DE3609361A1 - Neue polyesterpolyole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung im isocyanat-polyadditionsverfahren - Google Patents
Neue polyesterpolyole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung im isocyanat-polyadditionsverfahrenInfo
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Description
Es wird ein Verfahren zur Herstellung neuer, stickstoffhaltiger,
niederviskoser Polyesterpolyole beansprucht,
welche durch Umsetzung von Dicarbonsäuren bzw. ihren Derivaten
mit Trisalkanolaminen oder Tetrakis-alkanoldiaminen
erhalten werden. Ferner werden die neuen stickstoffhaltigen
Polyesterpolyole und ihre Verwendung im Isocyanat-
Polyadditionsverfahren zur Herstellung von Polyurethanen,
insbesondere Hartschaumstoffen auf Polyurethan(harnstoff)
bzw. Polyisocyanurat-Basis, beansprucht.
Harte Hartschaumstoffe nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren
stellen heute in der Isolationstechnik eine bedeutungsvolle
Stoffklasse dar. Es handelt sich dabei im
allgemeinen um Polyurethan(harnstoff)- und insbesondere
Polyisocyanurat-Hartschaumstoffe, wobei letztere bereits
ohne Zusatzmittel eine erhöhte Flammbeständigkeit besitzen.
In der Regel werden solche Hartschaumstoffe aus Polyisocyanaten
und Polyetherpolyolen oder einem Gemisch aus
Polyether- und Polyesterpolyolen hergestellt. Die Verwendung
verschiedener Polyolkomponenten plus Zusatzmittel
wird in der Regel dann gewählt, wenn bestimmte Flammschutznormen
für die Hartschaumstoffe erfüllt werden
müssen.
Vorteil der Polyetherpolyole ist die wahlweise Einstellung
definierter Funktionalitäten über die Starterspezies (Polyole
oder Polyamine). Hartschaum-spezifische Polyole,
z. B. auf der Basis von Sorbit oder Sucrose als Startern,
die mehr als 4-funktionell und auch niederviskos sind,
können auf Polyetherbasis hergestellt werden und zeigen
im allgemeinen OH-Zeilen von 200 bis 600.
Zum Erreichen bestimmter Flammschutzkriterien muß man diesen
Polyetherrohstoffen beispielsweise noch Polyesterpolyole
zumischen, wobei letztere in der Regel hochviskos
sind. Die Polyesterpolyole können wegen ihrer vergleichsweise
geringeren Funktionalität jedoch nicht unbegrenzt
zugesetzt werden, da andernfalls der resultierende Schaumstoff
zu weich werden würde. Als weitere Komponenten zur
Herstellung flammgeschützter Polyurethanschaumstoffe sind
Phosphor- oder Phosphonester oder andere Phosphorderivate
zu nennen, die zum überwiegenden Teil nicht einbaufähig
sind, also migrieren können und ebenfalls den Schaumstoff
weich machen. Vorteilhafter sind bezüglich der Migration
die einbaufähigen Phosphonsäureester wie Baytherm® 4090 N/
Bayer AG, Leverkusen, die jedoch wegen ihrer Bifunktionalität
auch noch weichmachend wirken und daher auch nur
begrenzt zugesetzt werden können. Flammschutzmittel auf
Halogenbasis haben oftmals ähnliche Wirkung; außerdem
geben sie insbesondere beim Abbrennen von Schaumstoffen
korrodierende Gase ab.
Die Entwicklung von Hartschaumpolyolen sollte daher durch
folgende Kriterien beschrieben werden:
- gegenüber Standardpolyesterpolyolen sollen sie erhöhte Funktionalitäten aufweisen, um auf bislang erforderliche, höherfunktionelle Copolyether verzichten zu können;
- sie sollten möglichst eine niedere Viskosität in höherfunktionellen Polyesterpolyolen besitzen;
- sie sollen inhärente Flammschutzeigenschaften aufweisen, die die Mitverwendung nicht einbaufähiger, weichmachender, im Brandfall korrodierende Wirkung ergebender Flammschutzmittel überflüssig machen oder deren Zusatzmenge zu erniedrigen erlauben
- sie sollen den resultierenden Hartschaumstoffen hohe Wärmestandswerte und hohe mechanische Festigkeit geben.
- gegenüber Standardpolyesterpolyolen sollen sie erhöhte Funktionalitäten aufweisen, um auf bislang erforderliche, höherfunktionelle Copolyether verzichten zu können;
- sie sollten möglichst eine niedere Viskosität in höherfunktionellen Polyesterpolyolen besitzen;
- sie sollen inhärente Flammschutzeigenschaften aufweisen, die die Mitverwendung nicht einbaufähiger, weichmachender, im Brandfall korrodierende Wirkung ergebender Flammschutzmittel überflüssig machen oder deren Zusatzmenge zu erniedrigen erlauben
- sie sollen den resultierenden Hartschaumstoffen hohe Wärmestandswerte und hohe mechanische Festigkeit geben.
Gegenstand der Erfindung sind neue, stickstoffhaltige, relativ
niederviskose Polyesterpolyole, welche sich besonders
zur Verwendung als Hartschaumpolyole im Isocyanat-
Polyadditionsverfahren eignen. Sie besitzen die allgemeine
Formel (I)
wobei
R1 eine Bindung oder ein zweiwertiger Rest wie ein geradkettiger oder verzweigter C1-C12-Alkylenrest, der gegebenenfalls durch Heteroatome wie -O-, -S-, -N(C1-C4)-Alkyl substituiert sein kann, vorzugsweise ein geradkettiger oder verzweigter Rest mit 2-4 C-Atomen, ein ungesättigter Alkenrest mit 2-12 C-Atomen, vorzugsweise der -CH=CH-Rest oder (weniger bevorzugt) ein C6-C10-Arylenrest, vorzugsweise ein Phthal-, Isophthal- oder auch ein Terephthalsäurerest ist,
Z ein zweiwertiger, geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise der ist und
x unabhängig voneinander 0 oder 1, bevorzugt x = 0 ist,
A1 bis A8 gleiche oder verschiedene, zweiwertige, geradkettige oder verzweigte Alkylenreste mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise bei denen die sekundäre -CH-Gruppe einer Hydroxylgruppe benachbart ist, insbesondere darstellen
und wobei vorzugsweise in dem Polyesterpolyol (I) oder seinen Gemischen bzw. seinen Oligomergemischen mindestens 20% der Reste A3 bis A6, vorzugsweise 25 bis 75%, insbesondere 50 bis 75% der Reste, einen Rest mit einer sekundären -CH-Gruppe (entsprechend einem sekundären Hydroxyalkylrest) vorzugsweise einen und insbesondere einen darstellen.
R1 eine Bindung oder ein zweiwertiger Rest wie ein geradkettiger oder verzweigter C1-C12-Alkylenrest, der gegebenenfalls durch Heteroatome wie -O-, -S-, -N(C1-C4)-Alkyl substituiert sein kann, vorzugsweise ein geradkettiger oder verzweigter Rest mit 2-4 C-Atomen, ein ungesättigter Alkenrest mit 2-12 C-Atomen, vorzugsweise der -CH=CH-Rest oder (weniger bevorzugt) ein C6-C10-Arylenrest, vorzugsweise ein Phthal-, Isophthal- oder auch ein Terephthalsäurerest ist,
Z ein zweiwertiger, geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise der ist und
x unabhängig voneinander 0 oder 1, bevorzugt x = 0 ist,
A1 bis A8 gleiche oder verschiedene, zweiwertige, geradkettige oder verzweigte Alkylenreste mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise bei denen die sekundäre -CH-Gruppe einer Hydroxylgruppe benachbart ist, insbesondere darstellen
und wobei vorzugsweise in dem Polyesterpolyol (I) oder seinen Gemischen bzw. seinen Oligomergemischen mindestens 20% der Reste A3 bis A6, vorzugsweise 25 bis 75%, insbesondere 50 bis 75% der Reste, einen Rest mit einer sekundären -CH-Gruppe (entsprechend einem sekundären Hydroxyalkylrest) vorzugsweise einen und insbesondere einen darstellen.
