DE3543367A1 - Flachdichtung, insbesondere auspuffflanschdichtung - Google Patents
Flachdichtung, insbesondere auspuffflanschdichtungInfo
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- F16J15/121—Sealings between relatively-stationary surfaces with solid packing compressed between sealing surfaces with non-metallic packing with metal reinforcement or covering with metal reinforcement
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Description
Die Erfindung betrifft eine Weichstoffflachdichtung für
insbesondere Auspuffflanschverbindungen in
Verbrennungsrkaftmaschinen, bestehend aus einem
gegebenenfalls metallisch verstärkten und laminierten
Graphitschichtmaterial.
Dichtungen im Auspuffbereich von
Verbrennungskraftmaschinen sind im motorischen Betrieb
vielfach Temperaturen von über 500°C bei gleichzeitiger
Einwirkung heißer und oxydierend wirkender Luft und
Verbrennungsgasen ausgesetzt. Vor allem deshalb bestehen
die Auspuffflanschabdichtungen in
Verbrennungskraftmaschinen aus Metallblech, wie bevorzugt
mit Schutzüberzügen versehenen und am Öffnungsrand
gesickten Stahlblechen. Die Dichtungen sind zwar dann
temperatur- und oxydationsbeständig, allerdings lassen
sich metallische Flachdichtungen nur schwer verformen.
Auch bei gesickten Auspuffflanschdichtungen muß mit hohen
Montagekräften gearbeitet werden, damit überhaupt eine
ausreichende Dichtpressung und damit eine ausreichende
statische Abdichtwirkung erzielt wird, allerdings läßt
auch dann die Dichtwirkung bei längerer Betriebsdauer
nach.
In modernen Verbrennungskraftmaschinen mit 3-Wege-
Abgaskatalysatoren, bei denen über die im Abgasstrom
angeordnete Meßsonde die Abgaszusammensetzung und
entsprechend die Luftzufuhr zum System geregelt wird,
reicht häufig die mit metallischen
Auspuffflanschdichtungen erzielbare Abdichtwirkung nicht
mehr aus. Schon kleine, über undichte oder schlecht
abgedichtete Stellen des Auspuffflansches in den
Abgasstrom eingesogene Luftmengen verfälschen die
Meßergebnisse der Meßsonde und damit die
Luftzufuhrregelung zur Verbrennungskraftmaschine.
Mit Weichstoffflachdichtungen aus gegebenenfalls
metallisch verstärkten asbesthaltigen oder asbestfreien
Faservliesen kann vor allem beim Einsatz als
Zylinderkopfdichtung aufgrund ihres wesentlich besseren
Verformungsverhaltens eine bessere Abdichtwirkung erzielt
werden. Bei Auspuffflanschdichtungen mit einer
Temperaturbelastung von über 500°C zersetzen sich jedoch
die relativ hohen organischen Bindemittelanteile.
Faservliesdichtungen werden unter diesen hohen
Temperaturbelastungen zerstört, und das Auspuffsystem
wird undicht.
Als asbestfreie, gut verformbare Weichstoffmaterialien
sind vor allem zur Verwendung für Zylinderkopfdichtungen
Graphitdichtungen bekannt, welche aus bevorzugt auf ein
Metallblech aufgewalzten oder aufgepreßten,
gegebenenfalls chemisch oder physikalisch aufbereiteten
Graphitmassen bestehen. Graphit ist ein
hochtemperaturbeständiges Material, und, da das Graphit
nicht durch organische Bindemittel gebunden ist, sind
Graphitdichtungen auch bei Temperaturbelastungen von über
500°C einsetzbar. Graphit ist aber vor allem bei diesen
Temperaturen nicht oxydationsbeständig, so daß
Graphitdichtungen unter dem Sauerstoffeinfluß, sei es aus
der Umgebungsluft oder dem Abgas selbst, allmählich
oxydieren und dadurch zerstört werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Weichstoffmaterial für vor allem
Auspuffflanschdichtungen zu schaffen, welches sowohl eine
gute Verformbarkeit und damit gute Abdichtwirkung als
auch eine gute Temperatur- und Oxydationsbeständigkeit
bei Temperaturen von über 500°C besitzt. Das
Weichstoffmaterial soll zugleich einfach und
kostensparend herzustellen sein.
Diese Aufgabe wird durch ein gegebenenfalls metallisch
verstärktes Graphitschicht-Dichtungsmaterial gelöst, auf
welches elektrolytisch oder galvanisch ein Metallüberzug
aufgetragen ist.
