DE3510414C2 - - Google Patents
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- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Leichtgewicht
spiegelrohlings, der ein mit Ausnehmungen versehenes Stützgerüst aufweist, das
mit einer Spiegelplatte oder Rückenplatte unverrückbar verbunden wird, wobei
als Werkstoffe für das Stützgerüst und die Spiegel- oder Rückenplatte solche
ausgewählt werden, die den gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen.
Aus der DE-PS 30 18 785 ist die Herstellung eines Leichtgewichtsspiegels,
insbesondere für astronomische Zwecke bekannt, bei dem zwischen eine Front
platte aus Quarzglas oder hochsilikatischem Glas und eine Rückenplatte aus
Quarzglas, Quarzgut oder hochsilikatischem Glas ein vorgefertigtes Stützgerüst
aus Quarzglas, Quarzgut oder hochsilikatischem Glas eingebracht und mit diesen
Platten unverrückbar verbunden wird. Dabei weisen die für die Platten und das
Stützgerüst ausgewählten Werkstoffe praktisch den gleichen thermischen Aus
dehnungskoeffizienten auf. Zur Bildung des Stützgerüstes werden auf einer
später zu entfernenden Trägerplatte mit einer kohlenstoffhaltigen Oberflächen
schicht - beispielsweise Graphit - plattenförmige Teile und/oder rohrförmige
Teile aus Quarzglas, Quarzgut oder hochsilikatischem Glas aufgestellt, wobei
in die verbleibenden Leerräume zwischen jeweils zwei benachbarten Teilen eine
zu sinternde Masse aus Körnung, kleinen Röhrchen, Stäbchen, Plättchen oder
einer Mischung daraus eingefüllt und diese Anordnung mit einem Graphitrahmen
in Form eines Ringes zusammengehalten wird. Zusätzlich können auf der Träger
platte Formkörper aus kohlenstoff- bzw. graphithaltigem Werkstoff aufgestellt
werden, wobei diese Formkörper nach dem Abkühlen zusammen mit dem Graphit
rahmen und der Trägerplatte entfernt werden. Die so gebildete Anordnung wird
in einem Ofen unter Aufrechterhaltung einer nichtoxidierenden Atmosphäre für
einen Zeitraum im Bereich von 2 bis 6 Stunden auf eine Temperatur im Bereich
von 1300 bis 1600°C aufgeheizt. Während dieses Erhitzungsprozesses versintern
die Quarzglasteilchen der Masse nicht nur untereinander, sondern auch mit den
vorher eingebrachten rohrförmigen Teilen. Für ein Versintern bei diesen
Temperaturen sind Flußmittel erforderlich. Nach Entfernung der Graphit
materialien wird das Stützgerüst beispielsweise durch gerichtete Wärmeein
wirkung mittels Lichtbogen mit der Frontplatte und der Rückenplatte zu einem
Leichtgewichtspiegel verbunden.
Nach dieser DE-PS ist es somit erforderlich, auf der Trägerplatte eine Viel
zahl vorgefertigter, rohrförmiger Teile aus Quarzmaterial aufzustellen, welche
nach Auffüllung mit einer Körnung aus Quarzmaterial nach dem Sintervorgang die
wabenförmige Struktur des Stützgerüstes ergeben. Der von der Körnung ein
genommene Raum läßt sich dabei durch Einsatz von Graphitformkörpern erheblich
reduzieren, so daß trotz hoher Stabilität nur ein verhältnismäßig kleiner Raum
mit Material ausgefüllt ist. Es handelt sich hierbei um ein verhältnismäßig
aufwendiges Verfahren, bei dem in nacheinander folgenden Fertigungsstufen die
als Vormaterial dienenden rohrförmigen Quarzkörper herzustellen sind und
anschließend als Grundstruktur für das Stützgerüst aufgebaut und nach
Auffüllung mit der Körnung aus Quarzmaterial zum Stützgerüst gesintert werden.
Die Verbindung mit der Front- bzw. Rückenplatte erfolgt dann in einem dritten
Schritt, beispielsweise durch Wärmeeinwirkung mittels Lichtbogen. Aufgrund der
partiellen Erhitzung können dabei erhebliche Spannungen auftreten, die zur
Beeinträchtigung der Stabilität führen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, unter Wahrung der Spannungsfreiheit
innerhalb des Materials eine möglichst kostengünstige Herstellungsweise anzu
geben, die unter Verzicht auf die Verwendung bestimmter vorgefertigter Teile
aus Quarzmaterial eine beliebige Gestaltung des Stützgerüstes zuläßt; weiter
hin soll auf irgendwelche Flußmittelzusätze verzichtet werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Herstellung des
Stützgerüstes Graphitformkörper innerhalb eines Graphitrahmens mit Abstand
zueinander direkt auf die Spiegel- oder Rückenplatte aufgesetzt werden, in
Hohlräume zwischen den Graphitformkörpern sowie zwischen Graphitformkörpern
und dem Graphitrahmen eine Körnung aus kristallinem oder amorphem Quarz einge
füllt werden, diese Anordnung in einen Ofen eingebracht und in einer nicht
oxidierenden Atmosphäre unter einem Druck von 2 × 10-2 bis 2 mbar auf eine
Temperatur von 1710°C bis 1780°C für 2 bis 6 Stunden erhitzt wird, an
schließend die miteinander verbundenen Teile der Anordnung zum Abkühlen im
Ofen gehalten werden und nach dem Abkühlen die Graphitformkörper entfernt
werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahren wird die Anordnung auf
eine Temperatur von 1720 bis 1740°C erhitzt.
