DE3619794A1 - Elektronisch gesteuerte einspritzanlage fuer mindestens einen zylinder aufweisende zweitakt-motoren und verfahren zur steuerung der kraftstoffeinspritzung bei derartigen motoren - Google Patents
Elektronisch gesteuerte einspritzanlage fuer mindestens einen zylinder aufweisende zweitakt-motoren und verfahren zur steuerung der kraftstoffeinspritzung bei derartigen motorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektronisch gesteuerte
Einspritzanlage für mindestens einen Zylinder aufwei
sende Zweitakt-Motoren nach der Gattung des Hauptan
spruchs sowie ein Verfahren zur Steuerung der Kraft
stoffeinspritzung bei derartigen Motoren.
Einspritzanlagen für Zweitakt-Motoren dienen u.a. da
zu, die Austreibung der im Betrieb des Motors ent
stehenden Verbrennungsgase aus dem Zylinder- bzw. Ver
brennungsraum in dem sogenannten Spültakt zu verbes
sern. Die dazu nötige Spülmenge dient gleichzeitig
als Füllung für den nächsten Kompressions- und Ver
brennungstakt.
Bei einer bekannten elektronisch gesteuerten Ein
spritzanlage der eingangs genannten Art (DE-OS 31 08
610) wird Kraftstoff durch eine von einem Steuersig
nalgenerator gesteuerten elektronisch betätigbaren
Kraftstoff-Einspritzeinrichtung unmittelbar in den
Kurbelgehäusebereich eines jeden Zylinders eines Zwei
takt-Motors eingespritzt. Der Kraftstoff vermischt
sich dabei mit der einströmenden Einlaßluft. Das Ein
laßluft-Kraftstoff-Gemisch strömt nach der Vorverdich
tung im Kurbelgehäuse in den Brennraum, wo es in dem
Spültakt die Verbrennungsgase aus dem Verbrennungs
raum verdrängt.
Bei einer anderen bekannten elektronisch gesteuerten
Einspritzanlage der genannten Art (SAE-Paper Nr. 78
06 67 (1978)) wird Kraftstoff in den Überströmkanal
oder den Zylinder eingespritzt. Dabei vermischt sich
der Kraftstoff mit der überströmenden Luftmenge, dem
Frischgas. Das Frischgas-Kraftstoff-Gemisch verdrängt
in dem sogenannten Spültakt die Verbrennungsgase aus
dem Verbrennungsraum.
Ein Nachteil der bekannten Einspritzanlagen ist es,
daß die Spülmenge nie genau auf die Menge der Ver
brennungsgase abgestimmt werden kann, so daß entweder
noch unverbrannter Kraftstoff in den Auspufftrakt ge
langt, was zu unerwünschten Geräuschen durch ver
schleppte Verbrennungen führt, oder Verbrennungsgase
im Zylinder verbleiben und die Leistung der Brenn
kraftmaschine reduzieren oder sogar die Zündung des
Gemisches ganz verhindern.
Die erfindungsgemäße Einspritzanlage gemäß Hauptan
spruch und das erfindungsgemäße Verfahren nach An
spruch 6 haben demgegenüber den Vorteil, daß der Ver
brennungsvorgang bei Zweitakt-Motoren wesentlich ver
bessert wird, indem Verbrennungsgase aus dem Zylinder
raum ausgespült werden, wobei so gut wie keine unver
brannten Kraftstoffanteile in den Auspufftrakt gelan
gen. Gleichzeitig wird die Motorleistung erhöht. Dies
wird mit Hilfe einer Steuereinrichtung der Einspritz
anlage erreicht, welche die Kraftstoffeinspritzung in
die überströmende Luftmenge so steuert, daß die Kraft
stoffzufuhr drehzahl- und/oder lastabhängig während
mindestens eines Spültakts durch entsprechende Steue
rung des jeweils einem Zylinder zugeordneten Ein
spritzventils unterbrochen werden kann. Dadurch wer
den besonders im Leerlauf- und Teillastbetrieb die
Kohlenwasserstoffemission und auch die Geräuschent
wicklung durch verschleppte Verbrennungen von Kraft
stoffanteilen im Auspufftrakt wesentlich vermindert
und gleichzeitig die Motorleistung erhöht. Im Gegen
satz zur Zylinderabschaltung bei Viertakt-Motoren
dient hier die Durchführung von Spültakten ohne Kraft
