DE3539181A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung der siegelkraft bei der heissversiegelung von kunststoffbehaeltern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung der siegelkraft bei der heissversiegelung von kunststoffbehaelternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Siegelkraft bei der
Heißversiegelung von Kunststoffbehältern mit Siegelfolie, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Viele Produkte des täglichen Bedarfs, wie z. B. Lebensmittel, chemische oder
technische Produkte, können zum besseren Schutz und zur längeren Haltbarkeit
in Kunststoffbehälter, wie z. B. Becher, Flaschen oder ähnliche Gefäße,
verpackt und anschließend durch Heißversiegelung verschlossen werden. So
erfolgt beispielsweise die maschinelle Verpackung von Molkereiprodukten
teilweise in Kunststoffbechern, wie z. B. Bechern aus Polystyrol, Polyvinylchlorid,
Polypropylen oder anderen geeigneten Kunststoffen, die in einem der
Befüllung nachgeschalteten Arbeitsgang durch Heißversiegelung mit einer
geeigneten, an sich bekannten Heißsiegelfolie verschlossen werden. Es werden
bevorzugt Aluminiumfolien, die mit einer geeigneten Siegelschicht versehen
sind, verwendet.
Bei der Heißversiegelung wird die Heißsiegelfolie in einem Preßvorgang mit
dem Rand des Behälters dadurch verschweißt, daß der beheizte Preßstempel
des Siegelwerkzeuges auf den am Rand unterstützten Behälter abgesenkt wird,
auf dem die Heißsiegelfolie aufliegt. Um eine einwandfreie und dichte
Versiegelung zu erreichen, ist es erforderlich, während der Heißversiegelung,
außer einem bestimmten, vom Behältermaterial und von der Heißsiegelfolie
abhängigen, mehr oder minder engen Temperaturbereich auch ganz bestimmte
Werte für Siegelkraft und Siegelzeit einzuhalten. Die Siegelzeit ist meist
durch die Maschinengeschwindigkeit bzw. Taktzahl vorgegeben. Zu geringe
Siegelkraft führt zu undichten Verschlüssen, zu hohe Siegelkraft zu Öffnungsproblemen
bzw. zu mechanischen Schäden in der Siegelzone, wie z. B.
Durchschneiden der Heißsiegelfolie, Verpressen bis Abtrennen des Siegelrandes,
die ihrerseits wieder im Extremfall Undichtigkeiten bewirken. Da hier
insgesamt 5 Parameter (Behältermaterial, Heißsiegelfolie, Siegeltemperatur,
Siegelzeit und Siegeldruck) zusammenwirken und an den bestehenden Heißsiegeleinrichtungen der Abfüllmaschinen lediglich die Temperatur gezielt vom
Bedienungspersonal eingestellt werden kann, die Zeit, wie erwähnt, von der
Taktzahl abhängt und der Druck "nach Gefühl" eingestellt wird, kommt es
häufig infolge ungünstiger Druckeinstellung zu Siegelproblemen. Diese treten
meist dann akut auf, wenn Behälter oder Heißsiegelfolien verschiedener
Hersteller oder Produktionschargen hintereinander verarbeitet werden. Das
Problem zeigt sich daran, daß kein Temperaturbereich mehr eingestellt werden
kann, der einwandfreie (gut haftende, dichte und dennoch mit zumutbarem
Kraftaufwand zu öffnende) Siegelverschlüsse ermöglicht. Dies trifft insbesondere
bei Verwendung von Behältern aus Polypropylen zu, die bei ungünstiger
Druckeinstellung einen für die übliche Genauigkeit von Temperaturreglern zu
engen Toleranzbereich für Siegeltemperaturschwankungen aufweisen.
