DE3600884A1 - Hochleistungs-drehdurchfuehrung - Google Patents
Hochleistungs-drehdurchfuehrungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hochleistungs-Drehdurchführung
zur verlustarmen, achsenparallelen Einleitung von unter
Druck stehenden Medien von einem stehenden Maschinenteil
in eine rotierendes Maschinenteil und umgekehrt, mit einem
im wesentlichen parallel zur Drehachse ausgerichteten Hohlkolben
und mit einem Ausgleichsring, welcher im Übergangsbereich zwischen
stehendem und rotierendem Maschinenteil angeordnet ist und dessen
eine Fläche als Gelenkfläche ausgebildet ist und zusammen mit einem
passenden Gegenstück eines der beiden Maschinenteile
im wesentlichen ein Kugelgelenk bildet.
Eine derartige Drehdurchführung ist beispielsweise aus der
FR-PS 69 13 171 bekannt.
Diese Patentschrift betrifft hydraulische Pumpen für variablen
Durchsatz und beschreibt u. a. eine Hochdruck-Drehdurchführung
der eingangs genannten Art für schmierende und
hochviskose Medien wie Hydrauliköle.
Bei dieser Hochdruck-Drehdurchführung wird der Übergang
vom stehenden in den rotierenden Maschinenteil durch einen
bikonischen Ring gebildet, in den beidseitig teilkugelförmige
Gelenkköpfe, von denen einer mit dem rotierenden und
der andere mit dem stehenden Maschinenteil verbunden ist,
eingreifen. Dabei liegen die beiden Gelenkköpfe jeweils
nur entlang einer Kreislinie auf den Konusflächen des bikonischen
Ausgleichsringes auf.
Während des Betriebes der Drehdurchführung dreht sich einer
der Gelenkköpfe relativ zum anderen, wobei der Ausgleichsring
dieser Drehbewegung zumindest teilweise
folgt und dabei entlang der Auflagelinie auf den Gelenkköpfen
reibt. Sofern die Gelenkköpfe nicht exakt entlang
der Rotationsachse ausgerichtet sind, vollführt der Ausgleichring
dabei eine taumelnde Bewegung. Durch eine bewußt
exzentrische Anordnung eines Gelenkkofes wird im Falle
der FR-PS 69 13 171 eine derartige taumelnde Bewegung bewußt
herbeigeführt. Dies dient u. a. dem Zweck, Verschleiß
gleichmäßig auf die zur Verfügung stehenden Flächen zu verteilen.
Wegen der sehr kleinen Auflagefläche der Gelenkköpfe
auf den konischen Flächen des Ausgleichsringes und wegen
der zur Abdichtung erforderlichen Andruckkraft üben die genannten
Teile in ihrem jeweiligen Auflagebereich - insbesondere
bei hohen Betriebsdrücken (300 bar) - sehr große
Kräfte aufeinander aus, so daß bei der Bewegung gegeneinander
entsprechende Reibleistungen auftreten, die zwangsweise
zu Verschleiß führen. Dies insbesondere dann, wenn es sich
bei den Betriebsmedien um nichtschmierende und niedrigviskose
Medien handelt, die auch bei höheren Gleitgeschwindigkeiten
keinen ausreichend starken tragfähigen Schmierfilm
bilden, um Mischreibung bzw. Festkörperreibung zu vermeiden.
Bei höheren Betriebsdrücken erfolgt eine Verformung, insbesondere
des Ausgleichsringes, im elastischen Bereich. Dadurch
werden die hydrostatische Entlastung und die Auflagebreite
bzw. Dichtlinien zwischen den Gelenkköpfen und dem Ausgleichsring
verändert. Dies führt insbesondere bei nichtschmierenden
Medien zu druckabhängigen Lageänderungen der
Verschleißzone, die identisch ist mit der jeweiligen Dichtlinie.
Bei Änderungen der Drücke, die je nach Betriebsbedingungen
mehr oder weniger häufig sein können, besteht die
Gefahr, daß die ursprünglichen, für die Funktion notwendigen
geometrischen Formen der gegeneinandergleitenden Teile,
soweit verändert werden, daß eine einwandfreie Funktion entweder
durch Anstieg der Reibung bzw. erhöhte Leckraten nicht
mehr gewährleistet ist.
Somit können sich schon nach relativ kurzer Zeit - je nach
Betriebsbedingungen - Unregelmäßigkeiten auf den Dichtflächen
ergeben, so daß die ohnehin problematische Abdichtung
entlang der schmalen Auflagelinie schon nach relativ kurzem
Gebrauch der Drehdurchführung ungenügend ist.
