde (32) versehen,
auf dem der Gewindeteil (33) eines Spannhakens (34)
sitzt. Der Spannhaken (34) ist im mittleren Teil mit
einem Schlitz (35) versehen, in den der obere Teil des
Spannschlosses (30) hineinragt.
Das gewindeseitige Ende des Spannbolzens (31) ist als
sechseckiger Schraubenkopf (36) ausgebildet. Innerhalb
des oberen Greiferarms (16) befindet sich eine in den
Richtungen des Doppelpfeils B verschiebbare Nuß (37),
die zu dem Schraubenkopf (36) paßt. Die Nur (37) steht
mit einer druckluftbetriebenen Schraubspindel (38) in
Verbindung, die an dem Greiferarm (16) befestigt ist.
Durch Betätigung dieser Schraubspindel (38) kann die Nuß
(37) und bei Kupplung mit dem Schraubenkopf (36) der
Spannbolzen (31) verdreht werden, was zur Folge hat, daß
sich der Spannhaken (34) relativ zum Spannschloß (30) und
parallel zum Spannbolzen (31) verschiebt.
Für die Montage wird die Spannrollenkette (23) in einem
passenden Ständer aufgehängt. Das Werkzeug wird dann mit
Hilfe eines an der Grundplatte (3) eingreifenden
Manipulators von einer Seite mittig an die
Spannrollenkette (23) herangefahren, bis die
Anschlagleiste (6) an die Spannrollenkette (23) zur
Anlage kommt. Dabei helfen zur Zentrierung Vorsprünge
(39, 40, 41) an der Anschlagleiste (6), die zwischen
jeweils zwei benachbarten Einzelrollen (25) fahren.
In dieser in Fig. 1 gezeigten Stellung befinden sich
die Greiforgane (20, 21, 22) koaxial zu den Rollenbolzen
(24) der endseitigen Einzelrollen (25). Hierzu ist die
Geometrie der Greiferarme (16, 17) entsprechend
ausgelegt, d. h. sie nehmen diese Stellung dann ein, wenn
sich die Teleskopzylinder (18, 19) in ihren jeweils
eingezogenen Endstellungen befinden.
Die Spanneinrichtung (29) wird zweckmäßigerweise in dem
Ständer, in dem die Spannrollenkette (23) aufgehängt ist,
in einer solchen Lage gehalten, daß sich der Spannbolzen
(31) in der in Fig. 1 dargestellten Stellung koaxial
zur Schraubspindel (38) befindet. Es können allerdings
zusätzliche Führungselemente vorgesehen sein, die beim
Heranfahren des Werkzeuges (1) eine entsprechende
Verschwenkung der Spanneinrichtung (29) in die gezeigte
Stellung bewirken, sollte sich diese außerhalb dieser
Stellung befinden.
Die Greiforgane (20, 21, 22) werden nun jeweils
gegeneinander verfahren, so daß sie die beliebig
ausgebildeten, vorstehenden Enden der Rollenbolzen (24)
formschlüssig packen. Dann wird die Nuß (37) zur Kupplung
der Schraubspindel (38) mit den Spannbolzen (31) über
dessen Schraubenkopf (36) geschoben. Der Spannhaken (34)
ist vorher durch entsprechendes Drehen des Spannbolzens
(31) so verschoben worden, daß er weit vorsteht.
Das Werkzeug wird anschließend an den in Fig. 2
dargestellten Flansch (42) dergestalt herangeführt, daß
die beiden mittleren Einzelrollen (25) der
Spannrollenkette (23) an dem Flansch (42) zur Anlage
kommen. Dann wird der Zustellzylinder (13) mit Druckluft
beaufschlagt, so daß der Schieberahmen (7) in Richtung
der Spannrollenkette (23) verschoben wird. Damit werden
aber auch die Schwenkachsen (14, 15) in die gleiche
Richtung verfahren, was zur Folge hat, daß sich die
Spannrollenkette (23) um den Flansch (42) legt, wobei die
Enden der Spannrollenkette (23) zusammen mit den vorderen
Enden der Greiferarme (16, 17) eine Evolvente
beschreiben. Ein Umklappen der Greiferarme (16, 17) wird
durch die dämpfende Wirkung der Teleskopzylinder (18, 19)
verhindert.
In der letzten Phase kommt der Spannhaken (34) zur Anlage
an der gegenüberliegenden Einzelrolle (25), die von dem
unteren Greiferarm (17) gehalten wird. Dabei wird der
zugehörige Teleskopzylinder (19) unter Druck gesetzt.
Anschließend werden die Schraubspindel (38) und damit der
Spannbolzen (31) in Bewegung gesetzt, so daß der
Spannhaken (34) unter die von dem Greiferarm (17) gefaßte
Einzelrolle (25) greift und beide Enden der
Spannrollenkette (23) zusammengezogen werden. Dabei wird
ein definiertes Drehmoment aufgebracht, damit der Flansch
(42) mit einer bestimmten Vorspannkraft zusammengedrückt
wird. Die Flanschverbindung ist damit geschlossen.
Es werden dann die Greiferorgane (20, 21, 22) gelöst, die
Nuß (37) zurückgefahren und die Teleskopzylinder (18, 19)
mit Druckluft auf der Kolbenstangenseite derart
beaufschlagt, daß die Greiferarme (16, 17) in die in
Fig. 1 gezeigte Stellung zurückfahren. Durch
entsprechendes Beaufschlagen des Stellzylinders (13)
verfährt der Schieberahmen (7) wieder in seine
Ausgangsstellung.
