-
Vorrichtung zum kontinuierlichen Messen der Dicke eines
-
in seiner Längsrichtung verschiebbaren platten- oder strangförmigen
Werkstücks
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
kontinuierlichen Messen der Dicke eines in der Längsrichtung verschiebbaren platten-
oder strangförmigen Werkstücks, enthaltend zwei Messköpfe, die über bzw. unter der
Verschiebebahn angeordnet sind und optische Einrichtungen aufweisen, um den Abstand
zwischen dem Messkopf und der benachbarten Werkstückoberfläche zu bestimmen, sowie
eine elektronische Schaltung, die aus den beiden Abstandsbestimmungen mindestens
die Abweichung der Werkstückdicke vom Dickensollwert berechnet.
-
Platten- oder strangförmige Werkstücke werden in Abhängigkeit von
ihrer Endform und vom Werkstoff vorzugsweise in kontinuierlich ablaufenden Herstellverfahren
auf die gewünschte Dicke gepresst, gewalzt, gespaltet, gemessert oder extrudiert.
Um zu verhindern, dass der Istwert der Werkstückdicke mehr als zulässig vom Sollwert
abweicht, was entweder teures Nacharbeiten erfordert oder zu noch teurerem Ausschuss
führt, sind Vorrichtungen entwickelt worden, mit denen der Istwert der Dicke kontinuierlich
überwacht werden kann.
-
Eine erste Art dieser Vorrichtung enthält einen Messkopf mit einer
Rolle, die auf das Werkstück abgesenkt wird und die beim Verschieben des Werkstücks
unter der Rolle auf-und/oder abbewegt wird, wenn sich die Dicke des Werkstücks ändert.
Der Weg dieser Auf- oder Abbewegung wird mechanisch oder elektrisch bestimmt und
mittels eines elektronischen Auswertegeräts angezeigt und/oder registriert. Es gibt
auch Ausführungsformen dieser Vorrichtung mit zwei Messköpfen, wobei die Rolle des
einen Messkopfs auf die Oberfläche des Werkstücks abgesenkt und die Rolle des anderen
Messkopfs an die untere Fläche angehoben wird und bei denen das Auswertegerät die
Differenz der Bewegungen der beiden Rollen anzeigt
oder registriert. Bei Herstellanlagen für sehr breite Werkstücke
ist es auch üblich, mehrere quer zur Verschieberichtung des Werkstücks angeordnete
Messköpfe zu verwenden.
-
Bei einer zweiten Art dieser bekannten Vorrichtungen wird das Werkstück
nicht mechanisch berührt, sondern es wird ein Messkopf verwendet, der eine Lichtquelle
enthält, die die Werkstückoberfläche punktförmig beleuchtet. Weiter ist ein optisches
System vorgesehen, das den Lichtpunkt auf einem Fotodioden-Array abbildet. Bei einer
Aenderung der Dicke oder einer Verwerfung des unter dem Lichtpunkt verschobenen
Werkstücks wandert der Lichtpunkt senkrecht zur Werkstückoberfläche und damit auch
das Bild des Lichtpunkts auf dem Fotodioden-Array. Diese letztere Wanderung wird
elektronisch ausgewertet und gibt ein Mass für die Dickenänderung oder Verwerfung.
Auch bei dieser zweiten Art der bekannten Vorrichtungen werden vorzugsweise zwei
Messköpfe verwendet, um Dickenänderungen von einer Verwerfung bei konstanter Werkstückdicke
zu unterscheiden, und es gibt Vorrichtungen mit mehreren quer zur Verschieberichtung
des Werkstücks angeordneten Messkopfpaaren.
-
Die erste Art dieser Vorrichtungen, bei denen die Fühlerrollen auf
dem Werkstück ablaufen, ist nicht für alle Werkstoffe geeignet, ist weniger genau
als die zweite Art und ist insbesondere gegen Schwingungen des Werkstücks empfindlich
bzw. benötigt zusätzliche Einrichtungen zum Kompensieren solcher Schwingungen. Bei
den Vorrichtungen der zweiten Art wird das Bild des Lichtpunkts auf dem Fotodioden-Array
von der Struktur und Farbe der reflektierenden Oberfläche beeinflusst, was die Konstanz
und Genauigkeit der Bestimmung beeinträchtigt. Nachteilig ist bei beiden Arten,
dass sie keine Absolutmessung ermöglichen, sondern entweder nur die Abweichung von
einem Mittelwert anzeigen oder nach der Einstellung des Nullpunkts auf einen vorgegebenen
Sollwert den
Istwert als die Summe aus diesem Sollwert und den Abweichung
gen bestimmen.
