DE3612842A1 - Brennkraftmaschine, insbesondere hubkolben-brennkraftmaschine, mit im betrieb veraenderbarem verdichtungsraum - Google Patents
Brennkraftmaschine, insbesondere hubkolben-brennkraftmaschine, mit im betrieb veraenderbarem verdichtungsraumInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine, insbeson
dere eine Hubkolben-Brennkraftmaschine, mit im Betrieb veränder
barem Verdichtungsraum.
Es sind zahlreiche Vorschläge unterschiedlicher Art bekannt, bei
einer Brennkraftmaschine das Verdichtungsverhältnis im Betrieb
dem jeweiligen Betriebspunkt durch Veränderung des Verdichtungsrau
mes anzupassen. So wird beispielsweise in der DE-OS 33 39 578
eine Brennkraftmaschine gezeigt und beschrieben, bei der der
Hauptbrennraum mit einem im Zylinderkopf angeordneten Nebenbrenn
raum in Verbindung steht und im Nebenbrennraum ein verstellbarer
Kolben angeordnet ist. Für die Verstellung des Kolbens zur Verän
derung des Verdichtungsraumes bzw. des Verdichtungsverhältnisses
ist eine aufwendige Verstellmechanik erforderlich. Neben einem
hohen Bauaufwand ergibt sich hierbei ein ungünstiger Brennraum.
Weiter schränkt ein Nebenbrennraum die konstruktiven Möglich
keiten im Zylinderkopfbereich ein. Ein anderer Vorschlag zur
Änderung des Verdichtungsverhältnisses bezieht sich auf einen
Kolben für eine Brennkraftmaschine mit einer hydraulisch verstell
baren Kolbenkrone, wie dies z. B. aus der DE-OS 33 46 967
bekannt ist. Die für die Verstellung der Kolbenkrone vorgesehene
Hydraulik erfordert im Kolben einen komplizierten mechanischen
Aufbau. Neben einem hohen Bauaufwand durch die zusätzliche
Hydraulik wird weiter der Massenausgleich des Triebwerkes er
schwert, da mit den für die Verstellung der Kolbenkrone zur Ände
rung des Verdichtungsverhältnisses gegebenen unterschiedlichen
Ölmengen eine Veränderung der rotatorischen und translatorischen
Massenanteile von Kolben und Pleuel bewirkt wird. Das zusätzliche
Ölvolumen und die zusätzlichen Bauteile erhöhen die Kolbenmasse
nachteilig. Zudem unterliegt das die Krone verstellende Öl einer
erheblichen thermischen Belastung. Eine weitere Möglichkeit zur
Veränderung des Verdichtungsverhältnisses ergibt sich aus einer
im Betrieb der Brennkraftmaschine veränderbaren Pleuellänge.
Beispielsweise beschreibt hierfür die DE-OS 27 53 563 ein Pleuel,
bei dem ein Teil des Schaftes als Kolben ausgebildet ist, der im
anderen, als Zylinder ausgebildeten Teil des Pleuelschaftes gleit
beweglich angeordnet ist. Der Kolben ist vorzugsweise hydraulisch
verstellbar. Neben der hohen mechanischen Belastung des im
Schaft geteilten Pleuels gelten für dieses System im wesentlichen
auch die zu dem Kolben mit der hydraulisch verstellbaren Kolben
krone angeführten Nachteile.
Einen besonders komplizierten Aufbau einer Brennkraftmaschine
ergibt der beispielsweise in der DE-OS 25 04 919 beschriebene
Vorschlag, zur Änderung des Kompressionsverhältnisses eine
Zylinder-Zylinderkopf-Einheit im Betrieb der Brennkraftmaschine
relativ zu einem üblicherweise gestalteten Kolben zu verschieben.
