DE3617171A1 - Nachfuehrantrieb fuer einen sonnenkollektor - Google Patents
Nachfuehrantrieb fuer einen sonnenkollektorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Nachführantrieb für einen zur Verfolgung der
Sonnenbewegung um eine Schwenkachse schwenkbaren, eine Haupteinstrahlungs
ebene aufweisenden Sonnenkollektor, mit zwei Hilfskollektoren mit jeweils
einem Wärmeaufnahmeelement für ein Wärmeträgermedium, wobei die Hilfs
kollektoren auf beiden Seiten der die Schwenkachse enthaltenden Hauptein
strahlungsebene angeordnet sind, eine im wesentlichen quer zur Hauptein
strahlungsebene liegende Querebene definieren und die Wärmeaufnahmeele
mente der Hilfskollektoren über ein Übergangselement für das Wärmeträger
medium miteinander verbunden sind, wobei die Hilfskollektoren zur Verfolgung
der Sonnenbewegung um die Schwenkachse aus einer Ausgangsstellung mit zur
einen Seite geneigter Querebene über eine Mittelstellung in eine Endstellung
mit zur anderen Seite geneigter Querebene schwenkbar und durch Übergang von
Wärmeträgermedium vom einen Wärmeaufnahmeelement zum anderen Wärmeaufnahme
element stets selbständig in eine Stellung gleicher Energieaufnahme bringbar
sind, wobei, vorzugsweise, die Hilfskollektoren den Wärmeaufnahmeelementen
zugeordnete Strahlungsschirme zur teilweisen Abschirmung, ggf. auch zur
Strahlungsverdichtung, aufweisen und wobei, vorzugsweise, die Schwenkachse
oberhalb der Schwerelinie des Nachführantriebs liegt.
Bei dem bekannten Nachführantrieb, von dem die Erfindung ausgeht (DE-PS
33 03 000) und bei allen anderen bekannten Nachführantrieben (GB-PS 15 53 359)
sind die Hilfskollektoren symmetrisch auf beiden Seiten der Haupteinstrah
lungsebene angeordnet. Die Haupteinstrahlungsebene ist die Ebene, die die
Schwenkachse des schwenkbaren Sonnenkollektors einschließt und bei exakt
auf die Sonne ausgerichtetem Sonnenkollektor auch die gedachte Verbindungs
linie von der Sonne zur Schwenkachse umfaßt. Durch die beiden Hilfskollek
toren des Nachführantriebs wird eine zur Haupteinstrahlungsebene etwa quer
verlaufende Querebene definiert, die häufig ebenfalls die Schwenkachse ent
hält. Die Querebene kann evtl. auch oberhalb oder unterhalb der Schwenkachse
des Sonnenkollektors liegen, wobei die Anordnung unterhalb der Schwenkachse
den Vorteil hat, daß das dann meist auch für die Schwerelinie des Nachführ
antriebs gilt. Dies wiederum bedingt eine stabile Lage des Nachführantriebs.
Im übrigen bedeutet die symmetrische Anordnung der Hilfskollektoren auf
beiden Seiten der Haupteinstrahlungsebene nicht, daß diese zwingend spie
gelsymmetrisch angeordnet sein müssen. Es ist beispielsweise vorteilhaft,
die Hilfskollektoren bezüglich der Schwenkachse axial gegen den eigent
lichen Sonnenkollektor und gegeneinander zu versetzen, um eine wechselsei
tige Abschattung bei nicht genau ausgerichtetem Sonnenkollektor zu vermeiden.
Der zuvor erläuterte bekannte Nachführantrieb für einen Sonnenkollektor hat
sich außerordentlich gut bewährt und ist konstruktiv optimal einfach aufge
baut. Ein gewisses Problem bei diesem bekannten Nachführantrieb besteht da
rin, daß bei sehr tief stehender Sonne die "Ansprechempfindlichkeit" ge
ring ist, also die Schwenkbewegung langsamer und träger erfolgt als bei hoch
stehender Sonne. Das wiederum hat seinen Grund darin, daß mit zunehmendem
Neigungswinkel der durch die Hilfskollektoren definierten Querebene gegen
über der Waagerechten das durch Verlagerung einer bestimmten Masse von Wärme
trägermedium von einem Wärmetauscherelement in das andere Wärmetauscherele
ment erzeugte Moment abnimmt. Es gilt dabei folgende Gleichung:
Δ M = 2 · r · g · Δ m · cos α.