stoffeinspritzung, bei denen dann auch kein Verbren
nungs- bzw. Arbeitstakt erfolgt, dazu, eine möglichst
gut entflammbare Zylinderfüllung zu erhalten.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnah
men sind vorteilhafte Weiterbildungen der im Hauptan
spruch angegebenen Einspritzanlage sowie des in An
spruch 6 gekennzeichneten Einspritzverfahrens möglich.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der
Kraftstoff in den Überströmkanal des Zweitakt-Motors
eingespritzt. Bevorzugt wird mit Hilfe der Einspritz
anlage und des Einspritzverfahrens das Einspritzven
til des Zylinders so angesteuert, daß alternativ oder
in Kombination mit kraftstofffreien Spültakten die
Kraftstoffeinspritzung bei mit Kraftstoffeinspritzung
erfolgenden Spültakten am Ende eines jeden Spültakts
erfolgt. Dadurch wird eine gewisse Schichtladung er
zielt: Die Verbrennungsgase werden am Anfang eines
Spültakts durch das überströmende kraftstofffreie
Frischgas verdrängt, erst später, am Ende des Spül
takts, wird über das Einspritzventil Kraftstoff in
die überströmende Luftmenge eingespritzt. Dadurch
wird dann der Verbrennungsraum mit einem zündfähigen
Frischgas-Kraftstoff-Gemisch gefüllt, wobei praktisch
kein unverbrannter Kraftstoff in den Auspufftrakt ge
langt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er
findung dargestellt und in der nachfolgenden Beschrei
bung näher erläutert. Dabei gibt die Figur eine Prin
zipskizze der erfindungsgemäßen Einspritzanlage für
einen Zweitakt-Motor mit einem Zylinder wieder.
Die Figur zeigt einen Zweitakt-Motor 2 mit einem
einen Verbrennungsraum 4 umschließenden Zylinder 6,
einer Zündkerze 10, einem Kolben 12 und mit einer in
einem Kurbelgehäuse 14 angeordneten Kurbelwelle 16.
Außerdem sind ein Überströmkanal 20 sowie ein Auspuff
kanal 22 dargestellt. Eine Steuereinrichtung 30 ist
mit einem in dem Überströmkanal 20 angeordneten Ein
spritzventil 32 verbunden. Die Stellung des Kolbens
12 wird mit Hilfe eines Sensors 34, hier mittels
eines an der Kurbelwelle 16 angeordneten Sensors 34
ermittelt, der entsprechende Signale an die Steuerein
richtung 30 abgibt. Die Kolbenstellung kann jedoch
auf jede beliebige Weise festgestellt und der Steuer
einheit 30 übermittelt werden.
Im Betrieb des Zweitakt-Motors 2 strömt Frischgas
über eine nicht dargestellte Einlaßleitung in das Kur
belgehäuse 14, wird dort vorverdichtet und gelangt
über den Überströmkanal 20 in den Verbrennungsraum
4. Dabei verdrängt das Frischgas in dem Spültakt die
im vorangegangenen Arbeitstakt entstandenen Verbren
nungsgase aus dem Verbrennungsraum 6. Diese werden
durch den Auspuffkanal 22 ausgetrieben.
Besonders im Leerlauf- und Teillastbetrieb ist die
Verdrängung der Verbrennungsgase unvollständig. Es
bleiben daher soviel Verbrennungsgase im Verbrennungs
raum 4, daß eine Zündung des im Verbrennungsraum 4
vorhandenen Gemisches häufig nicht erfolgen kann. Da
durch gelangt unverbrannter Kraftstoff in den Auspuff
trakt des Zweitakt-Motors 2, wo verschleppte Verbren
nungen zu einer erheblichen Geräuschbelästigung und
zu hohen Kohlenwasserstoffemissionen führen. Gleich
zeitig wird die Motorleistung reduziert.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Einspritzanlage bzw.
des erfindungsgemäßen Einspritzverfahrens wird das in
dem Überströmkanal 20 angeordnete Einspritzventil 32
durch die Steuereinrichtung 30 so gesteuert, daß vor
zugsweise im Leerlauf- und Teillastbetrieb ein oder
mehrere aufeinanderfolgende Spültakte ohne Zugabe von
Kraftstoff erfolgen können. Dadurch wird der Verbren
nungsraum 4 gänzlich von Verbrennungsgasen befreit.