Weitere Möglichkeiten zur Änderung des Verdichtungsverhältnisses
in Abhängigkeit der Last bzw. des Betriebspunktes beziehen sich
auf mechanische Ausgestaltungen des Triebwerkes. So ist beispiels
weise vorgeschlagen worden, die Kurbelwelle in im Maschinengehäuse
drehbaren Exzentern zu lagern und diese Exzenter lastabhängig zu
verstellen. Damit wird das Verdichtungsverhältnis durch die Verla
gerung des OT-Punktes des Kolbens verändert. Eine Veränderung
in gleicher Weise wird durch eine exzentrische, drehbare Lagerung
des Kolbenbolzens erreicht, wie dies in der DE-OS 31 48 193
beschrieben ist. Schließlich ist zu dem selben Zweck der Änderung
der OT-Lage des Kolbens in der DE-OS 21 14 833 beschrieben, das
große Pleuelauge über einen drehbaren Exzenter auf dem Hubzapfen
einer Kurbelwelle anzuordnen. Die für die Triebwerke von Hubkolben-
Brennkraftmaschinen vorgeschlagenen Maßnahmen zur Änderung
des Verdichtungsverhältnisses ergeben neben einem hohen Bauaufwand
eine ungünstige Beeinflussung des Massenausgleiches, wobei zum
Teil zusätzlicher Ausgleich erforderlich ist.
Weiter wird der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine durch die
für die Verstellung der jeweiligen vorbeschriebenen Vorrichtung
aufzubringende Antriebsleistung verschlechtert. Weiter wirken
einige der vorbeschriebenen Vorrichtungen selbsttätig in Abhängig
keit des Kompressionsdruckes. Dies hat für die Brennkraftmaschine
den Nachteil, daß eine von der Temperatur abhängige klopfende
Verbrennung hierbei nicht berücksichtigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Brennkraftma
schine der eingangs beschriebenen Bauart eine ohne Antriebsleistung
selbsttätig beim Betrieb der Brennkraftmaschine wirkende Vorrich
tung zur Änderung des Verdichtungsraumes aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird mit dem kennzeichnenden Merkmal des unabhängigen
Patentanspruches gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit
geringstmöglichem Bauaufwand zu verwirklichen, wobei durch die
Selbststeuerung eine aufwendige Mechanik bzw. Hydraulik in
Fortfall kommt. Weiter ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit
geringen Kosten zu verwirklichen. Da ferner im wesentlichen kein
Verschleiß gegeben ist, erreicht die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch eine hohe Lebensdauer. Zudem bewirkt sie keine wesentlichen
Beschränkungen in der konstruktiven Auslegung der Brennkraftma
schine.
Eine durch temperaturabhängige Formänderung wirkende Vorrichtung
ist in Ausgestaltung der Erfindung durch Verwendung einer Formge
dächtnis-(Memory)-Legierung erreicht. Eine derartige Vorrichtung
kann entsprechend der durch eine gewählte Legierungszusammensetzung
vorbestimmten Umschalttemperatur die vorgegebene Form ändern.
Weist eine derartige Vorrichtung nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung einen unterhalb der Umschalttemperatur in den Brennraum
ragenden und damit den Verdichtungsraum reduzierenden Vorsprung
auf, so kann damit bei Überschreiten der Umschalttemperatur und
der damit bedingten Reduzierung des Vorsprunges der Verdichtungs
raum und damit auch das Verdichtungsverhältnis verändert werden.
