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Auelaugeverfahren für Dauerbetrieb, insbesondere zum Auslaugen des
Chlorkaliums aus Kalirohsalzen. Nach den bisher bekannten Verfahren für Dauerbetrieb
wird die Löselauge zunächst den bereits vorgelaugten Salzen entgegengeführt und
nach Aufnahme der Rückstandswärme und, teilweiser Sättigung mit Chlorkalium in besonderen
Bassins oder Rufkochern auf die erforderliche hohe Lösetemperatur gebracht, um die
Lauge in diesem Zustande aufs nette als L öselauge zu benutzen.
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Von diesen bekannten Verfahren, unterscheidet sich das vorliegende
im wesentlichen dadurch, daß hier die Erhitzung der vorgewärmten Löselauge in der
Lösevorrichtung selbst und nicht in einem besonderen, außerhalb der letzteren angeordneten
Rufkocher vorgenommen wird.
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Der Arbeitsgang bei dein neuen Verfahren ist bei Anwendung zweier
Auslaugeabteilungen folgender: Das auszulaugende Rohsalz und die Löselauge zum Auslaugen
des Chlorkaliums aus dem Rohsatz laufen im Gegenstrom durch die zwei Auslaugeabteilungen,
welche durch eine Überführungsvorrichtung für das Salz miteinander verbünden sind.
Zwischen den beiden Auslaugeabteilungen ist ein Vorwärmer angeordnet.
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Das Rohsalz wird am Ende der zweiten Auslaugeabteilung eingeführt.
Nach Durchlaufen derselben wird es nach der ersten Abteilung übergeführt, durchläuft
auch' diese und wird alsdann an deren Ende in ausgelaugtem Zustand als sogenannter
Rückstand aus der Vorrichtung entfernt.
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Die Löselauge zum Auslaugen des Chlorkaliums fließt mit niedriger
Temperatur am Ende der ersten Auslaugeabteilung ein und vollzieht in ihr den ersten
Abschnitt der Lösearbeit, indem sie zunächst dem Rückstand idie Wärme entzieht und
die dem Rückstand anhiäftende Chlorkaliwml'ösung aufnimmt, wobei ihre Temperatur
sich: erhöht und sie sich teilweise mit Chlorkalium sättigt und ferner, gegebenenfalls
unter weiterer Erwärmung mittels eines Heizkörpers, aus dem Salz den Rest des -in
ihm im zweiten Abschnitt
der Lösearbeit verbliebenen Chlorkaliums
möglichst vollkommen auslaugt. Nach dem Durchlaufen der ersten Auslaugeabteilung
und Beendigung des ersten Abschnitts der Lösearbeit trennt sich die Löselauge von
dem Salz, da ihr unmittelbarer Übertritt in die zweite Auslaugeabteilung durch eine
geeignete Bauart der in der entgegengesetzten Richtung fördernden Überführungsvorrichtung
für das Salz verhindert wird und läuft durch den Vorwärmer, um zunächst auf die
erforderliche höchste Lösetemperatur erwärmt zu wenden, mit der sie dann dem Salz
in der zweiten Auslaugeabteilung zufließt, um hier den zweiten Abschnitt der Lösearbeit
zu verrichten.
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In dem Vorwärmer wird die Durchfließgeschwindigkeit der teilweise
gesättigten Löselauge möglichst gering gehalten, damit von ihr mitgeführter Salzschlamm
sich absetzen kann.
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Die teilweise gesättigte Löselauge wird also vor dem zweiten Abschnitt
der Lösearbeit gewissermaßen gereinigt. Die durch die Erwärmung des Salzes durch
die Lösearbeit und durch Ausstrahlung in der zweiten Auslaugeabteilung der Löselauge
entzogene Wärme wird durch eingebaute Heizkörper beständig ersetzt, so daß die höchst
Auslaugetemperatur in der ganzen zweiten Abteilung aufrechterhalten wird, wodurch
die bestmögliche Sättigung der Löselauge mit Chlorkalium erzielt wird.
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Die fertige Chlorkaliumlösung fließt am Ende der zweiten Abteilung
dauernd ab. Die Temperaturen, welche die Löselauge für die einzelnen Abschnitte
der Lösearbeit erhalten muß, richten sich jeweils nach der Zusammensetzung der Löselauge.
