DE3615644A1 - Vorrichtung zum sortieren eines aus flaechigen bestandteilen unterschiedlicher reissfestigkeit bestehenden gemischs - Google Patents
Vorrichtung zum sortieren eines aus flaechigen bestandteilen unterschiedlicher reissfestigkeit bestehenden gemischsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei der trockenen Müllseparierung fällt als Leichtfraktion
ein Gemisch an, das einen großen Anteil an Kunststoff
folien und Papierfetzen enthält. Eine Wiederverwertung
dieser Abfallstoffe setzt eine möglichst saubere Sortierung
voraus.
Eine Vorrichtung zum Sortieren eines derartigen Gemischs
ist durch die DE-PS 26 27 067 bekanntgeworden, auf der die
Erfindung aufbaut. Die bekannte Vorrichtung besteht im we
sentlichen aus einem Zyklon und einer außerhalb des Zyklons
rotierend gelagerten Stachelwalze, deren Stacheln durch eine
Öffnung der zylindrischen Zyklonwand in den Innenraum des
Zyklons hineingreifen. Die von einem rotierenden Trägergas
strom mitgeführten Folien und Papierfetzen werden durch
die Zentrifugalkraft an die Außenwand gedrückt. Wenn sie zu
den Stacheln gelangen, werden sie von ihnen aufgespießt. Die
relativ reißfesten Folien bleiben an den Stacheln hängen und
werden infolge der Rotation der Stachelwalze ausgetragen.
Die Papierfetzen reißen sich von den Stacheln los und
werden mit dem Trägergasstrom fortgetragen.
Die Stacheln haben aber nur eine geringe Eindringtiefe.
Wenn die an der Zyklonaußenwand entlanggleitende Schicht
zu dick ist, wird nur eine relativ dünne Außenlage er
faßt. Um eine ausreichende Selektivität zu erreichen, ist
man daher gezwungen, die Menge der mitgeführten Bestand
teile, bezogen auf das Trägergasvolumen, ziemlich gering
zu halten. Dadurch ist der Betrieb unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache
und kompakte Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, die auch bei
hoher Beladung des Trägergasstromes eine saubere Trennung
der reißfesten von den weniger reißfesten Bestandteilen
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzei
chen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch das Merkmal des Anspruchs 2 wird auf dem Weg zwi
schen zwei Stachelwalzen eine Umschichtung bewirkt. Da
durch gelangen Kunststoffolien, die sich vorher in den
inneren Lagen befanden, in die Außenlage.
Durch das Merkmal des Anspruchs 3 werden die Feststoff
teile verstärkt an die Außenwand gedrückt.
Das Merkmal des Anspruchs 4 ermöglicht eine optimale
Einstellung.
Alternativ oder zusätzlich zu den Einbauten können gemäß
Anspruch 5 auch Luftdüsen eingesetzt werden; mit den
Luftdüsen lassen sich die in Zusammenhang mit den Ansprü
chen 2 und 3 erwähnten Wirkungen ebenfalls erzielen bzw.
noch verstärken.
Die liegende Anordnung gemäß Anspruch 6 hat (im Vergleich
zu einer senkrechten Anordnung, bei der sich das Fest
stoffmaterial unter dem Einfluß der Schwerkraft bevorzugt
im unteren Bereich des Strömungskanals ansammelt) den
Vorteil, daß der Strömungskanal auf seiner ganzen Breite
gleichmäßig beaufschlagt wird.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand
eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht.
Ein im Querschnitt rechteckiger Strömungskanal 1, der von
einer Innenwand 2, einer Außenwand 3 und Seitenwänden 4,
4′ umschlossen ist, hat die Form einer aus zwei Windungen
bestehenden, waagerecht liegenden Schraube. Der Außen
durchmesser ist z.B. ungefähr 2-3 m. Eingangsseitig ist
der Strömungskanal 1 durch einen Anschlußkanal 5 mit
einer nicht dargestellten Aufgabevorrichtung verbunden.
Ausgangsseitig geht der Strömungskanal 1 in einen Absaug
kanal 6 über, der über einen ebenfalls nicht dargestell
ten Abscheider zu einem Gebläse geführt ist. An das
Gebläse schließt sich eine Rückführleitung für die
Förderluft an.
