DE3516017A1 - Verfahren zur herstellung membranstaendiger proteine aus biologischem material zur anwendung im biologischen systemen - Google Patents

Verfahren zur herstellung membranstaendiger proteine aus biologischem material zur anwendung im biologischen systemen

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DE3516017A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/705Receptors; Cell surface antigens; Cell surface determinants

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  • Cell Biology (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Vs AIJRN ZUR IIEKSTELLUNG MEMBRANSTANDIGER PROTEINE AUS
  • BIOLOGISCHEM MATERIAL ZUX ANWENDUNG IN BIOLOGISCHEN SYSTEEZN.
  • In der modernen Biochemie erweitern sich ständig die Einsatzmöglichkeiten für biologische Analysen-, Test- oder Herstellungsverfahren, insbesondere unter Einsatz von Proteinen oder anderen Stoffen, welche aus den Membranen der Zelloberfläche, der Mitochondrien, der Mikrosomen, der Kernmembran oder anderer Zellorganellen stammen.
  • Solche membranständigen Proteine sind von herausragender Bedeutung, da sie in vielfältiger Weise die Beziehungen der Zellkompartimente, der Zellen und der Gewebe eines Organismus untereinander kontrollieren und regulieren und dabei den Gesamtzustand der Einzelzelle ( Zellstoffwechsel) steuern, als auch ihre Beziehungen nach außen (Nahrungs-nd Körperstoffwechsel, Zell-Zell- Erkennung, Somplement- und Immunreaktionen) bestimmen.
  • Membranständige Proteine sind in ihrer natürlichen Umgebung in eine jeweils ganz spezifische Membran von Lipiden oder lipidähnliche Substanzen eingebaut. Die Zusammensetzung der Lipide ist jedoch sehr variant und abhängig von z. B. : Spezies, Stamm, Geschlecht, Alter und Ernährungszustand des Individuums, dem das Gewebe entnommen wurde und von der Art und dem Entwicklungszustand des Probegewebes und dem Ort des Vorkommens in der Zelle selbst.
  • Für viele membranständige proteine wurden Darstellungsmethoden entwickelt, die geeignet sind für die Durchführung von analytischen und kinetischen Versuchen oder für Untersuchungen zur Struktur oder Wirkungsweise dieser Proteine.
  • Beim Einsatz der so dargestellten, membranständigen Proteine in sensible biologische Test- oder Kultursysteme traten jedoch praktisch unüberwindliche Schwierigkeiten auf, da sich die Stoffe ( - Detergenzien A - ), die zur Herauslösung der Proteine aus ihrer natürlichen Umgebung notwendig sind, für das biologische Material der Test- oder Kultursysteme ( Einzelzellen, Gewebekulturen ) als toxisch erwiesen.
  • Der Grund hierfür ist hauptsächlich darin zu sehen, daß sich die Detergenzien A im lipophilien Bereich der Proteine auf Grund der lipophilen Wechselwirkung stets im Überschuß anlagern und sich diese überschüssigen Detergenzien A dann beim Einsatz in empfindlichen Test- oder Kultursystemen in die Membranen der Töst- oder Yulturoboekte einlagern und dort den Metabolismus stören oder unterbinden, z. 3. durch Veränderung oder Entkoppelung der membranständigen Proteinfunktion, bzw. durch lytische, inhibierende oder toxische Wirkung per se.
  • Der erfindungsgemäße Gedanke ist nun der, zur erauslösung der membranständigen Proteine nur eine so minimale Menge an Detergens A zu verwenden, daß beim Einsatz der solubilisierten ( in beständige Lösung überführten) Proteine in Test- oder Kultursysteme wie oben beschrieben eine toxische Wirkung unterbleibt, da Detergens A nicht im Überschuß vorhanden ist.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Minimalkonzentration an Detergens A, die zur Solubilisierung der Proteine erforderlich ist, für viele Anwendungszwecke bereits -zu toxisch wirkt, wenn die Solubilisierung mit dem Detergens A alleine vorgenommen wird.
  • Deswegen wird weiter vorgeschlagen, ein Hilfsdetergens B enzusetzen, das physiologisch verträglich ist und bis zu einem geringen estbestand -der dazu erforderlich ist, das präparierte Protein in Lösung zu halten- wieder durch Dialyse entfernt werden kann.
  • Auf Grund der lipophilen Wechselwirkung zwischen Lipiden, Detergenzien A und den Abschnitten der membranständigen Proteine im Bereich der Einbettung dieser Proteine in der Membran ist die gewünschte Besetzung der lipophilen Proteinbereiche in minimalster konzentration Detergens A durch die Einstellung eines Gleichgewichtes gegen eine Dialysierflüssigkeit mit vorgegebener Konzentration Detergens A nicht möglich: Der entstehende " Schwarm " von Detergens A- Molekülen um die fraglichen Proteinstrukturen würde sofort wieder zu einer über das tolerierbare Maß hinausgenden Anlagerung führen.
  • Vielmehr erreicht man aber diese, für eine " Minimalsolubilisation " der membranständigen Proteine notwendige Anlagerung von Detergens A dergestalt, daß zu einem bestehenden Dialysesystem mit einer bekannten Menge Protein in den Membranfraktionen bekannter herkunft eine festgelegte Menge Detergens A von außen zugegeben wird.
  • Nur durch langsame Diffusion in das proteinhaltige Dialysat läßt sich die Anlagerung von Detergens A kontrollieren und limitieren.
  • Arbeitsvorschrift: Nach einem der an sich bekannten Verfahren werden in sich einheitliche Fraktionen vcn Zellmembranen gewonnen ( Aufschluß, frenchpress, Cltrabeschallung, Homogenisierung, Zentrifugationen u.s.w.
  • und in Puffer B (enthält Detergens B ) aufgenommen und homogenisiert.
  • Nach diesem Prozeß soll die Proteinkonzentration im Dialysat 2 - 8 mg Protein / ml betragen. Diese Lösung wird genau ( rl ) gemessen und in z. B. einen vorgequollenen Dialyseschlauch gefüllt. Die Dialyse erfolgt gegen etwa das 2 - 8- fachen, vorzugsweise gegen das 4- fache Volumen Puffer B. Das Dialysat wird stark gerührt und dann Detergens A tropfenweise in genau vorausberechneter Menge über einen größeren Zeitraum - z. B. 30 min.- zugegeben. Man läßt 2 Stunden weiterrühren, entnimmt den Dialyseschlauch und zentrifugiert das Dialysat. Dabei ist die Zentrifugation anhaltsweise nach der Größe und der Herkunft der Ausgangsmembranen zu bemessen.
  • Je nach Verwendungszweck kann das Dialysat vor der Zentrifugation vorsichtig auf z. B. das doppelte Volumen mit einer geeigneten Lösung - z. 13. Kulturmedium oder Puffer B ohne Detergens B - verdünnt werden So erhalt man oft einen Niederschlag von vergleichbarer Größe des Ausgangsmaterials, wobei aber das herausgelöste Protein im Überstand verbleibt.
  • Die so gewonnenen Substanzen können in üblicher Weise weiterverarbeitet werden.
  • Z. B. können die Proteine einer Ammonsulfatfällung unterzogen und wieder aufgelöst werden, Glykoproteine lassen sich mit Polyäthylenglycol-Aceton fällen, das Gesamtgemisch kann z. B. durch isoelektrische Fokussierung oder Gelelektrophorese oder einer Kombination davon gereinigt oder nach dem Vorschlag des Entwicklungsbüros Dr. Busse, Berlin hochauflösend analysiert werden. Ebenso ist es möglich, die Proteine kationisch bzw. anionisch zu binden und entsprechend abzulösen oder mit bekannten Affinitätstechniken über die Bindung an Substrate oder Substratanaloga zu reinigen.
  • Insbesondere sind die so gewonnenen Proteine nicht denaturiert und besitzen die normale metabolische Aktivität und die unveränderten antigenen Determinanten.
  • Sie lassen sich als metabolisch aktive Spezies in biologischen Testsystemen einsetzen ( Suspensionen von Zellorganellen, Lösungen von Enzymen oder Makromolekülen, Zell- oder Gewebekulturen, Kulturen von limb- buds, whole embryos, Eier, Organschnitte u.s.w.) oder direkt oder in weiter gereinigter Form zur Immunisierung verwenden.
  • Die Stimulierung von B- Lymphozyten zur Produktion von Antikörpern ist in- vitro möglich. Hierbei kann das antigene Material in hoher Konzentration vorgelegt werden, da noch verbleibendes Detergens selbst in kleinen Voluminas, wie z.B. in den vials von Titerplatten keine erkennbare toxische Wirkungen entfaltet.
  • DETERGENSKLASSE A : Brij 58x oder Lubrol WXx oder Emulgen 911x oder Triton X- 100x oder Renex 690x.
  • DETERGENSKLASSE B : Cholsäure- Na- Salz oder Zwittergentx.
  • x = registrierte Handelsnamen.
  • Puffer B: 40 mM Phosphat/Hydrogenphosphat, pH = 7,2 bis 6,6 20 % Glycerin( v/v ), 0,1 mM butyliertes Hydroxytoluol 200 mM Sucrose 100 mM Dithioerythritol 0.4 % Detergens B ( v/v ) Beispiel: AusFanFsmaterial Detergens A bevorzugt Ausbeute Prot Sprague- Mitochondrien 1. 2 - 6 (µ Mol 5 92 % 4% Dawley Mikrosomen 1. 2 - 5 3,5 95 % 4% Hatte, m, Mitochondrien b. 3 - 8 mg Prot.) 4,5 90 % max.
  • 120 g, Mikrosomen b. 3 - 7 4,0 90 O,b max.
  • Normaldiät liter 1. surf. 4 -10 5,0 92 * + brain b. surf. 4 -10 5,2 90 % max.