Wenn anschließend Kraftstoff über das Einspritzventil
32 in das überströmende Frischgas eingespritzt wird,
kann eine Zündung des Gemischs sicher erfolgen. Auf
diese Weise wird auch verhindert, daß unverbrannter
Kraftstoff in den Auspuffkanal 22 gelangt und dort
verbrennt. Dadurch wird die Geräuschentwicklung eben
so wie die Emission von Kohlenwasserstoff wesentlich
reduziert und gleichzeitig die Motorleistung gestei
gert.
Bei Zweitakt-Motoren mit beispielsweise vier oder
sechs Zylindern steuert die Steuereinrichtung 30 die
Einspritzventile 32 der Zylinder 6 so, daß vorzugs
weise im Leerlauf- oder Teillastbetrieb nur einzelne
Zylinder 6 mit Kraftstoff beschickt werden, während
andere einen oder mehrere aufeinanderfolgende Spül
takte ohne Zugabe von Kraftstoff ausführen. Es findet
somit eine "Einzelzylinderabschaltung" statt.
Die Steuereinrichtung 30 steuert das Einspritzventil
32 in Abhängigkeit von der Stellung des Kolbens 12.
Die Kolbenstellung wird dazu mittels des nahe der Kur
belwelle 16 des jeweiligen Kolbens 12 angeordneten
Sensors 34 festgestellt, der die Stellung der Kurbel
welle 16 und damit die Kolbenstellung erfaßt und ent
sprechende Signale an die Steuereinrichtung 30 lei
tet. Diese wertet die Signale des Sensors 34 aus und
steuert das Einspritzventil 32 entsprechend. Durch
bestimmte Kurbelwellen- bzw. Kolbenstellungen werden
dabei Anfang und Ende eines Spültakts definiert.
Die Steuerung des Einspritzventils 32 erfolgt bei
Spültakten mit Kraftstoffeinspritzung dergestalt, daß
die Kraftstoffeinspritzung am Ende eines Spültakts
erfolgt, wodurch eine Schichtladung des Verbrennungs
raums 4 erreicht wird. Dazu hält die Steuereinrich
tung 30 das Einspritzventil 32 am Anfang eines Spül
takts geschlossen. Dadurch gelangt zunächst das im
Kurbelgehäuse 14 verdichtete Frischgas, das keinerlei
Kraftstoff enthält, über den Überströmkanal 20 in den
Verbrennungsraum 4 und verdrängt die Verbrennungs
gase. Diese treten in den Aufpuffkanal 22. Erst am
Ende des Spültakts öffnet die Steuereinrichtung 30
das Einspritzventil 32, so daß Kraftstoff in das über
strömende Frischgas eingespritzt wird. Dadurch ge
langt eine "Schicht" von mit Kraftstoff gesättigten
Frischgasen in den Verbrennungsraum 4. Durch diese
Schichtladung wird eine optimal entflammbare Zylinder
füllung erreicht.
Mit Hilfe der Erfindung wird eine verbesserte Füllung
des Verbrennungsraums eines Zweitakt-Motors erreicht,
wobei die Geräuschentwicklung und die Emissionen von
Kohlenwasserstoffen reduziert und gleichzeitig Lei
stungsverluste des Motors vermieden werden.
Die Steuerungseinrichtung der Einspritzanlage kann
mit einer Steuerschaltung für die Zündung in einem
einzigen elektronischen Steuergerät zusammengefaßt
werden, ohne daß dabei der Rahmen der Erfindung ver
lassen würde.
Claims (11)
1. Elektronisch gesteuerte Einspritzanlage für minde
stens einen Zylinder aufweisende Zweitakt-Motoren, die
mindestens ein dem Zylinder (6) zugeordnetes Ein spritzventil (32) und
eine das Einspritzventil (32) steuernde Steuereinrich tung (30) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (30) die Kraftstoffeinsprit zung in die überströmende Luftmenge so steuert, daß in Abhängigkeit von Drehzahl und/oder Last mindestens ein Spültakt ohne Kraftstoffzugabe möglich ist.
mindestens ein dem Zylinder (6) zugeordnetes Ein spritzventil (32) und
eine das Einspritzventil (32) steuernde Steuereinrich tung (30) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (30) die Kraftstoffeinsprit zung in die überströmende Luftmenge so steuert, daß in Abhängigkeit von Drehzahl und/oder Last mindestens ein Spültakt ohne Kraftstoffzugabe möglich ist.
