DE3601704A1 - Vorrichtung zur feststellung und/oder ueberwachung eines vorbestimmten fuellstands in einem behaelter - Google Patents
Vorrichtung zur feststellung und/oder ueberwachung eines vorbestimmten fuellstands in einem behaelterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Feststellung
und/oder Überwachung eines vorbestimmten Füllstands in
einem Behälter, mit zwei Schwingstäben, die im Abstand
voneinander jeweils an einem Ende starr mit einer am Rand
eingespannten Membran verbunden sind, einer Erregungsanordnung,
die die Schwingstäbe in Eigenresonanz in transversale
Schwingungen versetzt, und mit einer Auswerteschaltung
zur Auslösung von Anzeige- und/oder Schaltvorgängen
in Abhängigkeit von der Schwingungsamplitude der
Schwingstäbe.
Bei einer aus der DE-PS 17 73 815 bekannten Vorrichtung
dieser Art sind die beiden Schwingstäbe an der dem Füllgut
zugewandten Seite der Membran angebracht, so daß sie
von dem Füllgut bedeckt werden, wenn der Füllstand im Behälter
die Einbauhöhe der Vorrichtung erreicht. Das Füllgut
dämpft dann unmittelbar die Schwingungen der beiden
Schwingstäbe, so daß die Schwingungsamplitude kleiner
wird und sogar zu Null werden kann. Gegenüber anderen
bekannten Vorrichtungen, die nur einen einzigen Schwingstab
enthalten, ergibt die Verwendung von zwei gegensinnig
schwingenden Schwingstäben ein vollkommen symmetrisches
Schwingungssystem, bei dem sich die von den Schwingstäben
erzeugten Kräfte und Drehmomente gegenseitig aufheben,
so daß keine Kräfte und Drehmomente auf die Membraneinspannung
ausgeübt werden und auch keine Verlustenergie
über die Membraneinspannung und die Behälterwand
abfließt. Ein solches Schwingsystem kann daher mit geringer
Energie angeregt werden und ist sehr empfindlich, so
daß die Vorrichtung auch zur Detektion des Füllstands von
sehr leichten, nur schwach dämpfenden Füllgütern geeignet
ist. Auf der anderen Seite besteht aber das Problem, daß
sich zwischen den beiden Schwingstäben ein Ansatz von
Füllgut bilden kann, der die Schwingungen auch dann dämpft,
wenn die Schwingstäbe nicht mehr in das Füllgut eintauchen.
Dadurch kann ein falscher Füllstand angezeigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art, die bei guter Entlastung
der Membraneinspannung eine große Empfindlichkeit aufweist,
mit geringem Energieaufwand betrieben werden kann
und weitgehend unempfindlich gegen Ansatzbildung ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Schwingstäbe auf der dem Füllgut abgewandten Seite
der Membran angeordnet sind, daß an der dem Füllgut zugewandten
Seite der Membran ein Detektorstab am einen Ende
starr mit der Membran verbunden ist, und daß die Eigenresonanzfrequenz
des vom Detektorstab und der Membran gebildeten
Schwingsystem größer als die Eigenresonanzfrequenz
des von den Schwingstäben und der Membran gebildeten
Schwingsystems ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bilden die beiden
mit der Membran verbundenen Schwingstäbe ein symmetrisches
Schwingungsgebilde der an sich bekannten Art, das
im wesentlichen das Schwingungsverhalten des gesamten
Schwingungssystems bestimmt. Dieses Schwingverhalten wird
durch den Detektorstab nicht wesentlich beeinflußt, weil
dieser nicht in seiner Eigenresonanz betrieben wird, sondern
lediglich durch die Membranbeulungen in eine erzwungene
Schwingbewegung versetzt wird. Das Schwingsystem
weist daher im wesentlichen alle Vorteile der bekannten
symmetrischen Schwingsysteme auf: die von den beiden
Schwingstäben erzeugten Kräfte und Drehmomente heben sich
gegenseitig auf, so daß die Membraneinspannung entlastet
ist und keine Verlustenergie über die Einspannung und die
Behälterwand abfließt. Die vom Detektorstab erzeugten
