DE3613776A1 - Lagerhalter - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Lagerhalter in Form eines im wesentlichen zylindrischen Körpers mit einer koaxial zur Mittelachse des Körpers liegenden Durchgangs­ öffnung sowie mit Belüftungskanälen, die sich im Bereich zwischen Umfangswand der Durchgangsöffnung und äußerer Umfangsfläche des Körpers zwischen dessen Endflächen er­ strecken und in Umfangsrichtung durch Zwischenwände vonein­ ander getrennt sind.

Derartige Lagerhalter sind bekannt. Sie bestehen üblicher­ weise aus einem zylindrischen Kreisringkörper, in dessen Wandung parallel zur Mittelachse der Durchgangsöffnung verlaufende Belüftungskanäle gebohrt oder auf andere Weise eingeformt sind, so daß sie durch radial verlaufende Zwi­ schenwände in Umfangsrichtung voneinander getrennt sind. Ein solcher Lagerkörper dient beispielsweise zur Aufnahme eines buchsenförmigen Gleitlagers oder eines Nadellagers, das in die Durchgangsöffnung eingepreßt wird, während der Lagerhalter in ein Gehäuse, etwa das Gehäuse eines Elektrowerkzeuges eingepaßt sein kann.

Beim Einpressen des Lagers in den Lagerhalter erfolgt eine gewisse Verformung des radial innen liegenden Ring­ bereiches des Lagerhalters, die sich über die radial ver­ laufenden Zwischenwände auf den äußeren ringförmigen Ab­ schnitt überträgt, so daß die kreiszylindrische Umfangs­ fläche des Lagerhalters durch das Einpressen des Lagers verformt werden kann.

Eine weitere Schwierigkeit bei den bekannten Lagerhaltern besteht darin, daß beispielsweise infolge einer Art Taumel­ bewegung der sich durch das Lager erstreckenden Welle Vibrationen vom Lager auf den Lagerhalter übertragen werden und von dort auf das Teil gelangen, in dem der Lagerhalter angeordnet ist, also beispielsweise auf das Gehäuse eines Elektrowerkzeugs. Um diese Übertragung zu unterdrücken, hat man den Lagerhalter bereits mit einer Dämpfungsbuchse aus elastischem Material umgeben, was jedoch teuer ist, da die Dämpfungsbuchse ein zusätzliches Bauteil darstellt und darüber hinaus zusätzlichen Montageaufwand erfordert.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Lagerhalter dahingehend zu verbessern, daß sein äußerer zylindrischer Bereich beim Einpressen eines Lagers in den inneren zylindrischen Bereich bzw. sein innerer zylindrischer Bereich beim Ein­ pressen des Lagerhalters in eine halternde Aufnahme nicht verformt wird und daß der Lagerhalter vom Lager auf ihn übertragene Vibrationen und Schwingungen möglichst gut dämpft.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Lagerhalter der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß derart ausgestaltet, daß die Zwischenwände zumindest mit Teilabschnitten in Umfangs­ richtung geneigt verlaufen und unter in radialer Richtung erfolgender Belastung elastisch verformbar sind.

Bei dem erfindungsgemäßen Lagerhalter verlaufen also, abweichend vom bekannten Lagerhalter, die Zwischenwände zumindest über einen Teilbereich nicht in radialer Richtung, sondern sind in Umfangsrichtung geneigt, so daß sie durch in radialer Richtung wirkende Kräfte elastisch verformt werden können. Auf diese Weise führen daher beim Einpressen eines Lagers in die Durchgangsöffnung erfolgende Verformun­ gen des inneren Bereiches des Lagerhalters zwar zu ela­ stischen Verformungen der Zwischenwände, jedoch nicht zur Verformung des äußeren, ringförmigen Bereiches des Lagerhalters. Darüber hinaus nehmen die elastisch verform­ baren Zwischenwände Vibrationen und Schwingungen vom Lager auf und dämpfen diese infolge ihrer elastischen Verformung, so daß die Vibrationen und Schwingungen nicht mehr über die äußere Umfangsfläche des Lagerhalters weitergegeben werden.

Eine besonders günstige Vibrations- und Schwingungsdämpfung ergibt sich, wenn alle Zwischenwände die gleiche Neigungs­ richtung und den gleichen Neigungswinkel haben, da dann die Dämpfungswirkung über den gesamten Umfang des Lagerhal­ ters gleich ist, d.h. die Dämpfung von Vibrationen und Schwingungen findet für jede Übertragungsrichtung der Vibrationen oder Schwingungen auf den Lagerhalter in glei­ cher Weise statt.

Eine günstige elastische Verformbarkeit der Zwischenwände sowie eine gute Krafteinleitung in diese erhält man, wenn die Zwischenwände in etwa tangential in den inneren und den äußeren Ringbereich des Körpers übergehen.

Der Körper des erfindungsgemäßen Lagerhalters besteht vorzugsweise aus Aluminium-, Magnesium- oder Zinkdruckguß.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Endansicht eines Lagerhalters mit einge­ preßtem Lager.

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Lagerhalters aus Fig. 1.

Fig. 3 zeigt in einer Ansicht entsprechend Fig. 1 einen anderen Lagerhalter mit eingepreßtem Lager.

Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Lagerhalters aus Fig. 3.

Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Lagerhalter hat einen inneren ringförmigen, zylindrischen Bereich 2, dessen innere Fläche die Begrenzungsfläche für eine Durchgangs­ öffnung ist, die koaxial zur Mittelachse 10 des Lagerhalters verläuft. Ferner weist der Lagerhalter einen äußeren, zylindrischen Bereich 3 auf, dessen im Schnitt kreisförmige äußere Fläche die Umfangsfläche des Lagerhalters ist. Zwischen dem inneren Bereich 2 und dem äußeren Bereich 3 verlaufen einstückig mit diesen ausgebildete Zwischenwände 6, 7 und 8, 9, die unter 45° zu den in Fig. 1 angedeu­ teten beiden Hauptebenen des Lagerhalters geneigt sind. Dabei verlaufen die Zwischenwände 6 und 7 einander gegen­ überliegend parallel zueinander, während die Zwischenwände 8 und 9 einander gegenüberliegend parallel zueinander und senkrecht zu den Zwischenwänden 6 und 7 verlaufen. Alle Zwischenwände haben gleiche Länge.

Die Zwischenwände 6 und 7 und die Zwischenwände 8 und 9 begrenzen jeweils mit dem äußeren Bereich 3 sich in axialer Richtung durch den gesamten Körper des Lagerhalters erstreckende Belüftungskanäle 4, während die Zwischenwände 6 und 8 sowie 7 und 9 zusammen mit dem inneren Bereich 2 jeweils einen sich durch die gesamte Länge des Körpers des Lagerhalters erstreckenden Belüftungskanal 5 begrenzen.

Wie schematisch angedeutet, ist in den Lagerhalter ein Lager 1, etwa ein buchsenförmiges Gleitlager aus Sinter­ material oder ein Nadellager eingepreßt. Die infolge dieses Einpressens auftretenden Verformungen des inneren Bereiches 2 führen zu Verlagerungen des inneren Bereiches. Die im Übergangsbereich zu den Zwischenwänden 6, 7, 8, 9 auftreten­ den Verformungen bewirken eine elastische Verformung dieser Zwischenwände, ohne daß es zu einer Verformung des äußeren Bereiches 3 kommt. Entsprechend ergibt sich beim Einpressen des Lagerhalters in eine Aufnahme, das eine Verformung des äußeren Bereichs 3 zur Folge hat, eine elastische Verformung der Zwischenwände 6, 7, 8, 9, jedoch keine Verformung des inneren Bereichs 2.

Wenn im Betrieb von der vom Lager 1 gehaltenen Welle Vibra­ tionen oder Schwingungen in radialer Richtung auf die Übergangsbereiche zu den Zwischenwänden 6, 7, 8, 9 über­ tragen werden, so wird dadurch eine entsprechende elastische Verformung der Zwischenwände 6, 7, 8, 9 und damit eine Dämpfung der Schwingungen bewirkt.

Der in den Fig. 3 und 4 dargestellte Lagerhalter ähnelt dem Lagerhalter aus den Fig. 1 und 2, und gleiche bzw. entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen und zusätzlich mit ′ bezeichnet.

Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, verlaufen die zwischen dem inneren Bereich 2′ und dem äußeren Bereich 3′ des Lager­ halters liegenden Zwischenwände 6′ alle in gleicher Rich­ tung und unter gleichem Neigungswinkel, wobei sie von innen nach außen in der Darstellung gemäß Fig. 3 im Gegen­ uhrzeigersinn geneigt sind. Darüber hinaus gehen sie in etwa tangential in den inneren Bereich 2′ und den äußeren Bereich 3′ über. Die Zwischenwände begrenzen in Umfangs­ richtung Belüftungskanäle 4′, die sich in axialer Richtung durch den gesamten Körper des Lagerhalters erstrecken.

Wie in Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 beschrieben, bewirken Verformungen des inneren Bereiches 2′ infolge Einpressens des Lagers 1′ elastische Verformungen der Zwischenwände 6′. Diese Zwischenwände nehmen dabei die gesamte Verformung auf, so daß es nicht zu einer Verformung des äußeren Bereiches 3′ kommt. Entsprechendes gilt für Verformungen des äußeren Bereichs 3′. Darüber hinaus werden die Zwischenwände 6′ durch Schwingungen und Vibrationen vom Lager 1′ entsprechend verformt, d.h. die Zwischenwände 6′ dämpfen diese Schwingungen, so daß sie in verringertem Maße oder vorzugsweise überhaupt nicht vom äußeren Bereich 3′ auf die Aufnahme des Lagerhalters übertragen werden. Infolge der gleichmäßigen Verteilung der Zwischenwände am Umfang sowie ihrer gleichen Neigungsrichtung und ihres gleichen Neigungswinkels, wirken die Zwischenwände 6′ gleichmäßig dämpfend, unabhängig davon, in welchem Umfangs­ bereich die Schwingungen oder Vibrationen auf den inneren Bereich 2′ des Lagerhalters übertragen werden.

Claims (4)

1. Lagerhalter in Form eines im wesentlichen zylindrischen Körpers mit einer koaxial zur Mittelachse (10; 10′) des Körpers liegenden Durchgangsöffnung sowie mit Belüftungs­ kanälen (4, 5; 4′), die sich im Bereich zwischen Umfangswand der Durchgangsöffnung und äußerer Umfangs­ fläche des Körpers zwischen dessen Endflächen erstrecken und in Umfangsrichtung durch Zwischenwände (6, 7, 8, 9; 6′) voneinander getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (6, 7, 8, 9; 6′) zumindest mit Teilabschnitten in Umfangsrichtung geneigt verlaufen und unter in radialer Richtung erfolgender Belastung elastisch verformbar sind.

2. Lagerhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Zwischenwände (6′) die gleiche Neigungsrichtung und den gleichen Neigungswinkel haben.

3. Lagerhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Zwischenwände (6′) in etwa tangential in den inneren und den äußeren Ringbereich (2′, 3′) des Körpers übergehen.

4. Lagerhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus Aluminium-, Magnesium- oder Zinkdruckguß besteht.