DE3509491A1 - Verfahren zur entfernung von schadstoffen aus abgasen - Google Patents

Verfahren zur entfernung von schadstoffen aus abgasen

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    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
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Description

  • Beschreibung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches sowie die Verwendung der bei diesem Verfahren anfallenden Rückstände bzw. Aschen..
  • Nach einem Verfahren gemäß DE-PS 33 14 969 wird eine Bindemittelsuspension auf Basis eines ausgefaulten Klärschlammes oder anderen Wasserschlammes gegebenenfalls mit Zuschlagstoffen, wie getrocknetem Herbstlaub, dem Extraktionsrückstand solchen Herbstlaubes und/oder alkalisch wirkenden Zuschlagstoffen, vorzugsweises in Gegenstrom durch die zu reinigenden heißen Abgase geführt, wobei vorzugsweise der mit Schadstoffen beladene Klärschlamm durch reduzierendes Rösten und/oder elektrolytisch isoliert werden kann.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, dieses Verfahren bezüglich des am Ende des Verfahrens anfallenden beladenen Klärschlammes zu verbessern.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird so vorgegangen, daß man die mit Schadstoffen beladene Bindemittelsuspension mit kohlenstoffhaltigem Material vermischt, trocknet und abtrennt und die daraus erhaltene Asche entweder in wäßriger Suspension oder als alleiniges Sorbens oder zusammen mit der Bindemittelsuspension mit den Abgasen kontaktiert. Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn man die beladene Aschesuspension wiederum mit kohlenstoffhaltigem Material abbrennt und das erhaltene Aschesorbens wieder einsetzt.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß auch schadstoffbeladene Wasserschlämme bzw. deren wäßrige Suspensionen bei Zusatz von nicht nur Herbstlaub bzw. dessen Extraktionsrückstand, sondern auch von Stroh oder Müll gleichermaßen zu Brennziegeln verarbeitet werden können.
  • Wird die Asche aus solchen Brennziegeln in wäßriger Suspension allein verwendet oder einer Schlammsuspension zugesetzt, so wird - wiederum überraschend - eine gute schadstoffsorbierende Wirkung erzielt. Solche Aschen reagieren nämlich in wäßrigen Suspensionen alkalisch und nicht sauer, was angesichts der ursprünglichen S02-Beladung der zur Brennziegelherstellung verwendeten Schlämme eher zu erwarten gewesen wäre.
  • Offenbar wandelt sich ein Teil der Inhaltsstoffe aus dem Feststoffzusatz und dem Schlamm in gebrannte Oxide um, die in der Suspension alkalische Puffer darstellen. Außerdem findet wahrscheinlich mit Hilfe der kohlenstoffhaltigen Inhaltsstoffe des Ziegels ein reduzierender Aufschluß der bei der Beladung der Schlammsuspension entstandenen Verbindungen statt.
  • Setzt man derartige Aschen einer Schlammsuspension zu, so addieren sich die Sorptionsaktivitäten der beiden Bestandteile, Schlamm und Asche, indem die Akalität beträchtlich heraufgesetzt wird; die nun chemisch reduzierten Inhaltsstoffe weisen insbesondere für die Aufnahme von SO, und anderen Schadstoffen wie NOx wesentlich erhöhte Aktivitäten auf.
  • Für die Praxis besteht somit ein sehr wichtiger Zusammenhang zwischen der Abgasreinigung durch Schlämme und der Herstellung von Brennziegeln aus Schlamm und Abfallfeststoff: Geht man nämlich zunächst vom Einsatz wäßriger Schlammsuspensionen zur Bindung von SO2 und anderen Schadstoffen der Abgase aus, so erhält man eine mit diesen Schadstoffen beladene Suspension. Setzt man Feststoffabfall der genannten Art hinzu, so lassen sich Brennziegeln herstellen, diesmal mit einer Schlammsuspension, bei der die Aufnahme von Schadstoffen bereits erfolgt ist.
  • Brennt man solche Ziegel unter Wärmegewinn ab, so sind in den Rauchgasen dieser Verbrennung weder S02 noch H2S noch andere schädliche Gase beobachtet worden.