Kräfte und Drehmomente sowie der dadurch verursachte Energieverlust
sind vernachlässigbar. Die das Schwingverhalten
bestimmenden Schwingstäbe kommen jedoch nicht mit dem
Füllgut in Berührung, so daß keine Gefahr eines Materialansatzes
zwischen den Schwingstäben besteht. Die Füllstandsdetektion
erfolgt ausschließlich durch den Detektorstab
dessen erzwungene Schwingbewegung bei Bedeckung
durch das Füllgut gedämpft wird, wodurch dem Schwingsystem
Energie entzogen wird, was zur Verringerung der Schwingungsamplitude
führt. Das Schwingsystem ist unempfindlich
gegen Ansatzbildung, weil ein Ansatz am Detektorstab das
Schwingverhalten des Schwingsystems nicht beeinträchtigen
kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die in er Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch eine erste
Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 2 einen axialen Längsschnitt durch die Vorrichtung
von Fig. 1 nach der Schnittlinie A-B von
Fig. 1,
Fig. 3 das Prinzipschaltbild der Erregungsanordnung
und der Auswerteschaltung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
der Funktionsweise des Schwingungsgebildes,
Fig. 5 einen axialen Längsschnitt durch eine zweite
Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 6 einen axialen Längsschnitt durch die Vorrichtung
von Fig. 5 nach der Schnittlinie C-D von
Fig. 5,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Vorrichtung von
Fig. 5 und 6 und
Fig. 8 eine schematische Darstellung des mechanischen
Schwingungsgebildes bei einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung hat ein als Einschraubstück
ausgebildetes rohrförmiges Gehäuse 10, das
mittels eines Außengewindes 11 in eine Gewindeöffnung
einer Wand 12 des Behälters eingeschraubt ist, in welchem
sich das Füllgut befindet, dessen Füllstand durch die Vorrichtung
festgestellt werden soll. Die Einbaulage der Vorrichtung
ist beliebig. Sie kann vertikal in eine obere
Abschlußwand des Behälters eingebaut sein, wie in der
Zeichnung dargestellt ist, wenn der zu erfassende Füllstand
ein oberster Füllstand ist; sie kann aber auch horizontal
in eine Seitenwand des Behälters auf der Höhe jedes
beliebigen zu erfassenden Füllstandes eingebaut werden.
Das in das Innere des Behälters ragende Ende des rohrförmigen
Gehäuses 10 ist durch eine Membran 13 dicht verschlossen.
Die Membran 13 kann aus dem gleichen Werkstoff
wie das Gehäuse 10 bestehen, beispielsweise aus Stahl,
und in einem Stück mit dem Gehäuse 10 gefertigt sein.
Im Innern des rohrförmigen Gehäuses 10 sind zwei Schwingstäbe
14 und 15 im wesentlichen parallel im Abstand voneinander
angeordnet. Die Schwingstäbe 14, 15 sind mit
ihren inneren Enden auf der am Füllgut abgewandten Seite
starr mit der Membran 13 verbunden, während die entgegengesetzten
Enden frei sind. Die Schwingstäbe haben die
Form von flachen Platten, wobei die Breite der zueinander
parallelen Seiten wesentlich größer ist als die dazu
senkrechte Dicke, so daß die Schwingstäbe bevorzugt Biegeschwingungen
in der gemeinsamen Ebene ausführen können,
die der Zeichenebene von Fig. 1 entspricht. Die mit der
Membran 13 verbundenen Endabschnitte der Schwingstäbe sind
zur Schaffung einer ausreichend festen und steifen Verbindung
mit der Membran etwas dicker ausgebildet und beispielsweise
an der Membran angeschweißt.
An der entgegengesetzten, dem Füllgut zugewandten Seite
der Membran 13 ist ein Detektorstab 16 in Verlängerung
des Schwingstabs 14 angeordnet und an seinem einen Ende
starr mit der Membran 13 verbunden. Der Detektorstab 16
ist durch ein Hohlrohr gebildet und an dem der Membran 13
abgewandten freien Ende durch eine kreisrunde Scheibe 17
verschlossen.