Zum Lösen der Flanschverbindung wird das Werkzeug (1)
wieder gegen die Spannrollenkette (23) gefahren. Der
Schieberahmen (7) wird in Richtung auf die
Spannrollenkette (23) durch Beaufschlagung des
Zustellzylinders (13) verschoben. Gleichzeitig werden die
Teleskopzylinder (18, 19) auf der Kolbenseite mit
Druckluft beaufschlagt, so daß die Greiferarme (16, 17)
wieder die in Fig. 2 gezeigte Stellung einnehmen.
Durch Aktivierung der Greiforgane (20, 21, 22) werden die
beiden Enden der Spannrollenkette (23) gefaßt. Ferner
wird die Nuß (37) wieder über den Schraubenkopf (39) des
Spannbolzens (31) geschoben und die Schraubspindel (38)
in entgegengesetzter Richtung verdreht. Hierdurch wird
der Spannhaken (34) wieder in die in Fig. 2
gestrichelt dargestellte Stellung ausgefahren und damit
die Verbindung der beiden Enden der Spannrollenkette (23)
gelöst. Nach Rückstellen der beiden Teleskopzylinder (18,
19) kann die Spannrollenkette (23) wieder in den Ständer
eingehängt werden.
Nicht dargestellt sind die Magnetventile zur Betätigung
der einzelnen Druckluftzylinder. Ferner kann das Werkzeug
(1) mit Sensoren bestückt werden, um den vorbeschriebenen
Bewegungsablauf zu automatisieren.
Der Einsatz des Werkzeugs (1) ist nicht auf
Spannrollenketten (23) beschränkt. Mit dem Werkzeug (1)
lassen sich auch andere Spannelemente, wie beispielsweise
Spannbänder oder mehrfach scharnierartig geteilte
Spannringe um einen Flansch legen und anschließend
verspannen.
Claims (16)
1. Werkzeug zum vor allem fernbedienbaren Umlegen,
Spannen sowie Lösen einer Spannrollenkette oder
dergleichen um bzw. an einem Flansch, insbesondere
mit Fernbedienung in kerntechnischen Anlagen, wobei
die Enden der Spannrollenkette mit einer einen
Spannbolzen aufweisenden Spanneinrichtung verbindbar
sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) das Werkzeug (1) weist einen Grundrahmen (2) auf;
- b) am Grundrahmen (2) sind Greiferarme (16, 17) angeordnet;
- c) zumindest einer dieser Greiferarme (16, 17) ist am Grundrahmen (2) derart kinematisch bewegbar gelagert, daß die ergriffene Spannrollenkette (23) mittels einer Zustelleinrichtung (18, 19) zum Flansch (42) hin zustellbar und vom Flansch (42) weg rückstellbar ist;
- d) an den Greiferarmen (16, 17) sind kraftbetätigte Greiforgane (20, 21, 22) zum Ergreifen und Loslassen der Enden der Spannrollenkette (23) angeordnet;
- e) die Spanneinrichtung (29) ist zum Spannen und Lösen der Spannrollenkette (23) mit einer kraftbetätigbaren Antriebseinrichtung (38) kuppelbar.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch zwei in einer Ebene mittels
Verstelleinrichtungen (18, 19) verschwenkbare
Greiferarme (16, 17).
3. Werkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Schwenkachsen (14, 15) der Greiferarme (16, 17) größer
ist als der Durchmesser des Flansches (42).
4. Werkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Schwenkachsen (14, 15) der Greiferarme (16, 17) der
Länge der Spannrollenkette (23) entspricht.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet am Grundrahmen (2)
zumindest der bzw. die verschwenkbare(n) Greiferarm(e)
(16, 17) mit der bzw. den Zustelleinrichtung(en)
(18, 19) in der Schwenkebene (14, 15) verschieblich
geführt sind.
6. Werkzeug nach zumindest Anspruch 2 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferarme (16, 17)
und die Zustelleinrichtungen (18, 19) auf einem
gemeinsamen Schieberahmen (7) angeordnet sind.
7. Werkzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundrahmen (2)
zumindest zwei Führungsstangen (4, 5) aufweist, auf
denen der Schieberahmen (7) geführt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Verschiebung ein
sich am Grundrahmen (2) abstützender Schiebezylinder
(13) vorgesehen ist.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundrahmen (2)
vorderseitig eine Anschlagleiste (6) mit Vorsprüngen
(39, 30, 41) zum Einfahren in die Spannrollenkette
(23) aufweist.
10. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest drei Vorsprünge
(39, 40, 41) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zustelleinrichtung(en) als Druckzylinder (18, 19)
ausgebildet ist bzw. sind.
12. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferorgane (20, 21,
22) jeweils zwei Aufnahmen für die beidseitig
vorstehenden Enden eines Rollenbolzens (24) der
Spannrollenkette (23) aufweist, die in Richtung der
Achsen der Rollenbolzen (24) beweglich sind.
13. Werkzeug nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Aufnahme mit einem
Druckzylinder verbunden ist.
14. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spannmotor als
druckluftbetriebene Schraubspindel (38) ausgebildet
ist.
15. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß Kupplung (37) und
Spannbolzen (31) eine formschlüssige Verbindung
bilden.
16. Spannrollenkette für die Anwendung des Werkzeuges nach
einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung (29)
einen Spannhaken (34) aufweist, der mit dem
Spannbolzen (31) über ein Gewinde (32) verbunden ist,
wobei der Spannbolzen (31) in einem am letzten
Kettenglied (25) der Spannrollenkette (23) schwenkbar
aufgehängten Spannschloß (30) gelagert ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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