Die Auslaugeabteilungen können neben-, über- und hintereinander liegen. Ferner können
die Auslaugeabteilungen und damit die Abschnitte der Lösearbeit in ihrer Größe gleich
oder verschieden sein, und schließlich können bei gleicher Größe der Auslaugeabteilungen
die Durchlaufgeschwindigkeiten des Salzes und der Lauge in den einzelnen Abteilungen
verschieden sein, je nachdem die Art des Salzes dies für die Lösearbeit erfordert.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Auslaugevorrichtung
zur Ausübung des neuen Verfahrens dargestellt, bei welcher zwei Auslaugeabteilungen
A und B für die Abschnitte der Lösearbeit derart übereinander angeordnet sind, daß
zwischen ihnen Raum verbleibt für den Einbau der Überführungsvorrichtung C für das
Salz und des Vorwärmers D.
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Die Auslaugeabteilungen A, B bestehen aus je einem Trog mit eingebautem
Rühr- und Transportwerk E zur Weiterförderung des Salzes und zur Mischung von Salz
und Löselauge während er Lösearbeit, ferner ist in jeder Abteilung ein Heizkörper
F zur Erwärmung von Salz und Löselauge bzw. zur Aufrechterhaltung ihrer Temperatur
eingebaut.
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Für den Einbau der Überführungsvorrichtung C und des Vorwärmers D
ist der Raum zwischen den Auslaugeabteilungen A, B durch Seitenwände G und Stirnwände
H zu einem Gehäuse J ausgebaut.
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Für die Überführungsvorrichtung für das Salz, die auch aus entsprechend
eingebauten Schiebern, Fächerwalzen usw. hergestellt werden kann, ist eine Ausführungsform
gewählt, bestehend aus einer Transportschnecke K, die in einem mit dem Trog der
oberen Auslaugeabteilung B durch dessen Auslauföffnung L für das Salz in Verbindung
stehenden Gehäuse M eingebaut ist. Die Schnecke K mündet in das an das Gehäuse M
angeschlossene Rohr N, das nach der Auslaugeahteilung A zu offen und an seinem Ende
konisch ausgebildet ist.
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Der Vorwärmer besteht aus Heizröhren F1, die in das Gehäuse J eingebaut
sind. Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Vorwärmers D dargestellt mit
drei Kaminern C,. F und _O, von denen die - mittlere Kammer 0 mit der unteren Auslaugeabteihing
in Verbindung steht, während die äußeren Kammern F und O nach dieser zu geschlossen
sind -und' mit der oberen Auslaugeabteilung B durch die Rohre R und R1 verbunden
sind. In die Kammern des Vorwärtners sind Transportschnecken S eingebattt zur Entfernung
des sich. absetzenden Salzschlamms. Gegebenenfalls kann die Vorwärrnung der Löselauge
auch durch unmittelbare Einführung von Dampf erfolgen. In diesem Falle würden die
Heizröhren F, fortfallen können und durch entsprechende Vorrichtungen zur Einführung
von Dampf ersetzt werden.
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Die Arbeitsweise dieser Auslaugevorrichtung bei Ausübung des neuen
Auslaugeverfahrens ist folgende: Das auszulaugende Gut wird in die obere Auslaugeabteilung
B bei T1 dauernd eingelassen und in ihr durch -,das Rühr- und Transportwerk E, weiterbefördert.
Nach Durchlaufen der Abteilung B fällt das Gut durch die Öffnung L in dIas Gehäuse
11T der Überführungsvorrichtung 0, deren Schnecke K es durch das Rohr Ar nach der
unteren Auslaugeabteilung A befördert. Dabei bildet sich .in dem konischen Ende
des Rohres N ein Salzpfropfen v, der den un=mittelbaren Übertritt von Löselauge
von der unteren nach der oberen Auslaugeabteilung verhindert.
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In der unteren Auslaugeabteilung A wird
das Salz durch
das Rühr- und Transportwerk E1 weiterbefördert und schließlich durch eine Scharre
T2, die es einer geeigneten Transportvorrichtung zuführt, in ausgelaugtem und abgekühltem
Zustand aus der Auslaugevorrichtung entfernt.
