DE3523535A1 - Regelanordnung fuer eine brennkraftmaschine - Google Patents
Regelanordnung fuer eine brennkraftmaschineInfo
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Description
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Regelanordnung
für eine Brennkraftmaschine mit einer Endstufe zur Beein
flussung einer Kraftstoffzumeßeinrichtung, die die der
Brennkraftmaschine zugeführte Kraftstoffmenge bestimmt,
sowie mit einem Rechengerät zur Ansteuerung der Endstufe
wenigstens in Abhängigkeit von der der Brennkraftmaschine
zugeführten Kraftstoffmenge.
Es ist bekannt, eine Brennkraftmaschine dadurch zu regeln,
daß z.B. mit Hilfe entsprechender Geber die der Brennkraft
maschine zugeführte Kraftstoffmenge gemessen wird, daß mit
Hilfe von anderen Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine
die für den Betriebszustand derselben optimale Kraftstoff
menge bestimmt und in Abhängigkeit von diesen Ist- und
Sollwerten dann die Brennkraftmaschine beeinflußt wird.
Schaltungstechnisch kann dies z.B. bei einer Diesel
brennkraftmaschine mit Hilfe eines Regelweggebers, eines
elektronischen Rechengeräts, sowie einer Endstufe reali
siert werden, wobei dann die Beeinflussung der Brennkraft
maschine auf verschiedene Weisen, z.B. mit einem elek
tromagnetischen Stellwerk durchgeführt werden kann. Der
beschriebene Regelkreis muß dabei so ausgeführt sein, daß
er ein stabiles Regelverhalten auch unter extremen Be
triebsbedingungen aufweist, gleichzeitig muß er jedoch
ein schnelles und genaues Einregeln, insbesondere ein
Einregeln ohne Überschwingen, auf den entsprechenden ge
wünschten Wert gewährleisten. Aufgrund der begrenzten
Speicherkapazität und auch der endlichen Rechenzeit ist
es nicht möglich, sämtliche der genannten Anforderungen
mit Hilfe eines Rechners optimal zu erfüllen. Verringert
man z.B. die Frequenz, mit der der Rechner den Istwert
geber abtastet, so hat dies eine destabilisierende Wir
kung auf den gesamten Regelkreis zur Folge. Erhöht man
hingegen die Abtastfrequenz, so verringert sich die
Rechenzeit zwischen den einzelnen Abtastungen und damit
auch die Möglichkeit, eine genaue Regelung durchzufüh
ren. Ein weiterer Nachteil der Verwendung eines Rech
ners zur Regelung einer Brennkraftmaschine besteht darin,
daß mit dem Ausfall der Versorgungsspannung des Rechners
auch keine Regelung der Brennkraftmaschine mehr statt
findet und damit die Brennkraftmaschine gegebenenfalls
sogar unkontrollierbar wird. Dieser zuletzt genannte
Fall kann zumindest teilweise mit Hilfe mechanischer
Notfahreinrichtungen vermieden werden. Ein weiterer
sinnvoller Betrieb der Brennkraftmaschine nach dem Aus
fall des Rechners ist damit jedoch zumeist nicht möglich.
Gegenüber dem beschriebenen Stand der Technik hat die
Erfindung den Vorteil, daß bei optimalen Notfahreigen
schaften gleichzeitig eine genaue und schnelle Regelung
einer Brennkraftmaschine möglich ist.
Dies wird dadurch erreicht, daß eine Koppelschaltung un
abhängig vom Rechengerät, jedoch abhängig von der der
Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoffmenge ebenfalls
die Endstufe ansteuert.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, die Koppelschaltung
als eine differenzierende Gegenkopplung des eigentlichen
Regelkreises auszuführen. Ein weiterer Vorteil der Er
findung besteht darin, für den Notfahrbetrieb das eigent
liche Eingangssignal des Regelkreises direkt mit dem
Ausgangssignal der Koppelschaltung zu verknüpfen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildun
gen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
sowie aus der Zeichnung mit zugehöriger Beschreibung.
