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Schneckenbekämpfungsmittel
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Die vorliegende Erfindung betrifft die neue Verwendung bestimmter
Benzoylharnstoffe zum Schutz von Pflanzen gegen Schäden durch Schneckenfraß.
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Es ist bekannt, daß vor allem durch Köder- und Spritzmittel auf der
Basis von Metaldehyd und Mercaptodimethur eine breite Abtötung aller landlebenden
Schnecken möglich ist. Zahlreiche andere im Pflanzenschutz gebräuchliche Wirkstoffe
wirken mehr oder minder spezifisch bei einzelnen Arten. Wie auch bei der Abwehr
von Schadvögeln wird im Rahmen integrierter Bekämpfungsmaßn ,£men befalls- und fraßabschreckenden
Mitteln der Vorzug gegeben. Solche Präparate sind nach Godan, wSchadschnecken",
Verlag Ulmer 1979, S. 267 bisher nicht bekannt.
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Zahlreiche Benzoylharnstoffe sind als hochwirksame Verbindungen zur
Bekämpfung von Arthropoden, insbesondere Insekten bekannt geworden (vgl. z.B. Chemie
der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Band 6,
Springer
Verlag, Berlin-Heidelberg-New York, 1981, Seiten 423 bis 464).
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In Freilandversuchen hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß
bestimmte Bezoylharnstoffe, vorzugsweise als Spritzmittel ausgebracht, repellierend
und fraßabschreckend gegen landlebende Nackt- und Gehäuseschnecken wirken und so
die behandelten Pflanzen vor Schaden schützen können.
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Es wurde gefunden, daß die Benzoylharnstoffe der allgemeinen Formel
in welcher R, R1 und R2 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, Alkyl,
Alkoxy oder Halogen stehen, R3 und R4 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff,
Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkoxy, Aralkoxy, Aryloxy, Alkylthio, Aralkylthio oder Arylthio
stehen und
A für einen aromatischen oder heteroaromatischen Rest
steht und X und X' gleich oder verschieden sind und für Sauerstoff oder Schwefel
stehen, repellierend und fraßabschreckend gegen landlebende Nackt- und Gehäuse schnecken
wirken und somit zum Schutz von Kultur- und Zierpflanzen vor Schäden durch Schneckenfraß
verwendet werden können.
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Bevorzugt werden Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eingesetzt,
in welcher die angegebenen Reste die im folgenden erläuterten Bedeutungen haben:
Die Alkyl und Alkoxyreste R, R und R2 sind geradkettig oder verzweigt und enthalten
jeweils vorzugsweise 1 bis 6, besonders bevorzugt 1 bis 4 und ganz besonders bevorzugt
1 oder 2 Kohlenstoffatome. Beispielhaft seien Methyl, Ethyl, Methoxy und Ethoxy
genannt.
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Halogen, R, R1 und R2 bedeutet Fluor, Chlor, Brom und Jod, vorzugsweise
Fluor und/oder Chlor.
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Vorzugsweise steht wenigstens einer der Reste R, R1 und R2 für Wasserstoff
und die beiden übrigen Reste stehen in 2,4-, 2,5- oder besonders bevorzugt in der
2,6-Stellung. Falls zwei der Reste R, R1 und R2 Wasserstoff bedeuten, steht der
übrige Rest beyorzugt in der 2-Stellung des Phenylringes.
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Die Alkyl-, Alkoxy- und Alkylthioreste R3 und R4 sind geradkettig
oder verzweigt und enthalten vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4 und besonders
bevorzugt 1 oder 2 Kohlenstoffatome. Beispielhaft seien Methyl, Ethyl, Mehoxy, Ethoxy,
Methylthio und Ethylthio genannt.
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Als Aryl, Aryloxy und Arylthio R3 und R4 stehen vorzugsweise Phenyl,
Phenoxy und Phenylthio, wobei diese Reste ein- oder mehrfach substituiert sein können.
Beispielhaft seien genannt 2-Chlor-4-methylphenyl, 4-Nitrophenoxy und 4-Chlorphenylthio.
