DE3621313A1 - Verfahren zum mikrobiellen abbau von kontaminationen - Google Patents
Verfahren zum mikrobiellen abbau von kontaminationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mikrobiellen Abbau von
insbesondere organischen Kontaminationen eines Kontaminations
ortes durch Einbringen von mineralischen Sauerstoffträgern
und Nährstoffen für am Kontaminationsort vorhandene Mikroorga
nismen.
Es ist eine Vielzahl von Kontaminationsfällen bekanntge
worden, in denen Böden und teilweise Grundwässer durch Ab
wässer, Deponie-Sickerwässer o.ä. mit insbesondere orga
nischen Stoffen, wie Chlorkohlenwasserstoffe, Aliphate und
Aromate kontaminiert worden sind. Die Beseitigung derartiger
Kontaminationen stößt auf erhebliche Schwierigkeiten.
Ein radikales Verfahren zur Entfernung der Kontaminations
stoffe aus Böden sieht vor, den Boden auszuheben und durch
Waschen bzw. Verbrennen in oberirdischen Anlagen zu reinigen.
Bekannt ist ferner Luft und Grundwasser aus dem Boden abzu
saugen und in bekannten Filteranlagen o.ä. zu reinigen. Diese
Verfahren sind nicht nur aufwendig sondern sie verlagern das
Problem der Belastung mit Schadstoffen vom Kontaminationsort
an andere Stellen an denen sich die Kontaminationsstoffe
dann befinden. Gegebenenfalls entstehen neue Giftstoffe z.B.
durch die Verbrennung der Kontaminationsstoffe. Die Verfahren
sind darüberhinaus sehr langwierig. Dies hat dazu geführt,
daß noch kein Kontaminationsort in Deutschland als vollstän
dig saniert gilt.
Es ist ein Verfahren bekanntgeworden, nach dem künstlich
gezüchtete Mikroorganismen in den Kontaminationsort einge
bracht werden. Dieses Verfahren ist mit nicht unerheblichen
Risiken verbunden, da die weitere Entwicklung der künstlich
gezüchteten Mikroorganismen nicht vollständig zu übersehen
ist, so daß das Entstehen von gefährlichen Mikroorganismen
durch Mutationen nicht ausgeschlossen werden kann.
Aus der Zeitschrift "gwf-wasser/abwasser", 1984 Seite 366
bis Seite 373 ist ein Verfahren zur Beseitigung einer Rest
kontamination von aromatischen und aliphatischen Kohlen
wasserstoffen bekannt, bei dem am Kontaminationsort der Grund
wasserspiegel so weit angehoben wird daß der Kontaminations
ort praktisch vollständig ausgespült wird. Die Anhebung des
Grundwasserspiegels erfolgt durch Einpumpen von nichtkonta
miniertem Frischwasser aus einer tiefer gelegenen, gegenüber
dem Kontaminationsort abgedichteten Wasserschicht. Das Wasser
wird an einer Mehrzahl von Entnahmebrunnen wieder abgepumpt
und an der Oberfläche von den in dem Wasser gelösten aroma
tischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen gereinigt. Mit
dem Spülwasser wird dem Kontaminationsort Nitrat zugeführt,
um den am Kontaminationsort vorhandenen Bakterien die in der
Lage sind Mineralölprodukte umzusetzen, Sauerstoff zuzufüh
ren. Zusätzlich ist auch die Zugabe von geringen Mengen an
Ammonium und Phosphat vorgesehen. Das Ammonium dient dazu,
den Stickstoffbedarf einiger Bakterienarten, die Nitrat nicht
assimilatorisch verwerten können zu decken. Dies bekannte
Verfahren ist aufgrund der erforderlichen hydraulischen Maß
nahmen außerordentlich aufwendig. Es muß eine Vielzahl von
Brunnen angelegt werden, die dazu dienen, das Spülwasser in
den Kontaminationsort einzubringen und wieder abzupumpen.