Insbesondere sind Polyesterpolyole bevorzugt, welche in
ihrem überweigenden Anteil (zu mehr als 75 Gew.-%) den
Formeln Ia, Ih
oder Mischkondensaten von Ia und Ih (Formeln Ia/Ih beziehungsweise
ihre Mischkondensate sind besonders bevorzugt) sowie
und/oder
entsprechen, und aus den Dicarbonsäure(derivate)n und den
Diolen IIa, h oder III m, p, q aufgebaut werden.
Die erfindungsgemäßen, stickstoffhaltigen Polyesterpolyole
weisen vorzugsweise eine OH-Zahl von 200 bis 700,
bevorzugt von 250 bis 650, auf. Ihre Viskosität kann -
besonders im Fall der Oligopolyesterpolyole - bis auf
etwa 90 000 mPa·s/25°C, bevorzugt unter 20 000 mP · s/25°C,
ansteigen und liegt besonders bevorzugt unter 10 000 mPa·s/25°C.
Viskositäten unter 3500 mPa·s sind ganz besonders
erwünscht, z. B. zwischen 800 bis 3500 mPa·s.
Die Erfindung betrifft auch das Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen, stickstoffhaltigen Polyesterpolyole
oder ihrer Oligomerer, vorzugsweise der allgemeinen Formel
(I), durch Umsetzung von Dicarbonsäure(derivat)en ROCOR1COOR
(R = H, Alkyl, Phenyl) oder der Anhydride dieser Dicarbonsäuren
mit Trisalkanolaminen (II) und/oder Tetrakis-alkanoldiaminen
(III) unter Abspaltung von Wasser oder Alkoholen
bei einem molaren Umsetzungsverhältnis der Dicarbonsäuren,
deren Anhydriden oder Estern mit Trisalkanolaminen
und/oder Tetrakis-alkanoldiaminen von 1:2 bis 1:1,2. Beträgt
das Verhältnis 1:≦ωτ2, d. h. bis 1,0:1,2, besonders bevorzugt
1:1,5 bis 1:2, so werden auch höhere Esterhomologe
der Verbindungen (I) (Oligomere), zumeist in der Form von
Gemischen, zugänglich. Die Oligomeren, die bei einem Verhältnis
von deutlich kleiner 1:2 (z. B. 1:≦ωτ1,9) hergestellt
werden, zeigen mit abnehmendem Anteil an Alkanolaminderivaten
(II) bzw. (III) eine zunehmende Viskosität. Derartig
höhere Viskositäten sind im allgemeinen weniger bevorzugt,
weshalb die Bildung von oligomeren Estern mit Viskositäten
≦λτ20 000 mPa·s weniger bevorzugt ist. Bevorzugt sind daher
die niedermolekularen Derivate der Formel (I) oder ihre Gemische
mit oligomeren Estern, bei denen das Umsetzungsverhältnis
mindestens bei 1:1,5 liegt. Es können auch molar
über 1:2 überschüssige Mengen an II oder III verwendet werden,
doch werden diese Mengen nicht eingebaut, sondern vorzugsweise
vor Beendigung der Veresterung wieder entfernt.
Innerhalb der Polyesterpolyole (I) sind die Derivate von
Trisalkanolaminen vor den Derivaten der Tetraalkanoldiaminen
bevorzugt, da erstere niedrige Viskositäten ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der beschriebenen
und nach dem beanspruchten Verfahren zugänglichen
niederviskosen, stickstoffhaltigen Polyesterpolyole,
vorzugsweise der allgemeinen Formel (I) mit einer OH-Funktionalität
von etwa 4 bis 6, weniger bevorzugt ihrer höherviskosen,
höherfunktionellen Oligomeren, im Isocyanat-Polyadditionsverfahren
zur Herstellung von Polyurethanen, vorzugsweise
Hartschaumstoffen auf Polyurethan(harnstoff)-
Basis und insbesondere Polyisocyanurat-Basis, insbesondere
von flammwidrigen Hartschaumstoffen der Baustoffklasse B-2.
Ausgangsmaterialien für die Herstellung der Polyesterpolyole
(I) sind z. B. Oxalsäure (weniger bevorzugt), Malonsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, technische Glutarsäure,
Adipinsäure, technische Adipinsäure (im wesentlichen Bernstein-/
Glutar- und Adipinsäuregemische), Methyladipinsäure,
Sebacinsäure, das technische, Isosebacinsäure genannte Dicarbonsäuregemisch,
Korksäure, Azelainsäure, Undecandisäure,
Dodecandisäure, Diglykolsäure, Thiodiglykolsäure,
jedoch auch ungesättigte aliphatische Dicarbonsäuren wie
Maleinsäure, gegebenenfalls auch Phthalsäure oder Isophthalsäure
bzw. Terephthalsäure (die aromatischen Dicarbonsäuren
- und davon insbesondere Terephthalsäure - jedoch
bevorzugt nur in untergeordneten Mengen, so daß noch
flüssige Polyesterpolyol-Derivate erhalten werden). Anstelle
der freien Dicarbonsäure können auch deren (niedere)
Alkylester (Alkylreste bevorzugt C1-C6), sowie deren cyclische
oder lineare Anhydride eingesetzt werden.
Unter den Polyalkanolaminen bzw. Polyalkanolpolyaminen sind
die Trisalkanolamine (II) oder Tetrakis-alkanoldiamine
(III)
bevorzugt, in denen einer oder zwei der Reste A sekundäre
-CH-Gruppen aufweisende Reste, vorzugsweise
insbesondere
(entsprechend sekundären
Alkoholresten in den Alkanolaminen) darstellen und die anderen Reste A-(CH2)2-6-Reste, insbesondere Ethylenreste -CH2-CH2- (entsprechend primären Alkoholresten in den Alkanolaminen) darstellen.
Alkoholresten in den Alkanolaminen) darstellen und die anderen Reste A-(CH2)2-6-Reste, insbesondere Ethylenreste -CH2-CH2- (entsprechend primären Alkoholresten in den Alkanolaminen) darstellen.
Beispiele für Alkanolamine sind:
(II: ein Rest mit sekundärer OH-Gruppe:
(III) zwei Reste mit sekundären OH-Gruppen:
(III) ein Rest mit sekundärer OH-Gruppe:
(III) zwei Reste mit sekundärer OH-Gruppe:
Besonders bevorzugt sind die Verbindungen a), h), m), p)
und q) und ihre Gemische, insbesondere die Verbindungen a)
und h), sowie Gemische aus a) und h).
Die Verwendung der Trisalkanolamine (II) ist bevorzugt vor
den Tetrakis-alkanoldiaminen (III), da letztere die Tendenz
zur Bildung höherer Viskositäten in den Polyesterpolyolen
(I) aufweisen und deshalb - totz höherer Funktionalität -
nur da Verwendung finden können, wo diese höheren Viskositäten
tolerierbar erscheinen.
Anstelle der oben erwähnten, einen oder zwei sekundäre Hydroxylgruppen
aufweisenden, bevorzugten Alkanolamine (II)
und/oder Alkanoldiamine (III) kann man jedoch auch Mischungen
von (II) mit je drei primären Hydroxyalkylgruppen,
z. B.
r) (HO-CH2-CH2)3-N
und mit je drei sekundären Hydroxyalkylgruppen, z. B.
in entsprechenden Molverhältnissen, bevorzugt 2:1 bis
1:2, insbesondere 1:1 einsetzen, obwohl dies eine deutlich
weniger bevorzugte Ausführungsform darstellt.
Man kann die genannten Verbindungen (oder auch andere Polyalkanolamine
bzw. Polyalkanolpolyamine) in Form ihrer Alkanolaminmischungen
mit den Dicarbonsäuren bzw. -Derivaten
mischkondensieren. Die Mischkondensate sind weniger bevorzugt
vor den Polyesterpolyolen mit nur einem Alkanolaminderivat,
insbesondere a), h) und m) bzw. p) und q).
Tetrakis-alkanoldiamine (III) mit je vier primären Hydroxyalkylgruppen,
z. B.
t) (HO-CH2-CH2)2-N-Z-N-(CH2-CH2-OH)2,
(Z hat die bereits für Formel I angeführte Bedeutung)
z. B.