Den beiden durch den Strömungskanal 1 gebildeten Schrau
benwindungen ist je eine Stachelwalze 7, 7′ zugeordnet,
deren Durchmesser annähernd gleich dem Abstand zwischen
der Innenwand 2 und der Außenwand 3 ist. Sie erstreckt
sich über die volle Breite des Strömungskanals 1 und ist
dicht mit radialen Stacheln besetzt, deren Länge etwa ¹/₆-¹/₃
des Radius beträgt. Jede Stachelwalze 7, 7′ ist in
Höhe der Schraubenachse 8 in einem Auffanggehäuse 9 um
eine zur Schraubenachse 8 parallele Achse 10 drehbar ge
lagert und mit einem nicht dargestellten Antrieb ver
sehen. Der Abstand der Achse 10 von der Außenwand 3
ist etwas kleiner als der Radius der Stachelwalze 7, 7′,
so daß die Stacheln durch eine rechteckige Öffnung der
Außenwand 3 in das Innere des Strömungskanals 1 eintau
chen. Die Stachelwalzen 7, 7′ mit den zugehörigen, nicht
dargestellten Abstreifern entsprechen dem aus der DE-PS
26 23 067 entnehmbaren Stand der Technik.
Eine Klappe 11, deren Abmessungen annähernd mit der lich
ten Querschnittsfläche des Strömungskanals 1 übereinstim
men, ist - in der durch den Pfeil 12 symbolisierten Strö
mungsrichtung gesehen - in einem Winkelabstand von annä
hernd 90° vor der Stachelwalze 7 an der Innenwand 2 an
gebracht. Sie ist mittels eines einfachen, nicht darge
stellten Mechanismus um einen Zapfen 13 verschwenkbar und
in verschiedenen Stellungen arretierbar. In der in Fig.
1 mit einer durchgezogenen Linie gezeigten Stellung
schmiegt sie sich der Innenwand 2 an. In der mit unter
brochenen Linien angedeuteten Stellung 11′ bildet sie mit
der Innenwand 2 einen spitzen Winkel, dessen Spitze gegen
die Strömungsrichtung zeigt. In dieser Stellung bewirkt
sie eine Einschnürung des Strömungskanals 1.
Eine ähnliche Klappe 14 ist in kurzem Abstand hinter -
das heißt stromabwärts - der Stachelwalze 7 an der Außen
wand 3 angeordnet.
Unmittelbar vor der Klappe 11 ist die Innenwand 2 mit
einer Luftdüse 15 versehen. Eine weitere Luftdüse 16 ist
kurz hinter der Klappe 14 in der Außenwand 3 angeordnet,
eine dritte Luftdüse 17 befindet sich - in bezug auf die
Schraubenachse 8 um 180° zur Stachelwalze 7 versetzt -
in der Innenwand 2. Die Luftdüsen 15, 16, 17 haben die
Form von schmalen Schlitzen, die sich über die gesamte
Breite des Strömungskanals 1 erstrecken. Sie sind an ei
nem gemeinsamen Luftverteilsystem 18 angeschlossen.
In der Praxis wird der Strömungskanal 1 in der Regel aus
mehr als zwei Schraubenwindungen bestehen. Dementspre
chend vergrößert sich auch die Zahl der Stachelwalzen und
der zugehörigen Einbauten und Luftdüsen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Ein Trä
gergasstrom, der mit der Leichtfraktion aus der trockenen
Müllseparierung beladen ist, gelangt durch den Anschluß
kanal 5 in den schraubenförmigen Strömungskanal 1. Durch
die Zentrifugalkraft werden die Feststoffe an die Außen
wand 3 gedrückt und bilden dort eine dicke Schicht, die
an der Außenwand 3 in Richtung des Pfeils 12 entlang
gleitet. Der Luftstrom, der durch die Düse 15 - radial
nach außen gerichtet - eingeblasen wird, und die ein
seitige Kanalverengung, die durch die schräggestellte
Klappe 11 bewirkt wird, treiben das Feststoffmaterial
verstärkt an die Außenwand 3. In diese Schicht greift
die Stachelwalze 7 ein. Sie erfaßt wegen
der begrenzten Eindringtiefe der Stacheln nur die äußer
ste, schätzungsweise 1 cm dicke Lage. Dabei werden die
verschiedenen flächigen Bestandteile der äußersten Lage
aufgespießt. Die reißfesten Folien bleiben an der ro
tierenden Stachelwalze 7 hängen, werden von ihr mitge
nommen, abgestreift, fallen in das Auffanggehäuse 9 und
werden über die Schleuse 19 ausgetragen. Die weniger
reißfesten Bestandteile - vorwiegend Papier - reißen sich
unter der Wirkung des Trägergasstromes von der Stachel
walze 7 los und verbleiben in der mitbewegten Feststoff