Der Druck entlang der Dichtlinie ist trotz hydrostatischer
Teilentlastung dabei so hoch, daß das Gelenkkopfmaterial zumindest
bei niedrigviskosen Medien unmittelbar auf dem Material
des Ausgleichsringes reibt. Auch wenn die durch die
starke Reibung verursachten mechanischen Antriebsverluste
nicht übermäßig groß sind, so bewirkt die Reibung doch eine
merkliche Erwärmung der aufeinanderreibenden Teile, so daß
allein hierdurch eine Begrenzung der Drehzahl gegeben ist.
Ein weiterer Nachteil der oben genannten Drehdurchführung
besteht in der fertigungstechnisch aufwendigen Herstellung
eines bikonischen Ausgleichsringes und zwei passenden Gelenkknöpfen,
welche nicht nur sehr genau, sondern auch noch
je nach Einsatzbedingung (Betriebsmedium) aus einem sehr
widerstandsfähigen (harten) Material gefertigt sein müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Drehdurchführung
für unter hohem Druck stehende Medien zu schaffen, mit Hilfe
derer unabhängig von der Drehzahl der Arbeitswelle die verlustarme
Durchführung weitgehend beliebiger flüssiger bzw.
gasförmiger Medien ermöglicht wird und auch nicht schmierende
Medien sowie Hydraulikflüssigkeiten hindurchgeführt werden
können. Weiterhin sollen die für die Funktion wesentlichen
(aufeinandergleitenden) Flächen nahezu verschleißfrei
arbeiten, und es soll eine kostengünstige fertigungstechnisch
unkomplizierte Herstellung insbesondere der genannten
Dichtflächen möglich sein.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einer Drehdurchführung
mit den eingangs genannten Merkmalen die der Gelenkfläche
gegenüberliegende Dichtfläche des Ausgleichsringes
als ebene Gleitfläche ausgebildet ist und an einer
ebenen Ringfläche einer mit einer Durchgangsbohrung versehenen
Gleitscheibe gleitbar anliegt.
Eine derartige Drehdurchführung weist gegenüber der vorher
beschriebenen Drehdurchführung einige erhebliche Vorteile
auf. Zum einen ist sie leichter herzustellen, da nur ein
Kugelgelenk vorgesehen ist, an das zu dem hinsichtlich der
Oberflächenbeschaffenheit und vor allem des Materials erheblich
geringere Anforderungen zustellen sind als im Fall
der oben beschriebenen Drehdurchführung, während die dem
Gelenk gegenüberliegende Seite des Ausgleichsringes und
die an dieser anliegende Dichtfläche des angrenzenden Maschinenteiles
einfach als ebene Flächen ausgebildet sind.
Weiterhin arbeiten die für die Funktion wesentlichen (aufeinandergleitenden)
Flächen nahezu verschleißfrei.
Durch die flächenhafte Ausbildung der Dichtung zwischen
dem rotierenden und dem stehenden Maschinenteil ist es
nämlich möglich, diese als "hydrostatisch kompensierte"
Dichtung auszulegen. Hierdurch ergibt sich insbesondere der
Vorteil, daß bei diesem System die hydrostatische Kompensierung
durch Langzeitverschleiß nicht beeinflußt wird, da
eine automatische Nachstellung erfolgt. Außerdem ergibt
sich der Vorteil, daß bei elastischer druckabhängiger Aufweitung
bzw. Verformung des Ausgleichsrings keine Veränderung
der hydrostatischen Kompensierung und der aufeinandergleitenden
Kontaktflächen erfolgt.
Hierbei ist auch zu beachten, daß der durch eine Feder vorgespannte
und druckbeaufschlagte Hohlkolben gerade eine
solche Kraft über den Ausgleichsring auf die ebene Dichtfläche
ausübt, daß in dem schmalen Trennspalt zwischen der
Gleitfläche des Ausgleichsringes und der gegenüberliegenden
Ringfläche der Gleitscheibe das unter Druckstehende Medium
derart eindringen kann, daß sich auf der gesamten Dichtfläche
ein reibungsmindernder Flüssigkeitsfilm ergibt, wobei
der Druck des Flüssigkeitsfilms in radialer Richtung kontinuierlich
abnimmt und am äußeren Rand der Dichtfläche gerade
dem Außendruck entspricht, mithin also keine Flüssigkeit
nach außen entweicht. Die für die Reibung verantwortliche
mechanische Auflagekraft ist somit außerst gering.
