DE3532501A1 - Vorrichtung zur sauerstoffanreicherung von fluessigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zur sauerstoffanreicherung von fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sauer
stoffanreicherung von Flüssigkeiten, insbesondere
von Abwasser in Belebungsbecken von Kläranlagen,
bestehend aus einer oder mehreren Mischkammern mit
Anschlüssen für eine Flüssigkeits- und Sauerstoffzu
führung, einer Flüssigkeitszuführungseinrichtung,
mit der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbecken in
jede Mischkammer pumpbar ist, einer Sauerstoffzufüh
rungseinrichtung, mit der Sauerstoff oder Luft in
jede Mischkammer unter Druck einleitbar ist, und
eine oder mehrere Ausstoßöffnungen für das Sauer
stoff- bzw. Luft-Flüssigkeit-Gemisch für jede Misch
kammer.
In Belebungsbecken von Kläranlagen kommt es darauf
an, durch Sauerstoffanreicherung des Abwassers
möglichst gute Wachstumsbedingungen für Mikroorga
nismen, die organische Verbindungen abbauen, herzu
stellen. Daher wird ein für die biologischen
Prozesse günstiger Sauerstoffeintrag in der zu
behandelnden Flüssigkeit angestrebt.
Bekannte Vorrichtungen zur Sauerstoffanreicherung
von Flüssigkeiten der genannten Art sind sogenannte
Tauchbelüfter. Diese besitzen im allgemeinen eine
oder mehrere Mischkammern, in denen ein die jeweili
ge Mischkammer im wesentlichen ausfüllender Wasser
strahl mit Luft, die über ein Gebläse in die
Mischkammer eingeleitet wird, vermischt wird. Das
mit Luftblasen angereicherte Wasser wird durch
Ejektoren in die Umgebung des Tauchbelüfters ausge
stoßen. Dabei geschieht der Sauerstoffeintrag in das
zu belüftende Wasser in der Mischkammer und außer
halb des Tauchbelüfters an der Oberfläche der
gebildeten Luftblasen und während der Zeit, in der
die Luftblasen im Wasserbecken verbleiben. Der
damit erzielte Sauerstoffeintrag ist für viele
Prozesse, die ein Belüften größerer Wassermengen
erfordern, ausreichend. Bei anderen Prozessen, wie
z.B. Belebtschlammverfahren, ist ein höherer Sauer
stoffeintrag bei den zu behandelnden Abwässern
wünschenswert, als dieser durch die bekannten
Belüftungsvorrichtungen erreicht werden kann.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Sauerstoffanreicherung von Flüs
sigkeiten, insbesondere von Abwasser in Belebungs
becken von Kläranlagen zu schaffen, die einen für
die biologischen Prozesse günstigen Sauerstoffein
trag ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
jede Mischkammer ein im oberen Bereich geschlossenes
Gehäuse und einen oder mehrere darin angeordnete
Zwischenböden mit gegeneinander versetzten Durch
lässen aufweist, die Anschlüsse für eine dosierte
Flüssigkeits- und Sauerstoffzuführung oberhalb des
obersten Zwischenbodens und die Ausstoßöffnung oder
-öffnungen im oder seitlich vom Boden des Gehäuses
vorgesehen sind.
