DE3606648C2 - Durchlüftungsvorrichtung für ein Flüssigkeit enthaltendes Zellkulturreaktorsystem - Google Patents
Durchlüftungsvorrichtung für ein Flüssigkeit enthaltendes ZellkulturreaktorsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Durchlüftungsvorrichtung für ein
Flüssigkeit enthaltendes Zellkulturreaktorsystem. Die Erfindung
betrifft ferner Gefäße für Gewebekulturen und insbesondere
eine Belüftungsvorrichtung für Fermentierungssystem auf Basis
von Mikroträgern.
Techniken auf Basis von Zellkulturen sind weit bekannt und
stellen die Basis für das Studium des Aufbaues tierischer
Zellen und für die Herstellung wichtiger medizinischer Stoffe,
wie Hormone, Enzyme, Antikörper, Seren und dgl. dar. Bei
Zellkulturen auf Basis von Geweben und Mikroträgern sind die
Zellen von Natur her äußerst brüchig und können während des
Wachstums daher leicht beschädigt werden. Die Kultur von
verankerungsabhängigen Zellen ist besonders schwierig, so daß
für diesen Zweck Mikroträger entwickelt wurden. Bei Kulturen
auf Basis von Mikroträgern wachsen die Zellen in Form einer
einzelnen Lage und manchmal auch mehrlagig auf der Oberfläche
von Mikroträgern, bei denen es sich im allgemeinen um kleine
Kugeln handelt, welche Mikroträger wiederum in einem
Wachstumsmedium durch leichtes Umrühren verteilt sind. Eine
detaillierte Beschreibung der Vorgehensweise bei Zellkulturen
auf Mikroträgern ist im Buch "Microcarriers Cell Culture:
Principles and Methods", Pharmacia Fine Chemicals, Schweden,
Dezember 1981 zu finden.
Wichtig ist die Zufuhr von Luft zu Fermentierungssystemen mit
Mikroträgern, um die Zellen mit Sauerstoff zu versorgen.
Außerdem müssen auch andere Gase dem System zugeführt werden.
Eine Hauptschwierigkeit liegt jedoch darin, daß die Belüftung
durch herkömmliche Systeme dadurch erzielt wird, daß man Gase
in Blasenform durch das Fluid strömen läßt, indem ein
Auslaßrohr in das Fluid mit einem Austrittsende nahe dem
Fluidboden angeordnet wird. Diese Blasenbildung erzeugt
Schaum, der bei den meisten Fermentierungsprozessen schädlich
ist und bei Gewebekulturen auf Basis von Mikroträgern fatale
Folgen haben kann.
Ein Verfahren wurde schon entwickelt, um Luft oder andere Gase
durch ein Rohr aus Silikonkautschuk diffundieren zu lassen.
Das Rohr muß jedoch eine große Oberfläche haben, so daß im
allgemeinen keine ausreichende Menge an Sauerstoff dem Medium
zugeführt wird. Es wurde auch schon vorgeschlagen, mittels
eines herkömmlichen Rohres Luft einer Stelle am unteren Ende
eines zylindrischen Siebes zuzuführen. Die Blasen gelangen
durch die Flüssigkeit im Sieb, was die Mikroträger von den
Blasen weghält, so daß der schädliche Effekt der Schaumbildung
verringert wird. Diese Anordnung hat sich jedoch nicht als
zufriedenstellend erwiesen.
Eine verbesserte Durchlüftungsvorrichtung zur Verwendung bei
Fermentierungssystemen auf Basis von Mikroträgern ist daher
erwünscht.
Erfindungsgemäß wird demzufolge eine Durchlüftungsvorrichtung
für Zellkulturreaktorsysteme auf Basis von Mikroträgern
geschaffen, die eine in einer Flüssigkeit angeordnete Kammer
enthält, die durch wenigstens eine erste Wand definiert ist,
die teilweise durch ein Sieb gebildet wird. Das Gas wird in
das untere Ende der Kammer eingeleitet, um die Flüssigkeit zu
durchlüften. Ein Teil der belüfteten Flüssigkeit gelangt durch
das Sieb, jedoch in Form von so kleinen Blasen, daß einer
Schaumbildung in der Flüssigkeit des Systems entgegengetreten
wird.