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In den Aralkyl-, Aralkoxy- und Aralkylthioresten und R4 bedeuten die
Arylteile vorzugsweise Phenyl. Die Alkylteile enthalten vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere
1 oder 2 Kohlenstoffatome. Diese Reste können im Aryl- und/oder Alkylteil 1- oder
mehrfach, vorzugsweise 1 bis 3-fach substituiert sein. Beispielhaft seien genannt:
Benzyl, 2-Methyl-4-chlorphenylethyl, Benzyloxy und Benzylthio.
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Bevorzugt stehen R3 und R4 für WasserstoLf.
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X und X' stehen bevorzugt für Saüerstoff.
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Als aromatischer Rest A steht vorzugsweise ein Phenylrest, welcher
durch 1 oder mehrerer, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 oder 2 gleich oder verschiedene
Reste substituiert sein kann.
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Der heteroaromatische Rest A ist vorzugsweise ein 5-oder 6-gliedriger
Ring mit 1 oder mehreren, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 oder 2 gleichen oder
verschiedenen Heteroatomen, wie Sauerstoff, Schwefel und/oder Stickstoff, wobei
der heteroaromatische Rest A ein oder mehrfach, vorzugsweise 1- bis 3-, insbesondere
1- oder 2-fach durch gleiche oder verschiedene Substituenten substituiert sein kann.
Als heteroaromatische Ringe seien beispielhaft Pyridin-, Pyrimidin-, Pyrazol-, Imidazol-,
Triazol-, Oxazol-, Thiazol- und Furazon-Ringe aufgeführt. Bevorzugt sei der Pyridylring
genannt, wobei der Pyridylring auch in Form des N-Oxides vorliegen kann.
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Als Substituenten des aromatischen oder heteroaromatischen Restes
A seien beispielhaft aufgeführt: Alkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1
oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl und n-, i- und t-Butyl;
Alkoxy mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy,
Ethoxy, n- und i-Propyloxy und n-, i- und t-Butyloxy; Alkylthio mit vorzugsweise
1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methylthio, Ethylthio, n-
und i-Propylthio und n-, i- und t-Butylthio; Halogenalkyl mit vorzugsweisE 1 bis
4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere
1 bis 3 Halogenatomen, wobei die Halogenatome gleich oder verschieden sind und als
Halogenatome , vorzugsweise Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Fluor stehen, wie
Trifluormethyl; Halo-
genalkoxy oder Halogenalkylthio mit vorzugsweise
1 bis 6, insbesondere 1 bis 4 und besonders bevorzugt 1 oder 2 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere 1 bis 3 gleiche oder verschiedene Halogenatome,
wie Fluor, Chlor oder Brom, Z.B. Trifluormethoxy, Trifluormethylthio sowie die Reste
OCHF2, OCF2-CHC12, -OCF2-CHF2, -OCF2-CHF2 und -OCF2CHFCF3; Alkenyl- und Alkinylgruppen
mit vorzugsweise bis zu -4 Kohlenstoffatomen, welche durch Halogen, wie Fluor und/oder
Chlor substituiert sein können; Alkenyloxy und Alkinyloxygruppen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen,
welche durch Halogen substituiert sein können; Bydroxy; Halogen, vorzugsweise Fluor,
Chlor, Brom und Jod, insbesondere Chlor und Brom; Cyano; Nitro; Amino; Monoalkyl-
und Dialkylamino mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen
je Alkylgruppe, wie Methylamino, Methyl-ethyl-amino, n- und i-Propylamino und Methyl-n-Butylamino;
Carboxyl; Carbalkoxy mit vorzugsweise 2 bis 4, insbesondere 2 oder 3 Kohlenstoffatomen,
wie Carbomethoxy und Carboethoxy; Sulfo (-SO3H); Alkylsulfonyl mit vorzugsweise
1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methylsulfonyl und Ethylsulfonyl;
Arylsulfonyl mit vorzugsweise 6 oder 10 Arylkohlenstoffatomen, wie Phenylsulfonyl;
sowie die Gruppen -O-CQ2-OCQ2-, -OCQ2-O-, und -O-CQ2-CQ2-O-, in welchen 0 für Wasserstoff
und/oder gleiche oder verschiedene Halogenatome (vorzugsweise Fluor oder Chlor)
stehen, wie -O-CF2-O-CF2^, -O-CF2O-, -OCF2-CF2O- oder -O-CF2-CFCl-O-, wobei diese
Gruppen
mit den Atomen der aromatischen oder heteroaromatischen
Ringe A, an welche sie gebunden sind, 5 oder 6-gliedrige Ringe bilden.