Durch die erfindungsgemäße Konstruktion der Misch
kammer kann eine optimal große Flüssigkeitsoberflä
che, an der der Sauerstoffeintrag stattfindet, im
Verhältnis zum Flüssigkeitsvolumen bereitgestellt
werden. Dazu muß die Flüssigkeits- und Gaszufuhr so
dosiert werden, daß sich ein wenige Millimeter
starker Flüssigkeitsfilm über die zur Verfügung
stehende Oberfläche ausbreitet. Insbesondere ist die
Mischkammer mit einem solchen Gasdruck zu beauf
schlagen, daß der Gasraum sich im Innern der Misch
kammer bis oberhalb der in ihrem unteren Bereich
vorgesehenen Ausstoßöffnung bzw. -öffnungen er
streckt. Bei geeignetem Druck kann der Flüssigkeits
film sich sowohl über die Oberseite als auch die
Unterseite der Zwischenböden und die Seitenwände der
Mischkammer erstrecken. Durch die gegeneinander
versetzte Anordnung der Durchlässe wird erreicht,
daß die Flüssigkeit auf ihrem Wege vom Eintritt in
die Mischkammer bis zur Ausstoßöffnung über die
gesamte Fläche der Zwischenböden und ggfs. der
Seitenwände der Mischkammer fließt. Die Flußge
schwindigkeit kann dabei und muß dabei zur Herstel
lung eines dünnen Films gering gehalten werden. Es
hat sich herausgestellt, daß die aus der Ausstoßöff
nung bzw. den Ausstoßöffnungen austretende unter
Druck stehende Flüssigkeit einen optimalen Sauer
stoffsättigungsgrad aufweist. Nach ihrem Austritt in
das Flüssigkeitsbecken wird aufgrund ihrer
Partialdruckdifferenz ein Sauerstoffaustausch mit
der Restflüssigkeit bewirkt. Diese wird infolge der
durch den Flüssigkeitskreislauf erzeugten Strömung
und Turbulenzen in dem angestrebten Grade mit
Sauerstoff angereichert. Über eine Sauerstoffmeßson
de kann die Flüssigkeits- und Gaszufuhr automatisch
dosiert und damit der Prozeß optimal gesteuert
werden. Außerdem kann ein Schwimmer zur richtigen
Einstellung der Flüssigkeitshöhe in der Mischkammer
vorgesehen sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Misch
kammer quaderförmig ausgebildet, wobei die Zwischen
böden in einer horizontalen Dimension den Innenab
messungen der Mischkammer entsprechen und in der
anderen horizontalen Dimension bis auf einen Ab
stand an die Innenwand der Mischkammer heran
reichen und dort die Durchlässe bilden und wobei die
Durchlässe abwechselnd an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden der Mischkammer angeordnet sind. Diese
Ausgestaltung der Mischkammer zeichnet sich durch
ihre konstruktive Einfachheit aus. Sie kann mit
einem Minimum an Aufwand hergestellt werden und
bietet dennoch den gesamten technischen Vorteil der
Erfindung.
Bei dieser Ausführungsform ist zweckmäßig die
Mischkammer an ihrer Unterseite offen gestaltet, so
daß die Ausstoßöffnung durch die gesamte Unterseite
der Mischkammer gebildet wird.
Weiterhin wird vorzugsweise der Anschluß für die
Flüssigkeitszuführung in der dem Durchlaß des ober
sten Zwischenbodens gegenüberliegenden Wand der
Mischkammer mittig angeordnet. Bei dieser Ausbil
dung fließt die eintretenden Flüssigkeit über den
gesamten obersten Zwischenboden, über den sie sich
aufgrund der mittigen Anordnung des Flüssigkeitsein
lasses gleichmäßig ausdehnt.
Der Anschluß für die Sauerstoffzuführung wird zweck
mäßigerweise in der oberen Stirnseite der Mischkam
mer angeordnet. Der Gaseintritt ist dadurch optimal
über dem ersten Zwischenboden angebracht.
Um zur angestrebten Sauerstoffanreicherung einen
möglichst hohen Gasdruck zu erreichen, wird be
vorzugt die Mischkammer im Flüssigkeitsbecken so
angebracht, daß sie völlig unterhalb der Flüs
sigkeitsoberfläche angeordnet ist. Je tiefer die
Mischkammer in die Flüssigkeit eingetaucht ist,
desto größer muß der Gasdruck in der Kammer sein, um
ein Eindringen der Flüssigkeit durch die Ausstoßöff
nung oder -öffnungen zu verhindern. Ein hoher Druck
ist wünschenswert, da er einen besseren Sauerstoff
austausch bewirkt. Außerdem wird dadurch eine hohe
Partialdruckdifferenz zwischen der aus der Mischkam
mer ausgestoßenen Flüssigkeit und der Restflüssig
keit erreicht, so daß auch die Sauerstoffanreiche
rung der Restflüssigkeit verbessert wird.
