DE3490625C2 - Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Kennwertevon polymeren und dispersen Systemen - Google Patents

Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Kennwertevon polymeren und dispersen Systemen

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DE3490625C2
DE3490625C2 DE19843490625 DE3490625A DE3490625C2 DE 3490625 C2 DE3490625 C2 DE 3490625C2 DE 19843490625 DE19843490625 DE 19843490625 DE 3490625 A DE3490625 A DE 3490625A DE 3490625 C2 DE3490625 C2 DE 3490625C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Kennwerte nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Eine solche Vorrichtung ist aus der US-Zeitschrift "Industrial Laboratories" Nr. 36, 1970; Seiten 1950 bis 1954 bekannt.
Die Bewertung rheologischer Eigenschaften von flüssigen bzw. zähelastischen Medien efolgt bei der genannten Vorrichtung aus der Reaktion des zu untersuchenden Mediums bzw. Systems in dem Spalt zwischen den beiden koaxialen Zylindern bei einer kontinuierlichen Scherverformung mit konstanter Geschwindigkeit bei einer Relativdrehung der Zylinder, bei harmonischen Schwingungen oder bei einer Überlagerung der kontinuierlichen Verformung mit harmonischen Schwingungen, wobei die Reaktion durch Wandler an einem oder beiden Zylindern aufgenommen wird, die die Winkelverschiebungen der Zylinder feststellen.
Durch Diagonalkomponenten des Spannungstensors in den zähelastischen Systemen entstehen bei der Verarbeitung der Systeme unerwünschte Effekte, wie Aufquellen eines Strahles eines Extrudats, elastische Turbulenzen und Störungen in der Kontinuität einer Strömung, Die Erzeugung von zusätzlichen, zur Strömungsrichtung senkrecht wirkenden Kräften kann es ermöglichen, die Diagonalkomponenten zu beeinflussen. Gerade die Diagonalkomponenten der zu untersuchenden Systeme können jedoch mit der bekannten Vorrichtung nicht exakt ermittelt werden.
Ein der bekannten Vorrichtung ähnliches Gerät ist auch in der DE-Firmenschrift "Agfa-Rotationsviskosimeter" beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Oberbegriff des Patentanspruchs genannte Vorrichtung so auszugestalten, daß die vollständigen rheologischen Kennwerte durch Kräfte bestimmt werden können, die senkrecht zur Strömungsrichtung verlaufen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen Merkmalen gelöst.
Die Verwendung eines elektrischen Feldes ist für ein Platten-Viskosimeter in der GB-Zeitschrift "J. Phys. E: Sci. Instrum." Vol. 14, 1981, Seiten 813/814 erwähnt und die Verwendung eines elektrischen Feldes und eine einfache optische Beobachtung zur Untersuchung der Eigenschaften von Flüssigkristallen ebenfalls in einem Platten-Viskosimeter ist in der US-Zeitschrift "Rev. Sci. Instrum." Vol. 54 Nr. 6, 1983, Seiten 754 bis 758 allgemein beschrieben.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird dagegen der gemeinsame Einfluß von senkrecht zueinander verlaufenden Kraftfeldern in dem geschlossenen Raum eines Zylinder-Rheometers angewendet, nämlich der Einfluß eines mechanischen Scherfeldes, das nach einem vorgegebenen Gesetz erzeugt wird - insbesondere durch Überlagerung einer kontinuierlichen Scherung mit einer periodischen Verformung - und der Einfluß eines elektrischen Feldes senkrecht zur Schubrichtung. Die Reaktion des Systems auf diese Verformung wird kontaktlos über eine Analyse der optischen Anisotropie des Systems auf der Basis der Doppelbrechung registriert.
Eine konkrete Ausführungsform der Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Kennwerte wird nachstehend anhand der Zeichnung, die schematisch und teilweise im Schnitt eine solche Vorrichtung zeigt, erläutert.
