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Teilbelagscheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Teilbelagscheibenbremse, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
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Bei Teilbelagscheibenbremsen, bei denen die Bremsbacken in einem in
radialer Richtung offenen Führungsschacht angeordnet und an in Umfangsrichtung versetzt
angeordneten, achsparallelen Haltebolzen axial verschiebbar gelagert sind (z. B.
DE-GM 74 15 101, DE-PS 19 67 110, DE-OS 25 32 103, DE-OS 27 22 614 oder DE-OS 32
34 347), muß dafür Sorge getragen werden, daß die Haltebolzen gegen axiales Verschieben
gesichert und Haltebolzen sowie darauf gelagerte Bremsbacken untereinander sowie
bezüglich des Bremsgehäuses möglichst vibrations-und klapperarm gelagert sind.
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Zu diesem Zweck ist eine Vielfalt sehr unterschiedlich ausgebildeter
Haltefedern aus Federstahl oder Federblech sowie sehr unterschiedlich ausgebildeter
Bolzensicherungen entwickelt worden.
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So sind Teilbelagscheibenbremsen bekannt (z. B. DE-OS 25 32 103 und
DE-OS 27 22 614), bei denen jeweils zwei voneinander unabhängige
Haltefedern
aus Federblech eine Verspannung zwischen entweder einer Bremsbacke und beiden Haltebolzen
oder beiden Bremsbacken und einem Haltebolzen bewirken.
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Bekannt sind auch Teilbelagscheibenbremsen (z. B. DE-GM 74 15 101,
DE-PS 19 67 110, DE-OS 33 34 347), bei denen zur Vermeidung von Vibrationen und
Klappergeräuschen einteilige, insbesondere kreuzförmige Haltefedern aus Federblech
vorgesehen sind, die sich mit den Enden des achsparallel ausgerichteten einen Balkens
von oben auf den beiden Bremsbacken abstützen und mit den Enden des bremsscheibenparallel
verlaufenden Balkens von unten an den Haltebolzen abstützen, indem sie diese entweder
untergreifen oder von oben umgreifen. In allen Fällen handelt es sich um vergleichsweise
kompliziert gestaltete Federn, die zum Teil aus mehreren Teilen zusaninengenietet
und in mehreren Ebenen gebogen sind.
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Zur axialen Sicherung der Haltebolzen sind entweder die Haltebolzen
querdurchsetzende Sicherungsstifte bzw. Federklammern (DE-PS 19 67 110), einenends
der Haltebolzen angeordnete Spreizbuchsen o. ä. (DE-GM 74 15 101) oder die Haltebolzen
einenends radial übergreifende besondere Halteglieder DE-OS 32 34 347) vorgesehen.
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Bekannt ist auch eine Teilbelagscheibenbremse (DE-OS 27 22 614) bei
der eine einstückige Haltefeder aus Federblech dazu dient, sowohl Vibrationen und
Klappergeräusche zu vermeiden als auch eine axiale Sicherung der Haltebolzen zu
bewirken. Diese bekannte Haltefeder erstreckt sich jeweils mit einem Schenkel längs
des einzelnen Haltebolzens, wobei er sich einerseits in seinen Endbereichen von
oben auf den Bremsbacken abstützt und andererseits mit einem mittig angeordneten,
mehrfach abgewinkelten Arm den Haltebolzen von unten untergreift. Die beiden Enden
der Schenkel sind jeweils zu Zungen radial nach innen abgebogen, von denen mindestens
eine in eine Ringnut des Haltebolzens (Fig. 6, Fig. 7) eingreift. Die beiden zungenförmigen
Abwinklungen der Federschenkel befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft der
Führungsschachtwandung, so daß sich die Haltefeder und damit die über die Ringnuten
mit
ihr formschlüssig verbundenen Haltebolzen axial nicht verschieben können.
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Diese bekannte Haltefeder besitzt zwar den Vorteil, daß keine besonderen
zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen für die Haltebolzen getroffen werden müssen und
daß insbesondere auch Haltebolzen mit über die Gesamtlänge gleichbleibendem Durchmesser
Verwendung finden können, doch ist ihre Form und damit ihre Herstellung recht kompliziert.
Von den sich längs der Haltebolzen erstreckenden Schenkeln müssen einerseits die
beiden Enden um quer zur Längs er streckung der Schenkel verlaufende Achsen und
andererseits die die Haltebolzen untergreifenden mittigen Arme um zur Längserstreckung
der Schenkel parallele Achsen mehrfach abgewinkelt werden.
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Ausgehend von einer Teilbelagscheibenbremse der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 genannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven
und herstellungstechnischen Aufwand für die Sicherung der Haltebolzen und zur Vermeidung
oder Verringerung von Vibrationen und Klappergeräuschen im Bereich der Bremsbacken
und Haltebolzen zu verringern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Teilbelagscheibenbremse gemäß der Erfindung besitzt den wesentlichen
Vorteil, daß ihre einteilige Haltefeder aus Federblech eine sehr einfache Form besitzt
und in einem einfachen Stanz-und Biegevorgang hergestellt werden kann, da die vier
Arme der Haltefeder nur einmal und in die gleiche Richtung sowie um parallel zueinander
liegende Achsen abgebogen werden. Von weiterem Vorteil ist, daß die Haltefeder nicht
nur eine axiale Sicherung der Haltebolzen und eine radiale Verspannung der Bremsbacken
mit dem Haltebolzen sicherstellt, sondern darüber hinaus auch eine tangentiale Verspannung
sowohl der Bremsbacken mit dem Haltebolzen als auch der Haltebolzen im sie aufnehmenden
Gehäuse bewirkt.
