DE3531751A1 - Flaechig vorgespannte isolierung fuer heissgasleitungen und -behaelter - Google Patents
Flaechig vorgespannte isolierung fuer heissgasleitungen und -behaelterInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Isolierung nach
dem Oberbegriff des 1. Anspruchs. Sie ist unter anderem
zur Anwendung in kerntechnischen Anlagen bestimmt, die
mit einem Hochtemperaturreaktor betrieben werden, der
auf ca. 950°C aufgeheiztes Helium liefert. Zur Fort
leitung dieses Heliums und anderer auf ähnlicher Tempe
ratur befindlicher Prozeßgase sind isolierte Heißgas
leitungen erforderlich. Diese bestehen aus einem den
Druckeinschluß besorgenden äußeren Rohr aus einem metal
lischen Werkstoff und einem konzentrisch dazu angeord
netem inneren Gasführungsrohr, z. B. aus keramischen
Werkstoffen, sowie einer den Zwischenraum zwischen beiden
Rohren ausfüllenden Isolierung, die das nur bis zu einer
geringeren Temperatur einsetzbare Außenrohr vor den
hohen Temperaturen im Inneren schützt. Als Isoliermate
rial kommen mineralische oder keramische Fasern zur
Anwendung, die ein begrenzt elastisches Verhalten an den
Tag legen. Von dieser Elastizität kann dazu Gebrauch
gemacht werden, vorgespannte Faserpakete an den ge
wünschten Einbauort zu bringen und sie dort zu entlasten,
so daß sie sich z. B. in Umfangsrichtung einer Rohr
leitung angeordnet radial an das Außenrohr anpressen, so
eine Hinterströmung durch heißes Gas verhindern und ohne
weitere Befestigungsmittel in ihrer Einbaulage verbleiben.
Um das Entstehen von Konvektionsströmungen innerhalb der
Faserpakete selbst zu unterbinden, ist es bekannt, zwischen
den einzelnen Fasermatten aus denen sie zusammengesetzt
sind Bleche oder Folien einzulegen (DE-A 34 33 180).
Den solcherart bekannten Isolierungen ist jedoch ge
meinsam, daß sie nur in radialer oder Umfangsrichtung Wärme
dehnungen auszugleichen vermögen, nicht jedoch die, die insbeson
dere bei instationärem Betrieb der Anlage zwischen dem
metallischen Außen- und dem keramischen Innenrohr in
axialer Richtung auftreten. Die Isolierung wird dann auf
Scherung beansprucht. Es besteht die Gefahr, daß sie dieser
zumindest im Langzeiteinsatz (angestrebt wird ihre Halt
barkeit über die gesamte Lebensdauer der Anlage, z. B.
über 30 Jahre) nicht gewachsen ist und zerrieben wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung von
Isolierkörpern aus den bekannten Materialien, die den
gleichzeitigen Ausgleich von Wärmedehnungen in zwei oder
mehr Richtungen gestattet. Sie soll darüber hinaus wie
auch bisher schon leicht zu montieren und gegebenenfalls
zu befestigen sein, die Entstehung von Konvektions
strömungen in ihrem Inneren verhindern, die Isolierung
von ebenen, aber auch gegebenenfalls mehrfach gekrümmten
Flächen ermöglichen und darüber hinaus eine leichte
Anbringung von Abdeckelementen gestatten, mit denen die
Isolierung vor den Einwirkungen der Gasströmung geschützt
wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kenn
zeichnenden Teil des 1. Anspruchs angegebenen Mittel. Es
sind eine Vielzahl von regelmäßigen, flächendeckenden
Mustern bekannt, zu denen entsprechend geformte Isolier
körper zusammengesetzt werden können. Während für die
meisten Anwendungsfälle quaderförmige, in einem vier
eckigen Raster angeordnete Isolierkörper die günstigste
Anordnung darstellen dürften, erscheinen für Sonderfälle
(z. B. für das Isolieren von Rohrkrümmern) auch Anord
nungen nützlich, bei denen n = 3 oder 6 ist. Der Winkel,
den die Vorspannrichtung mit den Seiten des Zentral
körpers bildet, ist vorzugsweise ein rechter Winkel. Eine
solche Anordnung federt in mehr als einer Richtung in
der Ebene und sorgt gleichzeitig dafür, daß die Relativ
bewegungen zwischen den einzelnen Isolierkörpern und in
ihnen selbst sich nur über geringe Entfernungen erstrecken;
die dann noch auftretenden Scherkräfte sind so gering,
daß sie die Integrität der Faserstruktur des Isolier
stoffes nicht gefährden. Die wechselnde Orientierung der
zwischen den einzelnen Schichten der Isolierkörper ein
legten Folien oder Bleche führt zu einem Labyrintheffekt,
der das Entstehen großräumiger Konvektionsströmungen in
der Isolierung wirksam verhindert. Die sich zwangsläufig
ergebende Anordnung der Folien oder Bleche normal zur
zu schützenden Wand erleichtert ganz wesentlich die
Entgasung der Isolierung bei einem plötzlichen Druckab
fall im Inneren der Leitung.