Bei der Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Kennwerte wird ein zu untersuchendes polymeres oder disperses System in den Raum zwischen zwei koaxiale Zylinder gebracht und durch Bewegen eines der Zylinder mechanisch verformt, wobei die Verformung allgemein gemäß
erfolgt, worin
Gleichzeitig wird das zu untersuchende System durch ein elektrisches Feld beeinflußt, dessen Kraftlinien senkrecht zur Strömungsrichtung des zu untersuchenden Systems verlaufen und dessen Stärke die Durchschlagsfeldstärke des zu untersuchenden Systems nicht überschreitet. Dabei werden die Werte der erfolgten Verformung und der Strahlen-Doppelbrechung des mechanisch verformten und unter der Wirkung des elektrischen Feldes stehenden Systems gemessen und die rheologischen Kennwerte nach folgenden Formeln ermittelt:
1. Maximale Tangentialspannung τ max :
Hierin ist
n die Ordnungszahl der Isochrome, Ψ der Verschiebungswinkel zwischen der nullten Isochrome und der Isochrome erster Ordnung,
λ die Wellenlänge der Strahlung, c ein dynamooptischer Faktor, und W die Schichtdicke des zu untersuchenden Systems längs der Erzeugenden der Zylinder.
2. Komplexer dynamischer Schubmodul /G/:
wobei γ a die Amplitude der erfolgten Verformung ist.
3. Elastizitätsmodul G′:
G′ = /G*/ · cosϕ,
wobei ϕ der Verschiebungswinkel zwischen der nullten Isochrome und der erfolgten Verformung ist.
4. Verlustmodul G′′:
G′′ = /G*/ · sinϕ.
5. Gleichkomponente der ersten Normalspannungsdifferenz w c :
Hierin ist
Δ n c die Gleichkomponente der Strahlen-Doppelbrechung, und Hdie Schichtdicke des zu untersuchenden Systems in Radialrichtung.
Die Vorrichtung zur Bestimmung der rheologischen Kennwerte enthält eine Meßeinheit 1 aus zwei aus leitendem Material hergestellten Koaxialzylindern 2 und 3, die einen Spalt bilden, in den das zu untersuchende System 4 eingebracht ist. Der erste Zylinder 2 ist am Gehäuse 5 der Vorrichtung starr befestigt, und der zweite Zylinder 3 ist mit der Welle 6 eines Antriebs 7 starr verbunden, der ein Stellwert 8, einen Tachogenerator 9 und einen Differenzengeber 10 aufweist, die auf der Welle 6 angeordnet sind. Der Antrieb 7 wandelt ein von einer mit ihm elektrisch verbundenen Steuereinheit 11 kommendes Signal in eine Winkelverschiebung des Zylinders 3 um. Die Steuereinheit 11 enthält zwei Zweiphasengeneratoren 12 und 13 für Signale vorgegebener Form, einen ersten Summierer 14, einen zweiten Summierer 15 und einen Leistungsverstärker 16. Der Generator 12 ist mit dem Differenzengeber 10 elektrisch gekoppelt, dessen Ausgang an einen der Eingänge des ersten Summierers 14 angeschlossen ist, dessen zweiter Eingang am Ausgang des Tachogenerators 9 liegt. Der Ausgang des ersten Summierers 14 ist an einen Eingang des zweiten Summierers 15 angeschlossen, dessen anderer Eingang an den Ausgang des zweiten Generators 13 geschaltet ist. Der Ausgang des zweiten Summierers 15 ist an den Eingang des Leistungsverstärkers 16 angeschlossen, dessen Ausgang an das Stellwerk 8 des Antriebs 7 angekoppelt ist. Ein Meßwandler 17 zur Messung der Winkelverschiebung des zweiten Zylinders und Erzeugung eines elektrischen Signals ist auf der Welle 6 des Antriebs 7 angeordnet und an ein Registriergerät 18 angeschlossen.
Die Vorrichtung weist eine Spannungsquelle 19 auf, die mittels eines Kontaktes 20 mit der Seitenfläche des äußeren Zylinders 3 gekoppelt ist, der mit aus Dielektrikum hergestellten, strahlungsdurchlässigen Stirnflächen 21, 22 ausgestattet ist. Eine Meßanordnung 23 für den Betrag der Strahlen- Doppelbrechung des zu untersuchenden Systems enthält eine Strahlungsquelle 24 (beispielsweise einen Laser) und im Strahlengang hintereinander angeordnet einen Polarisator 25, zwei zu beiden Seiten des Zylinders gegenüber seinen Stirnflächen 21 und 22 im Bereich des zu untersuchenden Systems 4 liegende Platten 26 und 27 mit einer durch eine ungerade Zahl der Viertelschwellenlängen der Strahlung teilbaren Dicke, einen Analysator 28 und einen Wandler 29 zur Umwandlung der Strahlung in ein elektrisches Signal (beispielsweise einen Foto­ elektronenvervielfacher), der an das Registriergerät 18 angeschlossen ist. Als Registriergerät 18 kann ein System eingesetzt werden, das aus zwei Analog-Digital-Wandlern, einem Mikrocomputer und einem Drucker besteht. Die Meßeinheit 1 der Vorrichtung ist in einem Thermostaten 30 untergebracht, der beidseits des Zylinders 3 gegenüber dessen Stirnflächen 21 und 22 im Bereich des zu untersuchenden Systems 4 Fenster 31 und 32 aufweist. Die Strahlung wird über einen Lichtleiter 33 von der Strahlungsquelle 24 auf den Polarisator 25 und über einen Lichtleiter 34 vom Analysator 28 auf den Wandler 29 übertragen.