(Z hat die bereits für Formel I angeführte Bedeutung)
z. B.
u) (HO-CH2-CH2)2-N-CH2-CH2-N-(CH2-
CH2-OH)2
können zur Herstellung Polyesterpolyolen (I) und darauf
basierende für Halogenalkan-getriebene Hartschaumstoffe
nicht verwendet werden, da sie das Treibmittel, z. B.
Frigen®, nicht genügend lösen. Entsprechende Schaumansätze
kollabieren bzw. liefern keine verwertbaren Schaumstoffe.
Andererseits zeigen Verbindungen (III) mit vier sekundären
Hydroxyalkylgruppe, z. B. Verbindung
(Z hat die bereits für Formel I angegebene Bedeutung)
z. B. zwar eine hervorragende Treibmittelverträglichkeit, z. B. für Frigen®, jedoch sind im allgemeinen die Wärmestandsfestigkeitswerte und insbesondere die Flammwidrigkeitseigenschaft in den Hartschaumstoffen bereits zu stark reduziert. Ähnlich sind mit Polyalkanoldiaminen der Formel (III) mit drei sekundären und einer primären Hydroxygruppe, z. B. Verbindung Z ist die Wärmestandfestigkeitswerte und Flammwidrigkeitseigenschaften nicht mehr optimal.
z. B. zwar eine hervorragende Treibmittelverträglichkeit, z. B. für Frigen®, jedoch sind im allgemeinen die Wärmestandsfestigkeitswerte und insbesondere die Flammwidrigkeitseigenschaft in den Hartschaumstoffen bereits zu stark reduziert. Ähnlich sind mit Polyalkanoldiaminen der Formel (III) mit drei sekundären und einer primären Hydroxygruppe, z. B. Verbindung Z ist die Wärmestandfestigkeitswerte und Flammwidrigkeitseigenschaften nicht mehr optimal.
Es können zwar auch hier Mischungen von (III) mit primären
bzw. sekundären Hydroxyalkylgruppen tragenden Verbindungen
eingesetzt werden, doch ist dies auch hier weniger bevorzugt.
Für den Fall, daß man Mischungen aus primären bzw. sekundären
Hydroxyalkylgruppen tragenden Alkanolaminderivaten
einsetzt, so sollen diese bevorzugt so zusammengesetzt
sein, daß sie im Mittel von den Resten A3 bis A8 in Formel
(I) bei folgenden Werten von x):
beide x = 0: 0,8 bis 3,2, vorzugsweise 1,5 bis 3 sekundäre Hydroxyalkylreste A und 3,2 bis 9,8, vorzugsweise 2,5 bis 1 primäre Hydroxyalkylgruppen;
bei x = 0 und x = 1: 1,0 bis 4,0, vorzugsweise 1,75 bis 3,5 sekundäre Hydroxyalkylreste A und 4,0 bis 1,0, vorzugsweise 3,25 bis 1,5 primäre Hydroxyalkylreste und
bei beiden x = 1: 1,2 bis 4,8, vorzugsweise 2 bis 4 sekundäre Hydroxyalkylreste A und 4,8 bis 1,2, vorzugsweise 4 bis 2 primäre Hydroxyalkylreste
enthalten. Die Reste A1 und A2 in Formel (I) werden dabei überwiegend (zu mehr als 75%) aus unverzweigten (primären) Hydroxyalkylgruppen gebildet, da die Veresterung der primären Hydroxyalkylgruppen deutlich bevorzugt vor der Veresterung sekundärer Hydroxylgruppen abläuft. Es wird somit ein eventuell geringer Anteil, bei dem eine Veresterungsreaktion an der sekundären Hydroxylgruppe abläuft [z. B. bei Veresterungsreaktionen von Dicarbonsäuren und a)], in der allgemeinen Formel (I) nicht berücksichtigt.
beide x = 0: 0,8 bis 3,2, vorzugsweise 1,5 bis 3 sekundäre Hydroxyalkylreste A und 3,2 bis 9,8, vorzugsweise 2,5 bis 1 primäre Hydroxyalkylgruppen;
bei x = 0 und x = 1: 1,0 bis 4,0, vorzugsweise 1,75 bis 3,5 sekundäre Hydroxyalkylreste A und 4,0 bis 1,0, vorzugsweise 3,25 bis 1,5 primäre Hydroxyalkylreste und
bei beiden x = 1: 1,2 bis 4,8, vorzugsweise 2 bis 4 sekundäre Hydroxyalkylreste A und 4,8 bis 1,2, vorzugsweise 4 bis 2 primäre Hydroxyalkylreste
enthalten. Die Reste A1 und A2 in Formel (I) werden dabei überwiegend (zu mehr als 75%) aus unverzweigten (primären) Hydroxyalkylgruppen gebildet, da die Veresterung der primären Hydroxyalkylgruppen deutlich bevorzugt vor der Veresterung sekundärer Hydroxylgruppen abläuft. Es wird somit ein eventuell geringer Anteil, bei dem eine Veresterungsreaktion an der sekundären Hydroxylgruppe abläuft [z. B. bei Veresterungsreaktionen von Dicarbonsäuren und a)], in der allgemeinen Formel (I) nicht berücksichtigt.
Es sind jedoch Verfahren bevorzugt, wo die erfindungsgemäßen
Polyester (I) aus den Dicarbonsäure(derivaten) mit
Trisalkanolaminen (II) mit einer sekundären und zwei primären
oder im Falle der Tetrakis-alkanoldiamine (III) aus
einer sekundären und drei primären und zwei sekundären und
zwei pirmären Hydroxyalkylgruppen aufgebaut werden. Entsprechend
aufgebaute Ester stellen besonders geeignete
Polyole für die Hartschaumherstellung nach dem Isocyanatpolyadditionsverfahren
dar, da sie optimale Eigenschaften
sowohl hinsichtlich Treibmittelverträglichkeit als auch
Wärmestandfestigkeit bzw. Funktionalitätsaufbau zeigen.
Tetra- bzw. hexaprimäre Polyester zeigen eine zu schlechte
Treibmittelverträglichkeit. Polyesterpolyole (I) mit mehr
als drei, insbesondere mit vier sekundären Hydroxyalkylgruppen
(beide Indices x = 0) bzw. Polyesterpolyole (I) mit
mehr als vier sekundären Hydroxyalkylgruppen (bei Tetrolen),
d. h. beide Indices x = 1) zeigen zwar gute Treibmittelverträglichkeit,
jedoch schon abfallende Flammwidrigkeitseigenschaften
und insbesondere auch abfallende Wärmestandswerte.
Ganz bevorzugtes Trisalkanolamin (II) ist daher das
Entsprechend bevorzugt ist ein Polyesterpolyol der formalen
Formel (I), in der A1 und A2 der -CH2-CH2-Rest, A3 und A5
der -CH2-CH2-Rest und A4 und A6 der sek.-Propylrest
ist.
(Zu untergeordneten Anteilen können auch sekundäre Hydroxyalkylgruppen
in die Esterreaktion einbezogen werden, so
daß die Reste A1 und A2 auch in untergeordneter Menge den
sek.-Propylrest darstellen können.)
Das Verfahren der Herstellung der neuen Polyesterpolyole
entspricht im Prinzip üblichen Ver- bzw. Umesterungsreaktionen
zur Herstellung von Esterpolyolen. So werden beispielsweise
Dicarbonsäuredialkylester mit entsprechenden
Mengen an Trisalkanolaminen auf höhere Temperaturen von
etwa 70 bis 140°C erwärmt, wobei das durch die übliche Umesterungsreaktion
entstandene Alkanol laufend abdestilliert
wird. Vorzugsweise arbeitet man unter Schutzgasen, z. B.
Stickstoff, sowie gegebenenfalls Umesterungskatalysatoren.
Durch anschließendes Anlegen von Vakuum bei z. B. 100 bis
150°C können noch Reste an Estergruppen umgesetzt werden.
Die Zeitdauer beträgt je nach Umesterungstemperatur eine
halbe bis mehrere Stunden. Das Fortschreiten der Ver- beziehungsweise
Umesterungsreaktion kann unter anderem an der
Säurezahl und der OH-Zahl verfolgt werden. Eine unerwünschte
Weiterkondensation zu Oligoestern unter Erhöhung der
Viskosität über den optimalen Bereich hinaus kann durch Bestimmung
des Viskositätsverlaufs verfolgt werden.
