DE3620636A1 - Verfahren zum erkennen von luftturbulenz in der flugbahn eines flugzeuges - Google Patents
Verfahren zum erkennen von luftturbulenz in der flugbahn eines flugzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Erkennen von Böen
und Windscherung vor einem Flugzeug.
Turbulenz in wolkenfreier Luft kann entweder auf natürliche
Weise oder infolge des Vorbeifluges eines Flugzeuges auftreten,
das Wirbelschleppen und Abwindmuster zurückläßt. Wenn ein
hochempfindliches Flugzeug auf solche Erscheinungen trifft, können
diese unerwünschtes Schütteln, Lastfaktorprobleme, usw.
hervorrufen, und zwar trotz des Vorhandenseins von Stabilitätserhöhungssystemen
(Stability Augmentation Systems oder SAS).
Dieser unvorhersagbare Verhalten eines Flugzeuges ist nicht
nur für den Piloten und die Passagiere beunruhigend, sondern
kann bei einem Militärflugzeug auch die Ziel- und Treffsicherheit
der Waffen nachteilig beeinflussen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Erkennen
von Turbulenz in wolkenfreier Luft zu schaffen, um dadurch
die Sicherheit, den ruhigen Flug und die Stabilität eines Flugzeuges
zu verbessern.
Gemäß der Erfindung wird Luftturbulenz vor einem Flugzeug bestimmt,
indem der Strahl einer Laserfluggeschwindigkeitseinheit
mit variabler Brennweite nahe bei dem Flugzeug abgetastet
wird, um die Flugzeugfluggeschwindigkeit und den Anstellwinkel
zu bestimmen, und indem der Strahl in Entfernungen weiter weg
von dem Flugzeug abgetastet und die Fluggeschwindigkeit gemessen
wird. Diskrepanzen zwischen der Nahmessung und der Messung
weiter weg sind quantisierbare Angaben über die Luftturbulenz.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Schema, das die Grundelemente des
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Böenerkennungssystems zeigt,
das einen Abtaststrahl aussendet,
Fig. 2 ein Schema des in der Höhe abtastenden
Strahls,
Fig. 3 ein Vektordiagramm des in der Höhe abtastenden
Strahls,
Fig. 4 ein Schema des konisch unter einem festen
Scheitelwinkel in verschiedenen Entfernungen
vor dem System abtastenden Strahls,
Fig. 5 ein Schema des konisch unter einem veränderlichen
Scheitelwinkel in verschiedenen
Entfernungen vor dem System abtastenden
Strahls,
Fig. 6 ein Schema des in einem kreuzförmigen Muster
in verschiedenen Entfernungen vor dem
System abtastenden Strahls,
Fig. 7 ein Schema des nur in der Höhe in verschiedenen
Entfernungen vor dem System
abtastenden Strahls,
Fig. 8 eine graphische Darstellung und ein
Schema der gemessenen Geschwindigkeitskomponenten
für eine kontinuierliche vertikale
Abtastung bei ruhiger Luft oder
nahe bei dem System,
Fig. 9 in gleicher Darstellung die Bedingungen
nach Fig. 8 aber unter Verwendung eines
anderen Bezugssystems,
Fig 10 eine graphische Darstellung und ein Schema
von zwei Abtastungen, einer Nahabtastung
und einer weiter entfernten Abtastung
in einem Gebiet, wo es eine gleichfömige
Steigbö gibt,
Fig 11 eine graphische Darstellung und ein Schema
von zwei Abtastungen, einer Nahabtastung
und einer weiter entfernten Abtastung
in einem Gebiet, wo es eine gleichfömige
Gegenbö gibt,
Fig. 12 eine graphische Darstellung und ein Schema
von drei Abtastungen, einer Nahabtastung
und zwei weiter entfernten Abtastungen
in einem Gebiet, wo es einen Wirbel
gibt, wobei eine weitere graphische
Darstellung das Wirbelgeschwindigkeitsprofil zeigt,
Fig. 13 in Draufsicht ein Schema der Strahlabtastung
in verschiedenen Vertikalebenen
unter verschiedenen Azimuts, und
Fig. 14 ein Erläuterungsblockdiagramm für den
allgemeinen Betriebsfall des Böenerkennungsverfahrens
nach der Erfindung.