Eine erste Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Belüftungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß eine
schmale im wesentlichen vertikal sich erstreckende äußere
Kammer durch eine feste Wand und eine aus einem Sieb gebildete
Wand definiert ist. Luft oder anderes Gas wird dabei unter
Druck durch wenigstens ein Rohr zum unteren Ende der äußeren
Kammer eingedrückt und gelangt von dort zu einem
Verteilungselement mit Öffnungen, die längs des unteren
Bereiches der äußeren Kammer verteilt sind, um das Gas nach
oben in die Kammer freizugeben. Das obere Ende der äußeren
Kammer ist mit Austrittsöffnungen versehen, die mit einer
Stelle oberhalb der Oberfläche des Mediums in Verbindung
steht. Das Gas strömt blasenförmig durch die Fluidsäule in der
äußeren Kammer, wobei ein Teil des Gases durch das Sieb in
Gestalt von so feinen Blasen hindurchtritt, daß keine
Schaumbildung hierdurch bewirkt wird.
Die Gasverteilung wird durch die Verteilung des
gasangereicherten Nährstoffes mittels eines Rührwerkes
verstärkt. Eine innere Kammer, die durch eine feste Wand
definiert ist, hat ein offenes unteres Ende und ein
geschlossenes oberes Ende und umfaßt wenigstens eine
rohrförmige Ausbildung, die mit einer Öffnung in der festen
Wand an einer Stelle verknüpft ist, die in Abstand vom offenen
Ende der Wand steht. Das äußere Ende der rohrförmigen
Ausbildung schafft eine Austrittsöffnung, die so angeordnet
ist, daß bei Drehung der festen zylindrischen Wand um ihre
Achse an der Öffnung des Zylinders eine Saugkraft
hervorgerufen wird.
Bei einer anderen Weiterbildung umfaßt die
Belüftungsvorrichtung nach der Erfindung eine äußere feste
Wand und eine innere Wand, die eine vertikal sich erstreckende
äußere Kammer definiert. Die äußere Kammer hat ein offenes
unteres Ende und ein geschlossenes oberes Ende und umfaßt
wenigstens eine rohrförmige Ausbildung, die mit einer Öffnung
in der festen Wand, wie vorbeschrieben, verbunden ist. Die
innere Wand hat eine Vielzahl von Fenstern, die durch ein Sieb
bedeckt sind und eine innere Kammer definieren. Ein Gas wird
unter Druck in das untere Ende der inneren Kammer eingepreßt
und gelangt von dort zu einem Verteilungselement mit kleinen
Öffnungen zur Freigabe des Gases in die Kammer. Das Gas strömt
in Form von Blasen durch das Fluid in der inneren Kammer,
wobei es durch die Siebe, die die Fenster bedecken, in Form
von so feinen Blasen hindurchgelangt, daß keine Schaumbildung
hervorgerufen wird.
