DE3540165A1 - Verfahren und vorrichtung zur feindosierung von schuettguetern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur feindosierung von schuettgueternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontrollierten
Zuführung von Schüttgut in einen Wägebehälter, bei dem
das Schüttgut durch eine Fördereinrichtung in den Wäge
behälter gefördert wird, wobei zunächst eine Zuführung
in Grobstrom oder Grobdosierung und anschließend eine
Feindosierung der Restsollmenge vorgenommen wird, um
ein vorgegebenes Sollgewicht zu erreichen, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Verfahren zum diskontinuierlichen, d. h. chargenweisen
Dosieren von Schüttgütern im Grob- und Feinstrom bzw.
durch Grob- und Feindosierung sind in der Dosiertechnik
seit langem in vielfältiger Ausgestaltung bekannt.
Hierbei wird das Schüttgut aus einem Bunker oder
Vorratsbehälter abgezogen und zunächst im Grobstrom und
dann im Feinstrom in ein z. B. auf Wägezellen abge
stütztes Wägegefäß geleitet. Bei der Grobstromzuführung
soll das Wägegefäß möglichst schnell bis kurz vor den
vorgegebenen Gewichtsollwert aufgefüllt werden. Die
Feinstromzuführung oder Feindosierung mit stark herab
gesetzter Leistung dient dazu, die Restmenge in das Wä
gegefäß zu fördern und dabei den vorgegebenen Sollwert
möglichst genau zu erreichen. Nach der Füllung des Wä
gegefäßes wird der Wägebehälter bei unterbrochener
Schüttgutzuführung entleert, z. B. über eine Klappe im
Boden des Behälters. Nach dem Entleeren des Behälters
wird die Bodenklappe geschlossen und die Vorrichtung
steht für einen neuen Dosiervorgang bereit.
Bei der Dosierung von Schüttgut besteht ganz allgemein
sowohl die Forderung nach hoher Leistung, d. h. der Do
siervorgang bzw. die Schüttgutzuführung soll möglichst
schnell vor sich gehen, als auch nach hoher Genauig
keit, d. h. ein vorgegebenes Gewicht soll mit möglichst
geringer Abweichung erreicht werden. Zu diesem Zweck
ist es bekannt, den Grob- und Feinstrom zu steuern oder
zu regeln, z. B. in Abhängigkeit vom erreichten Füllge
wicht oder von der Austragsleistung. Die bekannten An
ordnungen sind teilweise recht aufwendig und in Bezug
auf Dosierleistung, d. h. auf schnelle Dosierung, und
Genauigkeit nicht in jedem Fall befriedigend.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Zufüh
rung von Schüttgut in einen Wägebehälter zu schaffen,
das hohe Leistung mit hoher Genauigkeit verbindet.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen
angegebenen Merkmale gelöst. Die Ansprüche betreffen
auch Ausgestaltungen der Erfindung.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren werden Grob- und
Feindosierung getrennt und nicht mehr vom gleichen Do
sierorgan ausgeführt. Durch die Verwendung von unter
schiedlich großen Kleinbehältern, die vor oder während
der Grobstromzuführung gefüllt werden und die nach Er
mittlung des Restsollgewichts in geeigneter Kombination
gleichzeitig in den vorgefüllten Wägebehälter entleert
werden, wird nicht nur eine schnelle sondern auch eine
sehr genaue Materialzuführung in den Wägebehälter er
möglicht. Die Abweichung vom angestrebten Sollgewicht
kann hierbei durch die genaue Festlegung der noch zuzu
führenden Restmenge in den Bereich der kleinsten von
der Wägeeinrichtung zu erfassenden Menge herabgedrückt
werden. Die Zeit für die Entleerung der Kleinbehälter
kann in der Größenordnung von einer Sekunde liegen.
Hierdurch wird eine nicht unerhebliche Erhöhung der Do
sierleistung und der Dosiergenauigkeit erzielt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in weitgehend
schematischer Darstellung ist in der Zeichnung darge
stellt und wird nachstehend erläutert.