Es ist bekannt, die Turbulenz in wolkenfreier Luft (clear
air turbulence oder CAT) in der Flugbahn eines Flugzeuges zu
überwachen, indem ein Laserstrahl in der Flugbahn des Flugzeuges
projiziert und die von atmosphärischen Aerosolen
zurückgestreute Strahlung erfaßt wird. Die US-PS 43 59 640
zeigt ein solches System, das aber auf die Verwendung von
zwei Impulslasern zum Erzeugen von zwei kohärenten Strahlen
beschränkt ist, die in einem Punkt vor der Flugbahn des Flugzeuges
konvergieren (vgl. Anspruch 1 dieser US-Patentschrift).
Die US-PS 43 40 299 zeigt einen Laser einer ersten Frequenz,
dessen Strahl auf einer Oberfläche aus einer erhöhten Position konisch
abgelenkt wird, wobei der Strahl durch die Oberfläche zerstreut
wird. Der Rückstrahl wird aus diesem Streustrahl gebildet und
mit einem Strahl eines Einseitenband-Lasers mit unterdrücktem
Träger mit einer Offset- oder Absetzfrequenz vermischt,
wodurch ein elektrisches Signal erzeugt wird,dessen Frequenz
sich von der Absetzfrequenz im Verhältnis zu der Geschwindigkeit
relativ zu der Oberfläche verschiebt. Diese Verschiebung
ist eine Funktion der Abtastposition und der Richtung der Bewegung.
Die Geschwindigkeitskomponenten des Signals, das die
Driftgeschwindigkeit und die Kursgeschwindigkeit wiedergibt,
werden aus diesem Signal gewonnen, indem es auf die Abtastposition
in den Drift- und Kurspositionen bezogen wird. Die
Signalkomponente, die die Höhengeschwindigkeit wiedergibt, wird
gewonnen, indem die abtastungsabhängigen Komponenten unterdrückt
werden. Das Abtastsystem und die Signalverarbeitungsverfahren
gemäß dieser US-Patentschrift sind für die vorliegende
Erfindung besonders gut geeignet.
Fig. 1 zeigt die Grundkonfiguration für das bei dem Verfahren
nach der Erfindung verwendete Böenerkennungssystem 10.
Eine Laserfluggeschwindigkeitseinheit 11 projiziert einen
Laserstrahl 12 durch eine Zerstreuungslinse 14 auf einen Abtastspiegel
16. Der Abtastspiegel 16 wird durch nicht dargestellte
Vorrichtungen betätigt, die den Spiegel in den durch
Pfeile 18 und 20 dargestellten Richtungen um die Flugzeugnickachse
22 für die Höhenabtastung und um die Flugzeuggierachse 24
für die Azimutabtastung neigen. Eine Fokussierlinse
26 ist längs einer optischen Achse 28 mittels einer nicht dargestellten
Vorrichtung bewegbar, um den Strahl 12 in einem
Punkt P in einer gewünschten Entfernung vor dem Flugzeug konvergieren
zu lassen, beispielsweise in einer Entfernung zwischen
10 und 100 m.
Es ist vorzuziehen, einen Impulslaser statt eines Dauerstrichlasers
in der Laserfluggeschwindigkeitseinheit 11 zu verwenden.
Ein Impulslaser ermöglicht ein geringes Gewicht und
eine niedrigere Leistung, und die Entfernung zu den reflektierenden
Aerosolen ist einfach eine Frage des Messens der
Zeitverzögerung zwischen einem gesendeten und einem anschliessend
reflektierten Impuls. Bei beiden Lasertypen wird die
Dopplerverschiebung des reflektierten Strahls direkt in die
Flugzeuggeschwindigkeit relativ zu dem Aerosol-"Ziel" umgewandelt.
