DE3543489A1 - Verfahren und vorrichtung zum aufsammeln von wassertropfen aus nebel- oder bodennahen wolken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum aufsammeln von wassertropfen aus nebel- oder bodennahen wolkenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Aufsammeln von
Wassertropfen aus Nebel- oder bodennahen
Wolken durch Abscheidung aus einem Luftstrom
an einer Serie von Prallflächen in einem
Gehäuse.
Die Analyse von Schadstoffgehalten in boden
nahen Kondensationen wie Nebelbänken oder
bodennahen Wolken spielt eine bedeutende
Rolle für den Umweltschutz.
Man hat daher bereits unterschiedliche
Vorrichtungen entwickelt, solche Flüssig
keitströpfchen im freien Felde abzuscheiden,
wobei zwischen passiven Kollektoren und
aktiven Kollektoren unterschieden wird.
So beschreiben R. E. Falconer u.a. im J.
Geophys. Res. 85 (1980) 7465 f. einen Kollek
tor, bei dem Teflonfäden zwischen Scheiben
ausgespannt sind, die einen Abstand von
1 m haben. Dieser Kollektor hat den Nachteil,
daß an den Fäden auch eine wesentliche
Aerosolteilchenabscheidung stattfindet
und die Fortführung des abgeschiedenen
Wassers wegen der großen Fadenlänge erheb
liche Zeit in Anspruch nimmt, in der aus
der Luft weitere Spurengase aufgenommen
werden können.
Von den aktiven Kollektoren sind solche
mit rotierenden Flächen in Form von Prall
armen zu nennen, an denen die Tröpfchen
gesammelt werden (siehe z.B. D. J. Jacob
u.a. Sci. Technol. 18 (1984) 827f.) sowie
"jet impactors" (K. R. May, Q. J. R. Meteorol.
Soc. 87 (1961) 535 und U. Katz, "Communi
cations de la 8ième conference sur la
Physique des Nuages". Clermont-Ferrand,
Frankreich (1980) 697f.), die nicht für
alle Standorte geeignet sind, insbesondere
nicht auf TV-Türmen (aus Sicherheitsgründen
oder wegen der notwendigen Stromversorgung).
Es gibt insgesamt eine große Vielzahl von
unterschiedlichsten Kollektoren, die sich
diverser Abscheidungs- und Sammeleffekte
bedienen. Ein Überblick über die unter
schiedlichen Bemühungen zur Entwicklung
brauchbarer Kollektoren ist dem Aufsatz
von H.-W. Georgii u.a. in "Staub" 45 (1985)
S. 260f. zu entnehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren und eine möglichst
allgemein unter unterschiedlichen Bedingungen
(bei Nebelbänken, Wolken, Wind, stehender
Luft etc.) einsetzbare Vorrichtung zum mög
lichst effektiven, selektiven und definiert
erfaßbaren Aufsammeln von feinen Nebel
und Wolkentröpfchen (insb. mit Größen im
Bereich von 5 bis 50 µm) zu entwickeln,
wobei gleichzeitig sowohl eine möglichst
gute Kontaminationsfreiheit und kurze Be
netzungszeit angestrebt werden als auch
eine möglichst hohe Sammelkapazität und
-effektivität.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
der eingangs genannten Art, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Gehäuse ständig
in Windrichtung gedreht wird.
Eine dafür geeignete Vorrichtung mit einer
Serie von Prallflächen in einem Kasten
mit Ventilator ist gekennzeichnet durch
eine Rotationslagerung des Kastens mit
Windfahne, die eine automatische Einstelllung
in Windrichtung bewirkt.
Als Prallflächen können dabei unterschied
liche Anordnungen wie Scheiben oder Netze
dienen, insbesondere aber "Fadenrosten"
aus parallel über einen Rahmen gespannten
Vertikalfäden.
Ausgestaltungen dieser Vorrichtung gehen
aus den Patentansprüchen 3 bis 9 hervor.
