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SITZANORDNUNG FÜR EIN FAHRZEUG
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Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Von üblichen Sitzanordnungen für Kraftfahrzeug-Vordersitze, bei
denen die Stützschienen unmittelbar fest auf dem Fahrzeugboden angeordnet sind,
unterscheidet sich eine derartige, im Prinzip aus der DE-OS 31 34 298, oder -für
motorischen Antrieb- aus der DE-OS 29 39 115, B60N 1/02, bekannte Sitzanordnung
dadurch, daß die Stützschienen gleichsam einen Bestandteil des eigentlichen Sitzes
bilden und nicht direkt, sondern über eine Höhen- oder Neigungsverstelleinrichtung
für den Sitz am Fahrzeugboden abgestützt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sitzanordnung der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definierten Art so auszubilden, daß sie einerseits
montagefreundlich ist, also als Einheit mittels eines Handhabungsautomaten in das
Fahrzeug eingebracht und gegebenenfalls auch durch den Handhabungsautomaten befestigt
werden kann, und daß sie andererseits zur Querfestigkeit des Fahrzeugbodens beiträgt.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1, vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung
beschreiben die Unteransprüche.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, wie auch die Unteransprüche
zum Ausdruck bringen, darin zu sehen, daß die gewünschte Erzielung einer Querversteifung
des Fahrzeugbodens durch die Sitzanordnung nicht auf Kosten der Verstellmöglichkeiten
des Sitzes, insbesondere nicht auf Kosten der gegenseitigen Unabhängigkeit der verschiedenen
Verstellmöglichkeiten, geht.
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Als weiterer Vorteil ist der Beibehalt des bewährten Längsverstellprinzips
mit Gleitschienen und Führungsschienen zu sehen, die beispielsweise in der aus der
DE-OS 30 46 165, B60N 1/08, bekannten Weise über Klauenstangen und Zähne in den
Schienen gegenseitig arretiert bzw. zwecks Längsverstellung des Sitzes zur Relativbewegung
freigegeben'werden können. Bereits jetzt sei darauf hingewiesen, daß diese Verriegelung
der Gleit- und Führungsschienen im Hinblick auf ihr Bekanntsein zwecks Entlastung
der Figuren in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellt ist.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 die gesamte Sitzanordnung perspektivisch während
der Montage, d.h. während ihres Einbringens in das Kraftfahrzeug, deren Fig. 2 perspektivisch
die Sitzanordnung mit den wesentlichen Bestandteilen ihrer Verstelleinrichtungen
und deren Fig. 3 eine Explosionsdarstellung der verschiedenen Verstelleinrichtungen
zeigt.
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Betrachtet man zunächst Fig. 1, so ist von dem Fahrzeug lediglich
der Boden 1 mit den beiden seitlichen Längsschwellern 2 und 3 sowie dem Mitteltunnel
4 angedeutet.
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Der Sitz 5 mit dem bei 6 verlaufenden Sitzrahmen bildet zusammen mit
den Verstelleinrichtungen, von denen im einzelnen in Fig. 1 nur die als zylindrischer
Hohlträger ausgebildete Traverse 7 und die endseitig an dieser schwenkbar angeordneten
Profilstücke 8 und 9 erkennbar sind, eine vormontierte Baueinheit, die mittels des
Handhabungsgeräts
10, das diese Sitzeinheit über schwenkbare Greiferanordnungen 11 und 12 trägt, in
das Fahrzeug eingesetzt werden kann. In diesem Ausführungsbeispiel sind an den Längsschwellern
2 und 3, wie nur am Längsschweller 3 bei 13 erkennbar, und ebenso am Mitteltunnel
4 senkrecht verlaufende Gewindelöcher vorgesehen, die mit entsprechenden Schraubendurchtrittslöchern
14 und 15 an den jeweiligen Profilstücken fluchten, so daß mittels Schraubvorrichtungen
16 und 17 am Handhabungsautomaten 10 auch die Verbindungen zwischen der beschriebenen
Sitzeinheit einerseits und dem Fahrzeugboden 1 andererseits hergestellt werden können.