Die Laserfluggeschwindigkeitseinheit 11 enthält die
notwendige Schaltungsanordnung zum Auflösen der Entfernung
und der Relativgeschwindigkeit auf bekannte Weise.
Zum Bestimmen des resultierenden Geschwindigkeitsvektors zwischen
dem Flugzeug und dem Aerosol-Ziel ist es notwendig, den
Strahl sowohl in der Höhe als auch im Azimut abzulenken.
Fig. 2 zeigt, wie der Strahl in zwei aufeinanderfolgende Höhen
gerichtet werden könnte: einem Winkel R 1 oberhalb der optischen
Achse 28, wobei der Strahl in einem Punkt p″ konvergiert, und
einem Winkel R 2 unterhalb der optischen Achse 28, wobei der
Strahl in einem Punkt p″ konvergiert. Das ergibt zwei Geschwindigkeitskomponenten
V 1, gemessen parallel zu dem oberen
Strahl, und V 2, gemessen parallel zu dem unteren Strahl.
Die resultierende Geschwindigkeit R und ihr Anstellwinkel a
gegen die optische Achse 28 werden durch das Vektordiagramm
in Fig. 3 und folgende Gleichungen bestimmt.
Eine ähnliche Prozedur, die wenigstens zwei azimutale Positionen
des Strahls erfordert, wird angewandt, um die Querkomponente
der Geschwindigkeit zu ermitteln, die als ein Seitenrutschwinkel
dargestellt werden kann. In der Praxis ist die
Verwendung einer kontinuierlichen Ablenkung in der Höhe und im Azimut,
wie beispielsweise eine konische Ablenkung, wahrscheinlicher
als die Abtastung von diskreten Punkten.
Bei dem Vektordiagramm nach Fig. 3 wird davon ausgegangen, daß
die Geschwindigkeitsvektoren V 1 und V 2 in zwei Punkten gemessen
werden, die ausreichend nahe beieinander sind, so daß
der wahre Gesamtgeschwindigkeitsvektor in jedem Punkt dieselbe
Größe und Richtung hat. In ruhiger Luft (keine Turbulenz)
wird das im allgemeinen gelten, aber in böiger Luft wird das
im allgemeinen nicht gelten. Wenn die Luft ziemlich nahe bei
dem Flugzeug (10 m) abgetastet wird, wird die Annahme derselben
Gesamtgeschwindigkeit in den beiden Punkten oder über dem
abgetasteten Gebiet für die meisten praktischen Zwecke Gültigkeit
haben. Es ist daher ratsam, nahe bei dem Flugzeug abzutasten,
um die wahre Fluggeschwindigkeit (Geschwindigkeit,
Anstellwinkel und Seitenrutschwinkel) des Flugzeuges zu messen.
Die Böeninformation wird dann erzielt, indem in unterschiedlichen
Entfernungen weiter weg von dem Flugzeug abgetastet
wird.
Viele Abtastmuster sind möglich; einige mögliche Muster sind
in den Fig. 4-7 dargestellt.
Fig. 4 zeigt das Abtastmuster, das sich ergibt, wenn eine
Fokussierlinse mit variabler Brennweite in einem Böenerkennungssystem
benutzt wird, das einen festen konischen Ablenkwinkel
hat. Der feste Scheitelwinkel b der konischen Ablenkung
führt zu größeren Kreisen 30-32, wenn die Brennweite
f 1, f 2, f 3 vergrößert wird, was einen Nachteil darstellt,
wenn es erwünscht ist, die Feinstruktur der Luftturbulenz
in beträchtlicher Entfernung von dem Flugzeug zu erfassen.
Fig. 5 zeigt ein weiteres konisches Abtastmuster mit einem
variablen Scheitelwinkel. Dieses Merkmal kann benutzt werden,
um den Durchmesser der abgetasteten Kreise 34-36 mit der Entfernung
konstantzuhalten oder um alternativ mehrere Ablenkungen
mit unterschiedlichem Durchmesser bei gegebenen Brennweiten
f 1, f 2, f 3 ab dem Flugzeug zu machen.