Bei einer Überlagerung von kontinuierlichen Schubverformungen mit harmonischen Schwingungen, die durch den Ausdruck
beschrieben ist, arbeitet die Vorrichtung folgenderweise.
Das Ausgangssignal des für eine kontinuierliche Schubverformung sorgenden Generators 12 gelangt auf den Eingang des Differenzengebers 10 des Antriebs 7, von dessen Ausgang das Signal an den Eingang des ersten Summierers 14 kommt. Gleichzeitig trifft am zweiten Eingang des Summierers 14 ein Dämpfungssignal vom Ausgang des Tachogenerators 9 ein. Das Ausgangssignal des ersten Summierers 14 liegt an einem Eingang des zweiten Summierers 15 an, während an dessen anderem Eingang ein Ausgangssignal des Generators 13 eintrifft, das die Betriebsart mit den harmonischen Schwingungen festlegt. Der Summierer 15 addiert die beiden Signale, nämlich das Signal für die kontinuierliche Schubverformung mit einer konstanten Geschwindigkeit zu dem Signal für die harmonischen Schwingungen. Das Ausgangssignal des zweiten Summierers 15 gelangt auf den Eingang des Leistungsverstärkers 16, von dessen Ausgang ein verstärktes Signal an den Eingang des Stellwerkes 8 des Antriebs 7 gegeben wird. Hierbei führen die Welle 6 sowie der zweite Zylinder 3 der Meßeinheit 1 und der Meßwandler 17 zur Messung der Winkelverschiebung des zweiten Zylinders, die fest auf der Welle 6 sitzen, Rotationsschwingungen aus. Das zur vorgegebenen Amplitude der periodischen Verformung proportionale Ausgangssignal des Meßwandlers 17 wird an einen Eingang des Registriergeräts 18 geliefert. Hierbei wird das in den Spalt zwischen den Zylindern 2 und 3 eingebrachte zu untersuchende System 4 durch Überlagerung der kontinuierlichen Schubverformung mit den harmonischen Schwingungen durch die am äußeren Zylinder 3 vorhandenen Stirnflächen 21, 22 unter den Bedingugnen einer begrenzten Schubströmung verformt. Infolge der Verformung in der genannten Betriebsart entstehen in dem zu untersuchenden System 4 Spannungen, die durch die Messung der Strahlen-Doppelbrechung des Systems 4 ermittelt werden können.
Gleichzeitig wird von der Spannungsquelle 19 über den Kontakt 20 auf den Zylinder 3 ein Potential gegeben, und zwischen den Zylindern 2 und 3 entsteht ein elektrisches Feld, dessen Stärke von der Größe des Potentials und des Spaltes zwischen den Zylindern 2 und 3 abhängt, wobei die Feldlinien senkrecht zur Strömungsrichtung des zu untersuchenden Systems 4 verlaufen, weshalb in diesem zusätzliche Spannungen in radialer Richtung durch auftretende Orientierungs-Verformungsmomente entstehen.
Zugleich wird Strahlung von der Strahlungsquelle 24 über den Lichtleiter 33 zum Polarisator 25 und weiter zur Platte 26 geleitet, die sie in eine zirkular polarisierte Strahlung verwandelt, die das Fenster 31 des Thermostaten 30, das zu untersuchende System 4 entlang der Erzeugenden der Zylinder 2 und 3 sowie das Fenster 32 des Thermostaten 30 durchläuft und auf die zweite Platte 27 und im weiteren auf den Analysator 28 gelangt. Vom Analysator 28 wird die Strahlung über den Lichtleiter 34 auf den Wandler 29 zur Umwandlung der Strahlung in ein elektrisches Signal übertragen, das dem Registriergerät 18 zugeführt wird und proportional zur Strahlungsintensität ist.
Hierbei ist die Strahlungsintensität am Ausgang des Analysators 28 ihrerseits proportional dem Betrag oder Ausmaß der Strahlen- Doppelbrechung des zu untersuchenden Systems 4.