Bei der bevorzugten Anwesenheit von sowohl primären als
auch sekundären Hydroxyalkylresten bei der Ver- bzw. Umesterung
reagiert die primäre Hydroxygruppe bevorzugt ab,
jedoch in untergeordnetem Maße auch etwas die sekundäre
Hydroxyalkylgruppe.
Bei der Verwendung von freien Dicarbonsäuren werden die
Veresterungstemperaturen im allgemeinen höher gewählt,
z. B. 130 bis 200°C, vorzugsweise etwa 140 bis 180°C, wobei
im Verlauf von mehreren Stunden das Kondensationswasser abdestilliert,
was man durch anschließendes Anlegen von Vakuum
noch vervollständigen kann. Auch hier kann eine Verfolgung
der Reaktion wie bereits beschrieben erfolgen. Die
Mengenverhältnisse zwischen Dicarbonsäure(derivaten) und
Alkanolaminderivaten wurden bereits angeführt. Es ist
überraschend, daß die erfindungsgemäßen Polyesterpolyole
unter Verwendung der tri- bzw. tetrafunktionellen Alkanolamine
so glatt erfolgt und trotz der hohen Funktionalität
der Produkte keine Vernetzung auftritt. Selbst bei niedrigen
Umsetzungsverhältnissen von Dicarbonsäuren zu Trisalkanolaminen
von 1,2 bis ≦ωτ2 tritt keine Vernetzung, sondern
Oligomerenbildung, auf. Die Umsetzung zu den erfindungsgemäßen
Polyestern hoher Funktionalität erfolgt bevorzugt
im Verhältnis einer Carboxylgruppe bzw. Estergruppe
zu 1 Mol Tris- oder Tetratrisalkanolaminen wie 1:0,55 bis
1,0, besonders bevorzugt 0,6 bis 1,0. Kleine Überschüsse
an Tris- oder Tetraalkanolaminen, z. B. bis 1,5 Mol II oder
III pro Carboxylgruppe, können verwendet werden, wobei die
Überschüsse (bevorzugt im Vakuum) wieder abdestilliert werden
können.
Die Herstellung der Trialkanolamine (II) erfolgt z. B.
durch Umsetzung vom Ammoniak mit Ethylenoxid und Propylenoxid,
wobei im Falle des bevorzugten Trialkanolamins
a) die Synthese vorteilhaft aus dem technisch zugänglichen
Diethanolamin und Propylenoxid oder aber auch aus Isopropanolamin
und 2 Molen Ethylenoxid erfolgt.
Der technische Nutzen der erfindungsgemäßen Polyesterpolyole
(I) liegt in ihrer hohen Funktionalität, ihrer vergleichsweise
niedrigen Viskosität, welche eine einfache
Verarbeitung in kalt dosierbaren Verschäumungsapparaturen
ermöglicht, ihrem autokatalytisch wirkenden Verhalten (die
tertiären Aminogruppen in den Polyolen wirken auf die NCO-
Umsetzungen katalytisch beschleunigend), sowie in ihrem
sehr ausgeprägten Flammwidrigkeitsverhalten nach der Umsetzung
im Isocyanat-Polyadditionsverfahren zu Hartschaumstoffen.
Während in Wasser- und Frigen®-getriebenen Polyurethan-
(harnstoff)-Hartschaumstoffen im allgemeinen noch Flammschutzmittel,
wenn auch in reduzierten Mengen mitverwendet
werden müssen, um zu ausreichender Flammfestigkeit (z. B.
zu einem Brandverhalten nach DIN 4102 der Baustoffklasse
B2) zu gelangen, ist es in den (wasserfrei) getriebenen
Isocyanurat-Hartschaumstoffen nicht mehr notwendig, Flammschutzadditive
mitzuverwenden, um das Prüfkriterium der DIN
4102/B2 zu erreichen. Die Kombination von Isocyanurat-Verschäumung
und Verwendung der erfindungsgemäßen Polyesterpolyole
(I) ergibt bereits ausgezeichnete Hartschaumstoffe,
welche dem Flammschutzkriterium entsprechen und andererseits
ein ausgezeichnetes Härteverhalten aufweisen. Man
hat bisher Polyisocyanuratschaumstoffe (PIR-Schaumstoffe)
aus Polyetherpolyolen oder einem Gemisch aus Polyether- und
Polyesterpolyolen und überschüssigen Polyisocyanaten hergestellt,
wobei der Isocyanatüberschuß katalytisch zur Isocyanuratgruppierung
trimerisiert wird. Die Verwendung verschiedener
Polyolkomponenten in diesen PJR-Schaumstoffen
wird in der Regel nur dann gewählt, wenn bestimmte Flammschutznormen
erfüllt werden müssen. Die üblichen Polyetherpolyole
bzw. Polyesterpolyole zeigen jedoch typische Nachteile,
so sind z. B. die Polyesterpolyole in der Regel zu
hochviskos und zu niedrigfunktionell. Die Baustoffklassen
B1 und B2 nach DIN 4102 werden in der Regel nur durch Gemische
von Polyesterpolyolen sowie zusätzlicher Verwendung
von Flammschutzmitteln vom Typ der Phosphorsäureester oder
halogenhaltigen Verbindungen, die gegebenenfalls auch einbaufähig
sein können, erzielt. Die nachteiligen Wirkungen
dieser Rohstoffe oder Kombinationen, sowohl von zu hoher
Viskosität und mangelnder Funktionalität wie auch im Verhalten
beim Abbrennen flammschutzmittelhaltiger Kompositionen,
werden durch die erfindungsgemäße Verwendung der
Polyesterpolyole (I) umgangen.
Als Prüfkriterium für das Flammverhalten dient das Kleinbrennerverfahren
gemäß DIN 4102. In diesem Prüfverfahren
werden die vertikal eingespannten Proben der Größe 9 × 190 × 10 mm
in einem Brandkasten mit gewinkelt angeordnetem
Brenner einer Kantenbeflammung und einer Flächenbeflammung
von 15 sec. ausgesetzt. Innerhalb von insgesamt 20 sec.
dürfen die Flammspitzen die 150 mm-Marke nicht überschreiten,
damit eine Klassifizierung in die Brandklasse B2 vorgenommen
werden kann.
Die erfindungsgemäßen Polyesterpolyole ermöglichen ein
bemerkenswertes Unterschreiten dieser Meßmarke zur Einordnung
in die Klasse B2, in Polyisocyanurat-Hartschaumstoffen
sogar ohne sonstige Flammschutzzusätze, insbesondere
auf Phosphor- und/oder Halogenbasis.
Ein weiteres Kriterium für die Schaumstoffgüte ist die erzielbare
Härte, die eine Funktion der Vernetzungsdichte
ist. Aussagen hierüber werden über die Eindringtiefe eines
bestimmten Prüfkörpers in den Schaumstoff erhalten. Messungen
hierzu erfolgen über die Eindringtiefe-Zeit-Kurve,
welche in bestimmten Abständen, von der Startzeit an beginnend,
aufgezeichnet wird.
Zur Herstellung von Polyurethanen, vorzugsweise Hartschaumstoffen
auf Polyurethan(harnstoff)- bzw. Polyisocyanurat-
Basis werden neben den erfindungsgemäßen Polyolen
eingesetzt:
1. Aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, heterocyclische
und besonders aromatische Polyisocyanate
(einschließlich Diisocyanate), wie sie z. B. von W. Siefken
in Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75-136,
beschrieben werden, beispielsweise solche der Formel
Q(NCO) n , in der n = 2 bis 4, vorzugsweise 2 und Q einen
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 18, vorzugsweise
6 bis 12 C-Atomen, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 4 bis 20, vorzugsweise 5 bis 11 C-Atomen,
einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis
20, vorzugsweise 6 bis 13 C-Atomen, oder einen araliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 15, vorzugsweise 8
bis 13 C-Atomen bedeuten, z. B. solche Polyisocyanate wie
sie in der DE-A 28 32 253, Seiten 10 bis 11, beschrieben
werden. Besonders bevorzugt werden die technisch leicht
zugänglichen Polyisocyanate, z. B. das 2,4- und/oder 2,6-
Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren
("TDI"), Diphenylmethan-diisocyanate (4,4′- und/oder
2,4′- und/oder 2,2′-Isomere), Polyphenyl-polymethylen-
polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung hergestellt werden
("rohes MDI") und "modifizierte Polyisocyanate", die z. B.