Fig. 6 zeigt ein kreuzförmiges Abtastmuster, bei dem unabhängige
Ablenkungen in Vertikal- und Horizontalebenen in
jeder interessierenden Brennweite f 1, f 2, f 3 gemacht werden.
Fig. 7 zeigt eine Abtastung nur in der Vertikalebene. Bei
den meisten interessierenden Böensituationen spricht das Flugzeug
hauptsächlich in der Nickachse oder Symmetrieebene an;
das Ansprechen auf Querböen ist im allgemeinen geringer und
deshalb von geringerem Interesse.
Die gemessenen Geschwindigkeitskomponenten für eine kontinuierliche
vertikale Abtastung für verschiedene mögliche
atmosphärische Bedingungen sind in den Fig. 8 bis 12 gezeigt.
Es wird angenommen, daß die Quergeschwindigkeitskomponenten
klein genug sind, um vernachlässigt werden zu können.
Wenn die angegebene Geschwindigkeit V i über dem Laserstrahlwinkel
R, gemessen gegen die optische Achse 28, positiv nach
oben aufgetragen wird, wird die Kurve insgesamt die in Fig. 8
gezeigte Form haben, wenn die Luft ruhig ist oder wenn die
Abtastung nahe bei dem Flugzeug erfolgt. V o ist die Größe des
Scheitels der Kurve, der bei R = -a auftritt, wobei a der
Anstellwinkel des Flugzeuges gegen die optische Achse 28 ist.
Der Wert von V i wird sich gemäß der Formel V i = V o cos (R+a) verändern. Der Scheitel der Kurve wird sich auf der linken
Seite befinden, wenn der Anstellwinkel a gegen die optische
Achse 28 positiv ist, d.h. nach oberhalb des Flugweges zielt.
Wenn die Kurve nach Fig. 8 statt dessen als V i über (R+a) aufgetragen
wird, wird die Kurve um die vertikale Achse des Diagramms
symmetrisch, wie es in Fig. 9 gezeigt ist. Das stellt noch
immer den Fall der ruhigen Luft oder den Fall einer Abtastung
nahe bei dem Flugzeug an einem turbulenten Tag dar.
Fig. 10 zeigt die Ergebnisse von zwei vertikalen Abtastungen,
wenn die entferntere Abtastung in einem Gebiet erfolgt,
wo eine gleichförmige Steigbö eine Geschwindigkeit V Bö hat.
Die Abtastung 1 nahe dem Flugzeug erzeugt das gezeigte Geschwindigkeitsprofil,
das im Chrakter mit dem in Fig. 9 gezeigten
identisch ist, gemäß der Formel V i = V o cos (R+a).
Die Abtastung 2, entfernt von dem Flugzeug, erzeugt ein Geschwindigkeitsprofil,
das die gezeigte Geschwindigkeit für
Strahlwinkel unterhalb der Flugbahn, d.h. (R+a) negativ, vergrößert
und die gezeigte Geschwindigkeit für Strahlwinkel
oberhalb der Flugbahn, d.h. (R+a) positiv, verkleinert, und
zwar gemäß folgender Formel
Die inkrementelle Geschwindigkeit ist minus der Böengeschwindigkeit
mal dem Sinus des Winkels (R+a).
Fig. 11 zeigt vergleichbare Ergebnisse für eine ankommende
Gegenbö, die eine Geschwindigkeit V Bö hat. Die Abtastung 1,
nahe dem Flugzeug, wird gemäß folgender Formel bestimmt
und die Abtastung 2, entfernt von dem Flugzeug, wird gemäß
folgender Formel bestimmt
In diesem Fall ist die Form des gezeigten Geschwindigkeitsprofils
unverändert, aber die Größen sind um einen konstanten
Prozentsatz größer.
