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Beschreibung:
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Titel: Baumwickel.zur Ummantelung von Stämmen und Ästen Gattung des
Anmeldegeenstandes: Die Erfindung betrifft einen Baumwickel zur Ummantelung von
Stämmen und Ästen zum Schutz gegen Austreiben und Schädigung durch Sonnenstrahlen.
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Angaben zur Gattung: Teilweise Umhüllungen von Bäumen und Ästen dienen
zur Abwehr von Schädlingen und sollen Verletzungen der Rinde vermeiden helfen.
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Stand der Technik mit Fundstellen: Bisher gibt es Baummanschetten
aus Drahtgewebe oder Hartplastikspiralen gegen Wildbefraß. Sie werden in Plantagen,
Baumschulen und jungen Forstkulturen angelegt. Anderer Baumschutz durch Umhüllen
wird in Form von Jutebinden mit einem feucht aufgebrachten Lehm-Kalk-Gemisch bei
Transport oder Umpflanzen größerer Bäume verwendet, um deren Rinde nicht zu verletzen
und die Verdunstung einzuschränken. Ferner dienen Baummanschetten gegen Insektenbefall.
Es sind Schutzringe mit Leimüberzug oder einfache ringförmige oder ganzstämmige
Weißkalkungen.
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Das ist der Stand der gegenwärtigen Praxis.
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Kritik des Standes der Technik: Baumwickel gegen das jährlich immer
wieder neu vorangetriebene Ausschlagen an Baumschäften und (vornehmlich in der Plantagenwirtschaft)
gegen Schößlinge an den unteren
Hauptästen gibt es nicht. Ferner fehlen bisher Baumwickel, um möglichst astfreies
Edel- und Bauholz zu ziehen. Und schließlich sind Baumwickel unbekannt, um plötzlich
freigestellte Bäume vor direkter Sonnenbestrahlung zu schützen.
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Laubbäume - aber insbesondere auch Weißtannen - haben die natürliche
Fähigkeit, im Stamm ruhende, sogenannte "schlafende Augen" immer aufs neue zu aktivieren
und zum Austreiben zu veranlassen, wenn der Lichteinfall ausreichend ist. Regelmäßiges
Abschneiden wirkt dem nicht entgegen, sondern beschleunigt und vermehrt den Austrieb.
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In geschlossenem Bestand gewachsene Bäume, die durch Windbruch, Einschlag
oder Schlagen von Schneisen plötzlich freistehend geworden sind, erleiden durch
Sonnenstrahlen schwere Schädigungen an der Borke. Vor allem Buchenrinde wird dann
oft schon nach einem Jahr rissig und beginnt abzuplatzen. Das Holz wird wertlos.
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Diese Buchen bieten Stürmen bald keinen Widerstand mehr. Ganze Teilbestände
werden unbrauchbar oder vernichtet. Die nächstbenachbarten Bestände in Richtung
Süden und Westen erleiden nachfolgend das gleiche Schicksal.
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Aufhabe: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne Vorkenntnisse
möglichst schnell und komplikationslos Baumwickel anbringen zu können. Darum ist
das Material leicht und verursacht keine Transportprobleme.
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Der Baumwickel soll hochstämmig gezogenen und hochstämmig zu ziehenden,
freistehenden Baumschäften in Alleen, an innerstädtischen Straßen, an Chausseen,
an Bachläufen, Flußufern und Rainen oder an ähnlichen Standorten, ferner in Parkanlagen
und in der Waldwirt schaft sowie zusätzlich den unteren, zumeist abwärts gezogenen
Hauptästen von Bäumen in Obstkulturen
angelegt werden. Es ist sein Zweck, einerseits Seitentriebe und chößlinge zu unterbinden,
andererseits plötzlich freistehend gewordene Bäume gegen Wiederbegrünung der Stämme
und die fatalen Folgen der unmittelbaren Sonnenbestrahlung zu schützen. Nebenbei
werden auch Verletzungen der Borke durch mechanische Einwirkung unterbunden.
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Lösung: Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß betroffene
Bäume mit einem Wickel aus porösem Gummi oder Kunststoff umhüllt werden. Der dehnbare
Wickel ist selbsthaftend oder wird aufgeleimt. Die Klebemasse wird antibakteriell
vorbehandelt. Als dritte Möglicnkeit wird der Wickel aus gleichem oder ähnlichem,
antibakteriellem Kunststoffmaterial auf gesprüht.
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Das material ist umweltfreundlich. Bei der Spritzmethode ist es sogar
verfallbar und hinterläßt keine Flocken und Fladen in der Natur, sondern zerbröselt
nach einer bestimmten Anzahl von Jahren. Eine neue Beschichtung kann - falls erforderlich
- rechtzeitig aufgebracht werden.