Das auf der anderen Seite des Ausgleichsringes befindliche
Kugelgelenk dichtet zwar auch nur entlang eines schmalen
linienförmigen Bereiches, hat jedoch gegenüber den entsprechenden
Gelenken gemäß der oben erwähnten französischen Patentschrift
den wesentlichen Vorteil, daß diese Dichtung im
wesentlichen stationär ist und durch leichte Kippbewegungen
des Gelenkes lediglich kleine Ungenauigkeiten der axialen
Führung bzw. der zur Achse senkrechten Ausrichtung der Gleitfläche
des Ausgleichsringes und der Ringfläche der Gleitscheibe
ausgeglichen werden müssen. Auch wenn die Gleitscheibe
aus dem gleichen Material gefertigt ist wie das Gelenkstück
am gegenüberliegenden Maschinenteil und die Gelenkfläche
des Ausgleichsringes die gleiche Oberflächenbeschaffenheit
hat wie seine Gleitfläche, so wird die hydrostatische
Entlastung an dieser Stelle im Trennspalt zwischen
den aufeinandergleitenden Flächen so ausgelegt, daß die Reibkraft
an den ebenen Flächen immer geringer ist als die Reibungskraft
entlang der Dichtlinie der Kugelgelenkflächen,
so daß der Ausgleichsring relativ zu dem an das Kugelgelenk
anschließenden Maschinenteil feststeht. Diesen Effekt kann
man noch verstärken und in vorteilhafter Weise ausnutzen,
indem man zumindest einen Teil des Kugelgelenks bzw. der
Kugelgelenkflächen aus einem mehr oder weniger elastischen
Material mit höherem Reibungskoeffizienten herstellt bzw.
die Fläche mit einem solchen Material beschichtet. Eine
derartige elastische Fläche hat bessere Dichtungseigenschaften,
läßt wegen ihrer Elastizität die erforderlichen
Kippbewegungen des Kugelgelenkes weiterhin zu und stellt
durch den höhen Reibungskoeffizienten sicher, daß die Gelenkteile
sich nicht gegeneinander verdrehen und die Dichtung
somit stationär bleibt. Dies hat den Vorteil, daß das
Medium unter höherem Druck durchgeführt werden kann, als
bei einer nicht stationären Gelenkdichtung. Auch die erfindungsgemäße
Gleitdichtung läßt extrem hohe Drücke zu
und ist durch eine Änderung der hydrostatischen Kompensierung
zwischen Ausgleichsscheibe und Gleitscheibe nahezu beliebig
anpaßbar.
Dabei ist es unerheblich, ob schmierende Flüssigkeiten wie
Öl oder nicht schmierende Flüssigkeiten wie Wasser durchgeführt
werden.
Darüberhinaus ist es wegen der reibungsarmen Gleitdichtung
möglich, die Drehdurchführung mit vergleichsweise sehr hohen
Drehzahlen zu betreiben.
Insgesamt ist also die erfindungsgemäße Hochleistungs-
Drehdurchführung einfacher herzustellen als die bekannten
Drehdurchführungen, und sie ist darüberhinaus den bekannten
Drehdurchführungen in allen wesentlichen Eigenschaften
(Dichtigkeit, Drehzahl- und Druckbereich) überlegen.
Erfindungsgemäß ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, daß der Innendurchmesser der ringförmigen
Gleitfläche größer als der Innendurchmesser der Ringfläche
der Gleitscheibe und der Außendurchmesser der Gleitfläche
kleiner als der Außendurchmesser der Ringfläche der Gleitscheibe
ist oder jeweils umgekehrt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß Schwankungen der Druckverhältnisse
im Flüssigkeitsfilm zwischen den Dichtflächen
praktisch ausgeschaltet werden, da Störungen durch eventuelle
ungenau aufeinanderpassende Randbereiche auf diese
Weise ausgeschlossen sind. Die wirksame Dichtfläche entspricht
dabei der jeweils kleineren der beiden einander
gegenüberliegenden Ringflächen des Ausgleichsringes bzw.
der Gleitscheibe.
Erfindungsgemäß ist dabei bevorzugt vorgesehen, daß entweder
die Gleitscheibe oder der Ausgleichsring mit dem anliegenden
Gelenkgegenstück bezüglich der Rotationsachse
des drehenden Maschinenteils exzentrisch angeordnet ist.