-
Der vorliegenden Erfindung lag darum die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der die Dicke eines Werkzeugs kontinuierlich und mit einer bisher
nicht erreichbaren Genauigkeit, dazu berührungslos und ohne schwieriges und zeitaufwendiges
Einstellen des Nullpunkts,direkt gemessen werden kann.
-
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass jeder Messkopf senkrecht
zur Ebene des Werkstücks verfahrbar ist und eine erste optische Einrichtung aufweist,
die das Bild eines ersten optischen Rasters auf eine ausserhalb des Messkopfes liegende
Fläche projiziert, und eine zweite optische Einrichtung, die das Bild des ersten
optischen Rasters auf der Fläche auf einem zweiten gleichartigen optischen Raster
abbildet, sowie ein im Lichtweg hinter dem zweiten optischen Raster angeordnetes,
opto-elektronisches Bauelement, das ein dem durch das zweite optische Raster hindurchtretenden
Licht entsprechendes Ausgangssignal erzeugt, und dadurch, dass die elektronische
Schaltung mit dem Fahrwerk, den beiden optischen Einrichtungen und dem opto-elektronischen
Bauelement jedes Messkopfs je einen Regelkreis bildet, der das Verfahren jedes Messkopfs
derart steuert, dass das Ausgangssignal des opto-elektronischen Bauelements einen
Minimal- oder Maximalwert erreicht oder um diesen pendelt und aus der Summe der
Fahrwege der beiden Messköpfe die Dicke des Werkstücks berechnet.
-
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht erstmalig eine berührungslose
Dickenmessung, bei der die Messköpfe ab der Dicke Null auseinandergefahren werden
und auch grossen Dikkenänderungen
folgen können. Das Verfahren
der Messköpe ermöglicht auch beim Messen der Dicke aufeinasnderfolgend verschiebbarer
und voneinander beabstandeter Platten, z.B. von Spanplatten, ab einer Etagenpresse,
zwischen den aufeinanderfolgenden Platten den Nullpunkt zu verifizieren. Durch das
relativ grossflächige Bild des ersten Rasters auf der Werkstückoberfläche können
durch die Oberflächenstruktur bewirkte Fehler der Dickenmessung vermieden werden.
Die Verwendung von zwei Messköpfen ermöglicht auch, die Dicke bzw.
-
Dickenänderung solcher Werkstücke zu messen, die während des Verschiebens
durch die Vorrichtung schwingen.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Hilfe der
Figuren beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die schematische Darstellung eines Messkopfs,
Fig. 2 eine grafische Darstellung der Intensität des durch das zweite optische Raster
hindurchtretenden Lichts in Abhängigkeit von der Entfernung der Gegenstandsebene
der zweiten optischen Einrichtung von der Oberfläche mit dem Bild des ersten optischen
Rasters und Fig. 3 das Blockschema einer elektronischen Schaltung zum Steuern des
Fahrwerks für den Messkopf und zum Auswerten des Fahrwegs.
-
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Messkopf 10, der über einem Messtisch
11, über den das zu messende Werkstück 12 verschoben wird, angeordnet ist. Der Messkopf
enthält eine erste optische Einrichtung mit einer Lichtquelle 13, einem Kondensor
14 zum gleichmässigen Beleuchten eines ersten optischen Rasters 16 sowie einem Projektionsobjektiv
17. Der Messkopf enthält weiter eine zweite optische Einrichtung
mit einem Fotoobjektiv 18, einem zweiten optischen Raster 19,
einer Sammellinse 21 und einem opto-elektronischen Wandler 22. Die beiden optischen
Raster können einfacherweise als Kreuzgitter ausgebildet sein, bei dem die Breite
der Stege und der freie Abstand zwischen benachbarten Stegen gleich sind. Den beiden
optischen Einrichtungen ist ein halbdurchlässiger Spiegel 23 zugeordnet, und die
Brennweiten der einzelnen Linsen bzw. Linsensysteme, die Abmessungen und Form der
beiden optischen Raster sowie die Abstände der Bauelemente voneinander sind derart
gewählt, dass die Projektionsebene des ersten und die Gegenstandsebene des zweiten
optischen Gitters ineinander liegen. Das hat zur Folge, dass beim scharfen Abbilden
des projizierten Bilds 24 des ersten optischen Rasters 16 auf dem zweiten optischen
Raster 19 praktisch kein leicht durch dieses zweite optische Raster hindurchtritt.