Die Flüssigkeitszuführungseinrichtung kann eine
Tauchpumpe mit einer an die Mischkammer angeschlos
senen Druckleitung umfassen.
Andererseits wird insbesondere für größere Flüssig
keitsbecken eine Flüssigkeitszuführungseinrichtung
bevorzugt, die eine oder mehrere Leitungen umfaßt,
die an von der Mischkammer entfernt liegenden Stel
len Flüssigkeitseintrittsöffnungen aufweisen und
zwischen die eine oder mehrere Umwälzpumpen geschal
tet sind. Die Leitungen mit den darin vorgesehenen
Flüssigkeitseintrittsöffnungen können im Flüssig
keitsbecken so installiert sein, daß eine optimale
Zirkulation der Flüssigkeit aufgrund des Prozesses
und damit eine optimale Sauerstoffanreicherung im
Flüssigkeitsbecken gewährleistet sind. Die Leitungen
können durch auswechselbare Fertigteile so gestaltet
sein, daß sie nach den jeweils besten Bedingungen
einsetzbar sind. Zwischen der oder den Pumpen und
dem Anschluß für die Flüssigkeitszuführung in der
Mischkammer sind zweckmäßigerweise eine oder mehrere
Rückschlagklappen vorgesehen.
Eine optimale Flüssigkeitszirkulation auch aus den
unteren Flüssigkeitsschichten kann dadurch erreicht
werden, daß die die Flüssigkeitseintrittsöffnungen
aufweisenden Abschnitte der Leitungen im Bodenbe
reich des Flüssigkeitsbeckens angeorndet sind.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein zur
Installation der Vorrichtung in einem Flüssig
keitsbecken dienendes und an dessen Rand befestigba
res Rohrgestell vorgesehen, in das die Leitungen der
Flüssigkeitszuführungseinrichtung integriert sind
und an dem die Mischkammer befestigbar und über ein
Anschlußteil anschließbar ist. Ein solches Rohrge
stell kann als einfache Konstruktion ausgebildet
sein und dient gleichzeitig als Träger der
Mischkammer und als Flüssigkeitszuführungsleitung.
Auch alle anderen Bestandteile der Vorrichtung kön
nen an diesem Rohrgestell angebracht sein. Die
Mischkammer kann ferner am Rohrgestell in vertikaler
Richtung verschiebbar angeordnet sein, daß sie zur
Einstellung eines günstigen Gasdrucks in ihrem
Innern in eine geeignete Tiefe unterhalb der
Flüssigkeitsoberfläche versetzbar ist. Das An
schlußteil kann dabei als flexibler Schlauch ausge
bildet sein.
Als Sauerstoffquelle kann atmosphärische Luft die
nen. Um einen optimalen Sauerstoffeintrag zu erhal
ten, werden jedoch bevorzugt eine oder mehrere Sau
erstoffflaschen als Gasquelle verwendet. Diese kön
nen auf dem Trägergestell der Vorrichtung, außer
halb des Flüssigkeitsbeckens oder auch innerhalb
eines flachen Beckens installiert werden. Zum An
schluß an die Mischkammer kann ein flexibler
Schlauch vorgesehen sein.