Damit kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei relativ
niedriger Last der Brennkraftmaschine und damit mit niedrigen
Temperaturen im Brennraum ein relativ kleiner Verdichtungsraum
für ein relativ hohes Verdichtungsverhältnis bewirkt werden und
mit Erreichen der Umschalttemperatur durch die Temperaturen im
Brennraum mittels der dadurch ausgelösten Formänderung der
Verdichtungsraum vergrößert werden für ein relativ niedrigeres
Verdichtungsverhältnis für den Betrieb der Brennkraftmaschine bei
relativ hoher Last und damit hohen Temperaturen. Die erfindungs
gemäße Vorrichtung ermöglicht somit eine vorteilhafte Steigerung
des Verdichtungsverhältnisses in der Teillast der Brennkraftma
schine, wodurch der Motorwirkungsgrad gesteigert und der Kraft
stoffverbrauch gesenkt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist diese als ein rotationssymmetrisches Wandteil von schüssel
förmiger Gestalt ausgebildet. Mit einer derart gestalteten Vorrich
tung kann eine im Boden eines Kolbens ausgebildete Mulde in
einfacher Weise ohne besonderen Aufwand abgedeckt werden, wobei
die Vorrichtung bzw. das Wandteil mit nach außen gerichteter
Wölbung und damit lediglich mit dem Umfangsrand am Rand der
Mulde aufliegend angeordnet ist. Vorzugsweise ist ferner die
Kontur der Mulde im Kolben zu dem schüsselförmigen, nach außen
gewölbten Wandteil spiegelbildlich ausgebildet. Diese Anordnung
und Ausgestaltung der Vorrichtung ergibt im Teillastbetrieb der
Brennkraftmaschine bei relativ niedrigen Temperaturen neben einer
höheren Verdichtung durch verkleinerten Verdichtungsraum auch
eine die Verbrennung begünstigende Brennraumgeometrie, die der
Erzeugung gerichteter Strömungen und Turbulenzen vorteilhaft
dienlich ist. Da die Vorrichtung bzw. das Wandteil mit seiner bis
zum Erreichen der Umschlagtemperatur nach außen gerichteten
Wölbung gegenüber dem übrigen Kolbenkörper weitestgehend
isoliert ist, ergeben sich damit bei Teillast örtlich höhere Brenn
raumwand-Temperaturen, die eine verbesserte Gemischaufbereitung
bewirken.
Das nach außen gewölbte Wandteil kann durch die Wahl einer
entsprechenden Legierungszusammensetzung bei Erreichen einer
damit festgelegten Umschalttemperatur sprungartig seine Form
ändern und sich bei höherer Belastung der Brennkraftmaschine
und den dabei gegebenen Temperaturen in die Mulde hinein verformen
bis zur Auflage auf dem Muldenboden. Bei einer flach dachförmig
oder kegelförmig gestalteten Begrenzung des Brennraumes im
Zylinderkopfboden ist damit ein im Querschnitt im wesentlichen
linsenförmiger Brennraum erreicht, der für die Verbrennung bei
hoher Last bzw. Vollast vorteilhaft ist. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglicht demnach sowohl für den Teillast- als auch
für den Vollast-Bereich jeweils neben einer entsprechenden Änderung
des Verdichtungsverhältnisses auch eine vorteilhafte Änderung der
Brennraumgeometrie. Da die Vorrichtung über die Temperatur
beeinflußt wird, erfolgen die vorgenannten selbsttätigen Änderungen
lastabhängig.
Zur Änderung des Verdichtungsraumes für eine Änderung des
Verdichtungsverhältnisses kann ein schüsselartiges Wandteil auch
an den Tellern von Hubventilen angeordnet werden. Zur weiteren
Steigerung des Verdichtungsverhältnisses können mehrere Bereiche
der Brennraumbegrenzungen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgestattet werden, wobei sich die Anordnung sowohl am Kolben
als auch an den Tellern der Hubventile anbietet.
Für eine andere Ausgestaltung der Vorrichtung aus einer Formge
dächtnis-Legierung wird von einem Kolben ausgegangen, der eine
bewegliche Krone aufweist. Hierbei ist die Vorrichtung als ein die
Krone gegen den Kolbenkörper abstützendes Element ausgebildet,
das vorzugsweise nach Art einer Tellerfeder gestaltet ist.