Claims (3)

  1. SCHUTZANSPRÜCHE : 1.) Verfahren zur Herstellung funktionsfähiger Proteinspezies aus biologischen Membranen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Detergensklasse A limitiert zu einer Suspension gegeben wird.
  2. 2.) Verfahren nach 1.), dadurch gekennzeichnet, daß ein Hilfsdeter gens B verwendet wird.
  3. 3.) Verfahren nach 1.) und 2.), dadurch gekennzeichnet, daß das Hi detergens abdialysierbar ist, 4.) Verfahren nach 1.) und 2.) und/oder 3.), dadurch gekennzeichne daß die so hergestellten Substanzen in biologischen oder bioch misch-madiz£dischen Test- und/ oder Herstellungssystemen Verwe dung finden.
DE19853516017 1985-05-02 1985-05-02 Verfahren zur herstellung membranstaendiger proteine aus biologischem material zur anwendung im biologischen systemen Withdrawn DE3516017A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6355253B1 (en) 1993-05-13 2002-03-12 American Cyanamid Company Preparation and uses of LOS-depleted outer membrane proteins of gram-negative cocci

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Virology 67, S. 365-374, 1975 *

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US6921537B2 (en) 1993-05-13 2005-07-26 Wyeth Preparation and uses of los-depleted outer membrane proteins of gram-negative cocci

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