  • Die so gewonnene Asche wird nun als besonders wirksames Sorbens dem Suspensionskreislauf der Abgasreinigung zugeführt, gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser. Dadurch vermehrt sich die schadstoffbindende Sorptionsmasse laufend und wird wesentlich aktiver. Die umlaufende Suspension zieht man von Zeit zu Zeit ab und beginnt mit dem Zyklus von neuem.
  • Aus solchen beladenen Suspensionen werden auch nach dem Abtrocknen nach Zusatz starker Säuren wie Schwefelsäure keine Gasentwicklung oder Gerüche wahrgenommen. Dies läßt den Schluß zu, daß bei der Schadstoffbeladung der Schlämme insoweit nur unzersetzliche Verbindungen entstehen, deren Deponie gefahrlos erfolgen kann. Falls durch den mehrfachen Umlauf der Suspension die darin aufgenommenen Schadstoffe so angereichert worden sind, daß eine Gewinnung brauchbarer Produkte lohnend ist, wird man die Aufbereitung der beladenen Massen einer Deponie vorziehen.
  • Überraschend ist ferner, daß der schadstoffbindende Vorgang nicht nur wiederholt werden kann, sondern daß die Asche allein, also ohne Schlammbestandteile, als wäßrige Suspension ein in gleicher Weise aktives Sorbens darstellt.
  • Man kann also nach der ersten Schadstoffabsorption mittels einer ausschließlich aus Schlamm bestehenden Suspension dieselbe nach der Schadstoffbeladung mit kohlenstoffhaltigen Abfallstoffen, wie Herbstlaub oder dessen Extraktionsrückstand zu Brennziegeln verarbeiten, diese unter beträchtlichem Wärmegewinn verbrennen und aus der daraus erhaltenen Asche wäßrige Suspensionen herstellen, die dann gleichermaßen schadstoffabsorptiv gegenüber denn Abgasen wirken.
  • Die nun ausschließlich aus Asche und Wasser bestehende beladene Suspension wird wieder mit kohlenstoffhaltigen Abfällen versetzt, zu Brennziegeln verarbeitet und abgebrannt, wobei erneut weiter Asche-Feststoff für die Absorptionssuspension erhalten wird. Dieser Vorgang ist wiederholbar, solange dafür gesorgt ist, daß zur Bildung der Brennziegel genügend klebende Substanz vorhanden ist. Diese kann aus Schlamm, nicht extrahiertem Herbstlaub oder anderen auch abfallartigen Bindemitteln bestehen.
  • Die Aschesuspension ist gleich den Schlammsuspensionen sowohl zur Bindung von S02 als auch von anderen Schadstoffen im Abgase fähig. Man kann daher diesen Wiederholvorgang auch als eine schrittweise stattfindende Regeneration und Vermehrung der schadstoffbindenden Substanzen auffassen.
  • Der besondere Vorteil dieses Vorgehens besteht im wesentlichen darin, daß durch die Veraschung der Ausgangsabfallstoffe deren Volumen und Gewicht immer geringer wird, so daß eine Enddeponie ungleich geringere Platzbedürfnisse hat als eine Deponie der Ausgangsstoffe, wenn nicht durch die wiederholte Schadstoff zugabe, sei es aus den zugesetzten Ausgangsabfällen oder aus den Abgasen, letztlich eine derartig hohe Konzentration der Schadstoffe entsteht, die dieselben abbau- und gewinnwürdig macht, und daher eine Deponie ganz entfällt.
  • Wenn man das Verfahren so durchführt, daß man die Abgasreinigung in einem gleichzeitig als Esse wirkenden Reinigungsabsorber durchführt, können die bislang sehr hoch ausgeführten Schornsteine kürzer ausgebildet werden oder gänzlich anders z.B. zur Gewinnung von Abgaswärme gestaltet werden.
  • Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert werden.
  • Beispiel Elbbaggerschlick wurde durch mehrmaliges Aufschlämmen, Absetzenlassen des Sandes und Auslauf der überstehenden Phase in einem Schlämmzylinder nach Atterberg von einem Sandanteil befreit und zu einer wäßrigen Suspension mit etwa 7,5 % Trockensubstanz aufgearbeitet. 75 ml der Suspension wurden in eine 100 ml-Waschflasche=Reaktionsgefäß gegeben, in die eine Fritte eingesetzt war, so daß die Säule der Suspension etwa 9 cm hoch war. Der Waschflasche nachgeschaltet war eine 100 ml-Waschflasche + Fritte mit Jodstärkelösung, dieser nachgeschaltet ein Durchflußmesser und eine Wasserstrahlpumpe. Dem Reaktionsgefäß vorgeschaltet war eine Vorrichtung, die ein Kraftwerksabgas simulierend herstellte, indem ein Luftstrom über einen Blasenzähler mit SOL dosierend beladen wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit der mit 1 Gew.% S02 beladenen Luft betrug 1 1/min.
