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Lastdruckbremse
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Die Erfindung betrifft eine insbesondere für Hebezeuge bestimmte Lastdruckbremse
mit einer Antriebswelle, auf der ein Antriebsglied, vorzugslieise ein Rad oder eine
''kurbel, frei drehbar gelagert ist, das durch einen Mitnehmer in der einen Drehrichtung
mit einer auf der Antriebswelle verdrehfest angeordneten Mitnehmerscheibe und in
der anderen Drehrichtung mit einer Bremsmutter kuppelbar ist, die mittels eines
Gewindes axial verstellbar und gegen einen Bremsbelag andrückbar ist.
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Derartige Lastdruckbremsen sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift
931 316 bekannt. Sie dienen zun Halten der Last, vorzugsweise bei Hebezeugen, können
jedoch auch 5ir die Sicherung von Rolltoren verwendet werden. Schließlich sind Lastdruckbremsen
überall dort einsetzbar, wo eine Last in dem einen Drehsinn der Antriebswelle angehoben
und im anderen Drehsinn abgesenkt wird und in jedem Stadium sichergestellt werden
soll, daß sich die Last nicht selbständig absenkt oder beim Absenken schneller herabfällt
als es der cen Absenken dienenden Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle entspricht.
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Die aus der deutschen Patentschrift 931 316 für den Einsatz in Hebezeugen
bekannte Lastdruckbremse hat den Nachteil, daß die von der Bremsmutter bei deren
Verdrehung auf dem Gewinde der Antriebswelle durch Verlagerung in axialer Richtung
erzeugte Bremsdruckwirkung auf das Gehäuse des Hebezeuges ausneübt wird. Hierdurch
bildet die Lastdruckbremse einen integrierten Bestandteil des Hebezeuges, wodurch
sich nicht nur eine aufwendigere Konstruktion ergibt, sondern auch ein erheblicher
Aufwand bei der Montage, Wartung und Reparatur der Lastdruckbremse.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lastdruckbremse der
eingangs beschriebenen Art derart auszubilden, daß sie als einbauteil für unterschiedlichste
Zwecke verwendet Werden kann und bei einfachster Konstruktion leicht zu montieren
unC? zu warten ist.
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Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremsmutter mittels ihres Innengewindes auf einer Bremsnabe
angeordnet ist, die verdrehfest auf die Antriebswelle aufgesetzt und mit einem Bremsflansch
versehen ist, der über einen Bremsbelag gegen die eine Seite einer unverdrehbar
gehaltenen Bremsscheibe andrückbar ist, gegen deren andere Seite über einen weiteren
Bremsbelag die Bremsmutter angedrückt wird.
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Diese erfindungsgemäße Ausbildung der Lastdruckbremse ergibt den Vorteil,
daß die Bremsnabe mit der Bremsmutter und den Bremsbelänen auf beliebige Antriebswellen
aufgesetzt werden kann, um mit der unverdrehbar am jeweiligen Gehäuse anzuordnenden
Bremsscheibe zusammenzuwirken. Die erfindungsgemäCe Lastdruckbremse bildet somit
eine ansetzbare Baueinheit mit einer eigenen Bremsscheibe, die lediglich unverdrehbar
am jewelligen
Gehäuse gehalten werden muß. Die Lastdruckbremse
kann somit auf einfache Weise auf die jeweilige Antriebswelle, beispielsweise eines
Hebezeuges oder eines Rolltores, aufgesetzt und auch zum Zwecke der Wartung wieder
abgenommen werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die erfindungsgemäße
Anbaueinheit dadurch ergänzt werden, daß auch dIe Mitnehmerscheibe verdrehfest auf
der Bremsnabe anbeordnet und das Antriebsglied drehbar auf der Bremsnabe gelagert
wird.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung genügt es, die komplette Baueinheit
auf eine entsprechend gestaltete Antriebswelle aufzusetzen und die Bremsscheibe
unverdrehbar am jeweiligen Gehäuse festzulegen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Bremsscheibe
mit abgewinkelten radialen Verlängerungen zum Festlegen am jeweiligen Gehäuse versehen,
so daß auch dieses Festlegen auf besonders einfache Weise vorgenommen werden kann.
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Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich, wenn gemäß weiteren
Merkmalen der Erfindung die Bremsscheibe mit einem Kreisbogenausschnitt für den
am Antriebsnlied aneordneten Mitnehmer und für einen an der Bremamutter ausgebildeten
Mitnehmernocken versehen ist.