Zwischen den beiden Schwingstäben 14 und 15 sind auf der
dem Füllgut abgewandten Seite der Membran 13 zwei scheibenförmige
piezoelektrische Wandler 20 und 21 angebracht.
Jeder piezoelektrische Wandler besteht in an sich bekannter
Weise aus einer flachen piezoelektrischen Keramikscheibe,
die auf beiden Seiten mit Metallbelägen versehen
ist, die als Elektroden dienen. Der eine Metallbelag jedes
piezoelektrischen Wandlers ist elektrisch leitend mit
der Membran 13 verbunden, die als Masseanschluß dient.
Die entgegengesetzten Metallbeläge sind über Drähte 22
bzw. 23 mit einer elektrischen Erregungsschaltung verbunden.
Fig. 3 zeigt ein Prinzipschaltbild der elektrischen Erregungsschaltung
und ihre Verbindung mit den beiden piezoelektrischen
Wandlern 20, 21. Der Wandler 20 ist über den
Draht 22 mit dem Eingang eines Verstärkers 24 verbunden,
an dessen Ausgang der Wandler 21 über den Draht 23 angeschlossen
ist. An den Ausgang des Verstärkers 24 ist ferner
ein Schwellenwert-Diskriminator 25 angeschlossen, dessen
Ausgangssignal ein Relais 26 steuert.
Der piezoelektrische Wandler 20 ist ein Empfangswandler,
der mechanische Verformungen der Membran 13 aufnimmt,
wodurch zwischen seinen beiden Elektroden eine elektrische
Spannung erzeugt wird, die am Eingang des Verstärkers
24 anliegt. Die vom Verstärker 24 verstärkte Spannung
liegt an dem piezoelektrischen Wandler 21 an, der dadurch
mechanisch verformt wird und diese Verformungen auf die
Membran 13 überträgt. Auf diese Weise erregt sich das aus
der Membran 13, den beiden Schwingstäben 14, 15 und dem
Detektorstab 16 bestehende mechanische Schwingungsgebilde
zu Schwingungen mit einer Eigenresonanzfrequenz.
Fig. 4 zeigt schematisch sehr vereinfacht und stark übertrieben
einen Augenblickszustand der mechanischen Schwingung
des Schwingungssystems. Die Erregung des Gesamtsystems
erfolgt über eine abwechselnd in entgegengesetzten
Richtungen auf die Membran wirkende zentrische Kraft
F E , die durch den Doppelpfeil angedeutet ist. Die beiden
Schwingstäbe 14 und 15 führen gegensinnige Schwingungen
in der gemeinsamen Schwingungsebene quer zu ihrer Längsrichtung
aus. Diese gegensinnigen Schwingungen setzen
sich aus Biegeschwingungen der Schwingstäbe und aus Drehschwingungen
der Schwingstäbe um die Verbindungslinie mit
der Membran 13 zusammen. Die am Rand eingespannte Membran
13 wird durch die Drehschwingungen gebeult und wirkt als
Federglied für die von den Schwingstäben gebildeten Massen
bei den Drehschwingungen. Dadurch werden auf die Membran
13 Drehmomente M I und M II ausgeübt.
Wenn zunächst angenommen wird, daß der Detektorstab 16
nicht vorhanden ist, stellen die beiden völlig gleich
ausgebildeten Schwingstäbe 14, 15 mit der Membran 13 ein
vollkommen symmetrisches Schwingungsgebilde dar. Die bei
den gegensinnigen Schwingungen erzeugten Drehmomente M I
und M II sind stets gleich groß und einander entgegengesetzt
gerichtet, so daß sie sich gegenseitig aufheben.
Es bleibt daher kein Restdrehmoment bestehen, das von
der Einspannung aufgenommen werden muß, und es geht auch
keine Energie über die Einspannung verloren.