-
Der Messkopf ist in vertikaler Richtung verfahrbar an einem Träger
26 befestigt. Zum Fahrwerk gehören ein Schrittmotor 27 mit einem Getriebe 28, das
eine (nicht gezeigte) Schraubenmutter antreibt, die mit dem mindestens teilweise
als Gewindespindel ausgebildeten Träger zusammenwirkt. Die beschriebenen Teile des
Messkopfs sind in einem Gehäuse 29 möglichst staubdicht eingeschlossen, wozu im
Bereich des Trägers Lederdichtungen 31, 32 und für die Projektion und Abbildung
des ersten optischen Rasters eine transparente, planparallele Platte 33 vorgesehen
ist. Die Mitte der Aussenfläche dieser Platte ist verspiegelt (34).
-
Der Messtisch 11 weist in der Verlängerung der optischen Achse, die
der ersten und der zweiten optischen Einrichtung gemeinsam ist, eine Oeffnung 36
auf, durch die ein Bild des ersten Rasters eines (nicht gezeigten) unter dem Messtisch
angeordneten Messkopfs auf der unteren Oberfläche des Werkstücks erzeugt werden
kann.
-
Die Fig. 2 zeigt in einer grafischen Darstellung die Intensität E
des durch das zweite optische Raster 19 hindurchtretenden Lichts bzw. die Beleuchtungsstärke
auf dem opto-elektronischen Wandler 22, in Abhängigkeit von der Entfernung des Bilds
24 des ersten optischen Rasters 16 von der Projektionsebene der ersten bzw. der
Gegenstandsebene der zweiten optischen Einrichtung. Wie jeder Fachmann sofort erkennt,
ist bei der oben beschriebenen Anordnung der beiden optischen Einrichtungen die
Beleuchtungsstärke E auf dem optoelektronischen Wandler minimal, wenn das erste
optische Raster 16 mit optimaler Schärfe auf eine Fläche projiziert und das dabei
entstehende Bild 24 wieder mit optimaler Schärfe auf dem zweiten Raster 19 abgebildet
wird, so dass das zwischen den Stegen des ersten Rasters hindurchtretende Licht
auf die Stege des zweiten Rasters fällt. Diese optimale,scharfe Projektion und Abbildung
werden erreicht, wenn der optische Abstand des Bilds 24 vom Projektionsobjektiv
17 gleich der Bildweite dieses Objektivs ist und wenn zugleich der optische Abstand
des Bilds 24 vom Fotoobjektiv 18 gleich der Gegenstandsweite dieses letzteren Objektivs
ist. Wenn der Abstand des Bilds 24 vom Projektionsobjektiv 17 kleiner oder grösser
als dessen Bildweite ist, dann entsteht ein unscharfes Bild, dessen Helligkeitskontraste
mit zunehmender Entfernung vom optimalen Abstand abnehmen. Bei der beschriebenen
Anordnung bewirkt die Aenderung des Bildabstands vom Projektionsobjektiv zugleich
eine Aenderung des Abstands zwischen dem Bild und dem Fotoobjektiv, was weiter zur
Folge hat, dass das unscharfe Bild des ersten Rasters noch unschärfe auf dem zweiten
Raster abgebildet und der Kontrast dort noch weiter verringert wird. Dann wird das
zwischen den Stegen des ersten Rasters hindurchtretende Licht nicht mehr von den
Stegen des zweiten Rasters auf gefangen, sondern fällt zwischen diesen hindurch
auf den fotoelektrischen Wandler 22. Wegen der multiplikativen Wirkung der zweifachen
Unschärfe verlaufen die beiden Aeste der Kurve 37 unterhalb und oberhalb des Minimums
bei D etwa parabelförmig.
-
Die Fig. 3 zeigt das vereinfachte Blockschema einer elektronischen
Schaltung zum Steuern der Fahrwerke der beiden Messköpfe und zum Berechnen der Werkstückdicke
aus dem Fahrweg.
