DE3523192C2 - - Google Patents
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- B01D53/0407—Constructional details of adsorbing systems
- B01D53/0446—Means for feeding or distributing gases
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen
von Luft- oder Gasströmen nach dem Mehrweg-Sorptionsprinzip
und eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Wanderbett
filteranlage gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche
1 und 2.
Bei jedem Querstromschüttgutfilter (Einschicht-, Mehrschicht- bzw. Mehrweg-
Sorptionsfiltern) wird der Gesamtabscheidegrad im Filter-
bzw. Sorptionsmaterial infolge des von der Schütthöhe
abhängigen hydrostatischen Druckes und der deshalb unter
schiedlichen Schüttdichte, Strömungsgeschwindigkeit und der
dadurch beeinflußten Beladung sowie bei kontinuierlicher
Wanderung des Filtermaterials (Schüttgutes) durch das
Filterbett durch die in Wanderrichtung zunehmende Beladung
herabgesetzt.
Verbesserungen wurden bei einschichtigen Querstromfiltern
teilweise durch eine veränderte Schüttschichtdicke und bei
Mehrschichtfiltern durch eine Teilnachfilterung versucht. Der
Ausnutzungsgrad des Filter- bzw. Sorptionsmaterials ist je
doch nach wie vor nicht zufriedenstellend und wird nur bei
diskontinuierlich wanderndem Schüttgut etwas verbessert.
Auch kurze Leitbleche in den Ecken von Kanälen gem. der
DE-OS 25 40 141, die dazu dienen, den Strömungswiderstand
solcher Ecken zu verringern, können nicht dazu beitragen
den Gesamtabscheidegrad des Filtermaterials eines Mehrweg-
Sorptionsfiltergehäuses wesentlich zu verbessern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Ver
fahren zur Reinigung von Luft- oder Gasströmen der ein
gangs beschriebenen Art sowie eine dafür geeigente Wander
bettfilteranlage zu schaffen, mittels welcher man bezüg
lich des Ausnutzungsgrades des Filter- bzw. Sorptions
materials im Filterbett nahezu an die theoretischen
Auslegungswerte der Filter kommen kann. Dieses sollte
sowohl bei kontinuierlichem als auch diskontinuierlichem
Betrieb des Wanderbetts möglich sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt nun die vorliegende
Erfindung ein Verfahren vor, welches aus den Merkmalen
bzw. Verfahrensschritten besteht, die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 angegeben sind. Eine besonders vorteil
hafte Wanderbettfilteranlage in einem Gehäuse zur Durch
führung dieses Verfahrens wird aus den Merkmalen gebildet,
die im Kennzeichen des Patentanspruches 2 angegeben sind.
Eine besonders vorteilhafte Lösung wird dabei aus den
weiteren Merkmalen des Kennzeichens vom Patentanspruch
3 gebildet.
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht nun darin,
daß bei Mehrschicht- bzw. Mehrweg-Sorptionsfiltern mit
Wanderbetten durch Leitbleche oder Leitkanäle der zu
filternde Gasstrom nach der ersten Schüttschicht so ge
führt wird, daß jeweils der schlechter gereinigte Anteil
auf eine geringer beladene Schüttschicht trifft. Die
durchströmten Sektionen des Filterbettes können dabei
zum Zwecke der Optimierung auch unterschiedliche Größen,
d. h. Höhen bzw. Dicken haben. Es wird somit durch ein
fache Maßnahmen der Gas- bzw. Luftführung der Abscheide
grad bzw. die Filtermaterialausnutzung in beachtlicher
Weise erhöht. Damit erhält man bei einem gleichen Filter
materialeinsatz eine Verbesserung des Gesamtabscheidegrades
und bei gleichem Gesamtabscheidegrad eine Verringerung
des Filtermaterialbedarfs und des Druckverlustes bei
der Luftförderung sowie eine Kostensenkung bei der
Regeneration bzw. Deponie des verbrauchten Filtermaterials.
