DE3490710C2 - Sonnenenergieanlage - Google Patents
SonnenenergieanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenenergieanlage
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Eine solche Sonnen
energieanlage ist aus der FR 14 75 393 bekannt.
Bei dieser bekannten Sonnenenergieanlage hat die Vorrichtung
zur Verfolgung der sichtbaren Sonnenbewegung zwei Antriebs
wellen zur Verfolgung des Azimut- und des Elevationswinkels,
die sich mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit
ω = 15°/Stunde entsprechend der Winkelgeschwindigkeit der
Erdrotation drehen. Die zur Erdachse parallele Antriebswelle
ist über ein Hebelsystem mit einer Zugstange verbunden,
an deren einem Ende unter einem rechten Winkel der Heliostat
spiegel befestigt ist, während sich das zweite Ende der
Zugstange längs einer Führung bewegen und drehen kann. Die
Führung ist mit einem Ende eines Hebels fest verbunden,
dessen zweites Ende mit der Antriebswelle gekuppelt ist,
wobei dieser Hebel einen Schenkel eines gleichschenkligen
Dreiecks mit der Spitze im Verbindungspunkt mit der Antriebs
welle bildet, während die Grundlinie des Dreiecks durch
die Zugstange mit dem daran befestigten Spiegel gebildet
wird. Den anderen Schenkel des gleichschenkligen Dreiecks
stellt ein Hebel dar, der mit einem Ende an die Antriebs
welle und mit dem anderen Ende an die Zugstange mit dem
daran befestigten Spiegel angelenkt ist. Bei diesem gleich
schenkligen Dreieck ist ein Schenkel im Raum so orientiert,
daß er mit der Richtung des am Heliostatspiegel reflektierten
Sonnenstrahles zusammenfällt, während der andere Schenkel
parallel zu den auf den Spiegel einfallenden Sonnenstrahlen
liegt.
Die Grundlinie des gleichschenkligen Dreiecks wird durch
die Zugstange mit daran befestigtem Spiegel gebildet und
stellt die Halbierende des Winkels dar, der von dem von
der Sonne auf den Heliostatspiegel einfallenden Strahl und
dem am Spiegel zum Strahlungsempfänger reflektierten Strahl
eingeschlossen ist. Ein zu den einfallenden Sonnenstrahlen
parallel liegender Hebel ist mit einer Vorrichtung versehen,
mit deren Hilfe die Korrekturgrößen für die Sonnendeklination
während der Jahreszeiten eingeführt werden können.
Bei dieser Konstruktion der Nachlaufsteuerung des Heliostaten
können Spiegel mit einem Durchmesser von über 700 bis 800 mm
nicht benutzt werden, da sie keine genügende Steifheit besitzt.
Die feste rechtwinklige Verbindung des Spiegels mit der
Zugstange macht eine Vergrößerung der Spiegelfläche über
die zur Beleuchtung des Strahlungsempfängers während der
Tageshellzeit minimal erforderliche Spiegelfläche hinaus
erforderlich. Somit ist diese Heliostatkonstruktion nicht
geeignet für Sonnenenergieanlagen großer Leistung sowie
für Anlagen, bei denen eine höhere Genauigkeit der Folge
regelung während der sichtbaren Sonnenbewegung, z. B. bei
Sonnenöfen, erforderlich ist.
Aus der DE-OS 29 43 944 ist die Anordnung eines Heliostaten
auf einer Stütz- und Drehvorrichtung mit zwei zueinander
rechtwinkligen Achsen bekannt. Auch hier sind zur Verfolgung
der Sonnenbewegung zwei Antriebe erforderlich und es gilt
Ähnliches wie vorstehend gesagt. Bei einer Nachführung durch
Einzelantriebe getrennt nach Azimut- und Elevationswinkel,
d. h. nach dem klassischen Azimut-Zenit-Schema, bei dem die
Geschwindigkeiten der beiden Antriebe über die Zeit veränder
lich sind, müssen die Flächen der Reflektorspiegel des Helio
staten zur sicheren Beaufschlagung des Empfängers größer
sein als minimal unumgänglich.