Die im Registriergerät 18 von den Wandlern 17 und 29 erhaltenen Signale, die die Verformung, die dem zu untersuchenden System 4 gegeben wird, bzw. die Größe seiner Strahlen- Doppelbrechung, die zu den in diesem entstehenden Spannungen proportional ist, charakterisieren, gestatten es, nach den oben angeführten Formeln den komplexen dynamischen Schubmodul und seine Komponenten, die Tangential- und Normalspannungen des zu untersuchenden Systems 4 zu ermitteln.
Bei einer durch den Ausdruck
gegebenen harmonischen Schwingungen arbeitet die Vorrichtung wie folgt:
Dem einen Eingang des ersten Summierers 14 wird ein Ausgangssignal des Differenzengebers 10 des Antriebs 7 und dem anderen Eingang ein Dämpfungssignal vom Ausgang des Tachogenerators 9 zugeführt. Das Ausgangssignal des ersten Summierers 14 gelangt auf den einen Eingang des zweiten Summierers 15, während dessen anderem Eingang ein Ausgangssignal des zweiten Generators 13 zugeführt wird, der die Betriebsart mit den harmonischen Schwingungen einleitet. Das Ausgangssignal des zweiten Summierers 15 gelangt auf den Eingang des Leistungsverstärkers 16, von dessen Ausgang ein verstärktes Signal am Eingang des Stellwerkes 8 des Antriebs 7 eintrifft. Hierbei führen die Welle 6 sowie der zweite Zylinder 3 der Meßeinheit 1 und der Meßwandler 17 auf dieser Welle 6 eine Schwingbewegung aus, während das in den Spalt zwischen den Zylindern 2 und 3 gebrachte System 4 durch die harmonischen Schwingungen unter den Bedingungen einer begrenzten Schubströmung verformt wird.
Die Einwirkung des elektrischen Feldes und die Messung der Größen der erfolgten Verformung und der Strahlen- Doppelbrechung verlaufen in Analogie zu den Prozessen, die bei der Überlagerung der kontinuierlichen Schubverformung mit den harmonischen Schwingungen ablaufen. Bei den harmonischen Schwingungen gestattet es die Vorrichtung, nach den oben angeführten Formeln den dynamischen Schubmodul, seine Komponenten, die Normal- und Tangentialspannungen zu errechnen.
Bei einer kontinuierlichen Schubverformung mit konstanter Geschwindigkeit, die durch den Ausdruck
gegeben wird, arbeitet die Vorrichtung folgenderweise:
Das eine Drehung einleitende Ausgangssignal des Generators 12 gelangt auf den Eingang des Differenzengebers 10 des Antriebs 7, von dessen Ausgang ein Signal an einem Eingang des ersten Summierers 14 eintrifft, an dessen zweitem Eingang ein Dämpfungssignal vom Ausgang des Tachogenerators 9 ankommt. Das Ausgangssignal des ersten Summierers 14 gelangt auf einen Eingang des zweiten Summierers 15, von dessen Ausgang es auf den Leistungsverstärker 16 geliefert wird. Vom Ausgang des Leistungsverstärkers 16 kommt ein verstärktes Signal am Eingang des Stellwerkes 8 des Antriebs 7 an. Hierbei führen die Welle 6 sowie der zweite Zylinder 3 und der Mehrwandler 17 eine Drehbewegung aus. Das in den Spalt zwischen den Zylindern 2 und 3 gebrachte System 4 wird durch eine kontinuierliche Schubverformung mit einer konstanten Geschwindigkeit verformt.
Die Einwirkung des elektrischen Feldes und die Messung der Größen der erfolgten Verformung und der Strahlen- Doppelbrechung verlaufen wieder analog den vorstehenden Betriebsarten. In der Betriebsart mit kontinuierlicher Schubverformung gestattet es die Vorrichtung, Tangential- und Normalspannungen zu bestimmen.
Zum besseren Verständnis der Vorrichtung zur Bestimmung der rheologischen Kennwerte werden einige Beispiele ausgeführt:
Beispiel 1
Es wurden die rheologischen Kennwerte von Polybutadien, einem Polymer mit flexibler Kette, mit einer schmalen Molekularmassenverteilung bei Überlagerung einer kontinuierlichen Schubströmung mit harmonischen Schwingungen nach einem durch den Ausdruck
gegebenen Gesetz bei gleichzeitiger Einwirkung eines elektrischen Feldes ermittelt. Die Molekularmasse von Polybutadien beträgt 180 000. Die Durchschlagsfeldstärke liegt nicht unterhalb von 10⁸ V/m. Die Kreisfrequenz der periodischen Verformung ω=0,06 s-1. Die Amplitude der harmonischen Schwingungen macht 1° aus. Die Verformungsgeschwindigkeit der stationären Strömung
Die Stärke des elektrischen Feldes E=6.10⁶ V/m. Die Temperatur ist 25°C.