Als Graphitformkörper werden Körper aus Graphit oder Graphit-Folie bereit
gestellt, die Zwischenräume vorzugsweise mit einer Körnung aus Quarzglas oder
Quarzgut der Korngröße 300 µm aufgefüllt und im Ofen unter Vakuum im Bereich
von 2 × 10-2 bis 2 mbar geschmolzen.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß die
Herstellung des Stützgerüstes und die Verbindung mit der Rücken-
oder Spiegelplatte in einem einzigen Arbeitsgang
erfolgen, wobei die Struktur des Stützgerüstes durch einfache
Veränderung von Gestalt, Größe oder Lage der Graphitformkörper
veränderbar ist. Als Ausgangsmaterial für das Stützgerüst
dient Quarzglas oder Quarzgut in Form einer Körnung.
Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der
Fig. 1a, 1b, 1c sowie der Fig. 2 näher erläutert.
Fig. 1a zeigt die aus Quarzmaterial bestehende Platte
mit den aufgesetzten Graphitformkörpern.
Fig. 1b zeigt einen Querschnitt durch diese Platte nach
der Auffüllung mit einer Körnung aus Quarzmaterial.
Fig. 1c zeigt eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Platte aus Quarzmaterial mit dem
Stützgerüst, zu einer Einheit verschmolzen.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer quadratischen
Platte mit dreieckigen Ausnehmungen.
Gemäß Fig. 1a befinden sich auf dem als Spiegelplatte oder
Rückenplatte dienenden zylinderförmigen Träger 1 aus Quarz
material in vorgegebenen Abständen zueinander angeordnete
Graphitformkörper 2; diese weisen im wesentlichen einen quadra
tischen Grundriß auf, jedoch sind in den Randbereichen zur
Anpassung an die kreisförmige Oberfläche des Trägers 1 die
Formkörper 2 mit einem der Kreisform angepaßten Grundriß
- beispielsweise in Form eines Dreiecks - versehen. Die Form
körper 2 sind in regelmäßigen Abständen zueinander angeordnet,
so daß die zwischen ihnen liegenden Zwischenräume 4 stets
die gleiche Breite aufweisen. Der Träger 1 wird von einem
umlaufenden Graphitrahmen 3 umgeben, der in Form eines Hohl
zylinders über die Oberkante des Trägers 1 hinausragt. Der
Graphitrahmen ist zwecks besserer Übersicht in Fig. 1a
nur teilweise dargestellt. Als Material für den Träger 1
sind sowohl Quarzglas als auch Quarzgut geeignet.
In die gemäß Fig. 1a vorbereitete Form wird eine Körnung
aus kristallinem oder amorphem Quarz eingebracht, so daß
der vom Graphitrahmen 3 umfaßte Raum - d. h. der zwischen
den Graphitformkörpern bzw. zwischen Graphitformkörpern und
Graphitrahmen befindliche Zwischenraum 5 - vollständig aus
gefüllt wird. Es wird vorzugsweise eine Körnung der Korngröße
von 300 µm verwendet.
Fig. 1b zeigt einen Querschnitt in vertikaler Richtung
entlang der Linie AB gemäß Fig. 1a. In dieser Figur sind
die auf dem plattenförmigen Träger 1 aufgesetzten Graphit
formkörper 2 erkennbar, wobei der zwischen jeweils zwei benach
barten Formkörpern 2 befindliche Zwischenraum 4 sowie der
zwischen dem Graphitrahmen 3 und dem jeweils benachbarten
Formkörper 2 befindliche Zwischenraum 5 mit der Körnung so
ausgefüllt wird, daß diese ausgehend vom Träger 1 aus Quarz
material bis zur Oberkante der Formkörper 2 reicht. Die Ober
kante des Graphitrahmens 3 entspricht dabei der Oberkante
der Formkörper 2, während die Unterkante des Graphitrahmens 3
bis zur Unterkante des plattenförmigen Trägers 1 reicht und
diesen während des Verfahrens formstabil hält.
Die gemäß Fig. 1b mit Quarzkörnung versehene Form wird
in einen Ofen eingebracht, welcher nach seiner Evakuierung
auf eine Temperatur von über 1700°C gebracht wird. Vorzugsweise
wird eine Temperatur von ca. 1730°C gewählt. Die Heizdauer
ist von der Größe der eingebrachten Anordnung abhängig, sie
kann im Bereich von 2 bis 6 Stunden liegen. In der Praxis
liegt sie bei üblichen Anordnungen im Bereich von 3 bis 4
Stunden.