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Unter dem lichtundurchlässigen Baumwickel gibt es an Stamm und Ästen
keine Knospenbildung mehr, andererseits schützt er die Borke vor Austrocknung und
Verbrennen.
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Die Zuführung von Luft wird dadurch erreicht, daß das poröse, schwammartige
Material verschlungene oder nach unten geneigte, lichtundurchlässige Ventilationsöffnungen
hat, die trotz des Dickewachstums der Bäume über Jahre hinweg eine gute Belüftung
der Borke sicherstellen.
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Die Kanten des Baumwickels sind gestuft, die Rollenanfänge zusätzlich
schräg angeschnitten, damit Feuchtigkeit ferngehalten wird. Der Wickel kann mehrmals
verwendet werden. Dazu ist eine neue Haftschicht oder eine neue Leimung erforderlich.
Die oberste Kante des Baumwickels wird wasserdicht versiegelt.
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In der Praxis wird empfohlen, zur Unterrichtung der Bevölkerung Erklärungstafeln
anzubringen.
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Weitere Ausgestaltung der Erfindung: Wertvolle, landschaftsgestaltende
und landschaftsprägende Einzelbäume von beträchtlichem Alter sowie schutzwürdige
Baumveteranen mit unermeßlichem historischem Wert in Dörfern, Städten und Anlagen
fangen wegen ihrer gewaltigen Krone viele Schadstoffe aus der Luft auf und halten
diese bis zum nächsten Niederschlag gebunden. Erst mit Regen- oder Schmelzwasser
werden die Giftstoffe abgespült und am eigenen Stamm hinab zu den Wurzeln der Bäume
geleitet. Immer mehr alte, unersetzliche Bäume kranken oder sterben, weil diese
hohe Konzentration sauren Regens" nicht von ihren Wurzeln ferngehalten wird. Der
an und für sich zweckmäßige Vorgang, Regenwasser an Stamm und Astwerk aufzufangen
und dem Wurzelbereich zuzuführen, wird jahrhundertealten Bäumen zunehmend zum Verhängnis.
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Im Sinne dieser Erfindung gibt es bisher keine Vorrichtungen, an Baumstämmen
herabrinnendes Regen- oder Schmelzwasser aufzufangen und abzuleiten.
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Sm das zu erreichen, ist ein teilweise angelegter Baumwickel, ergänzt
durch eine Auffangrinne und eine Ableitung, erforderlich.
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Die Rinne sollte entweder zweieinhalb bis drei Meter über dem Boden
angebracht werden oder sogar im Erdreich verborgen sein, damit sie vor Ubergriffen
geschützt ist. Das abfließende Wasser wird in einem Schlauch, der tunlichst unter
der Erdoberfläche verlegt werden sollte, so weit von dem schutzwürdigen Baum weggeleitet,
daß seine Wurzeln nicht von dem vergifteten Wasser verseucht werden.
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Erzielbare Vorteile: Am Stamm immer wieder üppig ausschlagende Bäume
können - weil sie an Straßen sichtbehindernd wirken - Unfallgefahren heraufbeschwören.
Der Baumwickel unterbindet das Austreiben am Stamm: Der Straßenquerschnitt bleibt
frei.
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Durch Verwendung von Baumwickeln entfällt das jährliche oder zweijährliche
"Putzen", d. h. die Stämme der Bäume brauchen nicht mehr regelmäßig entzweigt zu
werden.
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Seinerseits ist dadurch die Kosteneinsparung nicht nur personell,
sondern auch an Fahrzeugen, Geräten und beim Kraftstoff erheblich, andererseits
entfällt die gefahrenreiche Baumpflegearbeit an verkehrsreichen Chausseen.
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In der Forstwirtschaft schützt der Baumwickel vor allem langsam wachsende
Hölzer vor Verastung. Sonnenempfindliche Stämme werden gesund erhalten und vor Wiederbegrünung
bewahrt.
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In der Plantagenwirtschaft wird wertvolle Wachstumsenergie nicht Jahr
für Jahr in Schößlinge geleitet, die ohnehin mit viel Zeitaufwand abgeschnitten
werden müssen.
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Der Schutz von Bäumen ist eine Forderung, die zur Erhaltung hoher
volkswirtschaftlicher Güter und aus der Sicht des Klima- und Landschaftsschutzes
unabdingbar geworden ist.
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Bei der weiteren Ausgestaltung der Erfindung überwiegt der ideele
Wert. Neben dem Zweck, einzigartige Bäume länger am Leben zu halten, treten aber
auch Einsparungen auf, weil kostenintensive baumchirurgische Eingriffe nicht mehr
so oft erforderlich werden.