-
Die Schaltung enthält zwei gleichartig aufgebaute Schaltkreise 41,
42, von denen jeder einem der Messköpfe zugeordnet ist, und einen Messkreis 43,
der Steuersignale für die beiden Schaltkreise erzeugt und deren Ausgangssignale
verwertet. Der einfachen Uebersicht wegen sind nur die Baugruppen des einen der
beiden Schaltkreise sowie des Messkreises gezeigt.
-
Jeder der beiden gleichartig aufgebauten Schaltkreise enthält eine..
reingangsverstärker 44, der mit dem Ausgang des zugeordneten fotoelektrischen Wandlers
22 verbunden ist.
-
Vom Eingangsverstärker führt eine Leitung zu einer Sampleand-Hold-Schaltung
45, deren Ausgangssignal positiv ist, wenn das analoge Eingangssignal grösser wird,
und negativ ist, wenn das Eingangssignal kleiner wird. Der Ausgang dieser Schaltung
st mit einem ersten Eingang einer Signalgenerators 47 verbunden, dessen Ausgangssignale
als Antriebsimpulse für den Schrittmotor 27 verwendet werden, der den Messkopf längs
des Trägers 26 verschiebt. Der Messkreis 43 enthält einen Oszillator 48, dessen
Ausgang an einen zweiten Eingang des Signalgenerators 47 in jedem der beiden Schaltkreise
41, 42 geführt ist. Weiter sind im Messkreis zwei Zähler 49, 51 vorgesehen, deren
Eingänge mit dem Ausgang der zugeordneten Signalgeneratoren in den Schaltkreisen
verbunden sind. Der Ausgang jedes der beiden Zähler ist an einen Eingang eines Addierwerks
52 geführt, dessen Ausgang mit einer Anzeigeeinrichtung 53 verbunden ist. Der Messkreis
enthält auch eine Steuerschaltung 54, mit der der Signalgenerator 47 direkt, d.h.
mit einem eingespeicherten Programm oder mit manuell eingegebenen Signalen, beeinflusst
werden kann.
-
Beim Betrieb der beschriebenen Vorrichtung wird davon ausgegangen,
dass die Bild- und die Gegenstandsweite der ersten bzw. zweiten optischen Einrichtung
bekannt sind, dass die Bild- und die Gegenstandsebene ineinanderliegen und der Abstand
dieser gemeinsamen Ebene von dem Spiegel 34 auf der Abdeckplatte 33 bekannt ist.
Weiter sind die Steigung der Gewindespindel am Träger 26, die Untersetzung des Getriebes
28 und der Drehwinkel für jeden Schritt des Schrittmotors 27 und darum die jedem
Schritt entsprechende Verschiebung des Messkopfs längs des Trägers bekannt.
-
Weil die mechanische Aufhängung des Messkopfs relativ zum Messtisch
durch äussere Einflüsse und beispielsweise Vibrationen oder mechanische Dilatation
Aenderungen erleiden können, die grösser sind als die angestrebte Messgenauigkeit
und auch die Einstellung der elektronischen Komponenten nicht absolut stabil ist,
wird vorzugsweise vor jeder Inbetriebnahme der Vorrichtung die Nulleinstellung kontrolliert.
-
Dazu wird der Signalgenerator 47 jedes Schaltkreises durch Befehle
vom Steuerschalter 54 zum Erzeugen von Antriebsimpulsen für den zugeordneten Schrittmotor
27 erregt, wobei die Impulse eine Polarität aufweisen, derzufolge die Drehung des
Schrittmotors den Messkopf in Richtung auf den Messtisch verschiebt. Die beiden
Messköpfe fahren dann gegeneinander, bis der Spiegel 34 auf der Abdeckplatte 33
des einen Messkopfs das Licht der ersten optischen Einrichtung des anderen Messkopfs
in die zweite optische Einrichtung dieses anderen Messkopfs reflektiert. Mit zunehmender
gegenseitiger Näherung der beiden Messköpfe beginnt sich auf dem Spiegel der Abdeckplatte
jedes einen Messkopfs das Bild des Rasters in der ersten optischen Einrichtung jedes
anderen Messkopfs abzubilden, wobei die Schärfe des Bilds und damit der Verlauf
der von der Spiegelfläche bewirkten Beleuchtungsstärke auf dem fotoelektronischen
Wandler des anderen Messkopfs
der Kurve 37 in Fig. 2 entspricht.