Dies bewirkt, daß bei der Drehung des rotierenden Maschinenteils
jeweils andere Bereiche der Ringfläche der Gleitscheibe
oder der Gleitfläche des Ausgleichsringes die
Dichtfläche bilden, wodurch eine bessere Kühlwirkung im
Bereich der Dichtung erzielt wird. Dies erlaubt in vorteilhafter
Weise eine weitere Steigerung der ohnehin schon hohen
möglichen Drehzahlen.
Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die angesprochene
Exzentrizität maximal der halben Differenz der
Ringflächenbreiten der Gleitfläche und der anliegenden
Ringfläche der Gleitscheibe entspricht. Wegen der laut Anspruch 2
vorgesehenen unterschiedlich großen, gegenüberliegenden
Ringflächen der Gleitdichtung ist es also möglich,
trotz der Exzentrizität eines der beiden Teile immer eine
vollständige Bedeckung der einen Dichtfläche durch die andere
zu erhalten, so daß auch in diesem Falle Störungen
des Druckverlaufs im Flüssigkeitsfilm zwischen den Dichtflächen
vermieden werden. Voraussetzung ist dabei, daß
die Exzentrizität einen vorbestimmten Wert nicht überschreitet,
welcher maximal der halben Differenz der Ringflächenbreiten
der Gleitfläche bzw. der gegenüberliegenden
Ringfläche entsprechen kann.
Die Erfindung sieht zweckmäßigerweise weiterhin vor, daß
das aus dem Gegenstück und aus dem Ausgleichsring bestehende
Kugelgelenk aus einem auf einer schüsselförmig konischen
Ringfläche aufliegenden, mit einer Bohrung versehenen,
teilkugelförmigen Gelenkkopf gebildet wird, wobei der
Innendurchmesser der exzentrisch angeordneten Teile mindestens
um die zweifache Exzentrizität größer ist als der
Innendurchmesser der zentrisch angeordneten Teile.
Auf diese Weise erreicht man, daß der freie Durchfluß des
Mediums durch die Drehdurchführung gewährleistet ist und
nicht durch in den Strömungsbereich hineinragende und
überstehende Kanten von exzentrischen Bauteilen behindert
wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Hochleistungs-
Drehdurchführung gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Gelenkkopf als Ansatz des Hohlkolbens ausgebildet ist
und daß die schüsselförmig konische Ringfläche durch die
konisch nach innen geneigte und der Gleitfläche gegenüberliegende
Seite des Ausgleichsringes gebildet wird.
Dabei ist zweckmäßigerweise der Gelenkkopf einstückig mit
dem Hohlkolben verbunden. Durch die gute axiale Führung
des relativ langen Hohlkolbens ist damit auch eine entsprechend
gute Führung des Gelenkkopfes gewährleistet, so daß
die aufgrund des eventuell nicht absolut runden Laufes des
drehbaren Maschinenteils erforderliche Ausgleichs-Kippbewegung
des Kugelgelenkes sehr gering ist. Die schüsselförmig
konische Gelenkpfanne wird dabei von der konisch nach innen
geneigten und der Gleitfläche gegenüberliegenden Seite des
Ausgleichsringes gebildet.
Eine weitere Ausführungsform einer Hochleistungs-Drehdurchführung
gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe am Hohlkolben angebracht ist und mit
der Gleitfläche des Ausgleichsringes in Berührung steht
und daß das Gegenstück des Kugelgelenkes an dem dem Hohlkolben
bezüglich des Ausgleichsringes gegenüberliegenden
Maschinenteil angebracht ist.
Der Hohlkolben kann wahlweise in das stehende oder das rotierende
Maschinenteil integriert sein. Entsprechend den
Montageerfordernissen kann es dabei wünschenswert und vorteilhaft
sein, wenn das Kugelgelenk auf der dem Hohlkolben
abgewandten Seite des Ausgleichsringes angeordnet ist.
Dementsprechend ist dann die ebene Gleitfläche des Ausgleichsringes
dem Hohlkolben zugewandt und die an der
Gleitfläche anliegende Gleitscheibe ist an dem Hohlkolben
angebracht. Zweckmäßigerweise ist dabei die Gleitscheibe
einstückig mit dem Hohlkolben verbunden.
