DE3510469C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur akustischen passiven
Erfassung von Fluggeräten nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 3.
Die Erfassung von Helikoptern wird dadurch erschwert, daß diese
in geringer Höhe fliegen und die Erfassung daher stark von
den topographischen Bedingungen abhängt. Die passive akusti
sche Erfassung kann eine Radar-Erfassung zweckmäßig ergänzen.
Es ist bereits aus der DE-PS 28 29 239,
aus der die Merkmale des jeweiligen Oberbegriffs der Patentansprüche 1 und 3 hervorgehen,
bekannt, die durch ein
Richtmikrophon aufgenommene Infraschallenergie, die im Schall
spektrum des von einem Helikopter erzeugten Geräuschs enthal
ten ist, einer Spektralanalyse zu unterziehen. Dabei können
die Infraschall-Frequenzlinien im Grundbereich herausgelöst
werden, welche durch die periodische Drehbewegung der Flügel
des Hauptrotors erzeugt werden.
Bei dieser Technik ist von Vorteil, daß im Infraschallbereich
große Wellenlängen auftreten. Auf diese Weise wird auch die
Erfassung von Fluggeräten hinter Bergen ermöglicht, während
unter gleichen topographischen Bedingungen eine Radarerfassung
nicht möglich ist.
Der größte Teil der Schallenergie, die von der natürlichen Um
gebung und von Störquellen ausgeht (Straßenfahrzeuge, Panzer
fahrzeuge, Wind . . .), ist jedoch in einer Spektralzone ver
teilt, die einige hundert Hertz kaum überschreitet. Durch die
se Geräusche werden die Infraschallkomponenten überdeckt und
das Signal/Rausch-Verhältnis im ausgewerteten Bereich be
trächtlich vermindert.
Es ist praktisch unmöglich, diese Verminderung des Signal/
Störgeräusch-Verhältnisses durch Anwendung von Richtmikro
phonen zu kompensieren. Bei Infraschallfrequenzen kann nämlich
die Richtwirkung nur mit groben Strukturen erreicht werden,
deren Abmessungen mit einer raumsparenden Ausführung, die auf
einem Fahrzeug mitgeführt werden kann, unverträglich wären.
Aus der US-PS 41 89 701 ist es bereits bekannt, die
von einem Unterwassermikrophon aufgenommenen Schallwellen über
einen Bandpaß einem Demodulator zuzuführen, der eine Amplitu
dendemodulation durchführt. Anschließend wird das demodulierte
Signal aber über ein Tiefpaßfilter geführt, das nur Frequenzen
bis etwa 30 Hertz durchläßt. Die bei Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens nach der Demodulation festgestellten signi
fikanten Frequenzlinien liegen aber überwiegend in einem höhe
ren Frequenzbereich.
Auch aus der DE-PS 16 16 217 ist ein Ver
fahren zum Verarbeiten von akustischen Signalen bekannt, bei
dem eine Amplitudendemodulation des erfaßten Signals erfolgt.
Diese Demodulation kann mittels eines Gleichrichters durchge
führt werden, auf den ein Tiefpaß folgt.
