DE3537193A1 - Verfahren und vorrichtung zur geschlechtsbestimmung - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur geschlechtsbestimmung

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DE3537193A1
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Description

Verfahren und Vorrichtung zur Geschelchtsbestimmung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Geschlechtsbestimmung eines Fötus in einem frühen Stadium der Schwangerschaft, insbesondere während der zwölften bis vierzehnten Woche der Schwangerschaft, und eine Vorrichtung zum Durchführen desselben.
Bei der Ultraschalluntersuchung von Lebewesen ist das räumliche Auflösungsvermögen bei Echtzeituntersuchungen in linearer Folge immer weiter verbessert worden. Der Übergang von analogen zu digitalen Untersuchungssystemen hat hier weitere Verbesserungen gebracht.
Die Verwendung von Ultraschall zum Erzeugen eines Schirmbildes eines Fötus und des ihn umgebenden Gewebes hat nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Arztpraxen in den vergangenen Jahren schnell zugenommen. Nach einer Zusammenstellung des National Institutes of Health gibt es mehr als zwei Dutzend medizinische Gründe, die die Verwendung von Ultraschallabtastverfahren in manchen Fällen rechtfertigen, unter anderem die Feststellung von Abnormitäten eines Fötus, falls vom Arzt ein medizinisches Problem indiziert worden ist. Ferner läßt sich das Vorhandensein von Zwillingen feststellen, Information über das Wachstum des Fötus, seine Aktivität und seine Lage sammeln, und das Alter des Fötus feststellen.
Bisher wurde Ultraschall in der pränatalen Diagnose hauptsächlich zur Beurteilung des Alters der Schwangerschaft, der Lage des Fötus, der Lage der Plazenta (nach der Geburt) in Verbindung mit der genetischen Amniocentese durch Entnahme von Fruchtwasser mit einer Nadel verwendet. Vor kurzem wurden mittels Ultraschall auch fötale Mißbildungen und dergleichen festgestellt. Es läßt sich mittels Ultraschalluntersuchung auch
OFMGlNAL INSPECTED
feststellen, ob das Wachstum des Fötus innerhalb gemessener Grenzwerte liegt. Es ließen sich z.B. Wachstumsanomalitäten feststellen durch Beobachtung der Entwicklung der Gliedmaßen, so daß eine Unterentwicklung der Gliedmaßen diagnostiziert werden konnte, etwa die letale Osteogenesis Imperfecta.
Die Kenntnis des Geschlechts des Fötus kann von Bedeutung sein, wenn in einer Familie genetische Krankheiten auftreten, die mit dem X-Chromosom zusammenhängen, welches mit dem Y-CHromosom das Geschlecht bestimmt. Genetische Krankheiten, etwa Hämophilia A, chronische Granulomatose und die Lesch-Nyhan Krankheit, welche nur bei männlichem Geschlecht auftreten, sind mit dem X-Chromosom gekoppelt. Wenn in einer Familie einer derartige Krankheit vorkommt, ist es wünschenswert, sich zu vergewissern, ob ein Fötus männlich oder weiblich ist. Im Falle eines männlichen Fötus kann weiter untersucht werden, ob der Fötus die die Krankheit verursachenden Gene aufweist.
Bei Krankheiten, die an das X-Chromosom gekoppelt sind, und die in einigen Fällen pränatal durch chemische Untersuchungen diagnostiziert werden können, in anderen Fällen jedoch nicht, ist die Kenntnis des Geschlechts des Fötus von Bedeutung für die genetische Beratung. Wenn der Fötus als weiblich identifiziert wird, kann die Schwangere sicher sein, daß ihr späteres Kind nicht krank ist, selbst wenn es die krankheitstragenden Gene aufweisen sollte.
Die Geschlechtsbestimmung bei Föten wurde bisher in vitro ausgeführt nach einem Verfahren, das als genetische Amniocentese bekannt ist. Hierbei werden fötale Zellen aus dem Fruchtwasser entnommen. Diese Bestimmung kann jedoch sicher nicht vor der sechzehnten Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Die genetische Amniocentese kann nur ausgeführt werden durch Durchstechen der Bauchdecke der Schwangeren mit einer genügend
weiten Nadel. Dabei tritt in einem von zweihundert Fällen ein spontaner Abgang auf.
Im Hinblick auf die Risiken für die Schwangere und den Fötus durch dieses Verfahren haben verschiedene Forscher die Möglichkeiten der Anwendung der Ultraschalluntersuchung auf die Bestimmung des Geschlechts eines Fötus untersucht, insbesondere im Hinblick auf die Fortschritte der digitalen Echtzeitultraschalluntersuchung in Linearanordnung (linear-array). Verschiedene Forscher haben die Ergebnisse in verschiedenen Stadien der Schwangerschaft nach der vierzehnten Schwangerschaftswoche veröffentlicht, z.B.: Stocker, J., and Evans, L.R., "Fetal Sex Determination by Ultrasound," Obstet. Gynecol. 50:462 (1977); Conti, M., Plicchi, G., and Altobelli, I., "Accurate S.exing With Aid of Real Time Ultrasonography," IRCS Med. Sei. 7:308 (1979); Lelann, D., Schioceht, F., Heintz, M., et al., "Antenatal Diagnosis of the Sex of the Fetus by Diagnostic Ultrasound (Echography)," J. Gynecol. Obstet. Biol. Reprod. (Paris) 8:315 (1979); DeLaFuente, P., Olaizola, J.L., Iglesias, E., et al., "Diagnosis of the Fetal Sex by Ultrasonography," Clin. Invest. Gynecol. Obstet. 6:223 (1979); Shalev, E., Weiner, E., Zuckerman, H., "Ultrasound Determination of Fetal Sex," Am. J. Obstet. Gynecol. 5:141, 582-583 (Nov. 1, 1981); and Dunne, M.L., Cunat, J.S., "Sonographic Determination of Fetal Gender Before 25 Weeks Gestational Age," A. J. R. 140: 741-743 (1983).