Eine weitere Ausführungsform der Hochleistungs-Drehdurchführung
sieht vor, daß der Gelenkkopf am Ausgleichsring
und die schüsselförmig konische Ringfläche am gegenüberliegenden
Maschinenteil angebracht ist.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Ausgleichsring
wegen des nach außen gewölbten Gelenkkopfes massiver
gestaltet werden kann und daher leichter herzustellen ist.
Eine die Gelenkpfanne bildende schüsselförmig konische
Ringfläche zum Eingriff des Gelenkkopfes ist dementsprechend
am gegenüberliegenden Maschinenteil angebracht.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen gehen teilweise
durch kinematische Umkehr auseinander hervor und unterscheiden
sich hinsichtlich der erfindungsgemäßen Funktionsweise
nicht voneinander. Allerdings können fertigungstechnisch
oder montagebedingte Vorteile die Bevorzugung
einer bestimmten Kombination der vorgenannten Ausführungsformen
nahelegen. Dies hängt jedoch sowohl von dem
verwendeten Material als auch von der speziellen Konstruktion
der Drehdurchführung ab.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform und den dazugehörigen Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Hochleistungs-Drehdurchführung,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 und
Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2.
Fig. 4 illustriert die Kräfteverhältnisse im Bereich der
Dichtflächen
Fig. 1 zeigt eine Hochleistungs-Drehdurchführung zur achsparallelen
Einleitung von unter Druck stehenden Medien von
einem stehenden Maschinenteil 21 in ein rotierendes Maschinenteil
20, mit einem Gehäuse 1, einer daran angebrachten
Zufuhrleitung 13 und einer Leckleitung 12. Im Gehäuse 1 ist
über die Schrägkugellager 8 eine Welle 3 drehbar gelagert.
Die Kugellager 8 werden mittels eines Sicherungsringes 10
und einen mit Zylinderschrauben 9 gehaltenen Deckel 2 in ihrer
axialen Lage fixiert.
Die Welle 3 ist für den Durchfluß eines Mediums (z. B. Kühlmittel,
Spülmittel oder Hydraulikflüssigkeit) als Hohlwelle
ausgebildet. Der im Gehäuse 1 der Hochleistungs-Drehdurchführung
befindliche Teil der Welle 3 weist zur Aufnahme der
Dichtungs- und Durchführungselemente einen vergrößerten
Durchmesser auf. Die auf der Welle 3 mit Preßpassung aufsitzenden
Innenkonen 27 der Schrägkugellager 8 werden durch
einen Flansch 28 am Ende der Welle 3 abgestützt.
Die Längsbohrung 29 der Welle 3 weist in ihrem hinteren
Teil in zwei Stufen Aussparungen 30, 31 auf. Die Aussparungen
haben ebenfalls zylindrischen Querschnitt, wobei jedoch
die erste Aussparung 30 exzentrisch zur Wellenachse
angeordnet ist, während die zweite Aussparung 31 wieder rotationssymmetrisch
bezüglich der Wellenachse 32 ausgebildet
ist. Die erste Aussparung 30 ist in ihrem Durchmesser so
bemessen und in der Weise exzentrisch angeordnet, daß die
gesamte Wand des Hohlkolbens außerhalb der Randfluchtungslinien
der Längsbohrung 29 liegt. An seinem aus der ersten
Aussparung 30 herausragenden Ende weist der Hohlkolben 6 einen
Gelenkkopf 22 mit einer zentralen Durchgangsbohrung 33
auf, welche einen kleineren Durchmesser hat als der zylindrische
Hohlraum 34 des Hohlkolbens 6 und so ein Widerlager
für die darin angeordnete Feder 11 bildet. Die Feder 11
stützt sich mit ihrem anderen Ende am Grund der ersten Aussparung
30 ab und übt so beim Hereinschieben des Hohlkolbens 6
in die erste Aussparung 30 eine Gegenkraft auf den
Hohlkolben 6 aus, durch die der Hohlkolben 6 aus der ersten
Aussparung 30 herausgetrieben bzw. mit dem Gelenkkopf 22 an
die konische Dichtfläche 25 des Ausgleichsringes 5 gepreßt
wird. Im fertig montierten Zustand steht die Feder 11 unter
einer Vorspannung, die in Abhängigkeit von der auftretenden
Fliehkraft infolge Exzentrizität bei Minimal- und Maximaldrehzahl
zu wählen ist. Der Hohlkolben 6 wird durch einen
Sicherungsstift 14 an einer axialen Drehung gegenüber der
Welle 3 gehindert. Die Länge der ersten Aussparung 30 und
des Hohlkolbens 6 wird so gewählt, daß ein gewisses Spiel
für kleine axiale Bewegungen des Hohlkolbens 6 erhalten
bleibt. Die Dichtung 15 zwischen Hohlwelle 3 und Hohlkolben 6
ist im wesentlichen stationär, läßt jedoch ebenfalls kleine
axiale Bewegungen des Hohlkolbens 6 zu.