Nach dem im unabhängigen Patentanspruch geoffenbarten Erfindungs
gedanken kann die Vorrichtung auch durch eine temperaturabhängige
Volumenänderung den Verdichtungsraum selbsttätig ändern. Vorzugs
weise ist damit eine stetige Änderung des Verdichtungsraumes
erreicht. Zur Verwirklichung dieses weiteren Erfindungsgedankens
wird bei jedem der nachfolgend angegebenen Ausgestaltungen von
einem Kolben mit einer relativ zum Kolbenkörper beweglichen Krone
ausgegangen. In einer ersten Ausgestaltung ist die Vorrichtung
zwischen der Krone und dem Kolbenkörper angeordnet und aus
Bimetall gebildet. In einer zweiten Ausgestaltung ist die Vorrich
tung als ein Dehnstoffelement ausgebildet. Beide vorgenannten
Vorrichtungen sind so angeordnet, daß mit zunehmender Kolbentempe
ratur die Krone dem Kolbenkörper sich nähert und damit der
Verdichtungsraum mit zunehmender Temperatur sich vergrößert.
Daraus ergibt sich weiter, daß im Teillastbetrieb der Brennkraft
maschine ein höheres Verdichtungsverhältnis als im Vollastbetrieb
gegeben ist.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Brennkraftmaschine mit einem den Brennraum
abschließenden Hubkolben, auf dessen Kolbenboden ein
schüsselförmiges Wandteil aus einer Formgedächtnis-Legie
rung angeordnet ist zur Veränderung des Verdichtungsrau
mes durch temperaturabhängige Formänderung,
Fig. 2 ein aus einer Formgedächtnis-Legierung gebildetes,
schüsselförmiges Wandteil am Teller eines Hubventils zur
Gaswechselsteuerung bei einer Brennkraftmaschine,
Fig. 3 einen Kolben mit einer beweglichen Kolbenkrone, die über
eine Tellerfeder aus einer Formgedächtnis-(Memory)-Legie
rung gegen den Kolbenkörper abgestützt ist,
Fig. 4 einen Kolben mit einer beweglichen Krone, die über eine
schüsselartig gestaltete, aus Bimetall gebildete Vorrich
tung gegen den Kolbenkörper abgestützt ist,
Fig. 5 einen Kolben mit einer beweglichen Krone, die durch ein
Dehnstoff-Element temperaturabhängig relativ zum Kolben
körper bewegbar ist.
Eine nur teilweise dargestellte Hubkolben-Brennkraftmaschine 1
weist in einem Zylinderkopf 2 eine im Querschnitt etwa flach dach
förmige Brennraummulde 3 auf. In die Brennraummulde 3 münden
Gaswechselkanäle 4 und 5, die jeweils durch Hubventile 6 und 7
gesteuert werden. Der Zylinderkopf 2 überdeckt einen Zylinder 8
in dem ein Hubkolben 9 beweglich angeordnet ist und mit einem
nicht gezeigten Triebwerk in Verbindung steht. Der im oberen
Totpunkt dargestellte Hubkolben 9 begrenzt mit der Brennraummulde
3 einen Verdichtungsraum 10.
Im Boden 11 des Hubkolbens 9 ist eine rotationssymmetrische Mulde
12 ausgebildet. Die Mulde 12 wird von einem rotationssymmetrischen
und schüsselartig gestalteten Wandteil 13 aus einer Formgedächtnis-
(Memory)-Legierung abgedeckt. Die durch ausgezogene Linien
wiedergegebene Form des Wandteiles 13 wird dem aus einer Formge
dächtnis-Legierung, wie z. B. NiTi, CuZnAl oder CuAlNi bestehenden
Wandteil 13 bei der Herstellung eingeprägt. Diese dem Wandteil 13
eingeprägte Form behält das Wandteil 13 bei im Teillastbetrieb der
Hubkolben-Brennkraftmaschine 1 auftretenden Brennraumtemperaturen,
so daß für diesen Betriebsbereich ein Verdichtungsraum 10 mit
relativ hohem Verdichtungsverhältnis gegeben ist.