Aus der US 40 63 543 ist eine Sonnenenergieanlage mit
Zugstangen und Teleskopstangen zur Bewirkung der Nachführbe
wegung bekannt, wobei Teleskopantriebe mit dem Reflektor
mittels Gelenkstangen kinematisch verbunden sind. Dabei
geschieht die Nachführbewegung durch Änderung der Länge
von Kolbenstangen, die in völlig andersartiger Ausbildung
des Nachführantriebs beaufschlagt werden vom Druck zweier
Sensoren, die über einen kleinen Hilfsspiegel dann vom Sonnen
licht beaufschlagt werden, wenn der Hauptspiegel seine richtige
Ausrichtung zur Reflexion zum Hauptziel hin verloren hat.
Auf diese Weise geschieht die Nachführung in Einzelschritten,
was dynamische Überlastungen der Konstruktion des Heliostaten
und eine Verringerung der Genauigkeit der Nachführung zur
Folge hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Heliostaten
für Sonnenenergieanlagen zu entwickeln, bei dem das kinematische
Schema der Vorrichtung zur Verfolgung der sichtbaren Sonnen
bewegung eine höhere Genauigkeit der Nachlaufsteuerung ergibt,
wobei eine minimale Fläche der reflektierenden Spiegeloberfläche
des Heliostaten die Beleuchtung des Sonnenstrahlungsempfängers
während der ganzen Betriebszeit gewährleistet und der Ein
fluß der astronomischen Refraktion der Sonnenstrahlen berück
sichtigt wird.
Ausgehend von einer Sonnenenergieanlage der vorausgesetzten
Bauart wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung geschieht die Nachführung
durch Drehung nur einer Antriebswelle mit konstanter Winkel
geschwindigkeit, wobei diese mit dem Heliostaten kinematisch
verbunden ist über eine feste Zugstange und eine Teleskopstange,
deren Länge während eines Sonnentages nicht geändert wird.
Die Länge dieser Teleskopstange braucht nur einmal in der
Saison geändert zu werden und die Länge der festen Zugstange
sowie der Abstand zwischen ihrer Anlenkstelle an der getriebenen
Welle sowie dem Schnittpunkt der Hauptwelle mit der zusätz
lichen Querwelle der Stütz- und Drehvorrichtung wird nur
geändert bei der Umrüstung der Anlage auf das Winterhalbjahr
zur Berücksichtigung der Refraktion.
Eine weitere Besonderheit der Erfindung ist, daß die Hauptwelle
in Verlängerung der reflektierten Sonnenstrahlung ausgerichtet
ist. Diese Raumlage der Hauptwelle erlaubt es, den Strahlungs
empfänger während des gesamten Sonnentages mit einem Helio
statspiegel minimaler Fläche zu beaufschlagen. Dies wiederum
ermöglicht eine Verringerung der Gesamtspiegelfläche, die
zur Beleuchtung des Sonnenstrahlungsempfängers während der
ganzen Tagesbetriebszeit der Sonnenenergieanlage erforderlich
ist, wobei die Anzahl der für die Erzeugung einer vorgegebenen
Wärmeleistung erforderlichen Einzelheliostaten verringert
werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnungen
weiter erläutert. Hierbei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Sonnenenergieanlage;
Fig. 2 das kinematische Schema der Brechungskorrekturein
richtung;
Fig. 3 eine axonometrische Darstellung der Sonnenenergieanlage.
Die Sonnenenergieanlage hat einen Sonnenstrahlungsempfänger
(Konzentrator) 1 und einen Heliostaten 2 auf einer Stütz-
und Drehvorrichtung, die aus zwei zueinander rechtwinklig
angeordneten Wellen 4 und 5 besteht. Die Hauptwelle 4 fällt
mit der Linie 6 zusammen, welche die geometrischen Mittelpunkte
des Strahlungsempfängers 1 und des Heliostaten 2 verbindet,
und die andere zusätzliche Welle 5 verläuft rechtwinklig
zur Hauptwelle 4.