Dabei kann die Erfindung für alle Arten von Schadstoffen
in Gas- oder Luftströmen eingesetzt werden. Durch die
Aufteilung des Gases kann außerdem eine eventuell vor
gesehene Dosierung von Zusatzstoffen zwischen den
einzelnen Abscheidestufen einer Anlage, z. B. Ammoniak
bei der NO x -Umsetzung, exakt nach dem Restschadstoffge
halt eingestellt werden, womit Überdosierungen usw. aus
geschlossen werden.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der zugehörigen Wanderbettfilteranlage werden im
folgenden und anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert. Die
Fig. 1 zeigt das Gehäuse für eine Wanderbettfilter
anlage nach dem Mehrweg-Sorptionsprinzip,
mittels welcher das neue Verfahren durchge
führt wird in einfacher Ausführung
und die
Fig. 2 ein Gehäuse für drei und mehr parallel ge
schaltete Filterbetten, von denen das rechts
gezeichnete eine von dem linken abweichende
Lage der Führungsbleche aufweist.
Die Fig. 1 zeigt ein Filtergehäuse, welches im wesentlichen
auf einer senkrecht stehenden Filterkammer 1.1 zur Auf
nahme des rieselfähigen Filter- bzw. Sorptionsmaterials
2 als Wanderbett für das Mehrweg-Sorptionsprinzip, aus
den daran gasdicht angeflanschten Anschlußkammern 3 und
4 für die Zu- bzw. Abfuhr des zu reinigenden Luft-
oder Gasstromes 5 und der Umlenkkammer 6 besteht. Durch
diese werden zwei Abscheidestufen gebildet, eine erste
untere, bestehend aus den Bettzonen D und C sowie eine
zweite obere, bestehend aus den Zonen B und A. Die
Zonen sind in den Figuren durch strichpunktierte Linien
15 abgegrenzt. Die Zufuhr des Gasstromes 5 erfolgt roh
luftseitig durch die untere Kammer 3. Nach Durchströmen
der Zonen D und C als erste Abscheidestufe wird der
Gasstrom in der Umlenkkammer 6 um- bzw. wieder zum Wander
bett zurückgelenkt, um nach Durchströmen der Zonen A und
B als zweite Abscheidestufe durch die obere Kammer 4
reinluftseitig wieder abgegeben zu werden. Die Filter
materialaufgabe von z. B. frischer Aktivkohle für das
Wanderbett in der Filterkammer 1.1 erfolgt von oben
durch die obere Öffnung 7, die Entnahme z. B. der be
ladenen Aktivkohle von unten mittels der unteren Öffnung
8. Das Filterbett wandert somit von oben nach unten
hintereinander durch die Zonen A, B, C und D.
Die Filterkammer 1 besteht aus einem senkrecht stehenden
und im wesentlichen allseitig geschlossenen Blechge
häuse, in dessen Wand mittels Luftdurchtrittsgittern oder
Sieben 9, 10 und 11 abgedeckte Öffnungen 12, 13 und 14 ent
halten sind, wobei die Maschenweite der Siebe 9, 10 und 11
kleiner als die Korngröße des Filtermaterials ist.
Auf die Öffnungen 12 und 13 sind die Zufuhr- 3 und die
Abfuhrkammer 4, auf die Umlenköffnung 14 die Umlenkkammer
6 jeweils gasdicht aufgesetzt. Dabei liegt der Strömungs
weg zwischen der Oberkante der Öffnung 12 und der Unter
kante der Öffnung 13 mindestens soweit auseinander,
so daß auch die Teilgasmenge, die den direkten Weg durch
das Filtermaterial 2 unter Umgehung der Umlenkkammer 6
nimmt, die gleiche Verweilzeit im Filterbett aufweist,
wie der Hauptluftstrom, d. h. in der Regel zweimal
Filterbettiefe.
In die Umlenkkammer 6 ist ein Führungsblech 16 einge
baut, welches diese in zwei Teilkanäle 17 und 18 unter
teilt. Jeder Teilkanal 17 und 18 ist an seinem Beginn
an der der Zuführöffnung 12 gegenüberliegenden Seite
jeweils den Zonen D und C der ersten Abscheidestufe,
die etwa an der Linie 15 getrennt sind, zugeordnet und
leitet jeweils den Gasanteil aus jeder Zone getrennt
für sich weiter zur zweiten Abscheidestufe. Dabei führt
der Teilkanal 17 von der untersten Zone D den Teilstrom
5.1 zur obersten Zone A und der andere Teilkanal 18
den Teilstrom 5.2 von der Zone C zur Zone B.
Das Gas strömt nun rohluftseitig der ersten Abscheide
stufe über die Öffnung 12 und das Gitter 9 den zwei
Zonen D und C zu und wird für jede Zone getrennt in
zwei Teilgasströme 5.1 und 5.2 über die Kanäle 17 und
18 den Zonen A und B der zweiten Stufe nach Umlenkung
der Strömungsrichtung zugeführt. Danach wird das Gas
reinluftseitig durch die Abführkammer 4 wieder abgeleitet.