Der Hohlkolben 6 mit seinen angrenzenden Teilen ist in Fig. 2
vergrößert dargestellt. Im Unterschied zu der Ausführungsform
nach Fig. 1 sind jedoch bei der in Fig. 2
dargestellten Ausführungsform die Exzentrizität e und die
Abmessungen der ersten Aussparung 30 des Hohlkolbens 6 und
seiner Wandstärke und der Durchgangsbohrung 33 so gewählt,
daß über die gesamte Länge der Hochleistungs-Drehdurchführung
der freie Fließquerschnitt der Längsbohrung 29 und
der gleichbemessenen Durchgangsbohrung 23 der Gleitscheibe 4
erhalten bleibt. Das heißt, es ragen keinerlei Teile des
Hohlkolbens 6, der Feder 11 oder des Ausgleichsringes 5
in den Fluchtungsbereich zwischen der Durchgangsbohrung
23 und der Längsbohrung 29 hinein, so daß der Durchfluß
des Mediums von der Hochleistungs-Drehdurchführung praktisch
in keiner Weise beeinflußt wird.
Die Exzentrizität e ist gegeben durch den Abstand der Rotationsachse
32 von der Symmetrieachse 36 des Ausgleichsringes 5.
In Fig. 3 ist ein Ausschnitt aus Fig. 2, in dem ein Teil
des Gelenkkopfes 22, des Ausgleichsringes 5 und der Gleitscheibe 4
zu erkennen sind, nochmals vergrößert dargestellt.
Anhand der Fig. 3 und 4 werden Vorteile der Erfindung
nachstehend erläutert.
Wie bereits beschrieben wird der mit dem Hohlkolben 6 verbundene
Gelenkkopf 22 durch die Feder 11 mit der Gelenkkopffläche
24 gegen die konische Dichtfläche 25 des Ausgleichsringes 5
vorgespannt, so daß sich auch im drucklosen
Zustand ein fester Kontakt zwischen Gelenkkopf 22 und Ausgleichskopf 5
entlang einer Kreislinie ergibt, welche in
der Querschnittdarstellung der Fig. 3 und im Fall ideal
harter Materialien nur als Punkt sichtbar wäre und im durch
einen gestrichelten Kreis angedeuteten Berührungsbereich 35
liegt. Tatsächlich hat dieser Berührungsbereich jedoch eine
gewisse endliche Breite, die allerdings sehr klein sein
kann.
Mit im wesentlichen der gleichen Kraft, mit welcher der Gelenkkopf
22 gegen den Ausgleichsring 5 gepreßt wird, wird
auch der Ausgleichsring 5 gegen die Gleitscheibe 4 gedrückt.
Allerdings wird hier zur Verringerung der Reibleistung die
Gesamtkraft in einem anderen Verhältnis der mechanischen
und hydraulischen Anteile übertragen. Da der hydraulisch
übertragene Anteil praktisch keinen Beitrag zur Reibung liefert
wird dieser möglichst groß und der mechanische Anteil
durch entsprechende Formgebung des Ausgleichsringes möglichst
klein gehalten. In der Fig. 4 wird dieser Zusammenhang verdeutlicht.
Bei geeignet gewählter Anpreßkraft und hydrostatischer Kompensation
kann das unter Druck stehende Medium daher in den
Trennspalt 26 (Fig. 3) zwischen der Gleitfläche 18 und der
Ringfläche 19 eindringen, wobei der Druck im Innern des
Flüssigkeitsfilms im Trennspalt 26 in radialer Richtung kontinuierlich
vom Ausgangswert im Inneren der Drehdurchführung
auf den Wert null bzw. auf den Druck im Außenbereich
des Ausgleichsringes 5 abnimmt. Ein derartiger Flüssigkeitsfilm
vermindert in vorteilhafter Weise die Reibung zwischen
den - extrem niedrige Raumtiefen aufweisenden - Oberflächen
18 und 19 des Ausgleichsringes 5 bzw. der Gleitscheibe 4.