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Um die Bremswirkung der erfindungsgemäßen Lastdruckbremse in jedem
Fall sicherzustellen, ist erfindungsgemäß zwischen der Mitnehmerscheibe und der
Bremsmutter eine die Bremsmutter in Wirkrichtung belastende Feder angeordnet. Diese
Feder ist vorzugsweise als in einer kreisbogenförmigen Nut angeordnete Druckfeder
ausgebildet, die sich mit einem Ende in der Nut
der Mitnehmerscheibe
und mit dem anderen Ende an einem an der Bremsmutter ausgebildeten Vorsprung abstützt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lastdruckbremse dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch
die Lastdruckbremse, Fig. 2 eine Seitenansicht der Mitnehmerscheibe mit eingezeichnetem
Mitnehmer und Mitnehmernocken bei geöffneter Lastdruckbremse während des Hebens
einer Last, Fig. 3 eine der Fig.2 entsprechende Darstellung bei geschlossener Lastdruckbremse
und Fig. 4 eine weitere, den Figuren 2 und 3 entsprechende Darstellung bei geöffneter
Lastdruckbremse während des Absenkens einer Last.
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In Fig.l ist eine Antriebswelle 1 beispielsweise eines Hebezeuges
zu erkennen, die mittels eines Lagers 2 an einer Gehäusewand 3 drehbar gelagert
ist. Das aus der Gehäusewand 3 herausragende Wellenstück la ist beim Ausführungsbeispiel
mit einer Kerbverzahnung 1b versehen, auf die eine Bremsnabe 4 aufgeschoben ist,
so daß diese verdrehfest auf der Antriebswelle 1 sitzt. Durch eine auf einen Gewindeansatz
lc der Antriebswelle 1 aufgeschraubte Mutter 5 sowie eine Scheibe 6 wird die Bremsnabe
4 auf dem Wellenstück la festgelegt.
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Auf dem vordersten Teil der Bremsnabe 4 ist ein Antriebsqlied 7 frei
drehbar gelagert, das beim Ausführungsbeispiel als Handkettenrad ausgebildet ist.
Dieses Antriebsglied 7 wird durch einen in eine Nut der Bremsnabe 4 eingreifenden
Sicherungsring
8 in axialer Richtung gehalten. Auf der Rückseite
ist das Antriebsglied 7 mit einem Mitnehmer 7a versehen, der beim Ausführungsbeispiel
als Inbusschraube ausgebildet ist, die mit ihrem Kopf aus der Fläche des Antriebsgliedes
7 herausragt.
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Dieser Mitnehmer 7a ragt in einen Kreisbogenausschnitt 9a einer Mitnehmerscheibe
9 hinein, die verdrehfest auf der Bremsnabe 4 angeordnet ist. Beim Ausführungsbeispiel
wird dies durch zwei Haltestifte 10 erreicht, die im Schnitt gemaß Fig.l zu erkennen
sind. In Fig.l ist die Lage des Mitnehmers 7a um 900 versetzt gezeichnet, um dessen
Anordnung zu zeigen.
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Die richtige Lage ergibt sich aus den Figuren 2 bis 4.
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In den Kreisbogenausschnitt 9a der Mitnehmerscheibe 9 ragt weiterhin
ein Mitnehmernocken lla einer Bremsmutter 11 hinein, die über ein Gewinde auf der
Bremsnabe 4 angeordnet ist. Die Bremsmutter 11 trägt hierbei das Innengewinde und
die Bremsnabe 4 ein entsprechendes Außengewinde; die trapezförmige Ausbildung dieses
Gewindes ist in Fig.l zu erkennen.
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Am hinteren Ende ist die Bremsnabe 4 mit einem radial nach außen abstehenden
Bremsflansch 4a versehen, an dem ein erster Bremsbelag 12a anliegt bzw. befestigt
ist. Ein zweiter Bremsbelag 12b befindet sich an der rückwärtigen Seite der Bremsmutter
11. Zwischen den Bremsbelägen 12a und 12b verläuft eine Bremsscheibe 13, die beim
Ausführungsbeispiel mit abgewinkelten radialen Verlängerungen 13a versehen ist,
deren Enden in entsprechende Ausnehmungen der Gehäusewand 3 ein greifen, so daß
die Bremsscheibe 13 unverdrehbar, jedoch geringfügig in axialer Richtung der Antriebswelle
1 verschiebbar an der Gehäusewand 3 gehalten ist.
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Bei einer Drehbewegung des Antriebsgliedes 7 im Uhrzeigersinn
kommt
dessen Mitnehmer 7a am Ende des Kreisbogenausschnittes 9a an der Mitnehmerscheibe
9 zur Anlage. Bei einer weiteren Drehung des Antriebsgliedes 7 im Uhrzeigersinn
wird demzufolge über die Mitnehmerscheibe 9 die Antriebswelle 1 mitgenommen und
beispielsweise über ein auf der Antriebswelle 1 sitzendes oder mit der Antriebswelle
1 verbundenes Kettenrad die Lastkette eines Flaschenzuges mit der Last angehoben.