Dabei ist M das Moment um die Schwenkachse, m ist die Masse von Wärmeträger
medium, r ist der radiale Abstand der Wärmeaufnahmeelemente der Hilfskollek
toren von der Schwenkachse, α ist der Winkel der Querebene gegenüber der
Waagerechten, also 0° bei waagerecht stehender Querebene und 90° bei senk
recht stehender Querebene. Man sieht ohne weiteres, daß das durch eine be
stimmte Massenverlagerung verursachte Moment mit der Neigung der Querebene
entsprechend einer Cosinusfunktion abnimmt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den bekannten Nachführantrieb
hinsichtlich der "Ansprechempfindlichkeit", insbesondere bei tief stehender
Sonne, zu verbessern.
Der erfindungsgmäße Nachführantrieb, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe
gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ausgleichskollektoren mit
jeweils einem Wärmeaufnahmeelement für ein Wärmeträgermedium und ggf. mit
entsprechenden Strahlungsschirmen vorgesehen sind und eine in einem Winkel
zur Querebene liegende Kollektorebene definieren, daß die Ausgleichskollek
toren auf beiden Seiten der Querebene angeordnet und über ein Übergangsele
ment für das Wärmeträgermedium miteinander verbunden sind und daß die Aus
gleichskollektoren durch Übergang von Wärmeträgermedium vom Wärmeaufnahme
element des einen Ausgleichskollektors zum Wärmeaufnahmeelement des anderen
Ausgleichskollektors stets selbständig in eine Stellung gleicher Energieauf
nahme bringbar sind.
Erfindungsgemäß wird zusätzlich zu dem Paar von Hilfskollektoren noch ein
in einem Winkel dazu angeordnetes Paar von Ausgleichskollektoren vorgesehen.
Die Anordnung der Ausgleichskollektoren ist so getroffen, daß eine Abnahme
des durch die Hilfskollektoren erzeugten Moments durch eine Zunahme des durch
die Ausgleichskollektoren erzeugten Moments teilweise kompensiert, kompensiert
bzw. überkompensiert wird. Das Ausmaß der Kompensation wird durch den Winkel
zwischen der Querebene und der Kollektorebene bestimmt.
In einer ersten, bevorzugten Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Nach
führantrieb für einen Sonnenkollektor mit einer oberhalb der Schwerelinie
liegenden Schwenkachse dadurch gekennzeichnet, daß die Querebene und die
Kollektorebene in einem spitzen Winkel, vorzugsweise einem Winkel von 10°
bis 50°, insbesondere von 20° bis 40°, zueinander verlaufen. Bei dieser
Konstruktion dient ein Kollektorpaar jeweils der Steuerung, das andere
Kollektorpaar dient der Verlagerung der Schwerelinie der Gesamtanordnung so
weit wie möglich unter die Schwenkachse. Die Steuerfunktion wechselt bei im
wesentlichen waagerechter Stellung der Winkelhalbierenden des Winkels zwi
schen der Querebene und der Kollektorebene.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen dieser Lehre sind in nachgeordneten An
sprüchen beschrieben und werden im übrigen in Zusammenhang mit der Erläu
terung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.
Nach einer weiteren Lehre ist in einer Alternative der erfindungsgemäße Nach
führantrieb dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichskollektoren in der
Haupteinstrahlungsebene angeordnet sind, also die Kollektorebene senkrecht
zur Querebene verläuft. Für die Ausgleichskollektoren gilt hier im wesent
lichen folgende Gleichung:
Δ M A = 2 · r A · g · Δ m · sin α
Die Summe der Momente von Hilfskollektoren und Ausgleichskollektoren ergibt
sich dann, wenn man vereinfachend voraussetzt, daß die radialen Abstände
aller Wärmeaufnahmeelemente von der Schwenkachse gleich sind, zu:
Δ M ges = 2 · r · g · Δ m · (cos α + sin a ).