  • Die Schlicksuspension im Reaktionsgefäß absorbierte das durchströmende S02 vollständig. Die S02-Absorption wird bestimmt durch die Entfärbung einer blauen Jodstärkelösung, die von den ersten Spuren S02, die im Reaktionsgefäß nicht mehr absorbiert werden, sofort auftritt Auf diese Weise ist die "Standzeit" oder Aktivität" der Schlicksuspension meßbar.
  • Es wurde festgestellt, daß die Suspension nach einiger Zeit regeneriert; d.h. selbst wenn ein erster S02-Durchbruch erfolgt war, wurde nach einer Wartezeit von 24 Stunden wieder zusätzliches S02 aufgenommen. Dieser Vorgang ließ sich etwa 10 Mal wiederholen, wobei die Aufnahmefähigkeit nur langsam nachließ.
  • Insgesamt nahm die Suspension mit einer Trockensubstanz von 5954 mg nach 10 Durchgängen 1476,3 mg SO, auf, d.h.
  • 24,8 Gew.% SO2. Der pH-Wert der Suspension fiel dabei von 7,7 auf 4,0 ab. Nach der Absorption war die Suspension völlig geruchlos, insbesondere war kein SO2 wahrnehmbar; auch nach starker Ansäuerung war keine Gasentwicklung zu beobachten.
  • Die mit SO, beladene Suspension des Schlicks wurde mit einem Herbstlaub-Extraktionsrückstand, der nach mehrstufiger Extraktion des Laubes gemäß DE-PS 32 43 282 erhalten worden war, in einem Gewichtsverhältnis Laub : Schlicksuspension von 1 : 6,65 versetzt und innig durchmischt bis eine knetbare Masse erhalten wurde, die zu 3 kleinen Brennbriketts geformt wurde. Die Briketts trockneten schnell innerhalb von 4 Tagen an Luft und hatten bei einem Restwassergehalt von etwa 8 Gew.% ein Einzelgewicht von etwa 5 g.
  • Die Brennziegel wurden in einem Ni-Tiegel, dessen Boden mit mehreren kleinen Löchern versehen war, mit einer heißen Bunsenflamme entzündet. Das Brikett zündete nach etwa 2 min. und brannte von selbst 4,5 min, mit gelber Flamme weiter. Nach dem Erlöschen der Flamme glühte das Brikett flammenlos ähnlich wie Holzkohle unter weiterer starker Wärmeabgabe noch 18,25 min. weiter. Nach dem Erkalten wurden 33 Gew.% Asche, bezogen auf das Trockengewicht des eingesetzten Briketts, erhalten. Diese Asche wurde mit starken Säuren versetzt und entwickelte deutlich wahrnehmbar H2S.
  • Die so erhaltene Asche wurde zu einer 6,27 Eigen wäßrigen Suspension aufbereitet und analog der ursprünglichen Schlicksuspension in der gleichen Apparatur mit S02 behandelt. Die Aschesuspension nahm, bezogen auf die Trockensubstanz der Asche, insgesamt 29,8 Gew.% SOL auf, wobei der pH-Wert der Suspension von 9,0 auf 3,0 fiel. Nach der Beladung war die Suspension geruchlos; auch nach starkem Ansäuern entstanden keine Gase.
  • Dieser Gesamtvorgang wurde noch zweimal wiederholt, wobei die folgenden Ergebnisse erhalten wurden: Dritte 802 Behandlung: Aschesuspension: 7,73 Gew.% TS S02-Aufnahme: 20,9 % Brennziegelbereitung: Nicht extrahiertes Laub : Suspension = 1 : 5,5 Vierte SOL Behandlung: Aschesuspension: 3,85 Gew.% TS SO2-Aufnahme: 22,5 % Brennziegelbereitung: Suspension : extrahiertes Herbstlaub : Klärschlamm = 10 : 1 : 0,5 Das obige Beispiel zeigt, daß man zuerst nur mit einer Bindemittelsuspension die Schadstoffe absorbieren kann, die dann - wenn sie nach mehrmaliger Umwälzung voll mit Schadstoffen beladen ist - zusammen mit kohlenstoffhaltigem Material verbrannt wird, worauf in einer zweiten Abgasbehandlung nur die Asche ebenso erfolgreich als Bindemittelsuspension eingesetzt werden kann. Die als Sorbens wirkende Asche kann durch weitere Asche ergänzt werden, bis es zweckmäßig ist, zur Erhöhung der Klebkraft wieder Klärschlamm oder andere Schlämme zuzusetzen. Letztlich lassen sich auch Abfallaschen anderer Herkunft einsetzen, bzw.
  • kann die in einer Anlage angefallene beladene Klärschlammsuspension in einer weiteren Anlage mit kohlenstoffhaltigem Material zu Briketts verarbeitet und in einer dritten Anlage zur Energiegewinnung verbrannt werden, worauf die so erhaltene Asche in einer anderen Anlage als Sorbens in einer Bindemittelsxuspension verwendet wird.