Die Ausgestaltung der Erfindung gemäß dem 2. Anspruch
erleichtert den Aufbau der Isolierung ganz erheblich,
indem die zu Unterverbänden zusammengefaßten Blöcke aus
Isolierstoff zunächst nur nebeneinandergelegt werden,
sich jedoch nach Lösen der Vorspannmittel zu einer
dichten Fläche zusammenschließen.
Die Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 3 und 4 sind
alternativ zueinander, wobei die erstere Ausführung einen
in allen Richtungen gleichmäßig federnden Block ergibt,
während bei der zweiten Ausführung darauf verzichtet wird,
zugleich aber die weiter unten angesprochenen verbesserten
Möglichkeiten der Befestigung geschaffen werden.
Dazu gehört die im 5. Anspruch herausgestellte Möglich
keit, die den Austrag von Fasermaterial durch die Gas
strömung verhindernden Abdeckelemente als integralen
Bestandteil der Isolierung auszugestalten.
Der im 6. Anspruch angesprochene Aufbau der Spannkörper
aus einzelnen, aufeinandergelegten Isoliermatten erlaubt
den Aufbau der Körper aus handelüblichen Konfektionie
rungen des Isoliermaterials und gestattet zugleich das
Einfügen von als Konvektionsbarrieren wirkenden Folien
oder dergleichen, wie dies im 7. Anspruch gefordert wird.
Die Ausgestaltung gemäß dem 8. Anspruch verbindet diese
Konvektionsbarrieren mit den Abdeckelementen zu jeweils
einem Bauteil, was ebenfalls eine Erleichterung der
Montage bedeutet.
Gemäß dem 9. Anspruch braucht nur ein Teil der Isolier
körper an der zu schützenden Fläche befestigt werden
(wenn wie bei ebenen Flächen die Spannkörper nicht in der
Lage sind, allein eine gleichbleibende räumliche Lage zu
gewährleisten), da zwischen den Zentralkörpern auch bei
Wärmedehnungen keine Relativbewegung stattfindet.
Die im 10. Anspruch herausgestellte Möglichkeit der
Befestigung der Isolierkörper durch einfaches Aufschieben
auf in Gegenrichtung sperrende, an der zu schützenden
Wand befestigte Elemente, z. B. Spreizdübel erleichtert
die Montage weiterhin, indem die Befestigungselemente
nicht erst bei der Montage angebracht werden müssen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Anordnung von Isolierkörpern im Viereck
raster,
Fig. 2 alternativ hierzu eine Anordnung im Dreieck
raster, jeweils in der Draufsicht,
Fig. 3 die Anordnung im Querschnitt mit Angabe
möglicher Vorspanneinrichtungen,
Fig. 4 einen weiteren Querschnitt mit integrierten
Abdeckelementen,
Fig. 5 eine andere Art der Abdeckung und Befestigung
im Querschnitt und
Fig. 6 dieselbe in der Ansicht.