Darüberhinaus müssen Schutzbrunnen angelegt werden, die eine
seitliche Ausdehnung des kontaminierten Spülwassers in nicht
kontaminierte Bereiche verhindern. Da das Spülwasser durch
die Kohlenwasserstoffe kontaminiert wird, muß oberirdisch eine
Reinigungsanlage vorgesehen sein, um das kontaminierte Was
ser zu reinigen. Die mikrobielle Unterstützung des Spülvor
ganges ist bei dem bekannten Verfahren für Mineralölprodukte
also aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, in Er
wägung gezogen worden, weil es bekannt ist, daß Mikroorganis
men diese Kohlenwasserstoffe mineralisieren können.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs erwähnten Art so auszubilden daß ein
mikrobieller Abbau der Kontamination ohne eine Gefährdung
für die Umwelt durch künstlich gezüchtete Mikroorganismen und
ohne aufwendige hydraulische Maßnahmen auch für chlorierte
Kohlenwasserstoffe und bei starken Kontaminationen möglich
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß fol
gende Verfahrensschritte ausgeführt werden:
- a) Feststellung der im Kontaminationsort vorhandenen Aktivität von zum Abbau geeigneten Mikroorganismen
- b) wiederholtes dosiertes Aufbringen einer großen Gesamtmenge von Mineraldüngern und der mineralischen Sauerstoffträger entsprechend der festgestellten Aktivität auf die Ober fläche des Kontaminationsortes mit einer zur Versickerung in den Kontaminationsort geeigneten Flüssigkeitsmenge
- c) Überwachung der Abbauaktivität zur Festlegung der wieder holten Zugaben der Mineraldünger und der mineralischen Sauerstoffträger.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von der Erkenntnis aus,
daß im Boden und in Gewässern Mikroben vorhanden sind, die
sich den durch die Kontamination geänderten Umweltbedingun
gen aufgrund der schnellen Generationenfolge angepaßt haben.
Diese Mikroben sind in der Lage, die Kontaminationsstoffe
biologisch umzusetzen, also aus ihnen CO2 und H2O als End
produkte zu produzieren. Der Erfindung liegt die Idee zu
grunde, die Lebensbedingungen für diese Mikroben so zu ver
bessern, daß sie sich stark vermehren und dadurch die Kon
taminationsstoffe in biologischer Weise abbauen. Der mikro
bielle Abbau erfolgt somit ausschließlich durch sowieso im
Boden vorhandene Mikroorganismen, benötigt also nicht die
Einbringung von künstlich produzierten Mikroorganismen
deren Nachteile oben erwähnt worden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur
Beseitigung von sogenannten Altlasten, also seit längerer
Zeit bestehenden Kontaminationen, da in diesem Fall die ge
eigneten Mikroorganismen mit Sicherheit im Kontaminationsort
vorhanden sind.
Im ersten Verfahrensschritt wird untersucht, welche Mineral
düngersorten in welcher Menge geeignet sind, die Lebensbe
dingungen für die geeigneten Mikroorganismen zu verbessern,
um die Vermehrung dieser Mikroorganismen zu fördern. Dabei
kann aufgrund der festgestellten Kontaminationsart im allge
meinen bereits auf die Anwendung spezieller Mineraldünger
sorten geschlossen werden. Zur Verifizierung der so aufge
stellten Hypothesen kann in einer bevorzugten Ausführungs
form dieses Verfahrensschritts die vorhandene mikrobielle
Aktivität durch Probenentnahme und versuchsweise Zugabe von
mineralischen Düngern in einem geschlossenen System und
Überprüfung des ggfs. dadurch erfolgten Abbaus der Konta
mination vorgenommen werden. Auf diese Weise läßt sich ex
perimentell die günstigste Mineraldüngerkombination
quantitativ und qualitativ ermitteln.
Im zweiten Verfahrensschritt wird der Mineraldünger in der
ermittelten qualitativen und quantitativen Zusammensetzung
zugegeben, und zwar vorzugsweise durch eine gleichmäßige
Verteilung an der Oberfläche des betroffenen Gebietes.
Hierfür eignet sich Flüssigdünger aber auch fester Mineral
dünger, wenn die Oberfläche anschließend beregnet wird.