Jede Situation einer gleichförmigen Bö kann als eine Kombination
aus vertikalen und horizontalen Böen dargestellt werden,
so daß die Gleichungen, die sich auf die Fig. 10 und 11 beziehen,
benützt werden können, um die beiden Böengeschwindigkeitskomponenten
zu ermitteln. In der Praxis werden die
Daten streuen und den Idealprofilen nicht genau folgen. Standardkurveneinpaßmethoden
können benutzt werden, um die Hauptböengeschwindigkeitskomponenten
zu ermitteln, und die Größe
der Streuung wird einer allgemeinen Turbulenz entsprechen,
welche der Hauptbö überlagert ist.
Ein Typ von Abweichung von einer gleichförmigen Bö, der von
besonderem Interesse ist, ist das Vorhandensein einer Wirbelschleppe
oder abgehenden Wirbelbahn, die durch ein Flugzeug
erzeugt wird, das in der Nähe vorbeigeflogen ist. Solche
Wirbelschleppen, die üblicherweise in Paaren auftreten, sind
durch eine relativ geringe Größe, hohe Geschwindigkeiten um
den Kern und eine Lebensdauer bis zu mehreren Minuten, was
von einer Anzahl von Faktoren abhängig ist, gekennzeichnet.
Wegen ihrer Intensität können sie manchmal eine ernste Gefahr
darstellen, die vermieden werden sollte. Sie zeigen auch den
vorherigen Vorbeiflug eines anderen Flugzeuges und können
so wichtige Nachrichteninformation bei einer militärischen
Operation liefern.
Fig. 12 zeigt angegebene Geschwindigkeitsprofile, die einen
Wirbel darstellen, der unter der Flugbahn des abtastenden
Flugzeuges kreuzt. Wie in den vorherigen Beispielen erfolgt
die Abtastung 1 nahe bei dem Flugzeug. Die Abtastung 2 erfaßt
das Vorhandensein eines Wirbels, der durch das charakteristische
nichtlineare Abweichen von der angegebenen Geschwindigkeit
aus dem Profil der Abtastung 1 entdeckt wird.
Durch weiteres Einstellen der Strahlbrennweite ist es möglich,
den Kern des Wirbels zu lokalisieren; das wird eine Abtastung
mit der größten angegebenen Geschwindigkeitsabweichung von dem
Profil der Abtastung 1 sein. Die Abtastung 3 nach Fig. 12
geht durch den Mittelpunkt des Wirbels und das angegebene
Geschwindigkeitsprofil für die Abtastung 3 zeigt die große
lokale Störung um den Wirbelkern, die um den Wirbelkern zentriert
ist, welcher um die Höhe zentriert ist, in der das
Geschwindigkeitsprofil das Profil der Abtastung 1 kreuzt.
Fig. 13 zeigt, wie die Möglichkeit, das Azimut des Abtaststrahls
zu verändern, benutzt werden kann, um einen Wirbel
in drei Dimensionen zu lokalisieren. Dargestellt ist ein Flugzeugt
in Draufsicht, das am Anfang vertikal in der Symmetrieebene
(in die Zeichenebene hinein und aus derselben heraus)
abtastet. Nachdem ein Wirbel erfaßt worden ist, können zusätzliche
Abtastungen in vertikalen Ebenen mit verschiedenen
Azimutausrichtungen benutzt werden, um den Mittelpunkt des
Wirbels als eine Linie im dreidimensionalen Raum zu lokalisieren.
Die Arbeitsweise des Höhenerkennungssystems ist in
Blockdiagrammform in Fig. 14 gezeigt. Die Arbeitsweise des
Systems läßt sich für den allgemeinen Fall folgendermaßen beschreiben:
- a) Ausführen einer kreis- oder kreuzförmigen Abtastung mit dem Laserfluggeschwindigkeitssensor nahe bei dem Flugzeug. Berechnen des Geschwindigkeitsvektors V o relativ zu der Flugzeugbezugsachse, einschließlich des Anstellwinkels a und des Seitenrutschwinkels B.
- b) (Wahlweise) Berechnen der Steiggeschwindigkeit durch Berechnen der Geschwindigkeitskomponente rechtwinkelig zu der Horizontalebene, die unter Bezugnahme auf Standardträgheitsfluglageregler bestimmt wird.