Carbodiimidgruppen, Urethangruppen, Allophanatgruppen,
Isocyanuratgruppe, Harnstoffgruppen und/oder Biuretgruppen
aufweisen; insbesondere solche modifizierten Polyisocyanate
und bevorzugt vom 4,4′- und/oder 2,4′- und/oder 2,2′-Diphenylmethandiisocyanat
ableiten.
Werden nur zweifunktionelle höhermolekulare Verbindungen
und gegebenenfalls nur zweifunktionelle weitere, niedermolekulare
Kettenverlängerungsmittel verwendet, so setzt
man bevorzugt modifizierte Polyisocyanate mit einer Funktionalität
von mehr als 2,0 ein bzw. verwendet Tri-
und/oder höherfunktionelle Polyisocyanate.
2. Ferner werden gegebenenfalls als Ausgangsmaterialien
zur Polyurethanherstellung Verbindungen mit mindestens 2
gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
und einem Molekulargewicht von 18 bis 399 mitverwendet.
Auch in diesem Fall versteht man hierunter Hydroxylgruppen
und/oder Aminogruppen und/oder Thiolgruppen und/oder Carboxylgruppen
und/oder Hydrazidgruppen aufweisende Verbindungen,
vorzugsweise Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen
aufweisende Verbindungen, die als Kettenverlängerungsmittel
oder Vernetzungsmittel dienen. Die Verbindungen weisen in
der Regel 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4, gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähige Wasserstoffatome auf. Beispiele werden
hierfür in der DE-A 28 32 253, Seiten 19-20, beschrieben.
Genannt seien hier beispielsweise Wasser, Hydrazin,
Ethylenglykol, Butandiol-1,4, Neopentylglykol, Trimethylolpropan,
Formit-Gemische oder Adipinsäuredihydrazid.
3. In untergeordneter Menge (bis ca. 45 Gew.-%, bezogen
auf die erfindungsgemäßen Polyesterpolyole) als Co-Polyolkomponente
Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von einem Molekulargewicht
in der Regel von 400 bis 10.000.
Hierunter versteht man neben Aminogruppen, Thiogruppen oder
Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen vorzugsweise
Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, insbesondere 2
bis 8 Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, speziell
solche vom Molekulargewicht 600 bis 6.000, vorzugsweise
1.500 bis 4.000, vorzugsweise aber 2 bis 4 Hydroxylgruppen
aufweisende Polyester, Polyether, Polythioether, Polyacetale,
Polycarbonate und Polyesteramide, wie sie für die
Herstellung von homogenen und zellförmigen Polyurethanen
an sich bekannt sind und wie sie z. B. in der DE-A 28 32 253,
Seiten 11 bis 18, beschrieben werden. Besonders
bevorzugt sind Polyether, die durch Addition von einem oder
mehreren Alkylenoxiden (Ethylenoxid und besonders Propylenoxid)
an zwei- oder mehrwertige "Starter" (Propylenglykol,
Glycerin, Sorbit, Formose, Triethanolamin, Trimethylolpropan)
erhalten werden, sowie Polyether, welche Polyadditionsprodukte
aus Diisocyanaten und Hydrazin und/oder Diaminen
und/oder Glykolen oder Polymerisate und/oder Pfropfpolymerisate,
vorzugsweise aus Styrol und Acrylnitril dispergiert
oder gelöst enthalten. Die bevorzugten Polyether
haben dabei eine mittlere Funktionalität über 2,0.
4. Gegebenenfalls werden Hilfs- und Zusatzmittel wie
leichtflüchtige anorganische, jedoch bevorzugt organische
Substanzen als Treibmittel, Katalysatoren der an sich
bekannten Art, wie tertiäre Amine, Zinn(II)- und
Zinn(IV)-Verbindungen, oberflächenaktive Zusatzstoffe,
wie Emulgatoren und Schaumstabilisatoren, Reaktionsverzögerer,
z. B. sauer reagierende Stoffe wie Salzsäure
oder organische Säurehalogenide, ferner Zellregler der an
sich bekannten Art wie Paraffine, Fettalkohole oder Dimethylpolysiloxane
oder funktionelle Silikonderivate, sowie
Pigmente oder Farbstoffe der an sich bekannten Art, ferner
Stabilisatoren gegen Alterungs-, Licht- und Witterungseinflüsse,
Weichmacher und fungistatisch und bakteriostatisch
wirkende Substanzen, sowie Füllstoffe zugesetzt. Diese gegebenenfalls
mitzuverwendenden Hilfs- und Zusatzstoffe
werden beispielsweise in der DE-A 27 32 292, Seiten 21 bis
24, ausführlich beschrieben. Weitere Beispiele der Hilfs- und
Zusatzmittel werden im Kunststoffhandbuch, Band VII,
herausgegeben von Vieweg und Hoechtlen, Carl-Hanser-Verlag,
München 1966, auf den Seiten 103 bis 113, sowie im Kunststoffhandbuch
Band VII, herausgegeben von Becker und Braun,
Carl-Hanser-Verlag, München 1983 auf den Seiten 92 bis 111,
beschrieben.
Mit den erfindungsgemäßen Polyesterpolyolen hergestellte
Hartschaumstoffe finden Verwendung als Dämmplatten, Sandwich-
Elemente mit verschiedenen Deckschichten, als Ortschaum
wie Spritzschaum oder nach dem Überschichtungsverfahren
hergestellten Schaumstoffe mit hoher Tragfähigkeit,
Sonnenkollektorfüllungen, Rohrisolierung, als Füll- und
Montageschäume und/oder Blückschaumstoffe.
Ihr Herstellung erfolgt nach kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Verfahren der Polyurethanverarbeitung wie
z. B. der Doppelbandtechnik, Spritz- oder Gießverfahren,
mit Hoch- oder Niederdruck-Verschäumungsmaschinen.
Polyesterpolyol aus 217 g (1,25 mol) Adipinsäuredimethylester
und 443 g (2,5 mol) Bis-(2-hydroxypropyl)-hydroxyethylamin
sowie 0,1 ml Titan-Tetrabutyltitanat durch übliche
Umesterungsreaktion unter Abdestillieren von Methanol
(10-15 Stunden bei 130-157°C) unter Stickstoff und anschließendes
Anlegen von Vakuum bei 100-140°C. MV (Molverhältnis
Dicarbonsäure(derivat):Trialkanolamin) = 1:2,0.
Ausbeute: 580 g, quantitativ
OH-Zahl: 475
Säurezahl: 0,9
Viskosität: 6630 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 580 g, quantitativ
OH-Zahl: 475
Säurezahl: 0,9
Viskosität: 6630 mPa·s bei 25°C
Polyesterpolyol aus 4800 g (29,7 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-
2-hydroxypropylamin und 2560 g (14,7 mol) Adipinsäuredimethylester
und 0,2 ml Titan-Tetrabutyltitanat durch Abdestillation
von Methanol unter N2 und Anlegen von Vakuum
bei 100-140°C. MC = 1:2,02.
Ausbeute: 6400 g, fast quantitativ
OH-Zahl: 488
Säurezahl: 1,2
Viskosität: 4800 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 6400 g, fast quantitativ
OH-Zahl: 488
Säurezahl: 1,2
Viskosität: 4800 mPa·s bei 25°C
Polyesterpolyol aus 194 g (1 mol) Phthalsäuredimethylester
und 326 g (2 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
sowie 0,1 ml Tetrabutyltitanat unter N2 durch Abdestillieren
von Methanol bei 100-140°C. MV = 1:2,0.
Ausbeute: 450 g, quantitativ
OH-Zahl: 480
Ausbeute: 450 g, quantitativ
OH-Zahl: 480
Das Polyesterpolyol ist infolge seiner aromatischen Reste
Z bei RT nicht fließfähig und weniger bevorzugt.
Ein gut fließfähiges Polyesterpolyol wird aus 0,9 mol
Adipinsäure und 0,1 Mol Phthalsäure nach obigem Verfahren
erhalten.
Polyesterpolyol aus 174 g (1 mol) Bernsteinsäurediethylester
und 326 g (2 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
durch Abdestillieren von Ethanol bei 100-140°C
unter N2 und Anlegen von Vakuum. MV = 1:2.