Die Zeichnung zeigt in ihrer einzigen Figur ein Block
schaltbild eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels,
das in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert
ist.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft die Rege
lung einer Diesel-Brennkraftmaschine. Die Erfindung be
schränkt sich jedoch nicht auf selbstzündende Brennkraft
maschinen, sondern ist in analoger Weise auch auf andere
Brennkraftmaschinentypen anwendbar.
Im Blockschaltbild der einzigen Figur der Zeichnung bil
den ein Fußfahrgeber 10 (FFG), ein Analog/Digital-Wandler
11 (ADC), eine Verknüpfung 22, ein erster Regelalgo
rithmus 12 (RA 1), eine Begrenzung 13, eine Verknüpfung
20, ein zweiter Regelalgorithmus 14 (RA 2), ein Digital/
Analog-Wandler 15 (DAC), eine Verknüpfung 24, eine End
stufe 16 (ES), eine Einspritzpumpe 17 (EP) und eine Brenn
kraftmaschine 18 (BKM) eine Serienschaltung. Bei dem
Ausgangssignal der Brennkraftmaschine 18 handelt es sich
um die Drehzahl N der Brennkraftmaschine, wobei dieses
Signal über einen Analog/Digital-Wandler 21 (ADC) mit
einem negativen Vorzeichen der Verknüpfung 22 zugeführt
ist. Demgegenüber handelt es sich bei dem Eingangssignal
der Brennkraftmaschine 18 um den Regelweg RW der Ein
spritzpumpe 17, wobei dieses Signal einerseits über
einen weiteren Analog/Digital-Wandler 19 (ADC) mit
einem negativen Vorzeichen versehen an die Verknüpfung
20 angeschlossen ist, andererseits über eine Koppel
schaltung 23 (KS) ebenfalls mit einem negativen Vor
zeichen versehen mit der Verknüpfung 24 verbunden ist.
Schließlich ist das Ausgangssignal des Fußfahrgebers 10
über eine Schalteinrichtung 26 ebenfalls mit der Ver
knüpfung 24 gekoppelt. Die Schalteinrichtung 26 befin
det sich dabei normalerweise in ihrem geöffneten Zu
stand und wird nur unter bestimmten Betriebsbedingungen
geschlossen. Dieses Schließen wird dabei von dem mit
dem Kennzeichen 25 bezifferten Mikroprozessor hervor
gerufen, wobei der Mikroprozessor 25 wenigstens die
mit den Kennzifferen 11, 22, 12, 13, 20, 14, 15, 19 und
21 bezeichneten Funktionen bzw. Einrichtungen durchführt
bzw. aufweist.
Die einzelnen Blöcke des beschriebenen Blockschaltbilds
können dabei noch von weiteren, nicht dargestellten Be
triebsparametern beeinflußt werden, so z.B. insbesondere
die Begrenzung 13 durch den Ladeluftdruck PL und die
Ladelufttemperatur TL eines gegebenenfalls vorhandenen
Turboladers oder durch die Kraftstofftemperatur TK oder
die Motortemperatur TM usw. Schließlich kann auch die
Drehzahl N der Brennkraftmaschine auf die Begrenzung 13
einwirken, wie dies strichliert dargestellt ist.
Ein erster Regelkreis des dargestellten Ausführungsbei
spiels besteht aus dem zweiten Regelalgorithmus 14, dem
Digital/Analog-Wandler 15, der Verknüpfung 24, der End
stufe 16, der Einspritzpumpe 17, dem Analog/Digital-
Wandler 19 und der Verknüpfung 20. Geregelt wird in
diesem Regelkreis der Regelweg der Einspritzpumpe 17,
wobei das negative Eingangssignal der Verknüpfung 20
den Ist-Regelweg darstellt, das positive Eingangssignal
hingegen den Soll-Regelweg.