- c) Berechnen der Nahflugbahntrajektorie aus Geschwindigkeits-, Anstellwinkel- und Seitenrutschmessungen und unabhängigen Messungen der Körperlinear- und -winkelbeschleunigung.
- d) Einstellen des Mittelpunkts der Abtastung, so daß er mit der projizierten Flugbahn zusammenfällt; Vergrößern der Brennweite der Laserfluggeschwindigkeitseinheit, und Abtasten des gewünschten Musters in der vergrößerten Entfernung.
- e) Vergleichen der Ergebnisse der neuen Abtastung mit der Anfangsabtastung nahe bei dem Flugzeug, und Berechnen der Böengeschwindigkeiten in der neuen Entfernung.
- f) Wiederholen der Schritte d) und e) bei Bedarf, um eine vollständigere Information über das Luftvolumen zu erhalten, in das das Flugzeug fliegt.
- g) Übertragen der ermittelten Böendaten zu einer Pilotenwarnanzeige und zu einem digitalen automatischen Flugregelsystem, wo gespeicherte Information über die dynamischen Eigenschaften des Flugzeuges benutzt wird, um die Flugzeugregelsystemverlagerungen zu bestimmen, die erforderlich sind, um die ankommende Bö zu neutralisieren.
- h) Eingeben der Steuerverlagerungen, wenn das Flugzeug auf die Bö trifft, um die Störung zu minimieren.
- i) (Wahlweise) Wenn ein angegebenes Geschwindigkeitsprofil aus irgendeiner Abtastung die Eigenschaften eines Wirbels aufgrund eines anderen Flugzeuges zeigt, Durchführen von zusätzlichen vertikalen Abtastungen in unterschiedlichen Brennweiten, um den Kern zu lokalisieren, und anschliessend Durchführen von ähnlichen vertikalen Abtastungen mit anderen Strahlazimutwinkeln gegen die Flugbahn, um den Wirbel in drei Dimensionen zu ermitteln.
Die Abtastfrequenz ist oben nicht erwähnt worden. Die geeignete
Frequenz ist von der Fluggeschwindigkeit abhängig; ein Hochgeschwindigkeitsflugzeug
wird in eine nahe Bö schneller fliegen
als ein Hubschrauber, der langsam über der Erde fliegt.
Es wird überlicherweise erwünscht sein, wenigstens eine Warnung
von einer Sekunde zu haben, damit Berechnungszeit für
einen Bordcomputer und Zeit zum Betätigen der Steuereinrichtungen
zur Verfügung steht. Der Laserstrahl bewegt sich mit
Lichtgeschwindigkeit, und die Berechnungen erfolgen sehr
schnell. Die Abtastvorrichtung und die Brennweitenänderungen
erfolgen mit relativ geringen Trägheiten; bei modernen Servostellantrieben
sollte eine Abtastung in 1/20 s oder weniger
möglich sein, und ein vollständiger Zyklus mit mehreren Brennweiten
sollte in weniger als einer halben Sekunde möglich sein,
und eine vollständige Aktualisierung sollte zweimal pro Sekunde
oder schneller möglich sein.
Die Steuereingangssignale, die das Böenerkennungssystem liefert
(vgl. Fig. 14), werden zweckmäßig an ein automatisches
Stabilitätserhöhungssystem (SAS) abgegeben, das hohe Geschwindigkeiten
und eine niedrige Ermächtigung (authority) hat. Typisch
ist die Geschwindigkeit oder Verstärkung eines solchen Systems
entweder fest oder wird mit der Fluggeschwindigkeit oder mittels
eines adaptiven Reglers verändert. Das ist ausführlich in der
US-PS 40 32 083 erläutert, die ein Verfahren zum automatischen
Verändern der Verstärkung eines Stabilitätserhöhungssystems
gemäß dem Gesamtfluggewicht und Abweichungen des Schwerpunkts
des Flugzeuges beschreibt.