Die Lage des Führungsbleches 16 kann variiert werden,
um verschiedene Höhen bzw. Dicken den Zonen A, B, C und D
bzw. Schichten zu erzeugen, z. B. sind die Zonen D und
C bzw. A und B gleich groß (siehe Filterkammer 1.2 und 1.3
in der Fig. 2) oder kann jeweils die eine Zone doppelt so
groß bzw. hoch sein wie die andere (siehe Kammer 1.1 der
Fig. 1 oder Kammer 1.4 der Fig. 2). Das Führungsblech 16
kann starr montiert oder aber beweglich angebracht sein.
Ebenso ist eine Aufteilung in mehr als zwei Teilkanäle
durch mehr als ein Führungsblech 16 möglich, wodurch sich
entpsrechend mehr Zonen in den einzelnen Abscheidestufen
ergeben.
Das Verfahrensprinzip der Luft- bzw. Gasreinigung in dem
Gehäuse 1 ist nun wie folgt:
Der Gasstrom 5 wird jeweils abhängig von seinem Reinigungs
grad in der ersten Abscheidestufe in Teilströme 5.1 und
5.2 aufgeteilt, die dann jeweils wieder gezielt bestimmten
Schichten der zweiten Abscheidestufe, abhängig von deren
Beladegrad zugeführt werden. Dabei wird z. B. der Teilstrom
5.1 aus der untersten Schicht bzw. Zone D, d. h. der am
schwächsten gereinigten - da diese Zone D den höchsten Be
ladegrad aufweist - der obersten Schicht bzw. Zone A der
zweiten Stufe zugeführt, da diese Zone A am frischesten,
d. h. am geringsten beladen ist.
Umgekehrt wird der am zweitschwächsten gereinigte Teil
strom 5.2 aus der Zone C - die den zweithöchsten Belade
grad aufweist - der zweitobersten Zone B, d. h. der zweit
frischesten zugeführt. Damit wird nun eine optimale
Gesamtbeladung des Filtermaterials 2 erreicht.
Die Fig. 2, bei welcher mit der Fig. 1 identische
Positionen gleiche Nummern aufweisen, zeigt mehrere
parallelgeschaltete Filterkammern und in ihrem linken
Teil davon zwei Kammern 1.2 und 1.3, deren Umlenkkammern
zu einer gemeinsamen Kammer 19 zusammengefaßt sind.
In dieser Kammer 19 sind doppelt Führungsbleche 20
und 21 angeordnet, die durch Stützen 22 auf Abstand
voneinander gehalten und an den Wänden der Kammer 19
befestigt sind. Zwischen diesen Führungsblechen 20 und
21 werden nun der gemeinsame Teilkanal 23 für die Teil
ströme 5.1 der Zonen D zu A der beiden Filterkammern 1.2
und 1.3 und die Teilkanäle 24 und 25 für die Teilströme
5.2 der Zonen D zu B gebildet. Dabei ist die Trennlinie
15 zwischen den Zonen so gelegt, daß jeweils beide
Zonen C und D bzw. A und B gleich hoch sind. Das Prinzip
ist jedoch dasselbe wie das in der Fig. 1 bei der Filter
kammer 1.1 gezeigte.
Die beiden Filterkammern 1.3 und 1.4 im rechten Teil
der Fig. 2 besitzen gemeinsame Anschlußkammern 26 und
27 für die Zu- und Abfuhr des bzw. der Gasströme 5.
Bei der Filterkammer 1.4 sind die Zonen C und B doppelt
so hoch ausgebildet wie die Zonen D und A. Das Prinzip
der Aufteilung des Gasstromes 5 in Teilströme, die ab
hängig vom Reinigungsgrad den unterschiedlichen Belade
grad aufweisenden Zonen der nächsten Abscheidestufe
zugeführt werden, ist jedoch dasselbe, wie das in der
Fig. 1 dargestellt. Bei den parallel geschalteten
Gehäusen sind jeweils die gleichen Positionen vorhanden.