Beim erfindungsgemäßen Kollektor wird durch
die Rotationsmontage mit Windfahne erreicht,
daß sich das Gerät stets selbsttätig in
Windrichtung dreht, was für die fehlerfreie
Tröpfchensammlung an den Drähten von erheb
licher Bedeutung ist, da sonst nicht zu
vernachlässigende Verluste oder auch zusätz
liche Abscheidungen durch entsprechende
Querkomponenten der Strömung auftreten.
Zweckmäßigerweise ist der erfindungsgemäße
Kollektor relativ klein (insb. mit Fadenrost
flächen nicht größer als etwa 10 × 10 cm)
und batteriegetrieben, so daß die "Wind
fahnenausführung" unproblematisch ist und
in Anbetracht der relativ geringen Fadenlänge
keine wesentliche Zusatzverunreinigung
des Wassers durch nachträgliche Aufnahme
von Verunreinigungen aus dem Gasraum erfolgt.
Durch eine geneigte Anordnung der Fadenroste
und ihrer Unterkanten wird ein günstiger
Abzug des aufgesammelten Wassers zum Kasten
boden und zur Sammelflasche hin erreicht.
Weitere Besonderheiten sind aus der nachfol
genden Beschreibung eines Ausführungsbei
spiels zu entnehmen, das sich auf die ange
fügte schematische Darstellung eines erfin
dungsgemäßenn Kollektors (Fig. 1) bezieht.
Fig. 2 zeigt die (berechnete) Abscheidungs
effektivität (in %) eines Fadens in Abhängig
keit von der Stokes-Zahl bzw. vom Tröpfchen
durchmesser für unterschiedliche "Flächen
deckungen" der in eine Ebene projizierten
Fäden.
Fig. 3 zeigt die experimentell ermittelten
Tropfenflüsse vor und hinter der Fadenrost
batterie des beschriebenen Sammlers, wobei
die schraffrierten Flächen die Differenz
wiedergeben, die darüber angegebenen Zahlen
werte die Abscheidungseffektivität (in %).
Der Kollektor 1 gemäß Fig. 1 hat ein Gehäuse
2 von 30 × 13 × 16 cm in dem sechs Polyvinyl
chloridrahmen 3 hintereinander angeordnet
sind, die Polytetrafluoräthylenfäden (PTFE-
Fäden) 4 tragen. Die PTFE-Fäden haben einen
Durchmesser von 0,5 mm und einen seitlichen
Abstand von 3 mm innerhalb des Rosts und
einen Abstand von 10 mm in Strömungsrichtung
(zum Ventilator 5 hin).
Die Fäden 4 sind derart versetzt angeordnet
(siehe den vergrößerten Ausschnitt aus
einem Horizontalschnitt durch die Fadenrost
batterie), daß die Projektion in Strömungs
richtung auf eine gemeinsame Fläche eine
praktische Flächendeckung ergibt.
Das Fenster des einzelnen Fadenrahmens 3 hat eine Breite
von 10 cm und eine Höhe von 12,5 cm an
der langen und 10 cm Höhe an der kurzen
Seite. Damit ergibt sich eine Neigung inner
halb der Rostfläche zur rechten unteren
Ecke hin, wobei die Rahmen selbst zusätzlich
um einen Winkel von 15° gegen die Vertikale
geneigt sind.
Die Neigung der Unterkante der Rahmen und
die Neigung der Rahmenbatterie gegen die
Horizontale beschleunigen den Ablauf des
gesammelten Wassers, so daß im Verein mit
der kurzen Länge der Sammelfäden 4 erreicht
wird, daß die abgeschiedenen Tropfen nur
relativ kurze Zeit der Umgebungsluft ausge
setzt sind. Ferner wird durch die damit
gegebene gewisse Drainagewirkung ein Wieder
abreißen von Tropfen vermindert.