Durch die Erfindung wird somit eine verbesserte
Belüftungsvorrichtung für Fermentierungssysteme, insbesondere
auf Basis von Mikroträgern geschaffen. Die
Belüftungsvorrichtung bewirkt eine wesentlich bessere
Verteilung der Gase in den Nährstoffen unter minimaler
Schaumbildung, wodurch das Zellwachstum gefördert wird. Die
verbesserte Belüftungsvorrichtung läßt sich leicht in den
Abmessungen vergrößern, so daß sie für Gefäße mit
verschiedener Abmessung verwendet werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen
und der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Gesamtansicht ein Rührwerk mit einer
erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung,
Fig. 2 eine vergrößerte fragmentarische quergeschnittene
Ansicht längs der Linie 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte fragmentarische quergeschnittene
Ansicht längs der Linie 3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 eine quergeschnittene Ansicht längs der Linie 4-4 in
Fig. 3,
Fig. 5 eine quergeschnittene Ansicht längs der Linie 5-5 in
Fig. 4,
Fig. 6 eine vergrößerte quergeschnittene Ansicht längs der
Linie 6-6 in Fig. 3,
Fig. 7 eine vergrößerte fragmentarische quergeschnittene
Ansicht längs der Linie 7-7 in Fig. 6,
Fig. 8 eine quergeschnittene Ansicht eines Teiles einer
Belüftungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung mit einem ringförmigen Rohr mit
kleinen Öffnungen zur Freigabe des Gases in die
Kammer der erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung,
Fig. 9 eine quergeschnittene Ansicht eines Teiles einer
Belüftungsvorrichtung gemäß einer anderen
Ausführungsform der Erfindung mit einem
Kappenelement mit einer Vielzahl von Fenstern und
einem um das Kappenelement angeordneten, die Fenster
überdeckenden Siebelement, und
Fig. 10 eine fragmentarische quergeschnittene Ansicht eines
Rührwerkes mit einer Belüftungsvorrichtung gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Fermentierungsgefäß 10, das ein Rührwerk 16
enthält. Das Gefäß 10 wird mittels einer Halterung 11 auf der
Fläche 13 eines nicht gezeigten Steuergerätes gehalten, das
die für den Betrieb der Fermentierungsvorrichtung notwendige
Apparatur enthält. Das Gefäß 10 wird durch einen Deckel 12
geschlossen, der mittels einer Dichtung 15 gegenüber dem
oberen Rand 14 des Gefäßes 10 abgedichtet ist. Das Rührwerk
16 ist vom Deckel 12 gehalten und umfaßt eine zylindrische
Grundanordnung 32, die am besten aus Fig. 3 hervorgeht, und ein erstes offenes Ende 34 sowie ein zweites geschlossenes Ende 36 hat. Die
Anordnung 32 umfaßt drei rohrförmige Ausbildungen 38, die von
der Anordnung 32 nahe dem zweiten geschlossenen Ende 36
angeordnet sind und seitlich abstehen. Die Ausbildungen 38
sind hohl und umfassen ein erstes eine Austrittsöffnung 40
bildendes Ende und ein zweites Ende 42. Das zweite Ende 42
jeder rohrförmigen Ausbildung 38 ist mit der Grundanordnung 32
an einer Öffnung 44 in deren inneren zylindrischen Wand 29
verbunden, so daß das Fluid durch das offene Ende 34, durch
die Öffnungen 44 der Anordnung und nach außen durch die
Austrittsöffnungen 40 fließen kann.
Wie in Fig. 4 gezeigt, sind die Austrittsöffnungen 40 jeder
rohrförmigen Ausbildung 38 so gestaltet, daß sie in eine
Richtung entgegengesetzt zur Drehrichtung (Pfeil 39) des
Rührwerkes 16 weisen. Während des Betriebes wird die Anordnung
32 des Rührwerkes 16 um ihre Längsachse gedreht, so daß die
geschlossenen Flächen 46 jeder rohrförmigen Ausbildung 38 der
Bewegung der rohrförmigen Ausbildungen voreilen. Folglich wird
ein Saugeffekt in der Anordnung 32 und den rohrförmigen
Ausbildungen 38 hervorgerufen. Dies wiederum bewirkt, daß das
Fluid im Gefäß 10 in das offene Ende 34 der inneren
zylindrischen Wand 29 durch den zentralen Kern 31 der Wand 29
in und durch die rohrförmigen Ausbildungen 38 und aus deren
Öffnungen 40 strömt.