Das Ausgangssignal des opto-elektronischen Wandlers ist (mindestens im Bereich)
des Minimums der Kurve 37) der Beleuchtungsstärke E proportional und wird nach Verstärkung
im Verstärker 44 in der Sample-and-Hold-Schaltung 46 auf die Richtung seiner Aenderung
getastet. Am Ausgang dieser Sample-and-Hald-Schaltung erscheint dann ein digitales
Signal, dessen Polarität oder Eins- oder Null-Signal anzeigt, ob das Ausgangssignal
des fotoelektronischen Wandlers bzw. dessen Beleuchtungsstärke zu- oder abnimmt.
Das digitale Signal bestimmt die Polarität der vom Signalgenerator erzeugten Antriebs
impulse und damit die Drehrichtung des Schrittmotors.
-
Bei der beschriebenen Anordnung fahren die beiden Messköpfe aufeinander
zu, bis der Spiegel jedes Messkopfs in der Bildebene des anderen Messkopfs liegt.
Der Signalgenerator 47 ist derart programmiert, dass er die Messköpfe um mindestens
einen Schritt ihrer Schrittmotoren in der ursprünglichen Fahrrichtung weiter verfährt
(z.B. in Fig. 2 über den Abstand D hinaus zum Abstand D'),was gemäss den obigen
Ausführungen die Polarisation der Antriebs impulse umkehrt und eine Verschiebung
des Messkopfs wieder um mindestens einen Schaltschritt in entgegengesetzter Richtung
über den optimalen Abstand hinaus bewirkt (z.B. in Fig. 2 zum Abstand D"). Auf diese
Weise pendelt der Messkopf mit der Frequenz der Antriebs impulse um den optimalen
Messabstand, wobei die beim Pendeln durchfahrene Strecke dem Weg entspricht, um
den der Messkopf von zwei Schaltschritten des Schrittmotors verfahren wird. Zugleich
werden die beiden Zähler 49, 51 auf einen Wert eingestellt, der der Anzahl Motorschritte
entspricht, die zum Durchfahren der Strecke zwischen dem Spiegel auf der Abdeckplatte
und der Bildebene benötigt werden.
-
Nach dieser Kontrolle der Nullstellung der Vorrichtung werden die
beiden Messköpfe beim Einschieben eines Werkstücks
wieder auseinander
gefahren, bis das Bild des Rasters der ersten optischen Einrichtung jedes Messkopfs
auf der zugeordneten Oberfläche des Werkstücks erscheint und, wie bereits beschrieben,
das Raster der zweiten optischen Einrichtung bzw. den dahinter angeordneten opto-elektronischen
Wandler beleuchtet. Sobald der Messkopf in eine Position gefahren ist, in der das
Bild 24 optimal auf dem zweiten Raster 19 abgebildet ist, wird das Verfahren des
Messkopfs in einer Richtung weg vom Werkstück unterbrochen, und es folgt das beschriebene
Pendeln um den optimalen Abstand. Die das Verfahren des Messkopfs bewirkenden Antriebs
impulse werden in den zugeordneten Zähler elngezählt, dessen voreingestellter Wert
Null zurückgezählt ist, wenn die Bildebenen der beiden Messköpfe ineinander liegen.
Die Inhalte der beiden Zähler 49, 51 werden in der Summierschaltung 52 summiert
und die Gesamtzahl der Antriebs impulse in Längeneinheiten umgerechnet und mit der
Anzeigeeinrichtung 53 angezeigt.
-
Bei einer praktisch erprobten Ausführungsform der Vorrichtung wurden
die Schrittmotoren in den beiden Messköpfen mit einer Frequenz von 10 kHz erregt,
und die Untersetzung des Getriebes sowie die Steigung der Gewindespindel waren derart
gewählt, dass jeder Messkopf bei jedem Schritt des Schrittmotors um 0,01 mm verschoben
wurde. Damit der vom opto-elektronischen Wandler, dem Schaltkreis mit dem Schrittmotor
und den beiden optischen Einrichtungen jedes Messkopfes gebildete Regelkreis auch
bei einer sprunghaften Aenderung der Dicke, beispielsweise einem Riss im Werkstück,
den Istwert nicht verliert, wurde die vorstehend beschriebene, sehr vereinfachte
Schaltung etwas abgeändert. Bei dieser abgeänderten Schaltung wurde die Polarisierung
der vom Signalgenerator erzeugten Antriebs impulse für den Schrittmotor nicht gleichzeitig
mit einer Aenderung des Ausgangssignals der Sample-and-Hold-Schaltung geändert,
sondern mit einer Verzögerung von 100 Impulsen. Auf diese Weise wurde die Pendelung
des
Messkopfs um den Istwert auf + 1 mm vergrösFert und damit das Erfassen sprunghafter
Istwertänderungen ermöglicht. Die Bestimmung des Istwerts erfolgte jeweils bei der
Aenderung des Ausgangssignals der Sample-and-Hold-Schaltung, d.h. bei einem Werkstück
mit praktisch konstanter Dicke, mit zeitlichen Abständen von 100 Impulsen oder 0,02
sec. Die Messgenauigkeit betrug + 0,01 mm.