Bauteile aus Formgedächtnis-Legierungen können durch Gefügeumwand
lungen temperaturabhängig reversibel ihre Form ändern. Durch
Wahl einer Legierungszusammensetzung kann für eine derartige
Formgedächtnis-Legierung die Umschalttemperatur gezielt eingestellt
werden, bei der das Bauteil bzw. das Wandteil 13 seine Form
ändert. Liegt die Umschalttemperatur des Wandteiles 13 bei Werten,
wie sie im Übergangsbereich von kleineren zu größeren Lasten
der Hubkolben-Brennkraftmaschine 1 auftreten, ändert das
Wandteil 13 seine Form und nimmt die durch gestrichelte Linien
wiedergegebene Form ein. Damit wird eine Vergrößerung des
Verdichtungsraumes 10 bei niedrigerem Verdichtungsverhältnis
erreicht. Bei Unterschreiten der Umschalttemperatur des Wandteiles
13 durch niedrigere Brennraumtemperaturen nimmt das Wandteil 13
wiederum die durch ausgezogene Striche wiedergegebene Form ein.
Mit der bis zum Erreichen der Umschalttemperatur bleibenden
eingeprägten Form bildet das Wandteil 13 einen in den Verdichtungs
raum 10 bzw. den Brennraum hineinragenden Vorsprung, der bei
Überschreiten der Umschalttemperatur durch Formänderung des
Wandteiles 13 selbsttätig zurückgenommen wird und damit den
Verdichtungsraum 10 vergrößert. Im Teillastbetrieb mit unterhalb
der Umschalttemperatur liegenden Brennraumtemperaturen wird der
Verbrennungsdruck von dem in Richtung Brennraummulde 3 ausgewölb
ten, schüsselartigen Wandteil 13 über seinen auf einem Rand 14
der Mulde 12 aufliegenden Bereich in den Hubkolben 9 eingeleitet.
Der übrige Teil des Wandteiles 13 ist dabei von der Mulde 12
beabstandet und weist zur Muldenform eine etwa spiegelbildliche
Gestalt auf. Die Mulde 12 ist somit ebenfalls schüsselförmig mit
großen Übergangsradien gestaltet und damit geeignet, dem bei
Vollastbetrieb der Hubkolben-Brennkraftmaschine 1 temperaturabhän
gig formveränderten Wandteil 13 eine größtmögliche Auflagefläche
unmittelbar auf den Boden der Mulde 12 zu bieten. Damit wird im
Vollastbetrieb der auf das verformte Wandteil 13 wirkende Brenn
raumdruck großflächig auf den Boden 11 des Hubkolbens 9 abgestützt.
Zur Erzielung einer großflächigen Anlage des Wandteiles 13 auf dem
Boden der Mulde 12 mündet in diese mittig eine zum Be- und
Entlüften dienende Bohrung 15 im Boden 11 des Hubkolbens 9.
Mit dem Wandteil 13, das eine durch temperaturabhängige Formände
rung den Verdichtungsraum 10 selbsttätig ändernde Vorrichtung
bildet, wird auch die Geometrie des Verdichtungsraumes 10 verän
dert. Im Teillastbereich der Hubkolben-Brennkraftmaschine 1 mit
zur Brennraummulde 3 ausgewölbten Wandteil 13 ergeben sich bei
etwa mittiger Anordnung der Zündkerze im wesentlichen gleichlange
Brennwege im Verdichtungsraum 10. Mit der temperatur- bzw.
lastabhängigen, selbsttätigen Änderung der Brennraumgeometrie
werden bei Teillast den Gemischbildungs- und Brennvorgang
vorteilhaft unterstützende, gerichtete Strömungen sowie Turbulenzen
erzielt. Weiter ist das bei Teillast in Richtung Brennraummulde
ausgewölbte Wandteil 13 von der Mulde 12 bzw. dem Boden 11 des
Hubkolbens 9 weitestgehend isoliert und erreicht damit relativ hohe
Wandtemperaturen, die eine verbesserte Gemischaufbereitung
ergeben. Bei Vollastbetrieb ergibt sich mit dem in der Mulde 12
liegenden Wandteil 13 ein für die Verbrennung besonders förderli
cher Verdichtungsraum 10 von etwa linsenförmiger Gestalt. Weiter
wird mit der bei Vollast gegebenen Brennraumgeometrie eine weitest
gehend verlustfreie Ladungsbewegung erreicht.