Weiterhin ist in einer bevorzugten Ausführungsform
das Rohrgestell so ausgebildet, daß es über ein
Scharnier am Rand des Flüssigkeitsbeckens befestig
bar ist und ein Hebelteil, durch dessen Betätigung
die gesamte Vorrichtung aus dem Flüssigkeitsbecken
herausschwenkbar ist, und Gegenlagen aufweist, mit
denen es in der Betriebsstellung durch sein Eigenge
wicht an Beckenpartien anliegt. Diese Konstruktion
hat beträchtliche Vorteile für die Montage und War
tung der Vorrichtung. Als Gegenlagen können Stellen
des Rohrgestells vorgesehen sein, die in der Be
triebsstellung am Beckenrand, an der Beckenwand
oder am Beckenboden anliegen.
Bei einer besonders einfachen Ausgestaltung des
Rohrgestells sind zwei parallel zueinander verlau
fende Rohrleitungen mit einem im wesentlichen verti
kalen, etwa bis zum Beckenboden reichenden Ab
schnitt und einem daran anschließenden im wesent
lichen horizontalen Abschnitt vorgesehen, wobei am
vertikalen Abschnitt jeder Rohrleitung eine Umwälz
pumpe und darüber ein Rückschlagventil zwischenge
schaltet sind und in Höhe des Beckenrandes ein senk
recht dazu verlaufendes Seitenrohr angeformt ist,
dessen anderes Ende nach außen umgebogen ist und
eine Scharnierachse bildet, in Höhe der Seitenrohre
zwischen den beiden Rohrleitungen ein mit diesen
in Verbindung stehendes Querrohr mit einem mittigen
Anschlußnippel für das Anschlußteil angeordnet ist,
die Mischkammer unterhalb der Seitenrohre an diesen
und an den Rohrleitungen befestigt ist und wobei
die beiden Rohrleitungen über das Becken hinausra
gen und einen vom Beckenrand her erreichbaren Griff
bilden. Die Länge der horizontalen Abschnitte der
beiden Rohrleitungen und deren Abstand zueinander
können so gewählt werden, daß sich eine optimale
Verteilung der Flüssigkeitsentnahme im Bodenbereich
des Flüssigkeitsbeckens ergibt. Die über das Flüs
sigkeitsbecken hinausragenden Teile der beiden Rohrleitungen
bilden ein Hebelteil mit einem vom Beckenrand
her erreichbaren Griff. Zur leichteren Betätigung
des Hebelteils kann dieses weiterhin mit einem
Gegengewicht versehen sein. Dann kann z. B. zu Reinigungszwecken
die Vorrichtung leicht aus dem Flüssigkeitsbecken
herausgeschwenkt werden. Insbesondere
bei einem flexiblen Schlauchanschluß für die Flüssigkeitszuführung
kann die Reinigung der Mischkammer
in einfacher Weise vorgenommen werden, ohne daß
eine Demontage erforderlich ist. Dazu wird der mit
dem Rohrleitungssystem verbundene Schlauch gelöst
und ein Leitungswasseranschluß hergestellt.
Weiterhin sind in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
die horizontalen Abschnitte der beiden Rohrleitungen
an zur Mischkammer entfernt liegenden
Stellen mit senkrecht nach oben und nach außen gerichteten
Rohrstücken mit stirnseitigen Eintrittsöffnungen
versehen. Durch die so ausgebildeten verzweigten
Flüssigkeitsentnahmestellen wird eine günstige
Absaugwirkung im Bodenbereich des Flüssigkeitsbeckens
und damit eine wirksame Horizontal- und
Vertikalbewegung der Flüssigkeit erreicht. Der Sauerstoffeintrag
in die Flüssigkeit hat sich bei dieser
konstruktiv einfachen Ausführungsform als erhebliche
Verbesserung gegenüber den bekannten Belüftungsvorrichtungen
erwiesen. Neben einer automatischen
Dosierung der Flüssigkeits- und Gaszufuhr
kann auch eine Vorrichtung zur akustischen Erinnerung
bei Sauerstoffmangel in die Vorrichtung integriert
werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht und wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des in einem
Belebungsbecken installierten Aus
führungsbeispiels mit teilweise aufge
schnittener Mischkammer und
Fig. 2 einen Schnitt durch die Mischkammer längs der Li
nie II-II in Fig. 1.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, umfaßt die Vorrichtung
im wesentlichen eine Mischkammer 1 mit Anschlüssen 2
und 3 für eine Flüssigkeits- bzw. Sauer
stoffzuführung, eine Flüssigkeitszuführungseinrich
tung 4, mit der Flüssigkeit aus dem Becken in die
Mischkammer 1 gepumpt wird, eine Sauerstoffzufüh
rungseinrichtung 5, mit der Sauerstoff in die Misch
kammer 1 unter Druck eingeleitet wird, und eine Aus
stoßöffnung 6 für das Sauerstoff-Flüssigkeit-Ge
misch an der Unterseite der Mischkammer 1. Wie ins
besondere Fig. 2 verdeutlicht, besteht die Misch
kammer 1 aus einem quaderförmigen Gehäuse 7, das bis
auf die Anschlüsse 2 und 3 an seiner Oberseite und
seitlich geschlossen ist, mit mehreren Zwischenböden
8, wobei die Zwischenböden 8 gegenseitig versetzte
Durchlässe 10 aufweisen. Der Anschluß 2 für die
Flüssigkeitszuführung ist in einer Seitenwand 11
oberhalb des obersten Zwischenbodens und der An
schluß 3 für die Gaszuführung in der oberen
Stirnseite 12 des Gehäuses 7 angeordnet.
In dem betrachteten Ausführungsbeispiel entsprechen
die Zwischenböden 8 in einer horizontalen Dimension
den Innenabmessungen des Gehäuses 7 und reichen zur
Bildung der Durchlässe 10 und der Ausstoßöffnung 6
bis auf einen Abstand abwechselnd an zwei
gegenüberliegende Innenwände des Gehäuses 7 heran.
Der Anschluß 2 ist in der dem Durchlaß des obersten
Zwischenbodens entgegengesetzten Seitenwand 11 des
Gehäuses 7 angeordnet. Das Gehäuse weist ferner, wie
in Fig. 1 dargestellt, an seinen vertikalen Seiten
kanten Gleitführungen 9 zum vertikalen Verschieben
der Mischkammer 1 auf.
Fig. 2 zeigt die Mischkammer 1 im Betriebszustand.
Die Mischkammer 1 ist im Flüssigkeitsbecken völlig
unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche angeordnet.
Durch die Anschlüsse 2 und 3 wird eine genau
dosierte Flüssigkeits- bzw. Gasmenge in die Misch
kammer 1 eingeleitet. Dabei ist der Gasdruck so
eingestellt, daß sich ein durchgehender Gasraum bis
unterhalb des untersten Zwischenbodens und wenige
Zentimeter oberhalb der Ausstoßöffnung 6 erstreckt.
Die Flüssigkeitszufuhr ist so dosiert, daß sich ein
gleichmäßiger Flüssigkeitsfilm 13 von etwa 10 mm
Stärke über die gesamte Ober- und Unterseite der
Zwischenböden 8 und die Seitenwände der Mischkammer
erstreckt und kontinuierlich vom obersten Zwischen
boden zur Ausstoßöffnung 6 der Mischkammer 1 ab
fließt. Dabei bildet die durch die Mischkammer 1
fließende Flüssigkeit eine relativ große Oberfläche
im Verhältnis zu ihrem Volumen. Durch die große
Oberfläche und durch die in der Mischkammer 1 beste
henden Druckverhältnisse wird ein optimaler Über
gang von Sauerstoff in die Flüssigkeit bis zur Sau
erstoffsättigung bewirkt. Nach Austreten der kompri
mierten Flüssigkeit durch die Ausstoßöffnung 6 aus
der Mischkammer 1 wird aufgrund der Partialdruck
differenz gegenüber der Restflüssigkeit an diese
Sauerstoff abgegeben. Damit erhält man eine gegen
über den bekannten Belüftungsverfahren erheblich
verbesserte und beschleunigte Sauerstoffanreiche
rung.