Die Berichte über die Geschlechtsbestimmung eines Fötus mittels Ultraschall lassen erkennen, daß die Genauigkeit dabei nicht beeindruckend ist. Die Bestimmung des weiblichen Geschlechts wurde dabei durch Ausschluß des männlichen Geschlechts erreicht. Außerdem war die früheste Geschlechtsbestimmung gemäß den Berichten erst in der 26. Schwangerschaftswoche möglich, so daß die klinische Verwendung dieser Technik für die Diagnose
ORIGINAL !MSPECTED
rezessiver, an das X-Chromosom gebundener Krankheiten nicht in ·
Frage kam. In einem Bericht über die Untersuchung von 227 j
Schwangeren während und nach der 20. Schwangerschaftswoche wurde I
ein weibliches Geschlecht lediglich in 44% der Fälle mit einer '<
Genauigkeit von 87% festgestellt. In einem weiteren Bericht j
über die Untersuchung von 381 Schwangeren, bei denen die· Ge- ' schiechtsbestimmung des Fötus in allen Schwangerschaftsstadien
bei oder nach der 20. Woche durchgeführt wurden, ergab sich eine
Genauigkeit von 100% bei der Bestimmung von männlichen Föten. '. Die Genauigkeit der Bestimmung weiblicher Föten betrug hingegen
nur 97%. (Shalev, E., Weiner, E., Zuckerman, H., "Ultrasound ■ Determination of Fetal Sex," Am. J. Obstet. Gynecol. 5:141,
532-583 (1981) "
In einem kürzlich erschienenen Bericht über die Geschlechtsbe- : stirranung von Föten mittels Ultraschall wird über eine Verbesserung der Genauigkeit in frühen Schwangerschaftsstadien berich- ; tet. Dr. Jason C. Birnholz erreichte jedoch lediglich 69% Ge- ,;
nauigkeit. in der Bestimmung des Geschlechts von 855 Föten nach : der 15. Schwangerschaftswoche. Die Geschlechtsbestimmung nach · Birnholz erfordert eine Ultraschallabbildung der fötalen äußeren Geschlechtsteile in einem reifen Entwicklungsstadium, d.h. ; vvenn diese voll ausgeformt waren. Birnholz, J.C, "Determina- ; tion of Fetal Sex," N. Engl. J. Med. 309:942-944 (1983), und ·
Larry Thompson, "Technique Shows Sex of Fetus at 14 Weeks," !
San Jose Mercury News, Thursday, October 20, 1983, Seiten IA,
9A; Natsuyama, E., "Sonographic Determination of Fetal Sex
From Twelve Weeks of Gestation," Am. J. Obstet. Gynecol. 7:149, : 748-757 (1. August 1984),geben vor, eine genaue Geschlechtsbe-Stimmung bei Föten zwischen der 12. und 40. Schwangerschaftswcche durchführen zu können. Die Genauigkeit in der 12. bis
14. Schwangerschaftswoche betrug jedoch lediglich etwa 85%. :
Eine Geschlechtsbestimmung mittels Ultraschallsonographie kann
jedoch nur in Betracht kommen bei einer 100%igen Genauigkeit ;
in einem frühen pränatalen Stadium als Ersatz oder zusätzlich -
_ -J „.
zu der genetischen Amniocentese für die Geschlechtsbestimmung von Föten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Geschlechtsbestimmung eines Fötus während eines frühen Stadiums der Schwangerschaft zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche mittels Ultraschall.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Geschlechtsbestimmung mittels Ultraschall soweit zu vervollkommnen, daß sie die gleiche Genauigkeit aufweist wie sie bei Verwendung der Amniocentese während des 4. Schwangerschaftsmonats erzielbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ist darin zu sehen, daß der Genitalberexch des Fötus mittels Ultraschall untersucht und in einer transversalen Ultraschallabtastebene sichtbar gemacht wird, daß das Auftreten eines hellen Einzelechos mit zwei danebenliegenden weniger hellen Echos als Maß für männliches Geschlecht verwendet wird und daß das Auftreten eines rechteckigen Echos zwischen zwei parallelen linearen Echos als Anzeichen für ein weibliches Geschlecht verwendet wird. Mit diesem Verfahren ist eine genaue Bestimmung des weiblichen Geschlechts am Ende der 14. Schwangerschaftswoche möglich und umfaßt vorzugsweise zwei Ultraschalluntersuchungen, und zwar eine am Beginn der 12. Schwangerschaftswoche und eine zweite zwei Wochen später, so daß beide Untersuchungen also innerhalb der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Die Geschlechtsbestimmung erfolgt dabei gemäß der Erfindung durch Vergleich der Ultraschallabbildung mit einem bestimmten Muster. Bei Vorhandensein eines männlichen Fötus erscheint die Abbildung als Zweikomponentenstruktur mit einem hellen Einzelecho, welches den Penis repräsentiert, und zwei weniger hellen danebenliegenden Echos, die in einer Entfernung vom Penis auftreten und die vereinigten
ORIGINAL INSPECTED
Koaensackfalten repräsentieren als Anzeichen eines frühen Stadiums der Bildung des Hodensacks. Die Diagnose des weiblichen.
Geschlechts erfolgt durch Identifizieren der äußeren weiblichen
Geschlechtsteile als Dreikomponentenstruktur mit einem rechteckigen, auffallenden Echo in derselben Kontinuitätslinie wie
die untere Bauchdecke und die in eine Richtung zeigt, welche
eine Orientierung parallel zur Achse der Wirbelsäule hat und
die die Klitoris repräsentiert.
Vorzugsweise wird die Ultraschallabbildung in einer transversalen und in einer longitudinalen Ultraschallabtastebene ausgeführt.
Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zeichnet sich
aus durch eine Einrichtung zum Erkennen einerseits einer Echostruktur bestehend aus einem einzigen hellen Echo und zwei danebenliegenden weniger hellen Echos und andererseits zum Erken- < nen eines rechteckigen Echosignals zwischen zwei parallelen j
linearen Echosignalen.