Für an der Oberfläche verfestigte Böden wird die Wirksamkeit
der Düngung dadurch verbessert, daß der Boden vor der Düngung
einer tiefen Auflockerung (Melioration) unterzogen wird.
Im allgemeinen ist eine Melioration bis zu einer Tiefe von
1,0 m ausreichend.
Nach dem Aufbringen des Düngers wird die Abbauaktivität
überwacht, um die Lebensbedingungen für die Mikroorganismen
nicht durch auftretende Zwischenprodukte zu beeinträchtigen.
Aus diesem Grund ist eine dosierte Zugabe der Mineraldünger
sorten erforderlich und muß mehrfach wiederholt wer
den.
Die Auswahl der Mineraldünger im ersten Schritt erfolgt
zweckmäßigerweise aus folgenden Stoffen:
- - den Kationen Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen (II), Ammonium
- - den Elementen Stickstoff, Sauerstoff und Phosphor in Form ihrer Anionen Nitrat, Sulphat, Phosphat sowie
- - aus den Spurenelementen Bor, Mangan, Kupfer, Zink und Molybdän
Zusätzlich wird eine geeignete Auswahl aus
den mineralischen Sauerstoffträgern Hydrogenkarbonat,
Sulphat, Nitrat und atmosphärischer Sauerstoff (Luft) zuge
geben.
Die in Frage kommenden Dünger und Sauerstoffträger können
regelmäßig bereits aufgrund der Kenntnis über die Konta
minationsart eingeschränkt werden, so daß in der ersten
Stufe experimentell regelmäßig im wesentlichen die quanti
tative Zusammensetzung der benötigten Dünger zu untersuchen
ist.
Ergibt beispielsweise die Wasseranalyse das Fehlen von Nitrat
und Nitrit, kann die Zugabe von Nitrat in Erwägung gezogen
werden. Auch aus der Gasanalyse von Bodengasen lassen sich
Schlüsse ziehen. Fehlt beispielsweise der charakteristische
H2S-Geruch, wird regelmäßig die Zugabe von Sulfat nicht er
forderlich sein. Darüber hinaus ist auch ein direkter Test
der im Soden vorhandenen Mikroben möglich.
Die Gesamtmenge der aufgebrachten Mineraldünger beläuft sich
etwa auf 1 bis 5 to vorzugsweise 2 bis 4 to Mineraldünger
pro Tonne organischer Kontaminationsstoffe. Diese Menge wird
schrittweise in für den Boden verträglichen und beispielswei
se aus der Landwirtschaft bekannten Dosierungsgrößenordnungen
aufgebracht, wobei der Boden kontinuierlich überwacht wird.
Vorzugsweise ergibt sich eine Düngungsdauer von größenord
nungsmäßig 2 Jahren.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 Gaschromatogramme (Atherextrakt) am Konta
minationsort vor und nach der Anwendung des er
findungsgemäßen Verfahrens in einer Testanlage
Fig. 2 Gaschromatogramme für spezielle Chlorkohlen
wasserstoffe vor und nach der Anwendung des er
findungsgemäßen Verfahrens
Fig. 3 grafische Darstellungen für den Konzentrations
verlauf einiger Kontaminationsstoffe am Konta
minationsort mit und ohne Anwendung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer mobilen
Testanlage zur Durchführung der Prüfungen bei
der Durchführung des Verfahrens.
Das in Fig. 1a dargestellte Gaschromatogramm (Atherextrakt
bis 180°C) zeigt 57 organische Verbindungen, die in einem
praktischen Ausführungsbeispiel im Grundwaser eines konta
minierten Geländes in einer relativ hohen Konzentration
(Gesamt-Schadstoffbelastung CSB 1700 mg O2/l; chlorierten
Kohlenwasserstoffe 90 mg/l) gefunden wurden.