Eine zu isolierende Fläche beliebiger Ausdehnung wird
durch quaderförmige Isolierkörper abgedeckt; jeweils
ein Zentralkörper 11 und vier Spannkörper 12 sind zu
einem Unterverband 10 (durch schräge Straffur hervorgehoben)
zusammengefaßt; die Fläche wird durch eine entsprechende
Anzahl solcher Unterverbände abgedeckt. Die Zentral
körper 11 sind aus konzentrisch um eine Achse herum auf
gewickelten Isoliermatten 13 (mit entsprechend kleineren
Stücken zum Ausfüllen der Ecken) gebildet und federn in
jeder Richtung gleich gut. Die genannte Achse fällt zu
sammen mit einem stabförmigen Befestigungselement 14,
das an der zu schützenden Fläche 20 befestigt ist, und
an dem auch hier nicht dargestellte Abdeckelemente be
festigt sein können, die das Isoliermaterial vor einem
Faseraustrag durch die Gasströmung schützen. Zwischen
einzelnen Isoliermatten 13 sind Graphitfolien 15 ange
ordnet, die das Entstehen von Konvektionsströmungen im
jeweiligen Isoliermaterial verhindern. Um den Zentral
körper herum sind im Beispiel vier Spannkörper 12 ange
ordnet, die aus den gleichen Materialien wie der Zentral
körper aufgebaut sind jedoch in der Art, daß die einzelnen
Isoliermatten 13 parallel zueinander aufgestapelt sind.
Dadurch ergibt sich die durch die Pfeile angedeutete
Möglichkeit, die Spannkörper zusammenzudrücken, und in
dieser Lage durch Spannelemente 16 festzuhalten, die
ihr Widerlager in Keramikplatten 17 finden. Nach dem
Einbau des Unterverbandes 10 in den gesamten Isolier
verband werden die Spannmittel 16 gelöst und gegebenen
falls entfernt. Die Spannkörper 12 verspannen sich dann
gegen die entsprechenden Körper aus benachbarten Unter
verbänden; zwischen den verschiedenen Festpunkten 14
tritt auch bei größeren Temperaturschwankungen keine
Verschiebung auf. Die Isoliermatten 13 werden nur auf
Druck (senkrecht zur Faser) beansprucht, nicht jedoch
auf Scherung. In der Anordnung der Fig. 2 sind um einen
jetzt dreieckigen Zentralkörper 11 drei Spannkörper 12
angeordnet, die sich in gleicher Weise an Spannkörpern
aus benachbarten Unterverbänden abstützen. Der Zentral
körper 11 ist hier als Formteil aus einer Faserkeramik
hergestellt, wie sie die Anmelderin zum Beispiel in der
DE-A-33 15 880 beschrieben hat. Bei der in der Fig. 3
dargestellten Auskleidung einer gekrümmten Fläche, z. B.
einer Rohrleitung 20 fügen sich der Zentralkörper 11 und
die Spannkörper zu einer gewölbeartigen Konstruktion zu
sammen, bei der sich der Unterverband 10 nach Lösen der
Vorspannung allseitig nach Art eines Gewölbemauerwerks
an den Nachbarverbänden abstützt. Der Unterverband 10 ist
vor der Montage vorgespannt, und zwar entweder durch
Drähte 16 A , die in Endplatten 17 verankert sind oder durch
umlaufende Bandagen 16 B ; diese Befestigungselemente können
unschwer nach erfolgter Montage zertrennt und bei Bedarf
auch herausgezogen werden. Die Fig. 4 zeigt alternative
Möglichkeiten der Ausgestaltung von Abdeckelementen 18
aus Blech oder einer dünnen Keramik. Diese können ent
weder (siehe linke Hälfte der Zeichnung) die Gestalt von
abgekanteten, zwischen die Mattenlagen 13 eingelegten
Blechen haben oder (siehe rechte Hälfte der Zeichnung)
von großflächigeren Blechen, die von einer Rahmenkon
struktion 19 gehalten werden. Die Rahmenkonstruktion
19 kann mit Dornen 21 versehen sein, mit denen die
Isoliermatten 13 verankert werden. Die Fig. 5 zeigt
eine andere mögliche Befestigung der Isolierung an der
Fläche 20. Hier sind Abdeckelemente 20 unmittelbar an
den Zentralkörper 11 angeformt; die Abdeckelemente 22
können auch (hier nicht gezeichnet ) getrennte Teile
darstellen (z. B. auch aus einem anderen Werkstoff, der
weniger wegen seiner Isolier-, als seiner Festigkeitseigen
schaften gewählt wird) Das Befesti
gungselement 14 hat hier die Gestalt eines vor der Montage
der Isolierung durch eine Öffnung in der Wand 20 hin
durchgesteckten und dann dichtgeschweißten Spreizdübels
14. Der Zentralkörper 11 ist mit einer entsprechenden
Bohrung versehen und wird zusammen mit seinen Spann
körpern 12 auf den Spreizdübel 14 geschoben. Der Unter
verband 10 ist damit unverrückbar fixiert. Wie die Fig. 6
zeigt, kann die gesamte Isolierfläche mit den hier kreuz
förmigen Abdeckelementen vor der Einwirkung eines mit
hoher Geschwindigkeit vorbeifließenden Gases geschützt
werden.