Ein zweiter Regelkreis, der dem ersten Regelkreis über
lagert ist, besteht aus dem Fußfahrgeber 10, dem Analog/
Digital-Wandler 11, der Verknüpfung 22, dem ersten Regel
algorithmus 12, der Begrenzung 13, dem ersten Regelkreis
und dem Analog/Digital-Wandler 21. In diesem zweiten
Regelkreis wird die Drehzahl N der Brennkraftmaschine
18 geregelt. Dabei handelt es sich bei dem negativen
Eingangssignal der Verknüpfung 22 um die Ist-Drehzahl,
bei dem positiven Eingangssignal hingegen um eine Soll-
Drehzahl der Brennkraftmaschine.
Die beiden Regelalgorithmen 12 und 14 haben die Aufgabe,
in Abhängigkeit von ihrem Differenz-Eingangssignal
Ausgangssignale zu bilden, die ein optimales Verhalten
der Brennkraftmaschine gewährleisten. Die Aufgabe der
Begrenzung 13 besteht darin, das Sollsignal für den
Regelweg an die mechanischen Eigenschaften der Ein
spritzpumpe 17 anzupassen. Die Analog/Digital- bzw.
Digital/Analog-Wandler 11, 15, 19 und 21 stellen je
weils die Verbindung zwischen dem digital arbeitenden
Mikroprozessor 25 und den analogen peripheren Einrich
tungen her.
Der Vorteil einer derartigen, mit Hilfe eines Rechners
realisierten Regelung einer Brennkraftmaschine besteht
insbesondere darin, daß hohe Regelgenauigkeiten erreicht
werden können, was optimale Betriebseigenschaften der
gesamten Einrichtung zur Folge hat. Ebenfalls ist es mög
lich, mit Hilfe des Rechners Langzeitdriften z.B. der
Einspritzpumpe oder der Brennkraftmaschine zu erkennen
und zu kompensieren. Der Nachteil besteht jedoch, wie
eingangs schon erwähnt wurde, in einer Destabilisierung
des gesamten Regelkreises.
Mit Hilfe der Koppelschaltung 23 ist es nun erfindungs
gemäß möglich, den Nachteil der Destabilisierung weitge
hend zu beheben. Dies wird dadurch erreicht, daß die Kop
pelschaltung 23 im Hinblick auf den beschriebenen ersten
Regelkreis als Gegenkopplung der aus Endstufe 16 und
Einspritzpumpe 17 bestehenden Regelstrecke wirkt. Dabei
ist die Koppelschaltung 23 vollkommen unabhängig vom
Mikroprozessor 25 und normalerweise in analoger Schal
tungstechnik aufgebaut. Besonders vorteilhaft ist es,
die Koppelschaltung 23 als Differenzierglied zu rea
lisieren. Dadurch entsteht insgesamt ein erster Regel
kreis bezüglich des Regelwegs RW der Einspritzpumpe,
in dem ein Parameter durch eine differenzierende Gegen
kopplung zusätzlich zum Regelalgorithmus frei bestimmt
werden kann. Des weiteren ist der erste Regelkreis von
einem zweiten Regelkreis bezüglich der Drehzahl N der
Brennkraftmaschine überlagert ist.
Mit Hilfe dieser zuletzt beschriebenen Konfiguration
ist es möglich, eine Brennkraftmaschinen-Regelung nicht
nur schnell und genau, sondern gleichzeitig stabil zu
gestalten. Die Anforderungen an ein stabiles Regel
verhalten der gesamten Regelung, die, wie eingangs
erwähnt wurde, mit Hilfe eines einzigen Rechners nicht
erreicht werden können, sind also durch die erfindungs
gemäße Einführung einer Koppelschaltung, insbesondere
eines gegengekoppelten Differenzierglieds zu erfüllen.