Dabei ist weiter vorausgesetzt worden, daß die Massenverlagerung bei Ände
rung der Sonneneinstrahlung bei den Hilfskollektoren einerseits und den Aus
gleichskollektoren andererseits gleich ist. Sowohl die Voraussetzung hinsicht
lich des Radius als auch die Voraussetzung hinsichtlich der Massenverlagerung
ist nicht zwingend, sie dient nur der rechnerischen Vereinfachung.
Die voranstehende Gleichung für das Gesamtmoment von Hilfskollektoren und
Ausgleichskollektoren zeigt, daß bei dem Nachführantrieb nach dieser Lehre
das Gesamtmoment immer mindestens so groß ist wie das größte von den Hilfs
kollektoren allein erzeugte Moment bei exakt waagerecht ausgerichteter
Querebene. Der Klammerausdruck "cos α + sin α" wächst vom Wert 1 bei
α = 0° auf den Wert √ = 1,4142 bei α= 45° und fällt dann wieder auf den
Wert 1 bei α = 90° ab. Damit ist die "Ansprechempfindlichkeit" des erfin
dungsgemäßen Nachführantriebs bei tief stehender Sonne keineswegs schlechter
als bei hoch stehender Sonne, wobei für mittlere Winkelstellungen der Sonne
ein Maximum für die "Ansprechempfindlichkeit" erreicht wird.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der zuvor erläuterten Lehre der Erfindung
sind in den nachgeordneten Ansprüchen und in der Erläuterung bevorzugter
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 in einer schematischen, das Funktionsprinzip erläuternden Darstellung
ein Ausführungsbeispiel eines bekannten Nachführantriebs,
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Nachführan
triebs in Stirnansicht bei im Zenit stehender Sonne,
Fig. 3 in einer schematischen, das Funktionsprinzip erläuternden Darstellung
ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Nachführan
triebs,
Fig. 4 den Nachführantrieb gemäß Fig. 3 in Stirnansicht bei im Zenit stehen
der Sonne und
Fig. 5 den Nachführantrieb gemäß Fig. 3 in Stirnansicht bei tief stehender
Abendsonne.
Der in Fig. 1 dargestellte bekannte Nachführantrieb dient für einen zur
Verfolgung der Sonnenbewegung um eine Schwenkachse 1 schwenkbaren, eine
Haupteinstrahlungsebene I aufweisenden Sonnenkollektor 2. Der Sonnenkollek
tor 2 weist dabei im hier dargestellten Ausführungsbeispiel einen Reflektor
spiegel 3 und ein im Brennbereich des Reflektorspiegels 3 angeordnetes Wärme
aufnahmeelement 4 in Form eines Wärmerohrs auf. Der Reflektorspiegel 3 ist
paraboloidförmig als Zylinderspiegel ausgeführt, in dessen Brennlinie mehr
oder weniger genau das Wärmeaufnahmeelement 4 angeordnet ist. Der Reflek
torspiegel 3 des Sonnenkollektors 2 ist um die Schwenkachse 1 schwenkbar,
während das Wärmeaufnahmeelement 4 im wesentlichen in Ruhe bleibt. Es ist
allerdings nicht zwingend, daß überhaupt ein Reflektorspiegel vorgesehen
ist und daß das nachzuführende Element der Reflektorspiegel ist. Auch das
Wärmeaufnahmeelement, ein evtl. vorgesehener Hilfsspiegel, ein evtl. vor
gesehener Träger für Meßelemente usw. kann bzw. können durch den Nachführ
antrieb nachgeführt werden.
Wie Fig. 1 zeigt weist der Nachführantrieb zwei Hilfskollektoren 5 mit je
weils einem Wärmeaufnahmeelement 6 für ein Wärmeträgermedium, vorzugsweise
ein Kältemittel, auf. Die Hilfskollektoren 5 sind hier symmetrisch auf bei
den Seiten der die Schwenkachse 1 enthaltenden Haupteinstrahlungsebene I an
geordnet. Diese Anordnung ist allerdings nicht spiegelsymmetrisch, sondern
die Hilfskollektoren 5 sind bezüglich der Schwenkachse axial einerseits gegen
einander, andererseits gegen den Reflektorspiegel 3 versetzt. Die Hilfskollek
toren 5 definieren hier eine quer zur Haupteinstrahlungsebene I liegende
Querebene II. Die Wärmeaufnahmeelemente 6 der Hilfskollektoren 5 sind über
ein Übergangselement 7 für das Wärmeträgermedium miteinander verbunden. Im
übrigen ist die Schwenkachse 1 oberhalb der Schwerelinie des Nachführantriebs
insgesamt angeordnet, so daß auch ohne äußere Einwirkungen ein stabiles
Gleichgewicht vorliegt.