Ausbeute: 430 g, quantitativ
OH-Zahl: 500
Viskosität: 1250 mPa·s bei 25°C.
Ausbeute: 430 g, quantitativ
OH-Zahl: 500
Viskosität: 1250 mPa·s bei 25°C.
Polyesterpolyol aus 696 g (4 mol) Adipinsäuredimethylester
und 1192 g (8 mol) Triethanolamin durch Abdestillieren von
Methanol bei 100-150°C unter N2 und Anlegen von Vakuum.
MV = 1:2.
Ausbeute: 1630 g, hellgelb
OH-Zahl: 547
Säurezahl: 1,0
Viskosität: 3830 mPa·s bei 25°C.
Ausbeute: 1630 g, hellgelb
OH-Zahl: 547
Säurezahl: 1,0
Viskosität: 3830 mPa·s bei 25°C.
Polyesterpolyol aus 396 g (3 mol) Malonsäuredimethylester
und 978 g (6 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
durch Abdestillieren von Methanol bei 100-180°C unter
N2 und Anlegen von Vakuum. MV = 1:2
Ausbeute: 1150 g, quantitativ
OH-Zahl: 650
Viskosität: 3300 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 1150 g, quantitativ
OH-Zahl: 650
Viskosität: 3300 mPa·s bei 25°C
Polyesterpolyol aus 288 g (2 mol) Maleinsäuredimethylester
ud 708 g (4 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
bei 80-140°C unter Abdestillieren von Methanol unter N2
und Anlegen von Vakuum. MV = 1:2.
Ausbeute: 870, quantitativ
OH-Zahl: 500
Viskosität: 6300 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 870, quantitativ
OH-Zahl: 500
Viskosität: 6300 mPa·s bei 25°C
Polyesterpolyol aus 960 g (6 mol) Glutarsäuredimethylester
und 1956 g (12 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
durch Abdestillieren von Methanol bei 140-160°C
unter N2 und Anlegen von Vakuum. MV = 1:2.
Ausbeute: 2520 g, quantitativ
OH-Zahl: 515
Viskosität: 5480 mPa·s bei 25°C.
Ausbeute: 2520 g, quantitativ
OH-Zahl: 515
Viskosität: 5480 mPa·s bei 25°C.
Polyesterpolyol aus 7300 g (50 mol) Adipinsäure und
16300 g (100 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
durch übliche Veresterungsreaktion unter N2 bei 140-180°C
ca. 8 Stunden durch Abdestillieren von Wasser und
anschließendes Anlegen von Vakuum. MV = 1:2.
Ausbeute: 21800 g, hellgelbes Öl
OH-Zahl: 505
Viskosität: 6200 mPa·s bei 25°C.
Ausbeute: 21800 g, hellgelbes Öl
OH-Zahl: 505
Viskosität: 6200 mPa·s bei 25°C.
Polyesterpolyol aus 10,05 kg (75 mol) technischer Glutarsäure
(bestehend aus 50% Glutarsäure, 25% Adipinsäure,
25% Bernsteinsäure) und 24,45 kg (150 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-
2-hydroxypropylamin bei 140-180°C unter N2
durch Abdestillieren von Wasser und Anlegen von Vakuum.
Ausbeute: 31,2 kg
OH-Zahl: 467
Viskosität: 11750 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 31,2 kg
OH-Zahl: 467
Viskosität: 11750 mPa·s bei 25°C
Oligo-Polyesterpolyol aus 292 g (2 mol) Adipinsäure und
489 g (3 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
durch Abdestillieren von Wasser unter N2 bei 130-190°C
und Anlegen von Vakuum. MV = 1:1,5.
Ausbeute: 700 g, quantitativ
OH-Zahl: 360
Viskosität: 19000 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 700 g, quantitativ
OH-Zahl: 360
Viskosität: 19000 mPa·s bei 25°C
Oligo-Polyesterpolyol aus 264 g (2 mol) technischer Glutarsäure
und 489 g (3 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
durch Abdestillieren von Wasser unter N2
bei 130-180°C und Anlegen von Vakuum. MV = 1:1,5.
Ausbeute: 680 g, quantitativ
OH-Zahl: 341
Viskosität: 59000 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 680 g, quantitativ
OH-Zahl: 341
Viskosität: 59000 mPa·s bei 25°C
Oligo-Polyesterpolyol aus 145 g (1 mol) Adipinsäure und
203,8 g (1,25 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropylamin
durch Abdestillieren von Wasser bei 155°C unter N2 und Anlegen
von Vakuum. MV = 1:1,25.
Ausbeute: 313 g, quantitativ
OH-Zahl: 298
Viskosität: 90000 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 313 g, quantitativ
OH-Zahl: 298
Viskosität: 90000 mPa·s bei 25°C
Oligo-Polyesterpolyol aus 1,98 kg (15 mol) technischer
Glutarsäure und 2,79 kg (23,25 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-
2-hydroxypropyl-amin durch Abdestillieren von Wasser unter
N2 bei 150-160°C und Anlegen von Vakuum; MV = 1:1,55.
Ausbeute: 5,2 g, quantitativ
OH-Zahl: 360
Viskosität: 39000 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 5,2 g, quantitativ
OH-Zahl: 360
Viskosität: 39000 mPa·s bei 25°C
Oligo-Polyesterpolyol aus 1,98 kg (15 mol) technischer
Glutarsäure und 3,91 kg (24 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-
2-hydroxypropyl-amin durch Abdestillieren von Wasser unter
N2 bei 150-180°C und Anlegen von Vakuum; MV = 1:1,6.
Ausbeute: 5,35 kg, quantitativ
OH-Zahl: 407
Viskosität: 18.800 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 5,35 kg, quantitativ
OH-Zahl: 407
Viskosität: 18.800 mPa·s bei 25°C
Oligo-Polyesterpolyol aus 1,98 kg (15 mol) technischer
Glutarsäure und 4,155 kg (25,5 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-
2-hydroxypropyl-amin durch Abdestillieren von Wasser unter
N2 bei 150-180°C und Anlegen von Vakuum; MV = 1:1,7.
Ausbeute: 5,59 kg, quantitativ
OH-Zahl: 430
Viskosität: 13.950 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: 5,59 kg, quantitativ
OH-Zahl: 430
Viskosität: 13.950 mPa·s bei 25°C
Polyesterpolyol aus 720 kg (5 mol) Adipinsäure, 855 g
(5 mol) Bis-(2-hydroxypropyl)-hydroxyethyl-amin und
745 g (5 mol) Triethanolamin durch Abdestillieren von
Wasser unter N2 bei 150-150°C und Anlegen von Vakuum;
MV = 1:2,0.
Ausbeute: quantitativ
OH-Zahl: 484
Viskosität: 19000 mPa·s bei 25°C
Ausbeute: quantitativ
OH-Zahl: 484
Viskosität: 19000 mPa·s bei 25°C
Polyesterpolyol aus 720 kg (5 mol) Adipinsäure, 815 g
(5 mol) Bis-(2-hydroxyethyl)-2-hydroxypropyl-amin und
885 g (5 mol) Bis-(2-hydroxypropyl)-hydroxyethyl-amin
durch Abdestillieren von Wasser unter N2 bei 110-160°C
und Anlegen von Vakuum; MV = 1:2,0.
Ausbeute: praktisch quantitativ
OH-Zahl: 488
Viskosität: 8850 mPa·s bei 25°C bei 25°C
Ausbeute: praktisch quantitativ
OH-Zahl: 488
Viskosität: 8850 mPa·s bei 25°C bei 25°C
Es wurden jeweils die in den Tabellen angegebenen Polyester-
und Polyethertypen manuell verschäumt, wobei die
Rohstoffe zunächst innig untereinander vermischt wurden
und nach Zugabe der aufgeführten Isocyanatmenge noch 10-15 sec.
verrührt und dann in eine offene oder verschließbare
Form gegossen wurden.
Es entstehen freie Schaumstoffe der Abmessung 30 × 30 × 30 cm
bzw. verdichtete Schaumstoffplatten der Abmessung 30 × 30 6 cm.