Claims (10)
1. Isolierung für Heißgasleitungen und -behälter (20),
bestehend aus einzelnen in einem regelmäßigen, flächen
deckenden Muster angeordneten Isolierkörpern (11, 12)
mit n aneinanderanliegenden Seiten,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils n + 1 Isolierkörper einen Unterverband (10)
bilden, der aus einem Zentralkörper (11) und n Spann
körpern (12) besteht, die in der Ebene der Isolierung
in einer zur anliegenden Seite des Zentralkörpers im
Winkel verlaufendenRichtung vorgespannt (16) sind.
2. Unterverband (10) für eine Isolierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er vor der Montage in vorgespanntem Zustand durch
Mittel (16) zusammengehalten wird, die nach der Montage
lösbar bzw. trennbar sind.
3. Zentralkörper (11) für eine Isolierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus annähernd symmetrisch um eine senkrecht zur
Isolierung verlaufende Achse (14) angeordneten Isolier
matten (15) besteht.
4. Zentralkörper (11) für eine Isolierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einer Faserkeramik geformt ist.
5. Zentralkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenseite der Isolierung an ihm Elemente
(22) angeformt sind, die die Spannkörper (12) abdecken.
6. Spannkörper für eine Isolierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus quer zur Vorspannrichtung angeordneten Iso
liermatten (15) besteht.
7. Zentralkörper nach Anspruch 3 oder 4 oder Spannkörper
nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Isoliermatten (13) gasundurchlässige
Folien (15) angeordnet sind.
8. Zentralkörper nach Anspruch 3 oder 4 oder Spannkörper
nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Isoliermatten (13) Bleche oder Keramik
platten (18) angeordnet sind, die an der Innenseite der
Isolierung umgekantet bzw. mit einem angeformten Seiten
teil versehen sind und die Seitenflächen der Isolier
matten (13) ganz oder teilweise abdecken.
9. Isolierung nach Anspruch 1, die an der Rohr- bzw.
Behälterwand (20) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur jeweils die Zentralkörper (11) befestigt sind.
10. Isolierung nach Anspruch 9 mit Zentralkörper nach
Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentralkörper (11) auf an der Rohr- bzw. Behälter
wand (20) angebrachte Befestigungsmittel (14) geschoben
sind, die gegen ein Ablösen von der Wand selbsttätig
sperren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853531751 DE3531751A1 (de) | 1985-09-05 | 1985-09-05 | Flaechig vorgespannte isolierung fuer heissgasleitungen und -behaelter |
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DE19853531751 DE3531751A1 (de) | 1985-09-05 | 1985-09-05 | Flaechig vorgespannte isolierung fuer heissgasleitungen und -behaelter |
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---|---|
DE3531751A1 true DE3531751A1 (de) | 1987-03-05 |
Family
ID=6280222
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DE19853531751 Withdrawn DE3531751A1 (de) | 1985-09-05 | 1985-09-05 | Flaechig vorgespannte isolierung fuer heissgasleitungen und -behaelter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3531751A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5056564A (en) * | 1988-02-19 | 1991-10-15 | Isover Saint-Gobain | Insulating mat for bodies of which at least portions of the surface are curved, and in particular for pipes, and the use of such a mat |
DE19625492C1 (de) * | 1996-06-26 | 1998-01-22 | Eurocopter Deutschland | Hochsteifes Faserverbundbauteil |
-
1985
- 1985-09-05 DE DE19853531751 patent/DE3531751A1/de not_active Withdrawn
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DE19625492C1 (de) * | 1996-06-26 | 1998-01-22 | Eurocopter Deutschland | Hochsteifes Faserverbundbauteil |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS AG, 8000 MUENCHEN, DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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