Generell gilt, daß der Nachführantrieb mit dem Sonnenkollektor in einer Schutz
hülle in Form eines Glasrohrs angeordnet sein kann, wobei der axial ver
setzten Anordnung der Hilfskollektoren 5 gegenüber dem Reflektorspiegel 3
eine besondere Bedeutung zukommt, da insoweit der Gesamtdurchmesser der An
ordnung so gering wie möglich gehalten werden kann. Auch sind für beide
Richtungen der Verfolgungsbewegung Anschläge vorgesehen.
Zur Verfolgung der Sonnenbewegung sind die Hilfskollektoren 5 um die Schwenk
achse 1 aus einer Ausgangsstellung A mit zur einen Seite, nämlich in Fig. 2
und 4 nach rechts, geneigter Querebene II über eine Mittelstellung B mit
waagerecht liegender Querebene II in eine Endstellung C mit zur anderen
Seite, nämlich in Fig. 2 und 4 nach links, geneigter Querebene II schwenkbar.
Diese Schwenkbewegung wird dadurch erzeugt, daß durch Übergang von Wärmeträ
germedium von einem Wärmeaufnahmeelement 6 zum anderen Wärmeaufnahmeelement 6
die Hilfskollektoren 5 stets selbständig in eine Stellung gleicher Energie
aufnahme gebracht werden. Dazu tragen die den Wärmeaufnahmeelementen 6 zuge
ordneten Strahlungsschirme 8 bei, die hier einerseits zur teilweisen Abschir
mung, andererseits zur Strahlungsverdichtung dienen.
Erfindungsgemäß sind nun zusätzlich zu den Hilfskollektoren 5 zwei Ausgleichs
kollektoren 9, 10 mit jeweils einem Wärmeaufnahmeelement 11 für ein Wärme
trägermedium vorgesehen. Die Ausgleichskollektoren 9, 10 sind in der Haupt
einstrahlungsebene I und symmetrisch zur Schwenkachse 1 auf beiden Seiten
der Querebene II angeordnet. Die Ausgleichskollektoren 9, 10 sind über ein
eigenes Übergangselement 12 für das Wärmeträgermedium miteinander verbunden,
weisen hier Strahlungsschirme 13, 14 auf und sind durch Übergang von Wärme
trägermedium von einem Ausgleichskollektor 9 zum anderen Ausgleichskollektor 10
stets selbständig in eine Stellung gleicher Energieaufnahme bringbar. Das
alles zeigen die Fig. 2 bis 5.
Fig. 2 zeigt nun ein erstes, konkretisiertes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung, bei dem die Schwenkachse 1 oberhalb der Schwerelinie des Nachführan
triebs insgesamt angeordnet ist und die Querebene II und die Kollektorebene
in einem spitzen Winkel, vorzugsweise einem Winkel von 10° bis 50°, insbeson
dere einem Winkel von 20° bis 40°, zueinander verlaufen.
lm in Fig. 2 dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind bei insge
samt symmetrisch zur Haupteinstrahlungsebene I stehenden Hilfskollektoren 5
und Ausgleichskollektoren 9, 10, also bei im wesentlichen senkrecht zur
Haupteinstrahlungsebene I verlaufender Winkelhalbierender des Winkels
zwischen Querebene II und Kollektorebene III, die oberhalb der Winkelhal
bierenden liegenden Kollektoren 5; 9, 10 stärkerer Einstrahlung ausgesetzt
als die unterhalb der Winkelhalbierenden liegenden Kollektoren 5; 9, 10.