2. Elektronisch gesteuerte Einspritzanlage nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einspritzventil (32) seinem Zylinder (6) so
zugeordnet ist, daß die Kraftstoffeinspritzung in den
Überströmkanal (20) des Zylinders (6) erfolgt.
3. Elektronisch gesteuerte Einspritzanlage nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einspritzventil (32) seinem Zylinder (6) so
zugeordnet ist, daß die Kraftstoffeinspritzung direkt
in den Verbrennungsraum (4) des Zylinders (6) erfolgt.
4. Elektronisch gesteuerte Einspritzanlage nach einem
der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einspritzventil (32) durch die Steuereinrich
tung (30) so steuerbar ist, daß bei mit Kraftstoffein
spritzung erfolgenden Spültakten die Kraftstoffein
spritzung am Ende eines jeden Spültakts erfolgt.
5. Elektronisch gesteuerte Einspritzanlage nach einem
der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
einen der Steuereinrichtung (30) zugeordneten Sensor
(34) zur Bestimmung des Kraftstoffeinspritzzeit
punkts, der zur Erfassung der momentanen Betriebs
stellung eines im Zylinder (6) angeordneten Kolbens
(12) die Stellung einer Kurbelwelle (16) des Zwei
takt-Motors (2) feststellt.
6. Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung
bei mindestens einen Zylinder aufweisenden Zweitakt-
Motoren mit Hilfe einer elektronisch gesteuerten Ein
spritzanlage,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von Drehzahl und/oder Last minde
stens ein Spültakt ohne in die überströmende Luft
menge erfolgende Kraftstoffeinspritzung durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoff in einen Überströmkanal (20) des
Zylinders (6) eingespritzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoff direkt in den Verbrennungsraum (4)
des Zylinders (6) eingespritzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei mit Kraftstoffeinspritzung erfolgenden Spül
takten der Kraftstoff am Ende des Spültakts einge
spritzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeitpunkt der Kraftstoffeinspritzung mit
Hilfe eines Sensors (34) festgelegt wird, der zur Er
fassung der momentanen Betriebsstellung eines im Zy
linder (6) angeordneten Kolbens (12) die Stellung
einer Kurbelwelle (16) des Zweitakt-Motors (2) fest
stellt und ein entsprechendes Signal an eine Steuer
einrichtung (30) der Einspritzanlage abgibt.
11. Zweitakt-Motor mit mindestens einem Zylinder,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einpritzanlage nach Anspruch 1 verwendet
oder ein Einspritzverfahren nach Anspruch 6 angewandt
wird.
Priority Applications (3)
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DE19863619794 DE3619794A1 (de) | 1986-06-12 | 1986-06-12 | Elektronisch gesteuerte einspritzanlage fuer mindestens einen zylinder aufweisende zweitakt-motoren und verfahren zur steuerung der kraftstoffeinspritzung bei derartigen motoren |
JP62091083A JPS62298636A (ja) | 1986-06-12 | 1987-04-15 | 少なくとも一つの気筒を有する2サイクル機関用電子制御噴射装置および同機関において燃料噴射を制御する方法 |
KR870005607A KR880000681A (ko) | 1986-06-12 | 1987-06-03 | 적어도 하나의 기통을 가지는 2싸이클 기관용 전자제어 분사장치 및 동 기관에 있어서 연료분사를 제어하는 방법 |
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Publications (1)
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DE3619794A1 true DE3619794A1 (de) | 1987-12-17 |
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ID=6302871
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DE19863619794 Ceased DE3619794A1 (de) | 1986-06-12 | 1986-06-12 | Elektronisch gesteuerte einspritzanlage fuer mindestens einen zylinder aufweisende zweitakt-motoren und verfahren zur steuerung der kraftstoffeinspritzung bei derartigen motoren |
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DE (1) | DE3619794A1 (de) |
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Legal Events
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