Es wurden die Amplitude der erfolgten Verformung γ a und die Strahlen-Doppelbrechung gemessen, die durch einen Phasenverschiebungswinkel ϕ zwischen der Verformung und der nullten Isochrome und einen Phasenverschiebungswinkel ϕ zwischen der nullten Isochrome und der Isochrome erster Ordnung gekennzeichnet wird. Auf Grund dieser Messungen sind nach den oben angeführten Formeln die rheologischen Kennwerte des Polybutadiens:
  • 1. Maximale Tangentialspannung τ max =1,585×10⁵ Pa
  • 2. Komplexer dynamischer Schubmodul /G*/=2,12×10⁵ Pa
  • 3. Elastizitätsmodul G′=1,43×10⁵ Pa
  • 4. Verlustmodul G′′=1,55×10⁵ Pa
  • 5. Gleichkomponente der ersten Normalspannungsdifferenz δ c =2,79×10⁵ Pa.
Beispiel 2
Es wurden die rheologischen Kennwerte von Polyisopren mit einer Molekularmasse von 150 000 bei harmonischen Schwingungen nach einem durch den Ausdruck
gegebenen Gesetz bei gleichzeitiger Einwirkung eines elektrischen Feldes mit einer Stärke von E=4×10⁶ V/m bei 25°C ermittelt.
Die Durchschlagsfeldstärke des Polyisoprens ist nicht unterhalb von 10⁹ V/m.
Die Kreisschwingungsfrequenz ω = 1 s-1.
Die Schwingungsamplitude macht 20′ aus.
Es wurden die im Beispiel 1 genannten Größen gemessen und nach den oben angeführten Formeln die rheologischen Kennwerte von Polyisopren ermittelt:
  • 1. Maximale Tangentialspannung τ max =8,4×10⁴ Pa
  • 2. Komplexer dynamischer Schubmodul /G*/=2,14×10⁵ Pa
  • 3. Elastizitätsmodul G′=1,99×10⁵ Pa
  • 4. Verlustmodul G′′=7,95×10⁴ Pa
  • 5. Gleichkomponente der ersten Normalspannungsdifferenz w c =2,97×10⁵ Pa.
Beispiel 3
Es wurden die rheologischen Kennwerte von Polybutadien mit einer Molekularmasse von 83 000 mit schmaler Verteilung bei einer kontinuierlichen Schubverformung mit einer konstanten Geschwindigkeit
bei gleichzeitiger Einwirkung eines elektrischen Feldes mit einer Stärke von E=9×10⁵ V/m ermittelt. Die Durchschlagsfeldstärke von Polybutadien ist nicht unterhalb von 10⁸ V/m.
Es wurden die Strahlen-Doppelbrechung von Butadien gemessen und danach ermittelt:
  • 1. Maximale Tangentialspannung τ max =3,98×10⁴ Pa
  • 2. Die erste Normalspannungsdifferenz δ c =7,3×10⁴ Pa.
Beispiel 4
Es wurden die rheologischen Kennwerte eines dispersen Systems von Polybutadien mit einer Füllung aus Glaskugeln (1 Gewichtsprozent, 4×10-5 m Kugeldurchmesser) bei einer kontinuierlichen Schubverformung mit einer konstanten Geschwindigkeit
bei gleichzeitiger Einwirkung eines elektrischen Feldes mit einer Stärke von 4×10⁵ V/m bei einer Temperatur von 25°C ermittelt.
Die Durchschlagsfeldstärke des Systems ist nicht unterhalb von 10⁸ V/m.
Die Molekularmasse von Polybutadien beträgt 180 000.
Es wurde die Strahlen-Doppelbrechung des Systems gemessen und davon ausgehend bestimmt:
  • 1. Die erste Normalspannungsdifferenz δ c =5,21×10⁴ Pa
  • 2. Maximale Tangentialspannung τ max =2,818×10⁴ Pa.