Das aufgesammelte Wasser fließt aus einer
(geneigten) unteren Rinne 6 über kurze
(nicht sichtbare) PTFE-Schläuche und einen
wiederum geneigten (nicht sichtbaren) Sam
melkanal in eine Polyäthylen-Sammelflasche
7 von 50 ml.
Der Ventilator 5 sorgt für einen Luftstrom
von wenigstens 1,4 m/s, bei dem eine Probe
von 5 ml Volumen innerhalb von 12 Minuten
gesammelt werden kann, unter der Annahme
eines Flüssig-Wassergehalts von 0,5 g/m3.
Der Kollektor 1 besitzt eine Rotationslage
rung B und eine Windfahne 9 und dreht sich
damit selbsttätig in Windrichtung. Ecken
und Kanten des Kollektors sind insb. im
Einlaufbereich abgerundet. Eine Klappe
10 schließt den Kollektoreingang normaler
weise während der Trockenperioden ab und
wird, gesteuert von einem Nebelsensor, automa
tisch geöffnet. Auf diese Weise wird eine
Kontamination des Innenraums durch Aerosolpar
tikeln während der Trockenperioden minimali
siert.
Nachfolgende Tabelle zeigt experimentell
ermittelte Werte für die Flüssigkeitsabschei
dung mit Hilfe der Fadenrostbatterie bei
unterschiedlichen Luftgeschwindigkeiten.
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufsammeln von Wassertropfen
aus Nebel- oder bodennahen Wolken durch
Abscheidung aus einem Luftstrom an einer
Serie von Prallflächen in einem Gehäuse,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse ständig in Windrichtung
gedreht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 mit einer Serie von Prall
flächen in einem Kasten mit Ventilator,
gekennzeichnet durch
eine Rotationslagerung des Kastens mit
Windfahne, die eine automatische Einstellung
in Windrichtung bewirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Prallflächen durch eine Serie von in dem
Kasten hintereinander angeordneten Verti
kalfadenrosten vor dem Ventilator gebildet
werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, ge
kennzeichnet durch einen
Kasteneingangsdeckel mit Öffnungsmechanismus,
der von einem Nebelsensor gesteuert wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 4, gekennzeichnet
durch eine (in der Projektion) flächen
deckende Versetztanordnung der Vertikalfäden
in den hintereinander geschalteten Rosten.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertikalfaden
roste im horizontal gelagerten Kasten geneigt
angeordnet sind, insbesondere mit einem
Neigungswinkel von etwa 15° gegen die Ver
tikale.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rostrahmen
eine Ablaufrinne am unteren Fadeneinlauf
haben, die zur Ableitung des an den Fäden
abgeschiedenen Wassers in Ablaufkanäle
zu einer Sammelflasche hin gegen die Horizon
tale geneigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fadenroste Abmes
sungen in der Größenordnung von 10 cm × 10 cm haben und die Fäden aus Polytetrafluoräthylen
bestehen, einen Durchmesser von 0,5 mm
haben und einen Abstand von 3 mm innerhalb
des Rosts sowie 10 mm als Zwischenrostab
stand.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilator
zur Erzeugung von Luftgeschwindigkeiten
von mindestens 1,4 m/s ausgelegt ist.
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DE19853543489 DE3543489A1 (de) | 1985-12-09 | 1985-12-09 | Verfahren und vorrichtung zum aufsammeln von wassertropfen aus nebel- oder bodennahen wolken |
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DE19853543489 DE3543489A1 (de) | 1985-12-09 | 1985-12-09 | Verfahren und vorrichtung zum aufsammeln von wassertropfen aus nebel- oder bodennahen wolken |
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DE3543489A1 true DE3543489A1 (de) | 1987-06-11 |
DE3543489C2 DE3543489C2 (de) | 1987-09-03 |
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ID=6288026
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3543489A1 (de) |
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1985
- 1985-12-09 DE DE19853543489 patent/DE3543489A1/de active Granted
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