Weiterbildungen der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteran- ■ Sprüchen.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung nach der Erfindung lassen .
sich Untersuchungen durchführen nicht nur zum Ausschließen von \
Anomalitäten des Fötus, Überwachung des Wachstums desselben, ;
Bestimmung der Lage der Plazenta, Verifizierung des vermutli- ;:
chen Geburtsdatums, sondern beispielsweise auch zur Geschlechts- *
bestimmung als Teil einer Routineuntersuchung der Anatomie des f
Fötus für andere Zwecke. ΐ
Die Diagnose des Geschlechts des Fötus in dem frühen zweiten \
Trimester der Schwangerschaft bildet eine Hilfe bei der genetischen Beratung bezüglich Krankheiten, die mit dem X-Chromo- ;
son gekoppelt sind und für die keine spezifischen biochemischen - έ
pränatalen Testmethoden zur Verfügung stehen, etwa die Duchenne-Muskeldystropie und Hydrocephalus, oder auch bezüglich an das X-Chromosom gekoppelter Krankheiten, für die spezifische biochemische pränatale Testmethoden vorhanden sind, etwa Adrenoleukodystropie, Hunter's Syndrom, und Hämophilia A. Einer Schwangeren und dem Fötus kann das Risiko von in den Körper eindringenden Methoden, etwa der genetischen Amniocentese und der Fötuskopie, erspart bleiben, und außerdem kann die Ungewißheit verkürzt werden über den Ausgang einer Chromosomenanalyse, wenn der Fötus weiblich ist, so daß nur bei festgestelltem männlichen Geschlecht invasive Untersuchungsmethoden angewandt zu werden brauchen.
Die Sichtbarmachung der äußeren Geschlechtsteile kann nützlich sein bei der Diagnose der Mosaikkrankheit der Geschlechtschromosomen, wenn die Kernuntersuchung von Zellen aus dem Fruchtwasser sowohl eine XY als auch eine XX oder XO Zellinie zeigen. Die Sichtbarmachung der äußeren Geschlechtsteile kann auch die Aufklärung bei gewissen Situationen widersprechender Geschlechtschromosomen fördern. Die Ultraschalluntersuchung kann z.B. den Anschein einer weiblichen Entwicklung bei Demonstration eines weiblichen Phenotyps in dem Fötus zeigen mit dem Risiko der Geschlechtsumwandlung in Form der testikulären Verweiblichung. Die Untersuchung ist von möglichem Vorteil, wenn sich an dem Fötus zeigt, daß sich widersprechende Geschlechtsmerkmale ausbilden könnten.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt die embryonale Entwicklung der männlich-weiblich Differenzierung an dem Verlauf der labioskrotalen Faltenfusion;
Pig. 2 zeigt die Placierung des Wandlers bei der Ultraschalluntersuchung zur Geschlechtsbestimmung in zwei verschiedenen Abtastebenen;
Fig. 3 zeigt die bildliche Darstellung der Ultraschallechos für einen männlichen sowie für · einen weiblichen Fötus in der 14. Schwangerschaftswoche in der Abtastebene #1 von Fig. 2, und
Fig. 4 zeigt eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch in der Ultraschallabtastebene #2 von Fig. 2.
'S.
Das Verständnis der fötalen Geschlechtsbestimmung mittels Ultraschall läßt sich ableiten von der embryonalen Entwicklung der äußeren Geschlechtsteile bei der Geschlechtsdifferenzierung, die im folgenden anhand von Fig. 1 erläutert ist.
Embryonal ist ein männlicher Fötus von einem weiblichen Fötus in dem indifferenten Entwicklungsstadium von der 10. bis zur 12. Schwangerschaftswoche nicht unterscheidbar. Während der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche jedoch wird ein Fötus, der durch seine Chromosomenmorphologie männlich ist, signifikante Änderungen in der Morphologie der äußeren Geschlechtsteile durchmachen. Die labioskrotalen Falten LSF fusionieren und bilden den primitiven Hodensack TS. Der genitale Hocker GT, der später den Penis bilden wird, verläuft in Bezug auf die Längsachse des Körpers des Fötus schräg.
Bei einem weiblichen Fötus jedoch tritt diese signifikante morphologische Änderung der äußeren Geschlechtsteile nicht οm. Die Klitoris C behält eine Struktur bei, bei der sie von der Klitoriskappe unten gehalten wird und in Längsorientierung des Körpers des Fötus verläuft, also nicht schräg von diesem.
Die labioskrotale Faltenfusion ist das Schlüsselereignis bei der Ausbildung des männlichen Geschlechts. Dieses unterscheidet sich von dem Gestaltungsmuster des Fötus in dem indifferenten Entwicklungsstadium und auch von einem weiblichen Fötus in dem differenten Stadium.
Fig. IA zeigt den Geschlechtsbereich eines männlichen Fötus und Fig. IB den eines weiblichen Fötus in der 10. bis 12. Schwangerschaftswoche. Dabei sind keine Unterschiede erkennbar. Sobald jedoch die labioskrotale Faltenfusion auftritt, läßt sich der männliche Fötus zunehmend von einem weiblichen Fötus unterscheiden. Dies geschieht während der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche und ist an den Figuren IC und ID erläutert. Fig. IC zeigt die Morphologie des Geschlechtsbereichs eines männlichen Fötus während dieses Entwicklungsstadiums, und Fig. ID den eines weiblichen. Die Geschlechtsbestimmung eines Fötus ist daher während der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche möglich. Gemäß der Erfindung erfolgt die Geschlechtsbestimmung mit einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Ultraschalluntersuchung und läßt sich mit praktisch 100%iger Genauigkeit durchführen. Eine typische Ultraschall-Schwangerschaf tun tersuchung dauert etwa zehn Minuten. Während dieser Zeit wird der Ultraschallwandler über den Bauch der Schwangeren bewegt. Ultraschall wird dabei impulsartig gesendet. Die Ultraschallimpulse sind kurz und werden nicht sehr häufig ausgesendet, und die Ultraschallenergie ist dabei minimal. Wenn man annimmt, daß ein bestimmter Bereich des Fötus maximal eine Minute lang bestrahlt wird und daß die dem Ultraschall ausgesetzte Gewebsmasse mit einer typischen Ultraschallvorrichtung insgesamt weniger als eine tausendstel Sekunde bestrahlt wird, so ergibt sich für den gesamten Fötus eine Bestrahlungszeit von weniger als einer hundertstel Sekunde. Daher besteht für den Fötus keine Gefahr.