Ein als Gaswechselventil für eine Brennkraftmaschine nach der in
Fig. 1 gezeigten Bauart dienendes Hubventil 16 ist an seinem
Teller 17 mit einem im wesentlichen schüsselförmig gebildeten
Wandteil 18 aus einer Formgedächtnis-Legierung ausgerüstet. Das
Wandteil 18 bildet ebenfalls eine durch temperaturabhängige Form
änderung einen Verdichtungsraum selbsttätig ändernde Vorrichtung.
Das Wandteil 18, das nach Überschreiten einer vorbestimmten
Umschalttemperatur durch im Vollastbetrieb auftretende Temperaturen
in eine im Teller 17 des Hubventils 16 angeordnete Vertiefung 19
zur Änderung eines Verdichtungsraumes für ein niedrigeres Verdich
tungsverhältnis zurückgeht, ist ein Beispiel für die zylinderkopf
seitige Anordnung bzw. Ausgestaltung von Brennraumbegrenzungen
aus Formgedächtnis-Legierungen.
Eine weitere Ausgestaltung einer durch temperaturabhängige Formän
derung einen Verdichtungsraum selbsttätig ändernden Vorrichtung
bildet ein aus einer Formgedächtnis-Legierung gebildetes Abstütz
element 20, das bei einem Kolben 21 mit einer beweglichen Krone
22 zwischen dieser und dem Kolbenkörper 23 angeordnet ist. Das
Abstützelement 20 ist nach Art einer Tellerfeder gestaltet, die der
dem Abstützelement 20 durch den Herstellungsvorgang eingeprägten
Form entspricht. Das Abstützelement 20 wird über die relativ zum
Kolbenkörper 23 bewegliche Krone 22, einem Haltebolzen 24 und
einem weiteren Federelement 25 vorgespannt zwischen der Krone 22
und dem Kolbenkörper 23 angeordnet. Bei Überschreiten einer
vorbestimmten Temperatur nimmt das tellerfederartig gestaltete
Abstützelement 20 die Gestalt einer flachen Ringscheibe an, wie
dies durch die gestrichelten Linien in Fig. 3 angedeutet ist. Durch
diese Formänderung wird die Krone 22 relativ zum Kolbenkörper 23
bewegt und dabei ein Verdichtungsraum vergrößert mit der Folge
eines niedrigeren Verdichtungsverhältnisses. Die Vorspannung des
Federelementes 25 ist so gewählt, daß die Krone 22 des Kolbens 21
satt auf dem ringscheibenförmigen Abstützelement 20 aufliegt und
durch Massenkräfte beim Betrieb der Brennkraftmaschine nicht
abgehoben wird.
Eine weitere Möglichkeit einer durch temperaturabhängige Formände
rung einen Verdichtungsraum selbsttätig ändernden Vorrichtung
bildet ein aus Bimetall gebildetes Abstützelement 26, das bei einem
Kolben 27 zwischen einer beweglich angeordneten Krone 28 und
einem Kolbenkörper 29 angeordnet ist. Bei dem schüsselartig
gestalteten Abstützelement 26 ist das temperaturabhängig sich
stärker dehnende Metall des Bimetalls der Krone 28 zugewandt
angeordnet, so daß mit steigenden Temperaturen bei zunehmender
Belastung der Brennkraftmaschine der Verdichtungsraum stetig
vergrößert wird für ein reziprok zur steigenden Last sich stetig
verringerndes Verdichtungsverhältnis.