Das zu dosierende Schüttgut wird einem Bunker oder Vor
ratsbehälter 1 entnommen und durch eine Förder- oder
Dosiereinrichtung, z. B. eine Dosierschnecke 2 über
eine Verbindungsleitung 3 einem Wägebehälter 4 zuge
führt. Die Dosierschnecke 2 dient hierbei zur schnellen
Schüttgutzuführung im Grobstrom. Sie wird von einem
Motor 5 angetrieben, der über einen Mikroprozessor 6
gesteuert wird. Am Auslauf der Dosierschnecke 2 oder in
der Verbindungsleitung 3 zum Wägebehälter befindet sich
eine Schnellschlußklappe 7 zum Abschließen des Grob
stroms. Die Klappe wird ebenfalls über den Mikropro
zessor 6 gesteuert.
Am Boden der Dosierschnecke 2 befinden sich Öffnungen,
unter denen mehrere Kleinbehälter 10 angeordnet sind.
Die Kleinbehälter sind in ihrer Größe gestuft, z. B. im
Verhältnis 1:2:4:8:16 (geometrische Stufung), wie in
der Zeichnung für 5 Behälter angedeutet. Bei n Kleinbe
hältern ergeben sich somit 2n-1 Stufen, in die die
Restsollmenge aufgeteilt werden kann. Die Zahl und
Größe der Kleinbehälter wird so gewählt, daß die zu
erwartende Restsollmenge bzw. Restmenge mit der ge
wünschten Genauigkeit erfaßt werden kann. Der kleinste
Behälter faßt z. B. eine Schüttgutmenge oder ein Ge
wicht, das dem kleinsten zulässigen Fehler für den je
weiligen Einsatzzweck oder der kleinsten angezeigten
Einheit der Wägeeinrichtung entspricht. Der größte Be
hälter faßt etwa die Hälfte der für die Feindosierung
erforderlichen Materialmenge bzw. das entsprechende Ma
terialgewicht. Mit der oben angegebenen geometrischen
Stufung kann eine Restsollmenge von 31 Volumen- oder
Gewichtseinheiten nachgefüllt werden, wobei der maxima
le Füllfehler etwa bei ± 0,5 Einheiten liegt.
Die Kleinbehälter 10 sind durch Absperrschieber 11 ge
genüber der Schüttgutzuführung vom Gehäuse der Dosier
schnecke 2 absperrbar. Die Schieber können gemeinsam
betätigt werden. Die Betätigung kann z. B. über eine
pneumatische Betätigungsvorrichtung 12 erfolgen. Im Bo
den der Kleinbehälter sind Absperrelemente, z. B. Ab
sperrklappen 13 angeordnet. Auch sie können über geeig
nete Betätigungsvorrichtungen 12, z. B. pneumatisch,
betätigt werden. Die Absperrschieber und -klappen bzw.
die Betätigungsvorrichtungen werden durch den Mikropro
zessor 6 gesteuert.
Der Wägebehälter 4 ist auf Wägezellen 15 abgestützt.
Die Signale der Wägezellen werden einer Auswerteein
richtung 16 zugeführt, in der sie in geeigneter Weise
verarbeitet werden und danach z. B. für Anzeige- und
Steuerungszwecke zur Verfügung stehen. Mit der Auswer
teeinrichtung ist eine Recheneinrichtung in Form des
Mikroprozessors 6 verbunden, der aufgrund vorgegebener
und vorliegender Daten sowohl die Grobstromzuführung
über den Antriebsmotor 5 der Dosierschnecke 2 als auch
die Schüttgutbewegung zu und aus den Kleinbehältern 10
steuert. Anstelle des Mikroprozessors 6 kann auch eine
andere Recheneinrichtung oder eine andere Art der
Steuerung für die Gesamtanordnung oder für Einzelkompo
nenten vorgesehen werden.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in der folgenden
Weise. Zu Beginn eines Dosiervorganges wird die Dosier
schnecke 2 zur Grobdosierung eingeschaltet. Durch die
am Boden der Dosierschnecke angeordneten Offnungen wer
den die Kleinbehälter 10 während der Grobdosierung ge
füllt. Am Ende der Grobdosierung wird die Schnell
schlußklappe 7 in der Verbindungsleitung 3 zum Wägebe
hälter 4 geschlossen. Gleichzeitig werden die Kleinbe
hälter 10 durch Absperrschieber 11 geschlossen. In der
Auswerteeinrichtung 16 wird nach Abschalten des Grob
stroms das Istgewicht festgestellt und das Restsollge
wicht ermittelt. Der Mikroprozessor 6 bildet jetzt eine
Kombination des Inhalts der Kleinbehälter 10 derart,
daß die Summe des Inhalts ausgewählter Behälter dem
Restsollgewicht möglichst nahekommt. Die auf diese Wei
se ausgewählten Kleinbehälter 10 werden danach, vor
zugsweise gleichzeitig, in den vorgefüllten Wägebehäl
ter 4 entleert. Die Entleerung kann z. B. pneumatisch
(durch Ausblasen) vorgenommen werden.