Durch die Hinzufügung des Detektorstabs 16 wird das
System unsymmetrisch. Zu dem Drehmoment M I addiert sich
ein von dem Detektorstab 16 verursachtes Drehmoment M R ,
das durch das Drehmoment M II nicht ausgeglichen wird.
Daher bleibt das Drehmoment M R als Restdrehmoment bestehen,
das von der Membraneinspannung aufgenommen werden
muß, damit der Gleichgewichtszustand hergestellt wird,
bei dem die Summe aller Drehmomente Null ist. Zugleich
fließt ein großer Teil der infolge des Restdrehmoments
auf die Membraneinspannung wirkenden Bewegungsenergie in
Form von Dämpfungsenergie über die Behälterwand ab. Diese
Verlustenergie muß dem Schwingungssystem über die Erregungsanordnung
als Wirkenergie zugeführt werden, damit
der Schwingungszustand aufrechterhalten wird.
Bei der beschriebenen Vorrichtung werden diese Auswirkungen
der Unsymmetrie durch eine besondere Ausbildung vernachlässigbar
klein gemacht. Dies wird im wesentlichen
dadurch erreicht, daß die Eigenresonanzfrequenz des aus
der Membran 13 und dem Detektorstab 16 bestehenden
Schwingungsgebildes größer als die Eigenresonanzfrequenz
des aus der Membran 13 und den Schwingstäben 14, 15
bestehenden Schwingungsgebildes ist. Die Eigenresonanzfrequenz
des aus der Membran 13 und dem Detektorstab 16
bestehenden Schwingungsgebildes ist die Schwingungsfrequenz,
die sich bei einer Selbsterregung durch die Erregungsanordnung
von Fig. 3 einstellen würde, wenn die beiden
Schwingstäbe 14 und 15 nicht vorhanden wären. Sie wird
nachfolgend "Detektorstab-Eigenresonanzfrequenz f RD "
genannt und ist im wesentlichen durch die Biegeschwingungs-
Eigenresonanzfrequenz des Detektorstabs 16 bestimmt.
In entsprechender Weise ist die Eigenresonanzfrequenz
des aus der Membran 13 und den Schwingstäben 14, 15
bestehenden Schwingungsgebildes die Schwingungsfrequenz,
die sich bei einer Selbsterregung durch die Erregungsanordnung
von Fig. 3 einstellen würde, wenn der Detektorstab
16 nicht vorhanden wäre. Sie wird nachfolgend "Schwingstab-
Eigenresonanzfrequenz f RS " genannt und ist im wesentlichen
durch die Biegeschwingungs-Eigenresonanzfrequenz
jedes der Schwingstäbe 14, 15 bestimmt.
Vorzugsweise ist die Detektorstab-Eigenresonanzfrequenz
f RD groß gegen die Schwingstab-Eigenresonanzfrequenz f RS .
Dies ergibt die Wirkung, daß durch die Hinzufügung des
Detektorstabs 16 die Eigenresonanzfrequenz f RG des Gesamtsystems
nur geringfügig kleiner als die Schwingstab-Eigenresonanzfrequenz
f RS wird. Die Schwingungsfrequenz, mit
der sich das mechanische Schwingungsgebilde von Fig. 1
und 2 über die Erregungsanordnung von Fig. 3 erregt, und
die auch die Frequenz der vom Verstärker 24 verstärkten
Wechselspannung ist, liegt somit in der Nähe der Schwingstab-
Eigenresonanzfrequenz f RS und weit ab von der Detektorstab-
Eigenresonanzfrequenz f RD . Demzufolge schwingt
der Detektorstab 16 nicht in Eigenresonanz, sondern es
wird ihm durch die Membranbeulung eine transversale
Schwingbewegung weit unterhalb seiner Eigenresonanz aufgezwungen.