Entlang der Berührungslinie zwischen Gelenkkopf 22 und Ausgleichsring 5
im Bereich 35 kann - infolge der geringen hydrostatischen
Kompensation und der daraus resultierenden
hohen spezifischen Flächenbelastung - sich ein entsprechender
Flüssigkeitsfilm nicht ausbilden. Entsprechend hoch ist
auch die Reibung zwischen der Gelenkkopffläche 24 und der
konischen Dichtfläche 25 des Ausgleichsringes 5, so daß bei
der axialen Drehung des Hohlkolbens 6 und des damit verbundenen
Gelenkkopfes 22 der Ausgleichsring 5 mitgedreht wird
und dabei auf den Flächen 18 und 19 gleitet. Eine relative
Drehbewegung zwischen Ausgleichsring 5 und Gelenkkopf 22
bezüglich der Wellenachse 32 ist daher praktisch ausgeschlossen.
Lediglich Kippbewegungen des Gelenkkopfes 22 bzw.
des damit verbundenen Hohlkolbens 6 relativ zum Ausgleichsring 5
sind möglich. Dabei rollt die Gelenkkopffläche 24 des
Gelenkkopfes 22 auf der konischen Dichtfläche 25 des Ausgleichsringes 5
mehr oder weniger in radialer bzw. axialer
Richtung ab, wobei eine Verschiebung des Berührungsbereiches
35 nach innen auf einer Seite des Gelenkkopfes mit der Verschiebung
des Berührungsbereiches 35 nach außen auf der gegenüberliegenden
Seite des Gelenkkopfes 22 einhergeht.
Da axiale Drehbewegungen zwischen Gelenkkopf 22 und Ausgleichsring 5
nicht stattfinden, treten auch entsprechend
hohe Reibungsverluste im Berührungsbereich 35 nicht auf.
Der Verschleiß ist ebenfalls stark herabgesetzt und eine
bessere Abdichtung ist gewährleistet, da die Dichtung zwischen
Gelenkkopf 22 und Ausgleichsring praktisch eine stationäre
Dichtung ist.
Die Gleitdichtung zwischen der Gleitfläche 18 des Ausgleichsringes 5
und der Ringfläche 19 der Gleitscheibe 4
wird auch als "hydrostatisch kompensierte" Dichtung bezeichnet,
da der Anpreßdruck des Ausgleichsringes 5 gegen
die Gleitscheibe 4 praktisch durch den hydrostatischen
Druck des Flüssigkeitsfilmes im Trennspalt kompensiert
wird. Eine derartig hydrostatisch kompensierte Gleitdichtung
arbeitet verlustarm und praktisch verschleißfrei.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Hochleistungs-
Drehdurchführung liegt in der exzentrischen Anordnung des
Hohlkolbens 6 mit Gelenkkopf 22 und des Ausgleichsringes 5.
Die exzentrische Anordnung bewirkt, daß bei der Rotation
der Welle 3 der durch den Hohlkolben 6 bzw. den Gelenkkopf
22 mitgeführte Ausgleichsring 5 mitrotiert und
mit seiner Gleitfläche 18 immer wieder andere Bereiche der
Ringfläche 19 der Gleitscheibe 4 bestreicht. In den Querschnittdarstellungen
der Fig. 1 bis 3 würde diese Rotation
einer vertikalen Pendelbewegung des Ausgleichsringes 5
und des Hohlkolbens 6 mit Gelenkkopf 22 entsprechen. Die
Exzentrizität e und die Breite der ringförmigen Gleitfläche
18 und der Ringfläche 19 der Gleitscheibe 4 ist dabei
so gewählt, daß der Rand der Ringfläche 18 zu keinem Zeitpunkt
über den Rand der Ringfläche 19 hinausragt. Die Exzentrizität e
führt somit in einem definierten Bereich zu
einer verbesserten Kühlung der Gleitdichtung ohne die
Dichtheit des Systems in irgend einer Weise zu beeinträchtigen.
Die Dichtflächen des Ausgleichsringes 5 des Gelenkkopfes
22 und der Gleitscheibe 4 können je nach Bedarf auch mit
Materialien beschichtet werden, welche die gewünschten
Haft-, Gleit- und Dichtungseigenschaften noch verbessern
und/oder den Verschleiß der gleitenden Teile weiter herabsetzen.