Damit wird eine vollautomatische Montage ermöglicht; außerdem bewirkt die Traverse
7, wie bereits aus dieser ersten übersichtsartigen Beschreibung der erfindungsgemäßen
Sitzanordnung ersichtlich, eine Querversteifung des Fahrzeugbodens zwischen Längsschwellern
2 und Mitteltunnel 4. Eine entsprechende Querversteifung bewirkt die Sitzanordnung
auf der anderen Seite des Mitteltunnels 4, die in Fig. 1 nicht dargestellt ist.
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Betrachtet man nun die Fig. 2 und 3 zur Erläuterung der verschiedenen
Verstelleinrichtungen, so ist die Einrichtung zur Längsverstellung des Sitzes im
Prinzip bekannt: Als Bestandteile des Sitzrahmens 6 sind die beiden längsverlaufenden,
seitlichen Gleitschienen 18 und 19 ausgebildet, die -hier über Kugeln- auf den Stützschienen
20 und 21 gleiten bzw. abrollen. Ober nicht dargestellte, mittels eines Handgriffs
betätigbare, innerhalb der Schienen verlaufende Riegelstangen oder dergleichen,
die in Ausnehmungen der jeweils zusammenwirkenden Schienen eingreifen und diese
arretieren, kann der Sitz 5 in der jeweils eingestellten Längsposition festgestellt
werden. Nach Aufhebung dieser Arretierung ist dagegen eine Sitzlängsverstellung
im Sinne der Pfeile 22 möglich. Diese Längsverstelleinrichtung ist, wie bereits
bemerkt, an sich bekannt und wird daher im einzelnen nicht dargestellt.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ferner angenommen, daß
der Sitz 5 außer in Längsrichtung auch in seiner Höhe und in der Sitzneigung, und
zwar unabhängig voneinander, verstellt werden kann.
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Betrachtet man zunächst die Verstelleinrichtung für die Sitzhöhe,
so erkennt man als wesentliche Bestandteile die mit den Stützschienen 20 und 21
fest verbundenen, nach unten weisenden Stützlaschen 23 und 24, die sich demgemäß
in den Bereich der Profilstücke 8 und 9 erstrecken, an denen dort gleichsam taschenförmige
Aufnahmen
25 und 26 für die Stützlaschen 23 und 24 schwenkbar vorgesehen
sind. Die Stützlaschen 23 und 24 sind, wie nur für die Stützlasche 24 in Fig. 3
dargestellt, mit Zahnreihen 27 bildenden Ausnehmungen versehen, in die zwecks Arretierung
der durch Bewegungen im Sinne der Pfeile 28 erzielten Höhenstellung des Sitzes 5
jeweils eine als Gegenprofil dienende Zahnreihe 29 jeweils eines Gegenprofilträgers
30 eingreift, der mittels des Betätigungshebels 31 über den Zug 32 um die Schwenkachse
33 schwenkbar an der Scheibe 34 gehalten ist, die ihrerseits drehfest mit der Aufnahme
26 und damit der Traverse 7 verbunden ist. Das Profilstück 9 bildet ein Schwenklager
für die genannten Teile; entsprechendes gilt auf der anderen Seite für das Profilstück
8.
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Bei Arretierung dieser Höhenverstelleinrichtung greift der Gegenprofilträger
30 also mit seinem die Zahnreihe 29 tragenden Bereich durch die Ausnehmungen 35
und 36 in den Teilen 9 und 26 hindurch und ragt in die Ausnehmung in der Stützlasche
24 hinein, so daß die Zahnreihen 27 und 29 kämmen: Die Höhenverstelleinrichtung
ist arretiert.
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Wird dagegen der Betätigungshebel 31 im Sinne des Pfeils 37, also
nach unten, um die Schwenkachse 38 verschwenkt, so schwenkt er den Gegenprofilträger
30 im Sinne des Pfeils 39 um seine Schwenkachse 33, so daß die Zahnreihe 29 außer
Eingriff mit der Zahnreihe 27 kommt. Damit sind Relativbewegungen zwischen der Stützlasche
24 und dem Profilstück 9, d.h. zwischen dem Sitz 5 und dem Fahrzeugboden 1, im Sinne
der Pfeile 40 möglich.