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Anstelle der oder zusätzlich zu den oben aufgeführten Substituenten
können die aromatischen oder heteroaromatischen Reste A einen Substituenten der
allgemeinen Formel -Y-B enthalten, in welcher für Sauerstoff, Schwefel, Alkylen
mit 1 bis 4 (vorzugsweise 1 oder 2) Kohlenstoffatomen, die -N=N-Gruppe oder für
eine direkte Bindung steht und B für einen aromatischen oder heteroaromatischen
Rest steht.
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Der Rest B hat vorzugsweise die Bedeutung, welche oben für den aromatischen
oder heteroaromatischen Rest A angegeben ist. Der aromatische.oder heteroaromatische
Rest B kann einen oder mehrere, vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere 1 bis 3, gleiche
oder verschiedene Substituenten tragen, wobei vorzugsweise die beim Rest A angegebenen
Substituenten in Frage kommen.
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Bevorzugt werden erfindungsgemäß Verbindungen der allgemeinen Formel
(11) eingesetzt:
in welchen R5 für Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Halogen (vorzugsweise Fluor
oder Chlor) steht, R6 für Methyl, Methoxy oder Halogen (vorzugsweise Fluor oder
Chlor) steht und Z für gegebenenfalls substituierte Reste aus der Reihe Phenyl,
Pyridyl, Pyridyl-N-oxid, Oxazolyl, Phenoxyphenyl, Pyridyloxyphenyl, Phenylazobenzol
oder Phenylpyrimidin steht.
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Besonders bevorzugt steht Z für den Phenylrest, den Phenoxyphenylrest
oder den Pyridyloxyphenylrest und ganz besonders bevorzugt für den Phenylrest.
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Als Substituenten in den Resten Z können 1 oder mehrere, vorzugsweise
1 bis 4, insbesondere 1 bis 3 gleiche oder verschiedene der als Substituenten der
Reste A und B angegebenen Substituenten stehen.
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Besonders bevorzugte Substituenten in den Resten Z sind Halogen (vorzugsweise
Fluor und/oder Chlor), Nitro, Cyano, C1-C4-Alkyl, welches durch Fluor und/oder Chlor
substituiert
sein kann (wie CH3 oder CF3), C1-C4-Halogenalkoxy (wie OCF3 oder OCF2-CHC12), C1-C4-Halogenalkylthio
(wie DCF3) oder -O-CQ2-CQ2-O-, worin Q gleich oder verschieden ist und für Wasserstoff,
Fluor oder Chlor steht (wie -O-CF2-CF2-O- oder -O-CF2-CFCl-O-?.