Beispiel 5
Es wurden die rheologischen Kennwerte eines dispersen Systems Polyisopren-Aerosyl (1 Gewichtsprozent) bei harmonischen Schwingungen
bei gleichzeitiger Einwirkung eines elektrischen Feldes mit einer Stärke von E=3×10⁵ V/m bei 25°C ermittelt.
Die Molekularmasse von Polyisopren beträgt 150 000.
Die Kreisschwingungsfrequenz ω=0,25 s-1.
Die Schwingungsamplitude beträgt 20′.
Es wurden die im Beispiel 1 angegebenen Größen gemessen, mit deren Hilfe
  • 1. Maximale Tangentialspannung τ max =1,064×10⁵ Pa
  • 2. Komplexer dynamischer Schubmodul /G*/=4,36×10⁵ Pa
  • 3. Elastizitätsmodul G′=4,21×10⁵ Pa
  • 4. Verlustmodul G′′=1,14×10⁵ Pa
  • 5. Konstante der ersten Normalspannungsdifferenz δ c =6,25×10⁵ Pa
errechnet wurden.
Beispiel 6
Es wurden die rheologischen Kennwerte eines dispersen Systems Polybutadien-Aerosyl (1 Gewichtsprozent) bei einer Überlagerung einer kontinuierlichen Schubverformung mit einer konstanten Geschwindigkeit
mit harmonischen Schwingungen bei gleichzeitiger Einwirkung eines elektrischen Feldes mit einer Stärke von E=6×10⁵ V/m bei einer Temperatur von 25°C ermittelt.
Die Durchschlagsfeldstärke ist nicht unterhalb von 10⁸ V/m.
Die Kreisschwingungsfrequenz ω=0,05 s-1.
Die Schwingungsamplitude beträgt 1°.
Die Geschwindigkeit der stationären Strömung
Es wurden die im Beispiel 1 angegebenen Parameter gemessen und folgende Größen ermittelt:
  • 1. Maximale Tangentialspannung τ max =3,12×10⁵ Pa
  • 2. Komplexer dynamischer Schubmodul /G*/=4,47×10⁵ Pa
  • 3. Elastizitätsmodul G′=3,1×10⁵ Pa
  • 4. Verlustmodul G′′=3,18×10⁵ Pa
  • 5. Konstante des ersten Normalspannungsdifferenz w c =5,42×10⁵ Pa.

Claims (1)

  1. Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Kennwerte von Polymeren und dispersen Systemen mit einer Meßeinheit (1) aus zwei koaxialen Zylindern (2, 3), die einen Spalt für das zu untersuchende System (4) bilden, wobei der innere Zylinder (2) an einem Gehäuse (5) befestigt ist und der äußere Zylinder (3) über eine Welle (6) mit einem Antrieb (7) verbunden ist, der ein von einer elektrischen Steuerung (11) kommendes Signal in eine Winkelbewegung des äußeren Zylinders (3) umwandelt, sowie mit einem Meßwandler (17), der an der Welle (6) angeordnet ist und die resultierende Winkelverschiebung des äußeren Zylinders (3) mißt; gekennzeichnet durch eine Spannungsquelle (19) zur Erzeugung eines elektrischen Feldes, dessen Kraftlinien senkrecht zur Strömungsrichtung des zu untersuchenden Systems (4) verlaufen und dessen Stärke die Durchschlagsfeldstärke des zu untersuchenden Systems nicht überschreitet, wobei die Spannungsquelle (19) an die Seitenfläche des mit strahlungsdurchlässigen Stirnflächen (21, 22) versehenen äußeren Zylinders (3) angeschlossen ist, und wobei beide Zylinder (2, 3) aus elektrisch leitendem Material bestehen; durch eine Meßanordnung (23) zur Messung der Doppelbrechung in dem zu untersuchenden System längs des Spaltes zwischen den Zylindern (2, 3) mit einer Strahlungsquelle (24) und, im Strahlengang hintereinander angeordnet, einem Polarisator (25), zwei zu beiden Seiten der Stirnflächen (21, 22) des äußeren Zylinders (3) im Bereich des zu untersuchenden Systems (4) angeordnete Platten (26, 27) mit einer einem ungeraden Vielfachen der Viertelwellenlänge der Strahlung entsprechenden Dicke, einem Analysator (28) und einem an ein Registriergerät (18) angeschlossenen Wandler (29) zur Umwandlung der Strahlungsintensität in ein elektrisches Signal.
DE19843490625 1984-01-05 1984-12-03 Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Kennwertevon polymeren und dispersen Systemen Expired DE3490625C2 (de)

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