Zur Bestimmung der Brandstoffklasse gemäß DIN 4102
wurden normengerechte Prüfkörper der Größe 190 × 90 × 10 mm
verwendet. In einigen Fällen wurde die Länge größer gewählt,
die 190 mm Marke jedoch gekennzeichnet, um ein
schlechtes Brandverhalten voll zu erfassen.
Als Isocyanat wurde ein handelsübliches Polyphenyl-polymethylen-
polyisocysanat (Desmodur® V 20/BAYER-AG, D-5090
Leverkusen), das durch Phosgenierung eines Anilin-Formaldehyd-
Kondensates erhalten wurde und einen NCO-Gehalt
von 31 Gew.-% aufweist, verwendet.
Handelsübliches, leicht trifunktionalisiertes Polyesterpolyol
aus Adipinsäure, Phthalsäure, Glycerin und Propylenglykol
der OH-Zahl 210 (Desmophen 2450 X, BAYER-AG).
Handelsübliche Polyesterpolyol aus Adipinsäure, Phthalsäure
und Diethylenglykol der OH-Zahl 200 (Desmophen PEP
53 D, BAYER-AG).
Handelsübliches Polyesterpolyol aus Phthalsäure, Diethylenglykol
und Ethylenglykol der OH-Zahl 290 (Desmophen
VP-PU 1431 BAYER-AG).
Handelsübliches Polyetherpolyol aus Ethylendiamin und
Propylenoxid der OH-Zahl 470 (Desmophen 4051-B, BAYER-AG).
Polyetherpolyol auf Basis Sucrose und Propylenoxid der
OH-Zahl 460.
Versuche a-d) sind Vergleichsversuche.
Die Aushärtung wurde nach einem manuellen Meßverfahren
bestimmt, weshalb die Werte nur relativ zueinander interpretiert
werden können.
Aus der Tabelle 3 geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Polyesterpolyole im Brandtest nach DIN 4102 gebräuchlichen
Polyether-Kombinationen (Beispiel b) überlegen sind, während
übliche Polyester alleine (Beispiel a) keine verwertbaren
Hartschaumstoffe ergeben.
Der für die Baustoffklasse B 2 erforderliche Wert von 150 mm
Flammlänge wird durch Verwendung der erfindungsgemäßen
Polyesterpolyole merklich unterschritten (bei Mitverwendung
von Flammschutzmittel Disflamoll TCA).
Ähnliche Ergebnisse werden mit dem einbaufähigen Flammschutzmittel
Baytherm® 4090 als alleinige Flammschutzkomponente
erhalten, die in Tabelle 4 aufgeführt sind.
Aus den Beispielen der Tabelle 1 mit den Rezepturen e und
f geht hervor, daß die Verwendung der erfindungsgemäßen
Polyesterpolyole zu einer wesentlichen Verbesserung des
Aushärteverhaltens gegenüber gängigen Standardpolyesterpolyolen
führt. In der Praxisanwendung ist daher das Arbeiten
mit kürzerer Entformungszeit möglich.
Zur besseren Vergleichbarkeit der Aushärtezeiten wurden
die Schaumstoffe auf gleiche Abbindezeiten eingestellt.
Das autokatalytische Reaktionsverhalten der erfindungsgemäßen
Polyesterpolyole geht aus den stark reduzierten Aktivatormengen
hervor (Tabelle 1e-f, 2d, 3e-g, 4f-h, 5d-j,
6c-f).
Das Brandverhalten dieser Polyesterpolyole ist in den
Tabellen 3-6 aufgeführt.
Daraus geht hervor, daß
1. die verwendeten (Vergleichs-)Polyetherpolyole auch bei Einsatz größerer Mengen an Flammschutzmitteln (Tabelle 3b, 4b, 5b, 6b) keine Schaumstoffe ergeben, die der Baustoffklasse B2 entsprechen,
2. der ausschließliche Einsatz von Vergleichs-Standardpolyesterpolyolen auch in Komfination mit Flammschutzmitteln nicht zu Schaumstoffen der erforderlichen Güte führt (Tabelle 3a, 4a, 5a, 6a),
3. hingegen die Verwendung der erfindungsgemäßen Polyesterpolyole sowohl in Kombination mit einbaufähigen als auch nicht einbaufähigen Flammschutzmitteln Schaumstoffe guter Qualität ergeben, die die Anforderung der Baustoffklasse B2 nach DIN 4102 sicher erfüllen, wobei die Polyesterplyole, welche aus Trialkanolaminen mit einer sekundären Hydroxygruppe und guter Frigen®-Verträglichkeit gegenüber dem Trialkanolamin mit zwei sekundären Hydroxygruppen wesentlich besseres Brandverhalten zeigen; aus Gründen der Flammwidrigkeit und der Treibmittelverträglichkeit gilt daher:
1. die verwendeten (Vergleichs-)Polyetherpolyole auch bei Einsatz größerer Mengen an Flammschutzmitteln (Tabelle 3b, 4b, 5b, 6b) keine Schaumstoffe ergeben, die der Baustoffklasse B2 entsprechen,
2. der ausschließliche Einsatz von Vergleichs-Standardpolyesterpolyolen auch in Komfination mit Flammschutzmitteln nicht zu Schaumstoffen der erforderlichen Güte führt (Tabelle 3a, 4a, 5a, 6a),
3. hingegen die Verwendung der erfindungsgemäßen Polyesterpolyole sowohl in Kombination mit einbaufähigen als auch nicht einbaufähigen Flammschutzmitteln Schaumstoffe guter Qualität ergeben, die die Anforderung der Baustoffklasse B2 nach DIN 4102 sicher erfüllen, wobei die Polyesterplyole, welche aus Trialkanolaminen mit einer sekundären Hydroxygruppe und guter Frigen®-Verträglichkeit gegenüber dem Trialkanolamin mit zwei sekundären Hydroxygruppen wesentlich besseres Brandverhalten zeigen; aus Gründen der Flammwidrigkeit und der Treibmittelverträglichkeit gilt daher:
Das Optimum liegt daher bei Verwendung von Trisalkanolamin
2) für die Polyesterherstellung bzw. Verschäumung.
Es wurden jeweils die in den Tabellen angegebenen Polyether-
und Polyestertypen manuell verschäumt, wobei die
Rohstoffe zunächst innig und nach Zugabe der Isocyanatmenge
für 10 sec. bei einer Rührzahl von 4.000 Upm verrührt
und dann in eine offene oder verschließbare Form
gegossen wurden.
Das Brandverhalten wurde nach DIN 4102 geprüft. Die Eindringtiefe
als Maß für die Aushärtung des Hartschaumstoffes
wurde durch Aufsetzen eines Stempels vom Durchmesser
3,6 cm und einem Druck von 1,7 kp cm-2 auf die
Blöcke der Größe 20 × 20 × 20 cm bestimmt, und zwar 6 und
10 Minuten nach der Startzeit.
Als Isocyanat wurde ein handelsübliches Polyphenyl-polymethylen-
polyisocyanat, das durch Phosgenierung eines Anilin-
Formaldehyd-Kondensates erhalten wurde und eine NCO-Gehalt
von 31 Gew.-% aufweist, verwendet (Desmodur 44 V 70,
BAYER-AG).
Bifunktionelles Polyesterpolyol aus Phthalsäure, Adipinsäure
und Diethylenglykol der OH-Zahl 200 (Desmophen®-PEP
53-D, BAYER-AG).
Handelsübliches Polyetherpolyol auf Basis Sucrose-Propylenglykol-
Propylenoxid der OH-Zahl 470 (Desmophen
4034-B, BAYER-AG).
Die Tabelle 7 zeigt, daß das Brandverhalten der Polyisocyanurat-
Schaumstoffe verbessert wird; dies geht mit den
reduzierten Flammenhöhen in den Beispielen b bis e) einher.
Aber auch die Aushärtungsgeschwindigkeit wird deutlich
verbessert. Die Eindruckhärten der erfindungsgemäßen Beispiele
wird gegenüber den Vergleichswerten a und f um den
Faktor 2 angehoben, d. h., es können kürzere Entformungszeiten
und damit größere Produktionsgeschwindigkeiten erzielt
werden. Beispielsweise sind hiermit Dachkonstruktionen
aus Polyisocyanurat-Hartschaumstoffen besser belastbar.