Durch Zugabe der geeigneten Mineraldünger wurde der biolo
gische Abbau der gefundenen organischen Verbindungen in einer
Testanlage (Fig. 4) vorgenommen. Dem durch die Testanlage
(250 l) gepumpten Grundwasser wurden 2 g Kaliumnitrat pro
Stunde und 1 g Ammoniumchlorid pro Liter bei Versuchsbeginn
zugesetzt. Das Gaschromatogramm in Fig. 1b zeigt den Reini
gungseffekt an dem Grundwasser nach etwas mehr als zwei Mo
naten. Es sind praktisch nur noch vier organische Verbindun
gen zu identifizieren, die gesamte Schadstoffbelastung liegt
bei CSB 130 mg O2/l. Die biologische CSB-Eliminierung betrug
daher für die 57 Ausgangsstoffe 92%.
An demselben Kontaminationsort wurden einige chlorierte
Kohlenwasserstoffe und Aromate festgestellt, nämlich die in
Fig. 2 im Gaschromatogramm aufgeführten Dichlormethan,
1,2-cis-Dichlorethylen, Benzol, Trichlorethylen, Toluol und
Xylol. Das in Fig. 2b ebenfalls nach etwas mehr als zwei
Monaten erstellte Gaschromatogramm zeigt daß Trichlorethy
len, Toluol und Xylol vollständig abgebaut worden sind. Ein
Spurenrest von Benzol konnte nachgewiesen werden. Dichlor
methan und 1,2-cis-Dichlorethylen sind zu 50% bzw. 60% abge
baut. Mit dem vollständigen Abbau ist etwa nach weiteren
zwei Monaten zu rechnen.
Fig. 3 zeigt Meßwerte für im Labor durchgeführte Vergleichs
untersuchungen für denselben Kontaminationsort. Der Abbau von
Trichlorethylen, Xylol und Toluol mit Anwendung der erfin
dungsgemäßen Mineraldüngung ist in gestrichelten Linien dar
gestellt wohingegen Vergleichswerte für die Konzentrationen
der genannten Schadstoffe ohne Mineraldüngung in durchge
zogenen Linien dargestellt sind. Dem Standortwasser wurden
zugesetzt (g/l):
Na₂HPO₄5,78
KH₂PO₄3,53
(NH₄)₂SO₄0,66
MgSO₄ · 7 H₂O0,1
CaCl₂ · 2 H₂O0,05
Na₂SiO₄ · 7 H₂O0,005
Al₂(SO₄)₃ · 18 H₂O0,001
sowie 1 ml Spurensalzlösung mit der Zusammensetzung (mg/l):
(EDTA)(Ethylendiamitetraessigsäure)500
FeSO₄ · 7 H₂O300
MnCl₂ · 4 H₂O 3
CoCl₂ · 6 H₂O 5
CuCl₂ · 2 H₂O 1
NiCl₂ · 6 H₂O 2
Na₂MoO₄ · 2 H₂O 3
ZnSO₄ · 7 H₂O 5
H₃BO₃ 2
wobei die Lösung auf 1000 ml mit destilliertem Wasser aufge
füllt wurde (vgl. Drews Mikrobiologisches Praktikum, Sprin
ger Verlag, 1983).
Es zeigt sich, daß der Abbau von Trichlorethylen nach dreiß
ig Tagen, der Abbau von Xylol nach fünfzig Tagen und der Ab
bau von Toluol nach etwa sechzig Tagen abgeschlossen ist. Die
se Stoffe sind gaschromatografisch nach der genannten Zeit
nicht mehr nachweisbar. Für die Sanierung des Kontaminations
ortes, der den Messungen gem. Fig. 1 bis 3 zugrundeliegt,
würden etwa 200 to Dünger/ha über 2 Jahre verteilt aufge
bracht werden müssen, wobei die (später steigerungsfähige)
Anfangsdosis 1-2 to/ha beträgt.
Für die Durchführung der im Patentanspruch 1 unter a) und c)
angegebenen Verfahrensschritte eignet sich vorzugsweise eine
geschlossene mobile Testanlage, die in Fig. 4 schematisch
dargestellt ist. Sie besteht aus drei Reaktorsäulen 1, die
mit mit Mineraldünger versehenen Filterkies oder Bodenproben
gefüllt werden. Über einen Spiralschlauch 2 wird kontaminier
tes Grundwaser auf kurzem Wege - und daher unverfälscht - den
in Reihe oder parallelgeschalteten Säulenreaktoren zugeführt.