Das von dieser Schwingbewegung stammende Restdrehmoment
M R , das sich dem Drehmoment M I überlagert und
von der Membraneinspannung aufgenommen werden muß, ist
gegen die beiden Drehmomente M I und M II, die sich gegenseitig
aufheben, vernachlässigbar klein. Demzufolge ist
auch die Verlustenergie, die infolge der durch den Detektorstab
16 verursachten Unsymmetrie in die Behälterwand
abfließt, sehr gering. Das ganze Schwingungsgebilde kann
daher mit sehr kleiner Wirkenergie angeregt werden, und
die mechanische Beanspruchung der Membraneinspannung ist
sehr gering. Das Schwingungsgebilde verhält sich somit
nahezu wie ein vollkommen symmetrisches System.
Eine Betrachtung der Massenträgheitsmomente der drei
Stäbe 14, 15 und 16 führt zu dem gleichen Ergebnis.
Bekanntlich ergibt sich das Massenträgheitsmoment R eines
Stabes mit konstantem Querschnitt in bezug auf seinen
Drehpunkt nach der Formel:
worin m die Masse des Stabes und d der Abstand des Endes des Stabes vom Drehpunkt ist. Wenn zunächst nur das aus den Schwingstäben 14, 15 und der Membran 13 bestehende System betrachtet wird, besteht vollkommene Symmetrie, wenn die beiden Schwingstäbe 14, 15 das gleiche Massenträgheitsmoment R S haben. Selbst wenn dieses Massenträgheitsmoment R S sehr groß ist, heben sich die von den beiden Schwingstäben verursachten Kräfte und Drehmomente dann gegenseitig völlig auf. Damit diese Symmetrie nicht wesentlich gestört wird, muß das Massenträgheitsmoment R D des Detektorstabs 16 klein gegen das Massenträgheitsmoment R S jedes Schwingstabs 14, 15 sein. Die vom Massenträgheitsmoment R D des Detektorstabs 16 verursachten Kräfte und Drehmomente, die von der Membraneinspannung aufgenommen werden müssen, sind dann vernachlässigbar. Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform wird das geringe Massenträgheitsmoment des Detektorstabs 16 insbesondere durch seine Ausbildung als Hohlrohr erzielt.
worin m die Masse des Stabes und d der Abstand des Endes des Stabes vom Drehpunkt ist. Wenn zunächst nur das aus den Schwingstäben 14, 15 und der Membran 13 bestehende System betrachtet wird, besteht vollkommene Symmetrie, wenn die beiden Schwingstäbe 14, 15 das gleiche Massenträgheitsmoment R S haben. Selbst wenn dieses Massenträgheitsmoment R S sehr groß ist, heben sich die von den beiden Schwingstäben verursachten Kräfte und Drehmomente dann gegenseitig völlig auf. Damit diese Symmetrie nicht wesentlich gestört wird, muß das Massenträgheitsmoment R D des Detektorstabs 16 klein gegen das Massenträgheitsmoment R S jedes Schwingstabs 14, 15 sein. Die vom Massenträgheitsmoment R D des Detektorstabs 16 verursachten Kräfte und Drehmomente, die von der Membraneinspannung aufgenommen werden müssen, sind dann vernachlässigbar. Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform wird das geringe Massenträgheitsmoment des Detektorstabs 16 insbesondere durch seine Ausbildung als Hohlrohr erzielt.