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Als Ultraschallvorrichtung läßt sich das Hitachi Linear Array Modell EUB-27 verwenden, das eine digitale Linearanordnung-Echtzeituntersuchung mit hoher Auflösung ermöglicht. Die gleiche Genauigkeit kann auch mit dem Hitachi Linear Array Modell EUB-25M, dem Picker International LS3000 und dem Diasonics DLAlOO erreicht werden. Digital arbeitende Linear Array Echtzeitultraschalluntersuchungsgeräte weisen gegenüber den früher 1 üblichen Analoggeräten eine hohe Bildauflösung auf, so daß ,
eine genaue Geschlechtsbestimmung des Fötus möglich wird. Die in diesen Geräten enthaltene Software zeichnet eine Korrela- . ! tion zwischen der embryonalen Anatomie des Fötus und der Ultra- 5 Schallsichtbarmachung, so daß eine genaue Geschlechtsbestim- j xung während der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche möglich j
xst, wie sie sonst nur durch Probenentnahme von Fruchtwasser ; und Untersuchung der in diesem enthaltenen Zellen möglich ist. j
Die Geschlechtsbestimmung mittels Ultraschall während der frü- j hen Schwangerschaft wurde ursprünglich verwendet bei Schwange- ι
ren in Verbindung mit einer medizinisch indizierten Amniocen- \ tese in der 16. bis 18. Schwangerschaftswoche. Dabei werden j
vorzugsweise zwei Abtastungen ausgeführt, wobei die zweite \
die endgültige Diagnose darstellt, insbesondere bei einem «
weiblichen Fötus. Männliches Geschlecht kann bei einem Fötus ' in der 12. Schwangerschaftswoche identifiziert werden. Weibliche Föten lassen sich in der 12. Schwangerschaftswoche vorläufig identifizieren, wobei bei einer weiteren Ultraschallunter-- '. suchung in der 14. Schwangerschaftswoche die endgültige Bestätigung der Bestimmung erfolgt. Die Bestimmung der Schwangerschaftsdauer erfolgt unter Zuhilfenahme des Datums der letzten Menstruation und unter Ausmessung des Profils des Fötus, des sog. biparietalen Durchmessers (BPD) und der Länge des Oberschenkelknochens .
Ein männliches Geschlecht kann in der 12. Schwangerschaftswoche und vor Vollendung der 14. Schwangerschaftswoche
1J " -"
bestimmt werden, da die Erkennung der morphologischen Entwicklung dann möglich ist, die von dem bei weiblichem Geschlecht verschieden ist. Da die männlichen Geschlechtsmerkmale sich nach dem indifferenten Stadium entwickeln, läßt sich das männliche Geschlecht durch Erkennen eines bestimmten Musters bestimmen und erfordert keine Wiederholung während eines bestimmten Schwangerschaftsstadiums, wie es bei Bestimmung des weiblichen Geschlechts nötig ist. Diese andere Entwicklung erfolgt während der 12. Schwangerschaftswoche. Bei einem männlichen Fötus folgt auf die labioskrotale Faltenfusion eine Erhebung des genitalen Höckers in eine schräge Lage zur Körperachse des Fötus.
Ein weiblicher Fötus macht nach dem indifferenten Stadium keine signifikante Änderung durch. Es erfolgt lediglich ein Wachstum und eine Vergrößerung der äußeren Geschlechtsteile ohne eine bedeutsame morphologische Änderung. Es ist wegen des Fehlens von Änderungen nach dem indifferenten Stadium, daß nach einer ersten Geschlechtsbestimmung zwei Wochen später eine weitere durchgeführt werden sollte, um Irrtümer auszuschließen, die entweder durch biologische Abweichungen in dem Reifeprozeß, durch einen Fehler in der Bestimmung des Schwangerschaftsdatums und des Datums der letzten Menstruation der Schwangeren oder durch Fehler in der Meßtechnik, d.h. in der Bestimmung des biparietalen Durchmessers und der Länge des Oberschenkelknochens auftreten können und die eine zeitliche Variation von ± 7 bis 10 Tagen ausmachen können.
Das Spezifische und die Empfindlichkeit des Ultraschallverfahrens zur Geschlechtsbestimmung läßt sich verbessern, indem man das Vorhandensein des anderen Geschlechts bei der Bestimmung ausschließt. Die Echtzeit-Ultraschalluntersuchung ermöglicht eine schnelle Wiederholung der Diagnose, ebenso den Ausschluß des anderen Geschlechts, wobei eine Untersuchung in verschiedenen Ebenen dazu beiträgt, eine praktisch 100%ige Genauigkeit zu erreichen.
Der Genitalbereich eines Fötus wird am besten in zwei Ultraschallabtastebenen untersucht, deren Orientierung in Fig. 2 dargestellt ist. Eine dieser Abtastebenen, die mit #1 in Fig.2 bezeichnet ist, bildet eine quer zur Körperlängsachse verlaufende Abtastebene, die also tangential zu dem Genitalbereich des Fötus verläuft. Anders ausgedrückt läßt sich diese Abtastebene beschreiben als übereinstimmend mit einer Ebene, auf der der Fötus sitzen würde, wobei der Rücken gerade ist. Eine zweite Abtastebene, die in Fig. 2 mit #2 bezeichnet ist, verläuft in longitudinaler Richtung und entspricht einer Fläche, welche den Körper des Fötus entlang seiner Längsachse durch den Genitalbereich und die Wirbelsäule teilt.
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Wandler auf der Bauchdecke der Schwangeren, wobei die Lage in der zweiten Abtastebene gestrichelt dargestellt ist. Wenn die Bestimmung des Geschlechts aus den Ergebnissen der Untersuchung in der einen Abtastebene feststeht, läßt sich durch eine Messung in der zweiten Abtastebene gewährleisten, daß ein anderes Geschlecht ausgeschlossen wird.
In Fig. 2 dient der Wandler 20 dazu, anfangs eine Ultraschallabbildung der Echos in der Abtastebene #1 und anschließend in der Abtastebene #2 zu erzielen.
Der Wandler 20 ist über ein Kabel 22 mit einem Echtzeit-Linear--Array-Digitalultraschalluntersuchungsgerät 24 verbunden, etwa dem Modell Hitachi Linear Array EUB-27 oder EUB-25M. Das Ultraschalluntersuchungsgerät 24 umfaßt eine Abbildungseinrichtung 26, etwa eine Kathodenstrahlröhre, um das Ultraschallbild im Echtzeitrr.ode darzustellen. Das auf der Anzeigevorrichtung 26 dargestellte Ultraschallbild kann elektronisch gespeichert oder mittels einer Polaroidkamera (Warenzeichen) aufgenommen oder auf ein Videoband gespeichert werden.