Es wurde nun gefunden, daß der Metallüberzug auf dem Graphit
unter Ausfüllung dessen Oberflächenporen als dünner, gut
haftender und in sich geschlossener flexibler Metallfilm
elektrolytisch oder galvanisch abgeschieden wird. Das
überzogene Graphitschichtmaterial wird gegenüber heißer
Luft oder Verbrennungsgasen versiegelt und damit vor
einer Oxydation und Zerstörung durch Sauerstoff
geschützt. Damit die gesamte Dichtung optimal vor
Sauerstoffeinwirkung versiegelt ist, ist der
Metallüberzug daher bevorzugt beidseitig ganzflächig auf
die Dichtflächen und gegebenenfalls auch auf die
Schnittflächen der Dichtung aufgetragen. Der dünne und
flexible Metallfilm beeinträchtigt dabei das
Verformungsverhalten des Graphitdichtungsmaterials
allenfalls nur wenig, so daß die Graphitdichtungen als
Auspuffflanschdichtungen mit gutem Abdichtverhalten wie
Weichtstoffdichtungen eingesetzt werden können. Es wurde
gefunden, daß Metallüberzüge auf den Dichtflächen in
Schichtdicken zwischen 0,001 und 0,1 mm Graphitdichtungen
mit optimalem Verformungsverhalten beziehungsweise
Funktionsverhalten bei gleichzeitigem optimalen Schutz
des Graphits vor Oxydation und Korrosion liefern.
Als Überzugsmetalle sind im Prinzip alle elektrolytisch
oder galvanisch abscheidbaren Metalle oder
Metallegierungen verwendbar. Bevorzugt wird jedoch Kupfer
oder Nickel als Überzugsmaterial verwendet, da diese
Metalle leicht und wirtschaftlich auf dem Graphit
galvanisch oder elektrolytisch niedergeschlagen werden
können, und da diese Metalle mit einem Schmelzpunkt von
über 1000°C hochtemperaturbeständig und aufgrund ihres
halbedlen Charakters weitgehend oxydations- und
korrosionsbeständig sind.
Da Graphit den elektrischen Strom gut leitet, kann die
Abscheidung des Metalls ohne Vorbehandlung des Graphits
nach einem der bekannten galvanischen oder
elektrolytisch-stromlosen Verfahren erfolgen. Dabei kann
das Graphitschichtmaterial beziehungsweise das fertige,
gegebenenfalls metallisch verstärkte
Graphitdichtungsmaterial vor dem Stanzen mit dem
Metallüberzug versehen werden. Bevorzugt erfolgt aber der
Metallauftrag auf die fertiggestellte und gestanzte
Dichtung, so daß in einem Arbeitsgang und damit
kostensparend sowohl beide Dichtflächen ganzflächig als
auch die Schnittflächen mit dem Metallüberzug versehen
werden. Die Dichtungen sind dann mit einem
zusammenhängenden Metallüberzug versiegelt und vor
Oxydation und Korrosion besonders gut geschützt.
Durch die Erfindung ist somit auf der Basis eines
Graphitflachdichtungsmaterials ein einfaches Material
gefunden, welches sowohl hochtemperatur-, oxydations- und
korrosionsfeste Eigenschaften als auch
Verformungseigenschaften praktisch wie ein
Weichstoffmaterial besitzt. Das Material kann daher
vorteilhaft mit sehr guter Abdichtwirkung für durch
Oxydation und Korrosion bei Hochtemperaturen belastete
Auspuffflanschdichtungen verwendet werden. Vor allem in
modernen Auspuffanlagen sind die Meßsonden im Abgasstrom
vor Fehlmessungen durch Undichtigkeiten besonders
geschützt.
Die erfindungsgemäß beschichteten Graphitdichtungen
können natürlich auch an anderen Dichtstellen vor allem
in der Verbrennungskraftmaschine wie beispielsweise als
Zylinderkopfdichtungen verwendet werden.
Zylinderkopfdichtungen aus Faservliesmaterial mit vor
allem lediglich Graphiteinlagen oder Graphitauflagen in
besonders beanspruchten Bereichen können im Sinne der
Erfindung nur in bestimmten Bereichen mit dem
metallischen Überzug versehen sein. Dabei wurde gefunden,
daß auf den Metallüberzug aufgetragene Auflagen aus
polymerem Material eine verbesserte Haftung auf der
Dichtung besitzen. Der galvanische Überzug kann daher,
falls sinnvoll, auf Graphitdichtungen nur an den
besonders gefährdeten Bereichen partiell gegebenenfalls
auch als haftvermittelnder Überzug aufgetragen sein. Die
Materialien können dann, wie in der Flachdichtungstechnik
üblich, zu entsprechenden Dichtungen weiterverarbeitet
sein.