Die vorstehenden Betrachtungen gelten für den Fall, daß
sich der Detektorstab 16 weitgehend reibungsfrei bewegen
kann, wie es insbesondere der Fall ist, wenn er sich in
Luft befindet. Wenn dagegen die erzwungene Schwingbewegung
des Detektorstabs 16 durch Reibung gehemmt wird, wird die
Reibungsenergie dem Schwingsystem entzogen. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn der Detektorstab 16 in ein
Medium eintaucht, das eine Bremswirkung auf den Detektorstab
16 ausübt. Solche Medien sind insbesondere körnige
oder pulverförmige Feststoffe. Infolge der dem Schwingsystem
durch die Reibung entzogenen Verlustenergie nimmt
die Schwingungsamplitude ab, wobei die Schwingungen sogar
ganz aussetzen können. Entsprechend der Schwingungsamplitude
verringert sich auch die Amplitude der Wechselspannung
am Ausgang des Verstärkers 24. Der an den Verstärker
24 angeschlossene Schwellenwert-Diskriminator 25 spricht
beim Unterschreiten einer bestimmten Spannungsamplitude
an und bringt das Relais 26 zum Umschalten. Dadurch
wird angezeigt, daß der Füllstand im Behälter eine Höhe
erreicht hat, bei welcher der Detektorstab 16 vom Füllgut
bedeckt ist. Wenn der Füllstand im Behälter abnimmt, so
daß der Detektorstab 16 nicht mehr in das Füllgut eintaucht,
kann sich das schwingungsfähige System wieder erregen,
und sobald die Ausgangsspannung des Verstärkers 24
wieder den Schwellenwert des Schwellenwert-Diskriminators
25 übersteigt, bringt das Ausgangssignal des Schwellenwert-
Diskriminators 25 das Relais 26 wieder in die erste
Stellung, wodurch das Unterschreiten des zu überwachenden
Füllstands angezeigt wird. Das Relais 26 kann natürlich
auch zur Steuerung und Auslösung bestimmter Arbeitsgänge
benutzt werden, durch die es beispielsweise möglich ist,
den zu überwachenden Füllstand automatisch konstant oder
in bestimmten Grenzen zu halten.
Damit der durch Reibung bewirkte Energieentzug möglichst
groß ist, ist es zweckmäßig, den Detektorstab 16 mit möglichst
großen Reibungsflächen auszubilden. Die in Fig. 1
und 2 dargestellte Ausbildung als Hohlstab ergibt gegenüber
einem Vollstab gleich große Reibungsflächen, jedoch
mit dem erwünschten geringen Trägheitsmoment.
Die Vorteile der beschriebenen Vorrichtung sind erheblich.
Die beiden gegensinnig schwingenden parallelen
Schwingstäbe 14, 15, die im wesentlichen das Schwingungsverhalten
bestimmen, liegen in einem gegenüber dem
Inneren des Behälters dicht abgeschlossenen Raum; sie
können daher mit dem Füllgut nicht in Berührung kommen,
so daß keine Gefahr besteht, daß sich Füllgut an oder
zwischen den Schwingstäben festsetzt und deren Schwingungsverhalten
beeinträchtigt. Dagegen sind Ansatzbildungen von
Füllgut am Detektorstab praktisch ohne Einfluß auf das
Schwingungsverhalten des Schwingsystems. Wenn sich der
Detektor in Luft befindet, bewegt sich ein Ansatz mit dem
Detektorstab mit, ohne daß hierdurch dem Schwingsystem
eine nennenswerte zusätzliche Wirkenergie entzogen wird.
Beim Eintauchen in das Füllgut führt der Ansatz allenfalls
zu einer erwünschten Erhöhung, auf keinen Fall aber zu
einer Verringerung der Reibungsenergie.
Wie zuvor erwähnt wurde, soll das Massenträgheitsmoment R S
der Schwingstäbe 14, 15 möglichst groß gegen das Massenträgheitsmoment
R D des Detektorstabs 16 sein. Damit einhergehend
ist auch ein großes Verhältnis der Detektorstab-
Eigenresonanzfrequenz f RD zur Schwingstab-Eigenresonanzfrequenz
f RS . Nun läßt sich aus mechanischen Gründen das
Massenträgheitsmoment R D des Detektorstabs 16 nicht beliebig
klein machen. Der Detektorstab 16 muß eine gewisse
Länge haben, damit er seine Detektorfunktion ausüben kann.
Ferner muß er eine ausreichende mechanische Festigkeit
haben, damit er unter den rauhen Betriebsbedingungen durch
das Füllgut nicht beschädigt wird. Ausgehend von dem dadurch
bedingten Mindest-Massenträgheitsmoment des Detektorstabs
läßt sich das Verhältnis der Massenträgheitsmomente
dadurch vergrößern, daß das Massenträgheitsmoment
der Schwingstäbe 14, 15 größer gemacht wird, was bei der
Ausführungsform von Fig. 1 und 2 insbesondere durch Verlängerung
der Schwingstäbe 14 und 15 möglich ist. Dies
kann jedoch zu einer unerwünscht großen Baulänge der Vorrichtung
führen.