schicht. Stromabwärts von der Stachelwalze 7 wird der
Trägergasstrom - bedingt durch die mit der Klappe 14
eingestellte Kanalverengung - beschleunigt und hinter der
Klappe 14 abrupt unter heftiger Verwirbelung wieder abge
bremst; dabei wirkt die Hinterkante der Klappe 14 als Ab
reißkante. Die Wirbelbildung wird noch verstärkt durch
die Luft, die durch die Luftdüse 16 eingeblasen wird. Die
Verwirbelung bewirkt eine Umschichtung des Feststoffmate
rials. Dadurch wird vermieden, daß sich die Papierfetzen,
die sich von der Stachelwalze 7 losgerissen haben, in der
äußersten Lage anreichern. Es gelangen neue Folien in die
Außenlage, so daß an der stromabwärts von der Stachel
walze 7 angeordneten Stachelwalze 7′ wieder eine wirk
same Absonderung der reißfesten Bestandteile erfoIgen
kann.
Die hinter der letzten Stachelwalze noch im Trägergas
suspendierte Feststofffraktion ist von Folien im wesent
lichen frei und besteht überwiegend aus Papier. Sie wird
in einem nachgeschalteten Feststoffabscheider vom Träger
gasstrom getrennt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Sortieren eines aus flächigen Bestandtei
len unterschiedlicher Reißfestigkeit, insbesondere Folien
und Papierfetzen, bestehenden Gemischs mit Hilfe eines
längs einer Schraubenlinie bewegten Trägergasstromes,
mit einer zylindrischen Außenwand und mit mindestens ei
ner drehbaren Stachelwalze, die mit ihren Stacheln durch
Öffnungen der Außenwand in den Trägergasstrom eintaucht,
gekennzeichnet durch einen von Wänden (2, 3, 4, 4′) um
schlossenen Strömungskanal (1) in Form einer aus mehreren
Windungen bestehenden Schraube
und durch mehrere längs des Strömungskanals (1) ange
ordnete Stachelwalzen (7, 7′).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Außenwand (3) den Kanalquerschnitt stellenweise
verengende Einbauten (Klappen 14) angeordnet sind, die an
ihrer Hinterseite Abreißkanten zur Erzeugung von Wirbeln
aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Innenwand (2) den Kanalquer
schnitt stellenweise verengende Einbauten (Klappen 11)
angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Einbauten als verstellbare Klappen (11, 14)
ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Innenwand (2) und/oder Außen
wand (3) Luftdüsen (15, 16, 17) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, gekennzeich
net durch waagerechte Lage der Schraubenachse (8).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615644 DE3615644A1 (de) | 1986-05-09 | 1986-05-09 | Vorrichtung zum sortieren eines aus flaechigen bestandteilen unterschiedlicher reissfestigkeit bestehenden gemischs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615644 DE3615644A1 (de) | 1986-05-09 | 1986-05-09 | Vorrichtung zum sortieren eines aus flaechigen bestandteilen unterschiedlicher reissfestigkeit bestehenden gemischs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3615644A1 true DE3615644A1 (de) | 1987-11-12 |
Family
ID=6300462
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863615644 Withdrawn DE3615644A1 (de) | 1986-05-09 | 1986-05-09 | Vorrichtung zum sortieren eines aus flaechigen bestandteilen unterschiedlicher reissfestigkeit bestehenden gemischs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3615644A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3027244C2 (de) * | 1980-07-18 | 1982-07-22 | Tyczka GmbH & Co Gesellschaft für Gase, Wassertechnik, Engineering, 8192 Geretsried | Einrichtung zum Trennen von flächigen Bestandteilen aus körnigem Material |
US4384650A (en) * | 1980-04-30 | 1983-05-24 | Inheed Pty. Ltd. | Spiral separator |
DE3501777A1 (de) * | 1985-01-21 | 1985-08-08 | Peter 7869 Aitern Voelskow | Abfallsortieranlage |
-
1986
- 1986-05-09 DE DE19863615644 patent/DE3615644A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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