Bei einer derartigen Drehung der Bremsnabe 4 im Uhrzeigersinn gelangt der Mitnehmernocken
lla der Bremsmutter 11 am anderen Ende des Kreisbogenausschnittes 9a der Mitnehmerscheibe
9 zur Anlage. Die Bremsmutter 11 bleibt somit gegenüber der Drehung der Bremsnabe
4 zurück. Dies bedeutet eine Vergrößerung des axialen Abstandes zwischen der Bremsmutter
11 und dem Bremsflansch 4a der Bremsnabe 4, so daß sich die Bremsbeläae 12a und
12b voneinander und von der Bremsscheibe 13 entfernen. Die Last kann somit über
die Antriebswelle 1 ohne Behinderung durch die Lastdruckbremse angehoben werden.
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Eine solche Situation ist in Fig.2 dargestellt.
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Sobald die Drehbewegung des Antriebsgliedes 7 im Uhrzeigersinn beendet
wird, sorgt eine die Bremsmutter 11 in Wirkrichtung belastende Feder 14 dafür, daß
die Bremsmutter 11 im Uhrzeigersinn auf der Bremsnabe 4 gedreht und damit in axialer
Richtung auf den Bremsflansch 4a der Bremsnabe 4 zubewegt wird. Hierdurch kommen
die Bremsbeläge 12a und 12b an der Bremsscheibe 13 zur Anlage. Die an der Antriebswelle
1 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn wirkende Last führt somit bei geringster Verdrehung
der auf der Antriebswelle 1 drehfest angeordneten Bremsnabe 4 entgegengesetzt zum
Uhrzeigersinn für ein Zusammenpressen der Bremsbeläge 12a und 12b, so daß über die
dazwischenliegende Bremsscheibe 13 die Last sicher gehalten wird. Eine solche Situation
mit geschlossener Lastdruckbremse ist in Fig.3 gezeichnet.
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Beim Ausführungsbeispiel ist die Feder 14 als Druckfeder ausgebildet
und in einer kreisbogenförmigen Nut 9b der Mitnehmerscheibe 9 angeordnet. Ein Ende
der Feder 14 stützt sich am Ende der Nut 9b und das andere Ende an einem Vorsprung
11b der Bremsmutter 11 ab.
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Um die Last abzusenken, kann die Lastdruckbremse gemäß Fig.4 geöffnet
werden. Zu diesem Zweck wird das Antriebsglied 7 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn
gedreht. Hierdurch kommt dessen Mitnehmer 7a am Mitnehmernocken lla der Bremsmutter
11 und dieser wiederum am anderen Ende des Kreisbogenausschnittes 9a der Mitnehmerscheibe
9a zur Anlage. Bei einer weiteren Drehbewegung wird somit die Antriebswelle 1 in
Absenkrichtung der Last mitgenommen. Hierbei ist die Lastdruckbremse geöffnet, weil
die Bremsmutter 11 über ihr Gewinde auf der Bremsnabe 4 verdreht und hierbei in
axialer Richtung von dem Bremsflansch 4a entfernt worden ist. Ein zu schnelles Absenken
der Last bewirkt bei geöffneter Lastdruckbremse jedoch eine relative Verdrehung
zwischen Bremsnabe 4 und Bremsmutter 11, so daß die Lastdruckbremse in Funktion
tritt, und zwar entsprechend der Darstellung in Fig.3.
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Die Zeichnungen zeigen, daß die voranstehend beschriebene Lastdruckbremse
als Baueinheit auf einfache Weise auf die Antriebswelle 1 aufgesetzt werden kann.
Es ist zu diesem Zwecke lediglich erforderlich, die Mutter 5 und die Scheibe 6 zu
entfernen und die gesamte Vorrichtung nach vorn vom Wellenstück la der Antriebswelle
1 abzuziehen. Hierbei lösen sich gleichzeitig die Verlängerungen 13a der Bremsscheibe
13 aus den entsprechenden Aussparungen der Gehäusewand 3. Die Anordnung der voranstehend
beschriebenen Lastdruckbremse auf einer Antriebswelle 1 erfordert somit lediglich
eine entsprechende Ausbildung dieser Antriebswelle 1 zur verdrehfesten
Aufnahme
der Bremsnabe 4 sowie Vorkehrungen, um die Bremsscheibe 13 unverdrehbar am jeweiligen
Gehäuse zu halten.
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Bezugsziffernliste: 1 Antriebswelle la Wellenstück 1b Kerbverzahnung
1c Gewindeansatz 2 Lager 3 Gehäusewand 4 Bremsnabe 4a Bremsflansch 5 Mutter 6 Scheibe
7 Antriebsglied 7a Mitnehmer 8 Sicherungsring 9 Mitnehmerscheibe 9a Kreisbogenausschnitt
9b Nut 10 Haltestift 11 Bremsmutter lla Mitnehmernocken llb Vorsprung 12a Bremsbelag
12b Bremsbelag 13 Bremsscheibe 13a Verlängerung 14 Feder