In den Fig. 5, 6 und 7 ist eine andere Ausführungsform
der Vorrichtung dargestellt, die bei geringer Baulänge
Schwingstäbe von großem Massenträgheitsmoment aufweist.
Die Vorrichtung von Fig. 5 bis 7 unterscheidet sich von
derjenigen von Fig. 1 und 2 im wesentlichen nur hinsichtlich
der Ausbildung der Schwingstäbe 30 und 31. Die übrigen
Bestandteile, die die gleiche Ausbildung und Funktion
wie bei der Ausführungsform von Fig. 1 und 2 haben, sind
mit den gleichen Bezugszeichen wie dort bezeichnet und
werden nicht nochmals beschrieben.
Der Schwingstab 30 von Fig. 5 und 6 besteht aus einem
elastischen stabförmigen Träger 32 von verhältnismäßig
kleinem Quersccnitt, der am einen Ende starr mit der Membran
13 verbunden ist, und aus einem am freien Ende des
Trägers 32 befestigten Masseblock 34, dessen Querschnitt
wesentlich größer als der Querschnitt des Trägers 32 ist.
In entsprechender Weise besteht der Schwingstab 31 aus
einem elastischen Träger 33 und einem Masseblock 35. Die
beiden Masseblöcke 34 und 35 sind, wie die Draufsicht von
Fig. 7 zeigt, so geformt, daß sie nahezu den gesamten
freien Querschnitt des Gehäuses 10 bis auf die für die
Schwingbewegung erforderlichen Zwischenräume ausfüllen.
Auf diese Weise läßt sich bei geringer Bauhöhe das größtmögliche
Massenträgheitsmoment erzielen.
Unter der Bezeichnung "Schwingstab" ist also nicht notwendigerweise
ein stabförmiges Gebilde von gleichbleibendem
Querschnitt zu verstehen; vielmehr gehört dazu jedes
Bauteil, das bei einseitiger Befestigung an einer Membran
Dreh- und/oder Biegeschwingungen quer zu seiner Längsachse
ausführen kann.
Desgleichen ist unter der Bezeichnung "Membran" jedes
plattenförmige Bauteil zu verstehen, das in der in Fig. 4
dargestellten Weise elastisch verformbar ist. Es kann
sich dabei um Metallplatten verhältnismäßig großer Dicke
und dementsprechend großer Biegesteifigkeit handeln. In
der Praxis sind die Verformungen der Membran und auch die
Schwingungsamplituden der Schwingstäbe sehr klein.
Es sind auch noch andere Abwandlungen der beschriebenen
Vorrichtung möglich, ohne daß sich das geschilderte Funktionsprinzip
ändert. Insbesondere ist es nicht notwendig,
daß der Detektorstab, wie bei den Ausführungsformen von
Fig. 1, 2 und von Fig. 5 bis 7, in der Verlängerung eines
der beiden Schwingstäbe angebracht ist. Der Detektorstab
kann auch an einer anderen Stelle der Membran befestigt
sein, vorzugsweise an einer Stelle, an der die Membran eine
steile Biegelinie besitzt, so daß dem Detektorstab durch die
Membranbeulung eine transversale Schwingbewegung aufgeprägt
wird, die bei Bedeckung durch ein Füllgut gedämpft werden
kann. Fig. 8 zeigt als Bestandteil sehr schematisch das mechanische
Schwingungsgebilde einer anderen Ausführungsform der
Vorrichtung mit einer Membran 40, zwei Schwingstäben 41, 42
und einem Detektorstab 43. Der Detektorstab 43 ist auf der
Membran 40 an einer Stelle befestigt, die um 90° gegen die
Befestigungsstellen der Schwingstäbe 41, 42 versetzt ist.