An drei verschiedenen Höhen der Säulenreaktoren 1 sind Aus
laßhähne 3 angebracht, über die Wasserproben entnommen und
deren noch vorhandene Kontamination überprüft werden kann.
Über einen weiteren Schlauch kann den Säulenreaktoren 1 Luft
zugeführt werden, um somit die Notwendigkeit einer Sauer
stoffzufuhr zu testen. Mit der Testanlage können Strippeffek
te vermieden und aerobe und anaerobe Betriebsführungen sowie
Kombinationen beider realisiert werden. Es bestehen ein- und
mehrstufige Testmöglichkeiten. Die Prüfung von Boden- und
Wasserreinigung ist gleichzeitig möglich. Daher lassen sich
die Verhältnisse im kontaminierten Boden sehr gut nachbilden,
so daß aus den Versuchen zuverlässige Schlüsse für den zu er
wartenden Erfolg bzw. die qualitative und quantitative Zu
sammensetzung der Mineraldüngerzugaben gezogen werden können.
Claims (10)
1. Verfahren zum mikrobiellen Abbau von insbesondere orga
nischen Kontaminationen eines Kontaminationsortes durch
Einbringen von mineralischen Sauerstoffträgern und Nähr
stoffen für am Kontaminationsort vorhandene Mikroorga
nismen gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) Feststellung der im Kontaminationsort vorhandenen Aktivität von zum Abbau geeigneten Mikroorganismen
- b) wiederholtes dosiertes Aufbringen einer großen Gesamt menge von Mineraldüngern und der mineralischen Sauer stoffträger entsprechend der festgestellten Aktivität auf die Oberfläche des Kontaminationsortes mit einer zur Versickerung in den Kontaminationsort geeigneten Flüssigkeitsmenge
- c) Überwachung der Abbauaktivität zur Festlegung der wiederholten Zugaben der Mineraldünger und der mineralischen Sauerstoffträger.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feststellung der im Kontaminationsort vorhandenen
mikrobiellen Aktivität durch Probenentnahme und versuchs
weise Zugabe von mineralischen Düngern in einem geschlos
senen System und Überprüfung des ggfs. dadurch erfolg
ten Abbaus der Kontamination vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Überwachung durch Probenentnahme, Überwachung der
mikrobiellen Aktivität und Feststellung der Produkte
des bakteriellen Intermediär-Stoffwechsels erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zur Feststellung der Aktivität versuchsweise
eine geeignete Auswahl aus folgenden Stoffen als mine
ralische Dünger zugegeben wird:
- - die Kationen Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium Eisen (II) und Ammonium
- - die Elemente Stickstoff, Schwefel, Phosphor in Form ihrer Anionen Nitrat, Sulphat, Phosphat
- - als Spurenelemente Bor, Mangan, Kupfer, Zink, Molybdän
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine geeignete Auswahl aus den mineralischen Sauerstoffträgern Hydrogenkarbonat, Sulphat, Nitrat und atmosphärischer Sauerstoff eingegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einbringung der mineralischen Dün
ger durch Flüssigdüngung erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Anwendung
bei einem kontaminierten Boden dadurch gekennzeichnet,
daß die mineralischen Dünger auf die Oberfläche des
Bodens aufgebracht werden und die Oberfläche anschlies
send beregnet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Boden vor der Aufbringung der minera
lischen Dünger einer tiefen Auflockerung (Melioration)
unterzogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß insgesamt 1 bis 5 to Mineraldünger
pro Tonne organischer Kontaminationsstoffe zugesetzt
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
insgesamt 2 bis 4 to Mineraldünger pro Tonne orga
nischer Kontaminationsstoffe zugesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Gesamtmenge über etwa 2 Jahre verteilt
auf die Oberfläche des Kontaminationsortes aufgebracht
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863621313 DE3621313A1 (de) | 1986-06-25 | 1986-06-25 | Verfahren zum mikrobiellen abbau von kontaminationen |
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Family
ID=6303689
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863621313 Granted DE3621313A1 (de) | 1986-06-25 | 1986-06-25 | Verfahren zum mikrobiellen abbau von kontaminationen |
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