Im in Fig. 2 dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel sind, wie ein
gangs gesagt, Strahlungsschirme 8; 13, 14 vorgesehen. Die zuvor erläuterte
unterschiedliche Einstrahlung auf die Kollektoren 5; 9, 10 wird nun hier
dadurch realisiert, daß der Öffnungswinkel der Strahlungsschirme 8; 13, 14
bezüglich der Haupteinstrahlungsebene I der oberhalb der Winkelhalbierenden
liegenden Kollektoren 5; 9, 10 etwas größer ist als der Öffnungswinkel der
Strahlungsschirme 8; 13, 14 der unterhalb der Winkelhalbierenden liegenden
Kollektoren 5; 9, 10. Im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbei
spiel gilt ergänzend, daß die Differenz der Öffnungswinkel der Strahlungs
schirme 8; 13, 14, der oberhalb und der unterhalb der Winkelhalbierenden
liegenden Kollektoren 5; 9, 10 etwa gleich dem Winkel zwischen der Quer
ebene I und der Kollektorebene III ist.
Fig. 3 zeigt ein weiteres, ebenfalls bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Ausgleichskollektoren 9, 10
in der Haupteinstrahlungsebene I angeordnet sind, also die Kollektorebene III
senkrecht zur Querebene II verläuft. Ausführliche Erläuterungen zu diesem
Ausführungsbeispiel der Erfindung finden sich im allgemeinen Teil dieser
Beschreibung.
Auch für das in den Fig. 3 bis 5 dargestellte, zweite bevorzugte Ausführungs
beispiel der Erfindung gilt, daß die gewünschten Einstrahlungsverhältnisse
durch entsprechend angeordnete und ausgebildete Strahlungsabschirmungen er
zielt werden können. Hier gilt zunächst, daß das Wärmeaufnahmeelement 11 des
unterhalb der Querebene II angeordneten Ausgleichskollektors 9 zwischen der
Anfangsstellung A und der Mittelstellung B und das Wärmeaufnahmeelement 11
des oberhalb der Querebene II angeordneten Ausgleichskollektors 10 zwischen
der Mittelstellung B und der Endstellung C auf der der Endstellung C zuge
wandten Seite gegen Sonneneinstrahlung abgeschirmt ist. Durch die zuvor er
läuterte Abschirmung wird erreicht, daß bei aufsteigender Sonne der unter
halb der Querebene II angeordnete Ausgleichskollektor 9 auf der in Aufstiegs
richtung vorderen Seite gegen Sonneneinstrahlung abgeschirmt ist, so daß
seine Energieaufnahme beim Aufsteigen der Sonne nachläßt, Wärmeträgermedium
vom anderen Ausgleichskollektor 10 übertragen wird und eine Schwenkbewegung
zur Verfolgung der Sonne eingeleitet wird. Entsprechend muß bei sinkender
Sonne, also nach Überschreiten der Mittelstellung B nun der oberhalb der
Querebene II angeordnete Ausgleichskollektor 10 gegen Sonneneinstrahlung ab
geschirmt sein, um bei sinkender Sonne den umgekehrten Effekt zu erzielen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung der Strahlungsabschirmung
der Ausgleichskollektoren 9, 10 im Rahmen der zuvor behandelten Lehre der Er
findung. Besonders einfach zu realisieren ist die Abschirmung dadurch, daß
die Strahlungsschirme 13, 14 der Ausgleichskollektoren 9, 10 klappbar sind.
Bei Überschreiten der Mittelstellung B wird der Strahlungsschirm 13 des unter
halb der Querebene II angeordneten Ausgleichskollektors 9 heruntergeklappt,
so daß Sonneneinstrahlung nicht mehr abgeschirmt ist, im wesentlichen gleich
zeitig wird der Strahlungsschirm 14 des oberhalb der Querebene II angeord
neten Ausgleichskollektors 10 hochgeklappt und damit gegen Sonneneinstrahlung
wirksam. Da im Bereich der Mittelstellung B durch die Hilfskollektoren 5
sowieso das größte Moment erzeugt wird, kann die zur Ausführung dieser Klapp
bewegungen notwendige mechanische Energie ohne weiteres von den Hilfskollek
toren 5 erzeugt werden.
Es gibt auch die Möglichkeit, die zu verändernde Abschirmung gegen Sonnen
einstrahlung ohne mechanische Strahlungsschirme, beispielsweise durch elek
trisch angesteuerte Flüssigkristallschirme zu verwirklichen. Auch gibt es die
Möglichkeit, jeweils zwei unterhalb und oberhalb der Querebene angeordnete
Ausgleichskollektoren vorzusehen und mit festen Strahlungsschirmen zu ver
sehen und bei Erreichen der Mittelstellung von einem Paar von Ausgleichs
kollektoren auf das andere Paar von Ausgleichskollektoren umzuschalten.