Wie in Fig. 1 weiterhin gezeigt wird, ist die
Mischkammer 1 an einem Rohrgestell 14 befestigt, das
sowohl als Träger als auch als Flüssigkeitszu
führungseinrichtung dient. Das Rohrgestell 14 be
steht im wesentlichen aus zwei Rohrleitungen 15 und
16 mit jeweils einem horizontalen Abschnitt 17 bzw.
18 und einem vertikalen Abschnitt 19 bzw. 20. An die
vertikalen Abschnitte 19 bzw. 20 jeder Rohrleitung
15 bzw. 16 ist in Höhe des Beckenrandes 21 ein
senkrecht verlaufendes Seitenrohr 22 bzw. 23 ange
formt, dessen anderes Ende nach außen umgebogen und
eine Schanierachse für ein am Beckenrand 21 befe
stigtes Schanier 24 bzw. 25 bildet. Die Seitenrohre
22 und 23 sind nach unten jeweils über ein rechtwin
kelig gebogenes Rohr 26 bzw. 27 mit den vertikalen
Abschnitten 19 bzw. 20 der beiden Rohrleitungen ver
bunden, so daß in dem Bereich zwischen den Seiten
rohren 22 und 23, den rechtwinkelig gebogenen Rohren
26 und 27 und den vertikalen Abschnitten 19 und 20
die Mischkammer 1 angeordnet ist. Die Mischkammer 1
ist über ihre Gleitführungen 9 an den längs der
vertikalen Abschnitte 19 und 20 der Rohrleitungen
und der vertikalen Abschnitte der rechtwinkelig
gebogenen Rohre 26 und 27 verschiebbar angeordnet.
Sie wird dabei von einer Kette, die in einem am
Beckenrand 21 befestigten Haken in ihrer Länge
veränderbar eingehängt ist, gehalten. Die vertikale
Verschiebung ist noch unten durch Anschläge 28
begrenzt, die an den Abschnitten 19 und 20 der
Rohrleitungen und den rechtwinklig gebogenen Rohren
26 und 27 angeformt sind. Die beiden an die
Rohrleitungen 15 und 16 anschließenden Enden der
Seitenrohre 22 und 23 sind über ein Querrohr 29
miteinander verbunden. Dieses Querrohr 29 weist
einen nach unten gerichteten mittigen Anschlußnippel
30 für ein Anschlußteil 31 auf. Über das mit den
Rohrleitungen 15 und 16 in Verbindung stehende
Querrohr 29 und das Anschlußteil 31 wird Flüssigkeit
in die Mischkammer 1 eingeleitet. Das Anschlußteil
31 ist als flexibler Schlauch ausgebildet. Unter
halb des Querrohrs 29 sind in den vertikalen
Abschnitten 19 und 20 der Rohrleitungen 15 und 16
jeweils eine Rückschlagklappe 32 bzw. 33 und
unterhalb der Anschläge 28 eine Umwälzpumpe 34 bzw.
35 zwischengeschaltet. Die vertikalen Abschnitte 19
und 20 der beiden Rohrleitungen reichen im
Betriebszustand der Vorrichtung bis zum Boden 36
des Belebungsbeckens. Die sich daran anschließenden
horizontalen Abschnitte 17 und 18 erstrecken sich
über eine bestimmte Länge, die sich nach den
Beckenmaßen richtet und für eine effektive Flüssig
keitsbewegung im Becken günstig ist. Sie dienen
gleichzeitig als Gegenlagen, mit denen das Rohrge
stell 14 durch sein Eigengewicht auf dem Boden des
Belebungsbeckens aufliegt. Längs der horizontalen
Abschnitte 17 und 18 sind in bestimmten Abständen in
abwechselnder Folge senkrecht nach oben und nach
außen gerichtete Rohrstücke 37 mit stirnseitigen
Flüssigkeitseintrittsöffnungen 38 angebracht. Durch
diese Konstruktion erhält man ein verzweigtes System
von Flüssigkeitseintrittsöffnungen 38 im Bodenbe
reich des Belebungsbeckens, in die Flüssigkeit in
vertikaler und horizontaler Richtung eingesaugt
wird. Im Zusammenwirken mit der entfernt davon
angeordneten Ausstoßzone ergibt sich eine günstige
vertikale und horizontale Flüssigkeitsbewegung, die
zu einer Durchmischung der verschiedenen Flüssig
keitsschichten in dem Belebungsbecken führt. Dadurch
stellen sich optimale Wachstumsbedingungen für die
den Klärprozeß bewirkenden Mikroorganismen ein.