Nach Fig. 3, 6 und 7 enthält das Rührwerk 16 eine ringförmige
zylindrische Kammer 26, die durch die Innenwand 29 der
Anordnung 32 und ein äußeres zylindrisches Sieb 20 gebildet
ist. Der obere Bereich der Innenwand 29 endet an einer
verdickten Zone 53, die wiederum integral mit einem Endelement
55 verbunden ist, und eine Endwand 36 bildet. Das Sieb 20
wird an seiner Oberseite durch ein ringförmiges Element 56
gehalten, das an dem verdickten Bereich 53 anliegt und mit
einem inneren O-Ring 57 versehen ist, der in Eingriff mit dem
oberen Ende der Innenwand 29 steht. Ein Rohr 22 erstreckt sich
in Längsrichtung in der Kammer 26. Das Rohr 22 ist an seinem
oberen Ende mit einer Bohrung 80 verbunden, die sich durch das
ringförmige Element 56 erstreckt, und mit einem
Gaseinführungsweg verbunden. Der Gaseinführungsweg umfaßt eine
Bohrung 82 durch das Endelement 55, eine ringförmige Kammer
84, die zwischen dem Umfang einer das Endelement 55 lagernden Hohlwelle 48 und einer Bohrung
86 im Endelement 55, gebildet ist, eine seitliche Passage 88 in der Wand der Welle
48, eine zentrale Bohrung 58 in der Welle 48, eine Bohrung 91 in
dem sich bewegenden Wellentragelement 90 (Fig. 2), die Bohrung
93 in einem feststehenden Wellentragelement 92, die
Gaszuführdüse 70 und ein damit verbundenes Gaszuführrohr 68.
Luft oder anderes Gas wird durch den Gaseinführungsweg in das
Rohr 22 unter Druck hineingepreßt.
Wie insbesondere aus Fig. 3, 6 und 7 hervorgeht, ist das
untere Ende des Siebes 20 an einem zylindrischen Tragelement
94 gehalten, das mit dem unteren Bereich der Innenwand 29
durch Schrauben 96 und einen O-Ring 98 verbunden ist. Die
obere Fläche des Tragelementes 94 enthält einen ringförmigen
Ausschnitt, der zusammen mit einer ringförmigen Kappe 100
einen ringförmigen Gaskanal 24 bildet. Das Rohr 22 steht mit
dem Kanal 24 über eine Öffnung 102 in der Kappe 100 in
Verbindung (Fig. 7).
Die ringförmige Kappe 100 hat kleine Öffnungen 27, die sich
längs ihrer oberen Fläche erstrecken, um das Gas nach oben in
die Kammer 26 auszulassen. Die Kammer 26 zusammen mit dem
Gefäß 10 enthält dann ein Fluidmedium. Das aus den Öffnungen
27 ausgetretene Gas strömt blasenförmig durch die Fluidsäule
in der Kammer 26, wobei ein gewisser Teil des Gases durch das
Sieb 20, jedoch in Gestalt derart feiner Blasen hindurchtritt,
daß keine Schaumbildung hervorgerufen wird. Ferner wird ein
gewisser Teil des Fluides in der Kammer 26, das aufgrund der
Freigabe des Gases stark mit Luft gesättigt wurde, durch das
Sieb 20 nach außen gedrückt.
Das ringförmige Element 56 enthält ferner zwei Austrittsrohre
59, die mit betreffenden zwei vertikalen Austrittsbohrungen 54
im Endelement 55 verbunden sind (Fig. 5). Die Austrittsrohre
59 sind in Bohrungen 54 angeordnet und erstrecken sich über
die Fluidfüllstandshöhe 104 im Gefäß 10. Das Fluid in der
Kammer 26 wird durch die Blasen in die Bohrungen 54 und aus
den Rohren 59 befördert, was die Verteilung des Gases im Fluid
verbessert. Diese Verteilung wird ferner durch den Betrieb des
vorerwähnten Rührwerkes 16 verstärkt.
Das Rührwerk 16 ist an der Welle 48 mittels einer
Stellschraube 64 befestigt. Die Welle ist wiederum drehbar
durch eine in Fig. 2 gezeigte Lageranordnung 30 gehalten. Die
Lageranordnung 30 umfaßt Lager 72, die eine Drehung der Welle
48 und damit des Rührwerkes 16 ermöglichen, wenn eine
Drehkraft darauf einwirkt. Dichtungen 106, die durch eine
Feder 108 in Berührung gehalten sind, verhindern einen
Austritt der Flüssigkeit und ermöglichen dennoch eine
Drehbewegung der Welle 48. Der feststehende Teil der
Lageranordnung 30 ist mit dem Deckel 12 des Gefäßes 10
verbunden.
Fig. 1 und 3 zeigen eine ringförmige Magnetanordnung, die
durch Stäbe 51 am zylindrischen Tragelement 94 befestigt ist.