Die folgende Tabelle 8 zeigt, daß mit den erfindungsgemäßen
Polyesterpolyolen sogar die Bauklasse B2 ohne Flammschutzmittelzusätze
erreicht wird.
Die Ergebnisse des Brandverhalten zeigen eindrucksvoll,
daß die Marke der Baustoffklasse B2 in allen Fällen durch
die erfindungsgemäßen Polyesterpolyole ohne übliche Flammschutzmittel
merklich unterschritten werden.
Diese Esterpolyole stellen daher wertvolle Bausteine für
das Isocyanat-Polyadditionsverfahren dar, besonders jedoch
zur Herstellung von Polyisocyanurat-Schaumstoffen, insbesondere
solchen, welche keine zusätzlichen Brandschutzmittel
auf Phosphor- oder Halogenbasis enthalten, und die
PIR-Schaumstoffe trotzdem noch die Einstufung in die Baustoffklasse
B/2 mit sehr guten Flammenhöhe-Werten erreichen,
ohne daß im Brandfall korrodierend wirksame Rauchgase
auftreten.
Claims (8)
1. Stickstoffhaltige, relativ niederviskose Polyesterpolyole
der Formel (I), ihre Gemische oder Oligomergemische
wobei
R1 eine Bindung oder ein zweiwertiger Rest wie ein geradkettiger oder verzweigter C1-C12- Alkylenrest, der gegebenenfalls durch Heteroatome wie -O-, -S-, -N(C1-C4)-Alkyl substituiert sein kann, ein ungesättigter Alkenrest mit 2-12 C-Atomen, oder (weniger bevorzugt) ein C6-C10-Arylenrest,
Z ein zweiwertiger, geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
x unabhängig voneinander 0 oder 1, bevorzug x = 0 ist,
A1 bis A8 gleiche oder verschiedene, zweiwertige, geradkettige oder verzweigte Alkylenreste mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise bei denen die sekundäre -CH-Gruppe einer Hydroxylgruppe benachbart ist, insbesondere darstellen
und wobei vorzugsweise in den Polyesterpolyolen (I) oder ihren Gemischen bzw. ihren Oligomergemischen mindestens 20% der Reste A3 bis A6, vorzugsweise 25 bis 75%, insbesondere 50 bis 75% der Reste, Reste mit einer sekundären -CH-Gruppe (entsprechend einem sekundären Hydroxyalkylrest) vorzugsweise einen und die Reste A1 und A2 überwiegend (zu mehr als 75 Gew.-%) geradkettige Alkylenester darstellen und die Polyesterpolyole OH-Zahlen von 200 bis 700 und Viskositäten von ≦ωτ20 000 mPa·s / 25°C und im Fall der Oligopolyesterpolyole ≦ωτ90 000 mPa·s / 25°C besitzen.
R1 eine Bindung oder ein zweiwertiger Rest wie ein geradkettiger oder verzweigter C1-C12- Alkylenrest, der gegebenenfalls durch Heteroatome wie -O-, -S-, -N(C1-C4)-Alkyl substituiert sein kann, ein ungesättigter Alkenrest mit 2-12 C-Atomen, oder (weniger bevorzugt) ein C6-C10-Arylenrest,
Z ein zweiwertiger, geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
x unabhängig voneinander 0 oder 1, bevorzug x = 0 ist,
A1 bis A8 gleiche oder verschiedene, zweiwertige, geradkettige oder verzweigte Alkylenreste mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise bei denen die sekundäre -CH-Gruppe einer Hydroxylgruppe benachbart ist, insbesondere darstellen
und wobei vorzugsweise in den Polyesterpolyolen (I) oder ihren Gemischen bzw. ihren Oligomergemischen mindestens 20% der Reste A3 bis A6, vorzugsweise 25 bis 75%, insbesondere 50 bis 75% der Reste, Reste mit einer sekundären -CH-Gruppe (entsprechend einem sekundären Hydroxyalkylrest) vorzugsweise einen und die Reste A1 und A2 überwiegend (zu mehr als 75 Gew.-%) geradkettige Alkylenester darstellen und die Polyesterpolyole OH-Zahlen von 200 bis 700 und Viskositäten von ≦ωτ20 000 mPa·s / 25°C und im Fall der Oligopolyesterpolyole ≦ωτ90 000 mPa·s / 25°C besitzen.
2. Polyesterpolyole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Formel I
R1 ein geradkettiger und/oder ein verzweigter Alkylenrest mit 2-4 C-Atomen oder der ungesättigte -CH=CH-Rest ist.
R1 ein geradkettiger und/oder ein verzweigter Alkylenrest mit 2-4 C-Atomen oder der ungesättigte -CH=CH-Rest ist.
3. Polyesterpolyole nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Formel I
Z Alkylenreste aus der Reihe insbesondere darstellen.
Z Alkylenreste aus der Reihe insbesondere darstellen.
4. Polyesterpolyole nach Anspruch 1, welche (zu mehr
als 75 Gew.-%) den Formeln Ia, Ih
oder Mischkondensaten von Ia und Ih, sowie
und/oder
entsprechen.
5. Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen,
stickstoffhaltigen Polyesterpolyole der allgemeinen
Formel I, ihrer Gemische oder ihrer Oligomer-Gemische
durch Umsetzung von Dicarbonsäure(derivaten)
(R = H, Alkyl, Phenyl)
oder ihrer Anhydride
mit Trisalkanolaminen (II) und/oder Tetrakis-alkanoldiaminen (II) wobei R1 und Z die angegebene Bedeutung haben und A primäre und sekundäre Reste A1-A8 der angegebenen Bedeutung sind,
im Molverhältnis von Dicarbonsäure(derivate)n zu Trisalkanolaminen (II) und/oder Tetratrisalkanoldiaminen (III) von 1:1,2 bis 1:2,
unter Um- oder Veresterungsbedingungen, gegebenenfalls in Gegenwart von Umesterungskatalysatoren zu Polyesterpolyolengemischen oder ihren Oligomer(gemisch)en, mit einer Viskosität von ≦ωτ90 000 mPa·s/ 25°C.
oder ihrer Anhydride
mit Trisalkanolaminen (II) und/oder Tetrakis-alkanoldiaminen (II) wobei R1 und Z die angegebene Bedeutung haben und A primäre und sekundäre Reste A1-A8 der angegebenen Bedeutung sind,
im Molverhältnis von Dicarbonsäure(derivate)n zu Trisalkanolaminen (II) und/oder Tetratrisalkanoldiaminen (III) von 1:1,2 bis 1:2,
unter Um- oder Veresterungsbedingungen, gegebenenfalls in Gegenwart von Umesterungskatalysatoren zu Polyesterpolyolengemischen oder ihren Oligomer(gemisch)en, mit einer Viskosität von ≦ωτ90 000 mPa·s/ 25°C.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicarbonsäure(derivate) mit den Trisalkanolaminen
(II)
oder ihren Gemischen
und/oder
umgesetzt werden.
7. Verwendung niederviskoser, stickstoffhaltiger Polyesterpolyole
nach Ansprüchen 1-6, mit einer OH-
Funktionalität von etwa 4 bis 6, weniger bevorzugt
ihrer höherviskosen, höherfunktionellen Oligomeren,
als alleinige oder anteilige Polyolkomponenten, gegebenenfalls
unter Zusatz von üblichen Flammschutzmitteln,
im Isocyanat-Polyadditionsverfahren zur
Herstellung von Polyurethanen, vorzugsweise Hartschaumstoffen
auf Polyurethan(harnstoff)-Basis und
insbesondere Polyisocyanurat-Basis.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Poyesterpolyole zur Herstellung von
Polyisocyanurat-Hartschaumstoffen der Baustoffklasse
B2 ohne Mitverwendung von Falmmschutzmitteln
auf Phosphor- und/oder Halogenbasis einsetzt.
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AT86111109T ATE44966T1 (de) | 1985-08-24 | 1986-08-12 | Neue esterpolyole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung im isocyanatpolyadditionsverfahren. |
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-
1986
- 1986-03-20 DE DE19863609361 patent/DE3609361A1/de not_active Withdrawn
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CN111655749B (zh) * | 2018-02-02 | 2023-03-03 | 巴斯夫欧洲公司 | 低有机化合物释放的聚氨酯 |
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