Die Figuren 3C und 3D zeigen Abbildungen der typischen Merkmale der Ultraschallabbildungen des Genitalbereichs nach den Figuren 3A bzw. 3B für einen männlichen bzw. weiblichen Fötus. Diese Abbildungen treten auf in der Abtastebene #1 von Fig. 2. Die Figuren 4C und 4D zeigen die typischen Abbildungsmerkmale der Starstellung nach den Figuren 4A bzw. 4B eines männlichen bzw. weiblichen Fötus in der Abtastebene #2 von Fig. 2. Die Aufnahmen entsprechen dem Zustand in der 14. Schwangerschaftswoche.
Die Diagnose männlichen Geschlechts geschieht durch Identifizieren der äußeren Geschlechtsmerkmale als eine Zweikomponentenstruktur in der Abtastebene #1. Diese Struktur besteht aus einem hellen Einzelecho, welches den Penis repräsentiert, und zwei weniger hellen nebeneinanderliegenden Echos, die in einer Entfernung unterhalb des Penis liegen und die die fusionierten labioskrotalen Falten repräsentieren, wie sie in einem frühen Stadium der Bildung des Hodensacks vorhanden sind (Fig. 3A und 3C).
Die Diagnose weiblichen Geschlechts geschieht durch Identifizieren der weiblichen Geschlechtsmerkmale als Dreikomponentenstruktur in der Abtastebene #1. Diese Struktur umfaßt ein rechteckiges Echo, welches zwischen zwei parallelen linienförmigen Echos liegt, wie in Fig. 3B und 3D dargestellt ist. Die beiden dünneren, weniger hellen seitlichen Echos repräsentieren die noch nicht fusionierten labioskrotalen Falten, welche später die Labia Major LM bilden. Das zentrale rechteckige und hellere Echosignal repräsentiert die Klitoris C:
In der Ultraschallabtastebene #2 sieht die männliche Genitalstruktur ähnlich aus wie in der Abtastebene #1, d.h., sie besteht aus einem hellen Einzelecho, das den Penis P repräsentiert, und zwei weniger hellen nebeneinanderliegenden Echos, die in einer Entfernung unterhalb des Einzelechos liegen und
die die fusionierten labioskrotalen Falten repräsentieren, die in einem frühen Stadium bei der Bildung des Hodensacks auftreten (Fig. 4A und 4C). Die Achse des hellen Einzelechos P erhebt sich von einer parallel zur Wirbelsäule verlaufenden Achse in eine rechtwinklig zu derselben verlaufende Achse mit weiterer Bildung des Penis. In der Abtastebene #2 läßt die Genitalstruktur bei weiblichem Geschlecht lediglich ein einziges rechteckiges Echo erkennen (wie in den Figuren 4B und 4D dargestellt ist) Es bildet ein hervorragendes Echo, welches in derselben Kontinuitätslinie liegt wie die untere Bauchwand des Fötus und ragt von dem Schambereich hervor und zeigt in eine Richtung, welche praktisch parallel zur Achse der Wirbelsäule verläuft, wie ebenfalls aus den Figuren 4B und 4D erkennbar ist. Es ist im wesentlichen dieser Unterschied in der Richtung, welcher in einem frühen Schwangerschaftsstadium die Geschlechtsbestimmung mittels Ultraschall ermöglicht.
Die Darstellung in beiden Ultraschallabtastebenen ermöglicht die Differenzierung der männlichen und weiblichen Geschlechtsmuster, und durch diese Einzelheiten wird die Genauigkeit in der Geschlechtsbestimmung mittels Ultraschall gewährleistet.
Vorzugsweise werden zwei Ultraschalluntersuchungen im Abstand von zwei Wochen gemacht, und zwar in der 12. bis zur 14. Schwangerschaftswoche, wobei der Beginn der Schwangerschaft wie vorhergehend dargelegt genauer bestimmt werden kann. Die meisten männlichen Föten zeigen das männliche Echomuster während der 12. Schwangerschaftswoche. Der Grund für die zweite Ultraschalluntersuchung in der 14. Schwangerschaftswoche liegt darin, die Ergebnisse der ersten Untersuchung zu verifizieren, insbesondere für den Fall, daß die erste Untersuchung ein weibliches Geschlecht ergeben hat. Dies ist insbesondere wünschenswert wegen der biologischen Variationsbreite, auf die es zurückzuführen ist, daß das männliche Geschlecht in der 12. Woche
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manchmal noch nicht festzustellen ist. Daher wird dann auf ein weibliches Geschlecht geschlossen, da dieses genau dieselben Merkmale trägt wie in der indifferenten Entwicklungsstufe. Die Ausbildung der erkennbaren männlichen Merkmale geschieht dann in der 13. oder 14. Schwangerschaftswoche. Die Fusion der labioskrotalen Falten drückt den Genitalhöcker, aus dem sich der Penis entwickelt, in eine Lage, die von der ursprünglichen, parallel zur Wirbelsäule verlaufenden Richtung abweicht. In dem hellen Einzelecho, welches den Genitalhöcker als Vorstufe des Penis repräsentiert, kommt dies zum Ausdruck. Mit fortschreitender Entwicklung gelangt der Penis von seiner ursprünglich parallelen Orientierung in eine zur Wirbelsäule rechtwinkligen Orientierung und hat eine verhältnismäßig auffällige Struktur.
Im Falle eines Fötus mit weiblichen äußeren Geschlechtsteilen ist das mittlere rechteckige Echo, das der Klitoris entspricht, weniger ausgeprägt und scheint relativ zu den beiden seitlichen Echos entsprechend der Labia Major zurückzutreten. Dies rührt her von dem Umstand, daß die Klitoris durch die Klitoralkappe niedergehalten wird. Es ist keine Harnröhre vorhanden, und daher ist die Struktur weniger ausgeprägt im Vergleich mit der eines Penis eines männlichen Fötus. Das Wachstum des Gewebes, welches die Labia Major bildet, vergrößert sich relativ zu der Klitoris, die zurückzutreten scheint im Vergleich zu dem Penis eines männlichen Fötus, der merh hervortritt. Es sei bemerkt, daß das Erkennen der Entwicklung der fötalen äußeren Geschlechtsteile durch eine Reihe von Ultraschallabtastungen lediglich nach der 14. Schwangerschaftswoche erforderlich ist, da die grundlegenden Unterschiede in den Charakteristiken der Ultraschallabbildungen zwischen männlichen und weiblichen Geschlechtsteilen für den Rest der Schwangerschaft erhalten bleiben.