Vor allem Graphitdichtungen mit galvanischen Überzügen
aus Nickel oder Kupfer sind aufgrund der geringeren
Preise dieser Metalle und ihrer leichten Abscheidbarkeit
kostensparend und wirtschaftlich herstellbar. Für
Spezialfälle können die Dichtungen aber auch mit dem
schwer abscheidbaren Chrom oder teuren Edelmetallen, wie
Gold oder Silber, beschichtet sein.
Die Erfindung wird durch die beiden Abbildungen näher
erläutert, die in
Fig. 1 die Aufsicht auf eine
Auspuffflanschdichtung und in
Fig. 2 den Querschnitt durch die
Auspuffflanschdichtung im Bereich der
Durchgangsöffnung in der Linie I-I′
zeigen.
In Fig. 1 ist (1) die Auspuffflanschdichtung mit der
Abgasdurchgangsöffnung (2) und den beiden
Schraubendurchgängen (3, 4).
Das Querschnittsbild der Fig. 2 gemäß der Linie I-I′ der
Fig. 1 zeigt die Auspuffflanschdichtung (1) an der
Abgasöffnung (2) und das Rauhblech (5) mit beiseitig
aufgewalztem Graphitschichtmaterial (6). Die
Dichtflächen (7, 8) sind beidseitig mit einem galvanisch
abgeschiedenen Überzug (9) aus einer 0,020 mm starken
Nickelschicht versehen, wobei sich der Überzug (9)
gleichzeitig auch über die Schnittflächen (10) an der
Abgasöffnung (2) erstreckt. Die Graphitdichtung ist so
mit einer zusammenhängenden galvanischen
Nickelschicht (9) bedeckt und gegenüber Oxydation und
Korrosion optimal versiegelt.
Claims (7)
1. Weichstoffflachdichtung aus einem gegebenenfalls
metallisch verstärkten und laminierten
Graphitschichtmaterial, für insbesondere
Auspuffflanschverbindungen in
Verbrennungskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (1) mit einem galvanisch oder
elektrolytisch abgeschiedenen Metallüberzug (9)
versehen ist.
2. Weichstoffflachdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überzug (9) beidseitig die
Dichtflächen (7, 8), und die Schnittflächen (10)
vollständig bedeckt.
3. Weichstoffflachdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überzug (9) die
Dichtflächen (7, 8) und/oder die Schnittflächen (10)
teilweise bedeckt.
4. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Überzug (9) aus Kupfer oder Nickel besteht.
5. Weichstoffflachdichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke des Überzuges (9) zwischen 0,001 und 0,10 mm
beträgt.
6. Verwendung der Weichstoffflanschdichtung nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 als
Auspuffflanschdichtung (1) in
Verbrennungskraftmaschinen, in deren Abgasstrom eine
Meßsonde zur Bestimmung und Regulierung der
Luftzuführung zur Verbrennungskraftmaschine
angeordnet ist.
7. Verwendung des Überzuges (9) auf Graphitmaterial als
haftvermittelnder Überzug (9) für polymere Auflagen
auf Flachdichtungen, welche vollständig oder
teilweise aus Graphit bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543367 DE3543367A1 (de) | 1985-12-07 | 1985-12-07 | Flachdichtung, insbesondere auspuffflanschdichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543367 DE3543367A1 (de) | 1985-12-07 | 1985-12-07 | Flachdichtung, insbesondere auspuffflanschdichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3543367A1 true DE3543367A1 (de) | 1987-06-11 |
Family
ID=6287947
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853543367 Withdrawn DE3543367A1 (de) | 1985-12-07 | 1985-12-07 | Flachdichtung, insbesondere auspuffflanschdichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3543367A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3821194A1 (de) * | 1988-06-23 | 1989-12-28 | Goetze Ag | Dichtungsring fuer rohrverbindungen von insbesondere auspuffrohren |
EP0387652A1 (de) * | 1989-03-13 | 1990-09-19 | Nippon Pillar Packing Co. Ltd. | Metallüberzogene Dichtung |
EP0759415A1 (de) * | 1993-10-15 | 1997-02-26 | Shinagawa Refractories Co., Ltd. | Umhüllung für feuerfestmaterial |
-
1985
- 1985-12-07 DE DE19853543367 patent/DE3543367A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3821194A1 (de) * | 1988-06-23 | 1989-12-28 | Goetze Ag | Dichtungsring fuer rohrverbindungen von insbesondere auspuffrohren |
EP0387652A1 (de) * | 1989-03-13 | 1990-09-19 | Nippon Pillar Packing Co. Ltd. | Metallüberzogene Dichtung |
EP0759415A1 (de) * | 1993-10-15 | 1997-02-26 | Shinagawa Refractories Co., Ltd. | Umhüllung für feuerfestmaterial |
EP0759415A4 (de) * | 1993-10-15 | 1997-11-26 | Shinagawa Refractories Co | Umhüllung für feuerfestmaterial |
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