Da der Mikroprozessor 6 bei jeder Wägung das Wägeergeb
nis kontrolliert, können kleine Fehler, die sich z. B.
aus der Füllung der Kleinbehälter ergeben, durch Lern
prozeß eliminiert werden.
Die Kleinbehälter können auch unmittelbar am Vorratsbe
hälter angeordnet und in geeigneter Weise unmittelbar
aus diesem gefüllt werden. Auch eine Anordnung der
Kleinbehälter mit einem besonderen Vorratsbehälter ist
möglich. Bei hohen Genauigkeitsanforderungen können die
Kleinbehälter als Wägebehälter ausgebildet und auf Wä
gezellen abgestützt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur kontrollierten Zuführung von Schütt
gut in einen Wägebehälter, bei dem das Schüttgut
durch eine Fördereinrichtung in den Wägebehälter
gefördert wird, wobei zunächst eine Zuführung im
Grobstrom oder Grobdosierung und anschließend eine
Feindosierung der Restsollmenge vorgenommen wird,
um ein vorgegebenes Sollgewicht zu erreichen, da
durch gekennzeichnet, daß vor oder gleichzeitig
mit der Grobstromzuführung eine Anzahl von unter
schiedlich großen Kleinbehältern (10) gefüllt
wird, daß nach der Grobstromzuführung das Rest
sollgewicht ermittelt wird, daß durch geeignete
Auswahl und Kombination von Kleinbehältern (10)
die noch zuzuführende Restmenge möglichst genau an
das Restsollgewicht angenähert wird und daß die
ausgewählten Kleinbehälter (10) anschließend in
den vorgefüllten Wägebehälter (4) entleert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswahl der Kleinbehälter (10) für die
Feindosierung durch eine Recheneinrichtung vorge
nommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Recheneinrichtung eine Optimierung der
Feindosierung aufgrund von wiederholten Istwertab
weichungen vom Sollendwert vornimmt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Wägebehälter
mit Auswerteeinrichtung sowie einer Fördereinrich
tung für die Zuführung des Schüttgutes aus einem
Vorratsbehälter in den Wägebehälter, dadurch ge
kennzeichnet, daß vorzugsweise am Vorratsbehälter
(1) oder an der Fördereinrichtung (2) unterschied
lich große Kleinbehälter (10) angeordnet sind, die
vom Vorratsbehälter (10) oder durch die Förderein
richtung (2) füllbar und in den Wägebehälter (4)
entleerbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Größe bzw. der Inhalt der Kleinbehäl
ter (10) geometrisch gestuft ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit der Auswerteeinrichtung (16)
ein Mikroprozessor (6) für die Auswahl und Steue
rung der Kleinbehälter (10) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Austrag des Schütt
gutes aus den Kleinbehältern (10) in den Wägebe
hälter (4) pneumatisch erfolgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Kleinbehälter (10)
als Wägebehälter ausgebildet und auf Wägezellen
abgestützt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853540165 DE3540165A1 (de) | 1985-11-13 | 1985-11-13 | Verfahren und vorrichtung zur feindosierung von schuettguetern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853540165 DE3540165A1 (de) | 1985-11-13 | 1985-11-13 | Verfahren und vorrichtung zur feindosierung von schuettguetern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3540165A1 true DE3540165A1 (de) | 1987-05-21 |
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ID=6285815
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853540165 Withdrawn DE3540165A1 (de) | 1985-11-13 | 1985-11-13 | Verfahren und vorrichtung zur feindosierung von schuettguetern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3540165A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1985
- 1985-11-13 DE DE19853540165 patent/DE3540165A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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