DE3604079A1 - Einrichtung zur erzeugung von drehschwingungen, insbesondere fuer ringlasergyroskope - Google Patents
Einrichtung zur erzeugung von drehschwingungen, insbesondere fuer ringlasergyroskopeInfo
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- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/58—Turn-sensitive devices without moving masses
- G01C19/64—Gyrometers using the Sagnac effect, i.e. rotation-induced shifts between counter-rotating electromagnetic beams
- G01C19/66—Ring laser gyrometers
- G01C19/68—Lock-in prevention
- G01C19/70—Lock-in prevention by mechanical means
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zur Erzeugung von Dreh
schwingungen, insbesondere für Ringlasergyroskope nach der Gattung des
Hauptanspruchs. Eine derartige Einrichtung ist bekannt.
Bei einem Ringlasergyroskop wird durch drei oder vier Spiegel ein in
einer Ebene verlaufender Resonanzweg bestimmt, der einen Resonanzhohl
raum für einen Laser bildet. Es wird in diesem Resonanzhohlraum Strah
lung erzeugt und dabei tritt Strahlung auf, welche den Resonanzweg
"linksdrehend" durchläuft, und Strahlung, welche den Resonanzweg
"rechtsdrehend" durchläuft. Es wird Laserstrahlung angeregt, deren
Frequenz von der optischen Wellenlänge des Resonanzweges abhängt. Bei
gegenüber dem inertialen Raum unverdreht gehaltenem Ringlasergyroskop
ist die optische Wellenlänge des Resonanzweges und damit auch die Fre
quenz der angeregten Laserstrahlung für beide Umlaufrichtungen der
Strahlung gleich. Wenn sich aber das Ringlasergyroskop um eine zur
Ebene des Resonanzweges senkrechte Achse dreht, so ändern sich, wie
durch den Versuch von Sagnac bekannt ist, die effektiven optischen
Weglängen für die links- und rechtsdrehende Strahlung. Das führt zu
entsprechenden Frequenzänderungen der angeregten Laserstrahlung. Wenn
die rechtsherum und die linksherum laufende Laserstrahlung teilweise
ausgespiegelt und auf photoelektrische Detektoren geleitet wird, tritt
eine Schwebungsfrequenz entsprechend dem Frequenzunterschied zwischen
der rechtsherum und der linksherum laufenden Laserstrahlung auf, die
der Drehgeschwindigkeit um die zur Ebene des Resonanzweges senkrechte
Achse proportional ist und gemessen werden kann.
Sind die Frequenzen der linksherum und der rechtsherum laufenden La
serstrahlung nur wenig verschieden, dann kann durch Einkoppeln der ei
nen Laserstrahlung in die andere ein Mitzieheffekt (Lock-In) eintre
ten, der zu gleicher Frequenz der Laserstrahlungen und zu einer An
sprechschwelle des Ringlasergyroskops führt ("Proceedings of the
Society of Photo-Optical Instrumentation Engineers" Band 157 "Laser
Inertial Rotation Sensors", insbesondere Seite 22). Es ist zur Vermei
dung dieses Mitzieheffekts bekannt, die Frequenzen der rechtsherum und
der linksherum laufenden Laserstrahlung durch geeignete Maßnahmen von
vornherein hinreichend unterschiedlich zu machen und den Unterschied
bei der Signalauswertung zu berücksichtigen. Eine Lösung dieses Pro
blems besteht darin, dem Ringlasergyroskop eine bekannte Drehschwin
gung um eine Drehachse zu erteilen. Zu diesem Zweck wird das Ringlaser
gyroskop über eine Feder mit Federgliedern verbunden, welche die Dreh
schwingung um die Drehachse zulassen. Solche Federn sollen bei hoher
Güte und guter Quersteifigkeit mit geringem Energieaufwand im System
stabil schwingen.
In der DE-OS 33 33 306 wird eine sogenannte Zitterfeder beschrieben,
die eine Zitterbewegung um die Meßachse ausführt. Merkmale der schei
benförmigen Zitterfeder sind Bohrungen, die auf einem bestimmten Teil
kreis angeordnet sind, wobei zwischen den einzelnen Bohrungen Stege
stehen bleiben. Diese Stege bilden Federelemente, die eine Schwingung
oder Zitterbewegung des äußeren Teils der Zitterfeder zulassen. Nach
teilig bei dieser Anordnung ist allerdings, daß die Stege nur eine
sehr kurze wirksame Federlänge besitzen. Außerdem ist die Stegbreite
aufgrund der Bohrungsstruktur nicht konstant, sondern nimmt nach bei
den Seiten hin zu.
Die Einrichtung zur Erzeugung von Drehschwingungen mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
eine sehr genaue Bestimmung der Federeigenschaften der Stege möglich
ist. Gerade in der Anwendung bei Ringlasergyroskopen, die eine hohe
Eingangsempfindlichkeit besitzen, muß eine genau definierte Schwingbe
wegung gewährleistet sein.