Schließlich zeigt Fig. 5 eine durch temperaturabhängige Volumenän
derung einen Verdichtungsraum selbsttätig, vorzugsweise stetig
ändernde Vorrichtung mit einem Dehnstoffelement 30, das bei einem
Kolben 31 mit einer verlagerbaren Krone 32 diese relativ zum
Kolbenkörper 33 in Abhängigkeit der Temperatur bewegt. Um ein
mit zunehmender Last sich verringerndes Verdichtungsverhältnis
zu erreichen, ist das ringförmige Dehnstoffelement 30 zwischen
einem am Kolbenkörper 33 radial auswärts gerichteten Bund 34 und
einem an der Kolbenkrone 32 in Richtung Pleuelauge 35 axial
beabstandeten radial einwärts gerichteten Flansch 36 angeordnet.
Das ringförmige Dehnstoffelement 30 umfaßt zwei teleskopartig
ineinander greifende Stützringe 37 und 38, die mit ihren Stirnsei
ten am Bund 34 und am Flansch 36 anliegen. Um beim Starten und
in der nachfolgenden Teillast bei einer mit dem Kolben 31 ausge
rüsteten Brennkraftmaschine ein durch einen verkleinerten Verdich
tungsraum erhöhtes Verdichtungsverhältnis zu erreichen, ist
zwischen der Kolbenkrone 32 und dem Kolbenkörper 33 eine Tellerfe
der 39 üblicher Bauart angeordnet, die die Kolbenkrone 32 bei
niedrigen Temperaturen gegen den Widerstand des Dehnstoffele
mentes 30 vom Kolbenkörper 33 beabstandet.
Unter Vorsprung der Vorrichtung aus einer Formgedächtnis-Legie
rung wird im Rahmen der Erfindung jeder von einer benachbarten
maschinenseitigen Brennraumbegrenzung beabstandete Bereich der
Vorrichtung verstanden, der nach Überschreiten der Umschlagtempera
tur zu höheren Brennraumtemperaturen hin sich in Richtung der
benachbarten Brennraumbegrenzung verformt. So kann z. B. einem
schüsselförmig gegossenen Wandteil aus einer Formgedächtnis-Legie
rung eine im wesentlichen plattenförmige Gestalt aufgeprägt werden
und das Wandteil in dieser Gestaltung eine in einer Brennraum
begrenzung ausgebildete Mulde oder Vertiefung überdecken. Bei
höheren Temperaturen jenseits der Umschlagtemperatur kann das
Wandteil die durch Gießen festgelegte und der Mulde ähnliche Form
annehmen, wobei eine rotationssymmetrische Mulde einen größeren
ebenen Bereich aufweisen kann.
Claims (12)
1. Brennkraftmaschine, insbesondere Hubkolben-Brennkraftmaschine,
mit im Betrieb durch eine Vorrichtung veränderbarem Verdich
tungsraum, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (13, 18, 20, 26, 30) mittels temperaturabhän
giger Form- und/oder Volumenänderung den Verdichtungsraum
(10) selbsttätig ändert.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (13, 18, 20) aus einer Formgedächtnis-
(Memory)-Legierung gebildet ist.
3. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (13, 18) ein den Brennraum (Verdichtungs raum 10) begrenzendes Wandteil mit einem durch räumliche Ausgestaltung reversibel verformbaren Bereich ist,
der bei niederer Temperatur bzw. niederer Last der Brennkraft maschine ( 1) einen in den Brennraum ragenden Vorsprung bildet.