Eine Ultraschalluntersuchung nach der Erfindung zum Bestimmen des Geschlechts während der 16. bis 18. Schwangerschaftswoche
ORlGWAL IMSPECTED
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wurde ausgeführt in 400 Fällen, in denen die Schwangeren durch genetische Untersuchung des Fruchtwassers untersucht worden waren. Dabei ergaben sich folgende Resultate.
Bei den 400 Schwangeren wurde der Beginn der Schwangerschaft aus den Daten der letzten Menstruationsperiode, dem BPD-Wert und aus der Länge des Oberschenkelknochens bestimmt. Die Geschlechtsbestimmung durch Ultraschall wurde routinemäßig ausgeführt als Teil der Untersuchungen zum Feststellen körperlicher Anomalitäten. Diese Untersuchungen wurden mit einem digitalen Linear Array Echtzeit-Ultraschallabbildungsgerät Modell EUB-25M der Firma Hitachi durchgeführt.
Die Zeit zum vollständigen Bestimmen des Geschlechts variierte zwischen 0,5 und 10 Minuten. Diese Dauer hing ab von der Bildqualität, die nicht von der Lage des Fötus, jedoch von der Dicke der mütterlichen Bauchdecke und der vorderen Lage der Plazenta abhing.
Die Zeit für eine vollständige Ultraschallgeschlechtsbestimmung schwankte zwischen 10 und 60 Sekunden bei einer schlanken Mutter und bei einer Mutter, bei der die Plazenta hinten lag.
In einem Fall aus der Untersuchung der ersten hundert Schwangeren wurde eine fehlende Übereinstimmung zur Zeit des ersten Chromosomenanalyselaborberichts festgestellt. Hierbei handelte es sich jedoch um einen Schreibfehler. Es bestand also letztlich Übereinstimmung zwischen der Ultraschallgeschlechtsbestimmung und der Chromosomenanalyse.
Bei den Geburten stellte sich heraus, daß kein Kind geboren worden war mit einem anderen Geschlecht als durch Ultraschallunter suchung bestimmt und durch Chromosomenanalyse bestätigt worden war oder mit Zweideutigkeit der äußeren Geschlechtsmerkmale. In den folgenden hundert Fällen wurde vor der Geburt
ORIGlMAL INSPECTED
ein Fall von Geschlechtsumkehr als Verweiblichung der Hoden festgestellt. Es wurde ferner ein FIl von Mosaikkrankheit des Geschlechtschromosoms in einer Fruchtwasserkultur festgestellt und ein Fall von widerstreitenden Geschlechtschromosomen vom Typ 45X0/46XY, welches zu zweideutiger Ausbildung der äußeren Geschlechtsteile führt, mittels Ultraschalluntersuchung jedoch als männlich identifiziert worden war. Bei der Geburt stellte sich heraus, daß der Fötus männlich war und keine Anzeichen von nicht eindeutigen äußeren Geschlechtsteilen aufwies. Schließlich wurde ein männlicher Fötus mit dem Klinefeltersyndrom festgestellt, also mit der Chromosomenanomalität 46XX, 15p+ de novo Y, der mittels Ultraschall als weiblich identifiziert worden war. Die Schwangerschaft wurde laufend mit Ultraschall überwacht, und schließlich wurde ein Mädchen geboren.
Bei den letzten 300 Untersuchungen mittels Ultraschall zur Geschlechtsbestimmung wurde eine Änderung in dem Ablauf eingeführt, und zwar wurde der Schwangeren zur Chromosomenanalyse auch Blut abgezapft, um einen Chromosomenpolymorphismus des mütterlichen Bluts gegen den des Fötus festzustellen. Dies wurde jedoch nur durchgeführt, wenn die Geschlechtschromosomen weiblich waren. Der Zweck dieser Technik bestand darin, zu besrätigen, daß ein Unterschied besteht zwischen den Chromosomen der Schwangeren und ihres weiblichen Fötus, um auszuschließen, daß lediglich mütterliche Chromosomen in die Prüfung gel ar. j r waren aus Hautzellen, die die Nadel beim Durchstoßen mütterlichen Gewebes während des Zuganges zur Fruchtblase durchstoßen hatte. Diese Hautreste können in Verbindung mit Fruchtwasser die fötalen Zellen in demselben überwuchern. Der Versuch zeigt dann Chromosomen der Mutter anstatt des weiblichen Fötus. Eine Begleiterscheinung liegt darin, daß ein Fötus mit der Möglichkeit des Downsyndroms übersehen werden kann. Das Darstellen der unterschiedlichen Muster von Chromosomenpolymorphismus der Chromosomen aus der Fruchtwasseruntersuchung und der aus dem
mütterlichen Blut gewonnenen bringt die Gewißheit, daß ein weiblicher Fötus getestet wurde. Dies kann natürlich nicht auftreten, wenn die Geschlechtschromosomen des Fötus männlich sind.
Diese Technik eröffnet die Möglichkeit für Untersuchungen, durch die das Geschlecht des Fötus bestimmt werden kann, bevor das Ergebnis der Geschlechtschromosomenanalyse vorliegt. Um zu verhindern, daß der Schwangeren unnötig Blut abgezapft wird, und um eine unnötige Blutchromosomenanalyse bei der Schwangeren zu vermeiden, falls der Fötus männlich ist, wurde die Vereinbarung getroffen, daß bei einem Ultraschalluntersuchungsbefund eines männlichen Fötus diese Schritte nicht durchgeführt wurden. Dies ist ein weiterer Gesichtspunkt für die Ausführung der Ultraschallgeschlechtsbestimmung. Die Genauigkeit derselben war in den 300 Fällen gleich 100%, wenn man die beschriebenen Ausnahmen berücksichtigt.
Anschließend wurden 100 Schwangere in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche mit Ultraschall untersucht, bevor die Fruchtwasseranalyse durchgeführt wurde. Es ergab sich auch in diesem frühen Stadium der Schwangerschaft eine 100%ige Vorhersagegenauigkeit.