Die Magnetanordnung 50 umfaßt einen ringförmigen
Permanentmagneten 4, der von einer Schutzhülle 52 umgeben und
gehalten ist. Wenn sich ein Magnet 60 eines unter dem Tragteil
13 befestigten magnetischen Antriebsmotors 62 dreht, bewirkt
er eine ebensolche Drehung der Magnetanordnung 50, was
wiederum das Rührwerk 16 und die Welle 48 an der durch die
Welle gebildeten Achse in Drehbewegung versetzt. Dieser Aufbau
erfordert daher keine direkte physische Verbindung zwischen
Antriebsmotor und Rührwerk. Ferner unterstützt die
Magnetanordnung 50 die Verbreitung des Strömungsweges am
unteren Ende des Gefäßes 10 und die Verhinderung einer
Ansammlung von Mikroträgern am Umfang des Gefäßbodens. Diese
Vorrichtung kann auch von oberhalb oder unterhalb mechanisch
durch einen direkten Antriebsmotor in Bewegung versetzt
werden, so daß das Rührwerk 16 ohne Vorsehen von Magneten
gedreht wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann das Sieb 20 der
Belüftungsvorrichtung durch einen Käfig aus Stangen 18
gehalten sein, die sich zwischen dem ringförmigen Element 56
und dem Tragelement 94 erstrecken. Der Käfig aus Stangen 18,
das ringförmige Element 56 und das Tragelement 94 können
zusammen mit dem Rohr 22 und dem Sieb 20 als Einheit entfernt
werden. Die Fluidabgabe könnte durch den oberen Kreisring
erfolgen. Der untere Kreisring könnte mit einer Ringnut
versehen sein, die durch eine ringförmige Scheibe mit darin
vorgesehenen kleinen Öffnungen abgedeckt ist, durch die sich
das Abgaberohr hindurcherstreckt. Eine solche Anordnung
entspricht funktionsmäßig dem vorerwähnten ringförmigen Rohr.
Obgleich die Vorrichtung in Verbindung mit dem Rührwerk 16
gezeigt und beschrieben wurde, ist sie bei irgendeinem
Fermentierungsgefäß unabhängig von der Art der verwendeten
Rühreinrichtung verwendbar. Die rohrförmigen Ausbildungen 38
können daher weggelassen werden.
Der Gaseinführweg einschließlich der Tragwelle 48 kann auch
dazu verwendet werden, um beispielsweise Nährstoffe oder
andere Fluide anzuliefern. Ferner kann für einen
kontinuierlichen Betrieb ein zweites siebartiges Rohr 76, vgl.
Fig. 1, vorgesehen werden, um verbrauchte Nährstoffe aus dem
Gefäß 10 abzuziehen, während die frischen Nährstoffe durch das
Gaszuführrohr 68 zugeliefert werden. Dieses Verfahren wird als
Übergießen bezeichnet.
Bei einer weiteren Ausführungsform wird das Rührwerk von unten
durch eine Welle angetrieben und kann die Flüssigkeit oder das
Gas von unterhalb durch die Motorwelle eintreten und wird zum
oberen Ende des ringförmigen zylindrischen Elementes, das mit
dem oberen Ende des nach unten sich erstreckenden Rohres der
ursprünglichen Vorrichtung verknüpft ist, nach oben befördert.
Bei einer anderen Ausführungsform, die in Fig. 8 gezeigt ist,
ist der ringförmige Kanal 24 durch ein Ringrohr 111 ersetzt,
das mit dem Rohr 22 verbunden und mit kleinen Öffnungen
versehen ist, die längs der oberen Fläche des Rohres 111
verteilt sind.