Insgesamt erlauben die vorstehend im Detail beschriebenen
Maßnahmen die Durchführung von Medien von einem stehenden
in ein rotierendes Maschinenteil oder umgekehrt unter
wesentlich höheren Drücken und bei gleichzeitig wesentlich
höheren Drehzahlen als bei den bisher bekannten Drehdurchführungen,
so daß für die erfindungsgemäße Durchführung der
Begriff "Hochleistungs-Drehdurchführung" gewählt wurde.
Selbstverständlich können auch Medien unter geringem Druck
und bei kleinen Drehzahlen durch eine derartige Hochleistungs-
Drehdurchführung hindurchgeführt werden.
Claims (8)
1. Hochleistungs-Drehdurchführung zur verlustarmen, achsenparallelen
Einleitung von unter Druck stehenden Medien
aus einem stehenden Maschinenteil (21) in ein rotierendes
Maschinenteil (20) oder umgekehrt, mit einem
im wesentlichen parallel zur Drehachse ausgerichteten
Hohlkolben (6) und mit einem Ausgleichsring (5), welcher
im Übergangsbereich zwischen stehendem und rotierendem
Maschinenteil (20, 21) angeordnet ist und dessen
eine Fläche als Gelenkfläche (25) ausgebildet ist und
zusammen mit einem passenden Gegenstück eines der beiden
Maschinenteile (20, 21) im wesentlichen ein Kugelgelenk
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die der Gelenkfläche
(25) gegenüberliegende
Fläche des Ausgleichsringes (5) als ebene Gleitfläche
(18) ausgebildet ist und an einer ebenen Ringfläche
(19) einer mit einer Durchgangsbohrung (23) versehenen
Gleitscheibe (4) gleitbar anliegt.
2. Hochleistungs-Drehdurchführung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der ringförmigen
Gleitfläche (18) größer als der Innendurchmesser
der Ringfläche (19) der Gleitscheibe (4) und der Außendurchmesser
der ringförmigen Gleitfläche (18) kleiner
als der Außendurchmesser der Ringfläche (19) der Gleitscheibe
(4) ist oder jeweils umgekehrt.
3. Hochleistungs-Drehdurchführung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß entweder die Gleitscheibe
(4) oder der Ausgleichsring (5) mit dem anliegenden Gelenkgegenstück
bezüglich der Rotationsachse des drehenden
Maschinenteils (20) exzentrisch angeordnet ist.
4. Hochleistungs-Drehdurchführung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Exzentrizität (e) maximal der
halben Differenz der Ringflächenbreiten der Gleitfläche
(18) und der anliegenden Ringfläche (19) der Gleitscheibe
(4) entspricht.
5. Hochleistungs-Drehdurchführung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus dem Ausgleichsring (5) und
seinem Gegenstück bestehende Kugelgelenk aus einem auf
einer schüsselförmig konischen Ringfläche (25) aufliegenden,
durchbohrten, teilkugelförmigen Gelenkkopf (22)
gebildet wird.
6. Hochleistungs-Drehdurchführung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf (22) als Ansatz des
Hohlkolbens (6) ausgebildet ist und daß die schüsselförmig
konische Ringfläche (25) durch die konisch nach
innen geneigte und der Gleitfläche (18) gegenüberliegende
Seite des Ausgleichsringes (5) gebildet wird.
7. Hochleistungs-Drehdurchführung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitscheibe (4) am Hohlkolben
(6) angebracht ist und mit der Gleitfläche (18) des
Ausgleichsringes (5) in Berührung steht und daß das Gegenstück
des Kugelgelenkes an dem dem Hohlkolben (6)
bezüglich des Ausgleichsringes (5) gegenüberliegenden
Maschinenteil (20, 21) angebracht ist.
8. Hochleistungs-Drehdurchführung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf (22) am Ausgleichsring
(5) und die schüsselförmig konische Ringfläche
(25) am gegenüberliegenden Maschinenteil angebracht
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600884 DE3600884A1 (de) | 1986-01-15 | 1986-01-15 | Hochleistungs-drehdurchfuehrung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600884 DE3600884A1 (de) | 1986-01-15 | 1986-01-15 | Hochleistungs-drehdurchfuehrung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3600884A1 true DE3600884A1 (de) | 1987-07-16 |
DE3600884C2 DE3600884C2 (de) | 1992-09-24 |
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ID=6291832
Family Applications (1)
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DE19863600884 Granted DE3600884A1 (de) | 1986-01-15 | 1986-01-15 | Hochleistungs-drehdurchfuehrung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3600884A1 (de) |
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DE3600884C2 (de) | 1992-09-24 |
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