-
Es versteht sich, dass die beschriebene Vorrichtung auf vielerlei
Weisen ahgeändert und an spezielle Betriebsbedingungen angepasst werden kann. Beispielsweise
kann die räumliche Anordnung der beiden optischen Einrichtungen im Messkopf ohne
Nachteil gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Anordnung umgekehrt werden. Anstelle
der als optische Raster beschriebenen Kreuzgitter können beliebige andere Raster
verwendet werden. Weiter kann das Raster in der zweiten optischen Einrichtung derart
plaziert werden, dass beim scharfen Abbilden des Bilds des Rasters der ersten optischen
Einrichtung auf dem Raster der zweiten optischen Einrichtung der opto-elektronische
Wandler nicht vollständig abgedunkelt, sondern maximal beleuchtet wird. Dann verläuft
die Kurve der Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit von der Werkstückdicke spiegelbildlich
zur Kurve 37 in Fig. 2,und die Linie D schneidet diese Kurve nicht im Minimum, sondern
im Maximum.
-
Es versteht sich weiter, dass auch die Einrichtung zum Verfahren des
Messkopfs anders als beschrieben ausgebildet werden kann. Beispielsweise ist es
möglich, anstelle einer Mutter und einer Gewindespindel ein Zahnrad und eine Zahnstange
oder noch einfacher einen Keilriemen zu verwenden, der am Träger befestigt ist und
mit dem ein Pulley des Getriebes in Eingriff steht.
-
Die nur schematisch gezeigten und beschriebenen Schaltpreise sowie
der Steuerkreis können mit handelsüblichen Bauelementen realisiert werden. Vorzugsweise
ist das Addierwerk so ausgebildet, dass es nicht nur die Summe der Wege der beiden
Messköpfe und daraus die Dicke des Werkstücks berechnet, sondern auch feststellt,
ob nur ein Messkopf oder beide Messköpfe in der gleichen Richtung oder gegeneinander
verfahren werden. Auf diese Weise können Dickenänderungen von Verwerfungen bei konstanter
Dicke und die Richtung der Verwerfung unterschieden werden. Die Auswahl der für
vorgegebene Betriebsbedingungen am besten geeigneten Bauelemente liegt im Bereich
fachmännischen Könnens, ebenso wie die Anpassung der Schaltkreise an solche Bedingungen,
weshalb auf eine detaillierte Beschreibung hier ausdrücklich verzichtet wird.
-
Schliesslich sei noch vermerkt, dass beim Messen der Dicke von Werkstücken,die
voneinander beabstandet zwischen den Messköpfen verschoben werden, dieser Abstand
genutzt wird, um die Messköpfe zusammenzufahren und die Nullstellung zu kontrollieren.
Um den dafür erforderlichen Weg zu verkürzen, kann für die Nulleinstellung anstelle
der beschriebenen teilweisen Verspiegelung der transparenten Abdeckplatte eine vorzugsweise
verspiegelte und von der Abdeckplatte beabstandte, d.h. näher zum gegenüberliegenden
Messkopf angeordnete Platte verwendet werden. Schliesslich sei noch erwähnt, dass
die Vorrichtung auch in relativ staubiger Umgebung zuverlässig arbeitet, weil beim
Verschmutzen der Abdeckplatte oder anderer optischer Bauelemente bzw. bei Werkstücken
mit einer optisch ungünstigen Oberfläche die in Fig. 2 gezeigte Kurve für die Beleuchtungsstärke
in Abhängigkeit von der Werkstückdicke nur in Richtung der Ordinate verschoben wird,
was durch entsprechende Einstellung der elektronischen Kreise ausgeglichen werden
kann.