Bei einer weiteren Ausführungsform kann ein zylindrisches Sieb
um den rohrförmigen Ausbildungen befestigt sein, was
irgendwelche Schaumbildung in der durch die Rohre
ausgedrückten Flüssigkeit ausschaltet.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 9 gezeigt. Diese
umfaßt ein zylindrisches Sieb, das um Rohre 59 befestigt sein
kann, damit eine Schaumbildung in der aus den Rohren 59
ausgepreßten Flüssigkeit verhindert wird. Insbesondere trägt
das Endelement 55 des Rührwerkes eine Kappe 166 und definiert
eine Kammer 172. Die Kappe 166 umfaßt eine Endwand 160
mit einer Öffnung 173, durch die sich die Welle 48
hindurcherstreckt. Die Kappe 166 ist am
Endelement 55 durch einen O-Ring 168 befestigt und besitzt eine
Vielzahl von Fenstern 170. Ein zylindrisches Sieb 174 ist um
die Kappe 166 so gelegt, daß es die Fenster 170 überdeckt.
Wenn Flüssigkeit aus den Rohren 59 ausgepreßt wird, strömt die
Flüssigkeit durch die mit dem Sieb 174 bedeckten Fenster 170
und fällt dann in die Flüssigkeit im Behälter.
Fig. 10 zeigt ein Fermentierungsgefäß 110, das ein
zylindrisches Rührwerk 116 mit einer anderen Ausbildung als
nach Fig. 1 bis 9 enthält. Das Gefäß 110 ist mittels eines
Deckels 112 verschlossen, der gegenüber dem oberen Rand 114 des
Gefäßes 110 abgedichtet ist. Das Rührwerk 116 ist am
Gefäßdeckel 112 gehalten und umfaßt ein erstes offenes Ende
120 und ein zweites geschlossenes Ende 122. Das Rührwerk 116
enthält ferner einen äußeren Zylinder 118 und einen inneren
Zylinder 130, die zwischen sich eine ringförmige Kammer 126
bilden.
Drei rohrförmige Ausbildungen 124 ragen seitlich vom äußeren
Zylinder 118 des Rührwerkes 116 ab. Die rohrförmigen
Ausbildungen 124 sind hohl und enthalten Öffnungen 128. Die
rohrförmigen Ausbildungen 124 sind ähnlich den rohrförmigen
Ausbildungen der ersten Ausführungsform gestaltet. Demzufolge
wird im Rührwerk 116 und den rohrförmigen Ausbildungen 124
eine Saugwirkung hervorgerufen, was eine Strömung des Fluides
im Gefäß 110 in das offene Ende 120 durch die Ringkammer 126
in die rohrförmigen Ausbildungen 124 und dann nach außen durch
die Öffnungen 128 bewirkt.
Wie Fig. 10 zeigt, ist der innere Zylinder 130 des Rührwerkes
116 an einem Tragelement 131 gehalten und bildet eine innere
Kammer 132. Zweckmäßigerweise sind der innere Zylinder 130 und das Tragelement 131 um eine im wesentlichen vertikale Achse drehbar. Der innere Zylinder 130 umfaßt eine Vielzahl von
oberen Fenstern 134 und unteren Fenstern 136, so daß die
Ringkammer 126 mit der inneren Kammer 132 in Verbindung steht.
Der innere Zylinder 130 enthält ferner ein erstes oberes
äußeres zylindrischen Sieb 138, das die oberen Fenster 134
überspannt und ein zweites unteres äußeres zylindrisches Sieb
140, das die unteren Fenster 136 überspannt. Ein Rohr 142
erstreckt sich in Längsrichtung in der inneren Kammer 132 des
inneren Zylinders 130 und ist an einem ersten Ende 143 mit
einem Gaseinlaß 144 und an seinem zweiten Ende 145 mit einem
ringförmigen Gaskanal 146 verbunden. Das Rohr 142 ist am
Tragelement 131 gehalten, das wiederum an einem Anschlußstück
befestigt, d. h. durch einen wasserdichten O-Ring 143,
Schrauben 145 und eine ringförmige Dichtplatte 147 verbunden
ist.
Beim Betrieb wird Luft oder ein anderes Gas unter Druck durch
den Gaseinlaß 144 in das Rohr 142 und dann in den ringförmigen
Gaskanal 146 gedrückt. Da der ringförmige Gaskanal 146 eine
Vielzahl von kleinen Öffnungen 148 längs seiner unteren Fläche
aufweist, um das Gas in die innere Kammer 132 abzugeben,
strömt das abgegebene Gas blasenförmig durch das Fluid in der
inneren Kammer 132. Wegen des Gasdruckes gelangt das
blasenartig aufsteigende Gas durch die oberen und unteren
Siebe 138 und 140, die die Fenster 134 bzw. 136 bedecken,
jedoch in so feinen Blasen, daß hierdurch keine Schaumbildung
bewirkt. Im Ergebnis wird das durch die Ringkammer 126
strömende Fluid kontinuierlich ohne Schaumbildung belüftet.
