DE3522878A1 - Verfahren zur herstellung von dekorativen verkleidungselementen, insbesondere fuer tueren von kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her­ stellung von dekorativen Verkleidungselementen, z.B. für Türen von Kraftfahrzeugen, bei dem auf einem der gewünsch­ ten Verkleidungsform angepaßten Träger aus Holzfaserwerk­ stoff, ABS oder dergleichen eine mehrere Millimeter starke Schaumstoffschicht, die mit einer von ihr abgestützten äußeren Stoffschicht verbunden ist, aufgebracht und mit Hilfe von zumindest in Teilbereichen der Berührungszone zwischengeschal­ tetem Klebstoff unter Druck- und Wärmeeinwirkung verbunden wird.

Bei einem bekannten Verfahren dieser Art werden die aufeinandergelegten Schichten mit dem Klebstoff der Druck- und Wärmeeinwirkung entsprechend geformter geheizter Preßwerkzeuge ausgesetzt. Bei Verwendung von hochwertigen Stoffen, insbesondere Velourstof­ fen hat sich deren Wärmeempfindlichkeit als sehr nach­ teilig herausgestellt. Die in den Preßwerkzeugen besonders belasteten Stoffbereiche erhalten nämlich einen unan­ sehnlichen Glanz, bedingt durch das bleibende Umlegen der feinen, aus der Stoffebene vorstehenden Fasern. Um dem zu begegnen, wurde die hohe Druck- und Wärmebe­ lastung auf die weniger sichtbaren Zonen, zumeist die eingezogenen Randbereiche beschränkt und somit nur dort eine einwandfreie Verbindung des Trägers und der Stoff-Schaumstoffschicht-Einheit herbeigeführt wurde. Im Laufe der Benutzung derartiger Verkleidungselemente stellte sich jedoch heraus, daß sich der Stoff in nachteiliger Weise über weite Bereiche relativ zum Schaumstoff bzw. dem Träger verlagern kann. Es kommt zur Bildung von Falten, die das Aussehen der Verklei­ dungselemente empfindlich beeinträchtigen. Bei Versu­ chen, dem durch eine flächige Verklebung unter Ver­ wendung niedrigerer Drücke und geringeren Tempera­ turen beim Einsatz der Preßwerkzeuge zu begegnen, zeigte sich, daß das Ergebnis trotz längerer Preß­ arbeitszeitspannen, die sich bereits aus wirtschaft­ lcihen Gründen verbieten, zu wünschen übrig läßt, weil keine einwandfreie flächige Verbindung ausrei­ chender Qualität erzielbar ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren so abzuwandeln, daß sich auf rela­ tiv einfache Weise eine qualitativ einwandfreie voll­ flächige Verbindung selbst von temperatur- und druckempfindlichen Stoffen, wie Velourstoffen auf einer Schaumstoffschicht mit einem festen Träger erzielen läßt.

Das Verfahren nach der Erfindung, bei dem diese Aufgabe gelöst ist, zeichnet sich im wesentlichen da­ durch aus, daß zwischen Träger und Schaumstoffschicht ein HF-aktivierbarer Kaschierkleber eingebracht und die Einheit aus Träger sowie Schaumstoffschicht mit Stoffschicht anschließend unter geringer Druckbeauf­ schlagung der Wirkung eines Hochfrequenzfeldes ausgesetzt wird.

Auf diese einfache und dennoch schonende Weise lassen sich vollfächige Verbindungen des Trägers mit sehr empfindlichen Stoffen, insbesondere Velourstoffen herstellen, ohne daß letztere aufgrund einer Druckbe­ aufschlagung bei zu hohen Temperaturen Glanzstellen erhalten. Praktisch gelangt nämlich lediglich der ver­ wendete Kaschierkleber in den plastischen Temperatur­ bereich, der bei 60 bis 80°C liegt. Aufgrund der so erzielten einwandfreien vollflächigen Verbindung kann es trotz großer Beanspruchung nicht einmal in Teilbe­ reichen zu einer Verschiebung der Schaumstoff-Stoff-Ein­ heit relativ zum Träger und folglich zu einer Falten­ bildung kommen. Ein nach diesem Verfahren gefertigtes Teil z.B. ein Verkleidungselement einer KFZ-Tür behält über lange Jahre das durch den hochwertigen Velour­ stoff vermittelte elegante Aussehen bei und vermittelt gleichzeitig dem Fahrgast ein besonders hohes Komfort­ gefühl, bedingt durch die Velourstoffabstützung mittels der zwischen Träger und Stoff befindlichen Schaumstoff­ schicht.

Als besonders zweckmäßig hat es sich beim er­ findungsgemäßen Verfahren herausgestellt, wenn ein HF-aktivierbarer Kleber auf Polyurethanbasis zum Einsatz gelangt. Dieser wird zweckmäßigerweise aufgesprüht oder in Folienform eingesetzt. Vorzugsweise wird der Kleber in einem ersten Schritt auf dem Träger oder der Schaumstoffschicht aufgebracht, und die HF-Aktivierung erfolgt in einem zweiten Schritt.

