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Präzisionsgleitlager
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Die Erfindung betrifft ein Präzisionsgleitlager, insbesondere für
drehbewegte Teile in hochgenauen Feinmeßgeräten und Präzisionsmaschinen.
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Aus der IE-AS 1 425 920 ist ein Radialgleitlager mit gleichmäßig über
den UmSang der lagerfläche verteilten, doppel-T-förmigen Nuten bekannt, wobei die
Nuten durch Bohrungen des lagerkörpers mit einem unter Druck stehenden Schmiermittel
beschickt werden. Die axialen Enden des Lagerkörpers sind nutenfrei.
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Ein weiteres hydrostatisches Gleitlager ist in der DE-AS 1575 683
beschrieben und dargestellt. Die lagerfläche dieses Lagers weist in Umfangrichtung
mit Abstand voneinander angeordnete, mit Druckmittel beschickte und Jeweils einen
Teil der lagerfläche rahmenartig umschließende Vertiefungen auf, die durch durchgehend
glatte lagerflächenbereiche voneinander getrennt sind. Die axial von Drucktaschen
und in Umfangrichtung von die Drucktaschen miteinander verbindenden Nuten rahmenartig
umschlossenen lagerflächenteile besitzen mindestens eine Abströmöiffiung für das
Druckmittel.
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Beide Gleitlager sind hydrostatische lager, bei denen das Schmiermittel
unter hohem Druck steht, damit sich zwischen den zusammenwirkenden lagerflächen
ein statischer Schmierfilm ausbildet.
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Insbesondere bei hochgenauen Beinmeßgeräten, bei denen große Massen
drehbar mit höchster Genauigkeit gelagert werden müssen, sind derartige mit unter
Druck stehendem Schmiermittel beschickte Lager zu aufwendig und auch von der Sauberkeit
des Umfeldes her nicht einsetzbar. Es muB ein geschlossener Schmiermittelkreislauf
verwirklicht sein. Auch wird bei diesen lagern, wenn sie mit Schmiermittel versehen
sind, welches nicht unter Druck steht, nicht an allen Stellen der Lager flächen
eine gleichmäßige Schmierung erreicht.
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Auch ist es bei derartigen Lagern ungünstig, parallel zur lagerachse
verlaufende Kanäle vorzusehen, durch die, wenn sie verstopft sind, die Olzufuhr
zu einzelnen Bereichen unterbrochen ist. Außerdem sind axiale Kanäle schwerer zu
fertigen.
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Es ist Ziel der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu
beseitigen und ein Präzisionsgleitlager zu schaS-fen, welches mit geringem Aufwand
bestellbar ist und welches eine hohe Zuverlässigkeit besitzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Präzisionsgleitlager
zu schaffen, bei welchem durch besondere Ausbildung und Anordnung der Schmiernuten
unter Beibehaltung eines geringsten Spiels, bei kleiner Drehzahl und hoher Belastung
ohne unter Druck stehendem Schmiermittel eine gleichmäßige Schmierung erreicht wird.
Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe bei einem Präzisionslager, umfassend einen Lagerkörper, in dessen
innerer lagerfläche mehrere, in Richtung der Achse des Lagerkörpers in einer Reihe
hintereinander angeordnete, breite, flache Schmiernuten eingearbeitet sind, und
daß in Umfangrichtung, im Abstand voneinander, mehrere solcher Reihen von Schmiernuten
vorgesehen sind, wobei die Schmiernuten durch Kanäle miteinander verbunden sind,
dadurch gelöst, daß die Schmiernuten benachbarter Reihen in Richtung der Achse des
lagerkörpers zueinander versetzt sind, derart, daß einem schmiernutfreien Bereich
einer Reihe Jeweils eine Schmiernut der benachbarten Reihen zugeordnet ist.
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Dabei ist es vorteilhaft, daß sich die Schmiernuten benachbarter Reihen
in Richtung der Achse des Lagerkörpers tiberlappen.
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Zur gleichmäßigen Versorgung der Schmiernuten mit Schmiermittel ist
es vorteilhaft daß die Schmiernuten durch umlaufende Verteilerkanäle verbunden sind.
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Das erfindungsgemäße Präzisionsgleitlager gewährleistet bei hoher
Belastung, geringen Drehzahlen und geringem Spiel eine gleichmäßige, zuverlässige
Schmierung der Lagerfläche auch in beliebiger Gebrauchslage. Das notwendige sehr
geringe lagerspiel wird durch die Breite der Schmiernuten nicht negativ beeinflußt.
Der technologische Aufwand ftfr die Herstellung der Schmiernuten und Verteilerkanäle
ist bei lagern mit zglindrischen oder kegelförmigen lagerflächen gering.
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Schmiernuten und Verteilerkanäle können durch Fräsen oder Schleifen
hergestellt werden. Zur zuverlässigen Funktion des Präzisionslagers unter den angegebenen
Bedingungen ist es nicht notwendig, daß das Schmiermittel dem Lager unter Druck
zugefQbrt wird. Durch den Verlauf der Yerteilerkanäle in Umfangrichtung stören Verstopfungen
dieser Kanäle die Funktion des lagers nicht.
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert
werden. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 einen Längsschnittb Fig. 2 einen Querschnitt
a-8 und Fig. 3 einen Querschnitt 3-3 durch das Mager.
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Das Präzisionsgleitlager umfaßt einen Lagerkörper 1, in dessen innerer
Iageriläche 2 mehrere in Richtung des Lagerkörpers 1 in Reihen hintereinander angeordnete,
breite, flache Schmiernuten 3; 4 eingearbeitet sind. In Umfangrichtungsind im Abstand
voneinander mehrere Reihen solcher Schmiernuten 3; 4 vorgesehen. Die Schmiernuten
3; 4 sind durch Verteilerkanäle 5 mineinander verbunden, die in Umiangrichtung verlaufen.
Im Lagerkörper 1 ist eine Welle 6 gelagert.
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Die Schmiernuten 3 der einen Reihe sind zu den Schmiernuten 4 der
benachbarten Reihen in Richtung der Achse des legerkörpers 1 zueinander versetzt
und zwar so, daß einem schmiernutfreien Bereich einer Reihe jeweils eine Schmiernut
der benachbarten Reihen zugeordnet ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn sich die Schmiernuten 3; 4 benachbarter Reihen
in Richtung der Achse des lagerkörpers 1 ein wenig tiberlappen.
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Diese Anordnung der Schmiernuten ist sowohl fiir Präzisionsgleitlager
mit zylindrischer als auch mit kegeliger legerfläche 2 mit Erfolg anwendbar. Im
Äusführungsbeispiel wurde sich auf ein Lager mit zylindtrischer legerfläche 2 der
Einfachheit halber beschränkt,
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