daß die Vorrichtung (13, 18) ein den Brennraum (Verdichtungs raum 10) begrenzendes Wandteil mit einem durch räumliche Ausgestaltung reversibel verformbaren Bereich ist,
der bei niederer Temperatur bzw. niederer Last der Brennkraft maschine ( 1) einen in den Brennraum ragenden Vorsprung bildet.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kolben (9) im Boden (11) eine rotationssymmetrische
Mulde (12) mit gegenüber der Muldenmitte erhöht ausgebildetem
Rand (14) aufweist,
daß das Wandteil (13) im wesentlichen schüsselförmig gestaltet ist und bei niederer Last lediglich auf dem Rand (14) aufliegt, und
daß das Wandteil dabei eine zur Mulde (12) etwa spiegelbild liche Gestalt aufweist.
daß das Wandteil (13) im wesentlichen schüsselförmig gestaltet ist und bei niederer Last lediglich auf dem Rand (14) aufliegt, und
daß das Wandteil dabei eine zur Mulde (12) etwa spiegelbild liche Gestalt aufweist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Teller (17) eines Hubventils (16) ein im wesent
lichen schüsselförmiges Wandteil (18) angeordnet ist.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kolben (21) eine relativ zum Kolbenkörper (23) verlagerbare Krone (22) aufweist, und
daß zwischen der Krone und dem Kolbenkörper ein temperaturab hängig formänderbares Abstützelement (20) angeordnet ist.
daß ein Kolben (21) eine relativ zum Kolbenkörper (23) verlagerbare Krone (22) aufweist, und
daß zwischen der Krone und dem Kolbenkörper ein temperaturab hängig formänderbares Abstützelement (20) angeordnet ist.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstützelement ( 20) nach Art einer Tellerfeder gestaltet ist.
daß das Abstützelement ( 20) nach Art einer Tellerfeder gestaltet ist.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (26, 30) eine stetige Änderung des Verdich
tungsraumes bewirkt.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kolben (27) eine relativ zum Kolbenkörper (29)
verlagerbare Krone (28) aufweist, und
daß zwischen Krone und Kolbenkörper ein aus einem Bimetall gebildetes Abstützelement (26) angeordnet ist.
daß zwischen Krone und Kolbenkörper ein aus einem Bimetall gebildetes Abstützelement (26) angeordnet ist.
10. Brennkraftmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstützelement (26) schüsselartig gestaltet ist, und
daß das stärker temperaturabhängig sich dehnende Metall des Abstützelementes der Krone (28) zugewandt angeordnet ist.
daß das Abstützelement (26) schüsselartig gestaltet ist, und
daß das stärker temperaturabhängig sich dehnende Metall des Abstützelementes der Krone (28) zugewandt angeordnet ist.
11. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kolben (31) eine relativ zum Kolbenkörper (33) verlagerbare Krone (32) aufweist, und
daß zur Verlagerung der Krone ein Dehnstoffelement (30) dient.
daß ein Kolben (31) eine relativ zum Kolbenkörper (33) verlagerbare Krone (32) aufweist, und
daß zur Verlagerung der Krone ein Dehnstoffelement (30) dient.
12. Brennkraftmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolbenkörper (33) einen radial auswärts gerichteten Bund (34) aufweist, und
daß die Kolbenkrone (32) einen in Richtung Pleuelauge (35) axial beabstandeten, radial einwärts gerichteten Flansch (36) trägt,
wobei zwischen Bund und Flansch ein ringförmiges Dehnstoff element (30) mit zwei teleskopartig ineinander greifenden Stützringen (37, 38) angeordnet ist, und
daß zwischen Krone (32) und Kolbenkörper (33) eine Teller feder (39) als Rückstellelement angeordnet ist.
daß der Kolbenkörper (33) einen radial auswärts gerichteten Bund (34) aufweist, und
daß die Kolbenkrone (32) einen in Richtung Pleuelauge (35) axial beabstandeten, radial einwärts gerichteten Flansch (36) trägt,
wobei zwischen Bund und Flansch ein ringförmiges Dehnstoff element (30) mit zwei teleskopartig ineinander greifenden Stützringen (37, 38) angeordnet ist, und
daß zwischen Krone (32) und Kolbenkörper (33) eine Teller feder (39) als Rückstellelement angeordnet ist.
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