Gleichzeitig ist mit Hilfe der erfindungsgemäßen Hin
zufügung der Koppelschaltung 23 in besonders vor
teilhafter Weise ein Notfahrbetrieb der gesamten
Brennkraftmaschine möglich. Fällt z.B. durch irgendwelche
Gründe die Spannungsversorgung des Mikroprozessors 25 aus,
so geht die Schalteinrichtung 26 erfindungsgemäß in ihren
geschlossenen Schaltzustand über. Dies kann z.B. dadurch
erreicht werden, daß als Schalteinrichtung 26 ein Relais
verwendet wird, das nur bei vorhandener Versorgungsspan
nung für den Mikroprozessor 25 sich in seinem aktiven,
also angezogenen geöffneten Zustand befindet, und das des
halb bei Spannungsausfall automatisch schließt. Durch
diesen Vorgang wird das Ausgangssignal des Fußfahrgebers
10 direkt auf die Verknüpfung 24 geschaltet und ersetzt
damit das aufgrund des Spannungsausfalls fehlende Aus
gangssignal des Digital/Analog-Wandlers 15. Bei Span
nungsausfall des Mikroprozessors 25 wird also durch das
Schließen der Schalteinrichtung 26 ein Einfach-Regel
kreis gebildet, der aus dem Fußfahrgeber 10, der ge
schlossenen Schalteinrichtung 26, der Verknüpfung 24,
der Endstufe 16, der Einspritzpumpe 17 und der Koppel
schaltung 23 besteht. Bei geeigneter Dimensionierung
insbesondere der Koppelschaltung 23 ist es dann mit Hilfe
dieses Einfach-Regelkreises möglich, eine zumindest
vorübergehend zufriedenstellende Arbeitsweise der Brenn
kraftmaschine zu gewährleisten.
Insgesamt wird also mit Hilfe der erfindungsgemäßen Ein
führung einer Koppelschaltung nicht nur eine stabilere
Regelung der Brennkraftmascchine erreicht, sondern
gleichzeitig auch die Möglichkeit eines einfachen, aber
wirkungsvollen Notfahrkonzepts realisiert.
Claims (10)
1. Regelanordnung für eine Brennkraftmaschine mit einer
Endstufe zur Beeinflussung einer Kraftstoffzumeßein
richtung, die die der Brennkraftmaschine zugeführte
Kraftstoffmenge bestimmt, sowie mit einem Rechengerät
zur Ansteuerung der Endstufe wenigstens in Abhängigkeit
von der der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoff
menge, dadurch gekennzeichnet, daß eine Koppelschaltung
unabhängig vom Rechengerät, jedoch abhängig von der
der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoffmenge
ebenfalls die Endstufe ansteuert.
2. Regelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Koppelschaltung als Gegenkopplung
zu der Serienschaltung aus Endstufe und Kraftstoff
zumeßeinrichtung wirkt.
3. Regelanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koppelschaltung differenzie
rendes Verhalten aufweist.
4. Regelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die der Brennkraftmaschine
zugeführte Kraftstoffmenge mit Hilfe eines Regelweg
gebers gemessen wird.
5. Regelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die der Brennkraftmaschine
zugeführte Kraftstoffmenge mit Hilfe eines Nadelhub
gebers gemessen wird.
6. Regelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rechengerät von einem
Signal bezüglich der Drehzahl der Brennkraftmaschine
angesteuert wird.
7. Regelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rechengerät von einem
Lastsignal angesteuert ist.
8. Regelanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Lastsignal mit Hilfe eines Fußfahrgebers
erzeugt wird.
9. Regelanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Lastsignal über eine Schalteinrichtung die
Endstufe ansteuert.
10. Regelanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schalteinrichtung in ihren geschlos
senem Schaltzustand übergeht, wenn das Rechengerät z.B.
aufgrund eines Ausfalls der Spannungsversorgung des
Rechengeräts, die Endstufe nicht mehr ansteuert.
Priority Applications (4)
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