Nach Abschluß des Heizvorganges wird der evakuierte Ofen
mit einem Inertgas - vorzugsweise mit Stickstoff - geflutet,
dessen Temperatur bei ca. 20°C liegt. Die sich daran
anschließende Abkühlzeit beträgt bis zu 24 Stunden, wobei
diese Zeit von der Größe des Werkstückes abhängig ist. Nach
dem Abkühlen werden die Graphitformkörper 2 und der Graphit
rahmen 3 der Anordnung entnommen, so daß der in Fig. 1c
dargestellte plattenförmige Träger 1 aus Quarzmaterial mit
dem aus Stegen 6 und den Randzonen 7 bestehende Stützgerüst
übrigbleibt. Fig. 1c zeigt dabei eine verhältnismäßig einfache
Form mit einem gitterartigen Stützgerüst. Die Stege 6 sind
dabei aus der zwischen den Formkörpern 2 eingefüllten Körnung 4
entstanden, während die Randzonen 7 aus der zwischen dem
Graphitring 3 und den jeweils benachbarten Formkörpern 2
befindlichen Körnung gebildet worden sind.
Je nach Stabilitätsanforderung ist es jedoch auch möglich,
andere wabenförmige Strukturen des Stützgerüstes vorzusehen,
wie z. B. in Form von Dreiecken oder Sechsecken.
Nach Abschluß des Fertigungsvorganges ist es möglich, die
zur endgültigen Fertigstellung des Spiegelrohlings erforder
liche zweite Platte - also Rücken- oder Spiegelplatte - auf
die Stege 6 bzw. Randzonen 7 aufzubringen und durch erneutes
Erhitzen mit diesen unlösbar zu verbinden. Nach Abschluß
dieses Fertigungsvorganges ist es dann möglich, den Spiegel
rohling durch Schneid- und Schleifvorgänge mit der erwünschten
planen oder gewölbten Oberfläche zu versehen.
Es ist jedoch auch möglich, anstelle des bisher ebenen Trägers
aus Quarzmaterial einen gewölbten Träger mit einem entsprechenden
Stützgerüst zu versehen. In einem solchen Fall werden die
an Oberkante und Unterkante entsprechend der Spiegelwölbung
abgerundeten Formkörper entsprechend der in Fig. 1a dar
gestellten Figur aufgestellt. Auch in diesem Fall wird die
Anordnung von einem Graphitrahmen umgeben, welcher eine
Ausfüllung gemäß Fig. 1b ermöglicht. Bei verhältnismäßig
dünnwandigen Trägern ist dabei zusätzlich eine Abstützung
durch Graphitformkörper mit entsprechend gewölbter Oberfläche
auf der dem späteren Stützgerüst abgewandten Seite möglich.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem quadratischen platten
förmigen Träger 1, dessen Stege 6 so angeordnet sind, daß
sie dreieckige Ausnehmungen bilden. Die Fertigstellung erfolgt
analog zu dem oben beschriebenen Beispiel. Dabei wird um
den plattenförmigen Träger ein Graphitrahmen in Form eines
Rechtecks eingesetzt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Leichtgewichtspiegelrohlings, der ein mit
Ausnehmungen versehenes Stützgerüst aufweist, das mit einer Spiegelplatte
oder Rückenplatte unverrückbar verbunden wird, wobei als Werkstoffe für
das Stützgerüst und die Spiegel- oder Rückenplatte solche ausgewählt
werden, die den gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des Stützgerüstes Graphit
formkörper (2) innerhalb eines Graphtirahmens mit Abstand zueinander
direkt auf die Spiegel- oder Rückenplatte aufgesetzt werden, in Hohlräume
zwischen den Graphitformkörpern sowie zwischen Graphitformkörpern und dem
Graphitrahmen (3) eine Körnung aus kristallinem oder amorphem Quarz ein
gefüllt wird, diese Anordnung in einen Ofen eingebracht und in einer
nichtoxidierenden Atmosphäre unter einem Druck von 2 × 10 -2 bis 2 mbar
auf eine Temperatur von 1710°C bis 1780°C für 2 bis 6 Stunden erhitzt
wird, anschließend die miteinander verbundenen Teile der Anordnung zum
Abkühlen im Ofen gehalten werden und nach dem Abkühlen die
Graphitformkörper (2) entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung auf
eine Temperatur von 1720°C bis 1740°C während einer Zeit von 3 bis 6
Stunden erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Graphit
formkörper (2) Körper aus Graphit oder Graphit-Folie aufgesetzt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Körnung mit einer Korngröße von etwa 300 µm ein
gefüllt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ofen nach Abschluß des Heizvorganges mit Inertgas ge
flutet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Inertgas Stick
stoff eingesetzt wird.
Priority Applications (5)
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