DE3607582A1 - Apparatur fuer gaertests - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Apparatur zur Durchführung von Gärtests mit Kulturen von gasbildenden Bakterien, insbesondere von methanbildenden Bakterien.

Methanbildende Bakterien werden in technischem Maßstab bei der Abwasserreinigung und bei der Verwertung organischer Abfallstoffe eingesetzt. Es gibt zur Zeit keine physikalische oder chemische Analysenmethode, mit der von einer Probe unbekannter Zusammensetzung das Methanpotential zuverlässig vorhergesagt werden kann. Die Durchführung von Gärtests ist notwendig.

Zur Durchführung der Gärtests werden Apparaturen verwendet, die aus den in chemischen Laboratorien gebräuchlichen genormten Glasgefäßen zusammengesetzt werden. (Braun, R., Biogas - Methangärung organischer Abfallstoffe, Springer-Verlag, Wien, NewYork, 1982, Seite 137). Diese Apparaturen sind teuer, empfindlich gegen mechanische Beschädigung, haben einen großen Platzbedarf und erforden komplizierte Arbeitstechniken, etwa Arbeiten mit Inertgas, um die anaeroben Bedingungen zu gewährleisten.

Die bekannten Apparaturen sind somit nicht geeignet, um Gärtests mit einer großen Anzahl von verschiedener Proben durchzuführen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine große Zahl von Gärtests in einer Apparatur von kompakter Bauweise mit vereinfachter Handhabung durchzuführen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Gärbehälter und als Gasammelbehälter handelsübliche Einwegspritzen verwendet werden, die auf eine Trägerkonstruktion montiert sind, so daß in ihrer Lage fixiert sind und einfach transportiert werden können.

Insbesondere können die Gärbehälter damit in ein temperiertes Wasserbad eingehängt werden. Die Gassammelbehälter eines Trägers können ein gemeinsames Ausgleichsgefäß haben.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen darin, daß auf engem Raum eine große Anzahl von Gärtests durchgeführt werden können, wobei die Materialkosten durch Verwendung standardisierter Bauteile sehr niedrig sind. Ein weiterer Vorteil ist, daß es sehr einfach ist, die notwendigen anaeroben Bedinungen aufrechtzuerhalten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung Fig. 1 dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Die Apparatur besteht aus einer Reihe von identischen Gäreinheiten, von denen nur eine in der Zeichnung Fig. 1 dargestellt ist, und die nebeneinander auf einem Träger montiert werden.

Eine Gäreinheit besteht aus dem Gärbehälter 1 und aus dem Gassammelbehälter 6, die durch die Dreiweghähne 2 und 5 und mit dem Schlauch 4 verbunden sind. Gärbehälter 1 und Gassammelbehälter 6 sind beides 50 ml Einwegspritzen mit Luer-Lok Anschluß. Diesen Anschluß haben auch die Dreiweghähne 2 und 5.

Der Gassammelbehälter 6 wurde mit einem durchbohrten Stopfen 7 verschlossen, nachdem der Kolben der Einwegspritze entfernt worden war, und ist durch den Schlauch 8 mit dem Ausgleichsbehälter 9 verbunden.

Der Gärbehälter 1 wird mit einer geeigneten Menge einer methanbildenden Kultur gefüllt wurde, zu der eine Menge der zu untersuchenden Probe gegeben wird. Das kann unter Aufrechterhaltung anaerober Bedingungen geschehen, indem er über den Dreiweghahns 2 mit der Spritze 3 verbunden wird, in dem sich ein Vorrat an Impfkultur befindet, die durch Zurückziehen des Kolbens in den Gärbehälter 1 überführt wird. Durch die aufgedruckte Volumenangabe ist eine einfache und hinreichend genaue Dosierung möglich. Durch den Dreiweghahn 2 kann die Spritze gasdicht abschlossen werden.

In der selben Weise kann die Probe zugegeben werden. Es ist aber bei kleinen Probemengen vorteilhafter erst ein Polster aus Inertgas, vorzugsweise Kohlendioxid, Stickstoff oder Biogas, aufzuziehen. Dazu wird die Spritze 3 mit dem gewählten Gas gefüllt.

Durch den Dreiweghahn 2 kann mit einer Injektionsnadel die Probe zudosiert werden.

Nach dem Füllen des Gärbehälters 1 wird dieser über den Dreiweghahn 2 mit Hilfe von Schlauch 4 über den Dreiweghahn 5 mit dem Gassammelbehälter 6 verbunden. Mit der Spritze 10 kann der Wasserspiegel im Gassammelbehälter 6 angehoben und damit auf einen definierten Nullpunkt gestellt werden. Die Apparatur wird in Betrieb genommen, indem die Dreiweghähne 2 und 5 so gestellt werden, daß Gärbehälter 1 und Gassammelbehälter 6 verbunden sind, und gegen die Umgebung abgeschlossen sind.

Wenn alle Gärbehälter der Apparatur vorbereitet sind, wird der Träger mit den Gärtesteinheiten in ein thermostatisiertes Wasserbad so eingehängt, daß sich die Gärbehälter vollständig unter dem Wasserspiegel befinden. Die Spritzen 3 und 10 können entfernt werden. Der Verlauf der Gärung kann unmittelbar an der Stellung des Wasserspiegels im Gassammelbehälter 6 verfolgt werden, der eine Volumenangabe in ml trägt. Das vom Gas verdrängte Wasser strömt duerch den Schlauch 8 in das Ausgleichsgefäß 9.

Das Ende eines Gärtests ist daran erkennbar, daß die Gasmenge nicht weiter steigt. Es ist dann möglich, in der beschriebenen Weise weitere Proben zuzugeben und weitere Gärtests durchzuführen.

Claims (6)

1. Apparat zur Durchführung von Gärtests, dadurch gekennzeichnet, daß als Gärbehälter und als Gassammelbehälter handelsübliche Einwegspritzen verwendet werden.

2. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gärbehälter und Gassammelbehälter auf einem gemeinsamen Träger montiert werden.

3. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gärbehälter zur Temperierung in einem Bad, insbesondere einem Wasserbad, befinden

4. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gärbehälter zur Temperierung in einem Klimaschrank befinden.

5. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Gassammelbehälter ein eigenes Ausgleichsgefäß zugeordnet ist.

6. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gassammelbehälter auf einem Träger ein gemeinsames Ausgleichsgefäß besitzen.