In einfacher Weise können alle Elemente der Einrichtung, die auch als
"Dithergelenk" bezeichnet wird, aus einem Block hergestellt werden.
Durch die Homogenität wird die Güte der Drehschwingungen noch ver
bessert.
Zur Anregung der Schwingbewegung sind vorteilhafterweise Piezoelemente
vorgesehen, die auf den Stegen derart angeordnet sind, daß sie diese
verbiegen. Durch die Ansteuerung der Piezoelemente mit einer Frequenz,
die der Resonanzfrequenz des gesamten schwingfähigen Gebildes ent
spricht, wird ein einfacher und zuverlässiger Antrieb geschaffen.
Selbstverständlich reicht zur Erzeugung der Drehschwingung ein ein
ziges Piezoelement aus. Aus Symmetriegründen erscheint es jedoch zweck
mäßig, alle Stege mit Piezoelementen zu versehen, wobei an jedem Steg
an beiden Biegeflächen Piezoelemente angeordnet sein können. Die bei
den Piezoelemente werden dann gegenphasig angesteuert, d.h., während
das eine Piezoelement eine Dehnung der einen Biegefläche erzeugt,
sorgt das gegenüberliegende Piezoelement für eine Stauchung der zuge
hörigen Biegefläche.
Die Abstützung des feststehenden Teils des Dithergelenks erfolgt
üblicherweise über ein Gehäuse. Zur Vermeidung von Schwingungen auf
das Gehäuse wird in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorge
schlagen, einen Gegenschwinger anzuordnen. Dieser ist an Stegen be
festigt, die spiegelbildlich zu den ersten Stegen an dem feststehenden
Teil angeordnet sind. Auch diese Stege können mit Piezoelementen be
stückt sein, die eine gegenphasige Schwingung des Gegenschwingers er
zeugen. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen und der Beschreibung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 den Aufbau eines Dithergelenks,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Befestigung eines Laserblocks mit
einem Dithergelenk,
Fig. 3 den schematischen Aufbau eines Dithergelenks mit spezieller
Stegausbildung.
Eine Einrichtung zur Erzeugung von Schwingungen für ein Ringlasergyros
kop, nachfolgend kurz Dithergelenk genannt, besteht im wesentlichen
aus einem feststehenden und an ein Gehäuse befestigbaren ringförmigen
Flansch 1, daran angeordnete, axial gerichtete Stege 2, 3, 4 und einem
die Stege verbindenden Ring 5. Alle Teile sind, wie aus der Fig. 1 er
sichtlich, aus einem Block hergestellt. Die Stege stellen das eigent
liche Federelement dar und können wie bei Steg 3 angedeutet, um radia
le Achsen schwingen, so daß der Ring 5 eine Schwingung um die vertika
le Achse ausführt. Die Schwingungsamplitude ist selbstverständlich
sehr gering. Typische Werte sind beispielsweise 100 arcsec, die Fre
quenz liegt bei ca. 400 Hz. Zum Antrieb eines Gegenschwingers sind an
dem Flansch 1 weitere Stege 6, 7, 8 angeordnet. Diese sind ebenfalls
mit einem Ring 9 miteinander verbunden.
Zur Schwingungserzeugung sind an die Biegeflächen der Stege Piezoele
mente geordnet, wobei jeder Steg zwei Elemente trägt. Diese
können beispielsweise aufgeklebt sein und erzeugen bei Anlegen einer
Spannung eine Längendehnung oder Stauchung der Fläche in vertikaler
Richtung Dies bedeutet, daß zur Bildung einer Drehschwingung das
Piezoelement 14 eine gegensinnige Bewegung zu dem Element 14 a ausfüh
ren muß. Das gilt in gleicher Weise für die anderen Elemente, d.h.,
während Element 15 eine Längendehnung bewirkt, muß das gegenüberliegen
de Element 15 a eine Längenstauchung erzeugen.
Eine Integration des Dithergelenks in ein Ringlasergyroskop zeigt
Fig. 2. Auf einer Grundplatte 16 ist ein Aufnahmezylinder 17 be
festigt. Dieser ist an seinem oberen Ende zur Aufnahme des Flansches 1
entsprechend ausgebildet. Der Flansch 1 ist auf dem Zylinder 17 mit
einer Schraubverbindung 18 o.ä. befestigt. An dem Flansch 1 befinden
sich die Stege 3, 7, 19, 20 und an dem äußeren Ende die entsprechenden
Ringe 5, 9. Alle Stege sind mit Piezoelementen 11, 14, 21, 22 ver
sehen. Deren Ansteuerleitungen sind der Einfachheit halber hier nicht
dargestellt, können aber beispielsweise über den Flansch 2 und den
Aufnahmezylinder 17 zu einer Ansteuerschaltung geführt werden. An dem
Ring 5 ist mit einer Überwurfscheibe 23 und einer zusätzlichen Klebe
verbindung 24 der Laserblock 25, in welchem die Laserstrahlen umlaufen,
befestigt. Dieser schwingt bei Ansteuerung der Piezoelemente um die
Achse 26. Ebenfalls um diese Achse, aber mit einer Phasenverschiebung
von 180°, schwingt der an dem Ring 9 befestigte Gegenschwinger 27.