Nicht dargestellt ist in der Zeichnung eine möglicherweise besonders ein
fache Konstruktion der Strahlungsschirme, bei der der Nachführantrieb dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Strahlungsschirme an eigenen, auf der Schwenk
achse schwenkbar gelagerten Trägern angebracht und von dem jeweiligen Aus
gleichskollektor bei dessen Schwenkung mitnehmbar sind. Der Strahlungsschirm
für den unterhalb der Querebene liegenden Ausgleichskollektor liegt dabei
beispielsweise aufgrund seines Eigengewichts auf der Seite des Ausgleichs
kollektors auf und folgt dessen Schwenkbewegung bis zum Tiefpunkt der Schwenk
bahn, d. h. bis zur waagerechten Lage der Querebene. Einer weiteren Schwen
kung des zugehörigen Ausgleichskollektors folgt der Strahlungsschirm dann
nicht mehr. Der dem oberhalb der Querebene angeordneten Ausgleichskollektor
zugeordnete Strahlungsschirm ist gerade so stark federbelastet, daß er in
aufrechter Stellung gehalten wird. Entgegen dieser Federbelastung kann
dieser Strahlungsschirm dann von dem Ausgleichskollektor beim weiteren Schwen
ken entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 4 der Zeichnung mitgenommen werden.
In den dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispielen ist der radiale
Abstand der Wärmeaufnahmeelemente 6, 11 der Hilfskollektoren 5 und der Aus
gleichskollektoren 9, 10 von der Schwenkachse 1 gleich. Der radiale Abstand
könnte bei den Ausgleichskollektoren aber auch ohne weiteres kleiner sein
als bei den Hilfskollektoren. Im übrigen muß der radiale Abstand der Hilfs
kollektoren bzw. Ausgleichskollektoren untereinander auch nicht unbedingt
gleich sein.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt deutlich, daß nach be
vorzugter Lehre die Ausgleichskollektoren 9, 10 wie die Hilfskollektoren 5
axial versetzt zueinander angeordnet sind. Die Ausgleichskollektoren 9, 10
sind auch zu den Hilfskollektoren 5 axial versetzt angeordnet.
Schließlich zeigt Fig. 3 noch deutlich, daß der unterhalb der Querebene
angeordnete Ausgleichskollektor 9 axial gesehen hinter bzw. vor einem Ende
der Schwenkachse 1 angeordnet ist.
Strahlt in Fig. 4 die Sonne von links oben auf den erfindungsgemäßen Nach
führantrieb, so ist das in der Figur links angeordnete Wärmeaufnahmeelement 6
durch den Hilfsreflektor 8 abgeschirmt, so daß dort kaum eine Erwärmung er
folgt. Die Sonneneinstrahlung trifft aber voll auf das Wärmeaufnahmeelement 6
rechts in Fig. 4, und zwar noch verstärkt von der verspiegelten Innenfläche
des Hilfsreflektors 8. Das hier vorhandene Wärmeträgermedium - flüssiges
Kältemittel - verdampft und schlägt sich im kälteren, gegenüberliegenden
Wärmeaufnahmeelement 6 nieder. Es findet also eine Massenverlagerung von
Wärmeträgermedium in das in Fig. 4 links befindliche Wärmeaufnahmeelement 6
statt. Das Ergebnis ist eine Schwenkbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn in
Fig. 4, die aufhört, sobald die beiden Wärmeaufnahmeelemente 6 der Hilfs
kollektoren 5 gleichmäßig bestrahlt werden.