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Als erfindungsgemäß verwendbare Benzoylharnstoffe können z.B. die
folgenden Verbindungen aufgeführt werden:
Formel: Verbindung Nr.: |
Cl |
ONHCONH-OCF3 1 |
51 21 |
eCONHCONHt3-SCF3 2 |
F |
&1 C1 |
CONHCONH-1O-NO2 3 |
Cl |
C1 Cl |
CONHCONH-dc" CN 4 |
4 ONHCONH t 5 |
Formel: Verbindung Nr.: |
F |
ß CONHCONH bX 6 |
2 |
F Cl |
C1 |
CONHCONHOCF2 -CHCl2 7 |
F Ici |
Q CONHCONH 4 -O d CF3 8 |
F |
ß CONHCONH e C1 9 |
F |
4 CONHCONH t -CF3 10 |
F |
Formel: Verbindung Nr.: |
4 CONHCONH ßF ll |
cl |
y Cl |
Q CONHCONH < OCF2-CHCF2 l2 |
F Cl |
Die erfindungsgemäß verwendbaren Benzoylharnstoffe der allgemeinen
Formel (I) sind (als Insektizide) bekannt und/oder können nachallgemein bekannten
Methoden erhalten werden, vgl. z.B. (PS=Patentschrift): DE-A-24 387 47 US-PS 3 992
553 DE-A-2 504 982 DE-A-2 504 984 DE-A-2 504 983 (US-PS 4 041 177) DE-A-2 528 917
DE-A-2 531 202 (US-PS 4 068 002) DE-A-2 531 279 (US-PS 4 085 226) DE-A-2 537 413
(US-PS 4 005 223) DE-A-2 601 780 (US-PS 4 139 636) DE-A-2 637 947 (US-PS 4 103 022)
DE-A-2 638 233 (US-PS 4 194 005) DE-A-2 801 316 (US-PS 4 277 499) DE-A-2 837 086
(US-PS 4 276 310) US-PS 4 234 600 DE-A-3 023 328 DE-A-2 123 236 (US-PS 3 748 356)
US-PS 4 399 152 US-PS 4 170 657 EP-PS 23 884 DE-A-3 314 383 EP-Anmeldung Nr. 31
974 US-PS 4 405 552 DE-A-3 033 512 (US-PS 4 310 530)
EP-Anmeldung
Nr. 38 776 US-PS 4 310 694 US-PS 4 310 548 DE-A-3 026 825 EP-PS 13 414 (DE-A-2 901
334 und DE-A-2 927 123) DE-A-3 003 112 DE-PS 3 235 419 EP-Anmeldung Nr. 55 213 EP-Anmeldung
Nr. 56 124 EP-Anmeldung Nr. 71 279 EP-Anmeldung Nr. 30 518 EP-Anmeldung Nr. 44 278
DE-A-3 044 055 EP-PS 8880 Jap. Anmeldung Nr. 3 023 871 Jap. Anmeldung Nr. 3 023
872 US-PS 4 380 641 EP-Anmeldung Nr. 79 311 Jap. Anmeldung Nr. 58 03 51 63 Jap.
Anmeldung Nr. 58 03 51 74 US-PS 4 380 641 DE-A-2 928 410 US-PS 4 293 552 DE-A-3
133 009 EP-Anmeldung 52 833 DE-A-3 233 383 EP-Anmeldung Nr. 74 074 DE-A-3 241 138
EP-Anmeldung Nr. 23 884 Jap. Anmeldung Nr. 58 07 25 66
EP-Anmeldung
Nr. 38 776 EP-Anmeldung Nr. 88 343 EP-Anmeldung Nr. 70 130 US-PS 4 405 552 EP-Anmeldung
Nr. 14 674 Jap. Anmeldung Nr. 83 04 09 46 Jap. Anmeldung Nr. 83 04 09 47 US-PS 4
321 276 EP-Anmeldung Nr. 40 179 EP-Anmeldung Nr. 35 084 EP-PS 40 30 EP-Anmeldung
Nr. 42 732 EP-Anmeldung Nr. 44 410 US-PS 4 321 388 US-PS 4 323 579 US-PS 4 321 276
EP-Anmeldung Nr. 50 321 US-PS 4 323 579 DE-A-3 046 672 DE-A-3 141 232 US-PS 4 336
264 DE-A-3 126 263 US-PS 4 344 951 US-PS 4 350 706 US-PS 4 348 412 US-PS 4 353 925
EP-Anmeldung Nr. 8 768 EP-Anmeldung Nr. 8 881 EP-Anmeldung Nr. 65 487 EP-Anmeldung
Nr. 63 413 US-PS 4 348 412
EP-Anmeldung Nr. 60 071 EP-Anmeldung
Nr. 25 363 US-PS 4 338 321 EP-Anmeldung Nr. 57 888 DE-A-3 104 407 US-PS 4 366 155
EP-Anmeldung Nr. 72 438 Jap. Anmeldung Nr. 57 17 51 58 Jap. Anmeldung Nr. 57 16
33 66 Jap. Anmeldung Nr. 82 05 37 86 Jap. Anmeldung Nr. 57 14 42 58 Jap. Anmeldung
Nr. 57 12 86 71 Jap. Anmeldung Nr. 57 03 16 64 Jap. Anmeldung Nr. 57 06 46 04 Jap.