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Die Löselauge wird im Gegenstrom zu dem auszulaugenden Gut in die
untere Auslaugeabteilutng A durch das Rohr U eingeführt, und zwar unter einem Druck,
der genügt, daß sie durch die untere Auslaugeabteilung A, den Vorwärmer D und durch
die Rohre R und R1 nach der oberen Auslaugeabteilung B fließt.
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Sie fließt mit niedriger Temperatur zu und entzieht in der unteren
Auslaugeabteilung A dem Rückstand die Wärme und die anhaftende chlorkaliumhaltige
Löselauge, wobei sie sich erwärmt und teilweise mit Chlorkaliumsättig. Alsdann wird
ihre Temperatur durch den Heizkörper F1 weiter erhöht, um sie für den Rest von Chlorkalium,
der in dem aus der oberen Auslaugeabteilung E kommenden Salz noch verblieben ist,
aufnahmefähig zu machen, den sie beim weiteren Durchgang durch die Auslaugeabteiflung
A dem Salz entzieht.
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Nach ihrem Durchgang durch die Abteilung A trennt sich die auch jetzt
erst teilweise gesättigte Löselauge, da sie gehindert ist, durch die Überführungsvorrichtung
C für das Salz hindurch in die obere Auslaugeabteilung B zu gelangen, von dem Salz
und tritt in die mittlere Kammer C des Vorwärmers über, durchläuft diese und darauf
die beiden äußeren Kammern P und O, wobei sie sich auf die erforderliche höchste
Lösetemperatur erwärmt, worauf sie durch die Rohre R und R1 nach der oberen Auslaugeabteilung
B überfließt. Der in dem Vorwärmer sich absetzende Satzschlamm wird durch die Förderschnecken
S entfernt.
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Die der oberen Auslaugeabteilung B aus dem Vorwärmer D zufließende
Löselauge wird durch den Heizkörper F2 während ihres ganzen Durchgangs auf der erforderlichen
Höchsttemperatur erhalten und dabei wird die Durchgangsgeschwindigkeit des Salzes
und der Lauge so geregelt, daß die höchstmögliche Sättigung der Lauge mit Chlorkalium
mit Sicherheit erfolgen muß.
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Die fertige Chlorkaliumlösung fließt durch das Rohr W dauernd aus
der Auslagevorrichtung ab.
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Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden, daß auch bei
den bisherigen Löseapparaten für Dauerbetrieb, bei denen die Lösearbeit in einem
Zuge verrichtet wird, die Rückgewinnung der Wärme des Rückstandes und der ihm anhaftenden
chlorkaliumhaltigen Lauge auf gleichem Wege, wie bei dem neuen -Verfahren, versucht
wurde, indem man die Löselauge mit niedriger Temperatur zufließen ließ. Der Erfolg
-war jedoch ein negativer, da die Heizvorrichtungen der Löseapparate, selbst nach
ihrer Vergrößerung, nicht genügten, um eine der theoretischen Leistungsmöglichkeit
der Apparate entsprechende Menge Löselauge auf die erforderliche höchste Lösetemperatur
zu erwärmen, wodurch dann die Leistung sich derart verminderte, daß man auf die
Rückgewinnung der Rückstandswärme innerhalb der Löseapparate wieder verzichtete
und die Löselauge wieder hoch vorge-värmt zuführte.
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Bei denn vorliegenden neuen Auslaugeverfahren geschient die Erwärmung
der Löselauge auf ihre Höchsttemperatur unabhängig von den in die Auslaugeabteilungen
eingebauten Heizkörpern. Diese dienen im ersten Abschnitt der Lösearbeit nur zu
einer verhältnismäßig geringen Erwärmung der Löselauge für die Auslaugung des restlichen
Chlorkaliums aus dem Salz und im zweiten; Abschnitt lediglich zum Ersatz der Wärme,
die durch das einlaufende Salz, die Lösbarkeit und die Ausstrahlung der Löselauge
entzogen wird.
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Das neue Verfahren bietet dadurch wesentlich größere Sicherheit für
einen ungestörten und gleichmäßigeren Dauerbetrieb und somit eine bessere Ausbeute
und ferner große Vorteile für die Ausführung der erforderlichen Auslaugevorrichtungen.