Die Vorrichtung zur Verfolgung der sichtbaren Sonnenbewegung
besteht aus einer Antriebswelle 7 sowie aus einer festen
Zugstange 8 und einer an dieser angelenkten Zugstange (Teleskopstange) 9.
Ein Ende der festen Zugstange 8 ist im Schnittpunkt A der
Achse der Hauptwelle 4 und der Achse der Antriebswelle 7
mit einer getriebenen Welle 14 gekuppelt, die gleichachsig
mit der Hauptwelle 4 der Stütz- und Drehvorrichtung ange
ordnet ist. Das andere Ende der festen Zugstange 8 ist mit dem
Heliostaten 2 mit Hilfe von Gleitschuhen 10 gekuppelt, die
mit Führungsschienen 11 zusammenwirken, welche am Heliostaten 2
befestigt sind.
Die Antriebswelle 7 bewirkt eine synchrone Drehung mit der
sichtbaren Sonnenbewegung. Die Länge L der festen Zugstange
8 ist einstellbar. Die Teleskopstange 9 ist an der Antriebs
welle 7 angelenkt und mit der festen Zugstange 8 über ein
schwenkbares Gelenk 15 verbunden.
Die Brechungskorrektureinrichtung 13 (Fig. 2) besteht aus
einem Gelenk 16, das die Verbindung der festen Zugstange 8
mit der getriebenen Welle 14 bewirkt und längs der getriebenen
Welle 14 verschoben werden kann. Außerdem gehören zur Ein
richtung 13 eine Vorrichtung 17 zur Verschiebung des Gelenks 16
und eine Teleskopzugstange 18, welche die Einstellung der
Länge der festen Zugstange 8 ermöglicht.
Die Antriebswelle 7 (Fig. 3) der Vorrichtung zur Verfolgung
der sichtbaren Sonnenbewegung ist in bezug auf die Erdoberfläche
unter einem Winkel ϕ eingebaut, welcher der geografischen
Breite des Aufstellungsortes des Heliostaten 2 entspricht.
Die feste Zugstange 8 und die Linie AB bilden einen spitzen
Winkel, dessen Spitze im Punkt A liegt. Die Normale zur
Oberfläche des Heliostaten 2 ist die Halbierende dieses spitzen
Winkels.
Der Betrieb der betrachteten Sonnenenergieanlage verläuft
wie folgt:
Zu Beginn des Arbeitstages wird die feste Zugstange 8 durch
Änderung der Länge der Teleskopstange 9 auf die Tagesdeklination
der Sonne eingestellt. Dabei ist die feste Zugstange 8 zur
Sonne gerichtet. Die Antriebswelle 7 beginnt, sich mit der
konstanten Winkelgeschwindigkeit von ω = 15°/Stunde zu drehen.
Die feste Zugstange 8 vollführt eine von der Antriebswelle 7
ausgehende Drehbewegung, wobei die Gleitschuhe 10 längs der
Führungsschienen 11 verschoben werden. Die Verschiebung der
Gleitschuhe 10 bewirkt die Drehung des Heliostaten 2 in bezug
auf die Achsen der Wellen 4 und 5 der Stütz- und Drehvorrichtung.
Infolgedessen führt der Heliostat 2 in bezug auf den Punkt
B (Rotationszentrum) eine komplizierte Bewegung aus, während
die Normale zur Oberfläche des Heliostaten 2 immer die
Halbierende des spitzen Winkels bleibt, der von der die geo
metrischen Mittelpunkte des Strahlungsempfängers 1 und des
Heliostaten 2 verbindenden Linie AB und von der festen Zugstange
8 gebildet ist.
Folglich bleiben die vom Spiegel des Heliostaten 2 reflek
tierten Sonnenstrahlen in der durch den Mittelpunkt der Sonnen
scheibe und die Linie 6 gelegten Ebene und sind längs der
Linie 6 gerichtet.
In den Tagen und Stunden des Betriebs der Sonnenenergieanlage,
in denen die Sonnenhöhe weniger als 30° beträgt, übt die
Refraktion einen bemerkbaren Einfluß auf die Genauigkeit
der Folgeregelung aus. Zur Berücksichtigung der Refraktion
ist die Brechungskorrektureinrichtung 13 vorgesehen, welche
die Einführung einer Korrekturgröße in die Verfolgung der
Sonnenbewegung ermöglicht. Zu diesem Zweck dreht man die
Kurbel der Verschiebevorrichtung 17, so daß das Gelenk 16
längs der Linie 6 verschoben wird. Gleichzeitig wird die
Länge L der festen Zugstange 8 mit Hilfe der Teleskopzugstange
18 so eingestellt, daß sie gleich dem Abstand S zwischen den
Gelenkpunkten A und B bleibt. So wird der Winkel zwischen
der früheren Lage der festen Zugstange 8 und ihrer neuen
Lage gleich der maximalen Refraktionsgröße am betreffenden
Tage eingestellt.
Die Drehbewegung der Antriebswelle 7 wird über die Teleskop
stange 9 und das schwenkbare Gelenk 15 auf die feste Zugstange 8
übertragen, die zusammen mit der getriebenen Welle 14 rotiert.
Dies führt, wie oben beschrieben, zu der komplizierten Bewegung
der Reflexionsfläche des Heliostaten 2 in bezug auf das Ro
tationszentrum im Punkt B.
Durch die Anwendung der getriebenen Welle 14 in der Vorrichtung
zur Verfolgung der sichtbaren Sonnenbewegung und durch die
Verbindung dieser Welle 14 mit der festen Zugstange 8 sowie
durch Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle 7 auf
die feste Zugstange 8 über die Teleskopstange 9 ergibt sich
eine hohe Steifheit der Konstruktion. Zusammen mit der Berück
sichtigung der Sonnenstrahlenrefraktion wird so eine höhere
Genauigkeit der Folgeregelung erzielt.
Die Drehbewegung der Reflexionsfläche des Heliostaten 2 in
bezug auf den Schnittpunkt der Wellen 4 und 5 der Stütz-
und Drehvorrichtung gewährleistet die Koinzidenz der Reflexions
fläche mit der großen Halbachse einer Ellipse, die durch
die Projektion des Empfängers 1 auf die Ebene des Heliostaten
2 bei Beginn oder am Ende des Arbeitstages gebildet wird.
Dadurch wird es möglich, den Strahlungsempfänger 1 während
der Betriebstageszeit der Sonnenenergieanlage mit minimaler
Spiegelfläche des Heliostaten 2 zu beleuchten. Dies ist ins
besondere bei Sonnenenergieanlage für Hochtemperatur-Sonnen
öfen oder bei Turmanlagen von Interesse.
Claims (1)
- Sonnenenergieanlage mit einem Sonnenstrahlungsempfänger (1) und einem auf einer Stütz- und Drehvorrichtung montierten Heliostaten (2) mit einer Vorrichtung zur Verfolgung der Sonnenbewegung, deren Antriebswelle (7) in bezug auf die Erdoberfläche unter einem Winkel ϕ gleich der geografischen Breite des Aufstellungsortes der Sonnenenergieanlage angeordnet und mittels Gleitschuhen (10) sowie eines Systems von Zugstangen (8, 9) mit dem Heliostaten (2) kinematisch verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütz- und Drehvorrichtung eine Hauptwelle (4) und eine rechtwinklig zu dieser verlaufende zusätzliche Welle (5) aufweist,
und daß die Vorrichtung zur Verfolgung der Sonnenbewegung eine getriebene Welle (14) aufweist, die koaxial zur Hauptwelle (4) der Stütz- und Drehvorrichtung im Schnittpunkt (A) der Achsen der Hauptwelle (4) und der einzigen Antriebswelle (7) verschiebbar längs der Achse der Hauptwelle (4) eingebaut ist, wobei die feste Zugstange (8) an der getriebenen Welle (14) im Schnittpunkt (A) angelenkt ist und längeneinstellbar ausgebildet ist,
und daß das geometrische Zentrum des Spiegels des Heliostaten (2) und dessen Drehzentrum im Schnittpunkt (B) der Hauptwelle (4) und der zusätzlichen Welle (5) der Stütz- und Drehvor richtung vereinigt sind.
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