Durch Anwendung dieses bekannten Verfahrens soll zwischen
Schiffsgeräuschen und Hintergrundgeräuschen im Wasser unter
schieden werden. Ähnliche Signalanalyseverfahren, bei denen
eine Amplitudendemodulation durch Gleichrichtung vorgenommen
wird, sind auch aus der US-PS 38 24 532 sowie aus der US-PS
37 14 620 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur akustischen passiven Erfassung von Flug
geräten, insbesondere Helikoptern, der eingangs genannten Art anzugeben, durch welche die
Verwendung von Richtmikrophonen geringer Abmessung zur Mitfüh
rung auf Fahrzeugen ermöglicht wird und dennoch eine geringe
Empfindlichkeit gegenüber Umgebungs- und Störgeräuschen er
zielt wird, die beispielsweise durch in der Erfassungszone be
findliche Fahrzeuge verursacht werden.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren erfin
dungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentan
spruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens ist im Patentanspruch 3 angegeben.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
In überraschender Weise wird durch die Erfindung die Amplitu
denmodulation ausgenutzt, welche durch bestimmte rotierende
Elemente eines Fluggerätes, insbesondere durch die Drehbewe
gung der Flügel bei einem Helikopter, auf das "breitbandige
Rauschen" ausgeübt wird, das in höheren Frequenzgebieten er
zeugt wird. Die so modulierte Spektralzone erstreckt sich von
etwa 300 bis etwa 3500 Hz. Gegenüber der bekannten Technik ist
es von Vorteil, dieses höherfrequente Spektrum, das von den
Helikoptern erzeugt wird, auszuwerten, da in diesem Frequenz
gebiet eine Richtwirkung der Antenne leichter erhalten werden
kann. Auf diese Weise wird das schwierige Problem vermieden,
welche durch das Fehlen von isolierten periodischen Komponen
ten aufgeworfen wird, die ausreichend signifikant in diesem
höheren Frequenzband des typischen Schallspektrums eines Heli
kopters sind.
Einzelheiten einer Ausführungsform der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung und aus der Zeichnung, auf die
Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Diagramm des Amplitudenverlaufs des von einem He
likopter erzeugten Schallsignals in Abhängigkeit von
seiner Frequenz,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung zur akustischen Erfassung und
Fig. 3 das Spektrum des von einem Helikopter erzeugten
Schallsignals nach Amplitudendemodulation.
Fig. 1 zeigt das von einem Helikopter erzeugte Schallspektrum,
worin eine Zone 1 zu unterscheiden ist, in der periodische Ge
räusche auftreten, zu denen insbesondere Infraschallinien 2
von beispielsweise 17 Hz gehören, die der Drehbewegung des
Hauptrotors und ihren Harmonischen entsprechen; ferner ist
eine Zone 3 gezeigt, in der ein breitbandiges Geräusch auf
tritt, das etwa zwischen 300 und 5000 Hz liegt. Die Spektral
analyse der Infraschallzone ist aus den eingangs angegebenen
Gründen nicht möglich, während die Spektralanalyse in der
breitbandigen Zone 3 die charakteristischen Frequenzlinien für
die Anwesenheit eines Helikopters nicht in Erscheinung treten
läßt. Durch Amplitudenmodulation des in Fig. 1 gezeigten Si
gnals im Frequenzband von etwa 300 bis 3500 Hz und Spektral
analyse dieses demodulierten, in Fig. 3 gezeigten Signals kön
nen aber die charakteristischen Komponenten der Drehbewegung
der Flügel des Hauptrotors herausgelöst werden, beispielsweise
die periodische Komponente bei 17 Hz, die klar erkennbar ist.