Die zuvor erläuterte Schwenkbewegung wird unterstützt durch die Ausgleichs
kollektoren 9, 10. Während nämlich bei der zuvor erläuterten Situation der
obere Ausgleichskollektor 10 durch den Strahlungsschirm 14 gegen Sonnenein
strahlung abgeschirmt ist und kühl bleibt, ist das Wärmeaufnahmeelement 11
des unteren Ausgleichskollektors 9 wegen des weggeklappten Strahlungsschirm 13
der Sonneneinstrahlung voll ausgesetzt. Das hier vorhandene flüssige Kälte
mittel verdampft und schlägt sich im kälteren Wärmeaufnahmeelement 11 des
oberen Ausgleichskollektors 9 nieder. Es findet also eine Massenverlagerung
von Wärmeträgermedium in das Wärmeaufnahmeelement 11 des oberen Ausgleichs
kollektors 10 statt, auch dadurch ist eine Schwenkbewegung entgegen dem Uhr
zeigersinn die Folge. Sobald der obere Ausgleichskollektor 10 genau auf die
Sonne ausgerichtet ist, wird auch dessen Wärmeaufnahmeelement 11 wieder voll
der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, die Wärmeaufnahmeelemente 11 beider Aus
gleichskollektoren 9, 10 werden gleichmäßig bestrahlt, die Schwenkbewegung
hört auf.
Fig. 5 macht die Stellung des Nachführantriebs bei sehr tief stehender Sonne,
praktisch in der Endstellung C, deutlich. Deutlich erkennbar ist hier, daß
wegen der fast schon senkrecht stehenden Querebene II die Massenverlagerung
von Wärmeträgermedium zwischen den Wärmeaufnahmeelementen 6 der Hilfskollek
toren 5 nur noch einen sehr geringen Einfluß auf die Schwenkbewegung hat.
Einen großen Einfluß hat hingegen wegen des großen wirksamen Hebelarms die
Massenverlagerung von Wärmeträgermedium zwischen den Wärmeaufnahmeelementen 11
der Ausgleichskollektoren 9, 10.
Claims (12)
1. Nachführantrieb für einen zur Verfolgung der Sonnenbewegung um eine
Schwenkachse schwenkbaren, eine Haupteinstrahlungsebene aufweisenden Sonnen
kollektor, mit zwei Hilfskollektoren mit jeweils einem Wärmeaufnahmeelement
für ein Wärmeträgermedium, wobei die Hilfskollektoren auf beiden Seiten der
die Schwenkachse enthaltenden Haupteinstrahlungsebene angeordnet sind, eine
im wesentlichen quer zur Haupteinstrahlungsebene liegende Querebene definie
ren und die Wärmeaufnahmeelemente der Hilfskollektoren über ein Übergangs
element für das Wärmeträgermedium miteinander verbunden sind, wobei die
Hilfskollektoren zur Verfolgung der Sonnenbewegung um die Schwenkachse aus
einer Ausgangsstellung mit zur einen Seite geneigter Querebene über eine
Mittelstellung in eine Endstellung mit zur anderen Seite geneigter Querebene
schwenkbar und durch Übergang von Wärmeträgermedium vom einen Wärmeaufnahme
element zum anderen Wärmeaufnahmeelement stets selbständig in eine Stellung
gleicher Energieaufnahme bringbar sind, wobei, vorzugsweise, die Hilfskollek
toren den Wärmeaufnahmeelementen zugeordnete Strahlungsschirme zur teil
weisen Abschirmung, ggf. auch zur Strahlungsverdichtung, aufweisen und wobei,
vorzugsweise, die Schwenkachse oberhalb der Schwerelinie des Nachführantriebs
liegt, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ausgleichs
kollektoren (9, 10) mit jeweils einem Wärmeaufnahmeelement (11) für ein
Wärmeträgermedium und ggf. mit entsprechenden Strahlungsschirmen (13, 14)
vorgesehen sind und eine in einem Winkel zur Querebene (II) liegende Kollek
torebene (III) definieren, daß die Ausgleichskollektoren (9, 10) auf beiden
Seiten der Querebene (II) angeordnet und über ein Übergangselement (12) für
das Wärmeträgermedium miteinander verbunden sind und daß die Ausgleichs
kollektoren (9, 10) durch Übergang von Wärmeträgermedium vom Wärmeaufnahme
element (11) des einen Ausgleichskollektors (9 bzw. 10) zum Wärmeaufnahme
element (11) des anderen Ausgleichskollektors (10 bzw. 9) stets selbständig
in eine Stellung gleicher Energieaufnahme bringbar sind.
2. Nachführantrieb nach Anspruch 1, wobei die Schwenkachse oberhalb der
Schwerelinie des Nachführantriebs liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querebene (II) und die Kollektorebene (III) in einem spitzen Winkel, vor
zugsweise einem Winkel von 10° bis 50°, insbesondere von 20° bis 40°, zu
einander verlaufen.
3. Nachführantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei insge
samt symmetrisch zur Haupteinstrahlungsebene (I) stehenden Hilfskollekto
ren (5) und Ausgleichskollektoren (9, 10), also bei im wesentlichen senk
recht zur Haupteinstrahlungsebene (I) verlaufender Winkelhalbierender des
Winkels zwischen Querebene (II) und Kollektorebene (III), die oberhalb der
Winkelhalbierenden liegenden Kollektoren (5; 9, 10) stärkerer Einstrahlung
ausgesetzt sind als die unterhalb der Winkelhalbierenden liegenden Kollek
toren (5; 9, 10).
4. Nachführantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungs
winkel der Strahlungsschirme (8; 13, 14) bezüglich der Haupteinstrahlungs
ebene (I) der oberhalb der Winkelhalbierenden liegenden Kollektoren (5; 9, 10)
etwas größer ist als der Öffnungswinkel der Strahlungsschirme (8; 13, 14)
der unterhalb der Winkelhalbierenden liegenden Kollektoren (5; 9, 10).
5. Nachführantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffe
renz der Öffnungswinkel der Strahlungsschirme (8; 13, 14) der oberhalb und
der unterhalb der Winkelhalbierenden liegenden Kollektoren (5; 9, 10) etwa
gleich dem Winkel zwischen der Querebene (I) und der Kollektorebene (III)
ist.
6. Nachführantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
gleichskollektoren (9, 10) in der Haupteinstrahlungsebene (I) angeordnet
sind, also die Kollektorebene (III) senkrecht zur Querebene (II) verläuft.
7. Nachführantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wärmeaufnahmeelement (11) des unterhalb der Querebene (II) angeordneten
Ausgleichskollektors (9) zwischen der Anfangsstellung (A) und der Mittel
stellung (B) und das Wärmeaufnahmeelement (11) des oberhalb der Querebene (II)
angeordneten Ausgleichskollektors (10) zwischen der Mittelstellung (B) und
der Endstellung (C) auf der der Endstellung (C) zugewandten Seite gegen
Sonneneinstrahlung abgeschirmt ist.
8. Nachführantrieb nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strahlungsschirme (13, 14) der Ausgleichskollektoren (9, 10) klappbar sind.
9. Nachführantrieb nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungsabschirmungen an eigenen, auf der Schwenkachse schwenkbar
gelagerten Trägern angebracht und von dem jeweiligen Ausgleichskollektor bei
dessen Schwenkung mitnehmbar sind.
10. Nachführantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der radiale Abstand der Wärmeaufnahmeelemente (6, 11) der Hilfskollek
toren (5) und der Ausgleichskollektoren (9, 10) von der Schwenkachse (1)
gleich ist.
11. Nachführantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichskollektoren (9, 10) axial versetzt zueinander und vorzugs
weise auch zu den Hilfskollektoren (5) angeordnet sind.
12. Nachführantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der unterhalb der Querebene (II) angeordnete Ausgleichskollektor (9)
axial gesehen hinter bzw. vor einem Ende der Schwenkachse (1) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863617171 DE3617171A1 (de) | 1985-11-08 | 1986-05-22 | Nachfuehrantrieb fuer einen sonnenkollektor |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3539625 | 1985-11-08 | ||
DE19863617171 DE3617171A1 (de) | 1985-11-08 | 1986-05-22 | Nachfuehrantrieb fuer einen sonnenkollektor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3617171A1 true DE3617171A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=25837657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863617171 Withdrawn DE3617171A1 (de) | 1985-11-08 | 1986-05-22 | Nachfuehrantrieb fuer einen sonnenkollektor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3617171A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999057493A1 (de) * | 1998-04-30 | 1999-11-11 | Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg | Thermohydraulische sonnennachführeinrichtung |
-
1986
- 1986-05-22 DE DE19863617171 patent/DE3617171A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999057493A1 (de) * | 1998-04-30 | 1999-11-11 | Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg | Thermohydraulische sonnennachführeinrichtung |
DE19819337A1 (de) * | 1998-04-30 | 1999-11-18 | Zsw | Thermohydraulische Sonnennachführeinrichtung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |