Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Knacken oder Zerdrücken
von Nüssen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Knacken oder Zerdrücken von
Nossen ist beispielsweise aus der DE-PS 5 36 107 bekannt.
Hierbei wird durch den Behälter eine Gewindespindel geführt, die
eine durch eine Aufnahmeöffnung in die Aufnahmekammer des Behälters
eingebrachte Nuß zerdrückt, wobei die Schaftaufbringung zum Zer
drücken der Nuß ausschließlich durch Drehen der Gewindespindel
erfolgt.
Nachteilig bei dieser Art eines Nußknackers ist einmal, daß auf
grund der relativ großen Steigung des Gewindes der Gewindespindel
und des Behälters, die erforderlich ist, um eine Nuß in angemessener
Zeit zu knacken, die Gefahr sehr groß ist, die Nuß so weit zu zer
drücken, daß das Nußfleisch praktisch so weit zerstört und mit den
zerbrochenen Nußschalen vermischt wird, daß es nicht mehr genieß
bar ist. Zum anderen besteht auch die Gefahr, daß beim Zerdrücken
einer Nuß einzelne Stücke der Nußschale aus der Einwurföff
nung herausspritzen, was ja gleichbedeutend mit einer Verunrei
nigung umliegender Möbelteile oder des Fußbodens ist.
Eine weitere gattungsgemäße Vorrichtung, die ebenfalls als Spindel
presse arbeitet, ist durch das DE-G 82 04 231.4 bekannt. Dabei
ist am Ende der Gewindespindel ein Schieber angeordnet, der mit
einer Gegenplatte zusammenarbeitet, die ihrerseits eine wannen
artige oder eine kerbenartige Verteifung aufweist. Mit dieser
Vorrichtung läßt sich aber trotz des seitlich ausladenden Schie
bers immer nur eine Nuß knacken, wobei auch hier der Nachteil be
steht, daß die zerberstenden Schalen zur Seite wegspritzen können.
Auch hier besteht die Gefahr, daß die Nußkerne zerquetscht werden.
Auch ist es bei keiner der bekannten Vorrichtungen möglich, auf
sinnvolle Art und Weise mehrere Nüsse gleichzeitig zu knacken.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der die
Nußschalen in der Aufnahmekammer festgehalten werden, ein Zer
quetschen der Nußkerne weitgehend vermieden wird und die Möglich
keit besteht, eine Anzahl von Nüssen gleichzeitig zu knacken.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufge
führten Merkmale gelöst.
Mit der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung ist es nun
möglich, die Aufnahmekammer mit einer Mehrzahl von zumindest
gleichartigen Nüssen zu beschicken, um anschließend durch Auf
schrauben des Oberteiles die Nüsse festzusetzen und eventuell
anzuknacken und danach durch Druck auf die Vorrichtung die Nüsse
unter Schonung der Kerne endgültig aufzuknacken. Die Nußkerne
bleiben ebenso in der Vorrichtung wie die Nußschalen, wobei ein
Herausspritzen der Nußschalen vollkommen unmöglich sit. Erst
nach Öffnen der Vorrichtung durch Aufschrauben ist ein Heraus
nehmen der Nußkerne bzw. ein Ausschütten der Nußschalen möglich.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das
Unterteil der Vorrichtung aus einem Griffteil, einem damit ver
bundenen Sockelteil und einer auf das Sockelteil aufgeschraubten
Hülse besteht, die ein Außengewinde aufweist, auf das das Ober
teil aufschraubbar ist. Dabei bildet die dem Griffteil abgewandte
Stirnfläche des Sockelteiles eine Druckfläche der Vorrichtung.
Durch Drehen der Hülse kann die Höhe der Aufnahmekammer, die
durch die Druckfläche des Sockelteiles und den Mantel der Hülse
bestimmt ist, verändert werden, so daß eine Einstellung auf die
Größe der jeweils zu knackenden Nuß möglich ist.
Nach dem Aufschrauben des Oberteiles auf die Hülse,deren Außen
gewinde nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung als
Bewegungsgewinde, beispielsweise als Trapezgewinde, ausgestaltet
ist, erfolgt je nach Härte der zu knackenden Nußschale eine
Wechselwirkung zwischen dem Außen- und Innengewinde der Hülse.
Sobald dabei die aufzubringende Kraft bzw. das aufzubringende
Drehmoment größer wird, wird aufgrund der größeren Steigung das
Außengewinde geklemmt, während das Oberteil mitsamt der Hülse
über deren Innengewinde mühelos weitergedreht werden kann, und
zwar solange, bis die Nußschale zumindest angeknackt ist, Zum
weiteren Knacken der Nuß kann nun in beschriebener Weise durch
das große Spiel zwischen dem Außengewinde der Hülse und dem
zugeordneten Gewinde des Oberteiles eine Kipp-Druckbewegung voll
zogen werden, mit der die Nußschale soweit geknackt wird, daß
der Nußkern einwandfrei herausnehmbar ist. Dabei ist selbst
verständlich von Vorteil, daß durch das große Spiel der einander
zugeordneten Gewinde der Hülse einerseits und des Oberteiles
andererseits zwar eine axiale Bewegung möglich ist, diese jedoch
in ihrem Hub soweit begrenzt ist, daß ein Zerquetschen des Nuß
kernes ausgeschlossen ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die Unter
ansprüche gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand bei
gefügter Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung in einer
geschnittenen Seitenansicht dargestellt,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 3 die Vorrichtung nach der Fig. 1, bei der die Einzelteile
explosiv in einer Seitenansicht dargestellt sind,
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß der
Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Gewindes in einer Schnittdarstellung.
Die in der Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zum Knacken oder Zer
drücken von Nüssen besteht in der Hauptsache aus einem Unterteil 20
sowie einem mit dem Unterteil 20 verschraubten Oberteil 30. Das
Unterteil 20 wiederum setzt sich zusammen aus einem Griffteil 21,
einem Sockelteil 22 sowie einer Hülse 23. Das Sockelteil 22 ist
dabei ringförmig ausgebildet, übergreift mit seiner Außenfläche
einen ringförmigen Ansatz 25 des Griffteiles 21 und ist mit Hilfe
einer Schraube 26, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittig
angeordnet ist, fest verschraubt.
Auf seiner äußeren Mantelfläche weist das Sockelteil 22 ein
Gewinde 24 auf, das an dem dem Griffteil 21 abgewandten Ende
durch einen umlaufenden Ring 28 begrenzt wird. Dieser ist in
seinem äußeren Durchmesser kleiner als der lichte Durchmesser
der Hülse 23, jedoch größer als der Kerndurchmesser des Ge
windes 24. Die mit einem Innengewinde versehene Hülse 23 ist
auf das Sockelteil 22 aufgeschraubt, und zwar vor einer end
gültigen Montage von der dem Ring 28 gegenüberliegenden Seite
des Sockelteiles 22 aus. Dies ist besonders deutlich in der
Fig. 3 zu erkennen.
Der Ring 28 verhindert, daß die Hülse 23 im fertigmontierten
Zustand von dem Sockelteil 22 abgedreht werden kann.
Die dem Griffteil 21 abgewandte Bodenfläche 27 des Sockel
teiles 22 bildet zusammen mit der Bodenfläche 32 des Oberteiles
30 die Druckflächen, über die die entsprechende Druckkraft auf
die zu knackenden Nüsse aufgebracht wird.
Zur Arretierung von Nüssen, die im weitesten Sinne keine kugelige
Raumform aufweisen, beispielsweise Paranüssen, ist auf der dem
Oberteil 30 zugewandten Bodenfläche 27 ein erhabener umlaufender
Ring 29 vorgesehen, der selbstverständlich zur Zweckerfüllung auch
Unterbrechungen aufweisen kann, mit dessen Hilfe eine eingelegte
Nuß auch während des Knackvorganges einwandfrei in ihrer Lage
gehalten wird.
Wie in der Fig. 3 zu erkennen ist, weist die dem Griffteil 21
zugewandte Stirnseite der Hülse 23 eine sich in Achsrichtung er
streckende Nase 14 auf. Diese bewirkt, daß bei einem zu starken
Schrauben der Hülse 23 diese mit ihrer Stirnseite sich nicht
so weit in das Griffteil 21 einschneidet, daß sie, wenn über
haupt, nur sehr schwer gelöst werden kann. Durch die Nase 14
ist somit ein einfaches Lösen der Hülse 23 dann möglich, wenn
diese zu fest angeschraubt ist.
Da sich in den Gewindegängen des gemeinsamen Gewindes des Sockel
teiles 22 und der Hülse 23 Schmutzpartikel, beispielsweise
kleinere Nußschalenreste, festsetzen können, die unter Umständen
die einwandfreie Schraubmöglichkeit behindern, sieht eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, daß das Gewinde
zumindest an einer Stelle in Achsrichtung verlaufend freigeschnitten
ist. Dieser Freischnitt erfolgt zweckmäßigerweise an dem Innen
gewinde der Hülse 23 und bewirkt, daß bei jeder Drehbewegung der
Hülse 23 die Gewindegänge des Sockelteiles 22 freigeräumt werden,
wobei die abfallenden Schmutzpartikel, die jedoch mengenmäßig
sehr gering sind, im Bereich des Griffteiles 21 gesammelt werden.
Eine verdrehsichere Lage des Sockelteiles 22 zum Griffteil 21
ist besonders deutlich in der Fig. 4 gezeigt. Dabei sind in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel an der Innenfläche des Sockel
teiles 22 in Längsrichtung verlaufende Federn 12 angeformt, die
in zugeordnete und in gleicher Richtung verlaufende Nuten, die in
dem Ansatz 25 des Griffteiles 21 vorgesehen sind, eingreifen.
Zur besseren Handhabung der Vorrichtung, d. h. insbesondere um
die Griffähigkeit des Griffteiles 21 zu erhöhen, ist nach einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
das Griffteil 21 mit einer Grifföffnung 13 zu versehen, in der
bei Gebrauch ein Finger eingelegt werden kann, so daß die Hand
habung der Vorrichtung erleichtert wird.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist in der Fig. 2
dargestellt. Das Oberteil 30 weist hierbei eine Gewindeöffnung auf,
die in Achsrichtung verläuft und die von einem Gewindestopfen 41
durchtreten wird, dessen Gewindedurchmesser geringfügig kleiner ist
als der lichte Durchmesser der Aufnahmekammer 40 des Unterteiles 20.
Nach Einlegen einer Nuß wird das Oberteil 30 auf das Unterteil so
weit aufgeschraubt, bis ein erster Widerstand zu verspüren ist, bzw.
bis die Nuß hörbar angeknackt ist. Sodann kann über das erfindungs
gemäß ausgebildete Gewinde zwischen dem Oberteil 30 und dem Unter
teil 20 in einer Kippbewegung so weit Druck ausgeübt werden, daß
die Schale vollends zerbirst. Die Druckflächen der Vorrichtung
werden bei diesem Ausführungsbeispiel einmal durch die Bodenfläche
des Unterteiles 20 und zum anderen durch die im Innern der Vor
richtung liegende Stirnfläche des Stopfens 41 gebildet. Mit Hilfe
dieses Stopfens, der je nach Größe der eingelegten Nuß durch Drehen
seine Stellung gegenüber dem Unterteil 20 verändert, wird auch
die Höhe der Aufnahmekammer 40 verändert.
In der Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Gewindes zwischen dem Unterteil 20 und dem Oberteil 30 gezeigt. Dabei
ist das Gewinde als Trapezgewinde ausgebildet. Ebenso ist es aber
auch möglich, alle anderen Formen von Bewegungsgewinden wie beispiels
weise Flachgewinde, Rundgewinde oder dergleichen zu verwenden.
Wichtig ist jedoch erfindungsgemäß, daß die einander zugeordneten
Gewinde in seitlicher und/oder axialer Richtung ein erhebliches Spiel
zueinander aufweisen. Im vorliegenden Beispiel ist ein Spiel in beiden
Richtungen vorgesehen. Dadurch bedingt ist die Möglichkeit gegeben,
das Oberteil 30 sowohl zu kippen als auch über einen begrenzten
Bereich in axialer Richtung zu bewegen, wobei eine Kippkante in
aller Regel von der eingelegten Nuß gebildet wird. Dabei soll die
axial mögliche Bewegungsstrecke so ausgelegt sein, daß ein
Zerquetschen des Nußkernes nicht möglich ist.
Beim Knacken einer Nuß wird das Oberteil 30 durch Aufschrauben
auf das Unterteil 20 und den durch die Nuß entgegengebrachten
Widerstand so weit nach oben gedrückt, daß die oberen Flanken
des Gewindes sich an den unteren Flanken des Unterteilgewindes
abstützen. Der Abstand zwischen der Flankenunterseite des
Oberteilgewindes zur Flankenoberseite des Unterteilgewindes
bestimmt jetzt praktisch den Hub, der mit dem Oberteil 30 voll
zogen werden kann.
Neben der in den Fig. 1-3 dargestellten Möglichkeit, den
Ring als separates Teil auszubilden und einzusetzen, ist es auch
möglich, diesen mit dem Sockelteil 22 oder dem Griffteil 21
einstückig zu gestalten, insbesondere dann, wenn die entspre
chenden Teile aus Kunststoff gefertigt sind.