Grundsätzlich gilt, daß der Einfluß einer Dämpfung des
Detektorstabs auf das Schwingsystem am größten ist, wenn
der Detektorstab in der Verlängerung eines der Schwingstäbe
liegt, wie es bei den Ausführungsformen von Fig. 1, 2
und von Fig. 5 bis 7 der Fall ist. Man wird deshalb diese
Anordnung des Detektorstabs insbesondere dann wählen, wenn
die Vorrichtung zur Überwachung von leichten oder nur
schwach dämpfenden Füllgütern verwendet wird. Wenn dagegen
der Detektorstab gegen die Schwingstäbe versetzt ist,
wie bei der Ausführungsform von Fig. 8, ist sein Einfluß
auf das Schwingsystem geringer; diese Anordnung kommt daher
insbesondere für grobe, schwere oder stark dämpfende
Füllgüter in Frage.
Die Funktion der beschriebenen Vorrichtung ist unabhängig
von der Art und Weise, wie die Schwingungen erregt werden.
Die Erregung durch piezoelektrische Wandler ist nur als
Beispiel angegeben worden; andere Arten der Erregung mechanischer
Schwingungen von stabförmigen Schwingungsgebilden
sind dem Fachmann bekannt.
Ferner ist es nicht erforderlich, daß die Membran kreisrund
und um ihren ganzen Umfang eingespannt ist. Beispielsweise
kann die Membran auch rechteckig und entlang zwei
parallelen Seiten eingespannt sein.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß die
Auswirkungen der durch den Detektorstab verursachten Unsymmetrie
um so geringer sind, je weiter die Schwingstab-
Eigenresonanzfrequenz und die Detektorstab-Eigenresonanzfrequenz
auseinanderliegen. In der Praxis braucht dieses
Verhältnis nicht allzu groß gemacht zu werden. Bei einer
praktisch erprobten Vorrichtung konnten brauchbare Ergebnisse
mit einer Schwingstab-Eigenresonanzfrequenz von
etwa 100 Hz und einer Detektorstab-Eigenresonanzfrequenz
von etwa 600 Hz erzielt werden, also mit einem Frequenzverhältnis
von 1 : 6. Die Eigenresonanzfrequenz des gesamten
Schwingsystems lag dabei nur wenige Hertz unter der Schwingstab-
Eigenresonanzfrequenz von 100 Hz.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Feststellung und/oder Überwachung
eines vorbestimmten Füllstandes in einem Behälter, mit zwei
Schwingstäben, die im Abstand voneinander jeweils an einem
Ende starr mit einer am Rand eingespannten Membran verbunden
sind, einer Erregungsanordnung, die die Schwingstäbe
in Eigenresonanz in gegensinnige transversale
Schwingungen versetzt, und mit einer Auswerteschaltung
zur Auslösung von Anzeige- und/oder Schaltvorgängen in
Abhängigkeit von der Schwingungsamplitude der Schwingstäbe
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingstäbe auf der
dem Füllgut abgewandten Seite der Membran angeordnet sind,
daß auf der dem Füllgut zugewandten Seite der Membran ein
Detektorstab am einen Ende starr mit der Membran verbunden
ist, und daß die Eigenresonanzfrequenz des vom Detektorstab
und der Membran gebildeten Schwingsystems größer
als die Eigenresonanzfrequenz des von den Schwingstäben
und der Membran gebildeten Schwingsystems ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Massenträgheitsmoment des Detektorstabs klein gegen
das Massenträgheitsmoment jedes Schwingstabs ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Detektorstab in der Verlängerung
eines der Schwingstäbe an der Membran befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Detektorstab an einer Stelle der
Membran befestigt ist, die gegen die Befestigungsstellen
der Schwingstäbe versetzt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schwingstab aus einem
elastischen stabförmigen Träger und einem am Träger befestigten
Masseblock besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Detektorstab hohl ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingstäbe in einem Raum
angeordnet sind, der gegenüber dem das Füllgut enthaltenden
Raum dicht abgeschlossen ist.
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