Ferner wird überschüssiges Gas mittels des ringförmigen
Gasauslasses 150 im zweiten geschlossenen Ende 122 abgeführt.
Durch Messung des gelösten Sauerstoffes und des pH-Wertes kann
die Bedienungsperson den genauen Bedarf des Systems für
Sauerstoff und andere Gase oder Flüssigkeiten bestimmen, die
durch die Vorrichtung in wirksamer Weise zugeführt und
verteilt werden können. Ferner kann das Rührwerk mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten je nach Bedarf gedreht
werden. Insbesondere liegt die bevorzugte Drehzahl in etwa 20
und 225 min-1. Der bevorzugte Durchsatz liegt zwischen etwa
0,2 bis 1,5 l/min und das bevorzugte Arbeitsvolumen (maximales
praktisches Volumen des Systems) beträgt etwa 3,8 l.
Versuche haben gezeigt, daß die Belüftungsvorrichtung nach der
Erfindung 10mal wirksamer als eine herkömmliche
Oberflächenbelüftung und gerade halb so wirksam wie eine
direkte Luftdurchsetzung ist - letztere ist jedoch mit
übermäßiger Schaumbildung verbunden.
Claims (23)
1. Durchlüftungsvorrichtung (10; 110) für ein Flüssigkeit
enthaltendes Zellkulturreaktorsystem, gekennzeichnet durch
eine sich vertikal erstreckende Kammer (26; 132), die in der
Flüssigkeit angeordnet und durch wenigstens eine wenigstens
teilweise durch ein Sieb (20; 138, 140) gebildete erste Wand
definiert ist, und eine Einrichtung (22, 24, 48; 142, 146) zum Einleiten eines
Gases in das untere Ende der Kammer, um die Flüssigkeit zu
belüften, wobei die belüftete Flüssigkeit durch das Sieb und
durch wenigstens eine in der Nähe des oberen Endes der Kammer angeordnete,
mit einer Stelle oberhalb des Flüssigkeitsfüllstandsniveaus
in Verbindung stehende Austrittsöffnung (59; 134) hin
durchtritt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Wand durch das Sieb (20) gebildet ist, daß die
sich vertikal erstreckende Kammer (26) schmal ist und daß
die Kammer durch eine zweite, feste, innere Wand (29) und
die siebartige Wand gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite feste Wand (29) und die siebartige Wand (20) im
wesentlichen zylindrisch sind und eine zylindrische Kammer
(26) bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gaseinleitungseinrichtung (22, 24, 48) eine ringförmige Gaspassage (24; 110)
mit wenigstens einer Eintrittsöffnung (22) und einer Vielzahl längs
der Länge der Passage verteilten Austrittsöffnungen (27) umfaßt,
wobei die Passage im unteren Bereich der zylindrischen Kammer
(26) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gaseinleitungseinrichtung (22, 24, 48) ferner wenigstens eine
Rohreinrichtung (22) umfaßt, die sich in der Kammer (26) zwischen
deren oberen und unteren Wand erstreckt und mit der
Eingangsöffnung der ringförmigen Gaspassage in Verbindung
steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch
eine obere und untere Trageinrichtung (56, 94) zum Halten des
Siebes (20) in beabstandeter Beziehung zur festen Wand (29),
wobei die obere Trageinrichtung die Oberseite der Kammer (26)
bildet und Öffnungen (54) enthält, die einen Teil der
Austrittsöffnungen (59) bzw. Gaseinleitungseinrichtung (22, 24, 48)
bildet, wobei wenigstens eine einen Teil der
Gaseinleitungseinrichtung bildende Öffnung mit der wenigstens
einen Rohreinrichtung (22) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gaseinleitungseinrichtung (22, 24, 48) eine Einrichtung (48) umfaßt, um
die wenigstens eine Öffnung (54) mit einer Gasquelle außerhalb des
Zellkulturreaktorsystems zu verbinden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die feste Wand (29), das Sieb (20) und die Trageinrichtung
(56, 94) um eine im wesentlichen vertikale Achse drehbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das System ein Gefäß (10) umfaßt und daß eine hohle
Treibwelle (48) die sich drehende Kammer (26) trägt sowie Teil