Die Erfindung richtet sich weiterhin auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die im wesentlichen gekennzeichnet ist durch zwei Formelektro­ den, die gemeinsam den Raum für die Aufnahme von Träger, Kleber und Schaumstoffschicht mit Stoffschicht begren­ zen und nach Einführung dieser Einheit in den Raum an eine HF-Energiequelle anlegbar sind.

Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, auf die bezüglich aller nicht im Text beschriebenen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigt:

Fig. 1 einen Schnitt durch die beiden Formelek­ troden in voneinander entfernter Lage,

Fig. 2 einen Schnitt entsprechend Fig. 1, jedoch bei in Bezug zueinander angenäherten, d.h. in Arbeitslage übergeführten Formelek­ troden, und

Fig. 3 einen Schnitt durch das fertige Verkleidungs­ element.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, umfaßt die zum Einsatz gelangende Vorrichtung eine untere Formelektrode 1 und eine obere Formelektrode 2. Fig. 1 läßt erkennen, daß die obere Formelektrode 2 seit­ lich über die untere Formelektrode 1 vorsteht und daß sich ferner an die Außenseite der oberen Form­ elektrode 2 ein nach unten vorstehender Formrand 3 anschließt.

Auf die untere Formelektrode 1 wird ein der gewünschten Verkleidungsform angepaßter Träger 4 aus Holzfaserwerkstoff, ABS (Acrylnitril-Butadien- Styrol-Copolymer) oder einem ähnlichen Material ge­ legt. Im veranschaulichten Beispiel ist dieser Träger 4 mit einem in Form einer Folie aufgebrachten, HF- aktivierbaren Kaschierkleber 5 beschichtet.

Wie ersichtlich, weist der Träger 4 im Rand­ bereich eine eingeformte Randnut 6 auf, deren Posi­ tion und Größe denen des Formrands 3 entspricht. Eine mehrere Millimeter, vorzugsweise 8 mm starke Schaum­ stoffschicht 7, an die in bekannter Weise eine äußere Stoffschicht 8, z.B. Velouerstoff durch Flammkaschie­ rung angeschmolzen ist, wird auf die in Fig. 1 gezeig­ te Weise auf den Träger 4 gelegt, wobei sich der Rand dieser Einheit aus Schaumstoffschicht und Stoff­ schicht bis über die Randnut 6 des Trägers 4 erstreckt. Anschließend wird, wie sich aus Fig. 2 ergibt, die obere Formelektrode 2 der unteren Formelektrode 1 angenähert, wobei der Formrand 3 in die Randnut 6 des Trägers 4 eindringt. Dabei wird die äußere Kante der Stoffschicht-Schaumstoffschicht-Einheit zumindest teilweise mit in die Randnut 6 eingeführt.

In dieser Lage üben die beiden Formelektroden 1, 2 einen nur geringen spezifischen Druck auf die Stoffschicht-Schaumstoffschicht-Einheit aus, so daß die Schaumstoffschicht 7 gleichmäßig auf dem Kaschier­ kleber 5 des Trägers 4 aufliegt.

Über die beiden Formelektroden 1, 2, denen ein nicht gezeigter Hochfrequenzgenerator zugeordnet ist, läßt sich eine HF-Aktivierung des Kaschierklebers 5 und damit eine einwandfreie, vollflächige Verbin­ dung der Schaumstoffschicht 7 und damit der Stoffschicht 8 mit dem Träger 4 herstellen. Da hierbei lediglich der Kaschierkleber auf Temperaturen in der Größenord­ nung von 60 bis 80°C aufgeheizt wird, behält der zum Einsatz gelangende thermisch nicht belastbare Stoff sein einwandfreies Aussehen bei.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von dekorativen Verkleidungselementen, z.B. für Türen von Kraftfahrzeugen, bei dem auf einem der gewünschten Verkleidungsform ange­ paßten Träger (4) aus Holzfaserwerkstoff, ABS o.dgl., eine mehrere Millimeter starke Schaumstoffschicht (7) die mit einer von ihr abgestützten äußeren Stoffschicht (8) verbunden ist, aufgebracht und mit Hilfe von zumin­ dest in Teilbereichen der Berührungszone zwischenge­ schaltetem Klebstoff (5) unter Druck- und Wärmeeinwirkung verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Träger (4) und Schaumstoffschicht (7) ein HF-aktivier­ barer Kaschierkleber (5) eingebracht und die Einheit aus Träger (4) sowie Schaumstoffschicht (7) mit Stoffschicht (8) anschließend unter geringer Druckbeaufschlagung der Wirkung eines Hochfrequenzfeldes ausgesetzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß ein HF-aktivierbarer Kleber (5) auf Polyurethan­ basis zum Einsatz gelangt.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der HF-aktivierbare Kleber (5) in Partikal- oder Folienform eingesetzt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kleber (5) in einem ersten Schritt auf dem Träger (4) oder der Schaumstoffschicht (7) aufgebracht wird und die HF-Aktivierung in einem zweiten Schritt er­ folgt.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch zwei Formelektroden (1,2), die gemeinsam den Raum für die Aufnahme von Träger (4), Kleber (5) und Schaumstoffschicht (7) mit Stoffschicht (8) begrenzen und nach Einführung dieser Einheit in den Raum an eine HF-Energiequelle an­ legbar sind.