Anmeldung Nr. 57 18 85 61 DE-A-3 223 505 DE-A-3 217 620 DE-A-3 217 619 DE-A-3 309
987 DE-A-3 311 703 Die Benzoylharnstoffe der allgemeinen Formel (I) weisen Eigenschaften
auf, die ihren Einsatz zur Bekämpfung von Schnecken ermöglichen. Die repellierende
und fraßabschreckende Wirkung dieser Verbindungen ist im Laborversuch häufig nur
schwierig und bei höheren Dosierungen erkennbar. Im Freiland werden jedoch in landwirtschaftlichen
und gärtnerischen Pflanzenkulturen auch bei sehr niedrigen Aufwandmengen hervorragende
Wirkungen
beobachtet. Bevorzugt werden empfindliche Salat-, Gemüse- und Obstkulturen (wie
Erdbeerkulturen) sowie die Kulturen von Zierpflanzen und Blumen gegen den Schneckenfraß
geschützt.
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Die Wirkung der erfindungsgemäß verwendbaren Benzoylharnstoffe erstreckt
sich auf alle landlebenden Nackt-und Gehäuseschnecken, welche in der Mehrzahl als
polyphage Schädlinge landwirtschaftlicher und gärtnerischer Kulturen auftreten.
Zu ihnen gehören einige besonders wichtige Schädlinge wie z.B. die Nacktschnecken
Arion rufus (Große Wegschnecke); Arion ater und andere Arionidae, Limax-Arten und
die Ackerschnecken, u. a.
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Deroceras reticulatum und D. agreste aus der Familie Limacidae, sowie
Arten aus der Familie Milacidae.
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Weiterhin schädigen auch die Gehäuseschnecken u.a. der Gattungen Bradybaena,
Cepaea, Cochlodina, Discus, Euomphalia, Galba, Helicigona, Helix, Helicella, Helicodiscus,
Lymnaea, Opeas, Vallonia und Zonitoides.
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Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden,
wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole,
Wirkstoff-imprägnierte Natur- und synthetische Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren
Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen,
wie Räucherpatronen, -dosen, -spiralen u.ä., sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
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Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch
Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter
Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls
unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln
und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel
können z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden.
Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol,
Toluol, oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische
Xohlenklsserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole,
wie Butanol oder Glycol sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon,
Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid
und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln
oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur
und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgas, wie Halogenkohlenwasserstoffe
sowie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxid, als feste Trägerstoffe kommen
in Frage: z.B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide,
Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle,
wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe
für Granulate kommen in Frage:
z.B. gebrochene und fraktionierte
natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische
Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem
Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier-
und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage: z.B. nichtionogene und anionische
Emulgatoren, wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-Fettalkohol-Ether,
z.B. Alkylarylpolyglykol-Ether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage: z.B. Lignin-Sulfitablaugen
und Methylcellulose.
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Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose,
natürliche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet
werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche Phospholipide,
wie Kephaline und Lecithine und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können
mineralische und vegetabile ble sein.
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Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B.
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Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie
Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe wie Salze
von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
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Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent
Wirkstoff, vorzwgsweise zwischen 0,5 und 90 %.
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Die Wirkstoffe können in ihren handelsüblichen FoL ulierungen sowie
in den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit anderen
Wirkstoffen, wie Insektiziden, Lockstoffen, Sterilantien, Akariziden, Nematiziden,
Fungiziden, wachstumsregulierenden Stoffen oder Herbiziden vorliegen. Zu den Insektiziden
zählen beispielsweise Phosphorsäureester, Carbamate, Carbonsäureester, chlorierte
Kohlenwasserstoffe, Phenylharnstoffe, durch Mikroorganismen hergestellte Stoffe
u.a.