Zur Ausführung der Erfindung im Zusammenhang mit einem Stabilitätserhöhungssystem,
wie es in der US-PS 40 32 083 beschrieben
ist, können die Steuereingangssignale geliefert werden,
um dort die Schalter 50, 54, 56 zu schließen, die die Verstärkung
des Stabilitätserhöhungssystems schrittweise verändern.
In der US-PS 42 13 584 ist angegeben, die Eingangssignale des
Stabilitätserhöhungssystems gemäß der Fluggeschwindigkeit zu
verändern.
Es ist somit zu erkennen, daß es viele Möglichkeiten gibt für
die Verwendung der Steuereingangssignale dieses Systems in Verbindung
mit einem vorhandenen Stabilitätserhöhungssystems, so daß ankommende
Böen rechtzeitig ermittelt und in ihrer Auswirkung
gemildert werden können.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erkennen von Luftturbulenz in der Flugbahn
eines Flugzeuges, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Vorsehen einer Laserfluggeschwindigkeit mit variabler Brennweite in dem Flugzeug, um einen Strahl mit verschiedenen Brennweiten vor das Flugzeug zu projizieren;
Messen der Fluggeschwindigkeit nahe bei dem Flugzeug in wenigstens zwei Punkten, um die Geschwindigkeit (V o ) und den Anstellwinkel (a) des Flugzeuges relativ zur ruhenden Luft zu ermitteln;
Messen der Fluggeschwindigkeit in einer Entfernung weiter weg von dem Flugzeug; und
Ermitteln des Vorhandenseins von Luftturbulenz in der Entfernung weiter weg von dem Flugzeug auf der Basis einer Diskrepanz zwischen der gemessenen Fluggeschwindigkeit nahe bei dem Flugzeug und der gemessenen Fluggeschwindigkeit in der Entfernung weiter weg von dem Flugzeug.
Vorsehen einer Laserfluggeschwindigkeit mit variabler Brennweite in dem Flugzeug, um einen Strahl mit verschiedenen Brennweiten vor das Flugzeug zu projizieren;
Messen der Fluggeschwindigkeit nahe bei dem Flugzeug in wenigstens zwei Punkten, um die Geschwindigkeit (V o ) und den Anstellwinkel (a) des Flugzeuges relativ zur ruhenden Luft zu ermitteln;
Messen der Fluggeschwindigkeit in einer Entfernung weiter weg von dem Flugzeug; und
Ermitteln des Vorhandenseins von Luftturbulenz in der Entfernung weiter weg von dem Flugzeug auf der Basis einer Diskrepanz zwischen der gemessenen Fluggeschwindigkeit nahe bei dem Flugzeug und der gemessenen Fluggeschwindigkeit in der Entfernung weiter weg von dem Flugzeug.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ablenken
des Strahls in einem kreisförmigen Muster vor dem Flugzeug, um
die Fluggeschwindigkeit zu messen, wobei der Durchmesser der
Kreise mit der Entfernung von dem Flugzeug zunimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ablenken
des Strahls in einem kreisförmigen Muster vor dem Flugzeug,
um die Fluggeschwindigkeit zu messen, wobei der Durchmesser
der Kreise mit zunehmender Entfernung von dem Flugzeug derselbe
bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ablenken
des Strahls nur in der Höhe, um die Fluggeschwindigkeit zu
messen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ablenken
des Strahls nur im Azimut, um die Fluggeschwindigkeit zu messen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ablenken
des Strahls in einem kreuzförmigen Muster vor dem Flugzeug,
um die Fluggeschwindigkeit zu messen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US06/749,047 US4652122A (en) | 1985-06-26 | 1985-06-26 | Gust detection system |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863620636 Withdrawn DE3620636A1 (de) | 1985-06-26 | 1986-06-20 | Verfahren zum erkennen von luftturbulenz in der flugbahn eines flugzeuges |
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JP (1) | JPS623665A (de) |
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FR (1) | FR2584191B1 (de) |
GB (1) | GB2176965B (de) |
IT (1) | IT1204863B (de) |
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