Diese hohe Genauigkeit der Ultraschalluntersuchung mittels digitaler Linear Array Echtzeit-Ultraschallsonographen eröffnet dem Arzt Daten für die pränatale Diagnose, etwa bei Krankheiten, die an das X-Chromosom gebunden sind. Die Unterlassung der genetischen Fruchtwasseruntersuchung kann zur Geschlechtsbestimmung in den Fällen entfallen, in denen der Fötus weiblich ist. Zum Beispiel kann die Fruchtwasseruntersuchung bei der genetischen Beratung in Verbindung mit der Duchenne-Muskeldistropie fortgelassen werden. Auch im Fall einer Familie mit männlichen Familienangehörigen, die einen mit dem X-Chromosom zusammenhängenden Hydrocephalus haben, kann die Identifizierung des weiblichen Geschlechts durch Ultraschalluntersuchung sowohl das
Risiko des Wiederauftretens dieser Krankheit ausschließen als auch der Schwangeren darüber Gewißheit geben. Wenn hingegen ein männlicher Fötus identifiziert wird, bei dem das Risiko des Wiederauftretens besteht, so kann der Arzt einen eventuellen Wasserkopf genauer überwachen. Es ist dann in einem früheren Stadium der Schwangerschaft möglich, die Ventrikelentwicklung zu verfolgen und auf eine mögliche Vergrößerung der Gehirnventrikel vor der 20. Schwangerschaftswoche zu achten. Bei der pränatalen Diagnose von Hämophilia A kann die übliche genetische Fruchtwasseruntersuchung zum Bestimmen des Geschlechts des Fötus fortgelassen werden. Ein invasives Untersuchungsverfahren (fötuskopische Blutprobeentnahme) kann auf der Grundlage einer Ultraschallbestimmung des Geschlechts entschieden werden, wenn dieses männlich ist und wenn die Eltern wünschen sollten, den Fötus auf eine eventuelle Abnormität untersuchen zu lassen. Im allgemeinen ist in den Fällen, in denen ein biochemischer pränataler Diagnosetest für einen männlichen Fötus bekannt ist, nur bei einem entsprechenden Ergebnis der Ultraschalluntersuchung eine genetische Amniocentese erforderlich, etwa wenn in einer Familie das Hunter's Syndrom vorkommt, das Lesch-Nyhan Syndrom oder Adrenoleukodystrophie.
Lediglich durch die Routineuntersuchung mittels Ultraschall zur Geschlechtsbestimmung kann die pränatale Diagnose einer Geschlechtschromosomumwandlung in Fruchtwasserkulturen gemacht werden, z.B. das Auffinden eines männlichen Fötus mit dem Chromosomentyp 46,XX oder 46,XY bei einem weiblichen Fötus, der auf die Verweiblichung der Hoden hinweist. Zusätzliche Tests des Fruchtwassers können auf den Testosterongehalt gemacht werden (Judd, H.L., Robinson, J.E., Young, P.E., Jones, O.W., "Amniotic Fluid Testosterone Levels in Mid Pregnancy," Obstetics and Gynecology, Vol. 48, 6 (Dezember, 1976), und das Auftreten ziemlich hoher Werte im männlichen Bereich deutet nicht auf eine Geschlechtsumwandlung hin. Ohne die Kombination der
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Ultraschallgeschlechtsbestimmung mit der genetischen Amniocentese würden diese Fälle erst nach der Geburt identifiziert werden können.
Gemäß der Erfindung sind sowohl die Ultraschalluntersuchung als auch die genetische Amniocentese nötig, um eine Verweiblichung der Hoden in dem betreffenden Schwangerschaftsabschnitt zu diagnostizieren. Dieses Phänomen ist ein Beispiel für eine echte Geschlechtsumwandlung, wie sie zutage tritt durch den Umstand, daß die Chromosomen des Fötus männlicher Art sind. Es ergibt sich jedoch eine Blockierung der Testosteronrezeptoren. Dementsprechend reagiert der Fötus nur auf weibliche Hormone, nämlich östrogen, und entwickelt sich weiblich mit äußeren weiblichen Geschlechtsteilen. Eine derart mögliche pränatale Diagnose der Verweiblichung der Hoden kann auch die genetische Beratung in anderen Fällen klären, wo widersprechende Geschlechtschromosomen vorhanden sind, etwa bei der Mosaikentartung der Geschlechtschromosomen, z.B. der Art 45,XO/46,XY (die alle bei männlich erscheinenden Föten auftreten), 46,XX 15p+, die eine de novo Y Translokation durch Q und C Verbindung repräsentieren, was chromosomenmäßig das Gleiche ist wie der Typ 47,XXY (die abnorme männliche Föten mit dem Klinefeltersyndrom bilden). Durch Betrachtung der weiblichen äußeren Geschlechtsteile kann darauf geschlossen werden, daß zur Zeit der pränatalen Diagnose der Fötus kein Klinefeltersyndrom hat. Der Fötus erscheint in der Ultraschallbetrachtung als normaler weiblicher Fötus. Die Klärung für die Zwecke der genetischen Beratung in diesem letztgenannten Fall hat weiterhin Bedeutung bei der Würdigung der Vorteile der Ultraschalluntersuchung durch Sichtbarmachen der weiblichen äußeren Geschlechtsteile in Verbindung mit der genetischen Amniocentese. Die Ultraschalluntersuchung wird dabei immer bedeutender als klärende diagnostische Komponente bei der pränatalen Diagnose und ist tatsächlich vorzuziehen über die Chromosomenanalyse, welche Zweideutigkeiten zuläßt. Ein
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Ehepaar kann beraten werden daraufhin, daß eine Zweideutigkeit der Chromosomenanalyse auszuschließen ist und ein normal gebautes Mädchen zu erwarten ist.
In jedem Fall kann das Ergebnis routinemäßiger Ultraschallgeschlechtsbestimmung bei der genetischen Amniocentese mitverwendet werden. Dies erleichtert die pränatale Diagnose und die Berichtigung eventueller Schreibfehler bei der Chromosomenanalyse im Laboratorium.