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Die Wirkstoffe können ferner in ihren handelsüblichen Formulierungen
sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit
Synergisten vorliegen. Synergisten sind Verbindungen, durch die die Wirkung der
Wirkstoffe gesteigert wird, ohne daß der zugesetzte Synergist selbst aktiv wirksam
sein muß.
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Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten
Anwendungsformen kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration
der Anwendungsformen kann von 0,0000001 bis zu 95 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise
zwischen 0,0001 und 1 Gew.-t liegen.
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Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepaßten üblichen
Weise durch die Ausbringung der Wirkstoffe auf die Pflanzen oder auf die Umgebung
der zu schützenden Pflanzen, z.B. auf die Erde. Bevorzugt
werden
die Wirkstoffe auf die zu schützenden Pflanzen appliziert, wobei die Aufbringung
im Spritzverfahren ganz besonders bevorzugt wird.
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Je Hektar Kulturfläche werden vorzugsweise 10 bis 1000 g, insbesondere
25 bis 300 g und ganz besonders bevorzugt 40 bis 150 g Wirkstoff eingesetzt.
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Die Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendbaren Benzoylharnstoffe
der allgemeinen Formel (I) kann durch die folgenden Beispiele erläutert werden (alle
%-Angaben betreffen Gewichtsprozente):
A) Laborversuche Beispiel
1 Unter kontrollierten Versuchsbedingungen werden je 5 Nacktschnecken (Arion rufus)
in einem Käfig mit 4 frischen Salatblättern über 17 Stunden belassen. Es handelt
sich hierbei um Zwangsversuche, bei denen entweder nur durch eine Spritzapplikation
behandelte oder unbehandelte Blätter angeboten werden. Die Wirkstoffkonzentration
in der Spritzbrühe beträgt 0,5 %.
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Das Ausmaß des Frage wird anhand von Gewichtsdifferenzen, Fotokopien
des Fraßbildes und nach augenscheinlichen Beurteilungskriterien ermittelt.
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Bei den z.B. mit den oben erwähnten Verbindungen Nr. 1 und 6 behandelten
Blättern war der Fraß gegenüber der unbehandelten Kontrolle stark reduziert; die
behandelten Blätter waren meist unversehrt oder wiesen nur geringe Fraßspuren auf,
während die unbehandelten Blätter sehr starke Fraßschäden zeigten.
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Beispiel 2 Auch bei erschwerten Prüfbedingungen, nun im Wahlversuch,
läßt sich die fraßabschreckende Wirkung der Benzoylharnstoffe nachweisen. Junge
Salatpflanzen werden mit Spritzbrühe behandelt (Wirkstoffkonzentration 0,1 %) und
in Schneckenversuchskästen mit 0,25 m2 Grundfläche gepflanzt. Je 2 behandelte und
2 un-
behandelte Salatpflanzen befinden sich diagonal gegenüber
in den Ecken des Versuchskastens. Der Schneckenbesatz pro Kasten beträgt 5 Nacktschnecken
(Arion rufus).
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Die Kontrolle des Frage erfolgt an 5 aufeinanderfolgenden Tagen.
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Deutlich verminderter Fraß gegenüber den unbehandelten Kontrollpflanzen
ließ sich an den Salatpf lanzen ermitteln, die beispielsweise mit den oben erwähnten
Verbindungen Nr. 6 und 7 behandelt waren.
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B. Freilandversuche Beispiel 3 Gleichgroße zufällig auf der Versuchsfläche
verteilte Parzellen werden mehrfach mit den VersuchsprEparaten behandelt. 7 Tage
nach letzter Behandlung erfolgt eine visuelle Bonitierung des Schneckenfraßes an
jeweils 24 Salatpflanzen pro Parzelle. Der Fraßgrad ist in % Schaden ausgedrückt.
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Wirkstoff Aufwandmenge Fraßgrad in % Verbindung kg Wirkstoff/ha Nr.
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1 0,3 8 6 0,05 1 unbehandelte Kontrolle - 30