Dieser ist so dimensioniert, daß auf den Zylinder 17 und damit auf die
Grundplatte 16 praktisch keine Torsionskräfte wirken.
Die schematische Darstellung eines Dithergelenks mit spezieller Steg
ausbildung zeigt Fig. 3. In diesem Beispiel sind die Stege (hier nur
an einem Steg 28 dargestellt) an den Verbindungsstellen zu den Ringen
31, 32 als Knotenpunkte mit aufgelösten Knoten ausgebildet. Dadurch
werden bessere Ergebnisse bezüglich der Torsionsschwingung erzielt.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Erzeugung von Drehschwingungen, insbesondere für
Ringlasergyroskope mit einem feststehenden Teil und einem durch
Stege mit dem feststehenden Teil verbundenen Schwingungen ausfüh
rendes Teil, wobei die Stege als Federglieder wirken, dadurch ge
kennzeichnet, daß das feststehende Teil (1) flanschförmig ausge
bildet ist und die Stege (2, 3, 4) im Bereich des äußeren Umfangs
des flanschförmigen Teils (1) derart angeordnet sind, daß sie um
radiale Achsen elastisch sind und wobei die Stege (2, 3, 4) an
ihren beweglichen Enden mittels eines ersten Rings (5) verbunden
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das fest
stehende Teil (1), die Stege (2, 3, 4) und der die Schwingungen
ausführende Ring (5) aus einem Stück hergestellt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an
wenigstens einem Steg wenigstens ein Piezoelement (13, 14, 15) an
geordnet ist, welches bei Ansteuerung eine Dehnung und/oder eine
Stauchung einer Fläche des Stegs (2, 3, 4) und damit eine Dreh
bewegung des ersten Rings (5) bewirkt.
4. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem flanschförmigen Teil weitere Stege (6, 7, 8)
spiegelbildlich zu den ersten Stegen (2, 3, 4) angeordnet sind und
diese ebenfalls mittels eines Rings (9) an ihren freien Enden ver
bunden sind, wobei wenigstens ein auf wenigstens einem dieser
Stege angeordnetes Piezoelement (10, 11, 12) eine Gegenbewegung zu
dem ersten Piezoelement (13, 14, 15) derart bewirkt, daß an dem
zweiten Ring (9) eine Gegenschwingung erzeugt wird.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie wenigstens teilweise in einem Ringlaser
block (25) angeordnet ist, wobei der erste Ring (5) mit dem Ring
laserblock (25) starr verbunden ist und an dem zweiten Ring (9)
eine Gegenmasse (27) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Übergänge von den Stegen (28) auf die Ringe
(29, 30) als freie Knotenpunkte ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604079 DE3604079A1 (de) | 1986-02-08 | 1986-02-08 | Einrichtung zur erzeugung von drehschwingungen, insbesondere fuer ringlasergyroskope |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604079 DE3604079A1 (de) | 1986-02-08 | 1986-02-08 | Einrichtung zur erzeugung von drehschwingungen, insbesondere fuer ringlasergyroskope |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3604079A1 true DE3604079A1 (de) | 1987-08-13 |
Family
ID=6293758
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863604079 Withdrawn DE3604079A1 (de) | 1986-02-08 | 1986-02-08 | Einrichtung zur erzeugung von drehschwingungen, insbesondere fuer ringlasergyroskope |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3604079A1 (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2019580A1 (de) * | 1969-04-23 | 1970-11-05 | Citizen Watch Co Ltd | Zeitbasis Oszillator |
DE3109789A1 (de) * | 1980-03-25 | 1982-01-28 | Litton Systems, Inc., 90210 Beverly Hills, Calif. | Temperaturkompensierter piezoelektrischer wandlerantrieb |
DE3206786A1 (de) * | 1981-05-12 | 1982-12-09 | The Singer Co., 06904 Stamford, Conn. | Zitter-abgreifumformer fuer ein ringlaser-gyroskop |
DE3333306A1 (de) * | 1983-09-15 | 1985-04-04 | Bodenseewerk Gerätetechnik GmbH, 7770 Überlingen | Zitterfeder fuer ringlasergyroskope |
DE3412016A1 (de) * | 1984-03-31 | 1985-10-03 | Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V., 5000 Köln | Ringlaser, insbesondere fuer ringlaserkreisel |
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-
1986
- 1986-02-08 DE DE19863604079 patent/DE3604079A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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