Die Fig. 2 zeigt eine passive akustische Erfassungsvorrichtung
mit einem Richtmikrophon 4, das bei einer besonderen Ausfüh
rungsform aus mehreren Einzelmikrophonen gebildet ist, die auf
einem Träger ausgerichtet sind, oder aus einem Trichter, wo
durch somit ein elektroakustischer Wandler gebildet ist, der
ein amplitudenmoduliertes Signal liefert, das die von einem
Helikopter und die von der Umgebung ausgehenden Geräuschen dar
stellt. Das vom Mikrofon 4 erhaltene Signal wird in einem
von 300 bis 3500 Hz reichenden Bandbaßfilter 5 gefiltert. Das
gefilterte Signal wird dann an einen Amplitudendemodulator 6
bekannter Art angelegt. Dieser kann beispielsweise durch einen
Gleichrichter ohne Schwellwert gebildet sein, welcher einem
Integrator mit Bandpaßverhalten von 100 Hz oder einigen hun
dert Hertz zugeordnet ist, um einen Hüllkurvendetektor für das
modulierte Signal zu erhalten. Das demodulierte Signal wird an
einen Spektralanalysator 7 angelegt, beispielsweise an einen
Fourier-Transformierer, der die periodischen Modulationskompo
nenten hervorhebt, die auf der Drehbewegung der Rotoren beru
hen. Die Spektralanalyse kann auf dem Bildschirm einer Katho
denstrahlröhre oder graphisch wie in Fig. 3 dargestellt wer
den. Die Bandpaß-Filterfunktion hat einen Einfluß auf das mehr
oder weniger deutliche Erscheinen der den periodischen Kompo
nenten entsprechenden Freuqenzlinien. Das Auffinden dieser
Frequenzlinien hängt natürlich von der Entfernung zwischen
Helikopter und Detektor ab; diese Entfernung kann von 2000 bis
5000 m variieren. Das in Fig. 3 gezeigte Spektrum wurde mit
einem omnidirektionalen Signalaufnehmer erhalten. Ein Richt
mikrophon, beispielsweise mit Gruppenantennenstruktur, ermög
licht ein noch deutlicheres Hervortreten der charakteristischen
Frequenzlinien.
Gemäß einer Weiterbildung wird die Wirksamkeit der Signalver
arbeitung noch durch Vorfilterung gesteigert; insbesondere
durch eine räumliche Filterung mittels eines Richtmikrophons
vom Gruppenantennentyp und/oder eine elektronische Filterung,
durch welche das Signal/Störgeräusch-Verhältnis gesteigert
wird.
Bevorzugte Anwendungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind
die Erfassung von Helikoptern und die entsprechende Warnung
mit Sektorbezeichnung und Identifikation, gegebenenfalls ver
vollständigt durch weitere Arten der Signalverarbeitung, bei
spielsweise autoadaptive Filterung und/oder Korrelation, wobei
auch eine Integration in Systeme erfolgen kann, die mit kom
plementären Untersystemen wie Radaranlagen, optische Vorrich
tungen oder Infrarotgeräte ausgerüstet sind. Allgemein können
breitbandige Geräuschquellen erfaßt werden, bei denen eine
Amplitudenmodulation durch Infraschallkomponenten auftritt.
Claims (5)
1. Verfahren zur akustischen passiven Erfassung von Fluggeräten,
insbesondere Helikoptern, bei welchem das von dem Flugge
rät und der Umgebung ausgehende Geräusch mittels eines Richt
mikrophons aufgefangen und eine Spektralanalyse des Signals
vorgenommen wird, um die charakteristischen Frequenzlinien
herauszufinden, welche periodischen relativen Modulationskom
ponenten, insbesondere rotierenden Elementen des Fluggerätes,
entsprechen, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwirkung des
Richtmikrophons in ein Frequenzbereich von etwa 300 Hz bis
etwa 3500 Hz gelegt, daß das von dem Richtmikrophon abgegebene
Signal in diesem Frequenzband amplitudendemoduliert wird und
daß die Spektralanalyse anhand des amplitudendemodulierten Si
gnals ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
erfaßte Signal im Freuquenzband von etwa 300 bis 3500 Hz ge
filtert wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 3, mit einem Richtmikrophon und einem Spektralanalysator,
dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwirkung des Mikrophons
(4) in einen Freuqenzbereich von etwa 300 Hz bis etwa 3500 Hz
besteht, daß auf das Mikrophon (4) ein Bandpaßfilter (5) für
den Bereich von etwa 300 bis 3500 Hz folgt und daß auf dieses
Bandpaßfilter (5) ein schwellenloser Gleichrichter, ein Inte
grator mit Bandpaßwirkung von 100 Hz oder einigen hundert
Hertz und der Spektralanalysator (7) folgen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Mikrophone nach Art einer Richtantenne, insbesondere
Gruppenantenne, einander zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spektralanalysator ein Fourier-Transformiergerät ist.
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