Claims (3)

  1. Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus Abgasen Patentansprüche 1. Verfahren zur Entfernung bzw. Isolierung von Schwefel-bzw. Metallverbindungen und anderen Schadstoffen aus S02-haltigen Rauch und sonstigen Abgasen durch Kontaktierung der Abgase mit wäßrigen Bindemittelsuspensionen, bei dem als Bindemittelsuspension ein ausgefaulter Klärschlamm, ein mit zerkleinertem getrockneten Herbstlaub oder mit dem Extaktionsrückstand solchen Herbstlaubes versetzter Klärschlamm und gegebenenfalls weiterer Zuschlagstoffe oder alkalisch wirkender Zuschlagstoffe eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Schadstoffen beladene Bindemittelsuspension mit kohlenstoffhaltigem Material vermischt, trocknet und abbrennt und die daraus erhaltene Asche entweder in wäßriger Suspension oder als alleiniges Sorbens oder zusammen mit der Bindemittelsuspension mit den Abgasen kontaktiert.
  2. 2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die beladene Aschesuspension wiederum mit kohlenstoffhaltigem Material abbrennt und das erhaltene Aschesorbens wieder einsetzt.
  3. 3. Verwendung von Asche als Sorbens zur Entfernung von Schadstoffen aus SO 2-haltigen Abgasen, welche Asche durch Verbrennen von kohlenstoffhaltigem Material oder Abfallstoffen und mit Schadstoffen beladenen Bindemittelsuspensionen aus ausgefaultem Klärschlamm und/oder solcher Asche erhalten worden ist.
DE19853509491 1984-03-16 1985-03-14 Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus Abgasen und Verwendung der bei diesem Verfahren anfallenden Asche Expired - Fee Related DE3509491C2 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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CN100434402C (zh) * 2007-03-08 2008-11-19 上海交通大学 腐殖酸治理含硫和重金属废气并副产复合肥料的方法

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3314969C1 (de) * 1983-04-26 1984-10-04 Müller, Dietrich, Dr., 2000 Hamburg Verfahren zur Entfernung bzw. Isolierung von Schadstoffen aus Abgasen

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