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Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung nachstehend
näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen Fig. 1 die Draufsicht einer Teilbelagscheibenbremse
mit Führungsschacht und darin angeordneten Bremsbacken, Fig. 2 eine geschnittene
Teilansicht entlang der Schnittführung II in Fig. 1, Fig. 3 die Draufsicht der Haltefeder,
Fig. 4 die Seitenansicht dieser Haltefeder und Fig. 5 die ausgestanzte, jedoch noch
nicht in ihre endgültige Form gebogene Haltefeder in Draufsicht.
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In Fig. 1 sind lediglich die für das Verständnis der Erfindung notwendigen
Teile der Teilbelagscheibenbremse dargestellt und beziffert, wobei die Bremsscheibe
mit 10 und das Gehäuse (Sattel/Faust) mit 12 beziffert sind. Im Gehäuse 12 ist ein
radial offener Führungsschacht 11 vorgesehen, in dem die auf den entgegengesetzten
Seiten der Bremsscheibe 10 angeordneten Bremsbacken 5 untergebracht sind.
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Die aus Bremsbelag 5a und Bremsbelagträger 5b bestehenden Bremsbacken
sind an zwei in Umfangsrichtung versetzt angeordneten, achsparallelen Haltebolzen
3 und 4 axial verschiebbar gelagert.
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Die Haltebolzen selbst sind mit ihren Enden in Bohrungen des Gehäuses
12 eingeführt.
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Um insbesondere Vibrationen während der Fahrt und Anlegegeräusche
beim Bremsen zu verhindern, ist eine einteilige Haltefeder 1 aus Federblech vorgesehen,
welche die Bremsbacken 5 mit den Haltebolzen 3 und 4 verspannt. Diese Haltefeder
ist als in der Draufsicht H-förmige Feder ausgebildet und sowohl bezüglich ihrer
parallel
zur Bremsscheibe 10 verlaufenden Längsachse A als auch
bezüglich ihrer parallel zur Scheibenbremsenachse verlaufenden Querachse B symmetrisch
ausgebildet, so daß bei ihrer Montage in die Teilbelagscheibenbremse auf eine besondere
Ausrichtung nicht geachtet zu werden braucht.
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Wie insbesondere den Figuren 1 und 3 zu entnehmen ist, besitzt die
Haltefeder einen flach liegenden Mittelteil 2, welcher achsparallel ausgerichtet
und zwischen den beiden Haltebolzen 3 und 4 angeordnet ist. Mit seinen beiden Enden
stützt er sich jeweils von oben auf den beiden Bremsbacken 5, d. h. auf deren Bremsbelagträgern
5b ab. Die vier Arme 6 bis 9 der Feder verlaufen parallel zur Bremsscheibe 10 und
greifen jeweils mit ihren freien Enden mit Federvorspannung unter die Haltebolzen
3 und 4, wie aus Fig. 2 zu erkennen ist. Zumindest die freien Enden der vier Arme
6 bis 9 sind gegen die Ebene des Mittelteils 2 um etwa 900 abgebogen, so daß sie
hochkant stehen. Mit diesen hochkant stehenden Teilen ihrer Arme rastet die Feder
jeweils in einer in den Haltebolzen 3 und 4 befindlichen Nut ein und gewährleistet
damit den Festsitz der Haltebolzen im Gehäuse 12, so daß eine zusätzliche Bolzensicherung
nicht erforderlich ist.
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Die Haltefeder ist als Stanz- und Biegeteil ausgebildet. In Fig. 5
ist die ausgestanzte, jedoch noch nicht in ihre endgültige Form gebogene Haltefeder
dargestellt. Ihre in den Figuren 3 und 4 gezeigte endgültige Form erhält sie dadurch,
daß ihre Arme 6 bis 9 um je eine endseitig des Mittelteils 2 parallel zur Symmetrie-Längsachse
A verlaufende Achse D1 bzw. D2 um etwa 900 gegen die Ebene des flachen Mittelteils
2 abgebogen werden, so daß sie hochkant stehen.
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In Höhe der in Längsrichtung des Mittelteils 2 verlaufenden Symmetrie-Querachse
B besitzen Sie dabei eine sich bis zur Ebene des Mittelteils 2 erstreckende talförmige
Einziehung 13, wie dies aus den Figuren 2 und 4 zu erkennen ist. Durch diese Ausbildung
ergibt sich insbesondere um die Symmetrie-Querachse B eine definierte Federwirkung.
Die Arme 6 bis 9 sind bezüglich dieser Wirkrichtung biegesteif. Im Ausführungsbeispiel
ist zur Beeinflussung der Federwirkung der Haltefeder im Mittelteil 2 eine sich
längs der Symmetrie-
Querachse B erstreckende längliche Ausstanzung
14 vorgesehen; außerdem weist das Mittelteil zu diesem Zweck endseitig in der Symmetrie-Querachse
B gelegene taillenförmige Einschnürungen 15 auf.
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Wie den Figuren 2 und 4 zu entnehmen ist, sind die unter die Haltebolzen
3 und 4 greifenden freien Enden der Arme 6 bis 9 der Feder - in der Seitenansicht
- schräg ausgebildet und zwar derart, daß sich ihre fiktiven Verlängerungen, die
in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet und mit 71 bzw. 91 beziffert sind, in einem
Punkt C schneiden, der zwischen den beiden Haltebolzen 3 und 4 und im Abstand oberhalb
des Mittelteils 2 der Feder gelegen ist. Durch diese Abschrägung der Armenden werden
die Bremsbacken durch die zwischen den Bremsbacken und den Haltebolzen verspannte
Haltefeder 1 nicht nur radial, sondern auch tangential fixiert. Darüber hinaus werden
durch die Tangentialkraft der Haltefeder gleichzeitig auch die Haltebolzen im Gehäuse
12 verspannt und damit Vibration und Klappern unterdrückt.
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