der Gaseinleitungseinrichtung (22, 24, 48) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die feste Wand (29) sich über das Sieb
(20) hinauserstreckt und mit wenigstens einer
Durchgangsöffnung (44) im verlängerten Bereich versehen ist,
daß eine obere Wand (36) die zylindrische feste Wand an einer
Stelle oberhalb der wenigstens einen Öffnung (44) verschließt und
daß wenigstens eine rohrförmige Ausbildung (38) vorgesehen
ist, die sich von der wenigstens einen Öffnung (44) erstreckt und
eine äußere Öffnung aufweist, die so angeordnet ist, daß bei
einer Drehung der zylindrischen Kammer (26) an der äußeren
Öffnung eine Saugkraft hervorgerufen wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß um die Austrittsöffnung (59) ein Sieb (174) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sieb (174) an der Austrittsöffnung (59) mittels
eines Kappenelementes (166) befestigt ist, das die
Austrittsöffnung (59) bedeckt und wenigstens ein Fenster (170) hat,
das durch das Sieb (174) überdeckt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sieb um wenigstens eine rohrförmige
Ausbildung (128) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die erste Wand gebildete Kammer (132) wenigstens ein
Fenster (134, 136) hat, das durch das Sieb (138, 140) gebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Wand wenigstens ein oberes
Fenster (134) längs des oberen Bereiches der Wand und
wenigstens ein unteres Fenster (136) längs des unteren
Bereiches der Wand aufweist, wobei die Fenster mit einer
Stelle unterhalb des Flüssigkeitsfüllstandsniveaus im System
in Verbindung stehen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Wand im wesentlichen zylindrisch ist
und eine zylindrische Kammer (132) bildet.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaseinleitungseinrichtung eine
ringförmige Gaspassage (146) mit wenigstens einer Eintrittsöffnung
und einer Vielzahl längs der Länge der Passage verteilten
Austrittsöffnungen umfaßt, wobei die Passage im unteren
Bereich der Kammer (132) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaseinleitungseinrichtung wenigstens
eine Rohreinrichtung (142) umfaßt, die sich in die Kammer
(132) erstreckt und mit der Eintrittsöffnung der ringförmigen
Gaspassage (146) in Verbindung steht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Wand an einer unteren Trageinrichtung
(131) gehalten ist, die wenigstens eine Öffnung aufweist, um
einen Teil der Gaseinleitungseinrichtung zu bilden, die mit
der wenigstens einen Rohreinrichtung (142) verbunden ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaseinleitungseinrichtung eine
Einrichtung (144) umfaßt, um die wenigstens eine Öffnung mit einer
Gasquelle außerhalb des Zellkulturreaktorsystems zu verbinden.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Wand und die untere
Trageinrichtung (131) um eine im wesentlichen vertikale Achse
drehbar sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zweite äußere feste Wand (118) die
erste Wand umgibt und wenigstens eine Durchgangsöffnung (128)
aufweist, wobei die Wände eine äußere vertikal sich
erstreckende Kammer (126) bilden, daß eine obere Wand (122) die
äußere feste Wand an einer Stelle oberhalb der wenigstens
einen Öffnung (128) verschließt und daß ferner wenigstens eine
rohrförmige Ausbildung (124) sich von der wenigstens einen
Öffnung (128) erstreckt und eine äußere Öffnung enthält, die so
angeordnet ist, daß bei Drehung der vertikal sich
erstreckenden Kammer an der äußeren Öffnung eine Saugkraft
hervorgerufen wird.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch
gekennzeichnet, daß das System ein Gefäß (110) und eine hohle,
die sich drehenden Kammern tragende Treibwelle umfaßt.
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