Die vertikalen Abschnitte 19 und 20 ragen zur Bil
dung eines Hebelteils über das Belebungsbecken hin
aus. Sie sind an ihrem oberen Ende zum Beckenrand
hin gebogen und in Gestalt eines U-förmigen,
horizontalen Bügels miteinander verbunden. Dieser
Bügel bildet einen vom Beckenrand 21 her leicht
erreichbaren Griff 39. Durch Betätigung des Griffes
39 kann die gesamte Vorrichtung aus dem Belebungs
becken herausgeschwenkt werden. Zur Vereinfachung
dieses Vorgangs kann ein geeignetes Gegengewicht
am oberen Ende des Rohrgestells 14 vorgesehen sein
(in der Zeichnung nicht dargestellt).
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, dienen als Gasquellen für
die Sauerstoffzufuhr Sauerstoffflaschen 40. Diese
sind über eine fest installierte Leitung 41 mit
zwischengeschaltetem Zweiwegventil 42 und ein flexi
bles Schlauchteil 43 an die Mischkammer 1 ange
schlossen. Wird die Vorrichtung z.B. zu Reinigungs
zwecken aus dem Belebungsbecken herausgeschwenkt, so
ist keine Demontage der Sauerstoffzuführungsleitung
erforderlich.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Sauerstoffanreicherung von
Flüssigkeiten, insbesondere von Abwasser in
Belebungsbecken von Kläranlagen, bestehend aus
einer oder mehreren Mischkammern mit An
schlüssen für eine Flüssigkeits- und Sauer
stoffzuführung, einer Flüssigkeitszuführungs
einrichtung, mit der die Flüssigkeit aus dem
Becken in jede Mischkammer pumpbar ist, einer
Sauerstoffzuführungseinrichtung, mit der Sau
erstoff oder Luft in jede Mischkammer unter
Druck einleitbar ist, und eine oder mehrere
Ausstoßöffnungen für das Sauerstoff- bzw.
Luft- Flüssigkeit-Gemisch für jede Mischkam
mer, dadurch gekennzeich
net, daß jede Mischkammer (1) ein im oberen
Bereich geschlossenes Gehäuse (7) und einen
oder mehrere darin angeordnete Zwischenböden
(8) mit gegeneinander versetzten Durchlässen
(10) aufweist, die Anschlüsse (2 und 3) für
eine dosierte Flüssigkeits- und Sauerstoffzu
führung oberhalb des obersten Zwischenbodens
und die Ausstoßöffnung (6) oder -öffnungen im
unteren Bereich des Gehäuses (7) vorgesehen
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischkam
mer (1) quaderförmig ausgebildet ist, die Zwi
schenböden (8) in einer horizontalen Dimension
den Innenabmessungen der Mischkammer (1) ent
sprechen und in der anderen horizontalen
Dimension bis auf einen Abstand an die Innen
wand der Mischkammer (1) heranreichen und dort
die Durchlässe (10) bilden und die Durchlässe
(10) abwechselnd an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden der Mischkammer (1) angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischkam
mer (1) an ihrer Unterseite offen ist und die
Ausstoßöffnung (6) durch die gesamte Untersei
te an der Mischkammer (1) gebildet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschluß
(2) für die Flüssigkeitszuführung in der dem
Durchlaß des obersten Zwischenbodens gegen
überliegenden Seitenwand (11) der Mischkammer
(1) mittig angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß (3) für die Sauer
stoffzuführung in der oberen Stirnseite (12)
der Mischkammer (1) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischkammer (1) im Flüssig