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Der Betätigungshebel 31 dient auch als Betätigungshebel für die im
folgenden zu beschreibende Neigungsverstelleinrichtung. Wie aus den Fig. 2 und 3
ersichtlich, besitzt der Betätigungshebel 31 beiderseits seiner Schwenkachse 38
zwei Hebelarme 31' und 31", wobei der bereits beschriebene Zug 32 an dem in den
Figuren oberen Hebelarm 31' angreift. Ein weiterer Zug 41 greift dagegen an dem
anderen Hebelarm 31t' an und führt zu dem weiteren Gegenprofilträger 42, der als
Gegenprofil das Zahnprofil 43 trägt, das auf einem Kreisbogen um die Schwenkachse
44 des Sitzes 5 verläuft. Auf demselben Kreisbogen liegt die Zahnreihe bzw. das
Zahnprofil 45 in dem Teil 26, das drehfest mit der Traverse 7 verbunden ist. Auch
der weitere Gegenprofilträger 42 ist um die Schwenkachse 33 mittels des Betätigungshebels
31 schwenkbar, und zwar bei Schwenkbewegungen des Hebels 31 im Sinne des Pfeils
46, d.h. in Richtung nach oben. Entgegen der Kraft nicht dargestellter Rückstellfedern
erfolgt
beim Schwenken des Betätigungshebels 31 im Sinne des Pfeils 46 ein Schwenken des
weiteren Gegenprofilträgers 42 im Sinne des Pfeils 47, d.h. ohne Beeinträchtigung
des Gegenprofilträgers 30, so daß die Höheneinstellung gewahrt bleibt. Durch Be-
oder Entlastung des Sitzes 5 kann nun nach Außereingriffkommen der Profile 43 und
45 das Teil 26 zusammen mit der Traverse 7 und damit dem Sitz 5 relativ zu dem Profilstück
9 und damit zum Fahrzeugboden im Sinne der Pfeile 48 verschwenkt werden, bis nach
erneuter Freigabe des Betätigungshebels 31 durch den Fahrzeuginsassen die Zahnprofile
43 und 45 wieder in Eingriff kommen, d.h. die Arretierung der Sitzneigungserstellung
wieder hergestellt wird.
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Die Höhen- und Neigungsverstellung des Sitzes geschieht entgegen der
Kraft von Paaren von Torsionsfedern 50 bzw. 50', die zwischen der Traverse 7 und
den Aufnahmen 26, 27 bzw. zwischen diesen Aufnahmen und den Profilstücken 8, 9 verspannt
sind. Über radiale Fortsätze 51 und 52 steht die Traverse 7 in Mitnahmeverbindung
mit Zapfen 53 und 54 an den Stützlaschen 23 und 24, wodurch die Federkräfte bei
der Höhenverstellung auf den Sitz 5 übertragen werden.
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Ober die Verbindungswelle 59 werden die Bewegungen des Betätigungshebels
31 auf die andere Sitzseite übertragen, auf der sich ein Gegenstück zu den Hebelarmen
31', 31" befindet. Die Schwenkachse 33 und die Zahnreihen 29 und 43 liegen zweckmäßigerweise
in einer zur Achse 38 senkrechten gemeinsamen Ebene, damit die Gegenprofilträger
30 und 42 nicht unkontrolliert in ihre Freigabestellungen schwenken können.
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Wie Fig. 2 ferner erkennen läßt, beeinträchtigt die erfindungsgemäße
Ausbildung der Sitzanordnung auch die Unterbringung des Sicherheitsgurts nicht.
Das Gurtschloß 55 kann beispielsweise am Sitzrahmen unbeeinträchtigt durch die Verstelleinrichtungen
angeordnet sein.
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Will man auf eine separate Neigungsverstelleinrichtung verzichten,
so kann man anstelle der linearen Zahnreihe 27 eine Zahnreihe vorsehen, die auf
einem Kreisbogen um eine gewünschte Schwenkachse für den Sitz verläuft. Dann ergibt
sich gleichzeitig mit einer Höhenverstellung auch eine Anderung der Sitzneigung.
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Die erfindungsgemäße Sitzanordnung läßt sich als Einheitssitz bei
unterschiedlichen Fahrzeugtypen einsetzen, wenn man durch entsprechende Ausprägung
der Abstützbereiche 56, 57 und 58 (siehe Fig. 1) von Tunnel 4 und Längsschwellern
2 und 3 für die Profilstücke für die Einhaltung eines vorgegebenen Montageabstands
zwischen dem Mitteltunnel 4 einerseits und den Längsschwellern 2 und 3 andererseits
sorgt.
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Abschließend sei bemerkt, daß die Verstelleinrichtungen auch Stellmotoren
enthalten können.
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