Ein entscheidender Nachteil bei der Heißversiegelung von Kunststoffbehältern
liegt nun darin, daß bis jetzt keine Möglichkeiten zur Messung der Siegelkraft
bekannt sind. Ein Einstellung der optimalen Siegelkraft an der Maschine wird
derzeit empirisch durchgeführt, solange, bis eine einwandfreie Siegelung
erreicht ist. Gelingt dies nicht, müssen Becher- bzw. Siegelfolien gesucht
werden, die sich bei ungezielter Variation von Druck und Temperatur als
verschließbar erweisen. Durch die rein empirische Druckeinstellung arbeiten
die Siegelstationen mehrbahniger Maschinen meist mit erheblich unterschiedlichen
Drücken, was nicht nur zu abweichenden Siegelergebnissen mit
erhöhtem Ausschuß, sondern auch zu erhöhtem Verschleiß mechanischer Teile
durch ungünstige oder einseitige Belastung von Steuerelementen führt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Messung
der Siegelkraft bei der Heißversiegelung von Kunststoffbehältern zu finden,
um dadurch die derzeit auftretenden Nachteile bei der praktischen Durchführung
der Heißversiegelung auszuschalten.
Diese Aufgabe konnte unerwarteterweise dadurch gelöst werden, daß man die
Preßkraft des Preßstempels auf ein Meßgerät ähnlicher Form wie der zu
versiegelnde Behälter überträgt, wobei die Preßkraft über eine Feder in eine
meßbare Weglänge umgesetzt und dann gemessen wird. Besonders unerwartet
war diese Erfindung auch deshalb, weil der für die Messung nutzbare Weg
während des Aufbringens des Siegeldruckes nur im Bereich von Zehntelmillimetern
liegt.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Messung der Siegelkraft
eines Preßstempels einer Heißsiegelmaschine für Kunststoffbehälter, die
mit Heißsiegelfolie verschlossen werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
anstelle des zu versiegelnden Behälters ein Meßbehälter mit ähnlichen Abmessungen
eingesetzt wird, in dem ein federnd gelagerter beweglicher Meßstempel
durch den Druck des Preßstempels der Heißsiegelmaschine unter Ausübung
einer Kraft auf die Feder nach unten bewegt wird, wobei die Kraft durch die
Federbewegung in eine Weglänge umgesetzt wird, die auf einer im Meßbehälter
angeordneten Anzeigevorrichtung abgelesen wird.
Bei der Durchführung einer Messung durchläuft das Meßgerät an Stelle eines
zu versiegelnden Behälters die Siegelstation, wobei der abgesenkte Preßstempel
der Heißsiegelmaschine auf den Meßstempel des Meßgerätes eine Kraft
ausübt, die die darin befindliche Feder spannt. Der dabei auftretende Federweg
wird von der Meßuhr gemessen und gespeichert. Der abgelesene Federweg
ist direkt proportional der einwirkenden Kraft. Der Meßvorgang wird durchgeführt,
sobald an der Siegelmaschine die optimale Siegelkraft durch einen
einmaligen empirischen Versuch eingestellt ist. Anhand des Meßgerätes kann
der optimale Siegeldruck nach empirisch ermittelten Druckkraftwerten auch
bei parallel arbeitenden Siegelstationen mehrbahniger Maschinen präzise und
reproduzierbar eingestellt werden. Das gleiche gilt auch für die Übertragung
der Siegelparameter auf andere Maschinen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur
Siegelkraftmessung, die aus einem äußeren Gefäß, das in seiner Form dem zu
versiegelnden Behälter entspricht, einem in dessen Inneren axial gleitend
angeordneten Meßstempel mit ringförmiger Bodenfläche, der auf einer im
Boden des äußeren Gefäßes befindlichen ringförmigen Tellerfeder aufsitzt,
sowie einer im Inneren des Meßstempels angeordneten, auf Längenänderungen
ansprechende Meßuhr, deren in Axialrichtung beweglicher Meßfühler durch die
Ringöffnungen der Tellerfeder und des Bodens des Meßstempels hindurchragt
und im Zentrum des Bodens des äußeren Gefäßes aufruht, besteht. Der obere
Rand des äußeren Gefäßes, der während der Messung auf der Randunterstützung
der Heißsiegelmaschine aufliegt, ist in regelmäßigen Abständen mit
mindestens zwei Ausnehmungen versehen, in die die entsprechenden, überstehenden
Sektoren des oberen Randes des Meßstempels eingreifen. Der obere
Rand des Meßstempels überragt jenen des äußeren Gefäßes geringfügig, sodaß
der Meßstempel während des Versiegelungsvorganges durch den Preßstempel
der Siegelmaschine, gegen den Widerstand der Tellerfeder, in das äußere Gefäß
gedrückt werden kann. Der durch die dabei auftretende elastische Verformung
der Tellerfeder zurückgelegte Weg des Meßstempels wird mit einer Meßuhr
mechanisch oder elektronisch gemessen. Der Meßwertanzeiger ist mit einer
Haltevorrichtung oder einem Maximumspeicher ausgerüstet, sodaß die Meßwerte
auch nach Beendigung des Meßvorganges und nach Herausnahme der
Meßvorrichtung aus der Siegelstation abgelesen werden können.
Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Meßvorrichtung, bei der sich
am Boden des äußeren Gefäßes eine zylindrische, zentrisch angeordnete Nocke
befindet, die durch die Ringöffnung der Tellerfeder und den ringförmigen
Boden des Meßstempels hindurchragt und auf der der bewegliche Meßfühler der
Meßuhr aufsitzt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meßgerätes ist in
Fig. 1 von oben gesehen und in Fig. 2 als Seitenansicht im Schnitt A-A
dargestellt. In diesen Figuren bedeuten (1) das äußere Gefäß und (2) den
Meßstempel, der paßgenau dem Innenraum des äußeren Gefäßes (1) entspricht
und in diesem gleitend angeordnet ist. Mit (3) ist die am Boden des Gefäßes (1),
zwischen 2 Stahlscheiben (4), liegende Tellerfeder bezeichnet. Die Tellerfeder
(3) wird durch die vom Zentrum des Bodens des Gefäßes (1) aufragende Nocke
(5) in ihrer Stellung fixiert. Der Meßstempel (2) ragt so weit in das äußere
Gefäß (1) hinein, daß er mit der Tellerfeder Kraftschluß hat.
Der obere Rand des äußeren Gefäßes (1) ist in 6 Kreisringsektoren unterteilt,
wobei abwechselnd jeweils 3 hochliegende Sektoren (6) und 3 tiefliegende
Sektoren (7) zu liegen kommen, wodurch 3 Ausnehmungen gebildet werden. Der
Meßstempel (2) besitzt an seinem oberen Rand 3 entsprechende, überstehende
Sektoren (8), die in die durch die tiefliegenden Sektoren (7) des äußeren
Gefäßes (1) gebildeten Ausnehmungen eingreifen und die hochliegenden Sektoren
(6) des äußeren Gefäßes (1) geringfügig überragen. Dadurch entsteht ein
Spalt (9) zwischen den oberen Sektoren (8) des Meßstempels (2) und der
kreisförmig ausgenommenen Randunterstützung (10) der Siegelstation, auf der
die hochliegenden Sektoren (6) des äußeren Gefäßes (1) aufliegen. Der Spalt (9)
stellt den maximal zur Verfügung stehenden Meßweg dar und ist etwa 1 mm
breit.
Mit (11) ist eine Meßuhr bezeichnet, deren Meßfühler (12) auf der Bodennocke
(5) des äußeren Gefäßes (1) aufsitzt und der innerhalb der Hülse (13) der
Meßuhr (11) axial verschiebbar angeordnet ist. Die beim Hineindrücken des
Meßfühlers (12) in die Hülse (13) gemessene Weglänge wird von einem
Schleppzeiger (14) angezeigt. Die Meßuhr (11) ist mit der Schraube (15) im
Meßstempel (2) fixiert, wobei die im äußeren Gefäß (1) angeordnete Gummitülle
(16) die axiale Verschiebbarkeit des Meßstempels (2) im äußeren Gefäß (1)
gewährleistet.
Während des Meßvorganges wird das erfindungsgemäße Meßgerät anstelle eines
zu versiegelnden Behälters in die Heißsiegelmaschine eingesetzt, wobei der
Rand des äußeren Gefäßes (1) mit seinen hochliegenden Sektoren (6) auf der
Randunterstützung (10) der Heißsiegelmaschine aufruht. Durch den Druck des
Preßstempels der Heißsiegelmaschine auf den überstehenden Rand (8) des
Meßstempels (2) des Meßgerätes wird der Meßstempel (2) gegen den Widerstand
der Tellerfeder (3) in das äußere Gefäß (1) gedrückt, wobei gleichzeitig
der Meßfühler (12) der mit dem Meßstempel (2) fest verbundenen Meßuhr (11)
in die Hülse (13) gedrückt und der zurückgelegte Weg, der der Preßkraft bzw.