Geht man von einem identischen Gehäuse, wie das in der
Fig. 1 gezeigte, ohne Aufteilung des Luftstromes 5 in
Teilströme 5.1 und 5.2 aus und definiert man die gleichen
Zonen A, B, C und D von oben nach unten, wobei sich
an gleich hohen Zonen bzw. Schichtdicken, beispielsweise
bei kontinuierlichem Betrieb, typische Dekontaminations
faktoren DF von
DF A
= 100
DF
B
= 10
DF
C
= 3 und
DF
D
= 1,5
für die einzelnen Zonen ergeben und der Dekonta
minationsfaktor DF das Verhältnis der Schadstoffkonzentration
am Filtereintritt zu dem am Filteraustritt ist,
so ergibt sich für die herkömmliche Filteranlage ohne
Teilstromtrennung, d. h. mit Gasmischung, ein Gesamtdeko
faktor von
Für das neue Verfahren in der vorgeschlagenen Wanderbett
filteranlage mit Teilstromauftrennung und getrennter
Zonenbeaufschlagung der einzelnen Abscheidestufen erhält
man einen Gesamtdekofaktor
d. h. eine Verbesserung von rund 37%. Der Abscheidegrad
einer Filteranlage ist dabei durch
gegeben.
- Bezeichnungsliste
Claims (3)
1. Verfahren zum Reinigen von Luft- oder Gasströmen, welche
nach dem Mehrweg-Sorptionsprinzip in Querrichtung mehr
fach hintereinander in jeweils einer Abscheidestufe durch
ein mehrteiliges Wanderbett geführt werden, welches aus
rieselfähigen Filter- bzw. Sorptionsmaterialien besteht,
die diskontinuierlich bis kontinuierlich mittels Schwer
kraft durch das Wanderbett geleitet werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Gasstrom nach jeder Abscheidestufe
in zwei bis n Teilströme aufgeteilt wird und jeder Teil
strom abhängig von seinem Reinigungsgrad in der ersten
bzw. vorangehenden Abscheidestufe einer Schüttschicht von
bestimmtem Beladegrad der zweiten bzw. nächsten Abscheide
stufe zugeführt wird, wobei ein schwach gereinigter Teil
strom aus der ersten Stufe einer schwach beladenen Schütt
schicht der zweiten Stufe und ein anderer oder ein weiterer,
stärker gereinigter Teilstrom entsprechend umgekehrt einer
oder einer weiteren stärker beladenen Schüttschicht, zuge
ordnet wird.
2. Wanderbettfilteranlage zum Reinigen von Gas- oder Luft
strömen nach dem Mehrweg-Sorptionsprinzip zur Durchführung
eines Reinigungsverfahrens nach Anspruch 1 mit einer senk
recht stehenden Filterkammer zur Aufnahme rieselfähiger
Filter- bzw. Sorptionsmaterialien als Wanderbett, das mit
einer oberen Aufgabe- und einer unteren Abzugseinrichtung
für die Materialien sowie seitlichen Anschlußkammern zur
Zu- und Abfuhr des Luft- oder Gasstromes sowie einer oder
mehreren Umlenkkammern zur Rückführung des Gasstromes zu
einer zweiten oder einer weiteren Abscheidestufe in dem
selben Wanderbett oberhalb der ersten Abscheidestufe aus
gestattet ist, sowie Gasführungsblechen innerhalb der Um
lenkkammern, dadurch gekennzeichnet, daß in die Umlenkkam
mern (6 bzw. 19) Führungsbleche (16 bzw. 20, 21) so ein
gebaut sind, daß sie diese Umlenkkammern in Teilkanäle
(17 und 18 bzw. 23 und 24, 25) unterteilen, wobei jeder
Teilkanal an seinem Beginn an der der Zuführungsöffnung
(12 . . .) gegenüberliegenden Seite jeweils den Zonen D und
C der ersten Abscheidestufe, die etwa an der Linie 15 ge
trennt sind, zugeordnet ist und jeweils den Gasanteil aus
jeder Zone getrennt für sich weiter zur zweiten Abscheide
stufe leitet, und wobei durch den jeweiligen Teilkanal
von der untersten Zone D den Teilstrom 5.1 zur obersten
Zone A und der andere Teilkanal (18 bzw. 24, 25) den Teil
strom 5.2 von der Zone C zur Zone B geführt wird.
3. Filteranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsbleche (16 bzw. 20, 21) in den Umlenkkammern
(6 bzw. 19) in ihrer Lage in den Kammern (6 bzw. 19) längs
verschiebbar bzw. höhenverstellbar sind.
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Family Applications (1)
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