keitsbecken so anbringbar ist, daß sie völlig
unter der Flüssigkeitsoberfläche angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssig
keitszuführungseinrichtung eine Tauchpumpe mit
einer an die Mischkammer (1) angeschlossenen
Druckleitung umfaßt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssig
keitszuführungseinrichtung (4) eine oder meh
rere Leitungen umfaßt, die an von der Misch
kammer (1) entfernt liegenden Stellen Flüssig
keitseintrittsöffnungen (38) aufweisen und
zwischen die eine oder mehrere Umwälzpumpen
(35) geschaltet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Flüs
sigkeitseintrittsöffnungen (38) aufweisenden
Abschnitte der Leitungen im Bodenbereich des
Flüssigkeitsbeckens angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekenn
zeichnet durch ein zu ihrer
Installation in einem Flüssigkeitsbecken die
nendes und an dessen Rand (21) befestigbares
Rohrgestell (14), in das die Leitungen des
Flüssigkeitszuführungseinrichtung (4) inte
griert sind und an dem die Mischkammer (1)
befestigbar und über ein Anschlußteil (31)
anschließbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Sauer
stoffquelle eine oder mehrere Sauerstofffla
schen (40) vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, da
durch gekennzeichnet, daß
das Rohrgestell (14) über ein Scharnier (24)
am Rand (21) des Flüssigkeitsbeckens befestig
bar ist und ein Hebelteil, durch dessen Be
tätigung die gesamte Vorrichtung aus dem Flüs
sigkeitsbecken herausschwenkbar ist, und Ge
genlagen aufweist, mit denen es in der Be
triebsstellung durch sein Eigengewicht an
Beckenpartien anliegt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohrge
stell (14) zwei parallel zueinander verlaufen
de Rohrleitungen (15 und 16) mit einem im we
sentlichen vertikalen, etwa bis zum Beckenbo
den (36) reichenden Abschnitt (19 bzw. 20)
und einem daran anschließenden im wesent
lichen horizontalen Abschnitt (17 bzw. 18)
aufweist, wobei am vertikalen Abschnitt (19
bzw. 20) jeder Rohrleitung (15 bzw. 16) eine
Umwälzpumpe (34 bzw. 35) und darüber eine
Rückschlagklappe (32 bzw. 33) zwischengeschal
tet sind und in Höhe des Beckenrandes (21)
ein senkrecht dazu verlaufendes Seitenrohr
(22 bzw. 23) angeformt ist, dessen anderes
Ende nach außen umgebogen ist und eine Schar
nierachse bildet, in Höhe der Seitenrohre (22
und 23) zwischen den beiden Rohrleitungen (15
und 16) ein mit diesen in Verbindung stehen
des Querrohr (29) mit einem mittigen An
schlußnippel (30) für das Anschlußteil (31)
angeordnet ist, die Mischkammer (1) unterhalb
der Seitenrohre (22 und 23) an diesen und an
den Rohrleitungen (15 und 16) befestigt ist
und wobei die beiden Rohrleitungen (15 und
16) über das Flüssigkeitsbecken hinausragen
und einen vom Beckenrand (21) her erreichba
ren Griff (39) bilden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die horizon
talen Abschnitte (17 und 18) der beiden Rohr
leitungen (15 und 16) an zur Mischkammer (1)
entfernt liegenden Stellen senkrecht nach
oben und nach außen gerichtete Rohrstücke
(37) mit stirnseitigen Flüssigkeitseintritts
öffnungen (38) aufweisen.
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