Siegelkraft proportional ist, durch den Schleppzeiger (14) angezeigt wird. Die
Zeigerstellung wird durch eine Haltevorrichtung fixiert, sodaß eine Ablesung
nach Beendigung des Preßvorganges und nach Entnahme des Meßgerätes aus
der Maschine möglich ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Messung der Siegelkraft eines Preßstempels einer Heißsiegelmaschine
für Kunststoffbehälter, die mit Heißsiegelfolie verschlossen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle des zu versiegelnden Behälters
ein Meßbehälter mit ähnlichen Abmessungen eingesetzt wird, in den
ein federnd gelagerter beweglicher Meßstempel durch den Druck des
Preßstempels der Heißsiegelmaschine unter Ausübung einer Kraft auf die
Feder nach unten bewegt wird, wobei die Kraft durch die Federbewegung in
eine Weglänge umgesetzt wird, die auf einer im Meßbehälter angeordneten
Anzeigevorrichtung abgelesen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch ein äußeres Gefäß (1), das in seiner Form dem zu verschließenden
Behälter entspricht, dessen oberer Rand, der auf der Randunterstützung
der Heißsiegelmaschine aufliegt, in regelmäßigen Abständen
mit mindestens zwei Ausnehmungen versehen ist, einem im Inneren des
äußeren Gefäßes (1) gleitend angeordneten Meßstempel (2), dessen Rand in
die Ausnehmungen im Rande des äußeren Gefäßes (1) eingreift und dieses
geringfügig überragt, eine zwischen dem Boden des äußeren Gefäßes (1) und
der ringförmigen Basisfläche des Meßstempels (2) angeordnete Tellerfeder
(3), sowie eine im Inneren des Meßstempels (2) angeordnete, auf Längenänderung
ansprechende Meßuhr (11), deren beweglicher Meßfühler (12) im
Zentrum des Bodens des äußeren Gefäßes (1) in der von der Tellerfeder (3)
und dem ringförmigen Boden des Meßstempels (2) umgebenen Öffnung
aufruht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche
Meßfühler (12) der Meßuhr (11) auf einer im Zentrum des Bodens des
äußeren Gefäßes (1) befindlichen Nocke (5) aufruht, die sich durch die
Ringöffnung der Tellerfeder (3) und den ringförmigen Boden des Meßstempels
(2) hindurch erstreckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853539181 DE3539181A1 (de) | 1985-11-05 | 1985-11-05 | Verfahren und vorrichtung zur messung der siegelkraft bei der heissversiegelung von kunststoffbehaeltern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853539181 DE3539181A1 (de) | 1985-11-05 | 1985-11-05 | Verfahren und vorrichtung zur messung der siegelkraft bei der heissversiegelung von kunststoffbehaeltern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3539181A1 true DE3539181A1 (de) | 1987-05-07 |
Family
ID=6285194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853539181 Withdrawn DE3539181A1 (de) | 1985-11-05 | 1985-11-05 | Verfahren und vorrichtung zur messung der siegelkraft bei der heissversiegelung von kunststoffbehaeltern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3539181A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0732191A3 (de) * | 1995-03-15 | 1998-02-04 | Georg Fischer Rohrleitungssysteme AG | Anordnung zum Verschweissen von rohrförmigen Teilen aus thermoplastischem Kunststoff |
EP1281621A2 (de) * | 2001-06-08 | 2003-02-05 | United Biscuits (Uk) Limited | Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen der Siegelbedingungen in einer Verpackungsmaschine |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2228573A1 (de) * | 1971-06-15 | 1972-12-21 | Schweizerische Aluminium AG, Chip pis (Schweiz) | Verfahren und Vorrichtung zum Ver siegeln von Behaltern oder Packungen |
DE2434823B2 (de) * | 1974-07-19 | 1978-08-03 | Friedrich Wilhelm 5880 Luedenscheid Bracht | Verfahren und Anordnung zum Prüfen von Heißsiegelnähten an Behältern mit Kunststoffinnenbeschichtung |
-
1985
- 1985-11-05 DE DE19853539181 patent/DE3539181A1/de not_active Withdrawn
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