Die Ultraschallgeschlechtsbestimmung in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche ist nicht nur bei an das X-Chromosom gebundenen Krankheiten und der Beratung hierzu einsetzbar, sondern auch bei der pränatalen chorionischen villösen Biopsiediagnosetechnik (CVB) einzusetzen. Hierbei handelt es sich um eine neue Technik, die in einem frühen Schwangerschaftsstadium (8. bis 10. Schwangerschaftswoche) ausgeführt wird. Es besteht die Gefahr, daß das Probengewebe mütterlicher Herkunft ist und nicht aus der Zottenhaut der Plazenta stammt, die fötales Gewebe darstellt. Die Anwesenheit von mütterlichem Gewebe in einer Probe, die durch Biopsie entnommen worden ist, birgt das Risiko einer falschen Geschlechtsbestimmung in sich, wenn diese nur auf Chromosomenanalyse basiert. Die Ultraschallabtastung gemäß der Erfindung während der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche kann eine Bestätigung für die Chromosomenbestimmung mittels des CVB-Verfahrens in einem frühen Schwangerschaftsstadium bilden.
Wenn dieses Verfahren bei Indikation einer an das X-Chromosom gebundenen Anomalie durchgeführt wird, kann die Schwangerschaft bei einem weiblichen Fötus fortgesetzt werden. Die Verfälschung durch mütterliches Gewebe kann durch Ultraschalluntersuchung ausgeschlossen werden, um zu verifizieren, daß der Fötus weiblich ist. Wenn die Chromosomenanalyse den Typ 46,XX weiblich ergibt und die Ultraschalluntersuchung auf einen männlichen Fötus hinweist, ist anzunehmen, daß in der Analyse mütterliches
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Zellgewebe als Verunreinigung enthalten war. Wenn der Fötus weiblich ist, schließt dies nicht die Möglichkeit aus, daß die Geschlechtschromosomenbestimmung an Zellen der Mutter vorgenommen wurde. Durch das Ergebnis, daß sich ein weiblicher Fötus entwickelt, läßt sich mindestens eine Fehldiagnose eines nicht entdeckter* riär.r.Iicher. Fötus ausschließen. Dies ist besonders wichtig, da weibliche Föten, welche an das X-Chromosom gekoppelte anomale Gene aufweisen, nicht betroffen werden, während männliche Föten betroffen sind. In letzterem Fall müssen zusätzliche Tests ausgeführt werden, falls sichergestellt werden soll, daß ein gesundes Kind geboren wird.
Als natürliche Folge der Zweideutigkeit der Geschlechtschromosomen in anatomischer Hinsicht kann die Ultraschallgeschlechtsbestimmung besonders nützlich sein bei Föten, bei denen die Gefahr einer zweideutigen Ausbildung der äußeren Geschlechtsmerkmale besteht oder schon festgestellt worden ist, etwa "Congenital Adrenal Hyperplasia", eine Vermännlichung der weiblichen Geschlechtsteile. Die Möglichkeit der Sichtbarmachung der äußeren Geschlechtsteile, die zweideutig sein könnten, etwa bei verschiedenen Graden von Hypospadius oder anderen selten vorkommenden Fällen unvollständiger Gewchlechtsentwicklung. Wenn eine dieser Möglichkeiten vermutet wird aufgrund der Ultraschalluntersuchung, kann eine genetische Amniocentese angeschlossen werden zur Geschlechtschromosomanalyse.
Ein weiterer Vorteil der genauen Geschlechtsbestimmung durch ein nicht invasives Verfahren liegt in der Verbesserung der mütterlichen und/oder väterlichen Bindung an den sich entwikkelnden Fötus. Die Verbesserung dieser Bindung durch die Ultraschallgeschlechtsbestimmung ist ein bedeutendes Werkzeug in der Schwangerenpflege und kann dazu beitragen, daß Störungen des Fötus, etwa durch Einnahme von Medikamenten, Alkohol, verbotene Drogen, Rauchen usw. reduziert oder vermieden werden.
OHKafiNAL. IUSPECTSL
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Claims (9)

75-11-1 Patentansprüche :
1. Verfahren zur Geschlechtsbestimmung eines Fötus in einem frühen Stadium der Schwangerschaft, insbesondere während der 12. bis 14. Woche der Schwangerschaft, dadurch gekennzeichnet , daß der Genitalbereich des Fötus mittels Ultraschall untersucht und in einer transversalen Ultraschallabtastebene sichtbar gemacht wird, daß das Auftreten eines hellen Einzelechos mit zwei nebeneinanderliegenden weniger hellen Echos, die im Abstand von dem Einzelecho liegen, als Maß für männliches Geschlecht verwendet wird und daß das Auftreten eines rechteckigen Echos zwischen zwei parallelen linearen Echos als Anzeichen für ein weibliches Geschlecht verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in der Zeit zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche wiederholt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine zusätzliche genetische Fruchtwasseruntersuchung zu einer Geschlechtschromosombestimmung zwecks Feststellung von Nichtübereinstimmung als Ausdruck einer hodenmäßigen Verweiblichung oder mosaikkranker Geschlechtschromosomen .
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Ultraschallabbildung des Genitalbereichs des Fötus in einer longitudinalen Ultraschallabtastebene, wobei bei männlichem Fötus ein einzelnes helles Echosignal auftritt, dessen Achse im wesentlichen rechtwinklig zur Achse der Wirbelsäule verläuft, sowie nebeneinanderliegende schwächere Echos, die einen Abstand von dem hellen Echosignal haben und die Hodensackfalten darstellen, und daß ein weiblicher Fötus angenommen
. a-
wird bei Identifizierung eines rechteckigen, auffallenden Echos in derselben Kontinuitätslinie wie die untere Bauchdecke und die von dem Schambereich vorsteht und in eine Richtung zeigt, welche eine Orientierung parallel zur Achse der Wirbelsäule hat und die die Klitoris repräsentiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallabbildung in der transversalen und der longitudinalen Ultraschallabtastebene während der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche wiederholt wird.
6. Ultraschalluntersuchungsvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Erkennen einerseits einer Echostruktur bestehend aus einem einzigen hellen Echo und zwei nebeneinanderliegenden weniger hellen Echos im Abstand davon und andererseits zum Erkennen eines rechteckigen Echosignals zwischen zwei parallelen linearen Echosignalen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Ultraschallwandler und durch eine digitale Echtzeitultraschalleinrichtung in Linearanordnung, die mit dem Ultraschallwandler verbunden ist und deren Signale auf eine Anzeigevorrichtung gegeben werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß sie zur Untersuchung in zwei unterschiedlichen Abtastebenen verwendet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Untersuchung in einer vertikalen sowie in einer longitudinalen Abtastebene verwendet wird.
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